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Little By Little

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von

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Geständnisse und Offenbarungen I

es geht weiter. vielen, vielen dank für den feedback!!! das kapi hier is leider nicht betagelesen, dennoch denke ich, dass man es jemanden zutrauen kann zu lesen *g*.
 

joa, nun aber viel spaß beim lesen.
 

würde mich über feedback freuen*
 


 

Wir saßen noch eine halbe Ewigkeit in dem Proberaum und amüsierten uns über die Pannen, die Dir en grey hin und wider mal auf der Bühne passiert waren. Nur Kira und Toshiya beschäftigten sich anderweitig.

Kurz vor Mitternacht entschied ich mich zum Hotel zurück zu fahren. Somit erhob ich mich.

" Du willst schon gehen?" In Dies Augen schien ein regelrechtes " Bleib- hier" zu stehen. Ich ließ meinen Blick durch die Runde schweifen und lächelte entschuldigend.

" Ja, ich bin müde.", meinte ich an Die gewandt. Dabei war ich weniger müde, sondern suchte Zeit zum Nachdenken.

" Wir sehen uns ja alle übermorgen wieder."

Mit diesen Worten nahm ich meine Sachen, umarmte alle zum Abschied und ging.
 

" Lily, warte mal!"

Ich drehte mich um und schaute Kira an. Ihr Blick war rundum fragend und ich wusste, was kommen würde. Dazu kannte ich sie gut genug.

" Was ist los mit dir?"

" Was soll los sein? Ich möchte zum Hotel. Wenn du mich also entschuldigen würdest.", setzte ich zum Weitergehen an.

" Ist es wegen mir und Totchi?"

Was sollte das jetzt?

" Nein. Was geht mich eure Beziehung an?"

Kira umging meine Frage einfach und bohrte weiter.

" Shinya oder Gackt?"

" Kira, was soll das? Hast du keine anderen Sorgen?"

" Du gehst mir in der letzten Zeit aus dem Weg und verschließt dich."

" Vergiss es, auf dieses Thema lasse ich mich erst gar nicht ein."

" Wenn du meinst.", kam es trotzig zurück. Ich ignorierte es. " Eigentlich wollte ich mit dir über Masa und Gackt reden. Um es kurz zu machen, über unseren Plan."

Das auch noch. Langsam wünschte ich mir die Zeit würde schneller vergehen.

" Ich habe Masa getroffen."

" Und?"

" Er liebt Gackt. Er hat es mir einfach so gesagt. Ich habe nicht einmal damit gerechnet." Kira gestikulierte mit ihren Armen wie ein aufgescheuchtes Huhn.

" Und was jetzt?"

" Ich wollte fragen wie weit du mit Gackt gekommen bist. Hast du was heraus bekommen?"

" Da ist wohl die Frage in wie weit du das " Herausbekommen" ausdehnst. Meinst du gegenüber Masa oder sein plötzliches Interesse gegenüber mir?"

" Also hatte ich mit dir und Gackt doch Recht.", Kira fokussierte meine Augen, lügen wäre sinnlos gewesen.

" In gewisser Art und Weise muss ich wohl zusagen."

" Ist es was Ernstes?"

" Nein!", kurz und knapp.

" Wegen dem Plan?"

" Nein." Jetzt reichte es aber langsam. Ich wurde sonst noch zornig.

" Was ist mit Shinya?"

" Nichts. Der sitzt im Proberaum." Was wollte sie hören? Wenn ich ihr sagen würde, was ich dachte, dann gäbe es wieder nur Streit und darauf hatte ich keine Lust. Ich hatte Urlaub.

Kira nickte. Sie schien zu verstehen, dass ich nicht darüber reden wollte.

" Wir sehen uns dann morgen?", wollte ich gehen.

Wieder nur ein Nicken.

" Okay, sayonara.", drehte ich mich um und fuhr dann, draußen bei der Kawasaki angekommen, zurück zum Hotel.
 

Unzufrieden mit mir selbst lag ich später in meinem Bett und starrte unentwegt die Decke an. Ich versuchte den ganzen Gefühlswirrwarr in meinem Inneren zu ordnen, doch es gelang mir nicht.

Als die Sonne dann langsam aufging, gab ich es auf und schlief ein.
 

~*~
 

Als ich am Morgen aufwachte, merkte ich wie sich jemand näher an meinen Rücken kuschelte. Ich musste unwillkürlich lächeln, als ich die Person hinter mir als Totchi identifizierte. Sein Arm lag um meiner Taille, während er seine Nase in meinem Nacken vergrub.

Ein Blick auf meine Armbanduhr verriet mir, dass es 8 Uhr war. Ich hatte also noch 3 Stunden bis zu meinem Bewerbungsgespräch bei der JVC Victor.

Es war gestern Abend noch spät geworden. Gegen 3 Uhr mussten wir uns etwa alle getrennt haben. Totchi hatte mich zu sich nach Hause genommen. Die anderen sind zu sich gefahren. Nach Lilys Aufbruch war die Stimmung gesunken.

Ich fragte mich, was mit meiner Freundin los war. Wieso redete sie nicht mit mir? Ich hatte das Gefühl, als würde sie mir das mit Totchi vorhalten. Indirekt.

Dabei wollte ich ihr doch nichts Böses. Wenn man es genau nahm, dann hatte ich Angst um sie. Seit der Sache mit Alex wollte ich nicht, dass sie noch einmal so verletzt werden würde.
 

" Hey, schon wach?", wurde ich durch Totchi aus meinen Gedanken gerissen.

" Mmh!", meinte ich nur.

" Was ist los? An was denkst du?"

" Lily.", drehte ich mich zu ihm und schaute ihm in seine wunderschönen braunen Augen. Totchi erwiderte den Blick nur und strich mir eine Haarsträhne hinter das Ohr.

" Sie wird schon klar kommen. Dass sie dir so viel bedeutet.", verweilte seine Hand an meinem Hals.

" Sie ist für mich wie eine Schwester. Ich verstehe sie nur zurzeit nicht."

" Das wird wieder.", spürte ich seine Lippen auf meine. Ich erwiderte und stand dann auf. Mir war nicht nach Ablenkung. Ich musste das mit Lily klären. Ich wollte wissen was mit ihr los war.

Totchi schaute mir zu, wie ich meine Sachen nahm und mich anzog.

Als ich im Bad verschwand und dann wieder raus kam, war Totchi auch aufgestanden und angezogen. Wir frühstückten noch gemeinsam und dann fuhr er mich zurück zum Hotel. Ich wollte mich noch umziehen, duschen und meine Unterlagen holen, die ich eventuell für die Bewerbung gebrauchen könnte.

" Wir sehen uns dann morgen?", stand Totchi mitten im Raum und beobachtete mein aufgescheuchtes Hin und Her rennen.

" Ja, ich schaffe das heute nicht mehr und ihr habt ja auch noch einiges zu tun.", packte ich die letzten Sache in meine Umhängetasche.

" Stimmt. Es wird sicher auch spät heute."

Ich lächelte ihn aufmunternd an, als ich seine bedrückte Stimme wahrnahm. " Ich muss dann."

" Und du willst mir wirklich nicht sagen wohin du gehst?", kam er auf mich zu und legte seine Hände auf meine Schultern.

" Iie, gomen nasai.", lehnte ich auch diesmal ab, gab ihm einen Kuss und verschwand dann aus dem Hotelzimmer. Mit einem Taxi machte ich mich dann auf den Weg in ein kleines Café, indem ich meinen hoffentlich neuen Chef treffen sollte.
 

~*~
 

Nachdem ich mich aus dem Bett gerappelt hatte, entschied ich mich dafür eine Runde im Park zu drehen, um so weiter nachzudenken. Vielleicht würde ich so mein Gefühlschaos ordnen. Schon auf dem Flur lief ich Toshiya in die Arme, der aus Kiras Hotelzimmer kam.

" Morgen.", meinte ich nur und wollte weiter, als Toshiya mich am Arm festhielt.

" So eilig?", grinste er. Der Mann konnte gar nicht mehr anders als Grinsen.

" Jap. Hast du nicht eine Arbeit zu verrichten?", wunderte ich mich, dass er hier kurz nach 10 Uhr noch herumstand.

" Wollte gerade ins Fernsehstudio. Kann ich dich irgendwohin mitnehmen?"

" Nein, danke. Ich wollte einen Spaziergang machen."

" Gut. Wir sehen uns dann morgen.", winkte er mir zu und verschwand dann im Treppenaufgang. Das mit den Treppen schien schon zum Ritual geworden zu sein. Dennoch nahm ich heute den Fahrstuhl. Das bedeutete mehr Zeit zum Nachdenken.

Als ich durch die Glastür des Haupteinganges des Hotels trat, merkte ich, dass es merklich kühler geworden ist. Hoffentlich würde es nicht regnen.

Vorbei an Geschäften und Bars machte ich mich auf den Weg in den Park, nicht weit vom Hotel entfernt. Dort lief ich einige Runden und ließ mich dann auf eine Bank in der Sonne nieder. Ich war etwas niedergeschlagen, denn ich war noch keinen Schritt weiter. Im Hotelzimmer wartete eine Choreografie auf mich, die niedergeschrieben werden wollte, und in meinem Inneren herrschte solch ein Chaos wie nach einem Atombombenangriff. Ich wusste einfach nicht was mit mir los war. Was das mit Gackt zu bedeuten hatte oder was mit Shinya war. Dabei wollte ich doch einfach nur Urlaub machen und an nichts weiter denken.

Schwer seufzend ließ ich meinen Kopf in den Nacken fallen. Es war alles hoffnungslos.

" So deprimiert?", ich musste nicht meine Augen nach Vorne richten, um zu wissen wer vor mir stand. Diese Stimme würde ich mein Leben nicht mehr vergessen.

" Morgen. Masa.", lächelte ich ihn an. Es tat gut ihn zu sehen. Jemand neutrales, der nicht direkt mit meinen Problemen zu tun hatte.

" Wechseln Kira und du dich ab im Park rum zu sitzen?", schaute er auf mich herunter.

" Nicht absichtlich."

" Wollen wir eine Runde gehen?", reichte Masa mir seine Hand. Ich nahm sie ohne zu zögern an.
 

Zusammen liefen wir eine Runde durch den Park und dann die Geschäftsmeile lang.

" Und, alles in Ordnung bei dir? Du wirkst so traurig.", lief Masa neben mir her.

" Ich bin zurzeit wieder in einer Phase, wo ich viel zu viel über die Dinge nachdenke, die so um mich herum passieren."

" Schlimme Dinge?"

" Ich weiß nicht. Im Moment verstehe ich meine Umwelt einfach nicht.", zwang ich mir ein Lächeln auf, was Masa leicht erwiderte.

" Willst du darüber reden?"

Wollte ich das? Wollte ich mit Masa darüber reden? Er liebte Gackt. Ich hatte Angst, dass er alles falsch auffassen würde und ich Gackt und ihm die Chance verbauen könnte je zusammen zu kommen.

" Ich weiß nicht."

" Ich bin auf alles gefasst. Wenn du dir also sicher bist mit jemanden darüber zu reden, dann...."

" Es geht um Gackt und Shinya.", unterbrach ich ihn einfach und Masa blieb bei den Namen überrascht stehen. Ich drehte mich zu ihm und ohrfeigte mich für meine voreilige Handlung.

" Doch nicht auf alles gefasst gewesen, was?"

Masa schaute mich mit seinen dunklen Iriden an. In seinem Blick schien Angst zu stehen. Hatte er Angst davor, was ich nun sagen würde? Angst vor meinem Problem?

" Gackt?", fragte er dann zögerlich.

Ich konnte nur nicken.

Eine Stille lag zwischen uns, wenn man von dem Straßenverkehr absah. Keiner traute sich etwas zu sagen. Oh, Gott. Was hatte ich getan?

" Ich... Masa...Es ist nicht so wie du denkst."

" Was ist mit Gackt? Liebt er dich?" Masas Worte klangen verletzt und enttäuscht.

" Ich...Nein! Was sagst du da. Er liebt mich nicht. Selbst, wenn er mich lieben würde. Ich tue es nicht und kann es auch niemals." Bitte, Masa glaube mir doch. Mir war innerlich zum Heulen zu Mute. Anstatt sich meine Probleme lösten, wurden es immer mehr.

Masa schüttelte den Kopf und sah auf den Boden. Die Passanten liefen mit fragenden Blicken an uns vorbei.

" Ich hatte es geahnt, dass er etwas von dir will und jetzt stehe ich hier und tue so, als wäre es ein Schock für mich dies zu hören.", Masa hielt seinen Blick gen Boden gerichtet.

" Was erzählst du da?", mir fehlten die Worte. Ich konnte ihm schlecht sagen, dass Gackt etwas von ihm wollte, weil ich mir ja selber nicht richtig sicher war.

Da ich nicht wusste, was ich sonst tun sollte, ging ich einfach auf Masa zu und nahm ihn in den Arm. Ich war überrascht, dass er es zuließ und sein Gesicht schutzsuchend in meiner Halsbeuge vergrub. Meine Hände strichen immer wieder über den Rücken, versuchte ihm so mitzuteilen, dass nichts verloren sei.
 

" Danke!", löste er sich irgendwann aus der Umarmung.

Ich lächelte und nahm ihn noch mal in den Arm. " Schon gut. Immer wieder gern."

Masa nickte und machte dann Anstalten weiter zu gehen. Ich nahm den Hinweis auf und folgte. Wir liefen noch eine Weile die Straße entlang, als ich auf einmal mit Verwunderung feststellen musste, dass Kira in einen der Cafés saß, mit einem fremden Mann im Anzug.

" Was zum Henker...?", war ich irritiert und wollte reingehen, als ich am Arm zurückgehalten wurde.

" Warte.", meinte Masa.

" Kennst du den? Wer ist das?"

" Ich denke, dass Kira dir das selber sagen sollte."

In dem Moment schaute Kira aus dem Fenster und entdeckte uns. Sie nickte uns kurz zu und sagte darauf noch etwas zu dem fremden Mann. Kurz darauf machte sie mit ihrer Hand eine einlandende Geste und bat uns somit herein zu kommen. Das ließ ich mir auch nicht zweimal sagen und zog Masa hinter mir her ins Café.

Drinnen steuerte ich gleich auf den Tisch zu.

" Was führt euch denn beide hier her?", fragte Kira mich, als Masa und ich neben dem Tisch standen.
 

~*~
 

Ich war überrascht Lily mit Masa zu sehen.

" Wir waren ein wenig spazieren, hier in der Gegend.", antwortete Lily und warf dabei einen Blick auf mein Gegenüber.

Ich wollte ihr gerade meinen neuen Geschäftsführer vorstellen, als Masa mir zuvor kam.

" Konnichi wa, Herr Toyotomi. Man hat sich ja lange nicht gesehen.", verbeugte Masa sich.

" Wie wahr.", lächelte Herr Toyotomi.

" Ihr kennt euch?", mischte ich mich ein. Ich war etwas verwundert.

" Mehr oder weniger. Ich hatte Herrn Toyotomi damals wegen einen Plattenvertrag getroffen.", klärte Masa mich auf. Lily stand wieder mal voller Begeisterung daneben und verstand Null.

" Und, hatten sie schon Erfolg, Herr Shinozaki?" Toyotomi schien recht erfreut Masa zu sehen.

" Was den Plattenvertrag angeht, Tümpeln wir leider noch als Independentband in der Gegend rum, aber es lässt sich gut leben und so lange ich Musik machen kann, ist es akzeptabel."

Toyotomis Augenbraue wanderte nach oben. Er war wohl genauso von der Antwort irritiert, wie ich.

" Gut, Frau Galiano, da für uns alles geklärt ist, denke ich, dass wir uns in 3 Wochen sehen.", stand Toyotomi auf und reichte mir seine Hand. Ich nahm sie an und verabschiedete mich ebenfalls von ihm.
 

Als Toyotomi aus dem Café war, setzten Lily und Masa sich zu mir an den Tisch.

" Wer war das?", wollte Lily wissen und sie schien nicht im Geringsten davon begeistert mich mit Toyotomi angetroffen zu haben.

" Das war der Geschäftsführer der JVC Victor. Ich wollte es dir schon länger sagen. Ich habe nämlich ein Angebot von ihnen bekommen in der JVC, hier in Japan, anzufangen."

" Wie bitte? Wann wolltest du mir das eigentlich sagen? Wenn wir am Flughafen stehen? Tut mir leid, Lily, aber ich bleibe hier?", Lily war wütend und Masa legte ihr beruhigend seine Hand auf ihren Arm.

" Ich wollte es dir heute Abend sagen."

" Klasse. Und wie lange weißt du das schon? War dieser Urlaub hier nur einer dieser beschissenen Vorwände um heimlich zu diesem Bewerbungsgespräch zu gelangen?" Sie ließ sich gar nicht beruhigen und ich konnte verstehen, dass sie sauer war.

" Lily, lass uns doch in Ruhe darüber reden."

" Red mit dir selbst.", sprang sie auf und verließ ohne einen weiteren Blick das Café.

" Kuso!", vergrub ich das Gesicht in meine Hände.
 

~*~
 

Ich war mehr als wütend auf Kira. Was sollte das? Wer weiß wie lange sie es schon gewusst hatte, bevor wir nach Tokyo kamen.

Ich lief einfach zurück zum Hotel und beschloss dann dort noch eine Runde mit der Kawasaki zu drehen. Ich wollte mich abreagieren und das konnte ich am besten, wenn ich einfach etwas tat, das in mir das Gefühl weckte frei zu sein.

Ich fuhr aus Tokyo raus und nahm die Autobahn in Richtung Kyoto. Nach über 1 Stunde verriet mir ein Blick nach oben, dass ich langsam umdrehen sollte, da Wolken aufzogen. Dennoch war das Glück heute weiterhin nicht auf meiner Seite und somit brach der Regen in Strömen auf mich herein, als ich gerade die Autobahnausfahrt Richtung Tokyo/ West verließ. Nach nur 5 Minuten war ich durchgeweicht bis auf die Knochen und der Fahrtwind ließ meinen Körper eine Gänsehaut überziehen. Ich hatte es noch eine gute halbe Stunde bis zum Hotel. Klasse! Dachte ich mir und blickte mich in der Gegend um, ob mir vielleicht ein Ort ins Auge fiel, wo ich mich unterstellen konnte. Doch natürlich kam keiner. Erst 5 Blocks weiter fiel mir auf, dass ich in der Nähe von Gackt war. Somit fuhr ich die nächste Straße rechts rein und fuhr die letzten 5 Minuten eine Art Schnellstraße entlang, um zu Gackts Haus zu gelangen.

Ich betete die letzten Meter, dass er da war, da mir tierisch kalt war und ich das Gefühl hatte, dass es immer doller regnete. Als ich auf die Auffahrt fuhr, sah ich, dass Licht im Haus brannte und ich schickte gedanklich ein Stoßgebet gen Himmel. Ganz hatte mich mein Glück also noch nicht verlassen. Ich stellte das Motorrad einfach irgendwo ab und rannte zur überdachten Eingangstür. Dort klingelte ich Sturm. Jetzt merkte ich erst, wie kalt meine Finger waren. Wenn man betrachtete, dass ich nur eine Jeans, eine Bluse und dazu eine Jeansjacke anhatte, dann wunderte das wohl keinen.

Ich strich mir gerade eine nasse Strähne aus dem Gesicht, als Gackt die Tür öffnete. Er schien etwas perplex mich hier zu sehen.

" Lily?"

" Jap, sieht so aus.", lächelte ich.

" Komm rein." Gackt trat einen Schritt zur Seite und machte mir somit Platz. Ich rannte förmlich in das warme Haus.

Hinter mir schloss Gackt die Tür und wandte sich mir wieder zu. Ich wollte dagegen erst einmal meine durchnässten Schuhe und die Jacke loswerden.

" Gomen, dass ich dich so überfalle, aber ich komme gerade aus der Richtung Kyoto und der Regen hat mich etwas überrascht."

Er nahm mir die Jacke ab und ging den Flur entlang, zum Bad.

" Macht nichts. Ich war nur etwas überrascht. Was führt dich denn nach Kyoto?"

" Ich war nicht dort, bin nur in die Richtung gefahren, um mich etwas ab zu reagieren.", ich lehnte an der Badezimmertür und beobachtete, wie Gackt einige Handtücher rauskramte.

" Hier, ich empfehle dir einfach mal, dass du duschen gehst. Ich leg dir ein Hemd ins Gästezimmer, das kannst du so lange anziehen, bis deine Sachen im Trockner fertig sind. Wenn du mich suchst, ich bin in der Küche." Mit den Worten drückte er mir die Handtücher in die Hand und verließ das Bad. Jedoch nicht ohne mich noch mal in den Arm zu nehmen und mir mit den Worten: " Schön, dass du da bist.", einen Kuss auf die Stirn zu drücken. Ich nickte nur und ging dann duschen. Das Wasser tat unheimlich gut und ich fühlte langsam wieder Leben in meinen fast tauben Gliedern.

Mit einem Handtuch bekleidet, machte ich mich dann auf den Weg in das Gästezimmer und zog das Hemd an. Ich musste schmunzeln, als ich mich mit dem Hemd vor dem Spiegel betrachtete. Es ging mir bis zu den Kniekehlen und rutschte fast von den Schultern. Ich zuckte mit den Schultern. War immerhin besser als nichts, oder?

Somit machte ich mich auf den Weg in die Küche. Langsam fand ich mich in diesem Haus zurecht.

In der Küche stand Gackt und kochte. Der Anblick war einfach köstlich. Das bekam man ja schließlich nicht jeden Tag geboten.

" Riecht gut.", meinte ich zu ihm und setzte mich neben den Herd auf die Arbeitsplatte.

" Danke.", grinste er und rührte um.

" Gern geschehen. Warst du heute zu Hause?"

" Nein, bin auch erst seit 1 Stunde da." Er legte den Kochlöffel zur Seite und lehnte sich an den Küchentisch, der sich gegenüber von mir befand.

" Da hab ich ja Glück gehabt. Ich wollte erst zum Hotel zurück fahren, doch ich entschied mich dann doch für diesen Weg."

" Was machen die Proben mit Dir en grey?"

" Ganz okay. Wir kommen eigentlich recht schnell voran, besonders Kira.", ich hatte Kiras Namen mit einem bitteren Unterton ausgesprochen, doch eher unbewusst. Ich war immer noch sauer, dennoch hatte mein kleiner Ausflug wenigstens so weit etwas genützt, dass ich nicht mehr das Gefühl hatte, alles und jeden kurz und klein zu hauen.

" Hattet ihr Streit?"

" Nicht wirklich. Ich bin eher ausgerastet."

Gackt schaute mir direkt in die Augen und ich konnte diesem Blick gar nicht standhalten. Somit schaute ich auf meine Beine, die von der Arbeitsplatte baumelten und fragte mich, was eigentlich vorhin in mich gefahren war.

" Um was ging es?", spürte ich plötzlich Gackts Atem an meiner Stirn. Er war zu mir herangetreten und stützte sich mit den Händen links und rechts neben mir ab.

" Sie hatte heute ein Bewerbungsgespräch bei der JVC Victor und ich habe es zufällig herausgefunden. Das ist einfach nicht fair, dass sie nicht ehrlich genug war und es mir vor unserem Urlaub gesagt hatte. Dieser beschissene Urlaub war nur ein Vorwand." Meine Stimme zitterte, ich verstand Kira einfach nicht.

" Hey, sie wird ihre Gründe gehabt haben. Vielleicht wollte sie dich einfach beschützen." Er legte eine Hand unter mein Kinn und zwang mich somit ihn anzuschauen.

" Ich will das aber nicht. Ich bin doch kein Kind mehr. Seit dem mit Alex, lässt sie mich kaum noch einen Schritt mehr alleine machen. Manchmal wundere ich mich, dass sie mich überhaupt noch allein denken lässt. Ich will einfach "mein" Leben leben und nicht das Leben, dass sie für mich ausgemalt hat." Ich merkte, wie mir eine Träne die Wange hinunter lief. Ich hatte es so satt. Ich fühlte mich in meiner Freiheit eingeschränkt. Jede meiner Handlungen kritisierte Kira und jeden Freund den ich hatte, studierte sie genau, nur, um mir dann zu sagen, dass er nicht der Richtige wäre.

" Nicht weinen.", küsste Gackt die Tränen weg, die sich wie ein Bach über meine Wangen ausbreiteten. Ich legte meine Hände auf seine Schultern, versuchte seine Zuneigung zu genießen. Er brachte in seinen Gesten immer soviel Wärme herüber, dass man sich einfach nur in seinen Armen fallen lassen konnte.

Seine Küssen wanderten über mein ganzes Gesicht und schien jede Tränen einzeln aufzunehmen bis er auf einmal aufhörte und mich anschaute. Ich öffnete meine Augen, hatte gar nicht bemerkt, dass ich sie überhaupt geschlossen hatte. Wir schauten uns einfach nur an und ich konnte verstehen, wenn ich ihn so sah, dass Masa an ihm hing, dass er so viel für diesen Mann empfand.

Dennoch wollte ich in diesem Moment einfach nicht weiter an Masa denken. Diesmal wollte ich nicht diese Wärme missen, nur, weil ich zurück stecken musste. Nicht jetzt.

Ich fuhr mit meinem Daumen über Gackts Lippen und versuchte in seinen Augen eine Antwort zu erkennen. Er lächelte nur, fuhr mit seiner Hand über meinen Oberschenkel und zog mich mit der anderen, die in meinem Nacken verweilte, zu sich, um seine Lippen auf meine zu legen. Seine Lippen fühlten sich unheimlich weich an und alles in mir schrie nach mehr. Somit fuhr ich mit meiner Zunge über seine Lippen, bettelte um Einlass und bekam ihn auch. Gleich kam mir seine Zunge entgegen, animierte mich zu einem kleinen Spiel, das weder Sieger noch Verlierer beinhaltete.

Ich schlang meine Beine um seine Hüften, damit ich seine Wärme spüren konnte. Die Küsse wurden stürmischer und ich hatte das Gefühl, dass die Zeit stillstehen würde. Gackt küsste sich zu meinem Ohr, knabberte genüsslich an meinem Ohrläppchen und zog dann seine Spur weiter den Hals entlang. Meine Hände gingen derweil auf Wanderschaft. Strichen seine Bauchmuskeln nach, die Rippenbögen und fingen schließlich an die Knöpfe seines Hemdes zu öffnen, nur, um es dann von seinen Schultern zu streifen.

Gackt war an meinem Dekolleté angekommen, küsste jeden Zentimeter der Haut genüsslich und öffnete Stück für Stück die Knöpfe, um jede weitere Partie mit seinen Lippen in Beschlag zu nehmen.

Ich zog ihn gerade zu einem Kuss heran, als es an der Tür klingelte. Wir ließen uns erst nicht stören, doch irgendwann klingelte der Jenige draußen Sturm.

" Wenn das nicht wichtig ist.", riss Gackt sich widerwillig los, schnappte sich sein Hemd vom Küchenboden und rannte zur Haustür.

Ich blieb sitzen und knöpfte wieder das Hemd zu. Ich wusste ja nicht, wer zu Besuch kam.
 

Kaum 5 Minuten später erfuhr ich es. Hyde stand im Türrahmen und grüßte freundlich. Sein Grinsen wurde auf einmal breiter, als er mich genauer betrachtete.

" Stör ich bei was?"

" Nein, ganz und gar nicht.", ging Gackt an ihm vorbei zum Herd. Er schien neutral klingen zu wollen, aber man hörte den ironischen Unterton heraus. " Was führt dich nun hier her?"

" Ich soll dir von Ren die Noten hier geben." Hyde hielt einen Packen Blätter vor sich.

" Leg sie auf den Tisch dort. Ich sehe sie mir später an."

" Gut, ich will dann auch schon wieder los. Megumi wartet.", winkte er und verließ dann mit einem Kopfschütteln das Haus.

Nachdem die Tür ins Schloss gefallen war, schaute Gackt mich an und wir mussten auf einmal lachen.

" Du bist ein schlechter Lügner, weißt du das?"

" Wenn du das sagst."

" Es war deutlich aus deiner Stimme zu vernehmen, dass dir Hydes Auftauchen missfiel."

" Solche Dinge lassen sich halt schwer verstecken.", grinste er.
 

Später saßen wir beide auf der Couch, im Wohnzimmer, und aßen Gackts Meisterwerk. Nebenbei sprachen wir über die Proben und er lachte sich halb tot, als ich ihm von Kyos Verfolgungsjagd berichtete.

" Mit euch erlebt man was.", meinte Gackt nur und stellte seinen Teller auf den Tisch.
 

" Gackt, ich glaube, wir sollten reden.", kam es einfach über meine Lippen, als er seine Hand wieder auf meinem Oberschenkel platzierte. Eigentlich wollte ich gar nicht über dieses Thema reden, doch ein Teil in mir schien da ganz anders zu denken.

" Was gibt es?"

" Es geht um uns. Es wäre eine Lüge, wenn ich sagen würde, dass es mir nicht gefallen hätte... das...vorhin in der Küche. Nur, ich hab auch ein schlechtes Gewissen."

" Wieso?", strich er über meine Wange. Wieso? Ja, wieso eigentlich? Wegen Masa? Wegen Shinya?
 

" Gackt, was empfindest du für Masa?" Ich war direkt, ich wusste es. Zudem setzte ich einfach alles auf eine Karte. Ich brauchte klare Verhältnisse, allein, um auch mit mir uns Reine zu kommen.

" Wieso willst du das wissen und wie kommst du jetzt überhaupt auf ihn?", spielte er nervös mit einer meiner Haarsträhnen.

" Sag es mir, bitte.", ich flehte ihn an. War es denn so schwer?

" Viel.", war seine knappe Antwort.

" Wie viel?"

" Wieso willst...?"

" Wie viel?", unterbrach ich ihn, indem ich ihm meine Finger auf die Lippen legte.

Gackt starrte mich darauf nur an. Sein Blick war fragend und er schien mehr als verwirrt.

" Ich liebe ihn.", blickte er plötzlich zu Boden, ließ von mir ab. Die Worte klangen aus seinem Mund, als hätte er sie zum ersten Mal laut ausgesprochen.

" Hab ich es mir doch gedacht.", lächelte ich dann zaghaft. Ich wusste nicht warum, aber mir viel irgendwie ein Stein vom Herzen. Ich fühlte mich etwas leichter, als wurde mir eine Last von den Schultern genommen.

" Aber...warum? Warum willst du das wissen?"

" Für mich. Ich habe den ganzen Tag versucht das Chaos der Gefühle, das in mir herrscht, zu ordnen. Jetzt weiß ich endlich wieder, wo ich anfangen muss, um das Chaos zu beseitigen."

" Ich verstehe nicht.", schüttelte er den Kopf.

" Ich denke, dass du es bald verstehen wirst.", war alles was ich dazu sagte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  capricious
2004-09-24T21:43:41+00:00 24.09.2004 23:43
manno............ich bin nach wie vor der ansicht, dass lily mit gackt zusammenkommen muss und masa halt ne neue liebe findet
gackt ist doch sooooooo toll*freuz*
also naja das ist so meine ansicht.............aba irgendwie habe ich das dumpfe gefühl meinen wunsch werdet ihr nicht erfüllen, oder?;)
naja aba nochn bisschen mejr von der küchen-szene?=)
was muss hyde auch reinplatzen*grummel*
soooooo aba nun mla schneller, ne?=)


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