Zum Inhalt der Seite

Vertrau mir!

Eine Geschichte von Elben und Menschen
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Haldirs Erinnerung

Titel: Vertrau mir!

Untertitel: Haldirs Erinnerung

Teil: 09/10

Autor1: Yamica

Email: yamica@craig-parker.de

Fanfiction: Herr der Ringe

Rating: PG-16

Inhalt: Nach der Schlacht um Helms Klamm findet Éomer einen völlig verstörten Elben in einem verruchten Wirtshaus.

Warnungen: [Drama] [Slash][Gewalt]

Pairing: Éomer/Haldir

Archiv: ja

Disclaimer: Herr der Ringe und alle Charaktere daraus gehören J.R.R.Tolkien. Einige Orginalcharas, wie Geschwister oder ehemalige Geliebte sind frei von uns erfunden.
 


 

Doch ehe diese, etwas überrascht zuschlagen konnte, blockierte eine Schwertklinge den Schlag. "Elendes Orkpack!", fauchte Éomer und schlug einem Ork den Kopf ab, dem anderen rammte er einen Dolch in die Brust.
 

Ängstlich wimmernd rollte sich der Elb zusammen, wo war er nur hingeraten.
 

Éomer trat einen Schritt zurück, war nun genau über dem Elben, um diesen rund um vor den Orks beschützen, auch wenn dies ein nahezu aussichtsloses Unterfangen. "Verdammtes Gesindel, was wollt ihr?!"
 

Knurrend stürmten die Orks auf den Menschen zu und griffen ihn gleichzeitig an.
 

Zu beiden Seiten vermochte sich Éomer kaum zu verteidigen, während er eine der Orksicheln mit dem Schwert abblickte, bekam er einen Schlag gegen den linken Arm, so dass ihm der Dolch entglitt. Nun hatte er nur noch eine Waffe und einen nahezu lahmen Arm. Und Haldir war noch immer in höchster Gefahr. Der König begann die Orks mit wilden, harten Schlägen zurück zu treiben, weg von Haldir, weg von dem Wesen, das er mit seinem Leben beschützen wollte, aber er musste Haldir die Möglichkeit zur Flucht geben. Der Elb war schneller zu Fuß als Menschen und Orks und Éomer wusste, dass die Pferde Rohans niemals einfach heim liefen, wenn noch die Möglichkeit bestand, dass ihre Reiter zurück kehrten, also würden Seial und sein Vater Sial, noch irgendwo warten.
 

Entsetzt schaute der Elb auf die gefallenen Orks, auf das Blut. Das ähnelte den Szenen, die ihn so oft in seinen Träumen heimsuchte. Doch dort waren es mehr, mehr Orks, mehr Blut. Und er war nicht allein, neben ihn standen andere Elben, in Rüstungen, mit erhobenen Schwertern in der Hand. Oder er war in einem Wald, mit seinen Brüdern und Freunden, bewaffnet mit Pfeil und Bogen. Langsam stand der Elb auf. Wie im Traum wandelte er auf Éomer zu. Immer mehr Bilder stürmten auf ihn ein und alle beinhalteten töte oder sterbende Orks.
 

Éomer erkannte das mit Schrecken. "Haldir! Verschwinde von hier! Hau ab! Mach dass du weg kommst! Seial wartet noch auf dich! Beeil di...." Er wurde mitten im Satz unterbrochen, als eine der dreckigen Orkklingen über seine ungeschützte Brust fuhr. Der Ork sollte es damit büssen, dass er danach einen Kopf kürzer war.
 

Noch immer fassungslos die Orks anstarrend trat der Elb neben Éomer und griff nach dessen Schwert. Verwundert blickte er die Klinge an, in der sich das Mondlicht brach. Leicht blinzelte er und wirbelte herum, tötete den Ork, der ihm am nächsten war. Schützend stellte er sich über den verletzten Menschen, wirbelte leichtfüßig um ihn herum, wehrte Angriffe ab und tötete so viele Orks, wie er konnte. Ein gefährliches Glitzern war in seine Augen getreten. Die Orks hätten ihn töten sollen, als sie noch die Chance dazu hatten, nun würde er ihnen zeigen, was es hieß, sich mit Haldir, Wächter von Lórien, anzulegen.
 

Ungläubig starrten ihn nicht nur die Orks an, auch Éomer schien einen Moment verwundert, hatte aber bereits Probleme mit der Sicht und sein Kopf sank nach unten auf die kalte Erde.
 

Doch die lange Zeit ohne Training machte sich auch bei einem Elbenkörper bemerkbar. Er wurde müde und seine Bewegungen langsamer und schwerfälliger. Wenn nicht bald Reiter von Rohan auftauchten und ihnen halfen, würden die Orks ihn wirklich noch töten.
 

Doch es waren nicht Reiter die ihnen zu Hilfe eilten, sondern Pferde: Seial und Sial. Die Handvoll Orks, die noch übrig waren, waren keine Gefahr mehr für die großen Rösser. Besonders Sial war ein mächtiger, fast zwei Meter hoher Hengst der mit einem einzigen Huftritt den Kopf eines Orks zertrümmerte.
 

Nachdem die Orks vertrieben waren, beugte sich Haldir über Éomer. Zum Glück war die Wunde nicht tief. Schnell riss er Éomers Hemd in Streifen und legte ihm einen provisorischen Verband um, dann hob er Éomer auf Sials Rücken und schwang sich dahinter auf dem Pferd. "Komm, mein Freund", rief er Seial zu sich und ließ dann Éomers mächtiges Kampfross in einen weichen Galopp fallen, um Éomer so schnell wie möglich nach Edoras zu bringen, wo ihn Hilfe erwartete.
 

Durch die Bewegung kam Éomer wieder halbwegs zu sich. Schmerz durchfuhr seinen Körper und er verkrampfte sich auf dem Pferderücken.
 

Sanft drückte Haldir den Menschen an sich und trieb Sial zu einer noch größeren Geschwindigkeit an.
 

Sial hatte keine Mühe Edoras in weniger als einer Stunde zu erreichen. In dieser Zeit hatte der König jedoch sein Bewusstsein wieder gänzlich verloren und hing in Haldirs Armen.
 

Haldir ritt bis vor den Palast, bevor er sich mit Éomer von Sials Rücken gleiten ließ und den bewusstlosen König in die Arme seiner Männer legte. "Orks haben uns angegriffen. Wir konnten sie nicht alle besiegen. Also seit vorsichtig." Er wartete bis Éomer ins Schloss gebracht worden war und er sicher sein konnte, dass der Mensch in Sicherheit war, bevor er sich auf Seials Rücken schwang und den jungen Hengst geschickt aus der Stadt lenkte. Diesmal ließ er den Hengst langsamer laufen, da er nun genau wusste, wo er hin wollte.
 

Seial aber war verwirrt und drehte immer wieder den Kopf nach hinten.
 

Beruhigend streichelte Haldir ihn. "Vertrau mir mein Freund, ich weiß, was ich tue. Wir müssen was erledigen."
 

Das Tier brummelte leise und lief wieder eiliger los.
 

Nach der ersten Hektik kehrte wieder Ruhe im Schloss ein. Éomer war verarztet und würde überleben. Auch wenn er noch im Bett liegen musste, ging es ihm gut. Dennoch traute sich niemand, ihm zu sagen, dass Haldir nicht mehr in Edoras war. Mehrere Tage waren vergangen, bis sich die Tür zu Legolas Zimmer öffnete und Haldir im Türrahmen stand. Der Elb hatte sich verändert, auch wenn im ersten Moment nicht deutlich wurde, woran es lag. Vielleicht an seiner stolzen Haltung und daran, dass sein Pony nun bis unter seiner Brust reichte, auch wenn dies noch immer alle Haare waren, die man von dem Elb sehen konnte. "Wann kehrt ihr zurück in dein Reich, Legolas", erkundigte sich Haldir, ohne eine Begrüßung.
 

Legolas blickte ihn verwundert an und knöpfte noch etwas mühselig sein Hemd zu. "Sobald es geht. Haldir? Alles in Ordnung mit dir? Du wirkst so.....so...." Das Wort wollte ihm einfach nicht einfallen.
 

"Ich werde dich begleiten, bis sich für mich die Möglichkeit ergibt, nach Valinor zu reisen."
 

"Was? Du...du willst nach Valinor? Aber Éomer...er...was meint er dazu? Warst du schon bei ihm?"
 

"Es gibt nichts, was mich hier hält", erklärte Haldir knapp. "Kehrte ihr noch heute zurück, oder werdet ihr noch eine Weile hier bleiben?"
 

Gimli kam ins Zimmer gestolpert. "Prinzchen, ich hab gehört...oh da ist er ja...na Junge, wieder den Heimweg gefunden?" Der Zwerg klopfte Haldir gegen den Rücken, weil er nicht weiter hoch reichte.
 

"Also? Wie lange bleibt ihr noch?"
 

"Wieso? Willst du uns loswerden?" Gimli lachte und half Legolas mit den Stiefeln. "Ne Weile noch", seufzte Legolas und fixierte Haldirs Blick. "Du weißt es wieder, nicht wahr?"
 

Ohne darauf einzugehen, drehte Haldir sich um. "Ich bin in meinem Zimmer. Sagt mir Bescheid, wenn ihr geht."
 

"Haldir!" Legolas sprang auf, kniff die Augen zusammen und eilte dem anderen Elben hinter her. "Er ist fast verrückt vor Sorge gewesen als er wieder aufgewacht ist. Geh zu ihm!"
 

Wortlos befreite sich Haldir und ging in sein Zimmer. Schweigend stellte er sich ans Fenster und schaute zu, wie die Sonne versank.
 

Leise klopfte es nach einer Weile an seine Tür.
 

Haldir reagierte nicht, starrte weiterhin regungslos aus dem Fenster.
 

Doch das Klopfen wiederholte sich, bis die Tür schließlich aufgestoßen wurde und Eowyn ziemlich aufgelöst im Zimmer stand. "Warum gehst du nicht zu ihm?"
 

"Lass mich in Ruhe", meinte Haldir lediglich.
 

"Nein! Nicht wenn du meinen Bruder leiden lässt...seine Wunden heilen, aber er dämmert dahin, weil er dich verloren glaubt! Warum bist du mit einem mal so grausam? Warum so hart? I-ich dacht du...du würdest ihn lieben...."
 

Langsam drehte Haldir sich um. "Was ich dachte für ihn zu empfinden ist egal. Und willst du auch wissen warum? Weil dein Bruder mich nicht will!"
 

"Und deswegen liegt er in seinem Bett und reagiert nicht einmal mehr auf mich?"
 

"Gib ihm einen Hundewelpen! Er will nur was zum bemuttern haben."
 

Eowyn schritt auf Haldir zu. Sie blickte ihm fest in die Augen. "Das ist nicht dein Ernst? Willst du sagen dass all deine Gefühle von heute auf morgen gestorben sind? Ich kann dir eines sagen, er wollte dich nie nur bemuttern, dazu hat er genug anderes um die Ohren. DU warst ihm wichtig...klar ist er ein Mensch und hat Schwächen die ihr Elben nicht einmal an euch kennt, aber sein Herz ist genau so aufrichtig wie die Euren und seines ist gebrochen."
 

"Was weißt du von Elben? Geh!"
 

"Niemals! Ich will meinen Bruder nicht verlieren, nur weil du engstirnig wie ein Zwerg bist!"
 

"Ich habe kein Problem damit, einen Menschen zu töten. Also geh jetzt lieber."
 

Eowyn marschierte auf die Verbindungstür zu, um diese aufzuschließen.
 

Hart riss Haldir Eowyn zurück. "Wenn ich gewollt hätte, dass Éomer weiß, dass ich hier bin, wäre ich zu ihm gegangen. Ich warne dich ein letztes Mal, lass mich in Ruhe. Halt dich aus meinem Leben raus, oder du wirst es bereuen."
 

"Du bist hier, verdammt noch mal! Warum, wenn dir nichts an Éomer liegt?"
 

Kalt blickte Haldir sie an. "Bist du schon einmal zurückgewiesen worden? Nein, dann verschwinde von hier, weil du es ja doch nicht verstehen würdest, auch wenn ich es dir erzähle."
 

Eowyn zitterte leicht. "Nein, dich versteh ich wirklich nicht." Damit lies sie Haldir stehen und eilte aus dem Zimmer.
 

Nachdenklich stellte sich Haldir wieder ans Fenster und schaute aus dem Fenster. Mittlerweile war die Nacht hereingebrochen und auch das Schloss wurde still, da sich alle zum Schlafen zurück zogen. Haldir spürte wie auch er eindöste und schließlich einschlief. Aber sofort waren die Alpträume wieder da. Sie wollten nicht verschwinden, selbst jetzt, wo er sein Gedächtnis wieder hatte nicht, hielten ihn wach, machten ihm das Leben zur Hölle. Müde rieb er sich die Stirn. Er war gereizt und unausstehlich und das alles nur wegen seiner Alpträume. Warum war er wieder hier? Weil er was für den Menschen empfand? Oder nur, weil er wollte, dass die Alpträume wieder aufhörten? Er war müde, er wollte schlafen. Aber in diesem Zimmer konnte er es nicht. Leise öffnete er die Tür. Einen Moment zögerte er, dann suchte er sich sicher einen Weg durch die Dunkelheit. Langsam und leise setzte er einen Fuß vor dem anderen. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass der Weg so lang war. Er hatte das Gefühl, dass Stunden vergangen sein mussten, bis er schließlich an seinem Ziel angelangt war. Schnell glitt er aus seinen Kleidern und kletterte ins Bett, ohne den Besitzer davon zu wecken. Vorsichtig kuschelte er sich unter die Decke und den warmen Körper neben sich. Seufzend schloss er seine Augen und schlief ein.
 

Éomer schlief tief und fest. Ein Trank des Heilers hatte ihn ruhig gestellt, doch er spürte die Veränderung und murmelte leise etwas vor sich hin. Sein Gesicht ruhte dicht an Haldirs und er sog dessen Geruch ein. Bald darauf wurde der Schlaf des Menschen ruhiger.
 

Noch bevor die Sonne aufgegangen war, wachte Haldir auf. Sanft löste er sich von dem Menschen, nahm seine Sachen und ging in sein Zimmer. Kurz darauf klopfte er bei Eowyn an die Tür.
 

Die Schildmaid öffnete schnell, was vermuten lies dass sie nicht geschlafen hatte und um ihren Bruder fürchtete.
 

"Ich muss mich bei dir entschuldigen", begrüßte Haldir sie.
 

Eowyn blinzelte ihn etwas verwirrt an, bat den Elben dann aber in ihr Gemach. "Wirst...wirst du nun wieder verschwinden?"
 

"Ich werde Legolas begleiten."
 

"Legolas ist noch nicht reisefähig", bemerkte Eowyn trocken.
 

"Ich werde ihn begleiten, wenn er geht."
 

"Und warum bleibst du nicht einfach hier?"
 

Haldir seufzte leise. "Hier werde ich nie Ruhe finden. Ich muss einfach irgendwo sein, wo keine Menschen sind. Ich muss wieder zu mir selbst kommen."
 

"Du weißt aber dass Legolas mit Gimli nach Gondor geht wenn es ihm wieder besser geht, oder?"
 

Kurz schloss Haldir die Augen. "Dann werde ich sofort nach Valinor gehen."
 

"Das ist nicht das was ich hören wollte.....", gab Eowyn zu. "Aber.....ich bitte dich nur noch um eines....."
 

"Was?"
 

"Geh nicht ohne dich von ihm zu verabschieden..."
 

"Was soll das bringen?"
 

"Damit er wenigstens weiß dass es dir gut geht und du nicht gegen deinen Willen von ihm fern gehalten wirst, wie es einige Menschen schon lange gern getan hätten."
 

"Ich werde es ihm sagen."
 

Eowyn nickte. Zu mehr konnte sie den Elben wohl nicht bringen.
 

Wortlos drehte sich Haldir um und verließ das Zimmer wieder. Schweigend suchte er sein Zimmer auf. Zögerte dann aber einen Moment und ging statt dessen zu Éomer.
 

Dieser war in der Tat mehr als überrascht und vor Freude, wollte er schon aus dem Bett springen, musste dann aber innehalten. Leise fluchte er, strahlte Haldir dann aber wieder an. "Dir geht es gut...ich bin so froh, mein Herz."
 

"Ja, wider erwarten geht es mir gut."
 

"Widererwarten?" Éomer setzte sich nun doch mühsam auf, da Haldir offensichtlich nicht näher kommen wollte.
 

"Elben sterben, wenn man ihnen das Herz bricht."
 

"Was? Hab ich...." Éomer schüttelte ungläubig den Kopf und erhob sich schließlich langsam.
 

Kalt schaute Haldir ihn an. "Was dachtest du denn? Glaubst du, ich freue mich, wenn ich zurückgewiesen werde?"
 

"Zurück...zurückgewiesen? Ich hab dich nie zurück gewiesen, ich wollte dich lediglich nicht benutzen, ich..." Éomer trat vorsichtigen Schrittes auf den Elben zu. Er stutzte einen Moment. "Du...bist größer...? Und deine Haare....."
 

"Sind länger, ich weiß. Wie kommst du darauf, mich benutzen zu können? Du bist nur ein Mensch und ich immerhin ein Elb!"
 

Éomer verschluckte sich fast an seiner eigenen Zunge. "Das hat auch schon mal anders geklungen..."
 

"Warum hast du überhaupt erst angefangen, wenn du eh vor hattest, mich zurückzuweisen?
 

"Das hatte ich doch nicht vor. Ich weiß ich hätte es nie so weit kommen lassen dürfen...nicht so lange du so...so instabil warst..."
 

"Instabil?"
 

"Ja...einerseits hast du nichts mehr gefürchtet als die Nähe der Menschen und andererseits wolltest du mit einem schlafen....."
 

"Ich wollte dir nahe sein, mehr nicht."
 

"Ja...aber warum? Liebe? Dankbarkeit? Woher sollte ich wissen was auf dich zutrifft? Ich hab mich verliebt, ja, aber du bist ein Elb...wie kann ich als dummer Mensch sicher sein dass deine Gefühle von Herzen kommen und nicht nur aus purer Dankbarkeit?"
 

"Du kannst mich nicht lieben. Du bist König. Du musst dir eine Frau nehmen und Kinder zeugen. Ich wäre dir nur im Weg."
 

"Ich war auch nicht des Königs Sohn und Eowyn ist in Erwartung und wird Faramir bald ein Kind schenken, dass genau das selbe Recht auf einen Thron geltend machen kann wie wenn ich selber ein Kind in die Welt setzen würde."
 

"Du darfst dich nicht in einen Elben verlieben. Du wirst sterben und er ewig weiterleben."
 

Éomer schwankte leicht. "Zu spät.....das kann ich nicht mehr rückgängig machen. Ich kann nur noch hoffen dass du glücklich wirst im Elbenreich.....und vielleicht hie und da an einen alten Menschenkönig denkst..."
 

"Wenn sich ein Mensch in einen Elb verliebt, wird er ihm nur das Herz brechen."
 

"Du sagst das hab ich schon getan...nun ich kann es nicht zwei Mal....." Éomer kannte seine Grenzen und ging zwei Schritte rückwärts und lies sich wieder aufs Bett sinken. Egal was er sagen würde, der Elb würde gehen und ihn zurück lassen. Vielleicht würde er ihn eines Tages vergessen können...oder einsam sterben.
 

Wütend schaute Haldir ihn an. "Du hast mein Leben ruiniert!"
 

Erschrocken über diesen Gefühlsausbruch, riss Éomer die Augen auf. "Was?!"
 

"Du hast mein Leben ruiniert! Wegen dir habe ich mich wieder erinnert. Wegen dir weiß ich nun wirklich, was es bedeutet entehrt zu sein. Wegen dir kann ich nicht mehr schlafen. Wegen dir werde ich keine Ruhe in Valinor finden."
 

Éomers Pupillen zitterten. "Was?", hauchte er nur. "Du...erinnerst dich...."
 

"Natürlich!"
 

"Warum natürlich? Was hab ich getan?"
 

"Sagte ich doch bereits. Mein Leben ruiniert."
 

Éomer schüttelte nur schwach ungläubig den Kopf. "Das ist nicht wahr! Ich wollte dir helfen...."
 

"Wie? Indem du mich in dich verliebt machst?"
 

Éomers Mund blieb abrupt offen stehen, unfähig etwas zu sagen.
 

"Du hast mir noch nicht einmal die Alpträume genommen", warf Haldir ihm leise vor.
 

Langsam erhob sich Éomer wieder. Haldirs Haltung war aufgebracht gewesen, hatte den Menschen zurückweichen lassen, doch nun sanken die Schultern des Elben hinab und sofort meldete sich der Beschützerinstinkt in Éomer wieder und er trat vorsichtig vor den Elben, den er noch immer etwas überragte. Sachte legte er ihm eine Hand an die Wange. "Es tut mir leid. Ich wollte dir nie weh tun......." Sanft lies er seine Stirn gegen Haldirs sinken.
 

"Du hast mich gehen lassen. Du hast mir das Gefühl gegeben nicht wichtig zu sein."
 

"Aber du bist wichtig...du bist sogar das Wichtigste in meinem Leben überhaupt geworden......was kümmern mich die Belange von Menschen die ich nicht einmal kenne, wenn ich es noch nicht einmal schaffe dass du glücklich wirst, wo ich dich doch liebe......"
 

Plötzlich war von der stolzen Haltung des Elben nichts mehr da und er drängte sich an Éomer. "Ich kann noch nicht einmal mehr schlafen."
 

Éomer schlang vorsichtig die Arme um den Elben. "Schhhht......das wird schon wieder.....und wenn du nicht vergessen kannst, dann müssen wir es eben verarbeiten...damit du wieder Frieden findest...." Ganz sachte wiegte Éomer sich und den Elben hin und her, auch wenn ihm dadurch etwas schwummrig wurde.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2012-05-23T20:51:30+00:00 23.05.2012 22:51
Ich
liebe
diese Geschichte, verdammt nochmal. Du bist echt die beste FF-schreiberin, die mir je begegnet ist. Wirklich. Ich muss echt immer heulen :'( Und irgendwie fang ich an, mich in Haldir und ÉOmer zu verlieben :D Maaaan. Also, fettes fettes Lob <3
Sayda Lalaith
Von: abgemeldet
2005-01-18T21:28:23+00:00 18.01.2005 22:28
wow, schön und sehr einfühlsam geworden.
bin gespannt was du weiterschreibst
Von:  Inu-Yashagirl88
2005-01-08T19:17:42+00:00 08.01.2005 20:17
Bitte weiterschreiben. Hab mich in die Geschichte verliebt!!
CU
Von:  Allon-SY
2005-01-05T16:13:40+00:00 05.01.2005 17:13
WOW! Dickes fettes Lob. Dieses Chap. ist einwandfrei geschrieben. Hab richtig mitgefiebert!!! Die Texte sind so gut, dass die Personen sie wirklich gesagt haben könnten. Besonders der Redeschwall von Eowyn an Haldir. Perfekt. Ich finde es gut, dass die Story so eine Wendung genommen hat, da kommt mal wieder etwas Leben rein. Hoffentlich kommt beim nächsten Kapitel mehr von Haldirs Vergangenheit ans Licht... *auf glühenden Kohlen sitz*
Büdde schnell weiter schreiben!!!
Sy
Von: abgemeldet
2005-01-05T16:06:14+00:00 05.01.2005 17:06
*cry* das ist traurig!
Bitte sie zu, dass sie glücklich werden!! (natürlich)
Haldir tut mir jetzt mehr leid, als vorher...jetzt muss er mit "zwei Vergangenheiten" leben...ohje.
bitte schreib gaaaanz schnell weiter!!!!
freue mich aufs nächste Chapter!
Vána


Zurück