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James needs Lily

von

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Being a Vampire

Der Freudentaumel über den Sieg der Gryffindors hielt eine ganze Weile an. Die Schüler ließen es sich nicht nehmen, andauernd rot-gold zu tragen und beim Essen in der großen Halle "We are the champions" zu singen.

James und der Rest des Teams wurden wie Helden gefeiert, und Professor McGonagall hatte sie alle beglückwünscht und mit feuchten Augen ihren Stolz bekundet. James bekam als hervorragender Quidditchkapitän und für seine Leistung als Sucher eine Plakette, die im Pokalzimmer neben mehreren anderen erfolgreichen Quidditchspielern von Hogwarts ausgestellt wurde.

Die Folge war, dass er wochenlang mit Stolzgeschwellter Brust herumlief und noch mehr bewundernde Blicke als zuvor einfing. Er hörte erst damit auf, als Lily über den Rand ihres Buches hin bemerkte dass er sich ziemlich arrogant benahm.

Bald konzentrierte er sich wieder auf den Unterricht, denn die Abschlussprüfungen rückten immer näher. Außerdem verbrachte er viel Zeit mit Lily in ihrem Schulsprecherzimmer. Auch wenn sie keine Aufgabe zu erledigen hatten, machten sie es sich dort gemütlich und unterhielten sich bis manchmal spät in die Nacht. James genoss es, den Kopf in ihren Schoß zu legen und einfach ihre Anwesenheit zu spüren, während sie mit den Fingern über sein Gesicht und seine Haare fuhr und manchmal dabei seltsame kleine Lieder sang.
 

Sirius bemühte sich nach Kräften, sein "Vergehen" von seinem Geburtstag wieder gut zu machen. James bekam ihn kaum noch zu Gesicht, da er sich die meiste Zeit in Strafarbeiten befand, vor Dumbledore Rede und Antwort stehen musste oder sich in Professor McGonagalls Büro Strafpredigten anhörte.

Remus hatte einmal in seiner Abwesenheit bemerkt, dass Sirius wohl masochistische Züge hatte und Bestrafungen liebte. James vermutete eher, dass Sirius sehen wollte, wie weit er das Maß noch treiben konnte. Im Gegensatz zu James hatte er sich in diesem Jahr kein bisschen gebessert, und er gab sich auch nicht mit dem Rekord der meisten Strafarbeiten zufrieden.

Im Gegenteil, sein Hirn lief auf Hochtouren und produzierte immer neue Ideen, wie er seine Mitschüler und Lehrer, und vor allem den Hausmeister in den Wahnsinn treiben konnte.

Viele seiner Scherze waren nur Blödeleien, aber einige Zauber waren wirklich bemerkenswert. Eines Tages verstärkte er irgendwie den Zauber der Decke in der Großen Halle und ließ es regnen, ein anderes Mal fanden die Slytherins ihren Gemeinschaftsraum vollständig in Klopapier eingepackt vor (Sirius weigerte sich partout, den anderen zu verraten wie er das angestellt hatte).

Als auf den Dreizehnten ein Freitag fiel, suchte eine ganze Serie von Missgeschicken die Bewohner des Schlosses heim, und nur Sirius saß in dem entstandenen Chaos und freute sich wie ein Schneekönig, während James schimpfend seine Bücher vor einem "zufällig" ausgelaufenen Tintenfass rettete.
 

Aber am Schlimmsten war der vorhergegangene Valetinstag gewesen, als die gesamte Schülerschaft wegen des Quidditchspiels auf Hochspannung stand. Gerade in letzter Zeit hatte es immer wieder Anschläge von Todessern gegeben, und so

stand er am Eingang der Großen Halle und verteilte Rosen und leuchtende

Anstecker, auf denen "Make love, not war" stand.

Zur Mittagszeit trug mehr als die Hälfte der Hogwartsschüler die strahlende Mahnung, Dumbledore hatte sich eine eigene Rose an den Hut gesteckt, und Professor McGonagall musste schwer um ihre Beherrschung kämpfen als Sirius ihr zeigte, wie er durch das Ziehen einer Schnur seinen Umhang in eine aufgebauschte Blume verwandeln konnte.

Die Marauder und ihre Freunde kugelten sich vor Lachen, als Sirius von seiner Lehrerin durchs ganze Schloss gejagt wurde und dabei immer wieder hinfiel, weil ihm die Blütenblätter zwischen die Beine kamen.
 

Ende März beschloss December, endlich Sirius Weihnachtsgeschenk auszuprobieren. Sie legte den Versuch auf ein Wochenende, wo niemand eventuelle Nachwirkungen bemerken würde. Sirius erklärte sich dazu bereit, bei ihr zu bleiben und ein Auge auf sie zu haben, da beide nicht die genaue Wirkung kannten. Am Freitagabend schlichen sie sich hinüber zum Südflügel, der zumindest im Erdgeschoss nicht so sehr begangen war wie der Rest der Schule. Früher einmal mussten hier die Unterkünfte für die Leute aus dem Dorf Hogsmeade gewesen sein, die sich bei Gefahr oder in Zeiten der Not ins Schloss flüchteten, aber sie wurden schon lange nicht mehr gebraucht. Einer der Unzähligen Geheimgänge führte hinaus auf die Ländereien, aber obwohl Filch ihn kannte, machten sie sich keine Sorgen, erwischt zu werden. Der Hausmeister würde genug damit zu tun haben, die Pärchen vom Astronomieturm zu jagen und die Party der Slytherins zu zerschlagen, die heute in den Kerkern stattfand.
 

December zupfte nervös an ihren Fingern herum, als Sirius ihr den Aufguss des Kräutersäckchens in einer Schale reichte. Ein intensiver Geruch stieg davon auf. Sirius hatte ihr versichert, die richtige Dosis zu kennen, und sie vertraute ihm. Während er sich an die Wand lehnte und ihr zusah, führte sie die Schale an die Lippen. "Ist noch ziemlich heiß", murmelte sie. "Du musst es so war wie möglich trinken", wies Sirius sie mit leicht gerunzelter Stirn zurecht. Er schien ebenfalls nervös. Nur James und Lily wussten, was sie taten, aber nur ungefähr. Wenn irgendetwas schief ging...

December beschloss, dass der Kräutersud genug abgekühlt war, und stürzte ihn mit geschlossenen Augen hinunter. Sofort bereute sie es, denn es war immer noch so heiß, dass es in ihrem Mund und ihrer Kehle brannte und sich ihr Inneres erhitzte. Sie wagte es nicht, die Augen wieder zu öffnen, da sie von einem Schwindelgefühl ergriffen wurde, und hielt sich an der Wand fest.

"December?" Sirius berührte sie am Arm und stützte sie. "Hey, Cem! Alles okay?" Das Blut rauschte ihr in den Ohren, und ihre ganze Mundhöhle prickelte unangenehm. Sie wagte es nicht zu sprechen und nickte nur schwach mit dem Kopf. Es war, als ob der Kräutersud direkt in ihre Adern geflossen war und jetzt mit Hochgeschwindigkeit durch ihren Körper donnerte. Sie spürte das Pulsieren des Blutes an Orten, von denen sie nicht gewusst hatte dass sie dort durchblutet waren, und ihre Haut reagierte plötzlich viel empfindlicher auf Reibungen des Stoffes. Sie öffnete sie Augen.
 

Zuerst verschwamm alles vor ihrem Blick, und dann wurde das Bild klar, viel klarer, als es je zuvor gewesen war. Es war, als ob ihre Sinne plötzlich um ein Vielfaches verschärft worden wären. In dem Gang, indem sie standen, war es eben noch fast stockdunkel gewesen, da sie kein Licht hatten machen wollen. Jetzt konnte sie die einzelnen Steine erkennen, die Staubflocken, die durch die Luft segelten, die Tür am Ende des Flures. Aber das erstaunlichste war Sirius. Sie sah ihn intensiv an. Seine Augen leuchteten auf einmal viel mehr als sonst und aus ihnen schien das Leben zu sprechen und der rege Geist, der sich dahinter verbarg. Sein schwarzes Haar schimmerte sogar in der Dunkelheit. Sie nahm jede Einzelheit an ihm viel deutlicher wahr, das Zucken seines Mundwinkels, den Schwung seines Kinns, den Bogen seiner Augenbrauen, und die Haut, die sanft im plötzlich vorhandenem Licht leuchtete.

"Du siehst zum anbeißen aus", bemerkte sie kichernd und bemerkte, wie er noch mehr die Stirn runzelte, weil ihre Stimme anders klang als sonst. "Cem, geht es dir gut?" fragte er. Sie hörte deutlich die Sorge in seiner Stimme und tätschelte ihm den Arm. "Ich fühle mich unglaublich... als wäre ich gerade neu erschaffen worden!" Das war die Wahrheit. Als sie ein paar Schritte tat, glaubte sie kein Geräusch zu machen und sich wie auf Samt zu bewegen. "Ich will hinaus", sagte sie bestimmt. "Glaubst du, das ist eine gute-" begann Sirius, aber sie eilte davon und öffnete den Geheimgang, der nach draußen auf das Gelände führte. Sirius folgte ihr, ohne zu widersprechen. Das wäre sicherer, als sie herauszufordern, denn er wusste, nicht zu was sie in diesem Zustand in der Lage war. Sie war schon lange draußen, als er das Ende des Ganges erreichte, und als er die Versteckte Tür wieder hinter sich schloss, entdeckte er sie auf dem Rasen stehen.

Sie regte sich nicht, sondern schien auf etwas zu lauschen, und sah sich dabei mit großen Augen um, als würde sie die Nacht zum ersten Mal sehen.

Tatsächlich tat sie dass auch irgendwie. Sie hörte das Geraschel von Tieren im verbotenen Wald, den Wind, der durch die Bäume fuhr, und das Geräusch des Wassers, das vom See herüber drang. Hier draußen sah sie Alles noch viel klarer. Es gab auch hier viele dunkle Flecken, denn der Mond war nicht mehr als eine schmale Sichel, die in den Wolken verschwand, aber allein der Gedanke an die Sonne und Tageslicht ließ ihre Augen schmerzhaft brennen. Sie beachtete Sirius nicht mehr, sondern wanderte auf dem Gelände umher und genoss einfach die Nacht. Die Dunkelheit machte sie betrunken, und es war berauschend, mit flatterndem Umhang auf einer Mauer im Wind zu stehen und die Fledermäuse und Eulen zu erspähen, die für Sirius nur als undeutliche Schatten über ihren Köpfen dahinflogen.

Ihr wurde nicht kalt, und während der Mond über den Himmel zog erkundete sie das Schlossgelände, als wäre es ihr erster Tag. Sirius folgte ihr die ganze Zeit, beunruhigt und fasziniert zugleich. Seit sie den Vampiraufguss getrunken hatten, leuchteten Decembers Augen von innen heraus dunkelblau, und ihr Gesicht sah nicht mehr ganz menschlich aus, wenn sie es ins kalte Mondlicht emporreckte und die Arme weit ausbreitete, um den Wind in ihrer Kleidung einzufangen.

Sie zeigte kein Anzeichen von Müdigkeit, aber schließlich, kurz bevor es zu dämmern begann, schwankte sie plötzlich. Sirius war sofort an ihrer Seite, und sie sackte in seinen Armen zusammen. "Es ist fantastisch", flüsterte sie. Dann schloss sie die Augen und fiel in einen komatösen Schlaf.
 


 


 

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Sirius erwachte davon, dass etwas über sein linkes Ohr strich. Er griff danach und spürte - ein Blatt? Er schlug die Augen auf. Er lag auf einem Fleck Gras in der Nähe des Waldes, genau an der Stelle, wo December zusammengesackt war. Sein Umhang hatte sich in dem Gebüsch hinter ihm verfangen, in das er sich im Schlaf wohl hineingewälzt hatte. December lag neben ihm. Fröstelnd rappelte er sich auf und zog den Umhang fester um sich. Dann streckte er vorsichtig die Hand aus, und berührte ihr Gesicht.

Sie war kühl, aber das war bei diesen Temperaturen auch kein Wunder, seit die Wirkung des Trankes verflogen war. Nach der Helligkeit schätzte er es auf frühen Vormittag. Er drückte Decembers Schulter und küsste sie auf die Wange, um sie zu wecken. Sie blinzelte und stöhnte auf.

"Zu heeeeeell!" Angewidert kniff sie die Augen zusammen und wandte ihr Gesicht dem Boden zu.

"Wir sollten besser ins Schloss gehen", sagte Sirius zu ihrem Hinterkopf. "Dann kannst du in deinem Bett weiterschlafen."

Sie gab einen undeutbaren Laut von sich und erschauderte dann. "Ich will nicht aufstehen. Mir ist irgendwie schlecht."

"Ich kann dich auch hier liegen und erfrieren lassen", seufzte Sirius. Er sehnte sich nach seinen Kissen und der Wärme des Schlafsaals.

"Ich beweg mich nicht", kam es dumpf von December. Sirius betrachtete sie einen Augenblick und kam zu dem Schluss, dass sie tatsächlich einfach liegen bleiben würde, wenn er sie hier ließe. Er kam auf die Beine und streckte sich. Dann beugte er sich nach unten und zog December hoch. "Wenn ich dich ins Schloss trage, werden alle einen Aufstand machen und sich fragen, ob du verletzt bist oder so etwas", sagte er bestimmt. "Ich kann dich auf den Rücken nehmen, aber du musst so tun, als ob du zumindest wach wärst."

December blinzelte und nickte müde, während sie sich mit der Zunge über die trockenen Lippen fuhr. Sirius nahm sie Huckepack, und während sie so leicht schwankend zum Schloss gingen, betete er, dass niemand sie aufhalten würde.
 

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.. ich hoffe es ist jetzt klar, warum diese netten Kräuter gewissen Auflagen unterliegen- "ein bisschen high" kann man davon schließlich schon werden...
 

Noch mal ein dickes Dankeschön an alle, die hier immer fleißig reviewn! *knuddel*

THX an alle von euch!
 

Cherry



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2004-12-03T17:46:05+00:00 03.12.2004 18:46
wann gehts denn endlich weiter?? hab schon alle deine FFs gelesen, also los, kanns kaum erwarten!!
Von:  Azu
2004-12-02T20:39:52+00:00 02.12.2004 21:39
...so was würd ich auch gern mal machen!...(jetzt nicht falsch verstehen!...)
Sirius und masochistische Züge?...schon möglich...wenn man sich das mal so vorstellt...erinnert mich an die Flagellanten im 14.Jhrd. (*mit geschichte-wissen prahl*)
Hoffentlich komm ich diesmal am Samstag ins Net!...*hoff*

Azu

PS.: bist du eigentlich schon an einer neuen FF angelangt oder machst du mal Pause?...*neugierig ist*
Von: abgemeldet
2004-11-28T16:05:53+00:00 28.11.2004 17:05
Wirklich ein cooles Kapitel *g*

Zitier: "Zur Mittagszeit trug mehr als die Hälfte der Hogwartsschüler die strahlende Mahnung, Dumbledore hatte sich eine eigene Rose an den Hut gesteckt, und Professor McGonagall musste schwer um ihre Beherrschung kämpfen als Sirius ihr zeigte, wie er durch das Ziehen einer Schnur seinen Umhang in eine aufgebauschte Blume verwandeln konnte.
Die Marauder und ihre Freunde kugelten sich vor Lachen, als Sirius von seiner Lehrerin durchs ganze Schloss gejagt wurde und dabei immer wieder hinfiel, weil ihm die Blütenblätter zwischen die Beine kamen."

Ich kann mir das so richtig vorstellen wie Sirius da mit diesem "Blumenmantel" steht und dann auch noch damit rennt und von McGonnagall verfolgt wird *g*
Zu geil ^_____^
Und die Sache mit December finde ich auch total gut beschrieben. Wie sie dann anschließend im Gras liegt und nicht aufstehen will... sowas kenn ich nur zu gut, bin selber ein Morgenmuffel *g*
Von: abgemeldet
2004-11-28T13:32:11+00:00 28.11.2004 14:32
hi du
mal wieder ein hammer geiles kapitel würde mich freuen wenn du mir dann wieder eine ens schicken könntest wenn du ein neues kapitel on gesetzt hast.bye
dein herzgirl008
Von: abgemeldet
2004-11-27T22:47:33+00:00 27.11.2004 23:47
hehe cooles chap ich hoffe du schreibst schnell weiter mir gefällt es ganz gut also schnell bitte weiter schreiben!
gute n8

deine christina


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