3. Der Jäger und das Erwachen...
3. Der Jäger und das Erwachen...
(immer noch Flashback)
"Warum greifen sie nicht an?" Tsunade ging unruhig auf dem Wall hin und her. Vom Wald-Ein Schrei! Viele Schreie! "Da sind die Flüchtlinge! Sie wollen Geiseln nehmen! Wie konnte ich nur so blöd sein?" besorgt sah Tsunade in die Richtung der Flüchtlinge. Plötzlich hörte sie Schreie vom Heer Orochimarus. Ein Fauchen. Entsetzt wirbelte sie herum.. Sie wurde bleich, ihre Hand umklammerte die Brüstung, bis die Fingerknöchel sich weiß färbten.
Etwas Oranges, über und über mit Blut besudelt, stürzte sich mit einem Fauchen in den Kampf und metzelte alles nieder, was sich bewegte. Grauenerfüllte Schreie drangen den Wehrwall hoch.
"Naruto..." Sasuke ließ zu, dass die zitternde Sakura ihr Gesicht an seine Schulter drückte. "... er benutzt es! Bald kann ihn niemand mehr aufhalten! Wir... Wir müssen etwas tun! Irgendwas! Schnell!"
Er packte Tsunade an den Schultern, doch die starrte nur entsetzt weiter auf das Grauenvolle Spektakel. "Was... können wir schon...gegen das da ausrichten?" wisperte sie. Erschrockene Schreie kamen aus dem Dorf. Tsunade zuckte zusammen, als eine weiße Person entschlossen neben ihr über den Wall sprang. "HINATA!!" Kurz entschlossen sprang Neji hinterher. Er musste sie schützen!
Sasuke fackelte nicht lange, er sprang einfach hinterher, dicht gefolgt von Sakura, Kakashi und Jirayia, während Tsunade versuchte, Hiashi zu beruhigen "HINATAA! KOMM ZURÜCK! ICH... ICH BEFEHLE ES DIR! KOMM ZURÜCK!!"
Naruto wütete durch die Reiehen der Angreifer. Warum, wusste er selbst nicht, das war auch nicht wichtig! Es war egal! Er wollte jagen! Jagen! Blut! Weiter!
Hinata stand einen Moment orietierungslos und verwirrt am Wall, als jemand hinter ihr landete. "Schwesterchen..." brummte Neji "... das ist mit Abstand das Blödeste, was du jemals gemacht hast!"
Sasuke, Sakura, Kakashi und Jirayia landeten hinter ihnen "Was hast du jetzt vor?" "Wir müssen ihn auf... aufhalten!" stotterte Hinata "Da... Das ist nicht Naruto!" "Und wie soll man ihn aufhalten?" fragte Neji etwas aggresiv. Zur Zeit befanden sie sich nicht in unmittelbarer Gefahr, sie wurden vom Heer nicht bemerkt. Zu den Dingen, wegen denen 7 Ninjas leicht übersehen werden gehört zweifellos ein Ninja-Dämon im Berserkermodus.
Hinata schüttelte den Kopf und war knapp davor, in Tränen auszubrechen "Ich weiß es nicht!" schluchzte sie erstickt
"Schwesterlein..." meinte Neji besorgt "... tu nichts unüberlegtes!"
Den anderen bot sich mittlerweile ein erstaunliches Schauspiel:
Das Heer floh!
Die Moral war vergessen, ob nun Oto-, Ame- oder Taki-Nin, ob Nuke-Nin oder Samurai, jeder rannte ums eigene Leben und ORochimaru rannte als erster. Die Allianz war gebrochen, die Bedrohung vorbei.
Naruto stieß ein Fauchen aus. Seine Beute floh? Er setzte an und wollte schon hinterherspringen, da... "NEIN!" Hinata rannte vor, bevor irgendwer sie aufhalten konnte und umarmte Naruto "Naruto... bitte hör auf..."
Und Wunder geschehen... Langsam wurden Narutos Augen wieder blau und klarer, als würde er aus einem tiefen Traum aufwachen... "Hinata?" flüsterte er erschrocken "... was..." Hinata löste sich von ihm und sah ihm tief in die Augen. Sie sah nur Verwirrung und Angst "Es ist alles gut..." "... Meine Hände... sie sind voller Blut!" "Naruto..." "Wie soll ich jemals das Blut von meinen Händen runterkriegen?"
Naruto fiel auf die Knie. Mit vor Grauen geweiteten Augen sah er sich um "All das... Habe ich getan? Ich..." "Naruto..." "Hinata..." Er sah verzweifelt aus, seine Augen waren immer noch voller Entsetzen "... Ich habe Angst! Angst vor mir selbst!" "Shh... Ruhig Naruto!" leicht nahm Hinata ihn in ihre Arme und wiegte ihn sanft hin und her "Ich bin da! Schlaf ein! Keine Angst! Ich passe auf... Schlaf, Naruto-kun!"
Sie spürte, wie Naruto's Kopf auf ihre Schulter sank. Leicht hilflos stellte sie fest, dass sie unter seinem Gewicht nicht aufstehen konnte. Schließlich befreite Jirayia sie aus ihrer misslichen Lage, indem er Naruto, der voller Blut war, einfach hochhob. Neji hielt Hinata seine Hand hin, zögerlich griff die Hyuga danach und stand wacklig auf "Geht doch!" sagte Neji gezwungen fröhlich. Sie gingen stumm auf das Tor zu, welches gerade geöffnet wurde. Sakura hatte Jubel erwartet, doch kaltes Schweigen empfing sie.
Hiashi kam und zerrte Neji und Hinata wortlos mit sich. Jirayia sah sich beunruhigt nach Tsunade um, doch die blonde Frau war nirgends zu sehen. Also brachte er Naruto ins Sanitätszelt. Er legte Naruto auf eine der Liegen, dann ging er wieder, um Tsunade zu suchen. Auch Kakashi verließ das Zelt, um Iruka und die Zivilisten wieder zu holen. Sakura und Sasuke sahen sich ratlos an, dann setzten sie sich still auf die Stühle neben dem Bett.
Wenig später wurde die unangenehme Stille von dem Schnalzen der Zeltplane am Eingang unterbrochen.Tsunade kam hereingerauscht. Sie biss sich auf die Unterlippe und sah vollkommen durch den Wind aus.
"Was ist, Tsunade-sama?" fragte Sakura besorgt. Tsunade schüttelte nur den Kopf und legte ihre Hand an Naruto's Stirn, dann an seinen Hals.
"Tsunade-sama?" Iruka kam herein, noch ziemlich außer Atem. "Was ist mit Naruto? Ich hörte von Kakashi, dass irgendetwas nicht in Ordnung sein und... Oh mein Gott!"
Er hatte Naruto auf dem Feldbett entdeckt. Mit schnellen Schritten lief er zu ihm "Geht es ihm gut?" Tsunade konnte nur nicken. Sakura musste zugeben, dass Naruto wirklich schlimm aussah:
Voller Blut und Dreck, die Kleidung zerissen. Und dann lag er auch noch so still da und rührte sich nciht, als wäre er tot.
"Er hat es benutzt, oder?" Sasuke nickte. Iruka vergrub das Gesicht in den Händen "Wir waren im Wald. Er hatte ein Kind gefunden, das zurückgefallen war und es zu mir gebracht. Dadurch hat er gemerkt, dass wir verfolgt werden und hat geschrien, wir sollen laufen. Ich hätte es wissen müssen... Aber die Situation war so... Kopflos! Ich bin einfach gelaufen, so schnell ich konnte, und..." "Schon gut!" beschwichtigte Tsunade den völlig aufgelösten Iruka. "Wir müssen uns eher überlegen, was wir machen, wenn Hiashi hier..."
Wie auf Kommando öffnete sich der Zelteingang und der weißäugige Clanvorstand trat herein, hin- und hergerissen zwischen Wut und Freude. /Wenn man vom Teufel spricht.../ dachte Sasuke trocken und beobachtette, wie Tsunade aufstand und sich schnell zwischen Naruto und Hiashi stellte, fast wie ein Schutzengel.
"Sie wünschen, Hiashi-sama?" fragte sie in einem schmierig, süßlichem Tonfall, als würde sie am liebsten sagen "Was denn jetzt schon wieder, du A****?"
"Das Dorf fordert sein Recht!" sagte Hiashi und versuchte, keine freudige Miene aufzusetzen.
"WAS SOLL DAS?!" schrie ihn Iruka aufgebracht an "WENN NARUTO NICHT GEWESEN WÄRE, KÖNNTE DAS DORF ÜBERHAUPT NICHTS MEHR!!"
"Irkua..." Erschrocken drehte sich Iruka um starrte auf den bleichen Jungen, der eben aufgewacht war. "Schon gut!" Naruto versuchte zu lächeln "Ich habe die Strafe verdient!" "Nein!" schrien Iruka, Sakura, Sasuke und Tsunade gleichzeitig. Von Jirayia kam ein "Was soll der Scheiß?!"
Hiashi jedoch ignorierte alles und nickte "Da hast du ausnahmsweise mal Recht, Uzumaki! Gib mir dein Stirnband!" Langsam band Naruto das Stirnband ab und gab es dem Hyuga, der die Hand fordernd ausgestreckt hielt "Naruto Uzumaki, du hast schwer gegen das Gesetz von Konoha verstoßen! Hiermit erkläre ich dich zum Nuke-Nin, zum Verbannten!" Das teuer erkämpfte Stirnband wurde beschädigt, das stolz funkelnde Zeichen Konohas durch einen Schnitt geteilt. Traurig lächelnd nahm Naruto es entgegen und ging wortlos aus dem Zelt, den Blick gesenkt.
Er ließ Hinata zurück, die schluchzend ihren Kopf in Neji's Schulter gegraben hatte... und mit ihr seinen Traum...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
"... du essen?" "Was?" "Du meine Güte, du bist ja total abgedriftet!" Jirayia wedelte mit der Hand vor seinem Gesicht herum "Hallo? Jemand zuhause?" "Jaja..." Naruto sah auf die Uhr und wurde leicht rot. Er hatte eine geschlagene Stunde vor sich hergebrütet."Ähm, was hast du vorher gefragt?" wollte er vorsichtig wissen und grinste Jirayia schuldbewußt an, was dieser unter der Kapuze natürlich nicht sehen konnte. "Ich habe gefragt, was du essen willst!" wiederholte Jitayia geduldig und stellte sich vor ihn hin. "Das ist mir egal, solange es nicht davonläuft!" erklärte 'Zakaan' und legte die Hände auf's Knie. Er hatte in den letzten Jahren Dinge gegessen, die andere nicht mal anrühren würden. "Das lob ich mir!" sagte Jirayia zufrieden und nickte "Das ist mir egal! Das sollst du haben!" Er wollte in die Küche gehen, aber dann fiel ihm noch etwas ein "Aber bevor wir essen gehst du baden! Ich will nicht wissen, wann du das letzte Mal warst!" "Aber ich hab keine Klamotten zum wechseln!" warf der Kopfgeldjäger ein "Dann nimm dir was von mir!" Jirayia zog ein paar Schubladen auf und warf ihm schließlich Boxershorts und ein Muskelshirt zu. "So und jetzt ab mit dir! Deine alten Sachen wirfst du in den Wäschekorb!" Was sollte man darauf erwiedern? Folgsam nahm Naruto das Zeug und ging in das Bad. Schon hier konnte man sehen, dass Jirayia das Wasser mochte. Die Badewanne konnte man eher als kleines Schwimmnbecken bezeichnen und das Bad war angenehm geheizt. Naruto sperrte die Tür zu und entledigte sich aller Kleidungstücke, zuletzt, etwas zögerlich auch den Mundschutz. Aufseufzend ließ er sich in das heiße Wasser gleiten, das sich schnell grau färbte. Er schrubbte alten Straßendreck weg, dafür tauchten etliche Narben wieder auf. Wie symbolisch. Die zwei kleinen tintenschwarzen Augen, die ihn von einem Schrank beobachteten, bemerkte er nicht. Als er in die Küche kam (den Mundschutz hatte er selbst gewaschen und wieder angezogen) erwartete Jirayia ihn schon mit seinem strengen Blick. Auf dem Küchentisch saß der Sohn von Gama Bunta und starrte Naruto aus tintenschwarzen Augen an "So!" sagte Jirayia und stemmte die Hände in die Seiten "So,so!"
