Zum Inhalt der Seite

Hundeyoukai (fast) unter sich

Die erste Staffel
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ehrenduell

Ich freue mich, dass ich euch unterhalten kann..
 

Das nächste Duell: Sesshoumaru gegen Shiro. Arme Shiro..oder?
 

7. Ehrenduell
 

Die beiden Hundeyoukai standen sich regungslos gegenüber. Keiner von beiden griff bereits zu seinem Schwert. Aber in dieser Ruhe, diesem Abwarten lag etwas, das allen Zuschauern klar machte, dass dies ein Kampf bis zum Ende sein würde. Keiner der beiden, weder Sesshoumaru noch Shiro, würde auf Gnade hoffen- oder sie geben.
 

Die Youkai-Prinzessin betrachtete Sesshoumaru, zu kampferfahren, um nicht anhand von Rüstung und Schwert dessen Stärke und Strategie einschätzen zu können. Der Brustpanzer war fest, die Dornen würden ihr einen Angriff von oben erschweren. Einzelne Blätter schützten seinen Unterleib, gewährleisteten zugleich Bewegungsfreiheit. Er trug das legendäre Tensaiga in der Scheide, das Zwillingsstück zu Tessaiga. Aber sie hatte gehört, dass dieses Schwert nicht verletzen, geschweige denn töten, konnte. Und das zweite Schwert...hm. Das war ein Meisterstück. Und eines mit einer Seele. Sie spürte die bösartige Macht der Klinge. Er musste sehr stark sein. Sie hätte sich zugetraut, die Aura des Schwertes zu verdrängen, aber damit zu kämpfen war noch etwas anderes. Das würde schwer werden. Aber sie war nicht umsonst hier, hatte zu viele Situationen schon erlebt, in denen sie die Wahl zwischen sterben und siegen gehabt hatte- und sie hatte stets bestanden. In jedem Fall war es besser, hier im Kampf zu sterben, als dieses Leben in Beschämung weiterführen zu müssen. Eine zurückgewiesene Braut...Eine Schande sondergleichen, zumal, da niemand je erfahren würde, dass es nur um ihres Vaters willen geschehen sei. Jeder Youkai würde annehmen, sie selbst sei absolut indiskutabel als Ehefrau, sei schwach, verächtlich...
 

Sesshoumaru musterte sie gleichfalls. Ihre Rüstung schützte Oberkörper und Schultern, hatte aber keine Dornen. Die Seidenbänder zwischen den Plättchen sicherten ihre Beweglichkeit. Ihr Schwert hatte ein Meister gefertigt und soweit er wusste, konnte sie damit gut umgehen. Ihm war klar, dass sie alles dran setzen würde, zu gewinnen, ohne Rücksicht auf sich selbst. Sie hatte nichts zu verlieren. So zog er Tokejin, sah, wie sie ihr Schwert zur Hand nahm. In ihrer Bewegung lag etwas, das ihm verriet, dass sie wirklich eine sehr gute Kämpferin sein musste, vermutlich besser, als ihr Bruder. Mit übermenschlich schneller Geschwindigkeit griff er an.

Huh, dachte Shiro. Hält er mich für so schwach oder unerfahren? Das Tempo war hoch, aber sie konnte den Angriff leicht parieren. Sie tauschten einige Schläge. Plötzlich begriff sie: er testete sie aus, setzte weder seine volle Kraft noch die Aura seines Schwertes ein. Schön, wenn er es so wollte... Sie erhöhte Druck und Geschwindigkeit. Er hielt scheinbar mühelos mit.
 

"Warum setzt Sesshoumaru nicht die Druckwellen von Tokejin ein?" fragte Kagome Inuyasha: "Dann könnte er sie doch aus der Entfernung besiegen."

"Möglich." Inuyasha beobachtete den Kampf: "Aber er weiß nicht, was Shiro für Fähigkeiten hat. Oder ihr Schwert. Sie wärmen sich gerade auf."

"Aufwärmen?" Sango nickte leicht: "Das dürfte der schnellste und interessanteste Kampf werden, den ich je sah...außer deinen natürlich, Inuyasha."

"Das wäre jetzt aber nicht nötig gewesen." Aber er war geschmeichelt.

Akamaru ließ seine Schwester nicht aus den Augen, sagte jedoch: "Inuyasha-sama...?"

Der hanyou war überrascht, hatte ihn doch noch nie ein vollwertiger Youkai mit derartigem Respekt angeredet: "So höflich?"

"Wie gesagt: ich bin dir im Rang unterlegen. - Was meint dieses Menschenmädchen mit der Druckwellentechnik?"

"Sesshoumarus Schwert ist in der Lage, Gegner allein durch Druckwellen in Stücke zu reißen. Zumindest, wenn sie schwächer sind, als ich. Aber das macht es unheimlich schwer, an ihn heranzukommen."

"Shiro ist stark. Und ihre Technik ist gut."

"Ist sie besser als du?"

"Ja."

"Hm", machte Inuyasha: "Ich erschien euch wohl als der leichtere Fall?"

"Ich wollte dich nicht beleidigen. Shiro will in diesem Kampf ihre Ehre wiederherstellen, gegen den Youkai, der sie so herabgesetzt hat."

"Natürlich." Beruhigt sah der hanyou wieder zu dem Duell, das immer schneller wurde.
 

Es dauerte fast zehn Minuten, ehe Shiro einen weiten Satz zurück machte, tief durchatmete. Sesshoumaru blieb stehen, musterte sie abschätzend. Zur Hölle mit ihm! Sie gab sich zu, noch nie einem so guten Schwertkämpfer gegenübergestanden zu haben. Er war stark - und ein Meister im Umgang mit der Klinge. Sie hatte zum ersten Mal in ihrem Leben das Gefühl, der Kampf könne ihr gefährlich werden. Jedes Mal, wenn sie mehr Energie eingesetzt hatte, mehr Druck, mehr Tempo, hatte er gegengehalten. Und langsam, aber sicher, war sie am Ende ihrer Fähigkeiten. Das Problem war, dass Sesshoumaru das vermutlich wusste. Ich muss gewinnen, dachte sie: ich muss beweisen, dass er mich zu Unrecht zurückgewiesen hat. Und ich habe ja gewusst, dass dieses Duell kein Spaziergang wird.

Sie begegnete dem Blick ihres Gegners.

"Genug gespielt", sagte er kalt und streckte seine Klinge mit der Spitze gegen sie aus.

Sie begriff, dass er jetzt wirklich ernst machen würde und hob ihr Schwert zur Verteidigung. Sie spürte die Youkai-Energie, die von ihm ausging, sich über seine Hand mit der seines Schwertes verbindend. Dennoch wurde sie überrascht, als Druckwellen von Tokejin kamen, die Distanz zwischen ihm und ihr überbrückten - und sie wie kleine Klingen trafen. Sie stöhnte unwillkürlich etwas auf, als sie zurückgeschleudert wurde, hart auf den Boden prallte. Zu kampferfahren, um nicht sofort wieder aufzuspringen, spürte sie einen heftigen Schmerz am linken Arm. Sie warf einen Blick hinab. Dort, wo sie nicht die Rüstung geschützt hatte, war ihr Ärmel zerfetzt. Blut lief hinunter, färbte den Stoff. Ein Mensch wäre vermutlich zerrissen worden. Na schön. Diesmal war die Überraschung auf seiner Seite gewesen. Sie richtete sich auf. Ein Youkai ergab sich niemals- nicht dem Feind und nicht einer Verletzung.

Er kam langsam näher, die Spitze noch immer gegen sie ausgestreckt. Als sein Schwert erneut eine Druckwelle aussandte, war Shiro bereit. Sie schlug mit ihrer eigenen Klinge einen flirrenden Bogen aus Youkai-Energie. Die Wellen wurden davon abgehalten, prallten zurück. Sesshoumaru musste hochspringen, um nicht von seinem eigenen Angriff getroffen zu werden. Er landete weich:

"Nicht schlecht", sagte er neutral: "Du kannst es reflektieren." Er hielt sein Schwert seitlich, ließ die Energie aufflammen.

Eine neue Welle raste auf seine Gegnerin zu, die erneut einen Bogen schlug, den Angriff so parierte. Shiro war sich sicher, dass sie sich in dieser Art verteidigen konnte, aber so würde sie nicht gewinnen. Überdies kostete sie diese Abwehr viel Kraft. Lange würde sie das so nicht durchhalten. Zum ersten Mal in ihrem Leben spürte sie ein unbekanntes Gefühl, von dem sie rasch erkannte, dass es Angst war.
 

Sesshoumaru ließ Tokejin erneut aufflammen, wieder seine Energie gegen Shiro laufen. Er hatte sie in die Defensive gedrängt, aber er gab sich nicht der Illusion hin, schon gewonnen zu haben. Sobald er sie nicht mehr dauernd angriff, würde sie sicher etwas unternehmen, um zurück ins Spiel zu kommen. Sie war stark und gut in ihrer Technik. Überdies musste er sogar bei ihrer Verteidigung auf der Hut sein, um nicht selbst die Druckwellen abzubekommen. Sie kämpfte wirklich nicht schlecht. Aber sie verbrauchte viel Energie für diese Reflektion. Irgendwann würde sie erschöpft sein.
 

Wieder ein Angriff. Shiro reagierte nur um eine Winzigkeit zu spät. Einzelne Druckwellen kamen an ihrem Schutz vorbei, trafen ihren schon verletzten Arm. Vor Schmerz ging sie auf ein Knie nieder, ohne jedoch den Fehler zu begehen, ihren Gegner aus den Augen zu lassen, oder ihr Schwert zu senken.

Sesshoumaru betrachtete sie ungerührt, wartete aber, bis sie wieder stand: "Du kannst jederzeit dein Schwert weglegen, Shiro", sagte er.

"Ich werde mich dir nicht ergeben." Sie holte tief Luft, nahm aber wieder Kampfposition ein. Ihr war jetzt vollkommen klar, dass sie diesen Kampf wohl verlieren würde. Aber sie wollte ihm nicht die Genugtuung geben, sie so erbärmlich schwach zu sehen, dass sie sich ergab, oder um Gnade bettelte. Das war einer Youkai, erst recht einer Prinzessin, unwürdig.
 

"Deine Schwester wird verlieren", sagte Sango zu Akamaru.

Der reagierte nicht. Mochte er nun auch im Rang unter einem hanyou stehen, so war das noch lange kein Grund, sich mit einem Menschen zu unterhalten.

Inuyasha nickte leicht, erfahren im Kampf gegen Sesshoumaru: "Er hat noch lange nicht alle Energie verbraucht. Und sie ist verletzt..."

Ja, dachte Akamaru. Sie wird verlieren. Aber dieses Schwert ist wirklich sehr mächtig Sesshoumaru allein wäre schon ein Problem, aber mit diesem Tokejin ist er praktisch unbesiegbar. Ebenso wie Inuyasha mit Tessaiga.
 

Nun gut, dachte Shiro. Ich habe nicht sehr viele Möglichkeiten, doch noch zu gewinnen. Vor allem aber muss ich verhindern, dass er diese Druckwellen weiter einsetzt. Was ich vorhabe ist riskant- aber, was habe ich noch zu verlieren? Zeit, die Entscheidung zu erzwingen.

Sie sprang hoch in die Luft, vorwärts. Sesshoumaru riss seine Klinge empor, um den Schlag abzufangen. Stahl knirschte auf Stahl, als Shiro knapp vor ihm landete. Noch immer hielten beide die Schwerter gegeneinander gepresst, setzten Kraft gegen Kraft. Die Zuschauer bemerkten, wie die Energien der Youkai anstiegen. Blitze begannen um die beiden Kämpfenden zu zucken.
 

"Au weia", sagte Miroku. "Das wird heftig."

"Deine Schwester setzt alles auf eine Karte", meinte Inuyasha: "Ist sie so mutig oder so verzweifelt?"

Beides, dachte Akamaru. Shiro war noch nie jemand, der sich vor einer Entscheidung gedrückt hatte. Und sie sucht den Tod, wenn sie nicht gewinnen kann.
 

"Du bist wirklich stark..." brachte Shiro hervor.

Sesshoumaru blickte in die grünen Augen, die ihren Willen verrieten, durchzuhalten: "Du auch..." gab er zu: "Aber es reicht nicht..."

Mit einer raschen Bewegung drehte er seine Klinge. Ihr Schwert flog aus ihrer Hand. Bevor sie hinüber springen konnte, traf sie seine rechte Hand mit dem Schwertgriff am rechten Oberarm. Selbst die Zuschauer hörten das Knirschen, als der Knochen unter dem Aufprall nachgab.

Unwillkürlich ging sie in die Knie, für einen Moment benommen vom Schmerz und Schock. Als sie aufsah, stand Sesshoumaru zwischen ihr und ihrem Schwert, sie noch immer wachsam beobachtend. Wusste er etwa nicht, dass er ihren Arm gebrochen hatte oder hielt er sie für so gefährlich? Das war fast schmeichelhaft. Mühsam stand sie auf. Es würde sehr schwer werden, zu ihrer Waffe zu kommen- und noch viel schwerer, diese zu führen. Ihr rechter Arm war gebrochen und ihr linker durch die Druckwellenattacken verletzt. Sie sah, wie er wieder sein Schwert gegen sie senkte und wusste, dass ein erneuter Angriff erfolgen würde- und sie konnte sich nicht mehr verteidigen. Aber aufgeben kam nicht in Frage. Sie wartete, bis seine Energie aus der Schwertspitze schoss, ehe sie hoch in die Luft sprang, um der Attacke auszuweichen. Dennoch erwischten sie einige Ausläufer, warfen sie rücklings zu Boden. Sie raffte sich auf, ging auf die Knie, um aufzustehen, blieb aber fast resigniert knien, als sie sah, dass er sein Schwert wegschob.

"Du...tötest mich nicht?" fragte sie: "Verachtest du mich so?"

Keine Antwort.

Sie schloss kurz die Augen, sah dann zu ihrem Zwillingsbruder. Ihre Stimme klang ruhig. "Willst du mein Helfer sein?" fragte sie.

"Helfer?" flüsterte Kagome irritiert.

"Ja, nee-chan." Akamaru nickte: "Selbstverständlich."

Sango neigte sich zu ihrer Freundin: "Shiro will rituell Selbstmord begehen, sich den Bauch aufschneiden, um ihre Ehre zu retten. Da das sehr qualvoll ist, schlägt ein Helfer den Kopf ab."

Kagome nickte. Sepukku oder harakiri. Sie hatte davon gehört. Aber es ist doch etwas anderes ob man bei so etwas zusehen soll- oder es im Geschichtsunterricht liest.

Akamaru wollte zu seiner Schwester gehen, als Sesshoumaru sagte: "Bleib wo du bist. - Du vergisst etwas, Shiro. Dein Leben gehört nun mir. Und ich erlaube dir nicht, Selbstmord zu begehen."

Sie starrte ihn an, wurde blass: "Wie unbeschreiblich grausam du bist..." flüsterte sie: "Du erlaubst mir nicht zu sterben, willst, dass ich ein Leben in Schande führe..."

Er wandte sich ab, ging zu den Zuschauern. Ohne sich umzudrehen sagte er: "Der Mann, der vor der Schlacht gegen die Drachen mit ihrem Anführer speiste, seine Ehre und damit auch die deine verspielte, war nicht ich."

Meine arme Schwester, dachte Akamaru, dem klar war, dass diese Kämpfe für ihn das bessere Ergebnis gebracht hatten. Im Süden würde niemand wissen, dass er hier verloren hatte- und, war er erst einmal der Herr, würde es auch niemanden mehr interessieren. Aber Shiro...als zurückgewiesene Braut würde sie nie einen anderen Partner finden, nie selbst eine Familie gründen können- und immer bei ihrem Vater oder ihm bleiben müssen, da kein anderer Youkai sie auch nur aufnehmen würde. Und da sie ihr Wort gegeben hatte, dass ihr Leben nun Sesshoumaru gehörte, war es für sie unmöglich geworden, sich diesem Dasein durch Selbstmord zu entziehen.

"Willst du deiner Schwester nicht helfen?" fragte Inuyasha irritiert: "Sie ist verletzt."

"Wenn ich darf."

"Ja." Der hanyou hatte sich noch nicht so recht daran gewöhnt, einem Youkai Befehle erteilen zu dürfen. Aber als Akamaru hinüberging, Shiro aufstehen half, ihr ihr Schwert brachte, trat er zu seinem Bruder: "Warum hast du sie nicht getötet?"

"Warum hast du Akamaru nicht getötet?"

"Er ist mir ziemlich egal. Und ich hatte nichts gegen ihn persönlich. Aber ich dachte, bei dir und Shiro ist das etwas anderes...?" Er vermied es, das Eheversprechen zu erwähnen.

"Ja. Ist es."
 

Für einen Moment herrschte Stille, als Akamaru seine Schwester zu den Zuschauern begleitete.

"Hört einmal", meinte Inuyasha plötzlich: "Ihr wart beide so überrascht. Sagt bloß, ihr habt noch nie etwas von Tessaiga gehört gehabt? Oder von Tokejin?"

"Nein." Der rothaarige Hundeyoukai sah zu ihm: "Ich wusste, dass Sesshoumaru Tensaiga hat, ein Schwert, das nicht töten kann, und war nicht überrascht, dass er zwei hat. Aber dass dein Schwert die Windnarbe findet, wusste ich nicht."

"Du lügst." Sesshoumaru sah ihn an: "Mein Vater hatte Tessaiga in der Schlacht gegen die Drachen eingesetzt. Dein Vater muss es gesehen haben." Akamaru starrte ihn so verblüfft an, dass er fortfuhr: "Sollte er etwa vergessen haben, es zu erwähnen?"

"Er hat mir nichts davon erzählt."

"Mir auch nicht." Shiro bewegte vorsichtig ihren gebrochenen Arm, versuchte, ihn rasch wieder gebrauchsfähig zu bekommen. "Und von deinem Schwert hat er auch nichts gesagt. Vermutlich wusste er nichts darüber."

"Hm. Ihr haltet euren Vater noch immer für ehrenhaft."

"Meinst du etwa, er hat es ihnen bewusst verschwiegen?" fragte Inuyasha: "Aber warum? Ich meine, was sollte er davon haben, seine beiden Kinder in unsere Schwerter rennen zu lassen?"

Sesshoumaru sah zum Horizont: "Er war schon immer an Macht interessiert. Und beide sind sehr stark geworden, könnten eine Bedrohung für ihn sein."

Akamaru starrte ihn trotz aller Selbstbeherrschung an: "Wir waren stets loyal zu unserem Vater!"

"Und er zu euch?"

"Was meinst du?"

"Er wusste von Tessaigas Macht, wusste von Tensaiga und er hätte sich zumindest denken können, dass ich zwei Schwerter habe. Dennoch erwähnte er nichts. Und er hat euch nicht gesagt, wie stark wir sind. Zumindest von mir weiß er es."

Die Zwillinge starrten sich an. "Das glaube ich nicht", sagte Shiro dann.

"Du willst unseren Vater noch immer schlecht machen", ergänzte Akamaru: "Was hast du nur davon?"

Sesshoumaru sah sie nicht an: "Ich habe mit eigenen Augen gesehen, was er vor 7o Jahren tat."
 

Er dachte an diesen Tag zurück. Die Hundeyoukai hatten sich versammelt, um am folgenden Tag gegen ein Drachenheer zu kämpfen und sein Vater hatte ihn unter vier Augen gebeten, sich das Lager der Drachen anzusehen, um ihre genaue Stärke festzustellen, ob sie Verbündete hätten. Oberhalb des Drachenlagers war er auf dem Berg gestanden, hatte so einen guten Überblick gehabt. Und er hatte gesehen, wie ein rothaariger Hundeyoukai angekommen war, von der Wächtern mit Verbeugung begrüßt wurde. Der Anführer der Drachen war ihm höflich entgegengekommen, hatte sich mit ihm dann in sein Zelt zurückgezogen. Das konnte nur Verrat bedeuten. Aber er hatte in diesem Moment nichts unternehmen können, wollte auch den Auftrag seines Vaters ausführen. Als er dann endlich zurück im Lager gewesen war, hatte er seinen Vater von der Beobachtung in Kenntnis setzen wollen, aber erfahren, dass der sich mit dem Herrn des Südens im Wald treffen wollte. Dieser war ebenfalls nicht im Youkai-Lager gewesen. Er, Sesshoumaru, war mehr als beunruhigt gewesen und war seinem Vater nachgegangen. Als er ihn fand, stellte er fest, dass es eine Falle gewesen war, und dieser sich gegen gut zehn Drachen zur Wehr setzen musste. Er hatte ihm geholfen und so waren sie siegreich geblieben. Danach hatte er von seiner Beobachtung erzählt. Sein Vater hatte genickt:

"Das passt dazu. Er wollte mich hier sprechen...und hier waren Drachen. Nun, wir haben morgen die Schlacht vor uns."

"Willst du nichts gegen ihn untenehmen?"

"Nein. An einem Verräter mache ich mir nicht die Hände schmutzig."

Am Tag darauf, vor der Schlacht hatte er, Sesshoumaru, jedoch den Herrn des Südens darauf angesprochen. Nun ja, dachte er: ich war jünger, eifriger- und ich habe damals angefangen, ihn zu verachten, als er mir nicht einmal widersprach.
 

Er drehte sich um, begegnete zwei grünen Augenpaaren.

"Du...du hast selbst gesehen, dass er ein Verräter ist?" fragte Akamaru.

"Ja. - Er schwor meinem Vater Treue- und verriet unser Heer und lockte meinen Vater in eine fast tödliche Falle."

Shiro schloss kurz die Augen. Sie hätte sich gern eingeredet, dass Sesshoumaru log- aber warum hätte er das jetzt noch tun sollen? Das bedeutete aber auch, dass ihr Vater sie beide angelogen hatte, die ganzen Jahre lang angelogen hatte. Und sie hatten versucht, eine Ehre zu verteidigen, die er schon längst nicht mehr hatte. Da war noch etwas anderes: Sesshoumaru hatte gesagt, ihr Vater wisse zumindest von Tessaiga. Und Inuyasha hatte nicht ganz zu Unrecht die Frage gestellt, was ihr Vater davon haben solle, sie beide ohne Vorwarnung in diese Duelle zu schicken. Da blieb nur eine Möglichkeit offen. Sie sah ihren Zwillingsbruder an.

Akamaru war dem gleichen Gedankengang gefolgt und meinte jetzt: "Er wollte den Tod Sesshoumarus...aber lieber noch unseren. - Ich weiß, dass er seit langem davon träumt, der stärkste Hundeyoukai zu sein, aber das er in seinem Ehrgeiz so weit gehen würde, uns, seine einzigen Kinder zu opfern..."

"Dann hat er keinen Anspruch mehr auf unsere Loyalität." Shiro sah zu Boden: "Da ist alles, was wir tun können."

"Ich weiß nicht, was ihr tun könnt oder tun werdet." Inuyasha wedelte etwas mit den Armen: "Ich gehe jedenfalls in den Süden und besuche euren Vater. Keiner lockt mich ungestraft in eine Falle und versucht, mich und meine Freunde umzubringen."

"Unser Vater ist sehr mächtig, Inuyasha-sama", warnte Akamaru in gewisser Höflichkeit gegenüber seinem Bezwinger: "Du bist stark, aber..."

Sesshoumaru wandte sich um: "Diesmal wird er bezahlen. Lasst uns gehen."
 

************************************************************
 

Sagen wir, armer Fürst des Südens....
 

Das nächste Kapitel heisst: Zum Schloss im Süden.
 

Meine lieben Kommi-Schreiber bekommen wie gewohnt eines ENS wenn es oben ist.
 

bye



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (15)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-11-26T14:37:57+00:00 26.11.2008 15:37
Der Südfürst ist schon jetzt Geschichte
Von:  astala7
2008-01-09T21:56:18+00:00 09.01.2008 22:56
ohoho, so wie du deine charas bedauerst kann das ja nicht gut für ihn ausgehen.
Tja, das muss schon hart für die beiden sein, von ihrem Vater geopfert zu werden. So ein mieser Typ!
Aber hab ich da eben richtig gelesen? Sesshouamru sagt: "Lasst uns gehen"
UNS?!
Tut er sich etwa mit den anderen zusammen?!
Nun, in diesem fall kan ich ebenfalls nur noch sagen: Armer Fürst des Südens...
Von:  Kagome0302
2007-11-09T09:31:33+00:00 09.11.2007 10:31
Oh wie geil ist das Kap den? Der Kampf war wirklich sehr spannend beschrieben. Schön fonde ich, dass Sess Shiro daran gehindert hat, sich das Leben zu nehmen.
Und ich denke, sie sollten es nicht so schwarz sehen. Es wird sich bestimmt ein Youkai finden, der Shiiro ehelicht. Vlt. ja doch noch Sess??? Man wird sehen^^
Oh, arme Zwillinge. Einfach so von den Vater missbraucht zu werden. Was ist das nur für eine Machtgeiles A...loch *es net ausschreiben will*

Das kann echt spaßig werden, wenn der Lord des Südens eins auf den Deckel bekommt hehe
Von:  desertdevil6
2007-03-16T23:19:36+00:00 17.03.2007 00:19
Shiro war wirklich zäh, dass sie trotz Knochenbruchs und derlei Verletzungen immer wieder aufgestanden ist, maximal die Lippen verzog - ich finde, dass ist schon eine Steigerung zu ihrem Bruder. Aber geschlagen haben sich beide vortrefflich, schade, dass es nicht einmal wirklich haarscharf wurde. Trotzdem unterstreicht dieses Duo nun die Gefahr, die auf den Vater der Zwillinge lauert. Hat er sich wirklich mit den Drachen verbündet und Inu no Taisho in eine Falle gelockt? Wie hinterhältig, aber ein sehr passender Hintergrund. So schlau wie ich ihn bisher einschätze, gelingt es ihm vielleicht sogar den Geist seiner Kinder neuerlich zu vernebeln. Nur weil sie ihm einmal abschwören ... er bleibt dennoch ihr Vater und sein Wort gegen das eines Augenzeugens, nunja. Heikel!

Gespannte Dessi
Von:  don-kun
2006-12-22T16:26:48+00:00 22.12.2006 17:26
Wieder n tolles Kapitel.
Die Youkai-Energie nennt man auch Jaki (jap. Version mit Untertitel gesehen hab). naja, dann les ich mal weiter!
Von:  SeiyaDarkside
2005-10-30T10:24:25+00:00 30.10.2005 11:24
"Laßt UNS gehen" und das aus dem Munde von Sesshoumaru.
Ich glaub ich träume.
Genial.

kisu
Von:  Teilchenzoo
2005-10-20T09:30:28+00:00 20.10.2005 11:30
^^ ... du und deine Happy Ends ... du kannst einfach niemanden sterben lassen, der nicht wirklich bösartig ist, selbst wenn er nicht zu den Guten gehört, oder^^?? *toller Satz -.-°°°*
Ist aber auch gut so!! Hab die Zwillinge richtig gern, besonders Shiro ...

Soo ... also diese Zurückweisung war ganz schön beleidigend, aber jetzt versteh ich erst so richtig, warum sie es so schlimm sieht, nun ja, wenn die anderen den wahren Grund nicht wissen, ist es doppelt schlimm ...erst recht für eine so stolze und wirklich starke Kämpferin.
Der Kampf war übrigens sehr gut beschrieben^^.
Aber ... bei Sango´s Schmeichelei ... Inu war ja richtig bescheiden *ggg* ...
Und endlich endlich wurde mal gesagt, was für ein Verrat das gewesen war ...
Und ich finde es auch ganz schön widerlich, die eigenen Kinder zu verraten und ins Messer laufen zu lassen ... oder besser gesagt ins Schwert ...
Von: abgemeldet
2005-04-28T19:18:33+00:00 28.04.2005 21:18
Endlich komme ich mal wieder dazu ein Kapitel zu lesen und zu kommentieren
Echt superduper, der Kampf zwischen von Shiro und Sesshy war phänomenalspannend.
Aber der Vater von Shiro und Akamaru ist ja mal echt fies, seine eigenen Kinder zu opfern, Sauereiiii!!!
Suuperspannend und genial geschrieben!!
Liebe Grüße
dat Lina
Von:  Talia-chan
2004-12-27T17:08:38+00:00 27.12.2004 18:08
Spät aber doch^^
Wirklich klasse Kapi^^
Ich finds auch toll, dass die Zwillinge nun auf der "richtigen Seite" sind. Die sind mir schon irgendwie ans Herz gewachsen^^ Mach schnell weiter, ja?
L
Von: abgemeldet
2004-12-26T13:31:49+00:00 26.12.2004 14:31
Einfach geil das Kapitel.
Den Kampf hast du super beschrieben.
Also schnell das nächste Kapitel hochladen.

liebe Grüße
Himmel77


Zurück