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A fairy-tale

=> Kapitel 29 ist da
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Tränen

Buch zwei: Tränen

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Sie mussten hunderte von Stufen hinab gestiegen sein als die Treppe nach einer besonders scharfen Kurve abrupt endete.

An ihrem Fuß tat sich eine Art kleine Höhle auf. Sie war nicht besonders breit oder lang, doch die Decke war sehr hoch. Am gegenüberliegenden Ende der Höhle befand sich ein weiterer verzierter Bogen wie der, den sie vor der Treppe gesehen hatten.

Hinter diesem aber brannten Dutzende von Fackeln und tauchten alles in inzwischen ungewohnte strahlende Helligkeit.

Davon unbeirrt liefen Ivas und Leesha weiter.

Gwyn zögerte nur einen kleinen Moment, dann durchquerte auch sie die Höhle und trat unter dem Bogen hindurch.

Das Licht blendete sie und sie musste die Augen zusammen kneifen. Heftig blinzelnd betrachtete sie den Gang. An seinem anderen Ende erkannte sie eine Tür aus dunklem Holz, die nur angelehnt war.

Unvermittelt blieb ihre Lehrmeisterin stehen und drehte sich halb zu Gwyn um.

Was nun?

Leeshas Augen blitzten ungewohnt.

Ob das am Licht der Fackeln lag?

Leesha deutete Gwyn mit einem Nicken an voran zu gehen.

Was?

Das konnte doch nicht ihr ernst sein!

Sie wusste doch gar nicht, was hinter dieser Tür lag!

Warum ging nicht sie selbst oder wenigstens Ivas vor?

Warum sollte sie gehen?

Andererseits hatte es keinen Sinn zu widersprechen. Wenn ihre Meisterin es so entschieden hatte...

Gwyns Hände ballten sich zu Fäusten, die Fingernägel gruben sich schmerzhaft in die Handflächen.

Also gut!

Leesha würde sie schließlich nichts tun lasen, was gefährlich wäre! Da war sie sich sicher!

Dennoch blieb sie unsicher und trat leicht zitternd auf die Tür zu,.

Langsam streckte sie die eine Hand nach dem Griff aus, berührte ihn und stieß die Tür dann vorsichtig auf. Das dunkle Holz schwang nach Innen und...

Gwyn sah direkt auf das Dutzend schwarzer Gestalten, die in der Mitte des langgestreckten Raumes warteten und zurück blickten.

Es waren Riesen, bedeckt von schwarzen wallenden Umhänge, die in ständiger Bewegung waren, obwohl ihre Träger vollkommen reglos da standen. Die Köpfe waren unbedeckt, langes schwarzes Haar fiel jedem von ihnen in den Nacken und glänzte wie Metall im Feuer der Fackeln.

Die Gesichter..

Es gab sie nicht.

Statt dessen waren dort pechschwarze wabernde Flecken aus denen ein paar blutrot funkelnde Augen wie glühende Kohlen hervor stachen.

Gwyn war noch nie einem von ihnen begegnet, aber sie erkannte sie sofort: Nachtmahre, Wächter der Dunkelheit.

Wesen aus unheimlichen Geschichten, mit denen man Kinder und auch Erwachsene erschrecken konnte. Wesen des Bösen, die immer wieder Menschen töteten.

Der dunkelhaarigen Frau blieb nicht einmal Gelegenheit darüber nachzudenken, was die dunklen Existenzen an diesem Ort taten, denn der Nachtmahr, der ihr am nächsten stand machte eine blitzschnelle Bewegung und griff nach einem Krummsäbel, dessen Griff hinter seinem Rücken empor ragte. Die lange gebogene Klinge funkelte rot im Fackelschein.

Das war das Zeichen für die anderen.

Mit einem lauten metallischen Schleifen zogen auch sie ihre Schwerter, einige zogen zusätzlich ebenfalls geschwungene Dolche hervor.

Ansonsten bleiben die Gestalten jedoch vollkommen lautlos. Ihre schwarzen Gewänder wirbelten und wogten wild um ihre Körper als sie los stürzten, Gwyn entgegen.

Diese war noch immer zu erschrocken um zu reagieren.

Bewegungslos starrte sie aus weit aufgerissenen Augen den heranstürmenden Nachtmahren entgegen.

Sie musste etwas tun!

Wenn sie es nicht tat würden die Mahre sie...

Aber so sehr sie es auch wollte: sie konnte sich nicht bewegen! Ihre Beine fühlten sich an, als seien sie aus Pudding.

Auf ihrer Schulter erklang ein scharfes Fauchen.

Mit einer heftigen Bewegung stieß sich Kayleigh von ihrer Schulter ab, breitete die Flügel aus, jagte auf den ersten Nachtmahr zu und hieb ihm die Krallen ins schattenumwölkte Gesicht.

Das riss Gwyn endlich aus ihrer Erstarrung.

Sie konnte noch immer keinen klaren Gedanken fassen, aber instinktiv ballte sie die eine Hand zur Faust, machte eine schwungvolle Bewegung mit dem Arm, schleuderte sie den Nachtmahren regelrecht entgegen und öffnete dabei die Finger.

Grüne Blitze schossen zuckend und laut knisternd hervor, hüllten drei der dunklen Wesen ein und wanden sich um ihre Leiber wie lebendige schlangen. Der Gestank von brennendem Stoff erfüllte die Luft und zornige, aber dennoch schmerzerfüllte Schreie waren zu hören, doch Gwyn wandte sich schon den nächsten Angreifern zu. Sie riss den Arm abermals hoch in die Luft und spreizte die Finger so weit wie möglich. Blaue Funken und dünne nebelartige Schleier umhüllten ihre Finger, breiteten sich aus und kurz bevor einer der Nachtmahre sie mit erhobenem Schwert - bereit zum Zuschlagen erreichte - ballten sich Funken und Schleier zusammen, lösten sich von ihrer Hand und verschlangen die restlichen Nachtmahre.

Ein entsetzliches kaltes Reißen ertönte, Krummsäbel fielen klirrend zu Boden und zeigte nichts als dunkle Blutflecken auf dem Boden, als sich die Dunstschwaden langsam hoben.

Zitternd ließ Gwyn die Hand sinken.

"Kayleigh?", keuchte sie erstickt und wandte suchend den Kopf.

Das kleine Drachenweibchen hockte nicht weit entfernt auf der Brust eines Nachtmahrs. Schwarzes zähes Blut lief ihm über das Gesicht, das aus mehreren großen Kratzern und einigen tiefen Wunden stammte, die allerdings kaum im schaurigen Gesicht zu erkennen waren. Das Wesen war offenbar besinnungslos.

Die übrigen Nachtmahre dagegen....

Übelkeit stieg in Gwyn auf.

Die grünen Blitze hatten nur verbrannte Knochen und schmorende Fleischfetzten von denen übrig gelassen, die sie getroffen hatte und der blaue Dunst....Sie wollte nicht wissen, was innerhalb der Schleier mit ihnen geschehen war so das nichts mehr von ihnen übrig blieb als einige große Blutspritzer.

Sie bekam kaum noch Luft.

Sie hatte getötet.

Heftig zitternd ging sie in die Knie und sank auf den Boden.

Tot durch ihre Magie.

Sie würgte und war kurz davor sich zu übergeben.

Aber ein Gedanke ließ Gwyn nicht los: Nachtmahre! Schattenwesen, gefährlich und von jedem gefürchtet, sie zitterte noch immer vor Angst.

Was taten sie an diesem Ort?

Mitten in der Festung der Priesterkaste?

Andererseits war es so kein Wunder, dass sie in den Gängen oben niemandem begegnet waren!

Nachtmahre waren gute Wächter. Und noch bessere Mörder. Wo sie waren benötigte man keinen anderen Wachen mehr.

Ohne Magie wäre sie verloren gewesen.

Aber trotzdem: es änderte nichts daran, dass sie sie getötet hatte.

Gwyn hörte, wie Kayleigh näher schlurfte und ihr beruhigend den Kopf auf die Knie legte. Sie schniefte leise.

"Es war notwendig.", erklang urplötzlich eine Stimme hinter ihnen.

Leesha!

Gwyn fuhr herum.

Leesha und Ivas standen nur wenige Schritte hinter ihr. Auf Leeshas Gesicht lag ein beinahe trauriges Lächeln.

Warum hatte sie ihr nicht geholfen?

Sie hätte doch......

Sie war dagewesen und hatte nichts getan!

Sie hatte zugesehen, wie die Nachtmahre auf sie zustürzten und hatte nichts getan, um Gwyn zu verteidigen!

Es wäre ihr doch mit ihrer Macht sicher leicht gefallen...

Warum hatte sie nichts getan?!

Ein Schauer durchfuhr Gwyn.

"Es war notwendig.", wiederholte ihre Lehrmeisterin ruhig.

"Notwendig? Wie kannst du so etwas sagen?!", fragte sie mit zitternder schriller Stimme: "Ich habe...und du..." Verzweifelt brach sie ab.

"Du wirst es bald verstehen."

Verstehen?

Was gab es da zu verstehen?

Es war wie in einem furchtbaren Alptraum!

Gwyn spürte wie Leesha näher trat. Und dann tat sie etwas, dass sie noch nie getan hatte: Sie strich Gwyn über den Kopf.

"Es war notwendig. Und es ist erst der Anfang...", flüsterte sie.



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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Von:  Yalene
2005-11-08T16:28:43+00:00 08.11.2005 17:28
Das war ja famos gruselig, ich hab jetzt noch ne Gänsehaut.

Ok, langsam wird es noch spannender, als es so schon war.
Die Priester haben hier ganz offensichtlich ne große Nummer am Laufen und sind sicher nicht so dem Göttlichen ergeben, wie es ihre vermeindliche Aufmachung zuerst erscheinen lässt, wenn sie sich mit dunklen Geschöpfen abgeben... und diese ihnen auch noch gehorchen.

Ich denke mal, Leesha bereitet hier einen großen Kampf vor, den sie allein nicht bestreiten kann. Gwyn hat ganz offensichtlich ein enormes magisches Potential, aber was hilft es damit in den Kampf zu ziehen, wenn sie keinen Schaden anrichten kann?
Darum meinte Leesha wohl, es sei notwendig gewesen, dass Gwyn die Wächter mit eigener Kraft tötete - egal wie schmerzhaft das vielleicht sein mochte.

Aber genug meiner irrwitzigen Vermutungen. Ich hoffe, Antworten warten in den nächsten Kapiteln.

Yalene
[FFFZ]
Von: abgemeldet
2005-07-01T13:21:13+00:00 01.07.2005 15:21
meine frage ist zwar immer noch nicht beantwortet, ABER du hast mich mit diesem kapi davon abgelenkt...(<<zu mindestens ein bisschen...)
das ist einfach großartig, wie du den kampf beschrieben hast!!!die arme gwyn, man kann ihre verwirrung richtig nachvollziehen...bin so gespannt wie´s weitergeht...natürlich jetzt mit nochmehr fragen im hinterkopf...oh man, du hälts ein echt auf trab...und das ist auch gut so, nur etwas anstrengend für mich (<<bin einfach grad so ungeduldig *schmunzel*)
Von: abgemeldet
2005-03-18T17:50:03+00:00 18.03.2005 18:50
Hey!
Mir gefällt die Stelle, in der beschrieben wird, wie die Magie wirkt sehr gut ... so was zu beschreiben ist für mich wahnsinnig schwer und deswegen beneide ich jeden, der des so toll hinbekommt, wie du, ohne, dass es kitschig wirkt! :)
Ich finds auch gut, dass eine "Kampfszene" vorkommt ... macht des ganze gleich viel spannender!
Weiter so!
esca
Von: abgemeldet
2005-02-11T20:50:05+00:00 11.02.2005 21:50
Hi,
und wieder mal ne Ladung Kommis =^.^=

Die Sätze waren teilweise etwas kurz und wieder viele Absätze... Dadurch war der Text leider etwas abgehackt.

Und wieder die Sache mit "Frau" und "Mädchen"... Ich mein, man kann es sich schon denken, wer gemeint ist - aber so wirklich eindeutig ist manchmal nicht und es verwirrt n bisschen...

Sehr schön beschrieben war der Kampf und auch die nachfolgenden Zweifel und Vorwürfe!

Die Frage warum es keine anderen Wächter gab, ist ja nun auch geklärt. Aber das Gwyn so stark ist *staun*
Die hat's ja echt drauf! Die ganzen Nachtmahre ganz alleine besiegt (naja, bis auf den, der von Kayleigh fertig gemacht wurde) !!!

Aber es scheint ja noch nicht vorbei zu sein...

Nyo, mal sieht sich im nächsten Kapitel ^.^


~*~ Noc ~*~
Von: abgemeldet
2005-01-26T14:35:33+00:00 26.01.2005 15:35
Hi,

wow! Das war ein wirklich actiongeladenes Kapitel. Hätte ich bei dem Titel nicht gedacht O.O

Wie du die Magie beschreibst...es ist wirklich klasse! Die Nachtmahre hast du eher spärlich beschrieben, aber ich glaube da hätte man auch nicht mehr drüber schreiben können.

Jetzt hab ich schon einen leisen Verdacht...vielleicht ist dieses ganze Unterfangen nur eine Art "Test"? Eine Herausforderung für Gwyn...würde mich nicht wundern. Da Leesha nicht geholfen hat, wäre es durchaus möglich *heute logisch denkt*

Logo, dass ich schnell weiterlese XD


Kiana-chan
Von:  MagicCircle
2005-01-23T12:58:47+00:00 23.01.2005 13:58
Ich absorbiere die Geschichte hier richtig. Wenn das Kapitel zu Ende ist, ist es wirklich so, als würde man aufwachen.
Das Kapitel war schaurig schön. Und endlich war ein wenig Action dabei. Was sind diese Nachtmahre eigentlich für Wesen. Sie kamen mir erst wie Dementoren oder Nazgul vor, aber diese kann man ja nur vernichten und nicht töten. Ich dachte schon fast, dass es bei dir menschliche Wesen mit ungewöhnlichen Kräften sind. Aber das sind sie nicht? Oder?
Na gut, am Ende die Tränen waren wirklich herzzerreißend *schnüff*.

Caris
^('v')^
Von: abgemeldet
2004-12-14T13:31:18+00:00 14.12.2004 14:31
>Grüne blitzen schossen zuckend und laut knisternd hervor

"Grüne blitze" oder "Grünes blitzen". Bei zweiteren muss der Satz etwas umgeschrieben werden.

>Blaue Funken und dünne nebelartige Schleier ...

Nach "dünne" gehört ein Komma.

>...die sie getroffen hatte, der blaue Dunst....Die Kreaturen lagen reglos auf dem Boden.

Nach "Dunst" reichen im Prinzip immer drei Punkte, mehr sind auch nicht schlimm, was mich stört ist das fehlende Leerzeichen, das du versehentlich ausgelassen hast. Man erkennt, dass es ein Flüchtigkeitsfehler war. Eine neue Zeile wäre auch nicht schlimm.

>Tot durch ihre Magie.

Ich weiß, es gibt den Tod und tot. Der Satz wirkt auf mich irgendwie störend, wegen dem Tod/tot Problem. an sich, denke ich, nicht falsch, aber den Satz sollte man etwas mehr ausbauen. Zum Beispiel: "Sie fanden durch ihre Magie den Tod."
Klingt irgendwie schöner, aber passt dann nicht mehr zum Rest der Story... äh... egal. Weiter im Text!

Und wieder das selbe Dialogproblem, wie neulich.

Zu den Nachtmahren: Als Fabelwesen exestieren sie wirklich. Jedoch setzen sie sich schlafenden Menschen auf die Brust und sorgen für Albträume. Oder verwechsle ich da gerade was mit den Albs? *unsicher ist.
Schön mal wieder Zeit zum lesen zu haben. ^^
Von:  silberstreif
2004-12-06T19:27:21+00:00 06.12.2004 20:27
>Schwarze wallende Umhänge, die in ständiger Bewegung waren, obwohl die gestalten vollkommen reglos da standen.<

Gestalten groß

>Dann griff der erste von ihnen nach einem Krummsäbel, dessen Griff hinter seinem Rücken empor ragte.<

Erste groß

>Sie ballte die Faust, machte eine schwungvolle Bewegung mit dem Arm, schleuderte die Hand den Nachtmahren regelrecht entgegen und öffnete dabei die Hand.<

Hand Wiederholung

Spannendes Kapitel, bei dem Gwyns Gefühlte gut rüberkommen. Überhaupt würde ich dieses Kapitel, fast als das bester bisher küren^^

Silberstreif

[FFFZ]
Von: abgemeldet
2004-10-02T12:05:13+00:00 02.10.2004 14:05
Die arme Kleine *snif*
Das ist unfair X_X na ja aber egal X_X
woher weiß die eigentlich so genau wo sie hinmuss? X_X
Von: abgemeldet
2004-07-20T09:47:48+00:00 20.07.2004 11:47
Uh das wird ja schon richtig spannend^^ *g*
Na ja und Gwyns Verhalten kann ich gut nachvollziehen, hast du auch schön erklärt^^ Nur tapp ich weiter im Dunkeln, waah wie ich das hasse *lol*
Ansonsten gibts da paar Wiederholungen und paar Buchstaben verschluckt, aber ansonsten klasse^^


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