Bildersprache
Kapitel 4 - Bildersprache -
Erschrocken fuhr die Frau herum.
Hinter ihr stand ein blonder Junge aus Slytherin und hatte ein selbstgefälliges Grinsen im Gesicht.
"Mr. Malfoy?!", entfuhr es ihr.
"Was wollen sie?"
"Oh, ich wollte mich nur erkundigen wie ihnen das Buch gefallen hat? Ihrer Reaktion nach, scheinen sie es ja schon gelesen zu haben!"
Mit weit geöffneten Augen sah sie den Jungen an und schluckte.
"WAS?!", schrie sie dann. Severus sah seinen Schüler an und nickte ihm unmerklich zu.
Draco wusste, dass das so viel hieß wie 'Gut gemacht!'.
"Was denn? Denken sie nicht, dass es unser Recht war, ebenso ein Buch zu entwerfen wie sie eines entworfen haben?", fragte er kalt grinsend.
McGonagall fehlten die Worte. Das konnte alles doch nur ein Albtraum sein!
Harry saß an seinem Tisch und lachte sich schlapp. Diese Show war echt genial!! Erst giften sich die Hauslehrer an, dann mischt sich Malfoy ein und letztendlich fehlen der Lehrerin auch noch die Worte.
"Sag mal, Harry, weißt du, wovon die reden?"
Der Dunkelhaarige griente sie an und nickte.
"Ja, und wie ich das weiß!"
"Man Alter, dann sag's uns!"
"Nö!", meinte Harry bloß und wandte sich wieder nach vorne um.
"Nun, Minerva, ich schätze, da ist eine Entschuldigung fällig!", klinkte sich der Tränkelehrer wieder in das Gespräch ein.
Die Frau riss die Augen auf!
"Niemals!! Das Ganze hier ist ja schließlich deine Schuld, du Fledermaus!"
Draco fand das witzig, die zofften sich, bis ihre Münder fusselig würden.
"Und sie, Mr. Malfoy, werden heute bei mir nachsitzen!! Haben wir uns verstanden?"
"Was? Nein! Professor Snape?!"
Der Mann sah die Verwandlungslehrerin an und zog eine Braue nach oben.
"Mein Schüler wird nichts dergleichen! Veressen sie es, sie.. sie.. Staubmob!"
Nun brach auch Dumbledore in Lachen aus und der Rest der Halle folgte seinem Beispiel.
Dieses Theater war ja nun wirklich eine Show, bei der man sich schlapp lachen konnte!
Und während die ganze Schülerschaft, einschließlich der Lehrer, lachten, sahen sich Severus und Minerva böse an. Dasselbe taten Harry und Draco, beide ein fieses Grinsen im Gesicht.
"Staubmob?? Wie du willst, SEVI, aber meine Rache wird fürchterlich sein! So wahr ich eine Gryffindor bin!" Mit hocherhobenem Haupt und stolzer Haltung schritt sie aus der Halle, in der sie einen etwas konfusen und vor allem erschütterten Snape zurückließ.
Wie konnte es diese...diese Person wagen, ihn vor der ganzen Halle lächerlich zu machen? Er war schließlich der Alptraum aller Schüler, der Schrecken der Nacht! Manche behaupteten sogar, er sei ein Vampir - was nicht stimmte - aber je mehr Angst, desto besser! Und nun machte diese alte Hexe sein ganzes Image zunichte, weil sie ihn Sevi genannt hatte.. Er war am Boden. Aber dafür würde sie leiden soviel war sicher!
Langsam driftete der Giftmischer, wie er liebevoll von allen Kollegen genannt wurde, wieder aus seinen Gedanken auf und sah, dass die ganze Halle ihn anstarrte.
"Was gibt's hier zu sehen? Schaut gefälligst wo anders hin, oder wollt ihr vielleicht je 100 Punkte für euer Haus verlieren?"
Sofort sahen alle irgendwo hin, bloß nicht zu ihrem Zaubertranklehrer.
Harry war glücklich! Diese Runde ging eindeutig an sie. Aber bis jetzt war nur McGonagall dran gewesen. Jetzt mußten sie es Snape zeigen! Er wusste, dass das dem blonden Slytherin nicht gefallen würde, aber schliesslich hatte Snape ja ihn auf dem Kieker, nicht Draco!
Er gab Draco ein Zeichen und bedeutete ihm, ihm zu folgen. Er stand auf und lief aus der Halle. Seine Freunde schauten ihm verdutzt nach. Draußen blieb er stehen, bis Draco ebenfalls aus der Halle trat.
"Na endlich! Schön, dass du dich auch noch dazu durchgerungen hast, herzukommen!"
Der Slytherin hob nur eine Augenbraue und schaute ihn durchdringend an.
"Mir ist nicht bewußt, dass ich zu dir kommen muss, wenn du pfeifst! Ich kann mir Zeit lassen solange ich will. Außerdem sollte eigentlich ich sagen, wo es lang geht! Schließlich wurde mir der Auftrag erteilt dich zu..."
"Ja, ja, schon gut!", unterbrach ihn der Schwarzhaarige hastig, war er doch nicht geneigt dazu, den Rest des Satzes zu hören.
"Aber ich finde wir sollten uns mal Snape zuwenden!"
Der Blonde zuckte mit einer Braue, ehe er zu einer Antwort ansetzte.
"Aha! Und wie willst du das machen, Mr. Superschlau?"
Harry verspürte den plötzlichen Drang einfach auszuholen und zuzuschlagen. Er unterließ es allerdings.
"Nun, das frage ich dich, immerhin kennst du ihn besser und du weißt, was ihm weh tut!"
Draco schüttelte den Kopf.
"Vergiss es, ich mach da nicht mit!"
"Und ob du wirst, sonst erzähl ich der ganzen Schule, dass du heimlich Spitzenunterwäsche trägst!"
Puterrot im Gesicht, starrte ihn der Slytherin an.
"Das wagst du nicht!", fauchte er dann aber und gab alles, um den anderen mit seinen Blicken zu erstechen.
Allerdings schien Harry gerade nichts mitzubekommen, denn er sah ins Nichts.
Den Dunkelhaarigen komisch musternd, wedelte Draco mit einer Hand vor seinem Gesicht, bis dieser nach einer Ewigkeit, so kam es dem Blonden zumindest vor, wieder zurückkehrte.
"Ich habe die Idee!"
Dem Malfoy- Erben war die Skepsis anzusehen.
"Und die wäre?"
"Weißt du, wo die Schlafräume von Snape sind?"
"Ja, warum?", antwortete der Blonde, bevor er wusste, was er da gerade getan hatte.
Harry grinste wie ein Honigkuchenpferd, von einem Ohr zum anderen.
"Ich sag nur eins: Spitzenunterwäsche!"
Draco fiel aus allen Wolken. Seine Fassung hatte er gerade für einen Moment verloren, denn man stelle sich mal die Fledermaus in flanellfarbener Spitze vor!!
Die Idee war so krank, die musste gut sein!
"Okay, ich bin dabei!"
"Also gut, wir machen es so..."
Es waren genau drei Tage vergangen, seit der Vorfall mit McGonagall gewesen war.
Und genau heute Nacht wollten sich Draco und Harry in die Räumlichkeiten des Lehrers schleichen.
Sie trafen sich vor dem Raum für Zaubertränke, denn von dort aus musste der Blonde führen.
Versteckt unter dem Tarnumhang Harrys, betraten sie dann endlich ihr Ziel und fanden einen schnarchenden Professor vor.
'Noch ein Erpressungsmittel!!' Dachte Harry total happy.
Draco hatte unterdessen seinen Zauberstab gezückt und per Magie die Bettdecke verschwinden lassen. Sie waren froh, dass ihr Lehrer nicht mit Gottes Schöpfung bekleidet schlief. Wahrscheinlich wären sie dann nicht mehr in der Lage gewesen, den Streich zu beenden.
Mit einem weiteren Wink seines Stabes hatte Draco seinem Hauslehrer Spitzenunterwäsche angezaubert und Harry hob den Umhang an, damit er mit einer Zaubererkamera Fotos machen konnte.
Dann stellten sie den vorherigen Zustand wieder her und verflüchtigten sich, damit sie die Bilder entwickeln konnten.
"Das wird ein Spaß!", meinte Harry noch zu dem andren, als sie sich trennten.
Seither waren drei Tage vergangen und Harry wartete ungeduldig auf die Bilder, die er zum entwickeln an McWishe's magische Bilder geschickt hatte.
Er rutschte nervös auf seiner Bank hin und her. Nach Frühstück war ihm nicht.
Seine beiden Freunde musterten ihn schon etwas argwöhnisch und Hermine wollte ihn gerade darauf hinweisen, dass er lieber essen sollte, wenn er Snape heute überleben wollte, als Harry plötzlich wie von der Tarantel gestochen aufstand und seiner Eule entgegen winkte.
Als ihm bewusst wurde, dass ihn die ganze Halle anstarrte, setzte er sich wieder hin, allerdings bedeutend röter ihm Gesicht, als vorher.
Draco Malfoy betrachtete das Geschehen amüsiert und schüttelte leicht den Kopf. Das war ja so typisch Gryffindor. Innerlich lachte er sich halbtot, aber natürlich ließ er sich nichts anmerken. Einmal Malfoy, immer Malfoy, auch, wenn er genauso gespannt auf die Bilder war.
Harry war noch immer etwas rot im Gesicht, als er den Umschlag von Hedwigs Bein nahm. Er riss ihn so schnell auf, dass die Papierfetzen geradewegs in Hermines Tee landeten. Diese fragte sich nun allerdings ernstlich, ob ihr Freund nicht ins St. Mungo müsste, denn in diesem Moment vollführte er gerade einen Freudentanz. Dieses Mal ließ er sich aber vom allgemeinen Entsetzen nicht stören und rannte zum Slytherintisch und riss einen überraschten Draco Malfoy mit sich.
Als die Türen der Grossen Halle sich geschlossen hatten, ließ die Überraschung der Schüler nach und sie begannen über das eben Gesehene zu tuscheln.
Harry war so glücklich über die erhaltenen Bilder, dass er den immer noch verwirrten blonden Slytherin umarmte. Aber jetzt reichte es diesem.
"Es ist ja nett, dass du mich hier umklammerst wie in Affe, aber könnte ich jetzt vielleicht erfahren, wieso du mich einfach vom Tisch weg geschleift hast???" Wütend funkelten die grauen Augen Harry an.
Dieser löste sich verlegen von Draco und streckte ihm als Antwort einfach die Bilder hin.
Sie waren einfach wundervoll geworden. Na ja, das Model ließ zu wünschen übrig, aber sie hatten jetzt die perfekte Waffe. Jetzt grinste Draco auch über beide Ohren.
"Und was machen wir jetzt damit?" Die grünen Smaragde des jungen Gryffindors blickten den Slytherinprinzen ratlos an. Dieser konnte nur den Kopf schütteln über so viel Unschuld.
"Wir machen ihm das Leben zur Hölle! Was sonst! Er ist zwar mein Patenonkel..."
"Er ist WAS? Er ist dein.."
"Ja, er ist mein Patenonkel, na und? Ich habe eh noch eine Rechnung mit ihm offen. Leider habe ich meine letzte Wette mit ihm verloren.."
"Du wettest mit Snape?? Und was musstest du tun?" Neugierig wie er nun mal war, beugte sich der Schwarzhaarige näher zu Draco hin.
"Das...Das ist zu peinlich." Und siehe da, der blonde Schönling wurde tatsächlich rot.
Verblüfft musterte Harry den Slytherin. Wenn er rot wurde, war der Blonde irgendwie...süß.
Allerdings wollte er jetzt unbedingt wissen, was der andere hatte tun müssen. Und das würde er herausfinden!
Schließlich war er nicht um sonst Gryffindors mutigster Löwe!! - Okay, das klang nun wirklich kitschig, zumal er es ja hasste, so genannt zu werden. Von der Betrachtung wollen wir mal nicht anfangen..
"Nun sag schon! Ich kitzel es sonst aus dir raus.", drohte er dem Blonden.
Der zog nur elegant eine Braue nach oben.
"So, tust du das? Das du dich da mal nicht überschätzt."
"Tue ich nicht, glaub mir." Damit schickte er ihm einen eindeutig zweideutigen Blick. Nun hatte der Slytherin absolut keine Ahnung mehr, was er von dem dunkelhaarige Jungen halten sollte.
"Willst du mir an die Wäsche, Potter?", fragte er vorsichtig nach.
"Ich?!", kam die Gegenfrage, in einem solch unschuldigen Ton, dass es der Schlange einen Schauer über den Rücken jagte.
"Ich würde dir doch niemals an die Wäsche gehen! Was denkst du von mir?", verteidigte er sich.
"Aber gegen so ein paar Bilder hätte ich nichts...", fügte er noch hinten dran.
"Okay, wir treffen uns für die Besprechung unseres Planes, nach dem Unterricht, in der Bibliothek."
Schnell ergriff der Blonde dann die Flucht, damit er nicht noch wirklich für den anderen Model stehen musste.
Das wäre ja noch schöner...
Severus Snape hatte das Szenario mit Potter sehr skeptisch verfolgt. Was hatte der eigentlich für ein Rad ab, dass er so austickte?
Nun ja, es war ja eigentlich kein Geheimnis, dass der Potter- Junge voll durchgeknallt war. Schließlich sagte er das ja schon immer, aber das?!
Wenn da nicht irgendwas Krummes bei rauskam, dann fraß er doch einen Besen.
Leider hätte Severus Snape genau heute morgen einen Besen fressen müssen, hätte er mit jemandem eine Wette abgeschlossen.
Denn, als die Schüler die Gänge durchliefen, um zum Frühstück zu gelangen, waren überall im Schloss Bilder verteilt. Manche sogar in einem riesigen Format, wie um Beispiel drei Meter auf vier Meter.
Und nicht wenige Schüler rannten lachend in die Halle, um ihren Freunden zu berichten, was sie gesehen hatten. Denn lange hingen die Bilder noch nicht.
Andere jedoch hatten Nasenbluten bekommen und waren nun auf der Krankenstation..
Okay, war ja auch verständlich, wenn man einen Snape in Spitzenunterwäsche in seinem Bett schlafen sah, oder?
Dummerweise hatte der Tränkemeister auch das Pech, dass in jedem Haus stapelweise Bilder verteilt worden waren und fast jeder eines hatte. So kam es, dass auch in seinem Unterricht ständig die Bilder hin und her gereicht worden waren, schließlich gab es ja mehrere Ausführungen..
Nach einer halben Stunde reichte es ihm aber und er sammelte besagte Bilder ein, um sie vor Augen aller, zu verbrennen.
"Wenn ich diejenigen in die Finger bekomme!", zischte er nur noch und warf Mörderblicke in die Klasse.
So, hier machen wir mal stopp!! Wir hoffen es hat euch gefallen!
Bye, Tamaryn12 und Mitani ©
