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Dinge, die nie enden werden

Das Schicksal Trojas
von

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Ein folgenschwerer Fehler

~ Dinge, die nie enden erden ~
 

2.Kapitel:Ein folgenschwerer Fehler
 

2 Monate später, im Jahre 1186 v.Chr., Kappadokien
 

Makellos blau war der Himmel.

Die Sonne strahlte gleißend hell, beinahe gnadenlos, auf die Truppe von Grenzsoldatinnen hinab, die im flotten Trab Ausschau nach Eindringlinge hielt.

Der Hochsommer in Kappadokien hatte seinen Höhepunkt erreicht.

Die Kriegerinnen schwitzen in ihren Rüstungen, obwohl diese recht leicht und luftdurchlässig verarbeitet waren.
 

Doch bei fast 40 Grad im Schatten konnte selbst die hartgesottenste Amazone nicht verhindern, dass Schweißtropfen von Stirn, Nase und Oberlippe perlten.

Doch sie ertrugen es verbissen.

Ihr Land zu schützen stand über ihrem eigenen Wohl.
 

Staub, aufgewirbelt von den Pferdehufen, tanzte in der Luft und ließ sich auf das Fell der Reittiere und auf die Rüstung und Haut der Frauen nieder.

Bellona wischte sich in einer fließenden Bewegung den Schweiß von der Stirn.

Bald würde sie mit ihrer Truppe zurück in die Stadt reiten können und sich ein wohltuendes, kühles Ölbad genehmigen dürfen.

Ihre Schicht würde in einer halben Stunde beendet sein.
 

Sie warf einen kurzen Seitenblick auf die Kriegerin, die neben ihr ritt.

Helenas Pferd und diese selbst waren wie alle anderen ebenfalls staubbedeckt.

Doch trotz allem konnte man unter dem bronzenen, staubverschmierten Helm ein bezauberndes Gesicht ausmachen, feingeschnitten mit sinnlichen, roten Lippen.

Das goldene Haar, das unter dem Helm hervorquoll, strahlte trotz des Staubes weithin sichtbar, wie eine helle Fackel, womit sie sich einmal mehr von den anderen hervorhob.
 

Verstohlen musterte die 2.Amazonenprinzessin ihre jüngere Schwester.

Jedes Mal, wenn sie die junge Frau betrachtete, kam in ihr die Frage auf, ob Helena tatsächlich die Tochter eines Gottes sei.

Ihre Mutter hatte ihr dies nie verraten.

Sie hatte nur geheimnisvoll und auch ein bisschen wehmütig gelächelt.
 

"Bellona, dies ist nicht von Belang. Wichtig ist nur, dass sie deine Schwester ist, die du lieben und schützen musst. Du bist doch ihre große Schwester, oder nicht?"

Penthesileas Stimme hallte in ihrem Kopf wider.

Und Bellona gab ihr in Gedanken recht, wie damals vor 10 Jahren.

Dieses Geheimnis würde wahrscheinlich niemand lösen können.

Und vielleicht war das auch gut so.

Was auch geschehen würde, sie würde ihre kleine, geliebte Schwester schützen.

Wenn es sein musste, mit ihrem Leben.
 

Helena hatte die Blicke ihrer Schwester gemerkt.

Ihren erst grübelnden, nachdenklichen Gesichtsausdruck, der sich dann jedoch entspannte, ja regelrecht sanft und liebevoll wurde.

So sah man Bellona selten.

Sie war meist ernst und sprach selten über andere Dinge wie Waffen, Verteidigung- und Angriffstechniken oder über Pferde und Falken.
 

Verwundert sah die 16-Jährige zu der älteren Amazone.

Die bemerkte nun ihren fragenden Blick, schüttelte aber nur leicht lächelnd den Kopf.

Es gab nichts zu sagen.

Helenas Blick gehörte daraufhin dem wolkenfreien Himmel.

Mit aller Macht sehnte sie sich nach dem Herbst, der etwas Kühle mit sich bringen würde.

Dieser Sommer war gnadenlos, hatte aus dem sowieso nicht sehr fruchtbaren Land beinahe eine Wüste gemacht.

Obst, Gemüse und Brot waren dieses Jahr fast doppelt so teuer wie im letzten.

Hoffentlich würde Zeus sich erbarmen und nächstes Jahr mehr seiner regenreiches Sommergewitter vom Olymp herabschicken.
 

Weit oben, im azurblauen Himmel, erkannte sie einige Falken, die scheinbar schwerelos durch die Luft glitten.

Nur ab und zu ertönte ihr charakteristischer, klagender Schrei, der noch weit hin zu hören war.

Helena lächelte.

Die Heerschar von Falken gehörte Bellona, die für sie Kaninchen jagten und auch als Boten für Nachrichten genutzt wurden.
 

Falken hatten eine lange Tradition in der Geschichte der Amazonen.

Doch für Bellona waren diese Vögel nicht einfach nur nützliche Tiere.

Sie waren ihre Freunde.

Und manchmal glaubte das Mädchen sogar, dass ihre Schwester die Falkensprache verstand und fähig war mit ihnen zu kommunizieren.
 

In diesem Moment streckte die schwarzhaarige Amazone den Arm in die Luft und rief einen ihrer Gefährten.

Eine Sekunde später erhielt sie Antwort in Folge eines schrillen Schreis.

Ein Federrauschen durchschnitt die Luft und ein Falke, dessen Rücken, Flügel und Kopf schwarz wie die Nacht waren, ließ sich auf die ledernen Armschoner der Prinzessin nieder.

Goldene, wissende Augen, hoben sich deutlich vom dunklen Gefieder ab.

Ein gelber Schnabel liebkoste die Amazone, indem er an deren Haar zu knappern begann.

Diese kraulte ihm liebevoll zwischen den samtenen Nackenfedern.
 

"Mein lieber Deimos", begrüßte sie ihn mit zärtlicher Stimme.

Dann murmelte sie noch etwas für Helena unverständliches und entließ ihn wieder mit einer schwungvollen Armbewegung.

Ihre grauen Augen folgten dem stetigen Aufstieg des Falken in immer höhere Luftgefilde.

Dann wandte sie sich ihrer Schwester grinsend zu: " Was meinst du, Helena: wollen wir heute abend zusammen mit Antiope ein entspannendes Bad nehmen?"
 

Helena erwiderte das Lächeln.

"Natürlich! Oder meinst du, dass ich heute Nacht so verschmutzt und voller Schweiß, ein Auge zu bekommen werde? !?"

Bellona lachte.

Ihre Gesichtszüge waren nun völlig entspannt und Helena erkannte erstaunt, wie schön ihre Schwester jetzt wirkte, trotz der Anstrengungen des Tages.

Ihre großen grauen Augen bildeten einen interessanten Kontrast zu ihrer honigfarbenen, samtig schimmernden Haut und makellose, weiße Zähne blitzten, als sie ihre gleichmäßigen Lippen zu einem Lächeln verzog.

Doch dieses erstarrte und ihre sturmgrauen Augen verengten sich.
 

Mit einem schrillen Schrei ließ Deimos sich wieder auf den Arm seiner Herrin nieder.

Aufgebracht schlug er mit seinen dunklen Schwingen.

Auch die übrigen Falken schienen von einer Nervosität befallen zu sein, die Helena sich nicht erklären konnte.
 

"Schwester, was ist los?"

Sie drängte ihre inzwischen nervöse Stute näher an das nachtschwarze Reittier der Amazone.

Diese starrte jedoch nur in die Ferne.

Ihre scharfen Augen zu Schlitzen verengt.

Helena und die anderen Kriegerinnen verfolgten ihren Blick.

Und schließlich sah es auch die dritte Prinzessin.
 

"Bei Ares und Artemis!", entfuhr es ihr erschrocken.

Eine riesige Staubwolke war am Horizont auszumachen, die sich ihnen unerbittlich näherte.

"Es müssen 5000, wenn nicht sogar 10000 Krieger zu Pferd sein!", stieß eine Amazone erschrocken hervor.

Ihre dunkelbraunen Augen waren vor Entsetzten geweitet und ihre Stute, von ihrer Nervosität angesteckt, begann zu steigen.

Nur mit Mühe gelang es ihr das Tier zu beruhigen.
 

"Nein."

Die kalte Stimme Bellonas zog die Aufmerksamkeit aller Frauen auf sich.

"Nein, viel schlimmer. Es sind 15000 Mann. Griechen."

Wie eine steinerne Statue saß die schwarzhaarige Frau auf ihrem Pferd.

Entsetzte, kornblumenfarbige Augen blickten zur Schwester.

"Griechen? Und 15000 Stück?"
 

Helena erschauderte.

Die Griechen waren ihnen nie sehr wohl gesonnen gewesen.

Und was machte eine so riesige Kampftruppe hier, in Kappadokien?

Ein mulmiges Gefühl stieg in ihr auf.

Der einzige potentielle Gegner in dieser Gegend waren sie, die Amazonen, die Freien Frauen.

15000Mann.

So viele.

So viele Menschen wie die weiße Stadt der Amazonen mit Kinder und Alten beherbergte.
 

Oh Zeus, ich flehe dich an!

Lass diese Männer nicht kriegs- und mordlustig sein!

Denn dann ist unser Volk verloren!

Bellona hatte den entsetzten Blick ihrer Schwester und der, der Kriegerinnen bemerkt.

Sie zwang sich zu einem Lächeln und täuschte Gelassenheit vor: "Wer weiß, vielleicht sind sie nur auf Durchreise und erbitten einen sicheren Platz zum Übernachten.

Schlecht wäre das doch nicht, oder? Manch eine von uns hätte sicher nichts dagegen wieder einmal eine Nacht in starken Männerarme zu verbringen..."
 

Die Frauen lächelten nervös und nicht sehr überzeugend.

Bellona wurde wieder ernst.

"Wir erwarten sie hier."

Die Staubwolke wurde immer größer und die Furcht in den Herzen der Kriegerinnen nahm ebenfalls zu.

Doch sie ließen sich nichts anmerken.

Mit zusammengepressten Lippen und blitzenden Augen sammelten sie sich zu der linken und rechten Seite der beiden Amazonenprinzessinnen.

Erwarteten schweigend den verhassten feind.
 

Sie waren bereits so nah, dass Helena die Verzierungen ihrer Helme und ihrer Schilder erkennen konnte.

Die Waffen und Rüstungen klirrten beim Marschieren, erzeugten eine ganz eigene Musik.

Eine Melodie des Todes.

Ohne Zweifel waren es Griechen.

Sie verlangsamten das Tempo und Helenas Hände glitten wie von selbst zu ihren Dolchen.

Ihren Kampfgefährtinnen erging es nicht anders:

Die einen berührten den Knauf ihrer Schwerter, umspielten ihn mit braungebrannten, geschickten Fingern, andere überprüften die Sehne ihrer langen, dunklen Bögen.
 

"Helena, verberge dein Antlitz!", stieß Bellona plötzlich hervor.

Überrascht sah die Amazone ihre Schwester an.

Doch diese sah starr auf die 6 Reiter, die sich von dem riesigen, nun stehenden Heer getrennt hatten.

Sie ritten auf die kleine Scharr von Amazonen zu.
 

Bellona erkannte sofort die 2 Männer an der Spitze und Hass loderte in ihren Augen auf.

"Tu was ich dir sage, frage nicht!", fauchte die 2. Prinzessin ihre Schwester heftig an.

Helena zuckte leicht zusammen, befolgte aber dann den Befehl ihrer Schwester, wenn auch widerwillig und mit einen trotzigen Zug um den Mundwinkel.

Schweigen klappte sie das Visier ihres Helms hinunter und beobachtete die kleine Truppe der Griechen, die nun herannahte.
 

Die zwei vorderen Männer waren sehr prächtig gekleidet, mit goldblitzender und aufwendig gearbeiteter Rüstung.

Ihre Haare waren lang und sahen trotz der Hitze, ebenso wie ihre Bärte, gepflegt aus.

"Das sind König Menelaos, König von Sparta und sein Bruder Agamemnon König von Argos und Befehlshaber der hellenischen Streitmacht."

Bellonas Stimme war beinahe nur ein Hauch, ein Luftzug, so leise sprach sie zu ihrer Schwester.

Deren Augen weiteten sich erschrocken.

"Bei Ares! Meinst du, sie sind hergekommen, um..."
 

Bellona nickte nur.

Ihre Lippen waren verkniffen, bildeten einen nur schmalen Strich.

Die Reiter waren nun bereits sehr nah.

Die Brüder und die 4 Soldaten stiegen von ihren Pferden und Agamemnon deutete mit ausgebreiteten Armen an, dass er in friedlicher Absicht komme.

Bellona erwiderte schweigend die Geste und stieg ebenfalls von ihrer Stute, gefolgt von den Amazonen.
 

Beim Absteigen murmelte die ältere Prinzessin ihrer Schwester noch zu: "Bitte halte dich zurück, zeige nicht dein Gesicht.

Diese Brüder sind gierig und es verlangt ihnen nach Schönem.

Und wenn sie dich sehen würden..."

Bellona ließ den Satz folgenschwer in der Luft hängen.
 

Helena schluckte.

Sie hatte schon davon gehört, dass vornehme, reiche Männer rücksichtslos und brutal ihre Mittel einsetzten, um das zu bekommen, was sie wollten.

Das blonde Mädchen nickte und stellte sich schweigend neben ihre Schwester während sie aus wachsamen und misstrauischen Augen zu den Männern blickte, die nun sich zu ihnen gesellten.
 

Menelaos war der Ältere.

Sein dunkelbraunes Haar war von silberweißen Fäden durchzogen.

Er war von kräftiger Statur, wie sein jüngerer Bruder, dessen Haar jedoch dunkelbraun war und noch keine Spur des schleichenden Altersprozess zeigte.

Sie sahen sich ähnlich.

Beide hatten eher breite, beinahe derbe Gesichter, in denen dunkle Augen glommen.
 

"Seid gegrüßt, Amazonen!"

Agamemnons Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, das jedoch seine Augen nicht erreichte.

Sie blieben kühl, berechnend und listig.

Helena mochte ihn nicht, genauso wenig wie seinen Bruder, dessen Blick ebenfalls kalt und gefühllos war.
 

Das listige Funkeln fehlte ihm jedoch.

Dafür schien sein Blick an den Körpern der Frauen zu kleben.

Ein gieriges Leuchten trat in seine Augen und ein zufriedenes Lächeln umspielte seine Lippen.

Angeekelt verzog Helena ihr Gesicht.

Alter Lüstling!
 

Sein Blick streifte von einer Amazone zur anderen als wären sie Vieh, das auf dem Marktplatz zum Verkauf steht.

Seine Augen schienen einige Sekunde länger bei ihr als bei den anderen zu verweilen, dann wandte er, Zeus sein Dank, seinen Blick von ihr ab und widmete seine volle Aufmerksamkeit Bellona, die nun das Wort ergriff.
 

"Seid ebenfalls gegrüßt, König Agamemnon und König Menelaos.

Doch sagt, was wollt ihr in dem Land der Freien Frauen?", erwiderte die Dunkelhaarige sehr kühl ohne eines jeglichen Lächeln auf den Lippen.

"Wir wollten mit eurer Königin sprechen", antwortete der Herrscher von Argos geflissentlich.

"Soso... ihr wollt mit unserer Königin sprechen... und über was gedenkt ihr mit ihr zu besprechen?"
 

Ihre dunkeln, kalten Augen bohrten sich regelrecht in die von Agamemnons.

Dieser räusperte sich und meinte, die Wut über das unverschämte Verhalten der Amazone unterdrückend: " Ich denke, dass werde ich eurer Herrin selbst unterbreiten."

"Tatsächlich? Nun, ich bedaure. Wenn ihr mir euren Bitten an die Königin nicht genauer erläutern könnt, werdet ihr nicht in unser Reich eingelassen."
 

Mit einem kalten, herablassenden Blick bedachte die Amazone ihren Gegenüber.

Agamemnon knirschte vor Wut und Enttäuschung mit den Zähnen.

Sein Bruder ergriff nun, vor Zorn zischend, das Wort: " Wie kannst du es wagen, kleine Amazone, uns, den mächtigsten Königen, zu trotzen? !? Hast du überhaupt keinen Anstand? !?"
 

Das war zuviel des Guten.

Helena, die mit stetig wachsendem Zorn und Argwohn diese Szene betrachtet hatte, trat zu ihrer Schwester.

Mit einer einzigen unwirschen Bewegung enthüllte sie ihr Haupt.

Haar, hell wie die Sonne, fiel seidenweich in Locken über die Schultern, umrahmten das ebenmäßige Gesicht mit den schön geschwungenen Lippen, den elegant gezeichneten Augenbrauen, das von strahlendblauen Augen dominiert wurde.
 

"Bei Zeus!", stieß Agamemnon bewundernd hervor.

Sein Bruder dagegen brachte keinen Ton heraus, so gebannt war er von ihrem Anblick.

Bellona warf ihrer Schwester einen entsetzten Blick zu, dann schüttelte sie kaum merklich, resignierend den Kopf.

Es war bereits zu spät.

Die Männer, besonders Menelaos, waren ihrem Antlitz schon verfallen.
 

"Wisst ihr denn nicht, wer vor euch steht? Sie ist von königlichem Geblüt und ist euch ebenwürdig.

Vor euch steht Bellona, die 2.Amazonenprinzessin, Tochter der Königin Penthesilea und Meisterin des Bogens, Herrin der Pferde und Falken!"

Helena stand hochaufgerichtet, wunderschön und vor Zorn bebend neben ihrer Schwester.
 

Agamemnon fasste sich als erster.

"Verzeiht! Dies wussten wir nicht. Natürlich hat die Prinzessin das Recht mehr von unserer Mission zu erfahren", erwiderte er aalglatt und verbeugte sich elegant vor Bellona.

"Doch sagt, wie heißt ihr, schöne Maid?", fragte nun Menelaos und seine Augen verrieten

seine Gier.
 

Helena schluckte schwer.

Jetzt erst wurde ihr die Folge ihres unvorsichtigen Handelns bewusst.

Der Blick, den ihre Schwester ihr zu warf, bestätigte ihre Vermutung, gerade etwas sehr Unvernünftiges getan zu haben.

Doch sie konnte es nicht mehr rückgängig machen.

Nun musste sie die Konsequenzen für ihr Handeln tragen.
 

"Mein Name ist Helena, dritte Tochter der Herrin der Freien Frauen", erwiderte sie knapp und bedachte die aufdringlichen Blicke von Menelaos mit einer vorgetäuschten, eisiger Ruhe, als sie sich wieder auf ihre Stute schwang.

Die anderen Amazonen folgten ihrem Beispiel, bis auf Bellona, die nach außen hin gelassen, wie ihre Schwester, den Königen gegenüber stand.

In ihrem Inneren tobte jedoch ein Sturm von Gefühlen.

Wieso konnte Helena nicht einmal ihr Temperament zügeln?

Sie wusste ja gar nicht, in was für Gefahren sie sich wegen ihrer Schönheit begab...
 

"Wir wollen ein Bündnis mit eurer Königin schließen."

Der Jüngere griff das Gespräch wieder auf.

"So wie mit all den anderen Reichen um Sparta und Argos?"

Agamemnon nickte, seine Augen versuchten eine Gefühlsregung in der steinernen Maske der Amazone zu erspähen doch enttäuscht erkannte er, dass sie es wusste ihre Gedanken von anderen abzuschirmen.
 

"Nun... meine Mutter wird nicht sonderlich von diesem Angebot erfreut sein, doch ich werde euch in unsere Stadt führen. Eine Eskorte von 20 Mann darf euch begleiten, nicht mehr!"

Bellona schwang sich nun ebenfalls auf ihr Ross ohne eine Antwort abzuwarten.

Agamemnon nickte nur und deutete einigen Männer seiner Wahl an, ihm zu folgen.

Der Rest des Heeres begann an Ort und Stelle ein Lager aufzuschlagen.

Menelaos kam gar nicht auf den Gedanken gegen Bellonas Forderung zu protestieren.

Zu gefangen war er von dem Anblick der schönen jungen Frau.
 

Schließlich stieg er jedoch auch in den Sattel seines Hengstes ohne jedoch einmal seine Augen von der Amazone zu wenden.

"Es ist also wahr...", murmelte er mehr zu sich.

Bellona hatte ihn jedoch vernommen.

"Was ist wahr?", fragte sie argwöhnisch und lenkte ihre schwarze Stute an die Seite des Königs von Sparta.
 

"Es wird erzählt, dass die jüngste Amazonenprinzessin eine Halbgöttin wäre... und ihre Schönheit scheint dies nun zu beweisen."

"Ach, bei Ares und Artemis! Es gibt viele Frauen, die schön sind, in denen aber kein göttliches Blut fließt!", erwiderte die Amazone, heftiger, als sie es vorgehabt hatte.

Doch Menelaos bemerkte ihre Wut nicht.

"Nein. Ich glaube kaum, dass jemand schöner ist als sie..."

Dann schwieg er während seine Augen sich weiterhin an dem Anblick der jüngeren Schwester labten.
 

"Helena!", rief schließlich Bellona, die, die lüsternen Blicke Menelaos auf ihrem Schützling nicht mehr ertragen konnte.

Ihre Schwester kam folgsam angetrabt, Menelaos und sein Verhalten ignorierend.

"Reite bereits vor und melde unserer Mutter den hohen Besuch!"

Die Amazone nickte, erleichtert aus der unangenehmen Gesellschaft entkommen zu können.

Ein leiser, geflüsterter Befehl an ihre weiße Stute und sie war nach kurzer Zeit bereits nur noch als Staubwolke auszumachen.
 

Bellona warf einen zufriedenen, hämischen Blick zu dem nun enttäuschten Menelaos.

"Nehmt es meinen Bruder nicht übel, sie zu betrachten, denn ihre Schönheit steht der einer Göttin in nichts nach", sprach Agamemnon, der das Glitzern, das für kurze Zeit ihre Augen beherrschte, bemerkt und richtig gedeutet hatte.

"Solange es bei dem bleibt, kann es mir Recht sein. Wenn er jedoch versuchen sollte, meine Schwester anzurühren, wird es ihm schlecht ergehen."
 

Die grauen Augen der Amazone funkelten bedrohlich und Agamemnon wusste, dass dies keine leere Warnung war.

Trotzdem schlich sich ein belustigtes Lächeln auf seine Lippen.

Auch diese Kriegerin, so stark und kalt sie sich auch geben mochte, hatte einen Schwachpunkt, den er gerade entdeckt hatte.

Wer weiß, vielleicht würde dieses Wissen ihn noch einmal nützlich für ihn sein.
 


 


 


 

Hallooo^^

Soo..hoffe euch hat das Chap gefallen, ist ein bisschen länger geworden als ich eigentlich wollte.;)

Das nächste Chap wird aber erst in 3 oder 4 Wochen on sein, weil ich nächste Woche 3 entspannende Ferienwochen am Meer verbringen werde...das heißt natürlich nicht, dass ich nicht weiterschreiben werde^^.

Ein gaaaaanzz lieber Knuddel geht am meine lieben Kommischreiberinnen: Rouge, Lady Eternal Sunpad und Iarquellewen!!!!

KnuddeleuchallegaanzliebundbedankmichfüreureliebenKommis!!!!!!

Eure starwater



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Shadow_Gaia
2004-12-26T22:11:30+00:00 26.12.2004 23:11
*argh*
Hi erstmal!

Weißte... ich muss mich gerade wirklich zusammenreißen, dass ich schnell noch nen Kommi schreib (den du aber auch wirklich mehr als verdient hast ^^), anstatt sofort weiterzulesen...
Mist aber auch! *lol*

Aber bwäh... die Könige sind ja echt mal total widerlich, ich stell mir das jetzt lieber nicht zu lebhaft vor *würg*
Wie Rouge ja schon geschrieben hat... man hofft ja die ganze Zeit noch, dass die Sache für Helena ohne Folgen bleibt, aber da ist der Kapiteltitel ja schon deutlich... *seufz*
Naja, so bleibt die Sache auf jeden Fall spannender als nur spannend! :)

Und ich werd jetzt auch wieder aufhören, nachdem ich zum Glück hier noch n bisschen was zu lesen hab! ^^

*knuffz*
Gaia
Von:  Illythia
2004-08-03T14:29:45+00:00 03.08.2004 16:29
*applaudier* *fähnchen schwenk* Weiter so!^^
Sorry, heute ein kurzes Kommilein...Die Arbeit und Hitze machen mir zu schaffen!*seufz*
Ciaoi
*dichknuddel*

Dragi
Von:  Lady_Eternal
2004-08-01T10:45:29+00:00 01.08.2004 12:45
Wunderschön geschrieben, wie immer aber das weißt du ja, ne?
Ich kann mir auch gut vorstellen, was jetzt mit Helena passieren könnte, aber ich lass mich überraschen!;)
Wünsch dir ein paar schöne Tage am Meer und erhol dich gut, gell?

Bye
Von:  Rouge
2004-08-01T10:06:30+00:00 01.08.2004 12:06
ahhhhhhh. du .... du.... DUHU!!!! pah!

Ja, eigentlich sollte ich das KOmmentar so stehen lassen. Was anderes hast du asu ZWEI Gründen nicht verdient. 1) super geschrieben 2.)blödes Ende! *gg*

Ne, jetzt mal noch mal von vorne. HI!! *umknuddel* hm, auch wenn ja weiß, wie es kommen könnte (also helena + grrrr) oder vermutet, wie es weiter gehen könnte, so hält man an der hoffnung, alles könnte doch noch anders kommen, bis zur letzten sekunde fest. was habe ich mitgefiebert. was tut sie. wann tut sie es. usw.

ich war derart mitten drin in dem kapitel. zwischen den leuten. es war echt cool, dieses kapitel zu lesen und das ende, hat mich brüsk aus diesem "traum" aufgeweckt *g*

hoffe, ese geht bald weiter und du hast ne schöne zeit am meer. müsste ja ne gute inspirationsquelle sein! hdl, rouge.


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