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Abraxas

Die Sehnsucht in mir
von

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Das Mädchen

So nun ist es endlich geschafft. Ich bin mit den Kapiteln wieder gleich auf, so weit wie ich sie auch geschrieben habe...

Hoffen wir also, dass ich jetzt auch immer dran denke, den Kram hochzuladen.

@Ella-chan, wenn du magst kannst du jetzt gerne beta-reader machen...

würde mich sehr freuen
 

*winkz*

dat sinless
 

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Das Mädchen
 

"Was war das?", wisperte die Schwarzhaarige angsterfüllt und lugte verstört unter Abraxas Mantelärmel hervor. Der Vampir wusste aber auch nicht mehr als sie. So blieb ihm nichts anderes, als ratlos mit den Schultern zu zucken. "Jetzt ist es ja vorbei",meinte er ausweichend und strich zaghaft über eine der blauen Wände.

Eben noch waren die Steine, eben jener Wände, wie wahnsinnig kreuz und quer durch den ganzen Raum geschossen. Blut war aus den entstanden Rissen gespritzt und die Erde hatte gebebt. Und jetzt? Der Gang war wieder unberührt, als wäre nichts geschehen. Aber etwas war doch anders. Zuvor waren die Wände wie von Eis gewesen, aber jetzt konnte er in den Mauern eine pulsierende Wärme wahrnehmen, ein dumpfes Donnern fast wie der Herzschlag eines lebendigen Wesens. Was war das hier nur?

Zögernd erhob sich Abraxas und reichte der jungen Tempeldienerin seine Hand um ihr aufzuhelfen, welche sie dankbar annahm. Einen Vorteil hatte das angsteinflößende Geschehen in jedem Fall gehabt. Das Mädchen hatte ihr Wut auf Abraxas über den Schock schlicht vergessen, so dass sie sich nun absolut friedlich, schutzsuchend an ihn drängte. Dabei konnte der Vampir auch nicht helfen, sollte es wieder von vorne los gehen, aber wohl oder übel musste er sich eingestehen, dass auch er froh war nicht allein zu sein. Yuuryon hatte ihn ja freundlicherweise sitzen lassen und auch von Kain war noch immer nichts zu hören.

"Komm, wir müssen weiter",sagte er freundlich und versuchte aufmunternd zu lächeln, was aber eher zu einer schiefen Grimasse geriet. Das Mädchen bemerkte es nicht. Die braunen Augen waren dunkel und groß vor Angst und wirkten abwesend. Kommentarlos setzte sie sich in Bewegung.

Während sie weiter durch die scheinbar endlosen Gänge irrten, versuchte Abraxas mit ihr ins Gespräch zu kommen um wenigstens etwas die beklemmende Stimmung von ihnen zu nehmen.

"Wie heißt du eigentlich?", begann er und wunderte sich wie fröhlich er doch klingen konnte, wenn er es nur wollte. Shantel bekam diesen Tonfall nicht oft zu hören und jetzt verschenkte er diese seltene Stimmlage an ein ihm völlig fremdes Mädchen.

"Karin", war die knappe Antwort, bevor die Tempeldienerin wieder in ernstes Schweigen versank. Sie war nicht fähig, das kostbare Geschenk, welches ihr Abraxas unbewusst gemacht hatte, entsprechend zu würdigen. Aber so schnell gab der Vampir nicht auf. Mit einer für ihn vollkommen untypischen Beharrlichkeit, begann er weiter belanglose Fragen zu stellen, um sie wenigstens etwas aus der Reserve zu locken. Aus irgendeinem vollkommen irrsinnigen Grund fühlte er sich zu diesem zierlichen Geschöpf hingezogen und für sie verantwortlich. Wahrscheinlich, weil sie Recht hatte. Er war tatsächlich an ihrer Lage schuld, wie er unwillig zugeben musste. Aber Abraxas wäre nicht Abraxas, wenn er nicht sofort einen weiteren Schuldigen fand, der in jedem Fall mehr Schuld trug als er selbst. Dieser Velcon hatte ihn doch überhaupt erst losgeschickt diesen verfluchten Stein zu holen und mittlerweile war er sich sicher, dass es nie um diesen Stein gegangen war, sondern nur darum, dass er ihn anfasste. Schon in Payck als Natyrn von Abraxas verlangt hatte den Stein zu holen, war dies auch nur ein geschickter Schachzug Velcons gewesen um nicht sofort selbst in Erscheinung zu treten. Dieser Bastard war es doch gewesen, der sie überhaupt erst in Natyrns Hände gebracht und sie später scheinheilig 'gerettet' hatte. Und wozu das alles? Damit er den Stein berührte um dann auf ewig durch ein endlos, blaues Labyrinth zu irren? Das konnte doch nicht des Pudels Kern sein.

"Sag, wusstet du was geschieht, wenn man den Stein anfasst?"

Karin schüttelte verneinend den Kopf. "Unser Meister hat uns aufs Strengste verboten den Stein auch nur flüchtig zu berühren. Es ist ganz allein die Aufgabe des obersten Ordenpriesters ihn zu reinigen, und dafür Sorge zu tragen, dass er sich immer im schönsten Glanz den Gläubigen präsentiert." Abraxas lächelte zufrieden in sich hinein. Scheinbar hatte er endlich ein Thema gefunden, dass Karin mehr als nur ein paar knappe Worte entlockte.

"Was für Gläubige denn eigentlich? Ich habe niemand gesehen. Und was ist das überhaupt für ein Priester, der seinen Tempel vollkommen schutzlos allein zurück lässt?"

Falsche Frage! Abraxas erkannte es sofort, als sich Karins hübscher Mund schon wieder gekränkt nach unten verzog. "Es geht auf Winter zu, da ist es nur natürlich, dass die Menschen lieber für ihre Familie sorgen, als sich auf den beschwerlichen Weg zu unserem Tempel zu machen. Und der Tempel ist auch nicht schutzlos zurück gelassen. Ich und die anderen Tempeldienerinnen sind schließlich noch da und geben Acht, dass nichts ungehöriges geschieht. Was normalerweise auch kein Problem ist!", fügte sie schneidend hinzu, so dass Abraxas gar nicht wagte ihr noch weitere Fragen zu stellen.

Es dauerte aber nicht lang, da begann Karin von allein wieder zu sprechen. "Ungewöhnlich ist es schon",gab sie nach einiger Überlegung zu. "Unser Meister verlässt sonst nie den Tempel, aber diesmal... Wie vom Teufel selbst gejagt, verließ er fast fluchtartig den heiligen Platz und sagte uns nur, dass er dringende Geschäfte in Payck zu erledigen hätte. Aber er wollte bald wiederkommen. Und was wird jetzt nur passieren, wenn er zurückkehrt und mich nicht im Tempel vorfindet? Er wird doch sicher denken, dass ich undankbar für seine Güte fortgelaufen bin und mich verstoßen, wenn ich zurückkehre. Wo soll ich dann denn hin? Ich habe sonst nichts mehr außer diesem Tempel."

"Na, hör mal. So schnell jagt ein Priester doch nicht seine Leute davon."

Karin schlug betrübt die Augen nieder. "In meinem Fall wahrscheinlich schon. Ich habe keine Eltern, keine Verwandten - niemanden, der sich um mich sorgt. Mein alte Arbeit..." Das Mädchen stockte, schüttelte den Kopf, als wollte sie eine schlechte Erinnerung verscheuchen. "Ich kam zum Tempel, vollkommen mittellos und verzweifelt und bat um Hilfe. Die anderen Tempeldienerinnen machten mir wenig Hoffnung. Jemand, wie ich - eine... ein Kind aus der Unterschicht, hat nichts in einem Tempel zu suchen. Aber als der Meister mich zum ersten Mal sah, nahm er mich ohne weitere Fragen oder Bedingungen in die Obhut des Tempels. Doch nun glaube ich, glaube ich... wenn ich nicht da bin, wenn er zurückkehrt..."

Stumme Tränen rannen Karins Gesicht hinab. Sie war nicht mehr fähig weiter zu sprechen.

Abraxas schwieg. Langsam begann er die Bredouille zu begreifen, in die er Karin gebracht hatte. Und irgendwas hatte das Mädchen an sich, dass es ihm leid tat, was er getan hatte. Normalerweise hätte er gelacht über solch erbärmliche Probleme, was waren diese schon gegen jene, mit welchen er sich herumzuschlagen hatte? Doch nichts.

Aber diesmal?! Erklären konnte er es nicht. Aber Karin übte eine Anziehung auf ihn, der er sich einfach nicht erwehren konnte. Es war nicht so, dass er sie begehrte. Nein, niemals. Das Mädchen war noch viel zu jung um Abraxas Interesse wecken zu können und ihre Ausstrahlung war bei weitem nicht strahlend genug, als dass sie sich mit dem Engel messen könnte, den Abraxas sein eigen nannte. Er begehrte sie nicht als Frau. Und doch fühlte er sich zu ihr hingezogen. Die Art, wie sie die Augen niederschlug, schien ihm vertraut, die schwarzen Locken, die sich lang und schwer um das hässliche Gewand schlangen. Alles so, als hätte er es schon einmal gesehen.

Aber es stimmte nicht alles an dem Bild, dass er von ihr vor sich sah. Der Mund schien ihm nicht voll genug, die Augen eine Spur dunkler, als er sie in Erinnerung hatte. Erinnerung? Welche Erinnerung. Abraxas war sich sicher, dass er Karin nie zuvor begegnet war, aber sie schien ihm vertraut. So vertraut wie - wie einem die eigene Schwester vertraut war.
 

"Was bitte soll das denn für ein bescheuertes Rätsel sein?"

Yuuryon hob ratlos die Schultern. "Weiß ich doch auch nicht, aber wenn du eine Antwort haben willst, wirst du es wohl lösen muss."

"Danke, das weiß ich auch",knurrte Kain verstimmt und widmete sich wieder dem Schriftzug auf dem schwarzen Obelisken. Besser als Gott... Oh, da kannte er eine ganze Menge und böser als der Teufel? Kain war dem Teufel nie begegnet, also konnte er das schlecht einschätzen. Lilith vielleicht? Aber nein, das passte nicht zum Rest. Was hatten denn die Armen? Allerhand. Hunger, dreckige Kleider, Krankheiten, Sorgen zuhauf, aber sowas brauchte doch niemand! Und die Glücklichen erst recht nicht.

"Yuu, woran stirbst du, wenn du es isst?"

"Gift!"

"Passt nicht zum Rest... Sonst noch was?"

Yuuryon erhob sich, trat schweigend neben Kain und überflog zum wer weiß wievielten mal die wenigen Zeilen. Das Ergebnis blieb das selbe.

"Darauf gibt es keine Lösung!" Yuuryon hockte sich hin und verschränkte frustriert die Arme. "Es gibt nichts was böser als der Teufel ist! Sonst wäre es nicht der Teufel. Und etwas was besser als Gott ist, gibt es aus dem selben Grund auch nicht! Das wäre ja noch schöner. Dieses Rätsel soll uns nur verwirren. Gib es auf!"

Kain horchte auf. "Was hast du gerade gesagt?"

"Ich sagte, dass es nichts gibt, das..." Der Flussmensch verstummte, sah auf und blickte in das Gesicht Kains. Der Vampir grinste breit. "Oh... ach so."

Das war die Lösung! So einfach, dass man es fast übersah. Nichts war besser als Gott, nichts böser als der Teufel. Die Armen besassen nichts, wie auch die Glücklichen nichts brauchten und wenn man nichts aß, starb man. Das war die Antwort. Nichts!

Kains Lächeln erstarb. "Nichts... bleibt zurück."

Das klatschende Geräusch von zwei aufeinander geschlagenen Handflächen ließ sie herumfahren. "Gratuliere. Ihr habt das Rätsel gelöst, auch wenn es ganz schön lange gedauert hat." Unglaube breitete sich in Kains, wie auch in Yuuryons Gesicht aus, aber bevor er sich in Form eines Lautes Luft verschaffen konnte, drängte sich das Mädchen bereits zwischen die Beiden und strich nachdenklich über den Schriftzug des schwarzen Obelisken. Die Kleidung war anders. Sie trug nicht mehr diese unschickliche braune Robe, sondern war in engen schwarzen Stoff gehüllt, der die ersten vorhanden weiblichen Rundungen betonte und sie älter erscheinen ließ, als sie war. Das ärmellose Oberteil, mit dem tiefen Ausschnitt, der mehr zeigte, als verhüllte, ging nahtlos in die enge, schwarze Hose über, welche kurz unter den Knien in hohen Nietenbeschlagenen Stiefeln endete. Die schlanke Taille zierte als einziger Schmuck ein silberner schmaler Gürtel, der sich schlangengleich an ihren zierlichen Körper anpasste. Die brauen Augen waren schwarz umrandet, zu dunkel für solch ein junges Mädchen, doch war es unverkennbar das selbe, welchem sie bereits in der Kathedrale begegnet waren. Die junge Tempeldienerin, welche so vehement versucht hatte Abraxas davon abzuhalten, den Stein zu berühren. Was machte sie hier?

Schelmisch legte sie den Kopf schief und blinzelte Kain mit ihren großen braunen Augen von unten zu. "Was wirst du jetzt tun?", fragte sie wispernd. Es klang fast so, als würde von weit her ein leises Glöckchen klingeln.

Kain musste den Blick für einen kurzen Moment abwenden um der Verwirrung Herr zu werden, die sich seiner ermächtigte. Er sah zu Yuuryon, aber der Flussmensch deutete nur ein verständnisloses Achselzucken an.

Es änderte nichts. Als er zurück sah, lag noch immer diese Frage in ihren Augen, auch wenn sich ein spöttischer Ausdruck dazu gestohlen hatte, als wollte sie ihn verlachen.

"Du... warst die Stimme, die wir gehört haben", stellte er nach einiger Zeit fest und überging vorläufig die Frage, die sie ihm gestellt hat. Das Mädchen nickte lächelnd.

Kain blinzelte verwirrt. Dieses Lächeln schien ihm vertraut, wie viele Mal gesehen und lieb gewonnen - zeitgleich jagte es ihm einen kalten Schauer über den Rücken. Völlig grundlos begann er sich auf einmal vor dieser jungen Frau, nein diesem Kind zu fürchten und wich unbewusst vor ihr zurück.

"Ich bin es nicht, vor der du dich fürchten musst",lachte sie glockenhell. Kain sah nicht wie sie die kurze Distanz zwischen ihnen überwand, aber plötzlich stand sie vor ihm, griff nach seiner rechten Hand und fuhr nachdenklich deren Fingerknochen entlang. "Seltsam. Ich habe dich mir anders vorgestellt. Nicht so... stofflich."

"Du kennst mich?",fragte Kain verwundert. "Das ist unmöglich!"

Lachend ließ ihn das Mädchen los, sah zu Yuuryon hinüber, der untätig noch immer vor dem Obelisken kauerte, aber jede ihrer Bewegungen auf das genaueste beobachtete. "Du hast Recht. Wenn ich so wäre wie er, wäre es unmöglich - solange du dein Geheimnis nicht preis gibst. Aber es gibt andere, mächtigere Kreaturen, als ihn. Sie wissen es und die wenigsten sind deine Freunde."

"Und du?"

"Ich? Ich bin nicht dein Feind." Lächelnd drehte sie sich zu Kain zurück und sah ihn auf diese seltsam, bekannte Art an. "Ob ich ein Freund bin, musst du selbst entscheiden. Sag kennst du die Antwort noch?"

Kain prallte getroffen zurück, als hätte ihm eine unsichtbare Faust ins Gesicht geschlagen. Die Schwarzhaarige lächelte zufrieden. "Ich sehe du erinnerst dich? Also, wie soll es weiter gehen?"

Der Vampir antwortete nicht. Das Mädchen verwirrte ihn zutiefst, jagte ihm Angst sein und er wusste einfach nicht, wie er sich ihr gegenüber verhalten sollte. Am liebsten hätte er sie geschlagen, obwohl es dafür überhaupt keinen Grund gab. Sie lachte leise, hob den Arm und strich Kain sanft über die Wange. "Nichts bleibt zurück."

"Das stimmt nicht!" Kain schüttelte den Kopf und wich demonstrativ ihrer Berührung aus. "Sonst wäre ich doch gar nicht mehr hier!"

"Meinst du? Ich habe nicht gesagt, dass es sofort geschieht. Es ist ein schleichender Prozess. Bist du wirklich noch der, als der du erwacht bist?" Die Schwarzhaarige tat einen Schritt zurück und suchte den direkten Blickkontakt mit Kain. "Hast du nicht manchmal das Gefühl, dass du immer weniger selbst zum Zug kommst? Dass du nutzlos wirst?"

"Abraxas braucht mich!", beharrte Kain trotzig.

Ihr rang es nur ein spöttisches Lächeln ab. "Als Werkzeug, als Waffe - aber als Person? Er braucht deine Fähigkeiten, aber deinen Charakter, deine Gefühle, deine Meinung? Sie kann ihm doch nur hinderlich sein. Wann hat er das letzte Mal auf deinen Rat gehört?"

Kain ließ sie stehen, lief auf den Flussmensch zu "Komm wir gehen." und zog ihn in die Höhe. "Dass muss ich mir nicht länger anhören!"

"Warum nicht? Weil du weißt, dass ich Recht habe?" Sie lachte böse, machte aber keinerlei Anstalten ihn aufzuhalten. "Geh ruhig",forderte sie ihn auf. "Aber denk mal darüber nach. Wenn ihr angegriffen wurdet, wer war es, der die Qual ertragen musste. Abraxas oder du?"

Kain blieb stehen. Es waren dieselben Fragen, die er sich selbst bereits oft gestellt, aber immer wieder beiseite gedrängt hatte. So etwas würde Abraxas niemals tun. "Hör auf",verlangte er leise.

"Wer war es, der vom anderen im Stich gelassen wurde?"

"Hör auf!"

"Abraxas oder..."

Kain wirbelte herum. Mit einem Satz war er bei ihr, riss sie zu Boden. Seine Krallen schlossen sich um ihren dünnen Hals. Weit hinter sich hörte er Yuuryon erschrocken auf keuchen. Es war egal. Es war egal, dass sie nur ein dummes, kleines Mädchen war. ER musste sie zum Schweigen bringen, koste es was es wolle. Der Vampir hob den rechten Arm, holte zum Schlag aus, aber sie lächelte nur wissend. Sie musste schweigen, damit sich die Wahrheit, die in ihren Worten lag nicht in sein Innerstes fraß und seine Seele vergiftete. Seine Hand sauste hinab -

"Oder du?"

- und schlug dicht neben dem hübschen Gesicht in den kristallenen Boden ein. Glas zersplitterte und ritze ihre zarte Wange, so dass sich ein dünnes Blutrinnsal auf der sonst so makellosen Haut bildete. Doch sie lächelte nur, hob ihre wunderschönen Hände, umfasste Kains Gesicht und zog ihn tiefer zu sich. Vergessen war ihre Jugend, vergessen die Zweifel und Verwirrung, die sie in seinem Herzen gesät hatte. All das war unwichtig. Sie rief ihn!

Ein wispernder Laut, so leise , dass man ihn kaum vernehmen konnte - so flüchtig, doch Kain hörte sie, die Stimme, die tief in seiner Seele sprach, ihm zuraunte, zu umgarnen und zu verwirren suchte. Er hörte sie und es gelang ihr. Zitternd wollte er sich aufrichten, doch ihre Hände hielten ihn, ließen ihn nicht los und es war ihm nicht möglich ihr zu entkommen. Kein Ausweg, kein Ausweg!

"Was soll ich denn tun?", fragte er hilflos, unklar wem die Frage nun wirklich galt. Das Mädchen lachte, fuhr andächtig die Formen seiner Wangen entlang, über Hals und Schultern hinab und endete schließlich auf der Hand, die noch immer ihren Hals fest umklammert hielt. Sanft brachte sie Kain dazu loszulassen, schob ihn zurück und richtete sich selbst auf. Noch immer hielt sie seine Hand und Kain spürte das Gewicht, welches sich auf einmal in selbige legte.

"Eins und Eins macht Zwei. Doch Zwei ist nicht Eins und kann niemals Eins sein."

Kain öffnete seine Hand. Gleissendes Licht brach aus ihr hervor und verschlang sich in der filigranen Form eines gläsernen Dolches. "Das ist nicht dein Ernst!",murmelte Kain bestürzt.

"Also muss Eins gehen, damit aus Zwei Eins werden kann."



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2005-12-26T14:17:26+00:00 26.12.2005 15:17
X3 hach~~ *velcon doch noch mag*
so... klar mach ich dir den beta ooV
Von: abgemeldet
2005-12-26T14:17:26+00:00 26.12.2005 15:17
X3 hach~~ *velcon doch noch mag*
so... klar mach ich dir den beta ooV


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