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Kurzgeschichten Sammlung

Eine kleine Kurzgeschichten-Sammlung
von

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Leidenschaft

Leidenschaft
 

Ich liebe die Musik… die harten Klänge der Gitarre, der dröhnende Bass, der den Trommelwirbel des Drumset umspielte…

Ich liebe die Drums, die das Herz zum verzweifeln brachte und es zum Takt beben ließ und die Stimme, die alles verzauberte, was nur im Weg stand.

Der Band im Allgemeinen wusste ganz genau, wie sie die Masse mit ihrem Potenzial verzaubern konnten, zum weinen bringen konnten, zum kreischen und zum mitsingen und grölen. Sie wussten einfach, wie sie es richtig machten.
 

Es war einfach wundervoll… dieses Konzert… diese Band und immer, wenn ich _IHN_ ansah, dann wurde mir warm ums Herz.

Er war der Bassist der Band… er hieß Yuki… und seit dem die Band gegründet wurde und bekannte wurde, seit dem hatte er mein Herz erobert.
 

Das Problem war nur gewesen: Ich hatte schon lange, bevor ich die Band kennen lernte einen Freund beziehungsweise einen Verlobten. Doch für ihn etwas empfinden tat ich schon lange nicht mehr.
 

Na ja… egal, ich war ja jetzt auf einem Konzert von Yukis Band und es war wie immer wundervoll.

Sanft lächelte ich Yuki an, bis ich bemerkte, dass er zu mir schaute, erst dann errötete ich und sah zum Sänger der Band um ein wenig Ablenkung zu kriegen, was mehr oder weniger eher ein Griff ins Klo war, denn diese eindringlichen Blicke des Bassisten bohrten sich nur so ein und das war alles andere als schön.
 

Als das Konzert –endlich– zu Ende war, gingen eine Freundin, die heute zum ersten Mal dabei war und ich mit der Masse nach draußen, wohl eher wurden wir getragen, aber das war nun auch egal. Glücklich seufzte ich, als ich an der frischen Luft ankam, streckte mich ein wenig und verabschiedete mich von meiner Kleinen. „Bye!“, sagte ich mit einem lächeln und umarmte sie kurz.
 

Dann verließ ich sie und ging zu mir nach Hause.

Auf den Weg zu mir, passierte das, was ich nicht erwartet hätte… ich stieß mit ihm Yuki zusammen und fiel erstmal rückwärts auf den Boden.
 

„Es… es tut mir leid!“, sagte ich hastig, weil ich halt zuvor nicht bemerkte, mit wem ich da zusammen stieß. Langsam schaute ich nach oben und erkannte, dass es derjenige war, dem mein Herz gehörte.
 

„Nein! Mir sollte es leid tun, ich hätte besser aufpassen müssen.“, sagte Yuki mit einem lächeln und bot mir die Hand an, damit ich aufstehen konnte. Zaghaft nahm ich seine Hand und wurde von den starken Armen des Bassisten hochgehoben, ganz einfach, als sei ich eine Feder oder sogar was Leichteres als eine Feder und ohne das ich darauf reagieren konnte, stolperte ich nochmals und fiel erstmals in seine Arme. Ich errötete, das war mir nun zu viel. Schnell stieß ich ihn zaghaft von mir weg, verbeugte mich nochmals entschuldigend und rannte mit hochrotem Kopf davon.
 

Das es meine letzte Begegnung mit ihm und das letzte Konzert werden würde… das hätte ich nicht gedacht… wieso auch, ich dachte ich wäre glücklich, selbst wenn ich jemand heiraten würde, den ich gar nicht mehr liebte. Schließlich schenkte dieser mir den Himmel auf Erde, aber ausgerechnet dieser Mann würde wegen Eifersucht mein Mörder sein.
 

Ich kam also nach Hause, nichts ahnend, dass mein Verlobter da sein würde und im Dunkeln auf mich warten würde. Schloss die Tür auf und ging in meine Wohnung,, summend machte ich die Tür hinter mit zu, schloss mich wie gewöhnlich immer ein und mit einem sanften lächeln und verträumten Blick machte ich mich auf den Weg ins Wohnzimmer und machte dort das Licht an.
 

Und siehe da, da saß er auch, mein zukünftiger Mann mit… meinem Tagebuch in der Hand.
 

„Was… was machst du hier??“, fragte ich geschockt, weil ich mich so erschrak, „Und warum hast du mein Tagebuch in der Hand?!“

Leicht angesäuert ging ich zu ihm hin und riss ihm mit voller Kraft das Buch aus der Hand. Ich sah es mir kurz an und sah, dass es offen war, also hatte er darin gelesen.
 

„Was stöberst du in meinen Sachen herum?!“, fauchte ich sofort.
 

„Ich hatte gewusst, dass du dich verändert hast…“, sagte er leise, mit erdrückter Stimme. Langsam stand er auf, fasste mich an und schüttelte mich.
 

„WARUM!?!?!?!“, schrie er mich an und schüttelte mit ganzer Wut, bis er mich endlich losließ und ich erstmal zurücktaumeln konnte.

„Warum hast du mich angelogen?!“, brüllte er.

„Warum hast du mir vorgespielt, dass du mich liebst?! ICH habe dich geliebt!“
 

Er schrie und schrie und ich wollte einfach nur abhauen, doch dass meine Tür abgeschlossen war, war mein Verhängnis. Ich rannte zur Haustür und versuchte schnell das schloss aufzuschließen, doch ehe es klappte hatte er mich auch schon in den Armen. Mit aller Kraft wehrte ich mich, oder versuchte es, doch er schleppte mich, mir nichts dir nichts ins Bad und schloss dort die Tür zu.
 

„Wenn ich dich nicht haben kann…“, sagte er leise, „dann kriegt dich keiner!“
 

Er holte aus seiner Hosentasche eine Waffe und schoss auf mich ein, ich konnte nichts mehr machen, merkte nur noch, wie die Kugel mein Herz durchschoss und ich durch die Wucht erstmal gegen die Wand prallte und daran langsam abrutschte.
 

In meinem Todeskampf, hörte ich nur noch, wie ein zweiter Schuss fiel und merkte, wie alles um mich herum schwarz wurde.
 

Ob ich noch mal angeschossen wurde und mein Verlobter noch lebt oder dieser sich umgebracht hatte, dass weiß ich nicht.

Ich weiß nur, dass ich meine Lieblingsband… und das ich Yuki nie wieder sehen werde…

Ich bin gestorben, bevor Rettungskräfte und sonstige Leute eintreffen konnten war ich schon lange Tod, ich hatte zu viel Blut verloren und sowieso war mein Herz zerfetzt, es hätte also wahrscheinlich nichts genützt, wenn ich noch am Leben gewesen wäre und man mich noch retten wollte.
 

Und trotzdem ist es mir egal, ich konnte friedlich ins Licht gehen, denn, derjenige, den ich in Wirklichkeit liebte, den hatte ich noch vor meinem Tod getroffen und dies war wahrscheinlich _mein_ Grund in frieden sterben zu können.
 

Ende



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