Geheimnisse
Kreis der Drachen
Was sich hinter den Masken verbirgt Teil 2
2.Geheimnisse
Sirius war müde. Gestern abend war es recht spät geworden. Der Vorteil von Remus Einzelzimmer verwandelte sich jetzt in einen großen Nachteil, wie Sirius fand. Da James und Peter nichts mitbekommen sollten, hatte Remus ihn verdammt früh geweckt, damit er unbemerkt in den Schlafsaal der Jungen schlüpfen konnte. Remus schien das frühe aufstehen nichts aus zu machen. Aber Sirius war nun mal ein Morgenmuffel. Dementsprechend war auch seine Laune heute morgen. Auf dem Weg zum Frühstück fing James abermals an. „Also, mit wem wollen wir Remus verkuppeln?“ „Vielleicht die eine aus Ravenclaw!“, kam es von Peter. James nickte zustimmend. „Was sagst du dazu Sirius?“ „Lasst ihn in frieden!“
Die beiden schauten Sirius böse an. „Die passen gut zusammen! Wir werden die beiden verkuppeln mit oder ohne deine Hilfe!“ „Warum könnt ihr ihn nicht einfach in Ruhe lassen?“ „Alleine kriegt er es ja doch nicht hin!“ „Nur weil er sich nicht mit jeder erstbesten einlässt?“
„Sirius! Was ist eigentlich los mit dir?“, fragte James.
„Nichts…bis später!“, sagte dieser nur und stand auf um den Gemeinschaftssaal zuverlassen. Remus war auf so einer Vertrauensschülerversammlung… wo sollte er also hingehen? Lucius und Lily waren auch auf der Versammlung…also blieben nur noch Zissa und Sev übrig. Zissa war bestimmt irgendwo unter Menschen…ob Sev im Keller war?
Bestimmt…langsam ging er in den Keller…in den Klassenraum für Zaubertränke. Wie erwartet fand ihn dort auch. „Hey Sev!“, sagte er und setzte sich auf einen der Tische. „Was treibt dich her Sirius?“, fragte er ohne von seinen Aufzeichnungen auf zu sehen.
Das Sev hier außerhalb des Unterrichts herumexperimentieren durfte verdankte er seinen guten Noten und das er einer der Lieblingsschüler des Lehrers war.
„Langeweile!“
Sev lachte leise. „Ich dachte für so was hast du Potter und Petegrew!“
„Die nerven! Sie labern mich dauernd damit voll wie sie Remus verkuppeln wollen mit irgendwelchen Mädchen!“ „Wenigstens lässt er dann Lily in frieden!“, war Sevs Antwort.
„Was machst du?“
„Ich experimentiere etwas…versuche etwas neues…aber bis jetzt funktioniert es nicht…“
„Geht es noch ungenauer?“
„Immer!“, sagte er leicht lachend.
„Zaubertränke ist echt dein Ding! Willst du mal Lehrer werden?“
„Vielleicht aber eher für Verteidigung gegen die Dunklen Künste!“
„Sev ich habe `ne tolle Idee!“, rief das Mädchen, das in den Raum gestürmt kam. Sie war ganz außer atmen. „Hi Zissa!“, kam es von beiden. Nachdem sie etwas Luft geholt hatte erwiderte sie die Begrüßung. „Hi Sirius! Langeweile?“ Der Gryfindor lachte und nickte. “Was für eine tolle Idee hast du?“, wollte er wissen. Sie lächelte und setzte sich zu ihnen. „Es ist sicher nicht leicht zu bewerkstilligen, aber nicht unmöglich davon bin ich überzeugt!“ „Was denn?“, fragte Sev ungeduldig. Wieder lachte sie. „Der neue Termin fürs Hogsmeadwochenende steht fest. Na ja und ich dachte mir…wir könnten es irgendwie alle zusammen verbringen!“ Die beiden starrten sie an. „Nicht das ich was dagegen hätte, aber wie willst du das anstellen?“
„Keine Ahnung! Wir müssen uns halt was ausdenken!“
„Das wird mehr als schwer…das ist so gut wie unmöglich!“, sagte Sirius.
„Ihr gebt ja gleich auf!“, sagte sie beleidigt.
„Wir sind realistisch!“, kam es von beiden gleichzeitig. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und schaute sie wütend an. „Ihr habt es ja nicht einmal versucht! Das wäre total cool! Wir alle zusammen!“ Der Slytherin nickte leicht. „Okay, lass uns auf die anderen warten! Mal sehen was die sagen!“
Sie nickte begeistert. „Sirius? Kannst du mir den Zauber noch mal zeigen? Ich hab es nicht verstanden!“ Der angesprochen nickte leicht und begann es ihr zu erklären, während sich Sev wieder seinen Aufzeichnungen zuwandte.
Remus streckte sich leicht. Solche Sitzungen waren immer anstrengend. „Total unnötige Zeitverschwendung!“, erklärte Lucius gähnend. „Lucius Malfoy hast du überhaupt zugehört?“, fragte Lily empört und stemmte ihre Hände in die Hüfte. „Nein! Ich musste dringend etwas Schlaf nachholen! War etwas wichtiges?“ „Alles ist wichtig!“, sagte sie. „Wichtiger als das normale Zeug?“ Das Gryfindormädchen gab sich geschlagen. „Nein, eigentlich nicht!“ „siehst du!“, sagte er.
Der Gryfindor lächelte leicht. Gemeinsam gingen sie den Gang entlang. Auf dem Flur waren zur zeit keine Schüler unterwegs…das Wetter war wohl zu schön…so dass die meisten draußen waren.
„Raum der Wünsche oder Klassenzimmer?“, fragte er. „Klassenzimmer! Zumindest Sev wollte dahin!“
Lily betrat den Raum und begrüßte ihn Freund freudig. Auch Narzissa war aufgesprungen und umarmte Lucius, während Remus es sich gleich auf Sirius Schoß bequem machte und sich an ihn kuschelte. „Ich hatte eine geniale Idee!“, begann Zissa begeistert. „Und welche Süße?“
Erneut unterbreitete sie ihren Vorschlag. Die Rothaarige war sofort mit dabei. „Dann haben wir zwei Probleme zu lösen! Wie kommen wir von unsere Gruppen los und wie wollen wir in Hogsmead rumlaufen ohne gesehen zu werden?“ „Uns…nein euch fällt sicher was ein!“, sagte Zissa lächelnd. „Und was machst du?“, fragte Sev.
„Euch ermutigen natürlich! So wie…Cherleaders?!“
„Danke Narzissa!“, kam es ironisch von Severus. Sie lächelte ihn nur lieb an.
„Also wenden wir uns unseren ersten Problem zu!“, sagte Lily begeistert.
Lucius verdrehte die Augen. „Okay, aber besser nicht hier!“ Die anderen waren einverstanden.
So verging die nächste Woche ohne nennenswerte Fortschritte. Lily hatte das kleinste Problem sie gehörte zu keiner festen Gruppe dazu, sie hing immer wieder mit anderen rum, also hatte sie kein Problem sich abzuseilen. Lucius und Narzissa konnten ihren Vorteil als benutzen um etwas Zeit „alleine zu verbringen“. Keiner der Slytherins würde verdacht schöpfen. Severus war Einzelgänger auch seine Abwesenheit würde nicht weiter auffallen, aber Remus und Sirius hatten ein Problem. Sie gehörten nicht nur zu einer festen Gruppe…nein James und Peter hatten dieses Wochenende bereits verplant…wie sollten sie also da, drum rum kommen? Ein Hogsmeadwochenende ohne die beiden zu verbringen war so gut wie unmöglich.
Trotzdem wollte vor allem Remus nicht aufgeben. Sirius einmal für sich zu haben, dass…er wollte dieses Wochenende! „Und wie willst du das anstellen? Uns läuft die zeit davon!“, sagte Sirius gereizt. Er war das Thema leid. Es war nun mal nicht möglich. „Keine Ahnung! Wir finden schon noch `ne Möglichkeit!“ „Die gibt es nicht! Zumindest keine bei der nicht irgendwas auffliegt!“ „Es gibt eine Möglichkeit! Bestimmt!“ „Remus! Es gibt keine! Sieh es endlich ein!“ Der kleinere sah seinen Freund trotzig und wütend an. „Du willst nur keine Lösung finden!“ „Wir sind bereits alle Möglichkeiten durchgegangen!“ „Du gibst einfach auf?“ „Schlag dir das Wochenende aus dem Kopf!“
James schaute zwischen den beiden hin und her. Moony und Tatze hatten heute noch nicht ein Wort miteinander gewechselt. „Ihr führt euch auf wie ein altes Ehepaar, das Streit hat!“, stellte Peter fest. „Ganz bestimmt nicht! Wir und Ehepaar…niemals!“, sagte Remus wütend. Sirius zuckte bei den Worten leicht zusammen. „Wirklich guter Witz!“, sagte er grinsend zu Peter. Remus war wirklich schlecht darauf. Heute war DAS Wochenende und er wollte es mit den anderen verbringen…und mit Sirius…aber dieser scheinbar nicht mit ihm. Vielleicht war es gemein was er gesagt hatte, aber…
„Du wirst dich sicher gut mit Kingston verstehen!“, sagte James. „Das bringt dich auf andere Gedanken!“
„Kingston?“, kam es misstrauisch von Remus. „Melanie Kingston!“
„Ihr wollt mich verkuppeln?!“, rief er aufgebracht. Er schaute zu Sirius, der den Boden äußerst interessant fand. „…Du auch?“ „Ja letztendlich hat er uns doch geholfen!“
Es war als hätte jemand ihm ein Messer ins Herz gestoßen und drehte es nun langsam und genüsslich um.
„Remus?“, kam es besorgt von Peter. „Ihr…lasst mich doch einfach mal in Ruhe!“, schrie er. Bevor er sich umdrehte und losrannte konnte Sirius noch Tränen in dessen Augen sehen.
Er rannte und rannte. Er konnte sich ja einen schönen Tag mit seinen Freunden machen…egal was…Hauptsache nicht an Sirius denken…nicht an ihn. „Remus! Warte!“, rief der schwarzhaarige und griff nach der Hand des kleineren. Dieser zog es weg. „Fass mich nicht an!“ „Du verstehst das falsch!“
„Was ist daran falsch zu verstehen?“
„Remus!“
„Liebst du mich?“
„Remus!“
„Beantworte die Frage Sirius! Liebst du mich?“
„Natürlich!“
Traurig schaute er ihn an. „Willst du noch mit mir zusammen sein?“
„Remus…sicher will ich, aber…“
„Warum aber? Hab ich was besseres verdient? Oder willst du deine Freunde nicht mehr anlügen?“
„Vielleicht beides…“
„Wieso hast du dich dann darauf eingelassen?“
„Remus…“
„…ich will niemanden anders…du bist das beste in meinem Leben…“
„Es tut mir leid…“, sagte Sirius leise. Was? Was meinte er damit? Er wollte doch nicht…das durfte nicht. „Ich kann gar nicht Schluss machen! Ich liebe dich viel zu sehr!“
Remus Uhr begann leise zu klingeln. „Treffpunkt….“, kam es leise von Remus. Der größere musste lächeln, griff nach seiner Hand und zog ihn mit sich.
„Seid ihr bereit?“, fragte Lily. Die anderen nickten. Schnell wirkten sie ihren Zauber. Sie änderten ihr Aussehen. Außerdem legten sie noch einen Schutzzauber um sich. Kaum war der Zauber gewirkt, fiel Lily Sev um den Hals und küsste ihn.
Ähnlich lief es bei Remus und Sirius ab. Dieser hatte ihn sofort hungrig geküsst. Lucius und Narzissa standen lächelnd daneben. „Das war wirklich eine klasse Idee!“, sagte er und küsste sie leicht.
Es war ein wunderschönes Gefühl frei zu sein. Einfach die Nähe des anderen zu genießen ohne Angst zu haben verstoßen zu werden. Jetzt zählten nur sie sechs.
Sie genossen den Tag in vollen Zügen. Vergessen waren ihre Freunde…ihre Familien…ihr Leben…es war unwichtig! Es zählt nicht…nicht in diesen Augenblick…der ihr letzter sein sollte….
