Zum Inhalt der Seite

Zwei Hundejungen auf dem Weg zum Himmel

<<<---letztes Kapitel hochgeladen!
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Nur mangelnde Selbstbeherrschung.....

So, das nächste Kapitel.
 

Mehrere von meinen Kommischreibern (Danke an alle!) haben bemerkt, dass die shinigami bei unsere Chaostruppe ETWAS überreagieren.

Die Erklärung ist einfach:

Bisher ist in der Hölle einfach noch nie was passiert, was den Tagesablauf gestört hätte. Auch wurden noch nie shinigami und Höllendämonen zerlegt...bis halt die Hundejungen kamen.

Und in 'Zwei Hundejungen auf dem Weg zur Hölle' war es mehr als offensichtlich das niemand von der Gruppe ernst gemacht hat (Inu uns Sessi haben sich gestritten während sie gegen die shinigami kämpften!)...

So sind sie halt die einzige Gefahr die die Hölle je kannte - und um es klar zu stellen, die Beiden werden schon noch dafür sorgen das man sie NIE mehr vergisst....
 

Viel Spaß beim lesen!
 

3. Nur mangelnde Selbstbeherrschung.....
 

Ein weiterer shinigami gesellte sich zu dem beobachtend Kreisenden: "Sag mal, was machst du hier eigentlich? Ich dachte, dir ist die Höllenbürokratie anvertraut?"

"Ja, schon. Ich passe auch sozusagen auf Störenfriede auf."

"HÄH!?!" Der zweite fliegende Todesengel starrte hinab: "Da ist doch alles ruhig. Was sollte denn hier schon vorkommen...?"

"Guck mal dort auf den Pfad."

"Ach du großes Höllenfeuer!" Der andere Todesengel glaubte seinen Augen nicht trauen zu dürfen: "Das sind doch..."

"Ja. Aber sie halten sich an die Bürokratie. Sie fragen sich zu dem Typen durch, den sie suchen."

"Ach ja. Und wen suchen sie?"

"Irgendeinen toten Dämon, von dem ich noch nie gehört habe."

"Alles klar. Beobachten wir sie weiter, solange wir keine andere Anweisung bekommen." So flogen schon zwei Todesengel über dem Höllentrichter, geduldig, wie kreisende Geier.
 

Als die Besucher den zweiten Höllenkreis erreichten, seufzte Miroke unhörbar. Seit Beginn des ersten Kreises hatte sich Jaken neben ihm gehalten, mit ihm geredet. Nun gut, gab sich der Mönch zu. Er hatte sich um den kleinen Dämon gekümmert, da der ihm irgendwie hilflos vorgekommen war, und das Verhalten von Sesshomaru gegenüber seinem Diener nicht gerade von Freundlichkeit oder Respekt gekennzeichnet war. So hatte er etwas Mitleid mit dem Krötendämon empfunden. Aber während sie so durch den zweiten Höllenkreis wanderten, fragte sich Miroke langsam, ob er sein Mitleid nicht an die falsche Person verschwendet hatte. Sesshomaru musste wirklich ein Ausbund an Selbstbeherrschung sein, um diesen Gehilfen permanent ertragen zu können. Kein Wunder, dass er ihm so oft nur einfach Befehle erteilte und das Wort verbot. Selbst Sango hatte sich schon von ihm abgesetzt, obwohl es Miroke wesentlich lieber gewesen wäre, sich mit der Dämonenjägerin zu unterhalten. So aber musste er den Monolog des kleinen Dämons aushalten. Was immer er von dessen Lebensgeschichte noch nicht wusste, war es vermutlich nicht wert, erzählt zu werden.

"Sag mal, Jaken..." Er musste ihm ins Wort fallen: "Brauchen Krötendämonen eigentlich keine Luft beim Reden?"

"Natürlich", erwiderte Jaken überrascht: "Wir sind biologisch genau so gebaut...nun ja, ähnlich, wie richtige Kröten. Das erinnert mich übrigens..."

Miroke seufzte erneut, wie er glaubte, unhörbar, aber plötzlich fing er einen Seitenblick Sesshomarus auf. Täuschte er sich, oder schien der Hundedämon höchst amüsiert zu sein? Irgendwie war das peinlich. Wenn Sesshomaru es solange mit Jaken aushielt, würde er doch wohl in der Lage sein, sich mal zwei Höllenkreise lang die Ohren geistig zuzuhalten.
 

Direkt vor ihnen entdeckten sie nun das Haus des zuständigen Todesengels des zweiten Höllenkreises. Zwei Wächterdämonen, die vor der Veranda standen- denn das Haus hier war identisch mit dem jedes anderen shinigami- kreuzten die Speere: "Wer seid ihr und wohin wollt ihr?"

"Huh..." machte Sesshomaru nur.

Inuyasha war direkter: "Wir wollen zu eurem Chef. Ach ja. Und ihr kennt uns wahrscheinlich unter dem Namen die Hundejungen."

"Wah!" Die Wächterdämonen standen plötzlich seitwärts: "Selbstverständlich. Ihr könnt passieren..."

"Na also." Inuyasha sah etwas triumphierend zu seinem Halbbruder, der allerdings schon die Veranda betrat. So folgten ihm alle.
 

Der Todesengel saß in seinem Büro, wie alle in einen schwarzen Kimono gehüllt und legte gerade eine Rolle Papier beiseite, als ohne Ankündigung die Matte an seiner Tür...er dachte im ersten Moment beiseite geschoben wurde, ehe er realisierte, dass der Eindringling sie in der Hand hielt, diese anstarrte.

"Oh, Entschuldigung, " sagte Inuyasha zerknirscht. "Ihr baut so schwach..."

"Pass gefälligst auf", fauchte ein Mädchen, das hinter ihm stand.

Der Todesengel starrte die beiden näher kommenden weißhaarigen, bewaffneten Dämonen?!.....an. Er war vor einem Jahr bei der Aktion gegen sie und ihre Menschenfreunde dabei gewesen und seine Wiedersehensfreude hielt sich in sehr engen Grenzen: "Was wollt Ihr denn hier?" erkundigte er sich, als er wieder Luft gefunden hatte.

"Wir haben nur eine Frage", erklärte Sesshomaru kühl: "Wir suchen einen Dämon namens Naraku, der sich in der Hölle befindet und wurden an dich verwiesen. Kannst du uns aufklären, wo wir ihn finden?"

"Äh", machte der shinigami: "Wer hat Euch denn an mich...?"

"Der shinigami der Bürokratie", erklärte Kagome hastig: "Er meinte, du wüsstest sicher, ob er sich bei dir befindet."

"Naraku..?" Der Todesengel war zunächst einmal erleichtert, dass es sich nur um eine fast routinemäßige, bürokratische Formalität handelte: "Aber ich kann gleich nachsehen. Wann ist der denn hier angekommen?"

"Vor 364 Tagen", antwortete Miroke sofort.

"Einen Moment Geduld. Ich werde mir die Rolle dieses Tages gleich suchen." Er erhob sich, ging zu dem Regal an seiner Wand, suchte: "Hier haben wir den Tag. Naraku, sagtet ihr?"

"Ja. Hast du ihn?"

"Leider nein. Er war wohl ein Sonderfall?"

"Ja." Sango seufzte, da sie es nun schon öfter erwähnt hatten: "Und wir vermuten, dass Emna Daio ihn direkt irgendwo hingeschickt hat."

"Tja, äh, also...ich finde ihn bei mir nicht. Was hat der Kerl denn angestellt? Ist er ein Dieb, ein Verleumder, ein Mörder, ein Verräter...?"

"Alles!" erwiderte Inuyasha knapp.

"Das wird für euch dann schwierig, ihn zu finden. Ich kann euch da leider nicht weiter helfen. Also, in meinem Höllenkreis ist er sicher nicht. Und ich gehe mal davon aus, dass er auch nicht im dritten sein dürfte. An eurer Stelle würde ich zunächst mal im vierten Höllenkreis nachfragen, ehrenwerte Besucher. Der zuständige Kollege kann euch sicher sagen, ob er bei ihm im Sumpf der Verleumder gelandet ist." Der Todesengel war so höflich, wie man es nur gegenüber Leuten sein kann, die einem schon einmal dazu verholfen hatten, sich wieder zusammensetzen zu müssen. "Es tut mir leid, dass ich euch nicht weiterhelfen kann."

"Schon gut", sagte Kagome: "Es hilft nichts. Wir müssen eben weitersuchen."

"So langsam finde ich das mehr als lästig." Sesshomaru warf seine langen Haare zurück.

"Ich auch, " gab Inuyasha zu: "Aber aufgeben?"

"Nie."

Die Hundebrüder wandten sich zum gehen und der Todesengel erlaubte sich einen leichten Seufzer, als er sich rücklings an die Wand lehnte. Allerdings nur, um erschreckt zusammen zu zucken, da sich Sesshomaru erneut umblickte:

"Ach ja: der Weg?"

"Zum shinigami des vierten Kreises? Hinter meinem Haus führt eine Treppe hinunter in den dritten Höllenkreis. Aber die solltet ihr nicht nehmen, da man im dritten fast die Hälfte der Hölle umrunden muss, ehe man zu der großen Treppe kommt...."

"Ja, da waren wir schon einmal. Gibt es keine Abkürzung von hier in den vierten Kreis?"

"Schon....Herr..." Der shinigami hatte den belästigten Unterton gehört: " Aber soweit ich das sehe, habt ihr Menschen dabei, lebendige Menschen. Wenn Ihr durch die Höhle gehen wolltet wäre das zu gefährlich für diese."

"Was ist denn in der Höhle?" erkundigte sich Inuyasha prompt: "Wir können mit ziemlich vielen Dingen fertig werden."

"Das bezweifle ich nicht. Aber dazu braucht man die Fähigkeit, Schutzschilde zu errichten. Wir nennen es die Höhle der lebenden Toten, da dort die Seelen der großen Magier und Dämonen alter Zeiten hausen, die zu uns mussten."

"Nun..." dehnte Sesshomaru: "Ich könnte selbstverständlich da durch. Aber der Rest?"

"Moment", meinte Kagome: "Du sagst, von hier aus können wir direkt zum shinigami des dritten Höllenkreises gehen?"

"Ja. Aber von dort aus gibt es keine Abkürzung, um zum vierten zu gelangen. Das ist dann schon der innere Kreis der shinigami, sozusagen, unsere Elite."

Für einen Augenblick verriet das Lächeln, das über die meisten Gesichter der Anwesenden huschte, was sie von dieser Elite hielten. Aber Kagome sagte nur: "Wenn wir dann dort ein Stückchen den Höllentrichter entlanggehen, könnten wir es doch so wie beim letzten Mal machen und direkt hinab in den vierten Kreis springen."

Sesshomaru sah zu seinem Halbbruder: "Dein Menschenmädchen hat ganz brauchbare Ideen."

"Ja," Inuyasha wollte schon fortfahren, im Gegensatz zu deinem, als er sich noch rechtzeitig daran erinnerte, dass jeder wie auch immer geartete Angriff auf Rin prompt Sesshomarus Gegenmaßnahmen zu Folge hatte und nur ergänzte: "Deswegen habe ich sie ja bei mir."

"Gut", sagte Miroke, der am weitesten hinten stand und wandte sich zum gehen. Der Rest folgte ihm diesmal endgültig.
 

Der schmale Pfad, der sich den Abhang der Todesengel in engen Serpentinen hinunterwand war diesmal schwieriger zu begehen, als die letzten und vor allem Kagome und Rin stolperten manchmal. Inuyasha, der direkt vor ihnen war, fing sie jedes Mal auf. Auch Jaken war manchmal fast davor, hinzufallen, schaffte es aber immer gerade noch, allerdings, ohne ein einziges Mal seine Rede anhalten zu müssen. Miroke war schon längst über den Zeitpunkt hinaus, den kleinen Dämon zu bemitleiden, der nur im Haus des shinigami seinen Redefluss unterbrochen hatte. Stattdessen spürte er, wie ihm innerlich immer heißer wurde und er musste sich sehr zusammennehmen, alle von Buddhas guten Eigenschaften zu Hilfe nehmen, um das weiter ertragen zu können. Aber seine Miene wurde langsam immer finsterer, ohne dass Jaken das freilich zur Kenntnis nahm. Er war zu selig, einmal jemanden gefunden zu haben, der ihm nicht den Mund verbot, oder auch nur verbieten konnte, denn der Mönch zweifelte keine Sekunde daran, dass es Sesshomaru nur ein Wort gekostet hätte, diesen Wortschwall zu stoppen. Aber der schien sich geradezu zu amüsieren, soweit man das von dem Hundedämon behaupten konnte.
 

Als sie den Boden des dritten Höllenkreises erreichten, damit in Sichtweite des Hauses des dortigen shinigami waren, bog Sesshomaru, der die Gruppe anführte, nach rechts ab, um in den eigentlichen Höllenkreis zu gelangen und von dort aus in den vierten springen zu können, wie Kagome es vorgeschlagen hatte.

Jaken wartete höflich, bis der Mönch, den er als Beschützer sehr schätzte, neben ihm war, ehe er fortfuhr: "Pu, wenn ich auch nur daran denke: erinnerst du dich, hier in diesem Höllenkreis sind wir gewesen. Hier war doch aus das Haus mit den Ehebrechern. Ich weiß noch genau..."

Er brach nicht ganz freiwillig ab: "He! Mein Kopfstab!"

Sesshomaru blieb stehen, fuhr ebenso wie der Rest herum, nur um zu sehen, dass Miroke, dem endlich doch der Geduldsfaden gerissen war, Jaken den Kopfstab entrissen hatte, um ihm den über den Schädel zu ziehen. Leider bewirkte die besondere Energie des Mönches die Aktivierung des magischen Stabes. Der Kopf des alten Mannes öffnete den Mund und spuckte Feuer- genug, um eine ganze Armee zu vernichten.

"WAAAAAH!!"" Inuyasha riss Kagome hoch, während Sango bereits in der Luft war. Sesshomaru hatte Rin ergriffen und so gelangten sie alle außer der Reichweite der Flammen. Jaken und Miroke waren sozusagen auf der geschützten Seite.

Für einen langen Moment herrschte Stille, als alle wieder landeten und fasziniert bis fassungslos das Ausmaß der Zerstörung begutachteten.

"Äh..." machte Miroke entgeistert: "Das wollte ich nicht...." Denn von ihrem Standpunkt aus bis zum Haus des Todesengels, genauer gesagt, dessen Veranda, war alles schwarz und verkohlt.

"Von wegen ICH hätte keine Selbstbeherrschung." Inuyasha gab Kagome frei: "Was sollte denn dieser Blödsinn?"

"Ich wollte doch nur..."

"Jaken..." Sesshomaru ließ Rin zu Boden und wandte seinen Blick zu seinem Diener der sich hastig auf den Boden warf:

"Nein, ich war das nicht, edler Herr...!"

"Liefere noch einmal den Grund, dass dein Kopfstab in andere Hände übergeht und du bist tot."

Miroke atmete etwas auf, hatte der Hundedämon doch mit diesem Satz verraten, dass er durchaus wusste, warum diese Waffe gerade ihren Besitzer gewechselt hatte.

"Verschwinden wir hier, bevor der shinigami Alarm schlägt." Sangos Stimme war die der Vernunft und so wandten sich alle zum Gehen.
 

Höllenwächter stürzten aus dem Haus des shinigami, zur Verteidigung bereit, ebenfalls der selbst. Alle erstarrten, als sie die große verbrannte Fläche vor sich sahen- und die Gruppe, die diese Zerstörung verursacht hatte, an deren anderen Ende.

"Die...die Hundejungen..." brachte ein Höllenwächter hervor.

Der Todesengel betrachtete die verbrannte Erde: "Na, dann ist ja alles in Ordnung", meinte er sarkastisch. "Wollen sie etwas von uns?"

"Ich denke nicht, Herr. Seht nur, sie gehen weiter."

"Sehr schön. Ich schreibe dann einen Reparaturantrag. Emna Daio soll uns Dämonen schicken, die den Schaden wieder beheben."

"Wollt Ihr dem Richter denn nicht melden, dass die schon wieder hier sind?"

"Sie haben uns nicht angegriffen. Vielleicht wollen sie diesmal nur Emna Daio besuchen. Wer weiß dass schon. Ich werde jedenfalls nichts tun, was uns ins Kreuzfeuer bringt." Seine Höllenwächter hielten diese Idee für sehr vernünftig. So fuhr er fort: "Ich werde dann nur vorsichtshalber unauffällig losfliegen, sie beobachten, für den Fall der Fälle." Unwillkürlich blickte er empor, sah dort im Dämmerschein des Höllenfeuers andere shinigami kreisen: "Wie ich sehe, sind meine Kollegen auch schon auf diese Idee gekommen. Nun gut. Stellen wir zunächst den Reparaturantrag. Kommt jetzt."
 

Emna Daio, der Herr des Jenseits, urteilte, wie immer, über die neu angekommenen Seelen, als sein Vorzimmershinigami hereinkam, vor ihm niederkniete, ihm eine Rolle zuschob: "Ein Reparaturantrag, Herr, aus dem dritten Höllenkreis..."

"Jaja." Der Richter zeichnete den Antrag nebenbei ab und der Todesengel verschwand wieder, während Emna Daio sich wieder der vor ihm knienden Seele zuwandte. Plötzlich erstarrte er und fixierte die Seele, die sich gar nicht mehr wohlfühlte: "Moment mal...?!

"Herr...ich habe doch nichts getan..."

"Natürlich nicht", knurrte der Richter unwillig: "Shinigami!"

Der hatte den Unterton gehört und kam sofort, warf sich vor seinem Chef zu Boden: "Herr?"

"Irre ich mich, oder haben wir heute nicht schon ein paar Anträge gehabt, Arbeiterdämonen zu irgendwelchen Reparaturen zu schicken?"

"Ja, Herr. Aber es war nichts großes dabei..."

"Das meine ich nicht. Besorg mir mal alle Anträge, die heute eingegangen sind."

"Ja, Herr."

Emna Daio musterte erneut die Seele vor ihm: "Irgendwie habe ich ein ganz komisches Gefühl..." murmelte er.

"Wegen mir?"

"Unsinn. - Ach so, ja, du kannst ins Paradies gehen."

"Danke, Herr..." Die Seele richtete sich auf und der zuständige Todesengel kam aus dem Hintergrund näher: "Komm, hier entlang. Soll ich den nächsten rufen, Herr?"

"Warte noch. Erst einmal möchte ich wissen, warum ich so ein seltsames Gefühl in der Magengegend habe. Irgendetwas ist mir entgangen. - Ahja. Sind das die Anträge?"

"Ja, Herr. Es sind nur vier."

"Nur? Normalerweise kommen sie doch seltener vor?"

"Ja, Herr. Aber es sind nur Kleinigkeiten." Der shinigami warf einen Blick auf die Papiere: "Die Türmatte der Schreibstube. Da ist die Aufhängung kaputtgegangen. Beim shinigami der Bürokratie ist eine tragende Säule der Veranda eingestürzt und hat das ganze Vordach mitgenommen..."

"Eine Säule eingestürzt? Warum?" Emna Daio spürte, wie sein Magen sich deutlich zusammenzog und trank einen Schluck Tee.

"Das steht nicht da. Vielleicht Alterschwäche. Die Häuser der shinigami stehen doch schon seit Jahrtausenden."

"Unsinn! Das ist noch nie vorgekommen. Weiter, was war noch los?"

"In der Kinderhölle muss der Eingang und ein Stück Mauer repariert werden, die aus ungeklärter Ursache eingestürzt sind..."

Der Richter schloss die Augen: "Nein, das kann nicht wahr sein. Wenn das stimmt, was ich glaube... Sind auch Höllendämonen verletzt worden? Oder shinigami?"

"Nein, Herr." Der Todesengel war mehr als erstaunt: " Niemand."

"Immerhin was. Und der letzte Reparaturantrag kommt aus dem dritten Höllenkreis?"

"Ja, Herr. Aus ungeklärter Ursache ist ein Stück des dritten Höllenkreises in Brand geraten..."

"Das darf doch nicht wahr sein!" Emna Daio stöhnte auf: "Pass auf, der nächste Antrag kommt in kürzester Zeit, vermutlich aus dem vierten Kreis der Hölle."

"Warum denn das? Ich verstehe nicht..."

"Nicht?" Der Richter starrte grimmig zu Boden: "Also, für mich sieht das so aus, als ob sich da etwas oder besser jemand durch die Hölle bewegt und ab und an kleinere Schäden verursacht. Und jetzt rate mal wer das vermutlich ist."

"Idris der Höllenhund? - Oh nein! Ihr glaubt doch nicht...."

"Doch, genau das glaube ich. Diese verrückte Bande ist wieder da. Immerhin scheinen sie sich diesmal deutlich zivilisierter zu benehmen. Nun gut. Vielleicht irre ich mich auch. Schick einen deiner Kollegen in den vierten Höllenkreis, er soll mal dort die Lage peilen. Und möglichst rausfinden, wenn es die Hundebengel sind, was in aller Götter Namen sie diesmal hier wollen!"
 

Die Reisegruppe trat an den Rand des dritten Kreises und betrachtete den Trichter.

"Dort hinten ist die Treppe..." Sango deutete hinüber: "Wir könnten doch ganz normal dort hinuntergehen. Diesmal werden sie kaum versuchen, uns festzunehmen."

"Vielleicht", gab Inuyasha zu: "Aber wir sollen doch wieder zum shinigami. Und deren Häuser sind alle auf genau der anderen Seite des Trichters. Ich habe keine Lust, weiter zu laufen, als nötig."

"Faulpelz", war Kagomes prompter Kommentar. Sie blickte hinunter: "Das dort ist der Sumpf der Verleumder. Sango und ich waren dort schon einmal. Da sollten wir nicht hineinspringen. - Und für Rin wäre es da sowieso zu gefährlich. Sie könnte dort versinken, " ergänzte sie in der sicheren Annahme, dass Sesshomaru mehr an Rins Befinden gelegen war als an dem ihren.

Der drehte sich auch sofort um: "Dann gehen wir noch ein Stück weiter."

So spazierten sie noch eine Weile weiter, bis sie fast das Haus erreicht hatten, das für Ehebrecher vorgesehen war. Die Halbbrüder blieben stehen und sahen sich um.

"Hier können wir springen", meinte Inuyasha: "Der Sumpf hat endlich aufgehört. Und da vorne, dieses Haus geht von der Trichterwand bis zum Abgrund."

"In Emna Daios Namen! Was macht ihr denn hier?"

Die sieben drehten sich um und erkannten an dem roten Kimono, dass sie von einem von Emna Daios Todesengeln angesprochen worden waren. "Wir suchen den Weg zum shinigami des vierten Höllenkreises", antwortete Kagome höflich: "Wir wurden an ihn verwiesen..."

"Bitte? Wen oder was sucht ihr denn nun schon wieder? Soweit ich sehe, seid ihr komplett?" Der Todesengel betrachtete die Gruppe mit ungutem Gefühl: "Und ich halte es wirklich für keine gute Idee, Sesshomaru, hier mit Frau und Kind aufzutauchen."

"Bitte?" Der Hundedämon warf irritiert einen Blick seitwärts. Rin stand direkt neben ihm und hielt etwas besorgt Sangos Hand. Er richtete sich etwas auf: "ICH, Sesshomaru, und ein Kind von DER...?" Die Verächtlichkeit in seiner Stimme war rasiermesserscharf.

Sango holte tief Luft und ließ Rins Hand los. Bevor irgendeiner etwas sagen konnte, flirrte der Knochenbumerang. Nur Sesshomarus übermenschlich schneller Schritt seitwärts verhinderte, dass er getroffen wurde. Der Bumerang flog gut hundert Meter und prallte mit der Kante voran in das Höllenhaus. Ein deutlicher Riss entstand.

Miroke schüttelte leicht den Kopf: "Deine Selbstkontrolle war auch schon einmal besser, Sango..."

Kagome verneigte sich höflich vor dem Todesengel: "Entschuldige bitte diesen Zwischenfall."

"Zwischenfall?" echote der shinigami: "Mangelnde Selbstkontrolle? Soll dass heißen, jedes Mal, wenn sich einer von euch ärgert, geht bei uns etwas zu Bruch?"

Kagome wollte erneut etwas Entschuldigendes sagen, als Jaken losschrie: "Bis du verrückt geworden, Sango, meinen Herrn so in Gefahr zu bringen?"

"Ich war nicht in Gefahr", meinte Sesshomaru kühl und sah zu der Dämonenjägerin, die ihre Impulsivität schon bedauerte. Der Hundedämon gehörte sicher nicht zu den Leuten, die man ungestraft fast erledigen durfte. Das scheinbar so weiche Schulterfell flirrte hoch, wickelte sich um Sango und hob diese hoch, bis sie Auge in Auge mit dem Dämon war. "Du, Sango, solltest aber trotzdem vorsichtiger sein. Bei so einer Aktion könnte leicht jemand verletzt werden." Das klang fast sanft, aber Sango warf einen besorgten Blick auf die Hand, die sich ihrem Gesicht näherte, wusste sie doch, dass seine Krallen tödliches Gift beinhalteten. "Du zum Beispiel."

"Sesshomaru!" Inuyasha sprang neben seinen Halbbruder, die Hand bereits an Tessaiga: "Lass sie. Sie hat das nicht so gemeint, ehrlich."

"Hol lieber ihren Bumerang wieder. Sie könnte ihn noch brauchen."

Da aus diesem Satz zu schließen war, dass die Dämonenjägerin den Zwischenfall überleben würde, gehorchte der Halbdämon seinem Bruder.

Sango sagte tapfer: "Wenn ich dich hätte treffen wollen, hätte ich dich wohl auch getroffen..."

"Unwahrscheinlich." Sesshomaru berührte mit seinen Krallen fast behutsam ihr Gesicht: "Und sei froh, dass meine Selbstbeherrschung größer ist, als die eines Menschen." Er ließ sie zu Boden.

"Dein Bumerang.." Inuyasha hatte den geholt. Ein Krachen ließ sich alle umwenden. Die Hausecke, in der die Waffe gesteckt hatte, hatte nachgegeben, und war eingestürzt. "Oha."

"Nein!" stöhnte der Todesengel auf: "Die nächste Reparatur. - Also, Emna Daio lässt fragen, was ihr hier wollt!"

"Wir suchen Naraku", antwortete Kagome: "Wie es Emna Daio befohlen hatte, haben wir in der Schreibstube nach ihm erkundigt, und fragen uns jetzt durch eure ganze Bürokratie."

Ein seltsamer Laut kam aus dem shinigami, eine Mischung aus Ächzen, Stöhnen und Aufschrei.

"Sag das dem Richter", empfahl Miroke: "Wir sind diesmal ganz nach Vorschrift vorgegangen. Und jetzt sollen wir zum shinigami des vierten Höllenkreises gehen, in der Hoffnung, dass der weiß, wo sich Naraku befindet."

"Das kann ich euch auch sagen. Emna Daio hat ihn als erstes in den siebenten Kreis der Hölle geschickt, für eine gewisse Übergangszeit."

"Als erstes?" erkundigte sich Kagome erstaunt.

"Übergangszeit?" fragte Miroke zurück.

"Ja. Der Herr war ziemlich wütend. Aber was wollt ihr denn von Naraku? Ihr solltet froh sein, ihn los zu sein."

"Sind wir auch", Inuyasha sprang heran: "Echt. Aber wir wollen ihn nur rasch etwas fragen."

Der shinigami war überzeugt, gleich in Ohnmacht zu fallen, auch wenn ein Todesengel das nicht konnte: "Ihr wollt ihn etwas fragen...? Wie soll ich das denn Emna Daio beibringen?"

"Versuche es mit der Wahrheit", empfahl Sesshomaru kühl: "Und wir springen jetzt in den vierten Kreis. Komm, Rin..." Er legte sich die Kleine wieder über die Schulter, ließ zur allgemeinen Überraschung sein Fell noch einmal losfliegen, sich um Sango wickeln. Mit den beiden sprang er die gut 50 Meter in den nächsten Kreis hinab.

"Okay", machte Inuyasha und duckte sich etwas. Miroke schnappte sich Jaken und kletterte auf den Rücken des Halbdämons, wo es sich Kagome schon bequem gemacht hatte. Dann waren auch diese vier verschwunden und der Todesengel starrte fassungslos ins Leere.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  July-chan
2004-08-05T15:40:20+00:00 05.08.2004 17:40
Wieder ganz super. Mach also ganz schnell weiter! d^-^b Was soll frau dazu noch anderes schreiben?! Demnach noch ein riesen Lob und viele liebe Grüße!
July-chan
Von: abgemeldet
2004-08-05T10:33:59+00:00 05.08.2004 12:33
Tschuldigung das ich letztens den Kommi vergessen habe : Also ... MACH SCHNELL WEITER!!!!!

Die Story ist so lustig !
Von:  LadyBlack
2004-08-05T07:34:35+00:00 05.08.2004 09:34
ich hab da eine ahnung.....*grins*
deine treue leserin, findet auch dieses kapitel super, geilomatiko und sie hofft das das nächste kapitel flott kommt ^__^
daisuki
bye bye
LadyBlack
Von:  -Akina
2004-08-04T22:05:43+00:00 05.08.2004 00:05
Hi
Super geschrieben ich habe mir an einem Tag alles durch gelesn auch denn Teil davor und kann nur sagen einfach genial schreib schnell weiter.Aber du hatst in der ersten Story Sessohmaru falsch geschriebn hast du jetzt aber korigiert mach schnell weiter

Akina
Von:  Das_Kenni
2004-08-04T19:50:27+00:00 04.08.2004 21:50
Das ist so geilo. Das ist so geilo. Ds ist so geilo! ^-^
Zum weg lollen. XDDDDD
Die sind der Alptraum in der Hölle. XDDD Und dei Abrissfirma. *lol*
Mach schnell weiter. ^.^
minnymay
PS. Miroku wird auch mit "u" geschrieben.
Von:  Anirdas
2004-08-04T19:09:20+00:00 04.08.2004 21:09
Hm, was soll ich denn dazu sagen?
Tja meine Sucht wurde Befriedigt. *g*
Ne, scherz.
Ich kann nur sagen mach mal schnell weiter.
Okay?

Bis dann
Anirdas


Zurück