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White Lily

von

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Disclaimer: Alle Charaktere gehören J.K. Rowling, ich hab sie nur geliehen und hoffe sie verzeiht es mir, außerdem will ich mit der Geschichte kein Geld verdienen (wär ja schön *g*)

Der Grahlhof... nun ja, da habe ich diesen Sommer Ferien gemacht, allerdings habe ich nur den Namen geklaut, der Rest entspringt meiner Fantasie.
 

"Das reicht, Tom, vielen Dank!" Lily schob ihren Teller zurück und lächelte den Wirt an. Tom nickte und lächelte zurück, während er den Tisch vor ihr abdeckte. "Sie sollten lieber bald in ihr Zimmer gehen, Miss Evans", flüsterte ihr leise zu, und sein eben noch lächelndes Gesicht sah besorgt aus. Lily hob die Augenbrauen und spitzte die Lippen. "Meinetwegen." Sie strich sich eine rote Haarsträhne aus dem Gesicht und stand auf. "Gute Nacht, Tom." Sie

winkte und ging hoch. Keine Minute später ließ sie sich auf ihr Bett fallen. "Toll", dachte sie, "Was ist das für eine Welt, in der ein fast siebzehn Jähriges Mädchen um halb Acht auf sein Zimmer gehen muss, da es im Schankraum Gefahr läuft, angegriffen zu werden?" Sie zog eines ihrer Bücher aus dem am Boden liegenden offenen Koffer und begann zu lesen. Seit sie

hier war, tat sie fast nichts anderes. Das Geld, welches ihre Eltern ihr vererbt hatten, (einen Teil hatte natürlich auch Petunia bekommen), lag sicher in Zauberergeld eingetauscht in ihrem Verließ in Gringotts. Sie hatte sich davon an ihrem ersten Tag gleich neue Bücher gekauft, die sie inzwischen Auswendig konnte. Vor zwei Tagen war ihre Liste mit den Schulbüchern für das siebte Jahr geschickt worden. Da sie nichts Besseres zu tun hatte, las sie

sie ebenfalls. Tom, Professor McGonagall und sogar Dumbledore selbst hatten ihr gesagt, dass es sicherer für sie wäre, wenn sie sich sowenig wie möglich in der Winkelgasse aufhielt und lieber in ihrem Zimmer blieb. Während der paar Ferienwochen, in denen sie hier war, wurden schon fünf Muggelgeborene angegriffen. Die maskierten Zauberer, die die Taten begangen hatten, hatten die armen Seelen fast umgebracht, als sie sie auf offener Straße mit verschiedenen Flüchen folterten. Halb tot ließen sie sie am Straßenrand liegen und verschwanden lachend. Irgendjemand kümmerte sich um sie, oder brachte sie nach St. Mungo's, allerdings erst nach Einbruch der Dunkelheit, und wenn sie sich sicher waren, dass keiner zusah. Niemand wollte den Maskierten einen Vorwand geben, sie selbst ebenfalls anzugreifen. Lily hatte all das nur von Leuten aus dem Tropfenden Kessel gehört, sie selbst war nie dabei gewesen, und darüber war sie froh. Wenn sie da gewesen wäre, was hätte sie

alleine schon tun können? Sie wusste genau, dass ihr niemand geholfen hätte, wenn die Todesser dann auch auf sie losgegangen wären. Seufzend rollte sie sich auf den Bauch und blätterte die Seite um.
 

*****

Drei Tage später geschah es. Lily kam die Treppe herunter, um zum Mittag zu essen. Schon während sie durch den Gastraum schritt, merkte sie die nervöse, angespannte Stimmung. Tom warf ihr die ganze Zeit beunruhigte, fast angstvolle Blicke zu, als wünschte er, dass sie nicht hier wäre, aber als er ihr den Teller brachte, sagte er kein Wort. Er sah sie noch nicht einmal an. Sie begann zu essen. Einige Menschen standen auf und verließen eilig den Pub, als ein paar andere hereinkamen. Lily beobachtete sie und schluckte mühsam eine Kartoffel herunter. Dann flog die Tür zum Hinterhof auf, und Zauberer kamen herein. Sie trugen lange, schwarze Kapuzenumhänge und Masken vor dem Gesicht. Lily blieb fast das Herz stehen. Langsam ließ sie ihr Besteck niedersinken und griff so unbemerkt wie möglich nach ihren Zauberstab.

Sie wusste, wenn sie erst jemand als Muggelgeborene enttarnte, dann würde auch ihr Zauberstab ihr nicht mehr helfen.

Die anderen Zauberer und Hexen verfolgten die Todesser mit den Augen, die Kopfe aber gesenkt, als wollten sie nicht auf sich aufmerksam machen. Nur einige Wenige, nämlich die, die gerade eben hereingekommen waren, wagten es, die Maskierten direkt anzuschauen. "Verräter", dachte Lily, während sich ihr Magen verkrampfte. "Tom! Sechs heiße Honig-Met, ein Johannesbeer-Rum und Zwei Butterbier!" bellte einer der Maskierten. Sie ließen sich an der Bar nieder und ließen ihre Blicke durch den Raum schweifen. Lily senkte schnell den

Kopf und griff nach dem Wasserglas, einmal um ihre Gesicht zu verdecken, und zum zweiten, weil ihre Kehle sich knochentrocken anfühlte. Sie glaubte, gleich laut husten zu müssen, und das wollte sie um alles in der Welt vermeiden. Bloß keine Aufmerksamkeit erregen!

Die Todesser tranken nicht, sondern unterhielten sich lautstark. "Weißt du was, Tom?" bemerkte plötzlich einer von ihnen und wandte sich an den Wirt. Tom schien hinter seiner Theke völlig zusammen zu schrumpfen und gab ein leises, fragendes Geräusch von sich. Der Zauberer deutete auf das Bild hinter einer Gruppe Zauberer an der Wand. "Das Bild da, siehst du das Bild, Tom?" Tom nickte. "Das hat ein Schlammblüter gemalt. Warum hängst du das Bild von einem dreckigen Schlammblüter in deinem Haus auf? Sie sind minderwertig, und

ihre Bilder sind es erst recht nicht wert, an der Wand eines reinblütigen Zauberers zu hängen, nicht war? Also wollen wir es doch lieber entfernen!" Ein greller Blitz schoss aus seinem Zauberstab und zerfetzte die Leinwand. Ein dunkles Loch gähnte in der Wand. Die Todesser johlten. "Das Regal da gefällt mir auch nicht!" brüllte ein anderer. WAMM! Ein paar Meter von Lily entfernt splitterte Holz. Irgendjemand schrie erschrocken auf, und als Sekunden

später weitere Blitze durch den Raum schossen, duckten sich fast alle und hielten sich schützend die Arme über den Kopf. Nur die Zauberer, die sich anscheinend nicht vor den Todessern fürchteten, waren aufgesprungen, und zu Lilys Erschütterung begannen sie ebenfalls, Gläser, Lampen, Stühle und ähnliches zu zerschmettern. Scharfe Teile flogen durch

die Luft. Eine Glasscherbe schnitt Lily in die Hand, als sie ihre Augen schützen wollte. "Du da!" brüllte irgendwer. Lily zuckte zusammen und sah sich um, ob sie gemeint war. Aber der Todesser deutete auf einen Zauberer zwei Tische weiter, der mit schreckensweiten Augen den Maskierten anstarrte. "Du bist doch George MacKimmon, nicht wahr?" bellte der Rodesser.

Der Mann nickte verängstigt. "Und deine Frau ist doch Lindsey Bicks?" Wieder ein Nicken. "UND IST LINDSEY NICHT EIN GOTTVERDAMMTES SCHLAMMBLUT?" brüllte der Todesser. Der Mann wimmerte. "MACKIMMON!" donnerte der Anführer der Todesser. "Was für eine Schande bringst du über die Reinblütigen Zauberer, indem du mit einem dreckigen Halbmenschen verheiratet bist???" Er hob den Zauberstab, und sein Fluch traf George MacKimmon direkt in den Bauch. Er schrie auf und wandte sich, während sich offensichtlich eine kochendheiße, schmerzende Substanz über seinen Körper verbreitete. Die Menschen krochen auf dem Fußboden zur Tür und versuchten, unbemerkt das Weite zu suchen, andere versteckten sich unter den noch heilen Tischen. Lily selbst hatte sich hinter die rauchenden Trümmer des Nachbartisches verkrochen und betete stumm, dass sie sie nicht entdecken würden. Die Schreie des Mannes klangen ihr in den Ohren. Die Todesser sahen sich jetzt nach weiteren Opfern um. Hektisch sah Lily an sich herunter, ob irgendetwas sie als Muggelstämmige auszeichnen könnte. Unter ihrer Zaubererrobe trug sie schon die Hogwartsuniform, aber sie trug ganz normale Turnschuhe! Muggelschuhe! Verzweifelt zog sie den Stoff ihrer Robe über ihre Füße und konzentrierte sich darauf, nicht gesehen zu

werden.

Ein leises "Plopp", das sich wiederholte, ließ sie aufhorchen. Irgendjemand war gerade appariert oder disappariert. "Bleibt stehen!" brüllte eine Männerstimme. Der Todesseranführer wies seine Gefährten an, erst im letzten Moment zu verschwinden. Blitze und Flüche schossen hin und her. Auch der letzte Rest des Pubs wurde jetzt zerstört, als ein wütender Kampf entbrannte. Lily wagte es, vorsichtig einen Blick über die Trümmer zu werfen. Mehrere Zauberer und Hexen, die das Zeichen des Ministeriums trugen, waren

erschienen und duellierten sich hart mit den Todessern. Ein Fluch traf Lilys Haufen und sie zog Hastig den Kopf zurück, als blaue Flammen ihr fast das Gesicht verbrannten. Neben sich sah sie zwei Zauberer in Gebückter Haltung zur Tür rennen und verschwinden. Sie wollte auch weg, aber wohin?

Irgendjemand näherte sich ihr, und Lilys Gedanken flogen. Was sollte sie tun? Ein hastiger Blick ließ sie erkennen, dass der Mann eine Maske trug. Jetzt hatte er sie entdeckt. Er hob den Zauberstab. Im gleichen Augenblick traf ihn ein Schockzauber. Ein anderer Zauberer, einer der Ministeriumsleute, sprang über die Trümmer hinweg und zog Lily hoch. "Du musst hier

weg!" sagte er scharf. "Aber wohin?" jammerte sie. "Hast du kein Zuhause?" "Nein. Ich habe hier gewohnt." Sie hatte das Gefühl, ihre Zunge würde sich dauernd verknoten. Der Mann kniff kurz die Lippen zusammen und schoss über die Schulter hinweg einen Lähmfluch ab. "Kannst du apparieren?" fragte er. Lily schüttelte den Kopf und sah sich ängstlich nach den

anderen um. Die Todesser disapparierten, aber einige schossen immer noch Flüche ab. Der Mann schien kurz nachzudenken. Dann schnappte er sich einen seltsamer Weise heil gebliebenen Trinkpokal vom Boden und tippte ihn an, während er "Portus" murmelte. "Hier, das ist ein Portschlüssel, er wird dich zu mir nach Hause bringen. Du musst hier jetzt zuerst einmal weg, ich komme gleich und dann können wir überlegen wo du hin kannst, ja? Ich

komme auch gleich. Sag mir nur schnell deinen Namen." "Lily Evans, Sir." "Okay Lily, ich werde gleich bei dir sein." Er gab ihr den Pokal. Lily ergriff ihn und fühlte, wie sie hochgerissen wurde.
 

Mit einem Plumpsen landete sie in einer gemütlichen Küche. Eine Frau, die gerade den Abwasch machte, sah sich erstaunt um. "Nanu? Besuch?" Sie lächelte, aber Lily bemerkte trotzdem, dass sie die Hand am Zauberstab hatte. "Ich- tut mir leid, ich-" Sie rappelte sich auf und wurde scharlachrot. Dann apparierte mit einem leisen plopp der Mann von eben neben ihr. "Ah, du bist heil angekommen", lächelte er. Die Frau hob fragend die Augenbrauen.

"Sally, die junge Dame hier war bei einem Angriff der Todesser im Tropfenden Kessel anwesen und scheint leider keinen Ort zu haben, wohin sie gehen könnte. Wäre es möglich, dass Lily erst einmal hier bleibt?" wandte sich der Mann an sie. Sally nickte verstehend. "Ich muss wieder weg. Da draußen ist die Hölle los." "Komm heil wieder, David." Die Frau strich sich eine dunkelbraune Locke aus der Stirn und lächelte Lily zu, als ihr Mann verschwand. "Komm her Liebes, das war wahrscheinlich ein Schock für dich, nicht wahr?" Sie deutete auf einen der Küchenstühle, und Lily setzte sich gehorsam. Sally holte einen Teller Kekse von einem Bord und stellte ihn demonstrativ vor Lily auf den Tisch. "Und wer bist du?" "Lily Evans, Ma'am", sagte sie sie leise und nahm sich zaghaft einen Keks. "Oh, nenn mich Sally", lachte die Frau. "Es kann noch Stunden dauern, bis David nach Hause kommt, dann wird sich

alles Weitere klären, ja? Du kannst solange gerne hier bleiben. Hier wird dir nichts passieren. Aber da draußen zu sein..." Sie verstummte und schauderte. Dann sah sie Lily genauer an.

"Oh je, du bist eine Muggelstämmige, nicht wahr?" Das war nicht abwertend gemeint, wie Lily an ihrer Stimme hören konnte, eher mitfühlend, weil sie dadurch gefährdeter war als die meisten anderen. Sie nickte. Sally deutete auf ihre Schuhe. "Wenn du außerhalb der Schule bist, solltest du vielleicht nicht gerade Turnschuhe anziehen. Zwar tragen auch viele Zaubererkinder Muggelkleidung, aber zurzeit..." Sie schwieg. "Ich kann schauen ob wir für

dich ein paar einfache Stiefel besorgen können. Es sind nur solche Kleinigkeiten, aber das reicht ihnen schon, um einen zu diskriminieren." Lily musste nicht fragen, wen Sally mit ,ihnen' meinte. "Das wäre nett", sagte sie leise. Die Frau lächelte aufmunternd. "Brauchst du irgendwas? Hast du Hunger? Es ist noch etwas Käseauflauf übrig." Lily lächelte zaghaft. "Ich

war gerade beim Mittagessen, als die- die Todesser auftauchten. Ich fürchte, mein Essen liegt jetzt auf dem Boden des Tropfenden Kessels verstreut." Sally gab ein Glucksen von sich und schwang ihren Zauberstab. Begeistert sah Lily zu, wie die Speise auf dem Herd anfing, zu dampfen und sich offensichtlich erwärmte. Bald duftete es in der Küche nach überbackenem Käse und Nudeln in Tomatensauce. Mit einem weiteren Schnipsen des Zauberstabs

verschwand der Keksteller vom Tisch und ein anderer kam aus einem Schrank angeflogen.

Besteck, ein Glas und eine Serviette platzierten sich ordentlich daneben. Sally lächelte über Lilys faszinierte Blicke. "Schon mal in einem echten Zaubererhaus gewesen?" fragte sie beiläufig. Lily schüttelte den Kopf. "Meine Freundin Anlea ist auch eine Muggelgeborene, und Sheilas Mutter ist ebenfalls eine Muggel. Dadurch gibt es in ihren Häusern nichts- nichts Besonderes. Außer wenn Sheilas Dad da ist, aber er arbeitet fast den ganzen Tag." "Und du?

Ich meine, David meinte, du hättest kein Zuhause..." Sally sah sie vorsichtig an, nicht sicher, ob sie das Thema anschneiden sollte. Lily leckte sich etwas Käse von den Lippen. "Meine Eltern sind letztes Jahr bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Meine Schwester Petunia wohnt jetzt in ihrem Haus und hat mich fast sofort rausgeworfen. Sie mag keine Magie." "Tatsächlich? Warum nicht?" "Ich weiß es nicht. Früher habe ich mich eigentlich immer gut mit ihr verstanden, aber dann... seit ich den Brief von Hogwarts bekommen hatte,

war sie abweisend zu mir, und als ich nach meinem ersten Jahr nach Hause kam, hat sie mich schon völlig ignoriert. Dann hat sie angefangen, Mum und Dad Lügengeschichten über mich zu erzählen, und mir ganz offen gesagt, was sie von mir denkt: Dass ich eine Missgeburt bin."

"Was???" Sally sah sie schockiert an. Lily zuckte nur die Schultern. "Es ist mir egal. Ehrlich gesagt würde ich lieber wieder in den Tropfenden Kessel zurück als Petunia fragen zu müssen, ob ich bei ihr wohnen kann." Sie lächelte, um Sallys besorgtes Gesicht wegzuwischen. "Ach du meine Güte", murmelte diese. Dann drehte sie sich um und machte sich wieder am Abwasch zu schaffen. "Erzählst du mir, was genau im Tropfenden Kessel passiert ist? Dir scheint es nichts auszumachen, darüber zu reden... ich meine, sonst wird so etwas ja immer totgeschwiegen." Also erzählte Lily ihr, was geschehen war, und während sie Sallys lockigen braunen Zopf beobachtete, wie er hin und her wippte, als sie abwusch, berichtete sie auch von den anderen Vorfällen in der Winkelgasse, von denen sie gehört hatte, und schließlich auch von ihren eigenen Sorgen und ihrer Wut darüber, dass niemand etwas gegen diese Menschen tat. Während sie sprach, wunderte sie sich über sich selbst. Sie hatte

noch nicht einmal Anlea und Sheila soviel erzählt. Tatsache war, dass die beiden zwar ihre Freundinnen waren, aber sie sich doch manchmal wie das dritte Rad am Wagen vorkam. Sie mochte die beiden gerne, doch trotzdem gab es einfach eine Menge Themen, die sie nie den beiden gegenüber ansprechen würde, oder Dinge, die sie nie mit ihnen gemeinsam tun würde.

Eine wirklich beste Freundin in Hogwarts hatte sie nicht. Meistens war sie zu sehr mit ihren Hausaufgaben beschäftigt, damit, den kleineren zu helfen, und seit dem fünften Jahr auch mit ihrer Pflicht als Vertrauensschülerin. Und auch mit ihrer Mum und ihrem Dad hatte sie nicht über die Dinge in der Zaubererwelt, die sie bewegte, sprechen können, da sie nicht verstanden, wovon sie sprach. Sie mochte Sally einfach. Tatsache war, dass sie nur den Vornamen dieser Frau kannte, und nicht mehr von ihr wusste als dass sie eine Hexe war und einen Mann namens David hatte, der sie vor den Todessern gerettet hatte, aber ihre einfache Art war es, die der ganzen Küche eine angenehme Atmosphäre gab. Sallys Stimme war etwas tiefer, als für Frauen gewöhnlich, und dazu leicht rau, als wäre sie immer heiser. Sie schien eine rundliche, warme Aura um sich zu haben, obwohl sie für eine Frau ihres Alters recht schlank war, und obwohl sie kein herausragendes Gesicht hatte, schien sie eine innere Schönheit auszustrahlen. Sie hörte Lily stumm zu, nickte ab und an zustimmend und klapperte mit den Tellern. Als sie ihre Geschichte beendete, und sich alle Sorgen von der Seele geredet hatte, drehte sie sich wieder um und trocknete ihre Hände an ihrer Schürze ab. "Wenn du möchtest, dann kannst du gerne hier bleiben, Liebes. Das Haus ist groß genug, und ich glaube nicht dass du irgendwen stören würdest." Sie schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. Lily dachte nur eine Sekunde darüber nach und nickte dann dankbar. Anlea war mit ihren Eltern nach Italien gefahren, und Sheila besuchte ihre Großtante in Irland. "Aber... tut mir leid, ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, wo ich hier bin", brachte sie zögernd heraus. "Was, hat David dir das nicht gesagt?" fragte Sally erschrocken. Lily schüttelte den Kopf. "Er hat mich nur gefragt, ob ich ein Zuhause habe, apparieren kann, und dann hat er mir den Portschlüssel in die Hand gedrückt und gesagt, der würde mich zu ihm nach Haus bringen." "Das heißt, er hat dir noch nicht einmal gesagt, wer er ist? Oh Himmel, dieser Mann!" Schimpfend warf Sally ein paar Gabeln in eine Schublade. "Tut mir Leid, Liebes, das tut mir wirklich fürchterlich Leid. Du befindest dich auf dem Grahlhof." Sie band sich die Schürze ab, worunter sie eine dunkelblaue Leinenrobe trug, etwas, dass Lily noch nie gesehen hatte. "Und ich bin Sally-Anne Potter, und mein Mann, dieser Hornochse, ist David Potter. Herzlich willkommen!" Sie breitete die Arme aus und deutete damit auf das Haus um sich. Lily lachte, obwohl der Name "Potter" sie fast umgehauen hatte. Sie konnten doch nicht etwa-aber Potter war ein sehr häufiger Name, vielleicht war es nur Zufall... "Ähm, sie sind nicht zufälliger Weise mit James Potter verwand?" fragte sie zögernd. Sally lachte. "Doch, schon. Zufälliger weise ist er mein Sohn." Lily konnte es nicht fassen. Sie würde die nächsten Tage in dem Haus von dem Jungen verbringen, den sie am wenigsten ausstehen konnte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von: abgemeldet
2006-10-13T12:13:14+00:00 13.10.2006 14:13
wieso kann man eigentlich keine fanfics favourisieren? o.O'

..oder bin ich einfach nur zu doof dazu? xD'

ich lieeeebe diese ff *.*
moah x]

brr is die schön ^-^
Von:  Pandaexpress
2006-07-18T09:52:51+00:00 18.07.2006 11:52
einfach nur hamma genial...
i love deine ffs...
Von:  Adame
2005-06-01T22:28:18+00:00 02.06.2005 00:28
das fängt ja schon mal gut an. bin gespannt wie es weiter geht. kann leider erst später weiter lesen. aber ich werde weiter lesen^^ *androh* wirklich toll geschrieben!^^
Von: abgemeldet
2005-01-03T11:03:07+00:00 03.01.2005 12:03
das fängst schon mal gut an...
find ich toll!
ich mach mich dann mal schnell ans weiterlesen.. *gg*
Von: abgemeldet
2004-11-19T09:47:02+00:00 19.11.2004 10:47
Also hab mir die Fanfic an einem Tag mal durchgelesen, ja ich weiß ich bin verrückt aber sie hat mich so gefesselt. Du hast das alles super geschrieben. Die Geschichte ist einfach Super. Weiß nich wie ich sie beschreiben soll, bin sprachlos.
Mach weiter so!
=3
Von: abgemeldet
2004-08-24T15:48:12+00:00 24.08.2004 17:48
Süss ... das Ende des Kapitels war etwas vorhersehbar, aber wie du die Athmosphäre der Angst beschrieben hast war super.
*macht sich auf zum zweiten Kapitel*
Von: abgemeldet
2004-06-11T19:05:00+00:00 11.06.2004 21:05
Huhu ^^
Hab deine FF schon auf fanfiction.net gelesen und muss sagen, sie ist wirklich einsame Spitze!!!!!
Könntest du nicht auch die FF von Bill und Fleur hier posten?!
Biiiiiiiitte!!!!!!!!
Greetz
Manya
Von: abgemeldet
2004-05-30T12:14:12+00:00 30.05.2004 14:14
nur ne frage! gibt es zu dem Kappi noch ne dritte seite? weil bei mir wird die dritte angezeigt aber da steht einfach nichts (nicht das ich hier was verpass oO)
bis jetzt... genial.
Ich meine das ist alles super beschrieben udn welche Ironie des Schicksals, das sie ausgerechnet bei James zu hause gelandet ist ^^
also bis denne
sue^^
Von: abgemeldet
2004-05-14T16:49:11+00:00 14.05.2004 18:49
Hi na!!!
Bitte schreib weiter!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Echt klasse!!!!!!!!!!!!!
Von: abgemeldet
2004-05-14T11:43:10+00:00 14.05.2004 13:43
hi wie gehts??????
diese fanfic ist echt super. bitte könntest du so schnell wie möglich weiter schreiben denn ich halte es nicht mehr aus bis zum nächsten kapitel. biiiiiiiitteeeeeeeeeeeeee


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