*Teil 45*
Anmerkung: Viel Spaß, mit dem langen Kap. Sorry dass e smit der Forti solange gedauert hat. Wow, soviele Kommis *rotwird* Danke schön...bald komme ich dem Ende nah! ^^
bis bald eure Lily-chan
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Über uns barste ein Fenster. Kleine, ziemlich winzige Glassplitter fielen herunter und einige landeten auf meiner nackten Haut.
Erschrocken rührte ich mich kein bisschen, selbst Inuyasha war so verstört, dass er einige Sekunden lang, sich nicht bewegte.
Angstschweiß bildete sich auf meinen Stirnfalten, die ich nun fabrizierte.
Von einer Sekunde auf die andere, legte Inuyasha mir seinen Daumen auf dem geschlossenen Mund, um mir zu sagen: "Bewahre Ruhe!"
Ich verstand sofort und erkannte zu spät, wie Dämonen - mehrere an der Zahl - durch das zersplitterte Fenster eindrangen. Sofort legte ich meine Beine dicht an meinem Körper, um wenigstens etwas Schutz aufzubauen - was allerdings im Angesicht dieser Dämonen kaum nützlich war.
Inuyasha hatte sofort seine Finger um Tessaigas Griff gelegt und sprang auf, leichtfüßig wie eine Feder begegnete er dem ersten Dämon mit einem heftigen Schwerthieb.
Noch immer von Furcht besessen, bewegte ich mich kein bisschen - solange bis der gesamte, kleine Raum von Dämonen überrannt worden war.
Eine Vielzahl von knöchigen, hässlichen Fratzen scharrten sich um den Hanyou, der sich mit Leibeskräften verteidigte. Doch es waren zu viele. Selbst Inuyasha konnte sich nicht mit allen anlegen.
Endlich erreichte mich aus dem Sog meiner Angst ein Gefühl von Hilfsbereitschaft. Ich erinnerte mich, beim Betreten des Zimmers an der Wand einen Bogen mit Pfeilen gesehen zu haben. Zum anderen wusste ich, dass dieser kaum benutzt worden - und die Sehne des Bogens wahrscheinlich schon verrostet waren. Allerdings im Angesicht Inuyashas Wutgebrüll versuchte ich mich unbemerkt zur linken Zimmerwand zu bewegen. Immerhin würde ich gleich bewaffnet sein.
"Kagome!" Ich hörte Inuyashas Rufe. Immer wieder....doch ich wusste nicht, was sie bedeuteten. Immerhin lag hinter mir das Kampfgeschehen und meine Augen fokussierten nur noch den Bogen.
Ich musste dahin - egal wie. Mir kamen Fragen ins Unterbewusstsein. Fragen, woher die Dämonen kamen - Wie sie uns gefunden haben? - Ob es Kikyou war?
Doch das war mir im Moment gleichgültig, auch die Antworten, die sich möglicherweise finden ließen, waren im Moment von geringer Bedeutung.
Es hätte gut ausgehen können. Ja wirklich!
Doch vor den letzten Schritten, erschien vor mir ein Dämon. Sein Aussehen war schwer zu beschreiben. Eine Mischung aus einem dreidimensionalen Drachen mit hässlichen, spitzen Fangzähnen und ein wenig hatte er mit einem Krokodil gemein. Obwohl ich an Krokodile nichts auszusetzen habe, kam mir dieser Dämon einfach suspekt vor. Seine großen, heraus quellenden Fischaugen sahen mich begierig an und seine riesigen Greifarme versuchten mich zu fassen.
Er hatte nicht damit gerechnet, dass ich mich flink unter ihm hindurch quetschte. Mit einem schnellen Handgriff erwischte ich den Bogen und den Köcher dazu.
Das war geschafft! Nur noch dieses Ding erledigen....aber...
Das hässliche Vieh packte mich unglücklicherweise an der Schulter, zerquetschte mir fast das Schulterblatt - Ich schrie auf. Der Schmerz war so schlimm, dass einige Zeit mein Blick vernebelt wurde.
"Kagome...!"
Wieder Inuyasha, doch er konnte sich nicht durch die anderen Dämonen frei kämpfen, um mir zu helfen.
Ich schaute auf, Die hässliche Fratze schaute genüsslich herab. Eigentlich wusste ich nicht, wie er mich ansah...spöttisch? Zufrieden, dass er mich erwischt hatte?
Sein Griff wurde fester.
"Lass los, du Idiot!", schimpfte ich und versuchte mich loszureißen, doch seine andere Hand packte mich nun an der anderen Schulter und riss mich hoch. Meine Finger fassten kaum noch den Bogen, der merklich in der Luft hing.
Der Köcher auf meinem Rücken wackelte ein wenig, als mich der Dämon schüttelte.
Wieder versuchte ich zu treten, doch alles was ich traf, war weiches Gelee...nun gut, es war kein Gelee, jedoch seine Haut, die so weich war, dass mein Fuß einige Zeit darin stecken blieb.
Bäh! Das war ja widerlich....
"Du Widerling!" Würde er mich töten oder trieb er ein böses Spiel mit mir?
Aus den Augenwinkeln sah ich Inuyasha der nun unerwartete Hilfe von Sango und Xellos bekommen hatte.
Nun ja, etwas Gutes hatte es ja...Xellos hatte wohl kaum was mit diesen Dämonen zu schaffen.
"Inuyasha!" rief ich und erhaschte ein kurzes Aufblicken des Hanyous.
"Ich bin gleich da, Kagome! Halte durch!"
Halte durch? War das alles, was er dazu sagen konnte? Ich wurde zerquetscht von diesem stinkendem Dämon und alles was er sagen konnte war: "Halte durch?"
Kläglich widmete ich mich dem Dämonen. Doch in meiner Position war ich nun mal die Schwächste und kaum in der Lage mich zu wehren.
Na gut, kein Problem. Alles bestens!
Plötzlich bewegte sich das riesige Ungetüm und zwar zum Fenster.
"Hey...", ich haute auf seinen Arm...jedoch war mein Schlag nicht mal eines Hammers würdig. Er spürte es nicht mal.
"Inuyasha.....", schrie ich wieder. Wieso half er mir nicht?
Vielleicht weil er auch beschäftigt war?
"Ka-go-me...!" Ich konnte ihn nun hören, die kurzen Sprünge durch die Luft, die schnellen Schwerthiebe, die er schnurstracks verteilte - doch zu spät.
Der Dämon hatte mich bereits ins Freie befördert. Es war dunkel und ein unangenehmer Geruch stieg mir in die Nase. Mein Kopf schmerzte, selbst meine Schulter spannte unwillkürlich.
"Wohin bringst du mich?", fragte ich, wusste aber dass er nicht antworten würde. Zum Sterben war es noch zu früh. Dieser Dämon sollte mich nicht töten - erkannte ich - denn er hätte es längst tun können.
Nein, er hatte etwas anderes mit mir vor. Nur was?
Ich versuchte ruhig zu bleiben - wo blieb Inuyasha?
Okay, ich war immerhin noch bewaffnet, doch ich konnte meine Hände nicht bewegen - na tolle Aussicht!
Der Dämon war schnell. Inuyasha war um einiges schneller, so meine Einschätzung. Doch trotzdem blieb Inuyasha fern. Wurde er aufgehalten?
Panik ergriff mich, mein Magen meldete sich, mir wurde übel.
Ich wusste nicht wohin er mich brachte, bald verlor ich die Orientierung.
Dann kamen wir auf eine Lichtung. Der helle Sichelmond war oben durch ein paar Baumkronen erkennbar. Ein wenig Helligkeit half mir, mich umzusehen.
"Kikyou!", schrie ich wie wild und boxte mich frei. Der Dämon ließ mich zu Boden fallen. Keine gute Idee. Ich brach mir alle Knochen. Zumindest hörte es sich so an.
Aua, schrie ich im Inneren und rieb mir den Rücken. Ich werde alt, erkannte ich spöttisch.
"Was soll das? Wieso bin ich hier?"
Ich fragte die im Schatten stehende Figur, die nun heraustrat und ins Licht kam.
Es war tatsächlich Kikyou, mein Instinkt hatte mich also nicht fehlgeleitet.
"Wsa soll das?", wiederholte ich die Frage.
Ein Zeichen von ihr und der Dämon verschwand im Dunklen. Wie ein schwarzes Loch, dass ihn aufgesogen hatte. Unheimlich.
Aber noch unheimlicher war es, vor Kikyou zu stehen.
"Ich habe dir gesagt, das nächste Mal, wo wir uns treffen, werde ich nicht gnädig sein!"
Ich versuchte meine Angst zu verbergen, selbstbewusst zu sein, so wie Inuyasha immer war. Wäre er doch bloß hier!
"Ich habe uns abgeschirmt....er wird nicht kommen!"
Konnte sie schon Gedanken lesen? Erstaunt musterte ich sie.
"Kagome...du bist hier, weil ich dich für etwas brauche!"
Sie kam direkt zum Punkt, ohne Umschweife. Sollte ich ihr dafür danken?
Mir blieben die Worte im Halse stecken.
"Ich möchte Inuyasha!"
Wie? Was?
"In---Inu---yasha? Ja aber warum denn?" Meine Frage war sicherlich nicht gerade die klügste, die man hätte stellen können, doch sie gab mir noch etwas Zeit.
Zeit, um einen Plan zu entwerfen... einen Fluchtplan um es kurz zu sagen!
"Schon vergessen? So siehst du gar nicht aus!" Aus unerfindlichen Gründen stand sie plötzlich genau vor mir.
Plötzlich fasste sie nach meinem schwarzen Haar und betrachtete es. Am liebsten hätte ich sie angespuckt, für alles, was sie getan hatte, doch ich konnte nicht. Ich war, wie gelähmt. Na prima!
"Dass er dich liebt...glaube ich ihm nicht! Er hat immer nur mich geliebt! MICH! MICH! MICH! - wieso sollte er ein dahergelaufenes Mädchen lieben können? Ihr habt nichts gemeinsam - gar nichts!"
Es tat weh, was sie sagte und wie sie es sagte. Aber ich wusste, dass sie Recht hatte. Wieso liebte er mich? Diese frage habe ich mir nie gestellt, sie war nie wichtig. Wieso auch? Wir waren zusammen, nach so langen Jahren. Da stellte man sich nicht diese Frage. Oder?
"Kikyou...du bist verletzt im inneren deiner Seele. Du hast alles verloren, selbst den Halt, der dir Inuyasha immer geben konnte. Aber er ist endlich wieder glücklich....glücklich mit mir! Nimm ihm dieses Glück nicht!"
"Glück?", herrschte sie mich an. "Glück? Warum soll er Glück erfahren, während ich hier alleine versauere?"
"Aber du bist doch nicht allein...du...du hast doch Sesshomaru!"
Ein fieses Grinsen machte sich auf ihren Gesicht bemerkbar-
"Dieser Nichtsnutz war nur gut, solange ich ihn brauchen konnte. Verstehst du nicht, Kagome? Inuyasha war mein Ziel....schon immer!"
Verwirrt schaute ich sie genauer an.
"Ich verstehe so vieles nicht an deinem Plan. Was hatte das alles mit Xellos zu bedeuten? Wieso diese Lügen? Wieso Vater?
"Nun gut, ich gebe zu, mein Plan war nicht sehr ausgereift. Ich habe gedacht, durch Xellos Inuyasha zurückzubekommen. Doch nach einer Weile hat er mich - seine Erschafferin - verraten und ist zu euch gekrochen, dieser dumme Dämon!"
Ich trat einen Schritt zurück - nicht weil ich Angst hatte, sondern weil ich verblüfft war, über ihre Wortwahl.
"Du hast zuviel kaputt gemacht, Kikyou....Inuyasha kann nicht mehr!"
"Was erdreistest du dich in seinen Namen zu sprechen? Du hast keine Ahnung, was wahre Liebe ist!"
Kikyou schaute mich funkelnd an, doch alles was ich in ihren Augen erkennen konnte, war Trauer, unendlichen Schmerz und Einsamkeit - Einsamkeit...die mir fast den Boden unter den Füßen wegriss.
Ich wusste es nicht besser, meine menschlichen Zuwendungen waren manchmal einfach nur fehl am Platz: auch diese Umarmung.
Ich umarmte Kikyou? Die Kikyou, die alles in meinem und Inuyashas Leben zerstört hat? Die Menschen auf den Gewissen hatte?
Aber sie ließ es zu, sie weinte nicht, aber sie drückte mich ganz fest.
"Warum bist du so zu mir, Kagome? Du müsstest mich hassen, nach alldem....was ich dir angetan habe...!"
"Du kannst nichts dafür...du hast soviel mitgemacht, soviel Leid erfahren....Kikyou!"
Ich löste mich von ihr, mir war immer noch nicht klar, was das alles zu bedeuten hatte. Vergab ich ihr etwa? Ihre schrecklichen Taten?
Kikyou sah mich verwirrt hat, selbst ihre Augen funkelten nun nicht mehr.
"Kagome, du bist hier, weil ich dich mit Inuyasha austauschen möchte. Ich möchte, dass er bei mir ist! Nur noch das, möchte ich!"
Ihre Ehrlichkeit sprach für sich, aber das was sie verlangte, konnte ich ihr nicht geben.
"Nein, das wird er niemals tun!"
Doch um ehrlich zu sein, war ich mir Angesicht meiner Aussage nicht mal so sicher.
"Um dich zu retten, würde er nicht mit dir tauschen wollen? Bist du dir da sicher?"
Ihre Frage brachte mein Innerstes zum brodeln.
"Inuyasha weiß, was du vorhast! Kikyou, lass ihn in Ruhe."
"Nein, das kann ich nicht, ich bin schon soweit gekommen....ich werde ihn nicht noch mal verlieren!"
Plötzlich hörte ich im Dickicht lautes Knirschen, wälzen von Schwerthieben. Ohne mich auch umgesehen zu haben, wusste ich, dass es Inuyasha sein musste.
Sie hatte wohl diesen Bann aufgehoben, der ihn solange aufgehalten haben musste.
Doch zu meiner Überraschung kam Xellos aus dem Dickicht.
Mit großen Augen musterte ich den Hexenmeister. Wo war Inuyasha?
Ich schaute ins Dunkel, doch keiner kam...war das ein abgekartetes Spiel?
Mein Blick fiel wieder auf Kikyou und auf einmal wurde ich wieder am Hals gepackt. Der Dämon war zurückgekommen und hatte mich in der Zange.
"Kikyou...lass Kagome frei!"
War Xellos doch auf unserer Seite? Ich schaute dem Schauspiel eine Weile zu und konnte mich aus dem Griff des Dämons endlich befreien.
"Tja, damit hast du nicht gerechnet, du Großmaul!" Ich ergriff den Bogen, spannte die Sehne und legte blitzschnell ein Pfeil darauf.
"Dein Ende ist nah!", rief ich grollend und der Pfeil traf die Mitte seines Körpers.
Er fiel zu Boden und blieb liegen. Das ging schnell, dachte ich triumphierend.
Doch ich war so sehr mit meinem kleinen Zweierduell beschäftigt gewesen, dass ich vergessen hatte, was Xellos in der Zwischenzeit getan hatte.
Ich drehte mich auf dem Absatz um, ein heftiger Wind umfing mich auf einmal und ließ meine Haare seitwärts aufwehen. Ich blinzelte, denn Staub bildete sich vor meinen Augen.
Ich konnte kaum was sehen. Xellos hatte wohl wieder einer seiner Zaubersprüche benutzt.
Ich hörte Gemurmel, Gekreische, konnte allerdings nicht sagen, von wem sie stammten.
Ich wollte mich gegen den Wind stemmen, doch meine Beine verharrten auf dem kleinen Platz.
"Xellos?" Ich rief so laut ich konnte, doch der Wind war so stark und der Druck in meinen Ohren so groß, dass ich nicht sicher war, ob ich überhaupt was gesagt hatte.
Ich erschrak, als mich jemand an der Schulter von hinten packte. War der Dämon wieder auferstanden von den Toten?
Todesangst legte sich auf mich nieder, während ich mein Gesicht wendete.
"Man kann dich auch nie einige Sekunden lang aus den Augen lassen, keh!"
Ich schmunzelte. "Inuyasha!" Ich war froh ihn zu sehen, relativ unverletzt und immer noch so selbstbewusst, wie je.
"Was ist passiert?" Seine goldenen Augen fokussierten den kleinen Tornado.
"Ich weiß es nicht! Xellos....muss das wohl getan haben, Kikyou ist da drin!", stammelte ich und schaute verstohlen zu ihm hoch.
Bei der Angabe von Kikyous Namen, war er ein klein wenig zusammen gezuckt.
Hatte das was zu bedeuten? Waren da immer noch Gefühle in ihm?
"Was ist?", fragte ich um mein Ungewissen zu beruhigen.
"Wenn er sie tötet, werden wir nie wissen, warum sie das ganze geplant hatte...."
Nun ja, ich wusste es, sie hatte es mir selbst eben gesagt, aber sollte ich
es ihm sagen?
Ich haderte mit mir.
Doch eine Antwort gab es wohl nicht, denn der Wind lichtete sich. Der Staub zerfiel in noch kleinere Winzigkeiten und die Sicht wurde klarer.
Einige Zeitlang erkannten wir gar nichts.
Dann hechtete Inuyasha in den nun noch vorhandenen Nebel. Ich ihm hinterher.
Ich wäre fast gegen ihn gestolpert, als ich das Resultat von diesem unwirklichen Kampfes sah.
Beide lagen zu Boden. Kikyou schwer in sich gebeugt - auf Anhieb konnte man erkennen, dass viele Knochen gebrochen sein mussten. Xellos lag da, als würde er schlafen.
"Was...", mehr kam nicht über meine Lippen, als ich mit ansehen musste, wie sich Inuyasha vor Kikyou hinkniete und sie leicht auf die Arme nahm.
Eine Zeitlang herrschte Schweigen, was nichts Gutes zu bedeuten hatte. Ich stand hilflos daneben, starrte auf das friedliche Gesicht Kikyous. Ihre Hautfarbe war blass und ihre Lippen formten ein weiches Lächeln.
Doch ich erkannte es, bevor Inuyasha es aussprechen würde.
Seine Finger glitten über ihren Hals, dann über ihre Stirn und Wangen.
"Sie.....", seine Stimme zitterte etwas, sein Gesicht beugte sich tiefer, "sie ist....tot!"
Tot? Ging das überhaupt noch? Von welchem Tod redeten wir hier? Kikyou war doch längst tot...sie weilte nur unter den Lebenden, oder?
Das war sicherlich nicht der Zeitpunkt, sich über so etwas Gedanken zu machen.
Einen Augenblick lang, spürte ich rein gar nichts, dachte an Nichts.
Kikyou war tot? Endgültig? All ihre Pläne waren in Luft aufgelöst?
Ich bückte mich und legte Inuyasha meine Hand auf seine Schulter. Sie bedeutete ihm noch immer etwas, nicht mehr das, was es früher mal gewesen war, das würde auch nie ganz verschwinden - aber etwas anderes. Er hatte sie verloren. Seine erste, große Liebe.
Sie würde nie mehr wieder kommen - vielleicht fand sie doch noch einen Weg? Man sollte nie "nie" sagen!
Inuyasha schaute zu mir auf, seine Augen waren leicht gerötet. Er war kurz davor zu weinen. Ich nahm, es ihm nicht übel. Wieso auch? Selbst ich war kurz davor, zu weinen. Auch wenn Kikyou noch so böse und dreist gewesen war, sie war etwas Besonderes gewesen. Selbst für mich. Ich bin ihre Wiedergeburt!
Dann schaute ich zu Xellos. Hatte er auch den Tod gefunden?
"Er lebt!", war Inuyashas knapper Bericht.
Woher wusste er das? Ich ließ seine Schulter los und kniete mich neben Xellos, der nun langsam die Augen öffnete.
"Was ist passiert?", fragte er mühevoll.
"Kikyou ist tot!" Inuyasha antwortete für mich. Abers eine Antwort gefiel mir nicht sonderlich, sein Ton war sonderbar. War Inuyasha wütend?
Selbst irritiert schaute ich zum Hanyou.
Dieser blickte mich nicht an, sondern noch immer die bleiche Kikyou in seinen Armen.
"Ich hab....sie getötet!", stammelte Xellos und stemmte sich auf die Ellenbogen.
Ich nickte.
Doch meine Aufmerksamkeit galt Inuyasha. Er hatte sich noch nicht unter Kontrolle. Er war so sehr aufgewühlt, dass ich nicht berechnen konnte, was er wohl nun unternehmen würde.
"Inuyasha!" Meine Stimme klang sanft, wollte ihn wieder in die Realität zurückholen.
"Sie ist tot!", wiederholte der Hanyou ungläubig.
Ich rollte mit den Augen. Nun war es aber genug.
"Mach Platz!"
Der Hanyou kniete vor mir und sah mich giftig an.
"Kagome", rief er ärgerlich. "Darf man nicht mal trauern?"
"Nicht, wenn es sich um Kikyou dreht!" fügte Xellos ein.
"Halt doch die Klappe. Keh!" Inuyasha stemmte sich auf die Füße und ging ein paar Schritte.
Ich folgte ihm.
"Halt bitte an!", bat ich. Doch er tat es nicht. Lief ins Dickicht.
"Ich könnte tausendmal den Fluch aufsagen, bis du es endlich kapiert hast!"
Ich war ein wenig wütend. Okay, Kikyou war besiegt, sie war...nun gut, sie war tot. Aber das Inuyasha sich plötzlich so benahm...das war mir einfach nicht geheuer!
Er wollte sie doch auch tot sehen, oder?
"Dann rede doch deinen Fluch, Kagome! Mir egal!" Unwirsch blieb er stehen und schaute mich trotzig an.
"Er hat sie getötet", sprudelte es aus ihm raus.
"Na und?", fragte ich und legte die Hände auf die Hüften.
"Wer hat es ihm erlaubt?
"Ohhh, ich wusste ja nicht, dass man deine Erlaubnis braucht, wenn jemand einen töten will!", gab ich patzig zurück. Nun gut, ich wollte ja nicht unbedingt Xellos Partei ergreifen, aber Inyuasha ging mir gerade gehörig auf den Senkel.
"Das hat doch nichts damit zu tun", funkelte er und scharrte etwas mit dem Fuß.
"Das ging alles so wahnsinnig schnell...ich hätte sie nur gern..."
"...selbst getötet?", fiel ich ihm ins Wort.
Einen Moment lang stierte er mich vollends erschrocken an.
"Äh-nein. Ich...ach Kagome...!" Er schüttelte den Kopf.
"Ich wollte sie noch so vieles fragen!"
"Ach und was?" Ich kam auf ihn zu.
"Warum sie das alles getan hat...nur weil sie mich zurückhaben wollte!"
"Du wusstest es...?" fragte ich skeptisch.
"Natürlich. Das war doch ganz ersichtlich..."
"Und wärst du zu ihr zurückgegangen?"
Stille.
Er trat ebenfalls auf mich zu. Lange sah er mich an.
"Ich habe mich für dich entschieden, weil du eben ganz anders bist, als Kiykou!"
"Hast du Kikyou und mich etwa belauscht? Das hat sie mich gefragt!", erkannte ich prompt.
Er hob eine Wimper.
"Eigentlich nicht...du hast mit ihr noch geredet?"
Ich nickte.
"Auch egal, was ich sagen wollte", mit einer herrischen Handbewegung wollte er wieder zum Thema zurückfinden, "du weißt, dass sie meine erste Liebe war, doch erst durch dich, weiß ich was wirkliche wahre Liebe bedeutet!"
Langsam berührte er meine Wangen mit seinen Händen.
"Inuyasha....", fing ich an.
"Ich liebe nur dich! Ich wäre nie zu ihr zurückgegangen!" Hatte er das tatsächlich gesagt? Inuyasha?
Als er mich schließlich küsste, wusste ich, dass er die Wahrheit gesagt hatte.
Seine Hände lagen überkreuzt um meinen Hals, während ich mich an ihm schmiegte.
"Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist - ich hätte es mir nie verzeiht!"
"Hey, da seid ihr ja!"
Schnell lösten wir uns voneinander, als Sango, Miroku und Xellos heranstürmten. Miroku schien es eindeutig besser zu ergehen.
"Ja...das ist richtig. Wir sind hier!"
Sango schaute uns betroffen an. "Kikyou ist tot, richtig? Was passiert jetzt?
"Sie hat das Juwel der vier Seelen um den Hals getragen!", meinte Xellos und hielt plötzlich die fertige Juwelen-Kette vor Inuyashas Augen.
"Sie ist nicht mehr mit einem Fluch beladen. Du könntest sie nun einsetzen!"
Inuyasha starrte mich unentwegt an, dann nahm er zittrig das Juwel der vier Seelen entgegen.
