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Sesshomaru und das Schicksal des Spiegels

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Über die Feuersümpfe

Ein paar Überraschungen gab es ja schon für Ayumi..
 


 

5. Über die Feuersümpfe
 

Sesshomaru führte Ayumi den ganzen Tag lang durch den Wald. Zunächst noch sehr dunkel und dicht wurde er später lichter, die Hügel, die sie überquerten, wurden immer flacher. Anscheinend erreichten sie langsam wieder eine Ebene. Sie lief schweigend hinter ihm her, da sie wusste, dass er keine Ansprache wollte, aber sie vermisste Rins fröhliches Geplauder.

Gegen Abend erreichten sie einen kleinen Teich, dessen Dampf verriet, dass es sich um eine heiße Quelle handelte. Ayumi trank vorsichtig das Wasser. Sie hatte seit einigen Tagen mehr Durst als gewöhnlich. Vermutlich machte das das dauernde Wandern aus.

"Such dir etwas zu essen", befahl Sesshomaru, der fast nachdenklich zum Halbmond aufsah.

Sie gehorchte, wobei sie erneut Rin vermisste, die genau wusste, welche Wurzeln, welche Knollen essbar waren. Aber sie fand genug, um ihren gröbsten Hunger zu stillen und kehrte zu dem Youkaifürsten zurück. Im fahlen Licht der Nacht erschien ihr der Wasserdampf der heißen Quelle einladend wie nie zuvor. Das Wasser schien sie fast magisch anzuziehen: "Darf ich baden, Sesshomaru-sama?" erkundigte sie sich höflich.

"Tu, was du willst", sagte er nur.

So trat sie zum Wasser, öffnete den Gürtel ihres Kimonos, als sie etwas verlegen feststellte, dass er ja auch noch anwesend war. Zum einen fand sie es unangenehm, sich unter den Blicken eines Mannes ausziehen zu sollen, zum anderen hatte sie Angst, was geschehen könnte, würde er sie nicht beschützen. So drehte sie zögernd den Kopf, sah zu ihm, begegnete einem unempfindlichen Blick:

"Für Schamgefühle deinerseits ist es wohl ein wenig spät."

Er hatte natürlich Recht. Wenn es stimmte, dass sie auch nur möglicherweise ein Kind von ihm erwartete...Ayumi seufzte unhörbar. Ihr ganzes Leben war in den letzten Wochen auf den Kopf gestellt worden. Alles, was sie je gelernt hatte, für das sie je erzogen worden war, war nun auf einmal nichts mehr wert. So zog sie sich mit unziemlicher Hast aus, suchte Deckung in dem warmen Wasser. Als sie erneut den Kopf wandte, stellte sie überrascht fest, dass sie allein war. Hatte er sie doch nicht beschämen wollen? Oder wohin war er? Aber sie wusste, dass sie nicht fragen konnte und durfte. Und das heiße Wasser schien ihr so angenehm wie nie zuvor, fast, als solle sie für immer dort bleiben.
 

Nach dem Bad zog sie sich wieder an, noch immer allein. Ein wenig unsicher fühlte sie sich schon, so einsam im dunkeln Wald, aber sie nahm doch an, dass er irgendwo in der Nähe war. Überdies war da immer noch der Bannkreis, der sie schützen sollte. Die Wanderung hatte sie auch erschöpft und so war sie schließlich eingeschlafen.
 

Ayumi erwachte, plötzlich angespannt. Etwas hatte sie geweckt, eine Warnung, ein Angstgefühl, das sie so noch nie empfunden hatte. Ohne sich zu bewegen, öffnete sie die Augen. Jetzt hörte sie erneut das Geräusch, das sie geweckt hatte: etwas schabte, raschelte, in einer Weise, wie sie es nie zuvor gehört hatte. Instinktiv bemüht, nicht zu verraten, dass sie wach war, versuchte sie den Ursprung des unheimlichen Lautes zu erkunden.

Fast im gleichen Augenblick wünschte sie, sie hätte das nicht getan: keinen Meter von ihrem Gesicht entfernt war ein Lebewesen, wie sie es noch nie gesehen hatte- und auch nie mehr zu sehen wünschte. Es war vielleicht eine Spinne, denn die acht Beine schienen zu einer solchen zu gehören. Aber dort, wo bei einer gewöhnlichen Spinne nur der Körper gesessen hätte, thronte bei diesem Lebewesen ein Kopf, der die Prinzessin mehr an eine Eidechse erinnerte. Und da dieses ganze Geschöpf gut ein Meter im Durchmesser maß- ohne Beine- kamen ihr die spitzen Eidechsenzähne sehr groß vor. Das unheimliche Wesen machte noch einen Schritt vor, schien sie zu betrachten.

Sie konnte den Blick nicht von den Augen abwenden, die sie ungerührt musterten. Wo war nur Sesshomaru? Sie hätte gern nach ihm gerufen, aber kein Laut drang aus ihrer zugeschnürten Kehle. Ein Spinnenbein reckte sich gegen sie.

Ein Blitz schien aus ihrem eigenen Körper zu kommen. Instinktiv schloss Ayumi die Augen. Als sie wieder zu dem fremden Wesen sah, war dort nur noch ein Häufchen Asche. Der Bannkreis hatte seine Schuldigkeit getan. Etwas beruhigt richtete sie sich auf, sah sich vorsichtig um.

"Was ist passiert?"

Sie erkannte erleichtert Sesshomaru: "Ein Wesen war da...etwas wie eine Spinne mit Eidechsenkopf. Aber Euer Bannkreis hat gewirkt."

"Eine Saphahanai?" Er schien nicht so überzeugt wie sie: "Steh auf!" Sie gehorchte sofort, zumal er den Kopf hob, zu wittern schien.

"Was ist eine Saphahanai?" erkundigte sie sich aber leise.

"Youkai." Er zog sein Schwert: "Und sie sind nie allein."

Ayumi merkte sofort, was er damit meinte: aus dem Dunkel des Waldes lösten sich Schatten. Scheinbar ungezählte Wesen wie das zuvor hatten sie umzingelt. Etwas ängstlich blieb sie an seiner linken Seite stehen, bemüht, nicht seinen Schwertarm zu blockieren: "Was...was wollen sie...?"

"Willst du das wirklich wissen?"

Ayumi schluckte: "Ich denke nicht." Sie schwieg lieber, da die Saphahanai langsam näher rückten. Dieses unheimliche Rascheln war nun deutlich zu hören, jagte ihr kalte Schauder über den Rücken.

Sesshomaru blieb gelassen stehen. Nur seine Augen bewegten sich, musterten die Wesen, deren Abstand, als er Tokejin mit der Spitze vor sich auf den Boden stellte.

Sie war überrascht, was er vorhatte, spürte dann aber, wie sein youki anstieg, sich mit dem Schwert verband. Sie hätte fast aufgeschrieen, als etwas wie ein blaues Licht aus der Klinge drang, Sesshomaru und sie selbst umhüllte, eine Kugel bildend, die sich rasch in Richtung der Saphahanai ausbreitete. Als das Licht erlosch, war kein einziges der Wesen mehr zu sehen.

Der Youkaifürst schob sein Schwert weg: "Du kannst jetzt wieder schlafen."

Das meinte er doch nicht im Ernst? Ayumi schüttelte etwas den Kopf: "Ich fürchte....ich bin etwas abrupt geweckt worden. - Ich danke Euch, dass Ihr so schnell hier wart."

"Das Auslösen des Bannkreises hat mich gewarnt." Er sah zum Himmel auf: "Nun, es wird gleich hell. Such dir ein Frühstück, dann gehen wir."
 

Die Wanderung an diesem Tag führte die beiden aus dem Wald über ein Grasland. Aber Ayumi entdeckte immer häufiger schroffe Hügel, die aus reinem Fels bestanden, verwittert und scharfkantig. Sesshomaru schien genau zu wissen, wohin er wolle, aber als die Wiesen immer dünner wurden, spürte sie nur zu deutlich, dass auch der Sand zwischen diesen Felsformationen eckig war. Ihre Füße schmerzten und sie sehnte sich nach Ruhe. Aber er ging unermüdlich voran.

Gegen Mittag war sie vollkommen erschöpft. Er ging gerade zwischen zwei der schwarzen Hügelformationen durch. Sie sahen aus wie Türme, schroff, abweisend, vielleicht zwanzig Meter hoch.

"Sesshomaru-sama..." bat sie: "Bitte...kann ich etwas Wasser haben?"

"Es gibt hier keines." Er blieb aber stehen: "Erst am Rand des Feuersümpfe kannst du noch welches bekommen." Er sah zu ihr, schien etwas die Augen zusammen zu ziehen.

Ayumi erschrak unwillkürlich, ließ sich hastig auf die Knie fallen: "Verzeiht....ich will Euch nicht lästig fallen..."

"Wasser..." murmelte er: "Machen wir Pause."

Sie liess sich erleichtert in den Schatten eines Felsens sinken. Auch, wenn sie nichts zu trinken bekam, so war das doch immerhin eine Linderung. Ihre Augen brannten, denn die schwarzen Felsen schienen das Sonnenlicht nicht zu schlucken sondern eher zu reflektieren.
 

Sesshomaru betrachtete sie nachdenklich. Er war in der Nacht zu Rin und Jaken zurückgekehrt, da diese in Schwierigkeiten gewesen waren, als ihn das Auslösen des Bannkreises zurück zu Ayumi gebracht hatte. Es wurde wirklich Zeit, dass er Kamaru erledigte, denn er hatte nicht vor, Rettungsmissionen seinerseits zu einem festen Bestandteil seines Nachtprogramms werden zu lassen. Und war Kamaru tot, musste er sich wenigstens nicht mehr um Ayumi kümmern. Er blickte zum Horizont. Die Legenden, die er über Wassergami oder auch Spiegelgami gehört hatte, ließen ihn vermuten, dass sie spätestens beim nächsten Vollmond ihren Körper verlieren würde. Ob er ihr das sagen sollte? Aber sie war nur ein menschliches Wesen und würde vermutlich Angst bekommen. Ihr Bedürfnis nach Wasser war nun schon stärker, als er es von Rin kannte...und würde wohl weiter steigen, zumal, wenn sie die Feuersümpfe erreichten. Hoffentlich hielt sie dort solange durch, bis sie durch ihre Gegenwart Kamaru angelockt hatte. Dann wäre der schon so gut wie im Jenseits.
 

Ayumi schrak etwas zusammen, als er sagte: "Komm. Wir müssen bei Anbruch der Nacht die Feuersümpfe erreicht haben. Nur dort ist noch eine Quelle, aus der du trinken kannst." Er verschwieg dabei, dass kein Mensch dieses Wasser vertrug.

Sie raffte sich auf, ging weiter hinter ihm her. So müde sie war, die Aussicht auf Wasser, zu trinken und zu baden, hielt sie aufrecht.

Der Boden, über den sie liefen, wurde immer verdorrter, bis er schließlich nur noch aus dunklem Sand bestand. Die schwarzen Felsen rechts und links, begleiteten sie immer noch. Sesshomaru führte sie erneut durch eine schmale Schlucht, die ihr diesmal endlos vorkam. Plötzlich erweiterte sie sich zu einem kleinen Tal, an dessen linker Seite eine Quelle lag, die offenbar heiß war. Ayumi verstand nichts von Steinen, von Geologie, sonst hätte sie gewusst, dass diese Felsen, dieser Boden nur zu deutlich seine vulkanische Herkunft verriet. Sie trat erleichtert zu der Quelle, zuckte etwas zurück, als sie bemerkte, dass der Dampf kochend war. Wie sollte sie das trinken? Aber dann bemerkte sie, wie ein kleiner Bach abseits lief, folgte diesem, bis die Temperatur etwas angenehmer war, trank durstig.

Scheinbar endlose Zeit später, richtete sie sich auf, sah sich suchend um. Sesshomaru stand am anderen Ende des kleinen Talkessels. Wollte er schon wieder weiter? Aber da er sie nicht ansah, auch nichts sagte, nutzte sie die Gelegenheit, weiter zu trinken. Immerhin hatte er gemeint, das sei die einzige Möglichkeit, bevor sie über die Feuersümpfe gegangen wären, was immer das heißen mochte.

Der Youkaifürst wartete geduldig. Seine Vermutung hatte sich bestätigt. Rin hätte dieses Wasser keine Minute überlebt. Nur ein Wesen mit unverkennbarer youki vermochte das Gift zu neutralisieren. Wieder sah er unwillkürlich zum östlichen Horizont. Was würde wohl wirklich geschehen? Ayumi wusste es sicher nicht und die Legenden, die er gehört hatte, waren auch widersprüchlich. Zunächst einmal war jedoch vorrangig, dass dieser Kamaru nicht ihr youki bekam...und dafür bezahlte, dass er sich als Herr aller Hunde tituliert hatte.

"Sesshomaru-sama..?"

Er wandte ihr nur die Augen zu: "Bist du noch müde?"

Die ungewohnte Frage ließ sie den Kopf schütteln: "Ich habe mich erholt. - Wollt Ihr noch weiterwandern, bis es dunkel ist?"

"Nein." Er nickte geradeaus: "Wir bleiben hier. Morgen bei Sonnenaufgang werden wir dort weitergehen."

Sie starrte fassungslos an ihm vorbei, auf das gefährlichste Bild, das sie je gesehen hatte. Vor ihnen lagen die Feuersümpfe.

Die großen Felshügel hörten auf. Stattdessen breitete sich ein Flachland aus. Aber was für eines. Fontänen schossen immer wieder in die Höhe, der Boden schien zu glühen, scheinbar nachgiebig wie Asche zu sein. Die ganze Tiefebene bis zum Horizont strahlte die Macht des Feuers aus. Dort sollten sie durchgehen? Wie stellte er sich das denn vor?

"Verzeiht", brachte sie hervor: "Ich bin nur ein Mensch..."

"Du bist hangami. Und deine Mutter war eine Göttin des Wassers." Er ließ sich auf einen Stein nieder: "Schlaf jetzt."

Sie starrte ihn etwas fassungslos an. Hoffentlich wusste er, was er da von ihr verlangte. Sie war sicher, diesem Feuer nie zu nahe kommen zu dürfen, das aus den Tiefen der Erde zu stammen schien. Aber sie tröstete sich damit, dass er schon öfter gezeigt hatte, dass er wusste, was er wollte. Und was er von ihr verlangen durfte. Immerhin durfte sie nicht vergessen, dass er mehr über Spiegelgami wusste, als sie selbst.
 

Bei Sonnenaufgang wurde sie geweckt. Erneut trank Ayumi das Wasser, von dem sie nicht erkannte, dass das für viele andere tödlich gewesen wäre, ehe sie dem Youkaifürsten an den Rand der Feuersümpfe folgte.

Sesshomaru blieb stehen: "Du wirst jetzt vorangehen."

Ayumi fiel erschrocken auf die Knie: "Sesshomaru-sama...!"

"Dein youki ist das des Wassers." Er sah zu ihr hinunter: "Steh auf. Deine Mutter war eine Wassergöttin. Wenn du dich konzentrierst, wirst du die Stellen sehen können, die kühler sind, die den Pfad beschreiben."

Sie erhob sich ängstlich: "Herr...bedenkt...mein Körper ist nicht der einer gami, oder eines Youkai."

"Das überlasse mir."

Sie senkte gehorsam den Kopf. Anscheinend wollte er sie soweit doch beschützen. Aber wie sollte sie einen Weg durch das Feuer finden? Und überhaupt: wohin? So sah sie zu ihm auf: "Welchen Weg soll ich finden?"

"In der Mitte dieser Ebene liegt eine Insel, die das Feuer nie erreichte. Ich bin sicher, dort hat dieser Feigling Zuflucht gesucht. Es gilt als der sicherste Ort dieser Gegend. Kein Youkai kann ohne mächtiges youki einzusetzen dorthin, da er nicht den Weg durch das Feuer finden kann, also fliegen müsste. Das würde Kamaru spüren und vorgewarnt sein. Und keine Wassergöttin kann dorthin, da sie das Feuer nicht überleben würde."

Also können nur wir gemeinsam hinüber, schloss Ayumi, etwas überrascht, dass er sich zu einer Erklärung herabließ: "So will ich versuchen, den Weg zu finden."

Sie machte die Augen zu. Vor sich sah sie noch immer das Feuer, das in Fontänen emporschoss. Aber da war auch noch etwas anderes, dunkleres, das sie anzog. War das der Weg durch die Feuersümpfe? Sie fühlte wieder eine eigenartige Macht in sich, die sie noch nie gespürt hatte. War das ihr eigenes youki? Wuchs es etwa an den Herausforderungen, die an sie gestellt wurden? Sie sah wieder empor: "Ich denke, ich weiß, was Ihr mit dem Pfad meintet, Sesshomaru-sama. Aber wie soll ich das Feuer überstehen?"

Statt einer Antwort bemerkte sie plötzlich, wie seine Energie anstieg. Etwas Bläuliches schien ihn zu Umhüllen, dann auch sie. Es war wie eine Kugel, die sie schützen würde. So schloss sie wieder die Augen, spürte seine Hand in ihrem Nacken:

"Geh", befahl er leise.

Und sie gehorchte, die Augen geschlossen haltend, sich zum ersten Mal in ihrem Leben auf die Führung ihres eigenen youki verlassend. Aber sie fühlte auch die ganze Zeit seine Finger an ihrem Hals, die ihr Schutz versprachen.
 

Irgendwann blieb sie stehen, öffnete vorsichtig die Augen.

"Was ist?" fragte er sofort.

"Verzeiht...ich dachte, ich könne dort etwas wahrnehmen..." Sie deutete vage neben sich in einen Teich aus flüssigem Gestein: "Aber das ist natürlich unmöglich."

"Nein. Dort leben Feueryoukai."

"Sind sie gefährlich?"

"Nicht für uns."

Beruhigt schloss sie wieder die Augen und suchte den Pfad durch die feurigen Hindernisse. Immer wieder spürte sie diese unbekannte Lebenskraft in dem Feuersee rechts oder links von ihr. Es mussten ihrer viele sein, die dort lebten, aber sie waren wohl wirklich ungefährlich, zumindest solange sie im Bannkreis eines Youkaifürsten ging.
 

Scheinbar endlose Zeit später schien es ihr, als würde ihr Gesicht von etwas Kühlem umweht. Erneut blieb sie stehen, sah auf. Vor ihnen lag eine grüne Insel im feurigem Meer: die Ränder waren dunkel und verbrannt, aber dahinter zeigte sich eine größere Anhöhe mit Wald.

"Denkt Ihr, dass Kamaru dort ist?" fragte sie leise. Die Finger um ihren Hals drückten sie voran und sie gehorchte. Keine Antwort war in diesem Fall auch eine.
 

Als sie die Insel erreicht hatten, sah sich Ayumi um. Sie konnte es immer noch nicht fassen, heil durch dieses Feuer gelangt zu sein. Sesshomaru gab sie frei:

"Geh dort ein Stück entlang, Richtung Mitte dieser Insel. Wenn Kamaru hier ist, wird er entweder seine Youkai nach dir ausschicken, oder eher selbst kommen."

"Und wo seid Ihr?" fragte sie scheu.

"Da." Er wandte sich ab und schien im Nichts zu verschwinden.

Sie seufzte unhörbar. Irgendwie hatte sie Angst. Sie war der Köder, aber sie konnte nur darauf hoffen, dass der Jäger schneller als das Wild sein würde. Andererseits hatte sie schon genügend Kostproben seiner Macht gesehen, um anzunehmen, dass jemand wie dieser Kamaru keine Chance hätte. So wandte sie sich gehorsam ab und ging in den Wald, den sanften Hügel aufwärts, den diese Insel bildete.

Sie wusste plötzlich, dass sie bemerkt worden war, ohne dass sie es hätte erklären können. Aus irgendeinem Grund entwickelten sich ihre youki- Fähigkeiten weiter. War es durch die Spiegelung von Sesshomarus youki? Hatte sie davon irgendetwas abbekommen? War einfach in ihr die hangami erwacht? Gleich. Sie war der Köder und sie musste diesem Kamaru die Falle stellen. Nur wenn er tot war, hatte sie eine Möglichkeit, auf ein ruhiges Leben. Vor allem, auf ein Leben.

Der Wald hörte auf der Höhe auf. Der Mittelpunkt der Insel war eine Hügelkuppe, fast kreisrund und sie erstarrte unwillkürlich, als sie am anderen Ende dieser Lichtung mehrere bewaffnete Youkai stehen sah.

"Wie schön, wenn einen die Mahlzeit persönlich zum Abendessen besucht", sagte jemand rechts von ihr.

Sie fuhr herum, erkannte den Mörder ihrer Eltern. Auch neben ihm standen gut sieben schwerttragende Männer, die youki besaßen. "Kamaru!" fauchte sie unwillkürlich.
 

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Ayumi ist also eine Halbgöttin und vermutlich schwanger, aber wer weiss schon, was sie ist...?

Sesshomaru ist nicht weit weg.

Und was hat der Mond mit allen'm zu tun?
 

Nun, das nächste kapitel heisst: "Vollmond".



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Kommentare zu diesem Kapitel (17)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  DreamyInWonderland
2015-07-13T23:08:52+00:00 14.07.2015 01:08
Du hältst es aber auch wirklich spannend. Jedes Kapitel bisher hat was neues an Erfahrung für die Leser gebracht. Muss einfach mal weiter lesen. Endlich hat Kamaru seinen Auftritt. Ich hoffe doch sehr, du lässt sie bei "nächstem" Vollmond nicht sterben ;)
Von: abgemeldet
2011-11-25T03:02:20+00:00 25.11.2011 04:02
Es ist kompliziert Vermutungen und Theorien zu schieben, so lange Sesshomaru ein Teil davon ist >//> Das Wasser war giftig und Sessh selbst meinte, ihr Körper würde dem nicht stand halten, also was hat er eigentlich vor? Angenommen sie ist schwanger und sollte später sein Kind zur Welt bringen, will er das alles riskieren nur um demjenigem zu schaden, der von Anfang an als Trottel dar steht? XD Ich habe keine Ahnung... aber ich glaube da Sessh ja so und so stark ist, und sie seinen Blut in sich hat... wahrscheinlich wird sie langsam selbst zum Youkai XDD
Mal sehen wo uns deine Fantasie hinführt >___<
Von: abgemeldet
2008-12-06T15:35:30+00:00 06.12.2008 16:35
Ich lese mal dir zu liebe weiter^^
Von:  Teilchenzoo
2006-02-03T12:35:12+00:00 03.02.2006 13:35
Ahja ... sie wird ihren Körper verlieren ... also wird sie irgendwann mit dem Wasser verschmelzen? Immerhin ist sie eine Wassergöttin, also wird sie sich einen Sees suchen und dann so eine Art Schutzgottheit dieses Sees ... anders kann ich es mir nicht vorstellen. bin nur gespannt, was dann aus dem Kind wird ...
Von: abgemeldet
2005-02-04T07:01:07+00:00 04.02.2005 08:01
Hallo!

Das ist ja ein Ende!
Dort aufzuhören....Geschickt gemacht! ^^
Wirklich spannend und auch gut formuliert!
Was mir dieses mal besonders auffiel und gefiel: Wie du die eher alltäglichen oder sagen wir mal gewöhnlichen Szenen eingebaut hast. Das Wandern, das Trinken...es ist ja im Grunde nichts Besonderes, aber trotzdem ist es nicht langwelig. Es passt prima zum Rest der Story, läßt dieses Kapitel etwas ruhiger wirken und behält gelichzeitig diese gewisse Stimmung, die ich in deiner Story bemerke.
Bis zum nächsten mal!

Pitri
Von: abgemeldet
2005-01-31T17:53:03+00:00 31.01.2005 18:53
Bin schon gspannt wie es im nächsten Kapitel weitergeht, besonders was denn nun alles an Vollmond passiert.
Das Kapitel war auch wieder echt gut! Hoffe es geht bald weiter :)(und das ich mehr Zeit habe um es schnell zu lesen)
Jin-Jin
Von: abgemeldet
2005-01-31T17:35:11+00:00 31.01.2005 18:35
Das kapotel ist wie immer fabelhaft!!!! Und um deine Frage zu beantworten: es ist arschkalt hier!!!! Entschuldige den vulgaren Ausdruck, aber es ist der passendste, um die Themperaturen hier zu beschreiben. Dazu kommt noch der Schnee...*seufz* In Deutschland war das Wetter viel, viel milder, soweit ich mich erinnern kann...
Und nun mehr zum kapi. *smile* Die BEschreibung von Ayumis und Sesshomarus Gefuhlen sind einmahlig!!!!! Die feuersumpfe konnte ich mir durch deine Beschreibung ganz genau vorstellen (kein famoser Ferienort)...Und was passiert bei Vollmond??? Lass uns bitte nicht lange warten...Bitte, bitte...
Bis dann!!!!!
Magdchen
Von: abgemeldet
2005-01-31T16:01:16+00:00 31.01.2005 17:01
hm.... ich hätte da eine theorie^^
naja^^
das kapi war auf jeden fall wuuuuundertoll^^
und nicht so kurz wie meine *drop*
sorry deswegen ^^"
naja..... irgendwie hab ich das gefühl, dass der kampf gegen kameru ziemlich einseitig sein wird^^
*sess fähnchen schwenk*
naja^^
schreib schnell weiter ja?
tankä^^

*knuddelyou*
Yuna
Von:  Haniel
2005-01-31T09:16:21+00:00 31.01.2005 10:16
tja es gibt nur wenige die des rätsels lösung wissen *pfeif*. nein jetzt im ernst, ich kann einfach nicht anders als es mir immer wieder von anfang durchzulesen
Von: abgemeldet
2005-01-30T23:07:12+00:00 31.01.2005 00:07
War wiedermal klasse wie immer. Also das mit dem Vollmond hört sich interessant an und ob Kamaru so leicht zu besiegen ist. Man wird sehn. Dich darum zu bitten das nächste Kapitel schnell on zu stellen brauch ich ja nicht. Machst du ja von dir aus immer sehr schnell. Was ich übriegens absolut nett von dir finde. Da keine langen Wartezeiten enstehen.

liebe Grüße
Himmel77


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