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Amora III - 100% Chaos

Jetzt ist Jiraiya dran
von

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Allein im Wald

Seid gegrüßt,
 

und sorry, dass ich euch so lange hab warten lassen, aber vor Montag hatte ich - ehrlich gesagt - nicht mehr den Nerv, zu schreiben, und danach hatte ich genug mit meinen zwei nicht mehr vorhandenen Weisheitszähnen zu tun... Aber nichtsdestotrotz: Teil 11! Viel Vergnügen damit!
 

Shijin-sama
 

Es war schon erstaunlich, wie sehr diese Ninjas ihrem Ruf gerecht wurden. Wie geschickt sie darin waren, ihr Dorf zu tarnen und zu verbergen. Hätte sie nicht ganz genau gewusst, dass sie sich in Konohagakure befand, so hätte sie fast glauben können, sie befände sich in einem Wald.

Akoru lachte leise über diesen abwegigen Gedanken, verstummte aber bald wieder. So langsam kam ihr die Umgebung verdächtig vor, und beunruhigend menschenleer. Beinahe... furchteinflößend. Zudem konnte sie diesen Perversen einfach nicht finden, den mit den langen Haaren, den alten Sack aus dem Damenbad - weshalb auch immer sie ihn suchen mochte. Mit einem leisen Seufzen ließ Akoru sich auf einem kleinen Stein nieder und stützte den Kopf in die Hände.

"Was mach ich bloß?", murmelte sie vor sich hin, während sie nervös mit den Absätzen ihrer Schuhe Linien in den Waldboden kratzte. Ein schleichendes Hungergefühl breitete sich in ihrer Magengegend aus, und ihre Füße schmerzten schon wieder. Keine Hütte weit und breit zu sehen, keine Türe, die sich öffnete, und aus der der angenehme Duft nach Essen drang. Keine lachenden Stimmen, kein Feuerschein. Was war, wenn sie sich tatsächlich nicht mehr im Dorf befand? Wenn sie - ohne es zu bemerken - durch ein Dimensionsloch getreten war, und sich nun in einer anderen Welt, einer anderen Galaxie befand? Wenn außerirdische Lebensformen sie töten, auffressen, oder - schlimmer noch - für Experimente missbrauchen würden, die die Fruchtbarkeit von nicht mehr ganz so jungen Bardamen erforschten?

Wenn ein Komet vom Himmel fallen würde?

Wenn ein Vulkan ausbrechen würde?

Wer konnte schon wissen, wie feindlich diese neue Umgebung war? Wie gemeingefährlich, brutal und tödlich? Mit einem erstickten Schluchzen vergrub sie das Gesicht in den Handflächen. Sie würde sterben - alleingelassen. Mitten in der Pampa. Ohne vorher...

Ohne vorher was?

Eine flüchtige Erinnerung streifte Akorus Gedanken und huschte dann wieder davon, eilig.

Hasch mich, ich bin die Mordlust...

Akoru sprang auf und wäre beinahe gestürzt als sie mit dem Fuß in einer eben selbst in den Boden gegrabenen Kuhle festhing. Mord! Natürlich, das war es! Sie war hier, um Jiraiya zu töten! Um Rache zu nehmen für alle, die je Opfer seiner Triebe geworden waren! Sie war der Rächer, der die Nacht durchschnitt!

Mit neu erwachter Energie schritt sie aus, nach allen Seiten so gut wie möglich Ausschau haltend.

"Warte, Jiraiya", lachte sie drohend, "warte, warte nur ein Weilchen!"
 

Jiraiya indessen hatte keine Ahnung davon, dass Akoru ihn zu ihrer Beute erkoren hatte. Er wusste auch nicht, dass sie zwischen den Überzeugungen hin- und herschwankte, sie sei noch immer im Dorf; und sie sei auf einem fremden Planeten, kurz davor, überfallen zu werden.

Jiraiya ahnte nichts dergleichen. Stattdessen hatte er es sich unter einem der zahlreichen Waldbäume bequem gemacht und dachte nach, während er mit geringem Genuss ein Päckchen Instant-Nudelsuppe aß.

"Ganz schön dröge, das Zeug", fluchte er, und würgte einen Löffel voll herunter, "nicht im geringsten für Reisen geeignet. Nimmt im Gepäck nicht viel Platz weg, ja - aber wo zum Teufel soll ich mitten in der Wildnis heißes Wasser hernehmen, um es aufzulösen?!"
 

"Ach, diese Bäume sehen aber auch alle gleich aus!"

Mit einem wütenden Blick auf einen Stamm vor ihr stampfte Akoru entschlossen mit dem Fuß auf. "Alle gleich!", wiederholte sie dann. "Als wäre ich schon zwei Dutzend Mal hier gewesen! Unausstehlich! Unausstehlich!"

Dann beruhigte sie sich wieder und setzte ihre Runde um die Bäume fort. Wenn sie genauer hingeschaut - und einen Funken Intelligenz besessen - hätte, so hätte sie bemerkt, dass die Bäume nicht nur so aussahen, als ob sie sie bereits gesehen hätte, sondern tatsächlich die waren, die sie schon gesehen hatte.

Aber Akoru ist nun einmal Akoru, und Intelligenz ist ein Wort, das kaum ein Bakagakurianer je vernommen hat.
 

Ihm war doch so, als ob er eine Stimme vernommen hätte, die sagte alle Bäume sähen gleich aus. Eine Stimme, die verdächtig nach der Akorus klang.

Froh über eine Möglichkeit, sein Mahl zu unterbrechen, sprang Jiraiya auf und hastete in die Richtung, aus der er die Stimme gehört hatte.

"Akoru!", rief er, "Akoru, warte mal! Ich bins, Jiraiya!"

Mit einem mehr als erschrockenen Aufschrei fuhr Akoru herum und sah einen riesigen, weißhaarigen Schemen mit wedelnden Armen auf sie zurennen, wild gestikulierend und schreiend.

Sie warf sich herum und begann, zu rennen. Im Lauf versuchte ein winziger Teil ihrer Gedanken, sie zum Stehenbleiben zu bewegen, doch sie widerstand.

"Wolltest du nicht noch etwas?", fragte eine innere Stimme. Akoru schüttelte heftig den Kopf und rannte weiter. "Akooooruuuu!", hallte Jiraiyas Ruf hinter ihr her.

"Wolltest du ihn nicht töten?"

Akoru rannte. Nein, dachte sie, das kann ich nicht. Er ist zu mächtig, zu gefährlich, zu... zu... pervers! Er wird mich... NEIN! Nicht daran denken, nicht daran denken...

"Bleib stehen!" Jiraiya rannte nun ebenfalls, hinter Akoru her. "Ich bitte dich, bleib doch stehen, ich will doch nur..." Ein hastiges Einatmen hinderte ihn daran, den Satz zu Ende zu bringen.

"Ach ja?!", gab Akoru zurück, während sie erschreckt feststellte, dass ihr Vorsprung dahinschmolz. "Lass mich in Ruhe!" Ihre Schuhe hatte sie längst verloren, und bei jedem Schritt piekten Steine und Erdklumpen in ihre Fußsohlen. Schmerz und Angst trieben sie an, und sie riss die Arme in die Höhe, fuchtelte unkoordiniert damit herum und begann, ebensolche Schreie auszustoßen. Jiraiya vergeudete keine Kraft mehr mit Rufen. Er konzentrierte sich aufs Laufen; Schritt für Schritt, Meter um Meter rückte die fliehende Akoru näher, wurden ihre sinnlosen Schreie lauter und füllte ihre nicht uninteressante Rückseite sein Blickfeld mehr.

Und dann, schließlich, zahlten sich fünfzig Jahre harten - nein, härtesten - Trainings aus. Mit einem letzten Anspannen seiner Muskeln, einem letzten Sprint, holte Jiraiya Akoru ein und packte sie bei der Schulter. Ihr Schrei verebbte abrupt und sie wurde zurückgerissen, als ihre Beine einfach weiterliefen. Für eine Sekunde hing sie nahezu in der Luft, mit beiden Füßen strampelnd, dann stürzte sie rücklings zu Boden, wo sie für eine Weile benommen liegenblieb.

Schwer atmend beugte Jiraiya sich über sie, Schweiß rann sein Gesicht herab, seine Oberarme, seine Brust.

"Akoru", stieß er hervor, und wollte eben zu einer Erklärung ansetzen, als sie sich plötzlich rührte.

"Du... hast gewonnen", keuchte sie, und ein resignierender Unterton erfüllte ihre Stimme. "Du hast gewonnen, und ich bin Dein." Sie schloss die Augen und spreizte die Beine. "Nimm mich", flüsterte sie, "aber mach schnell. Lass mich nicht so lange leiden."

Jiraiya machte Glotzaugen. Dann schluckte er. Atmete tief ein, schluckte erneut.

"Großer Gott", flüsterte er, "Großer Gott..." Er bemühte sich, seine Augen von Akoru abzuwenden, und seine zitternden Hände bei sich zu halten. "Vater unser im Himmel", flehte er mit brüchiger, kaum zu vernehmender Stimme, "geheiligt werde Dein Name, Dein Reich komme, wie im Himmel, so auf Erden. Unser täglich Brot gib uns heute, und vergebe uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung... führe uns nicht in Versuchung... führe uns nicht in Versuchung..."

Er schloss die Augen und konzentrierte sich mit allen Sinnen auf diesen einen Satz, und darauf bei jedem zweiten Wort einzuatmen.

Dann öffnete er die Augen wieder, stand auf und wandte Akoru den Rücken zu.

"Nein", sagte er, bemüht, seine Stimme fest klingen zu lassen.

Einen Moment herrschte Schweigen. Stille, in der man auch das Fallen eines Blattes hätte hören können. Jiraiya atmete tief ein und aus. Dann sagte Akoru:

"...nein...?" Jiraiya schüttelte den Kopf, ohne sich zu ihr umzuwenden.

"Nein."

Verwirrt richtete Akoru sich langsam wieder auf und klopfte Erde und Laub von ihren Kleidern. Ein seltsames Gefühl beschlich sie, wo sie eigentlich Erleichterung erwartet hätte. War das... Enttäuschung?

Aber wenn... Enttäuschung... worüber?

"Bist du soweit?", fragte Jiraiya. Sie murmelte eine Zustimmung, und er drehte sich zu ihr um.

"Gut", meinte er mit einem knappen Nicken, "also gehen wir zurück ins Dorf." Mehr brachte er jetzt nicht hervor, und mehr wollte er auch nicht sagen. Jedes Wort, so wurde ihm klar, würde von ihr doch nur falsch aufgefasst werden. Ein Missverständnis würde schon das Nächste mit sich bringen. Und noch so eine Prüfung - dessen war der Schriftsteller sich sicher - noch so eine Prüfung wie eben, würde er kaum mit solcher Bravour überstehen.
 

Aber wenn Jiraiya gedacht hatte, tiefes Schweigen wäre die einzige Methode, Missverständnisse zu vermeiden, so hatte er sich geirrt. Im Gegenteil - die Stille begann schon nach Kurzem, Akoru nervös zu machen. Immer und immer wieder warf sie im Gehen besorgte Blicke zu Jiraiya, der mit versteinerter Miene einherschritt. Düster. In Gedanken versunken.

Vielleicht war er krank?

Wenn er wirklich krank ist, so spann Akoru ihre Gedanken weiter, dann ist das gefährlich. Denn was, wenn es sich um eine gefährliche Krankheit handelte, vielleicht gar um eine, die mit Schweigen begann, aber mit dem Tod endete? Innerhalb von Minuten nur? Oder Sekunden?

Wenn das so wäre, so würde sie verloren in diesem Wald umherirren - so es denn ein Wald war - und nie, nie wieder in die Zivilisation zurückkehren können. Und erst der Verwesungsgeruch... und der Anblick der Leiche... Sie hatte in ihrem Leben noch nie wirklich eine Leiche gesehen, denn wenn in Bakagakure jemand starb, dann im Meer, und die Leichen wurden kaum einmal gefunden, aber sie konnte sich vorstellen, dass es eklig aussah.

Abartig.

Und... tot.

Und wenn es irgendetwas gab, was Akoru in jenem Moment wirklich wünschte, von Herzen wünschte, dann war es, dass sie nicht miterleben musste, wie ein Perverser starb (noch dazu, ohne ihre Schuld). Und um das zu verhindern, gab es nur eine Möglichkeit - sie musste das Schweigen brechen.

"Jiraiya, sag mal, fühlst du dich nicht wohl? Ich meine, wenn, also, ich möchte nicht, dass du jetzt tot umfällst und so, weil ich ja nicht alleine im Wald sein möchte, und so, und wenn du tot bist, dann ist das ja echt ekelhaft und deshalb möchte ich gerne wissen ob ich was für dich tun kann und wenn ja was und...."

Jiraiya blieb abrupt stehen und blickte Akoru an, die immer noch unzusammenhängende Sätze brabbelte. Sie nervte. Sie nervte gewaltig, und sie machte nicht die geringsten Anstalten, endlich zu schweigen. Ihre Lippen formten unablässig weitere Worte, immer mehr und mehr, mehr und mehr. Wenn er sie nur irgendwie dazu bringen könnte, still zu sein, irgendwie...

Mit plötzlicher Entschlossenheit nahm er ihren Kopf in beide Hände und zog sie näher zu sich, bevor er ihr die Lippen mit einem Kuss verschloss.

Mehrere Sekunden ignorierte er ihre zögernde Gegenwehr, dann erst ließ er sie wieder los.

"Bist du eigentlich...", brauste Akoru auf, und verstummte dann. Wenn sie Jiraiya jetzt anschrie, ging er vielleicht fort. Wenn sie ihn tötete, war sie ebenso verloren. Sie spürte, wie ihr das Blut in den Kopf stieg, und wandte sich ab, schweigend.

Jiraiya selbst stand für einen Augenblick wie vom Donner gerührt, konnte kaum glauben, was er getan hatte.

Dann setzte er sich hastig wieder in Bewegung, wobei er es geflissentlich vermied, sie anzublicken, als ihre Schritte ihm folgten.

Nach Hause, dachte Jiraiya, ohne seine Gefühle deuten zu können, und diesen ganzen Albtraum endlich vergessen.
 

Sooo, das wars fürs Erste. Kommentiert schön brav und so, man sieht sich^^
 

Shi-chan



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Shabon
2004-08-01T21:03:42+00:00 01.08.2004 23:03
*brav kommentier* XD
Oh maaaaaaan.
Da fährt man einmal in Urlaub und dann das... Ich hab fast den Eindruck als wär hier die Zeit schneller vergangen. X_X
*weiterlesen geht*
War echt spitze der Teil ^^^
Von: abgemeldet
2004-07-20T17:24:53+00:00 20.07.2004 19:24
kiiihihihihi...*mal wieder auf der zabuza-lache-trip ist* XDDD doch...irgendwie...wird sie mir tatsächlich ein kleines bisschen sympathisch...*schief grins*
ich find's klasse, die stimmungswandlungen...*lach*
und dann hat er sie auch noch geküsst X3
super! weiter!!^^
Von: abgemeldet
2004-07-19T09:50:11+00:00 19.07.2004 11:50
Mir fällt kein Kommentar ein darum, schreib bitte einfach weiter!
Gruss Schnurli
Von: abgemeldet
2004-07-18T20:36:05+00:00 18.07.2004 22:36
Is das süüüüüüüüüüß!!! *klatsch* Aua ><! Sry..eh ja...is suupaaaaa^^ ganz ehrlich sag mal kommen Jira un Akoru zusamen?? ;__; Oooh bitte bitte bitte! Kay Scherz is deine Sache!^^
Also schöööön weiterschreiben!^^b
Bis denne
Riku
Von: abgemeldet
2004-07-18T20:01:31+00:00 18.07.2004 22:01
EErste!
Phu, langsam krig ich dabei ein komisches Gefühl.... Aber egal, auf zu den wirklich wichtigen Dingen im Leben!

Suuupper!!! Das wird von Kap zu kap besser! Einmal will sie ihn killen und gleich darauf rannt sie weg und dann ...... und später macht sie sich sogar Sorgen!! Voll supi!
Weiter!
Tschüssi^^


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