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Der Valentinstag

Noch eine meiner absoluten Lieblingsstellen und ich hoffe, meine Umsetzung gefällt euch auch. Kommis sind immer gerne gesehen (wisst ihr ja ^^).
 

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Der Valentinstag
 

(Kapitel 54)
 

Nach dem letzten Angriff auf Geist und Schüler kehrte erst einmal wochenlang Ruhe ein. Severus war sich nicht sicher, was er davon halten sollte. Einerseits war es natürlich sehr beruhigend, keine weiteren Angriffe zu erleben, aber andererseits konnte man sich auch Gedanken darüber machen - und Severus gehörte mit seinem Wissen zu den Menschen, die das taten - warum jemand, der im Prinzip nichts zu fürchten hatte, solch eine Pause einlegen sollte. Zwar versuchte Severus die ganze Entwicklung positiv zu sehen, doch es fiel ihm schwer. Von einem Sieg zu reden, wäre ihm nicht in den Sinn gekommen. Dies übernahm schließlich auch Lockhart.
 

"Ich denke, ich habe das Problem gelöst.", erklärte er, wobei er vermutlich versuchen wollte, bescheiden zu klingen. "Der Schurke wird die Kammer verschlossen und mit diesem Blödsinn aufgehört haben, weil er Angst vor mir und meinen detektivischen und zauberischen Fähigkeiten hat."
 

"Welch ein Glück, dass wir sie haben.", kommentierte Prof. McGonagall und bemühte sich nicht einmal ihren Sarkasmus zu verbergen.
 

Severus konnte ihr nur zustimmen. Der Mann hatte nur eine Fähigkeit: Angeben! Aber Severus hatte aufgehört sich darüber aufzuregen. Er hatte für sich öffentlich den Beweis geführt, dass er Lockhart überlegen war und begnügte sich nun damit den Kollegen zu ignorieren.
 

Doch die Möglichkeit, diesen Mann und seine Aktionen und Kommentare zu ignorieren, scheiterte endgültig am 14. Februar. Für die Schüler war Valentinstag, für ihn war es in den vergangenen Jahren ein Tag wie jeder andere gewesen. Lockhart schien dies jedoch nicht akzeptieren zu können. Als Severus am Morgen in die Halle kam, dachte er zuerst, er würde noch träumen. Blassrosa Blumen hingen an den Wänden und es regnete herzförmiges Konfetti. Dann kam ihm die Idee, es könnte eine Gemeinschaftsaktion seiner Kollegen und einiger Schüler gewesen sein, doch diese Theorie zerschlug sich nach einem Blick durch den Raum. Viele Schüler saßen missmutig und auch etwas peinlich berührt da. Nachdem er mit schnellen Schritten am Lehrertisch angekommen war, stellte er bei seinen Kollegen eine ähnliche Reaktion fest. Einige, wie Prof. Sprout, versuchten möglichst normal zu frühstücken, ohne dabei haufenweise Konfetti zu schlucken. Andere, zu welchen sich Prof. McGonagall zählte, saßen versteinert da, wahrscheinlich in dem krampfhaften Versuch sich einzureden, dass das hier alles nicht real war. Als Severus schließlich an seinem Platz angekommen war, fiel sein Blick auf Lockhart, der sich zwischen Severus und McGonagall plaziert hatte, und der Täter dieser Katastrophe war gefunden. Lockhart trug einen blassrosa Umhang, der wahrscheinlich so mit dem Hintergrund verschmolzen war, dass Severus ihn erst aus der Nähe bemerkt hatte, und war der einzige, der pausenlos in die Runde strahlte.
 

"Severus!", grüßte ihn Lockhart entzückt. "Ist das nicht alles wunderbar?"
 

"Sehr schön.", bemerkte Severus, während er sich setzte, doch im gleichen Atemzug spürte er einen Brechreiz, von dem er nicht wusste, ob er von Lockhart oder dem Konfetti in seinem Kaffee ausging.
 

"Und das ist noch lange nicht alles!", frohlockte Lockhart und Severus spürte, wie das Brechreizgefühl zunahm.
 

Dann erhob Lockhart sich, fuchtelte in alter Gewohnheit wild mit den Armen, bis ihm alle mehr oder weniger freudig zuhörten.
 

"Einen glücklichen Valentinstag!", rief er völlig begeistert von sich und seiner Idee. "Und danken möchte ich den inzwischen sechsundvierzig Leuten, die mir Karten geschickt haben."
 

'Schon allein dafür sollte einem der Schulabschluss hier untersagt werden.', dachte Severus und sein Brechreiz wandelte sich langsam in Wut um.
 

"Ja," fuhr Lockhart fort, "ich habe mir die Freiheit genommen, diese kleine Überraschung für Sie alle vorzubereiten - und es kommt noch besser!"
 

'Schon wieder diese Drohung!', dachte Severus, als sich auf Lockharts Klatschen im gleichen Moment das Portal öffnete.
 

Wenn er nicht gewusst hätte, dass Lockhart geschmacklos war, hätte Severus nun zuerst an seinen Augen und dann an seinem Verstand gezweifelt. Durch das Portal marschierte eine Horde griesgrämig dreinschauender Zwerge, die alle mit goldenen Flügeln und Harfen ausgestattet waren.
 

'Guter Gott, hol mich hier raus!', flehte Severus gedanklich, doch nach diesem Anblick musste Lockhart noch einen draufsetzen.
 

"Meine freundlichen Liebesboten!", verkündete er strahlend. "Sie werden heute durch die Schule streifen und ihre Valentinsgrüße überbringen."
 

'Wer missbraucht denn unschuldige Zwerge für sowas?'
 

"Und damit ist der Spaß noch nicht zu Ende!", erklärte Lockhart und Severus hatte das dumme Gefühl, dieser Wichtigtuer würde zum vernichtenden Schlag ausholen. "Ich bin sicher, meine Kollegen werden sich dem Geist der Stunde nicht verschließen wollen. Warum bitten wir nicht Professor Snape, uns zu zeigen, wie man einen Liebestrank mischt!"
 

In diesem Moment konnte Lockhart froh sein, dass Severus die Ohnmacht der Stunde in den Knochen steckte. Severus war kein Freund von primitiver Gewalt, aber in diesem Moment hätte er Lockhart gern auf solch eine Weise zum Schweigen gebracht. Anscheinend war ihm das anzusehen, denn Madam Hooch hielt ihn vorsorgend an der Schulter zurück.
 

"Ich bring' ihn um!", zischte Severus leise, hielt sich aber zurück.
 

Lockhart philosophierte inzwischen fröhlich weiter.
 

"Und wenn wir schon dabei sind, Professor Flitwick weiß mehr als jeder andere Hexenmeister, den ich je getroffen habe, darüber, wie man jemanden in Trance zaubert, der durchtriebene alte Hund!"
 

Severus sah, wie der angesprochene Kollege sein Gesicht in den Händen begrub.
 

"Der Kerl ist unmöglich!", flüsterte Madam Hooch nun, während sich Lockhart wieder setzte und allgemeines Murmeln ausbrach. "Das überschreitet entschieden die Grenze zur Kollegenbeleidigung!"
 

In dieser Beziehung konnte Severus ihr nur Recht geben.
 

Der Aufruhr und das Getue in der Halle sollten jedoch längst nicht alles für diesen Tag gewesen sein. Den ganzen Tag über platzten Zwerge mit Valentinsgrüßen für irgendwelche Schüler in den Unterricht. Über die ersten zwei ärgerte sich Severus nur maßlos, bei dem dritten hatte er die Nase voll und schmiss das Geschöpf mit roher Gewalt aus dem Kerker. Um vor weiteren Störungen sicher zu sein, sprach er danach einen Anti-Zwergen-Spruch über dem Klassenzimmer aus.
 

"Sie können bei diesem Valentinstagsquatsch ja tun und lassen, was Sie wollen," kommentierte Severus seine Aktion gereizt, "aber nicht in meinem Unterricht."
 

Auch nach dem Unterricht verschanzte sich Severus in seinem Klassenzimmer, denn er hatte die Vorahnung, dass er den nächsten Zwerg, der ihm begegnen würde, oder dessen Auftraggeber umbringen würde. Gegen Abend klopfte es schließlich an der Tür.
 

"Herein, sofern es kein Zwerg ist!", zischte Severus genervt.
 

Auf diese Aufforderung hin betrat Prof. McGonagall sein Büro.
 

"Minerva, was führt Sie zu mir?", fragte Severus. "Zwergenphobie?"
 

"Nein, Lockhart hat die Viecher auf Anweisung des Direktors eben zurückgeschickt.", antwortete McGonagall und ließ sich geschafft gegen die Tür sinken.
 

"Ach, jetzt schon?", kommentierte Severus. "Haben die Biester Ihren Unterricht genauso gestört wie meinen?"
 

"Wohl den jedes Kollegen.", erklärte McGonagall, trat zu Severus ans Pult und ließ einen Stuhl für sich erscheinen. "Ich habe gehört Sie haben einen Anti-Zwergen-Zauber über den Raum gelegt?"
 

"Habe ich.", nickte Severus. "Woher wissen Sie das?"
 

"Schüler haben darüber gemutmaßt, ob es eine sinnvolle Idee wäre sich bei Ihnen zu verbarrikadieren, bis alles vorbei ist."
 

McGonagall lächelte ihn an.
 

"Auch ich habe mit dem Gedanken gespielt."
 

"Zu viele Verehrer?", fragte Severus hinterhältig grinsend.
 

"Ach, Severus, hören Sie auf!", tadelte McGonagall gespielt. "Ich finde aber durchaus, dass diese Aktion für Gilderoy Lockhart Konsequenzen haben sollte."
 

"Naja, ich habe darüber nachgedacht und vielleicht sind wir nicht ganz unschuldig an dem heutigen Desaster."
 

"Was?"
 

McGonagall sah ihn entgeistert an.
 

"Severus, sind Sie noch ganz bei Trost? Wie meinen Sie das?"
 

"Nun, ich fürchte wir haben ihn und sein Gequatsche einfach zu sehr ignoriert.", erklärte Severus. "Für ihn und sein Ego hatte das der Logik zufolge nur eine Konsequenz: Er musste durch etwas Gigantisch-Furchtbares wieder Aufmerksamkeit auf sich lenken."
 

"Was er in der Tat geschafft hat.", kommentierte McGonagall kopfschüttelnd. "Wir sollen Ihrer Meinung nach also gar nichts tun?"
 

"Ich denke, dem Schulleiter ist unser Missfallen an dieser Aktion durchaus aufgefallen.", antwortete Severus. "Meiner Einschätzung nach wird er mit Lockhart darüber reden. Der Typ ist die Aufregung nicht wert."
 

McGonagall hob misstrauisch eine Augenbraue.
 

"Seit wann so besonnen, Severus?"
 

"Besonnen würde ich es nicht nennen.", gab Severus zurück. "Aber sich jetzt aufzuregen, wäre sinnlos, ändern können wir den heutigen Tag nicht mehr. Aber wenn er so eine Aktion noch mal wagt und mich vor meinen Schülern lächerlich macht, dann wird er seinen Abendtrunk nicht überleben."
 

"Auf eine paradoxe Art beruhigt es mich das von Ihnen zu hören.", erklärte McGonagall, stand auf und ging zur Tür. "Gute Nacht, Severus!"
 

"Ebenfalls, Minerva."



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  DarkEye
2007-08-22T13:12:35+00:00 22.08.2007 15:12
mir hat unser sevi richtig leid getan...
und das mit dem trank... einfach klassee

dark
Von: abgemeldet
2007-08-21T14:32:35+00:00 21.08.2007 16:32
Das war wiedermal ein großartiges und witziges kapi. Ich wär so gern in sein Büro geflüchtet und Zeit mir ihm verbracht *seufz*


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