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Die Erben von...

Wenn das Gift sich legt
von

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Eine lange Nacht. Anatol Redmark.

Nein, noch gehts nicht weiter mit pansy.

Jetzt geht es weiter mit den Jungs aus dem Slytherinhaus.

Die gewünschte Fortsetzung zu "ein langer Sommer"
 

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Eine lange Nacht

-Anatol Redmark-
 

Sie nahm ihn an die Hand, zerrte ihn hinter sich her, ihr Griff erstaunlich kraftvoll und hart.

Das Muggellicht flackerte schwach an der Decke als sie den Vorraum passierten, es war ein hartes Licht, anderes als dass der Kerzen und Gaslampen, und auch sehr viel härter als ein Lumos oder ein anderes Zauberlicht.
 

Die Geräusche der verschiedenen Dinge, ein Telephon es tütete schrill, in einem blauen Netz aus Licht surrte es und darunter sah er tote Fliegen liegen und einige Pixies, sie kamen ihm so surreal und unwirklich vor.
 

An den Wänden und auf den Regalen standen diese unbeweglichen Muggelphotographien. Lächelnde Menschen blickten ihn regungslos an.

Der Junge, gekleidet in eine schon ältere Hogwartsuniform, Ravenclawinsignien, fiel ihm ins Auge.

Er war hager und hatte ein spitzes Gesicht, sein Lächeln wirkte gestellt und seine Augen hart wie Eisen.

Er kam ihn bekannt vor.

Erst als sie an einer anderen Photographie vorbeikamen, ein Familienfoto wie es ihm vorkam, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.

Maddock, der verrückte Potionslehrer.

Hier war sein Lächeln echt.

Eine kleinere, auch hagere Frau mit roten Backen stand neben ihn, ihre Arme possessiv um einen gutgelaunten Mann mit blonden Locken gelegt, in den Armen des Potionmasters ein kleines vielleicht zweijähriges Mädchen.
 

Sie alle lächelten.

Anatol hielt inne.

Das Zerren an seiner Hand nahm zu, aber er ging keinen Schritt weiter.

„Du wirst es dir anschauen.“ fauchte McCarthy.

Sie ließ ihn los und starrte ihn an.

Antatol schüttelte seinen Kopf.

„Ich gehe keinen Schritt weiter“, murmelte er, „du kannst mich nicht zwingen.“

Ihr Lächeln war gleich kalt wie der Boden auf dem er stand.

„Nein?“
 

Er spürte wie sich die Kälte rund um ihn herum ausbreitete, ähnlich wie die Dementoren damals an den Toren von Hogwarts, aber anders. Menschlicher.

Ihn fröstelte es.

Sie nahm ihn ohne ein weiteres Wort abzuwarten wieder an die Hand und riss ihn mit sich mit.
 

Anatol wehrte sich.

Seine Füße taten was sie wollte.

Immer weiter in dieses schreckliche Muggelhaus hinein, immer weiter bis sie diese Türe aufstießen und…
 

er abrupt stehen blieb.

Zwei schwarze Figuren lagen am Boden, rührten sich nicht.

An der Wand --- es war ein Mensch… irgendwann einmal gewesen. Keine Haut, das rote Fleisch tropfte.

Und in der Ecke eine Frau.

Sie starrte hinauf auf die Wand… ihr Anblick war … sie war geschlagen worden und blutete... zwischen den Beinen.

Es war die Frau von dem Bild.

Sie zitterte und schunkelte im Sitzen nach vorne und hinten. Ihre Augen nie von dem Mann an der Wand.
 

McCarthy setze sich neben sie.

Flüsterte leise Worte in ihr Ohr.

Die Frau reagierte nicht.

McCarthy schüttelte den Kopf.

Murmelte etwas zu sich selbst.
 

Seufzte.

Ihr Blick war ganz traurig.

Sie hob ihren Zauberstab. Zeigte auf die Frau, rosarotes Licht hüllte sie darauf ein.

Die Frau schaute zu ihr.

Der Verstand kehrte zurück in ihr Gesicht.

Zuerst war da nur Entsetzen doch dann wich es einem Lächeln, einem Lachen, einem Zucken…

die Frau war tot.
 

Langsam lies McCarthy den Stab wieder sinken.

Sie sagte nichts.

Sie musste nichts sagen.

Anatol wusste warum er es hatte sehen sollen.

Und wie er darauf zu reagieren hatte.
 

Er war ein Todesser.

Er hatte seinen Schwur getan und jede Silbe davon gemeint.
 

Er wollte etwas für ihn weltbewegendes sagen, einige Worte die all das hier erklärten und verständlich machten, die es rechtfertigten, nein, die ihm die absolute Genugtuung gaben, hier vor etwas zu stehen was gut war und vollkommen richtig.

Schließlich, es waren ja nur…, es waren ja nur…

Er konnte es noch nicht einmal denken.
 

Tote Muggel.

Slytherin sei dank, es ging ja doch.
 

Es waren ja nur tote Muggel.
 

Für einen Teil von ihm, es erschien ihm nicht falsch.

Der Gedanke selbst, nun da er vollständig hier war, in seinem Kopf, er war richtig.

Es waren ja nur tote Muggel.
 

Er wusste es war richtig.

Er wusste sie hatten das Recht dazu.

Noch dazu wenn es Maddocks Familie war. Ein Schlammblut dass sich so viel herausnahm und sich in der magischen Welt herausnahm wie jemand aufzutreten der etwas zu bedeuten hatte.

Sie hatten Recht.

Es war Richtig.
 

Es war RICHTIG.
 

Es war falsch.

Sie hatten eine Familie zerstört.

Er auch.

Er nahm sich nicht heraus.

Die schwarzen Schatten am Boden waren Todesser.

Er war auch einer.

Sie alle verfolgten das gleiche Ziel.

Sie mussten der Bedrohung, nein dieser Plage Herr werden und… es musste auch im Kleinen erfolgen.
 

So hatte er es gelernt.

So war es richtig.

So hatte er schon immer gewusst dass sich seine Welt drehte.
 

„Was soll das hier beweisen, McCarthy?“ sagte er schließlich.

Er wusste nicht so recht was er von ihr hören wollte.

Dass sie ihm einen Grund gab es zu erklären.

Oder dass sie ihm die Gründe nahm.
 

Sie war … verwundert, das konnte er sehen.

Ihre grünen Augen waren ganz aufgewühlt als sie sich zu ihm wandte, den Zauberstab hebend.
 

„Ich hatte gehofft, Anatol du würdest zu Verstand komme. Ich weiß du hast mir immer zugehört und … ich …“ sie riss ihren Kopf zur Seite und starrte perplex zur Wand.

„Homer?“ Sie blinzelte. „Homer!!! Oh mein Merlin.“

Anatol sah auch hin.

Irgendwo, irgendwie, öffneten sich die Augen des Mannes an der Wand.
 

„L…y.n“ es klang im ersten Moment wie ein schweres Einatmen, aber es war wohl ein Name, denn McCarthy lief hin zu ihm und sagte es gehe ihr gut. Sie sei sicher.
 

Dass sie sie sicher halten würde.

Versteckt und sicher.
 

Dass sie… hätte … und es täte ihr alles so unendlich leid. Und, sie erklärte, fast unter Tränen, es täte ihr so leid, aber sie hätte Ama nicht retten können, der Fluch und es sei alles ihre Schuld.
 

Sie bekam nicht mit dass der Mann sie gar nicht mehr hörte, nur noch seinen Blick auf seine Frau gehaftet hielt bis seine Augen den letzten Funken Feuer verloren, und er starb.
 

Doch Anatol, er sah es.
 

Lyn… sie war das Mädchen, das kleine Mädchen.

Er erinnerte sich an ihr kleines Gesicht, total von Angst und Schmerzen entstellt.

Es … es ging dem Mädchen nicht gut.
 

„Du hast ihn angelogen.“

McCarthy sah zu ihm auf.

Ihr Gesicht wurde augenblicklich hart.
 

„Hätte ich ihm sagen sollen dass alles was deine Kollegen seiner Tochter angetan hatten, wahr war? Dass er es sich nicht nur ausgedacht hat? Dass …“

Anatol schüttelte den Kopf.

„Nein. Du hast das Richtige gemacht. Ich wollte sagen, du hast das Richtige gemacht.“

Sie legte ihren Kopf zur Seite.

„Es … es ist…“ Anatol versuchte es zu sagen, versuchte es in Worte zu fassen doch es gelang ihm nicht.

Er sah auf die Frau und den Mann.

Homer und Ama.

Sie hatten Namen.
 

Nicht nur die Muggelverwandten von dem Schlammblut Maddock, sondern…Homer und Ama.

Und Lyn.
 

„Ich habe immer noch Recht. Aber der Zweck“, er schloss die Augen, „er heiligt nicht die Mittel.“
 

Sie sagte nichts.
 

Sie nahm ihn nur wieder bei der Hand und schickte ihn aus dem Zimmer.

„Warte.“

Was er tat.
 

Die Bilder sahen ihn wieder festgefroren, so unnatürlich still an.

Er konnte die Anklage hinter ihrem Lächeln jedoch erkennen.

Sie wussten was er getan hatte, was auch seine Mitschuld war.
 

Es half auch nichts die Augen zu schließen.

Sie wussten es noch immer.
 

Dass er gelächelt hatte als er das Mal empfing.

Dass er von diesem Tag geträumt hatte, an dem er die Muggelgeborenen und Muggel in ihre Schranken wies.

Der Tag an dem er töten würde für das woran er glaubte.
 

Dass er ihre Abscheu verdiente.
 

McCarhty trat aus dem Raum heraus.

Er blickte durch den Spalt hinein, es sah aufgeräumt aus, niemand lag mehr auf den Boden oder hing an der Wand.

„Was?“, fragte er, aber sie winkte ab.

„Wir müssen uns beeilen.“

Sie nahm ihn wieder an der Hand und ging mit ihm hinaus.

Dort standen Peter und Benedict, Lyn, das Mädchen war zu schwach um sich noch zu wehren und weinte nur noch leise vor sich her.

Sie verstummte als McCarthy sie vorsichtig in die Arme nahm.
 

Anatol blickte lange zu ihnen.

„So will ich nicht werden.“

Das Erste dass ihm ins den Mund sprang.

McCarthy nickte.

„Wirst du auch nicht werden, Anatol. Du kannst mir da vertrauen. Du bist nicht so wie die.“

Sie hatte recht, er war schlimmer.

Er war ein Verräter. Der alleinige Gedanke daran reizte ihn ihm den Wunsch zu erbrechen.

„Aber ich glaube immer noch dass sie anders sind.“ sagte er um seine Leere zu überspielen.

Das alles war nur eine Lüge.

„Das ist ja auch OK. Solange du sie nicht töten willst.“

Sie sagte es so einfach. Solange du sie nicht töten willst. Aber das war ja auch der Punkt.

Er war nicht nur ein Verräter, er war auch noch ein schwacher Mistkerl.

Er wusste die Muggelgeborenen waren schlecht für die Gesellschaft der Zauberer. Sie brachten alles durcheinander, mischten sich in Dinge ein die sie nichts angingen, die sie nicht verstehen konnten, nahmen sich heraus es besser zu können, und er stand hier und tat nichts dagegen.

Vielleicht machte es alles noch viel schlimmer.

Das er es OK wäre, zu glauben dass sie anders sein, er daran glaubte das sie nicht hier her gehörten, so lange er sie nicht tötete, er nichts dagegen tat.

Er nickte.
 

Benedict räusperte sich.

„Was ist mit ihren Eltern?“ fragte er.

McCarthy schüttelte den Kopf.
 

Sie blickte hinunter zu dem Mädchen. Sie war eingeschlafen.

Nun erst drückte sie Lynny in Anatols Arme.

„Halt sie.“

Anatol schüttelte den Kopf.

„Nimm sie weg.“ flüsterte er.

Er wollte das Mädchen nicht.

Sie war…. oh Merlin.

Ihre Eltern waren da drinnen gerade gestorben.

„Nimm sie weg!“
 

McCarthy tat nichts dergleichen.

Sie baute einen Bannkreis auf und nach eine Weile, panischer „Nimm sie weg“s apparierten sie zum Seiteneingang von St. Mungos.

Der Torwächter, ein Mann Mitte vierzig blickte auf.

„Lass mich rein, Kyle.“ befahl McCarthy.

Der Mann sah nur auf sie und nickte.

„Wenn brauchst du?“

„Carla und Star.“

„Stehen bereit.“

„Danke.“
 

Und sie waren drinnen.

Anatol mochte ST. Mungos nicht.

Der Geruch war nicht gut.

Tod und Verzweiflung lag in der Luft.

Sicher gab es Leute die dort wieder raus kamen, aber es waren immer die Toten an die man sich erinnerte. An die er sich erinnerte.
 

Zwei Frauen apparierten zu ihnen.

Zuerst blickten sie zu Brenda, sahen dann jedoch zu Anatol und dem Mädchen.

Die Dunkelhaarige quiekte.

„Ist das Bienchen?“

McCarthy nickte.

„Todesser?“

Sie nickte wieder.

Anatol fühlte sich, um es kurz zu machen, von allen Seiten beobachtet.

Die Dunkelhaarige setze an noch was zu sagen, McCarthy schüttelte zum dritten Mal den Kopf.

„Mein Gott, das ist…schrecklich.“ Eine Muggelgeborene. Nur Muggelgeborene sagten so etwas.

„Weiß Rick…?“ fragte die Blonde.

McCarthy schüttelte vehement den Kopf.

„Zuerst Lynny.“ sagte sie, „Ich will dass ihr sie alles vergessen lässt. Ich meine Total. Keine körperlichen Reaktionen, keine schlampigen Versuche es aus ihrem Bewusstsein zu holen und es nicht aus den tiefsten Windungen ihres Hirns zu kratzen, klar?“

Das Schlammblut nickte.

„Klar wie Kloßbrühe. Aber dass ist aufwendig, wir wollen sie ja nicht zerstören.“
 

Für einige Momente wurde McCarthy still.

Sie nickte.
 

„So aufwendig wie ihr es nur hinbekommt. Der Da“, hier zeigte sie auf Anatol, „ist euer Ansprechpartner, ihr Secretkeeper. Besprecht alles weitere mit ihm. Haltet ihn über –alles- am Laufenden. Erzählt Kendrick nichts. Klar?“

Unmissverständlich erwartend dass ihre Anweisungen in die Tat umgesetzt werden würden, schrie sie Peter und Benedict zu sich, es ginge weiter. Und Anatol war alleine.
 

Mit dem Mädchen auf dem Arm.

Mit einem Schlammblut ihm gegenüber und einer Blonden die bis jetzt kein relevantes Wort gesagt hatte.
 

Als er diesen Morgen die Augen aufschlug, da hatte sein Leben noch Sinn gemacht.

Jetzt,…

das Mädchen wachte auf und sah ihn mit bebenden Lippen an,…

… wusste er beim besten Willen nicht wie er in diese Scheiße hatte geraten konnte.
 

Die längste Nacht seines Lebens.
 

Als der Morgen kam, kam auch McCarthy.

Sie setzte sich neben ihn, er hatte sich für wenige Minuten aus dem Krankenzimmer des Mädchens geschlichen, von Lynny so weit weg wie es ihm möglich war, und trank ein bisschen Kürbissaft.
 

„Also“, fragte sie ihn, „wie hast du dich entschieden?“

„Was meinst du?“ entgegnete er. Er hatte nicht schlafen können.

Die Augen von dem Mann an der Wand, sie hatten ihn immer angeschaut.

„Ich sagte, du könntest dich entscheiden. Wegen dem Mal.“ erklärte McCarthy.

Anatol nickte.

Er erinnerte sich. Es erschien ihm schon so lange her, dieses Treffen mit Voldemordt.
 

„Also was soll ich tun?“ fragte sie. Sie lehnte sich gegen die kalte Wand.
 

„Nichts.“ erwiderte er schließlich nach langen, stillen Minuten, „Das Mal bleibt dort wo es ist.“

Sie nickte. Tat so als würde sie sein Tun verstehen.

Er bezweifelte es sehr. Er verstand es selbst nicht so ganz.

„Du bleibst aber ihr Secretkeeper.“ sagte sie mit durchdringender Stimme.

Er nickte, so etwas hatte er sich schon gedacht. Sie sah ihn an. Forschend. Unklar darüber ob er es wirklich verstanden hatte.

„Ihr Leben liegt in dein…“, begann sie, doch Anatol schüttelte sich. „Ich WEISS!“ rief er aus.

Er sah zu ihr. Blickte ihr mit all dem Stolz den er hatte fest in die Augen.

Es war ein Blick voller Macht.

„Ich habe es gewollt, McCarthy.“ versuchte er es zu erklären. „Und es bleibt. Ich werde nicht auch dieses Kapitel meines Lebens unterschlagen. Ich bin ein Todesser. Und ich werde immer einer Bleiben. Ob das Mal da ist oder nicht. Daran gibt es nichts zu rütteln.“

McCarthy schüttelte verständnislos den Kopf. „Natürlich ändert das was. Du machst keine Todesserarbeit.“ versuchte sie ihm mitfühlend seine eigenen Worte im Mund umzudrehen.

Er war nicht blöd.

„Aber ich glaube an die Todesserworte, McCarthy.“, antwortete er ihr. „Ich glaube an jedes Einzelne. Und dass wirst du mir nicht nehmen.“

Sie stand auf und sah auf ihn hinunter.

„Das kann ich nicht akzeptieren.“ sprach sie als sie ihre Hand auf seine Schulter legte, „Du nimmst dich doch Lynnys an.“

Er wischte sich ihre Hand von seinem Körper.

„Und das ändert alles?!“ Er wusste selbst nicht so genau warum es ihn so ärgerlich machte, was sie zu ihm sagte. Er erhob sich auch und stand ihr gegenüber. Er klopfte in einer, ihm eigentlich sehr uneigenen Geste auf seine Brust, da wo sein Herz war.

„Ich stand da“, fauchte er, „und akzeptierte seinen Weg. Nur weil es jetzt so ausschaut als ob ich mit meinen Opfern sympathisiere“, dabei kam er sich selbst lächerlich vor als er es sagte, „heißt es noch lange nicht dass ich nicht noch immer so denke. Dinge ändern sich nicht einfach von einem Tag zum Nächsten!“

„Für ihn bist du ein Verräter.“ warf sie ein.

„Ich weiß.“ Er war wirklich kein Dummkopf. Er wusste dass, verdammt noch mal.

„Er wird dich töten, früher oder später, wenn er Zeit dazu findet.“

Auch deswegen hatte er nicht schlafen können.

„Ich weiß.“

Sie schüttelte den Kopf.

„Ich kann dich nicht verstehen.“ schrie sie ihn an. Die Maske aus Ruhe und Gelassenheit die sie normalerweise trug, zerbröckelte als sie mit ihm sprach.

Er sah sie zum ersten Mal schwach. Nicht krank wie damals als sie mit Malfoys Frau aufgetaucht war, da war sie krank gewesen. Heute war sie schwach und ausgelaugt. Wie jemand der alles gegeben hatte und nichts mehr geben konnte.

„Das sehe ich.“ sagte er.

Brenda schüttelte den Kopf. Die Maske stand wieder.

„Du kannst nicht dazwischen stehen bleiben. Du wirst dich entscheiden müssen.“

Anatol lachte.

„Das habe ich.“ Der Junge sah an sich herab. „Ich bin ein Verräter. Ich verrate mich und meinen Glauben. Dass ich meine Entscheidung, und mehr Zugeständnis an deine Sache, wirst du von mir nicht erhalten.“

Sie griff nach ihrem letzten Trumpf. Er hatte schon die ganze Zeit darauf gewartet, dass sie ihm damit kam.

„Lynny ist in deinen Händen.“ sagte sie also. „Wenn er dich tötet, tötet er auch sie. Bitte, lässt mich wenigstens die Verbindung zu ihm kappen, das Mal bleibt, aber die Verbindung vergeht. Kannst du dass für Lynny tun?“
 

Anatol sah sie an und ließ sie stehen. Er musste darüber nachdenken.

Obwohl er gewusst hatte dass sie ihm das vorschlagen würde, hatte er noch nicht darüber nachgedacht.

Als er zurückkam nickte er.

Und Brenda tat irgendetwas und ging so still und leise wie sie gekommen war.
 

Star kam nach einer Weile zu ihm.

Sie tauschten ein paar Informationen aus und dann entließ sie ihn und er apparierte nach Hogsmade.

Anatol hatte kein gutes Gefühl als er sich dem Schulgrund näherte.

Er erblickte Benedict und Peter, beide saßen nahe dem Tore zu Hogwarts und erwarteten ihn.

Benedict war blass. Es fiel Anatol sofort auf.
 

„Ist er krank?“ fragte der selbsternannte Verräter laut als er nahe genug bei ihnen war und blickte Peter ins Gesicht.

„Erika ist vom Turm gesprungen.“ antworte Peter.

Anatol blinzelte überrascht.

„Ist sie tot?“ Er ließ es leger klingen, diese Frage. Peter schüttelte den Kopf.

„Schwanger. Und nein.“

Anatol nickte erleichtert.

„Dein Vater wird dich töten, Junge.“ wandte er sich zu Benedict.

Benedict lächelte.

„Jab.“

„Und dein Vater wird auch dich töten, Peter.“

„Ich weiß.“ antwortete der.

„Und die Frage ist ob ihr mich töten werdet.“ stellte Anatol wieder unbeschwert fest.

Benedict und Peter nickten.

„Ja, dass ist die Frage.“
 

Sie standen auf und stellten sich neben Anatol.

„Wirst du uns im Weg stehen?“, fragte Peter. Seine ansonsten recht lockere Art war hier nicht mehr zu spüren.

Anatol lachte. „Warum sollte ich jetzt damit beginnen, ich habe euch noch nie im Weg gestanden, ihr seit meine Freunde.“ Es war noch nicht mal gelogen. Sie waren seine Freunde. Die einzigen die wirklich zählten.

Benedict legte ihm stumm seine Hand auf die Schulter.

Er betrachtete seinen ehemals besten Freund und Weggefährten ausführlich.

Schließlich lächelte er.

„Warum“, sagte er munter, „sollten wir dann jetzt damit beginnen, du bist unser Freund.“

Anatol atmete aus.

Die drei Jungen sahen einander lange an. Irgendwann wurde es ihnen zu viel und sie gingen los.
 

„So,“ sagte dann Anatol nach einer Weile zu Benedict, „du hast sie also geschwängert.“

„Ja.“

„Das ist Scheiße.“

„Mhm.“

„Und sie ist von Turm gesprungen, weshalb?“

„Sie ist schwanger. Ich habe ihr gesagt dass sie nur ein Spiel war und ich hab es total verschissen.“

Anatol schüttelte den Kopf.

„Du hast es getan um sie zu schützen. Es war nobel, würde ich sagen.“

„Sie ist schwanger. Es ist egal warum ich es getan habe. Absolut egal. Und jetzt muss ich auch die ganze Zeit“, (er hat nicht geschlafen, warf Peter schulterzuckend ein), „daran denken was passiert wenn ich getötet werde. Und mir gefällt dass nicht.“

„Er hat den Teil mit dem Kinderkriegen erst mal total aus seinen Gedanken gestrichen.“ bemerkte Peter. Anatol sah das.

„Na, dann werden wir uns eben um sie kümmern.“ Anatol legte seine Hand auf Benedicts Schultern. „So wie wir es immer getan haben. Schlammblut oder nicht, sie ist deins oder. Und du gehörst zu uns. Also werden wir uns um sie kümmern.“

Benedict blieb stehen und sah ihn verdattert an.

„Meinst du dass ernst?“ Er hatte schließlich von McCarthy gehört dass er dem Todesser sein nicht abgeschworen hatte. Irgendwo hatte er es sogar verstanden. Loyalität war für Anatol schon immer wichtig gewesen. Und die Wahrheit.

Anatol sah überrascht zu Benedict und wunderte sich im ersten Moment über seine Frage.

Aber nach einer Weile verstand er den Einwurf und nickte.

„Ja, ich … ja, ich meine das ernst.“, er lächelte und fuhr ernsthaft fort, „Ich meine das wirklich ernst. Ihr seit meine Freunde und ihr beide seit so ziemlich das Wichtigste was ich in meinem Leben habe. Egal auf was für einer Seite ich auch immer stehen werde, es wird eure Seite sein.“ Er sah zu ihnen. „Versteht ihr das?“

Denn er, der junge Todesser verstand es selbst nicht so ganz.
 

Die beiden Burschen zu seiner Seite lachten.

„Ja, das verstehen wir.“ sagten die beiden zu seiner Überraschung und Erleichterung. „Butterbier in der Kammer, wir haben was zu feiern!“

Anatol verzog den Mund.

Und er würde wieder der einzige bleiben der nüchtern genug war um sie durch die Gänge in ihre Zimmer zu lotsen.

Groß-ar-tig.

Es hatte sich nicht wirklich etwas geändert.

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Nächstes Kapitel, das mit Pansy, ja am 18.12.2007



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2007-12-18T17:36:34+00:00 18.12.2007 18:36
Ich würd es echt gern lesen, hab auch schon reingelesen, aber ich weiß nicht mehr wo "ein langer Sommer" ist.
Verrätst du es mir?

Eli


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