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Close Distance

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"Dann werde ich es allein versuchen müssen"

Close Distance (Teil 127)
 

Titel: Close Distance

Teil: 127/x

Autor: cu123

Email: mail-cu@freenet.de

Fanfiction: Weiß Kreuz

Kommentar: Es geht weiter mit Ran und Crawford ^^

Disclaimer: not my boys, no money make…
 

Überblick über die Ereignisse nach Wochentagen: http://www.livejournal.com/users/cu123/22124.html#cutid1
 

Greetings:
 

@Andromeda: Japp, hab jetzt frei. Und das Seminar war auszuhalten, da wir auch öfters draußen arbeiten durften. Im Schatten ließ es sich dort eher aushalten als im Raum ^^

TH? Also mir gefällt nicht einmal die Musik von denen besonders, von daher hätten mich keine zehn Pferde dorthin bekommen. Allein die Vorstellung, die Girlies auch noch ertragen zu müssen *schauder*

Ich kenne die Bartimäus-Trilogie noch nicht, habe aber mal bei Amazon nachgelesen und finde, sie hört sich wirklich interessant an. Hab mir den ersten Band bestellt ^^ Danke für den Tipp *grins*

*lach* Schu und Brad haben es dir wirklich angetan. Wenn mir ne vernünftige Story einfällt, werde ich nach „RftS“ eine FF mit den beiden schreiben. Zurzeit habe ich den Kopf aber mit „RftS“ voll. Ich hoffe, wenn du die Geschichte liest, wirst du auch Michael mögen (Nein, ich gebe nicht auf ^^ Schließlich hoffe ich ja auch, dass du ihn betreffend auch in „CD“ deine Meinung noch überdenken wirst... vielleicht später, wenn ich noch mehr über ihn geschrieben und auch mehr erklärt habe ^.~). Langsam wünsche ich mir echt, mit „CD“ fertig zu werden, damit ich mich ganz auf diese FF konzentrieren kann. ^^°°° (Wobei ich gar nicht weiß, ob ihr sie überhaupt lesen wollt *drop* Am Anfang ist als einziger WK-Charakter nur Brad dabei, die anderen sind OCs, die auch schon in „CD“ vorkamen. Später tauchen zumindest auch Schu und Farf auf Rosenkreuz auf… was mit Weiß wird, weiß ich noch gar nicht ^^#)

Wie Ran reagiert, kannst du ja heute lesen. Und du hast Recht, ihm wurde da wirklich ein ganz schöner Schrecken versetzt ^^
 

@erdschlange: Mm, Chips klingt gut *grins und mir ein paar greif* *Gummibärchen dafür anbiet* Wenn du willst, kann ich in meinem Block abzählen, wie viele Wochen es noch bis zur Szene mit Yun-kun sind, aber das wäre wohl eher deprimierend zu erfahren ^^° Ich hoffe jetzt nur, dass sie dir auch gefällt, wo du dich schon so auf sie freust o.O

*hehe* Jupp, die Tötungsszene sollte wirklich auf Crawfords Charakter abgestellt sein. Ich hatte für einen Moment überlegt, ob die Tötung von Neubert nicht ein wenig zu… normal… rüberkommt, aber dann wiederum dachte ich, es passt zu dem, was Crawford sich in der Vergangenheit vorgenommen hatte ^^ Effizienz ist ihm nun mal wichtig und sein Ziel hat er erreicht, Neubert ist eindeutig tot. ^^#

*lach* Gut, dass du mich dran erinnerst. Hab mir ICQ jetzt endlich auf meinen Laptop runtergeladen und bin daher wieder drüber erreichbar ^.~
 

@Kizuna01: Eher nicht, hm? Die „Tatzen“ hat sich Schu ja schon verbrannt gehabt, ohne dass es ihn wirklich von Crawford geheilt hätte. Außerdem schreibe ich solche Szenen viel zu gerne, um Schuldig ganz aufgeben zu lassen ^.~

Warum Crawford Neubert auf so simple Weise getötet hat, wird vielleicht klarer, wenn du dir den Anfang von Teil 37 noch einmal durchliest (nachdem Crawford den Mörder seiner Eltern getötet hat). Crawford ist niemand, der gerne unsauber arbeitet, selbst wenn es ihm um die Befriedigung persönlicher Rachegelüste geht. Vor allem, da er sich dann ja gehen lassen, also einen Teil seiner viel geliebten Kontrolle aufgeben würde ^^ *hofft sich verständlich gemacht zu haben*

Sagen wir es mal so: Herr Schneider hat geahnt, dass Neubert dasselbe Hotel wählen würde, aber nicht direkt dafür gesorgt. Eine direkte Tat hätte nämlich mit höherer Wahrscheinlichkeit zu einer Vision bei dem Precog geführt. Im Übrigen hat er voll und ganz darauf vertraut, dass Crawford Neubert auf jeden Fall erwischt *lach*
 

@nai-chan: *Gummibärchen rüberschieb* Schön, dass du es wenigstens so lange ins Netz geschafft hast, um dir die Teile zu kopieren ^^ Ich würde ohne Internet-Anschluss ja eingehen *zugeb*

Und ich will doch hoffen, dass du dich inzwischen daran gewöhnt hast, mehr über die Vergangenheit linear zum Geschehen in der Gegenwart zu erfahren. *lach* Die FF läuft ja schon lange genug ^^ Den dritten Teil der Geschichte wird es dann aber wirklich separat geben, weil ich ihn nicht gleich im Anschluss zu schreiben gedenke. Zuerst kommt „RftS“ dran und dann wäre es eigentlich schön, wenn ich mal völlig aus diesem Universum aussteigen könnte… *Kopf schief leg* Bei „RftS“ handelt es sich nämlich nur um eine AU von „CD“. Die Handlung ist also völlig anders, die Charas sind es allerdings nicht. ^^#

Wünsche dir viel Spaß beim Lesen und ich hoffe dann bald wieder von dir zu hören ^-^
 

Teil 127 „Dann werde ich es allein versuchen müssen“
 

Er setzte Ran auf dem Toilettendeckel ab, prüfte den schwachen und viel zu schnellen Puls. Dann strich er ihm einige rote Strähnen aus der Stirn, die blasse Haut fühlte sich kalt und feucht an. Schock.

„Halt ihn fest“, wandte er sich an Nagi, der wie er wusste bei der Tür verharrte. Gleich darauf übte Rans Körper kein Gewicht mehr gegen seinen Griff aus, so dass er loslassen konnte.

„Gute Arbeit.“

Über Nagis Gesicht huschte ein Lächeln. Der Jüngere wusste, worauf er sich bezog. In den dunkelblauen Augen blieb jedoch Besorgnis stehen. „Wie geht es ihm?“, erkundigte Nagi sich leise.

Sein Blick wanderte zurück zu Ran, der ohnmächtig und bleich wie er war keinen besonders gesunden Anblick bot. „Er ist außer Lebensgefahr, braucht aber noch eine Weile, um sich zu erholen.“ Es war beruhigend, das mit einer Gewissheit sagen zu können, die ihm sein Talent verschaffte. „Die Blutung ist zwar gestoppt, sein Körper weiß das jedoch noch nicht.“ Damit wandte er sich der Badewanne zu und ließ Wasser einlaufen. Wenn Ran zu sich kam, bevor die schlimmsten Spuren beseitigt waren, würde das nicht mit der nur noch geringfügigen Verletzung zusammenpassen.

Er begann Ran das Hemd aufzuknöpfen, zog den blutdurchtränkten Stoff regelrecht ab. Danach stellte er ihn auf die Beine und Nagi hielt den Rothaarigen weiter aufrecht, wandte jedoch den Blick ab, als er Ran ganz auszog, um ihn anschließend in die Wanne zu setzen. Es war wenig genug Wasser drin, dass Ran nichts passieren konnte.

„Gut, den Rest schaffe ich allein.“ Zu Nagi, der seine Telekinese prompt zurückzog. Für einen Moment musterte er Rans Sachen. Das Hemd war eindeutig hinüber, anders als die Hose. Dann überprüfte er im Spiegel sein eigenes Aussehen und unterdrückte ein Seufzen. Sekunden später hielt er auch sein Hemd, Weste und Krawatte in den Händen.

„Das muss zur Reinigung. Und das hier entsorgst du besser.“

Nagi nickte nur, nahm ihm die Sachen ab, nachdem der Verbandskasten auf den Fußboden gestellt worden war. Und dann war der Braunhaarige auch schon verschwunden und er selbst allein mit Ran.

Er drehte den Wasserhahn zu und da er wusste, dass er noch einen Moment Zeit hatte, ging er in sein Zimmer, um sich umzuziehen, kehrte mit einem Schlafanzug für Ran zurück. Der Rothaarige würde darin zwar untergehen, aber zweifellos für alles an Wärme dankbar sein, was er bekommen konnte.
 

Ran schlug die Augen auf, als er gerade das Pflaster zum Fixieren des Verbandes festkleben wollte. Die violetten Augen konnten sich nicht gleich fokussieren, was den Jungen aber nicht daran hinderte, ihn sofort zu erkennen.

„Crawford-san…“ Mehr brachte Ran nicht heraus, bevor er zu zittern begann.

„Da bist du ja wieder.“ Sein Tonfall war nicht zufällig amüsiert und er beendete seine Arbeit, während Ran sich zu orientieren versuchte. Er konnte es genau erkennen, als die Erinnerung zurückkehrte. Eine Hand flog zu der Wunde, traf aber lediglich auf den sauber angelegten Verband.

„Es ist alles in Ordnung“, versicherte er ihm und es gab nichts, das etwas Gegenteiliges beweisen konnte.

Ran runzelte verwirrt die Stirn, immer noch zitternd, bekam kaum mit, wie er ihm in den Schlafanzug half.

„Ich verstehe nicht…“ Dann wurde Ran rot, womit endlich etwas Farbe in sein Gesicht kam. „Ich bin ohnmächtig geworden. Normalerweise passiert mir so etwas nicht.“

„Das glaube ich dir gerne. Trotzdem ist es besser, wenn du dich jetzt hinlegst.“

Ran sah kurz so aus, als wollte er protestieren, aber die Erschöpfung durch den Blutverlust sowie die Nachwirkungen des Schocks forderten ihren Tribut.

Folgsam ließ Ran sich ins Schlafzimmer bringen, verkroch sich dort unter der Bettdecke. Ein Tablett wartete auf dem Nachttisch und der Tee in der Tasse müsste fast Trinktemperatur erreicht haben. Wahrscheinlich hatte Nagi den heraufgebracht. Der Junge dachte wie immer mit.

„Du trinkst so viel wie möglich und wirst danach schlafen.“ Er reichte Ran die Tasse, schob dann die Teekanne etwas näher, in bequeme Griffweite.

Der Rothaarige antwortete nicht, beugte aber den Kopf über das heiße Getränk und nahm einen ersten, vorsichtigen Schluck, um ihm anschließend ein schwaches Lächeln zuzuwerfen. „Gut so?“

Seine Mundwinkel bogen sich erwidernd nach oben. Wenn Ran bereits versuchte ihn aufzuziehen, musste es ihm besser gehen als er aussah. Er nickte dem Jüngeren zu, verließ dann das Zimmer, die Tür hinter sich schließend.

In der Küche wurde er von Nagi erwartet, dunkelblaue Augen blickten ihm ernst entgegen.

„Farfarello und Schuldig sind fertig, haben aber beschlossen unten zu bleiben, bis du dich beruhigt hast.“

Jetzt sah er einen gewissen Funken im Blick des Telekineten und wider Willen amüsiert schüttelte er leicht den Kopf. „Ich bin die Ruhe in Person.“

„Das sehe ich.“ Nagi hatte für sich selbst ebenfalls Tee gemacht, wärmte aber nur seine Hände an der Tasse. Auf einmal sah Nagi sehr müde aus. „Das hätte schief gehen können, nicht wahr?“

Unwillkürlich war er näher getreten, legte Nagi eine Hand auf die Schulter. „Ja.“ Sinnlos, das abzustreiten. „Es wird immer irgendetwas anders laufen als es sollte, aber wir werden es trotzdem schaffen.“ Er wusste nicht, ob diese Worte den Jungen trösten konnten, doch immerhin straffte sich Nagis Gestalt, bevor er die Hand wegnahm. „Wollen wir uns zusammen einen Film ansehen?“, bot er an und überrascht sah Nagi zu ihm hoch.

„Gerne.“

„Gut, ich komme gleich ins Wohnzimmer.“ Vorher hatte er aber noch etwas anderes zu erledigen. Er ging in sein Arbeitszimmer, überlegte kurz und griff schließlich nach dem Telefon. Einen Anruf später hatte er für den morgigen Tag frei. Takatori war so erfreut, dass sich das Problem Masafumi im wahrsten Sinne des Wortes in Rauch aufgelöst hatte, dass dieser sofort zugestimmt hatte. Ihm klangen noch die jovialen Worte des Politikers in den Ohren, als er sich zu Nagi auf die Couch setzte.

Er konnte förmlich spüren, wie sich Nagi im Laufe des Films entspannte, dennoch dauerte es länger als er erwartet hatte, bevor die Frage kam.

„Wie habe ich das gemacht?“

„Auf Rosenkreuz bezeichnen sie die entsprechenden Talente als Heiler“, leitete er ein, nicht sicher, wie er antworten sollte. „Sie stellen teilweise eine Vorstufe von Telekineten dar. Wie es aussieht, hast du deine alten Fähigkeiten nicht verloren, auch wenn du bisher nichts davon wusstest.“ Er schwieg für einen Moment, ahnte die nächste Frage vorher. „Keiner von uns kann dir dabei helfen, dieses Talent weiter auszubilden. Das wäre nur auf Rosenkreuz möglich.“

Nagi fror regelrecht ein. „Dann werde ich es allein versuchen müssen.“

Wie erwartet.
 

Ran war tatsächlich eingeschlafen, doch als er sich ins Bett legte, begann der Rothaarige sich zu rühren. Gleich darauf begegnete ein Paar dunkler Augen seinem Blick. Irgendwie bezweifelte er, dass Ran ihn wirklich sah, aber das hielt diesen nicht davon ab, sich gleich darauf regelrecht an ihn zu klammern.

Für einen Moment war es beinahe zu viel und er atmete tief durch, um ihn nicht von sich zu schieben. Dann löste sich etwas in ihm und er erwiderte die Umarmung. Ran schlief schon wieder tief und fest und es dauerte nicht lange, bis er selbst ebenfalls eingeschlafen war.

Er wusste nicht, ob es der erstickte Laut oder die abrupte Bewegung gewesen war, die ihn mitten in der Nacht weckte, doch Ran war zweifelsohne die Ursache. Der saß aufrecht im Bett, die rechte Hand auf den Verband gepresst und zitterte am ganzen Leib. Ran mochte vielleicht davon überzeugt worden sein, dass nichts Schlimmes passiert war, aber ein Teil von ihm kannte die Wahrheit und kam nicht mit dem Widerspruch klar, der sich seinen Augen bot.

„Ran?“

„Mir ist kalt…“ Kaum vernehmbar.

Er stützte sich auf einem Ellenbogen hoch, legte eine Hand über Rans und löste sie vorsichtig. „Du tust dir noch weh.“

Ran hob den Kopf und sah ihn an, dieses Mal wirklich. „Ich weiß nicht, was mit mir los ist.“ Das klang beinahe verwundert. Und dann verschränkten sich Rans Finger mit den seinen, dort wo sich ihre Hände immer noch berührt hatten. Die folgende Bewegung lief wie in Zeitlupe ab und doch schien nicht viel mehr als ein Atemzug zu vergehen, ehe Ran auf ihm lag und ihn küsste. Ein Bein drängte sich zwischen seine, während eifrige Hände schon dabei waren, sein Oberteil aufzuknöpfen. Im Gegensatz zu Rans Aussage schien jede Berührung regelrecht zu brennen, nichts von Kälte zu spüren. Kurz gelang es ihm, Rans Handgelenke zu packen und ihn zum Stillhalten zu zwingen, lange genug, um ihm das Oberteil über den Kopf zu ziehen.

Er fragte sich, was genau Ran zu dieser Rastlosigkeit trieb, vielleicht war es einfach nur die überwältigende Erleichterung den eigenen Herzschlag zu spüren. Wie in Widerspiegelung dieses Gedankens kam Rans Hand auf seiner Brust zur Ruhe und der Jüngere schien einen Moment in sich hinein zu lauschen, ehe wieder Leben in ihn kam. Dieses Mal gab es kein Zögern, nur fordernde, neugierige Berührungen und beinahe vergaß er darüber, was am Abend geschehen war. Beinahe.

Er hielt Ran fest, sein Daumen streifte über die Rauheit des Verbandes, ehe er die Position seiner Hand berichtigte. „Du solltest das besser lassen, Ran.“ Obwohl er nur flüsterte – oder gerade deshalb? – hörte er das momentane Stocken in seiner Stimme.

Über sich, in der Dunkelheit, die für seine inzwischen darauf eingestellten Augen alles andere als undurchdringlich war, sah er die Rans Silhouette, hörte er ihn tief durchatmen. Nicht ruhig. Ganz und gar nicht ruhig.

„Das sagen Sie öfters.“ Ran klang nicht so, als wollte dieser auf seinen Rat hören, aber dann zitterten Rans Arme in seinem Griff, bevor der auf ihm zusammensackte.

So etwas wie Belustigung stieg in ihm auf, aber er äußerte sich nicht entsprechend.

„Ich glaube, mir ist schwindlig.“ Überrascht.

Er selbst war es nicht. Ran hatte Blut verloren, ob er es wusste oder nicht, und die gerade stattfindende Umverteilung war ihm nicht gerade zuträglich.

Eine heiße Stirn ruhte an seiner Schulter und nicht minder heißer Atem strich über seine Haut. Fast schon automatisch wanderten seine Fingerspitzen über Rans Rücken, zeichneten die Wirbel nach, bis er im Nacken den Haaransatz erreichte und innehielt.

Rans Atem war gleichmäßiger geworden, aber dessen Verlangen war genauso wenig gewichen wie sein eigenes. Langsam hob der Jüngere den Kopf und ein paar Strähnen streiften seine Wange. Eine geisterhafte Berührung, die gleich darauf durch warme Lippen mehr Nachdruck erhielt. Ihre Blicke begegneten sich und mehr als zuvor wurde er sich Rans Gewicht bewusst, insbesondere dort, wo der gegen seine Erektion drückte. Zum ersten Mal war es ihm nicht mehr relativ egal, wie weit das ganze Spiel gehen sollte, aber ausgerechnet heute war es tatsächlich besser aufzuhören.

Er kam Ran entgegen, um ihn auf die Lippen zu küssen, so zurückhaltend, dass es nur als Gute-Nacht-Kuss gedeutet werden konnte. Und zum Teufel mit dem, was er in diesem Moment wirklich tun wollte. Ein ironisches Glitzern huschte durch braune Augen, ungesehen. So viel Kontrolle besaß er schließlich noch.

Ran hatte die Geste sehr wohl verstanden, schwankte aber für eine Weile am Rande des Widerstandes. Bis ein weiteres Beben durch dessen Körper lief, ein Frösteln dieses Mal. Widerwillig rutschte Ran an seine Seite und er zog die Decke über sie beide. Wärme hüllte sie ein wie eine Blase und er hoffte, dass schließlich Rans Erschöpfung siegen würde. Irgendwann legte sich eine Hand an sein Becken, rutschte halbwegs unter den Bund seiner Schlafanzugshose. Und dann war Ruhe.
 

Den Wecker hatte er ausgestellt gehabt und nicht einmal seine innere Uhr weckte ihn. So war er zum ersten Mal seit einer halben Ewigkeit wirklich ausgeschlafen, als er schließlich die Augen aufschlug, gestört durch ein paar vorwitzige Sonnenstrahlen. Sie fielen in einem ungewohnten Winkel durchs Fenster, verrieten ihm, dass der Vormittag bereits angebrochen war.

Mit einem leisen Seufzen setzte er sich auf und die Decke rutschte von seinem Oberkörper, sammelte sich in seinem Schoß. Sein Blick glitt von dort weiter zur Seite, blieb an Ran hängen.

Rote Haare leuchteten, dort wo sie von der Sonne angemalt wurden. Ran lag auf dem Rücken, wahrscheinlich um seinen Arm nicht zu belasten, der so angewinkelt war, dass die linke Hand in der Nähe von Rans Mund lag. Ab und zu lief ein Zucken durch die schlanken Finger, als könnte Ran sich nicht so recht entscheiden, ob er vielleicht auf ihnen herumkauen wollte. Er sah aus wie ein kleines Kind, viel zu verletzlich.

Verwirrt runzelte er die Stirn und schüttelte leicht den Kopf. Woher war dieser Eindruck bloß gekommen? Schließlich hatte er noch nie ein Kind so schlafen sehen. Und doch war da plötzlich dieses Bild, die vertrauten Züge im Schlaf entspannt. Es war das gleiche Gefühl von Hilflosigkeit wie wenn er aus diesen Alpträumen erwachte, das ihn jetzt die Zähne zusammenbeißen ließ. Würde das denn niemals aufhören?

Unwirsch strich er sich durch die Haare und seine Züge wurden erst weicher, als er wieder auf Ran blickte. Er würde ihn weiterschlafen lassen, bis Ran von allein aufwachte. Vorsichtig stand er auf und ging zum Fenster hinüber, um die Vorhänge zuzuziehen.

Ran hatte sich nicht gerührt, als er schließlich die Zimmertür hinter sich schloss.
 

~TBC~
 

Da Nagi nur so kurz vorkam, hat er wenigstens den heutigen Titel bekommen ^^ Ich bin ganz zuversichtlich, dass er mit diesem neuen (alten) Talent umzugehen lernt. Und es wird sich sicher wieder als nützlich erweisen ^.~

cya, cu ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Battosai
2008-06-14T14:09:05+00:00 14.06.2008 16:09
das ist toll das Nagi obwohl er als telekinese da ist noch heilen kann
und ich glaube schuldig und farf haben wirklich ein schechtes Gefühl da Schuldig nicht aufgepasst hat aber farf konnte ja nichts dagegen +sfz+
und nyu wie wird wohl Yun darauf reagieren wenn er die noch größere Wunde sieht? xDDDD
hoffenldich sieht er es nicht *Nick+
und ich denke auch das Nagi es erlenen wird die Fähigkeit als heiler +nick*
und jetzt weiß ich auch das Nagi nicht in Rosenkreuz war aber dafür ist er wirklich sehr stark *nick*
armer ran irgendwie wird er dauernd verletzt...
ich meine erst am handgelenk das die schnitte mit den katana und jetzt das mit den Messen von farfi also irgendwie ist er hier das kleine Opfer oder was? xDDD
*lach*
aber das wird ja alles gut heilen zum glück und ich denke das Farf dannach auch noch anihn hängen wird und über die wunde streicht und schuldig wird ran nie wieder alleine lassen bei farf wenn er mit ihn mit messer trainiert+Nick*
langsam denke ich aber auch das ran mal wieder mit der Pistole in gebrauch kommen soll aber nyu ist ja noch paar kappis vor mir *lach*
Von: abgemeldet
2006-08-02T08:29:42+00:00 02.08.2006 10:29
Hallo du!
Theoretisch müsste es dir ja zum Halse raushängen, dass ich jedes mal schreibe: klasse Kapitel! Aber na ja...
Der arme Ran... hat einen Schock und weiss (hab kein sz) nicht warum. *kopfschüttel*
Gut, dass ein Chibi da war, das psychologisch noch nicht beeinflusst wurde. ^^ Werden Nagis Heilkräfte noch mal gebraucht? Ich find's einfach toll. *grin*

So. *Gummibärchen kau* Genug gequasselt, jetzt schreib mal schön. ^-^
Mata ne,
erdschlange
Von: abgemeldet
2006-08-01T13:37:38+00:00 01.08.2006 15:37
hi cu!
das mit brad hast du verständlich erklärt... und eigentlich hätt ich ja selber darauf schließen können... aber manchmal sitz ich eben auf der leitung *grins*

ich stell mir das sehr verwirrend vor, wenn der körper darauf beharrt eigentlich in einem schickzustand zu sein und dann ist da gar nix, das das rechtfertigen würde...

da bin ich mal gespannt, wie nagi das hinkriegt... talent scheint er auf jeden fall zu haben *kicher*...

und schon wieder nix für ran... muss er sich ein ander mal an brad "ran"machen... und das der ihm immer widerstehen kann *seufz* kann er nicht einmal seine eiserne kontrolle aufgeben??

dann bis nächste woche

kizuna


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