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connectedness

von

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Gefühle

„Worüber denkst du nach? Du wirkst geknickt.“

Aus meinen Gedanken gerissen, sah ich Kyoko mit einem gequälten Blick an. Es war nicht einfach, das zu verarbeiten, was geschehen war und ihr nicht die Wahrheit zu sagen, aber ich wollte nichts riskieren, solange ich noch keinen Plan hatte.

 

„Sag mal, Kyoko.. Was war eigentlich in der ehemaligen Basis der Bladesharks passiert? Ich erinnere mich nur daran, dass ich von euch da rausgeholt wurde, aber nicht, wie. Carlos und seine Gang haben doch sicherlich gegen die Jungs gekämpft oder?“

 

„Hmm. Ich war selbst nicht dabei. Aber Kenny erzählte uns, dass Max und Ray gegen zwei Typen verloren hatten und nicht die geringste Chance hatten, während Kai und Tyson nur knapp gewinnen konnten. Sie hatten wohl starke Bitbeasts, die wie Clone von anderen Bitbeasts aussahen und sehr stark zu sein schienen. Es war sehr merkwürdig und sie konnten sich nicht erklären, woher sie diese Bitbeasts haben. Nachdem diese Typen aber gegen Kai und Tyson verloren haben, sind sie einfach abgehauen und so konnten sie dich da rausholen.“

 

Ich biss mir auf meine Unterlippe. Das war in der Tat merkwürdig, denn Carlos und seine Leute hatten eigentlich keine eigenen Bitbeasts. Die haben sie aber bestimmt von diesem Mr. Z bekommen. Ob die sich schon wieder irgendwelche eigenen Bitbeasts züchteten?

 

„Danke, dass du mir das gesagt hast. Ich denke, ich werde mich noch etwas ausruhen wollen.“

 

„Alles klar..“ verstand Kyoko sofort. „Dann lasse ich dich mal alleine und werde erstmal zu den anderen gehen. Ich komme dann morgen wieder und werde nach dir sehen. Kommst du denn klar, wenn ich dich mit deinem Freund alleine lasse?“ kicherte sie.

Sie betonte die Worte „deinem Freund“ nur, weil sie genau wusste, dass sie mich damit auf die Palme bringen würde. Ich sah sie mit großen Augen an und ein Rotschimmer legte sich unweigerlich auf mein Gesicht. Dann ballte ich meine Hände zu Fäusten.

 

„Man Kyoko, lass doch dieses Geschwätz. Er ist nicht mein Freund und wird es vermutlich auch nie sein. Der Typ hat doch nun wirklich andere Dinge im Kopf als irgendwelche romantischen Liebesbeziehungen.“ knurrte ich verärgert.

 

„Schon gut, schon gut.“ Kyoko hob beschwichtigend ihre Hände vor sich. „Aber wer weiß?! Ich bin mir sicher, dass Mister-Eiskalt Augen im Kopf hat und nicht am anderen Ufer schwimmt, also wird ihn deine Anwesenheit sicher nicht ganz kalt lassen. Aber vielleicht irre ich mich ja auch. Ich gehe dann jetzt. Ruh dich aus und komm wieder zu Kräften, ja?!“ Sie lächelte mich kurz an, drehte sich zur Tür und verließ dann den Raum.

 

Als Sie die Tür geschlossen hatte, dachte ich noch kurz über ihre Worte nach. „Ach man.. als ob er sich jemals überhaupt für Mädchen interessieren würde.“ murmelte ich vor mich hin. >Ich weiß, dass er am Ende des Mangas einen Sohn namens Gou hatte, was bedeutet, dass er ja schon irgendwann eine Frau gefunden haben muss, aber über sie ist nichts bekannt. Ach, was solls…<

Ich drehte mich zu Seite, hob meine Beine aus dem Bett und tippte mit dem verletzten Fuß auf den Boden. Dann erhob ich mich vom Bett und stand auf meinen Füßen. Zu meiner Verwunderung tat mein Fußknöchel gar nicht wirklich weh. Außer einem leichten Ziehen, spürte ich nichts. Lag vermutlich am Verband, aber ich sollte trotzdem den Fuß so wenig wie möglich belasten. Aber ich wollte die Gelegenheit nutzen und mich mal im Zimmer umsehen, vielleicht würde ich ja doch den BitChip von Black Dranzer zufällig hier irgendwo entdecken. So humpelte ich mit erhobenem Bein zu den Vitrinen und schaute durch die Glasfronten hindurch, aber so offensichtlich würde er den Chip sicher nicht hinterlegen. Ich durchforstete also sämtliche vorhandene Schubladen und schaute auch nach, ob es in diesen oder unter diesen noch zweite Böden gab oder zweite Wände, in denen man so etwas Kleines gut verstecken könnte, doch ich fand nichts. Wo würde ich so ein kleines Ding verstecken, wenn ich nicht wollen würde, dass es jemals wieder gefunden wird? Oder hatte er es vielleicht zerstört? Nein. Dann würde es doch WhiteDranzer nicht geben. Wenn mein Bitbeast das Pendant zu BlackDranzer sein sollte, musste er noch existieren.

 

„Was suchst du denn so eifrig?“

 

Vor Schreck erstarrte ich kurz in meiner Bewegung und erlitt gefühlt einen kleinen Herzinfarkt. Ertappt schaute ich nach links zur Tür und entdeckte Kai im Türrahmen stehen, der mich abschätzig ansah. >Auweia! Was sage ich denn jetzt?< Die geöffnete Schublade, die ich grade noch in der Hand hielt, schob ich langsam wieder zu und drehte mich in seine Richtung um.

 

„Ähm.. ich äh.. war einfach nur neugierig…“ Ich lächelte verlegen, aber es fiel mir schwer, denn irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er jede meiner Bewegungen genau beobachtete. Ich hatte gar nicht mitbekommen, wie er die Tür öffnete - wie lange stand er denn da schon?

 

„Hm.“

 

Er schloss die Tür hinter sich und setzte sich auf die kleine blaue Couch. Er stützte seine beiden Arme auf seinen Knien ab und beugte sich leicht vor. Ich humpelte zurück zum Bett und setzte mich auf die Bettkante gegenüber von ihm. Draußen war es inzwischen dunkel geworden und ich hatte gar nicht mitbekommen, wie der Abend angebrochen war, weil so viel heute passiert war.

 

„Was wollten diese Typen von dir?“ fragte er und seine Stimme klang ziemlich eisig.

 

Was sollte ich ihm antworten? Das Gleiche, was ich Kyoko erzählt habe? Was anderes fiel mir nicht ein, ich konnte ihm ja schlecht die Wahrheit sagen. Als ob er mir dann Black Dranzer auf dem Silbertablett servieren würde und seinen Dranzer würde er mir sicher auch nicht freiwillig rausrücken. Wieso sollte er auch?

 

„Ich habe Kyoko bereits alles erzählt. Hat sie dir nichts gesagt?“

 

„Die Wahrheit!“

 

>Verdammt!< Ich biss mir wieder auf die Unterlippe, denn er ahnte bereits, dass da mehr dahinter stecken musste. Nun rutschte ich auf der Bettkante nervös hin und her und spielte mit meinen Fingerspitzen herum. Dann blickte er auf und sah mich erwartungsvoll an, doch diesmal konnte ich seinen Blick nicht deuten. Verzweifelt sah ich zu Boden. Ich fragte mich, was wohl in ihm vorging. Also überlegte ich, ob ich doch reinen Tisch machen sollte, das wäre nur fair. Bisher konnte ich ihm immer vertrauen und er hatte bisher fest zu mir gehalten, obwohl er mich kaum kannte und ich ihm immer nur zur Last gefallen bin.

 

„Ich suche den Bitchip von Black Dranzer…“ begann ich vorsichtig und Kais Augen weiteten sich ungläubig. Doch er sagte nichts und ich erzählte weiter: „Ich habe einen Chip in meinen Nacken implantiert bekommen, der explodiert, wenn man ihn versucht zu entfernen oder wenn ich mich weigere. Ich soll Black Dranzer und auch Dranzer an einen Mr. Z aushändigen, der der Auftraggeber von Carlos und seiner Gang ist. Außerdem… ist der Typ auch der Sohn von Boris Balkov…“

 

„Boris?“ fragte er und er wirkte kurz so, als wäre er für einige Sekunden Abwesend, doch er fing sich schnell wieder. Er stand wieder auf und ballte seine Hände zu Fäusten: „Das erklärt alles!“ knurrte er.

„Grrr… So ein mieser Hund! Vermutlich bin ich sein eigentliches Ziel, denn ich bin der Einzige, der Black Dranzer kontrollieren kann!“

 

„Ja, das habe ich denen auch gesagt.. Aber ich möchte nicht, dass sich die Geschichte von damals aus Russland wiederholt.“

 

„Was? Woher weißt du davon?“

 

„Das weiß ich aus meiner Welt. Mehr kann ich dir dazu leider nicht sagen… Es tut mir leid.“

 

„Hmpf! Diese Geheimnistuerei nervt!“ Er packte mich diesmal unsanft an meinen Armen und drückte mich mit dem Rücken aufs Bett, sodass er über mich gebeugt war.

„Warum bist du hier? Wieso hast du ein Teil der Macht von Dranzer erhalten? Wieso ausgerechnet du? Und kaum sind wir uns begegnet, klebst du mir am Arsch und nichts ist mehr so wie vorher. Ich weiß langsam nicht mehr, was ich noch davon halten soll!“

 

Mein Herz fing an zu rasen, weil er mir so nah war, aber seine Worte taten weh. Er sprach aus, was mir schon die ganze Zeit durch den Kopf ging, nämlich, dass ich ihm lästig war. Die ganze Zeit kümmerte er sich um mich und kam sich vermutlich wie eine Nanny vor, dass dauernd auf ein kleines Kind aufpassen musste. Ich kam mir wirklich erbärmlich vor. Kais Blick schien mich zu durchbohren und ich wäre am liebsten einfach weggerannt, doch das war leider grade nicht möglich. Mein Körper machte auch keine Anstalten mir zu gehorchen. Was hatte er denn jetzt vor? Wollte er mir was antun? Langsam bekam ich Angst.

 

„Kai, ich.. ich weiß, dass ich dir zur Last falle und du keinen Bock auf mich hast.  D-Du hast sicher besseres zu tun, als dich um jemanden wie mich zu kümmern und…“

 

„Du weißt gar nichts!“ unterbrach er mich harsch. „Denkst du, du kennst mich, weil du in deiner Welt irgendwelche Informationen über mich hast? Denkst du wirklich, dass du mich durchschaut hast, Maron?“ Knurrte er verärgert. Ich schüttelte langsam den Kopf.

 

„Grrr..“ Er presste plötzlich seine Lippen auf meine. Sein Kuss war hart und fordernd, aber ich konnte nicht anders, als meine Augen zu schließen und seiner Zunge Einlass zu gewähren. Seine Lippen waren weich und seine raue Zunge umspielte die Meine. Ich ließ es zu, noch bevor ich realisierte, was hier eigentlich grade geschah. Ich war völlig überrumpelt und trotzdem wollte ich diesen Kuss nicht unterbrechen, zu gut fühlte es sich an, diese tausend Schmetterlinge in meinem Körper einfach flattern zu lassen. Ein leichtes Ziehen durchzog meinen Unterleib. Da wurde mir bewusst, dass ich nicht einschätzen konnte, wie weit er gehen würde.

 

Als er nach einigen Minuten abließ, kam es mir wie eine Ewigkeit vor, die der Kuss gedauert hatte. Nun konnte ich auch auf seinem Gesicht einen Rotschimmer vernehmen. Wir beide schwitzten leicht – verdammt, irgendwie schien die Temperatur im Raum stark angestiegen zu sein – und wir rangen beide leicht nach Luft. Doch er machte nicht weiter, sondern erhob sich schwer atmend wieder auf seine Beine und ging zwei Schritte rückwärts, als wolle er wieder Abstand gewinnen und hielt sich dabei seinen Arm vor den Mund. Keiner von uns beiden sagte ein Wort. Damit hatte ich beim besten Willen niemals gerechnet. Was passierte hier grade?

 

„Das hätte … nicht passieren dürfen!“ sagte er dann langsam und hielt seine Hand vor sein Gesicht.

Ich lag immer noch völlig überfordert von der Situation, rücklings auf dem Bett, meinem Blick an die Decke gerichtet und nahm seinen letzten Satz gar nicht richtig wahr. Mir war heiß und innerlich verlangte ich nach mehr. Ich wollte nicht, dass das endete, doch Kai war schon dabei, Richtung Tür zu gehen, als ich mich schnell erhob und ihn am Arm festhielt: „Bitte geh nicht, Kai!“

 

Er dreht sich nicht zu mir um: „Wenn ich jetzt nicht gehe, dann…“ Er beendet den Satz nicht, zog seinen Arm aus meiner Hand und verließ den Raum. Ich blieb noch kurz wie angewurzelt sitzen und legte meine Finger auf meine Lippen. War das gerade wirklich geschehen? Und was meinte er mit seinem letzten Satz?

 

Tausend Gedanken rasten mir durch den Kopf und ich ließ mich wieder aufs Bett fallen. >Wieso hat er mich einfach geküsst?< Das passte nicht zu ihm, er hasste die Nähe von anderen Leuten und war nicht der Typ, der sich einfach seinen Gefühlen hingeben würde. Oder wollte er mir damit nur beweisen, wie unberechenbar er war? Ich habe wirklich gedacht, dass ich ihn kenne und ihn gut einschätzen konnte, aber er überraschte mich doch immer wieder. Kai war wirklich vielschichtig. Da musste ich doch direkt an einen Buchtitel aus meiner Welt denken und konnte mir ein Schmunzeln bei dem Gedanken nicht verkneifen. Das sind also die „Fifty shades of Kai Hiwatari“. Er konnte wirklich verdammt gut küssen, das war also sicher nicht sein erster Kuss. Doch dann schüttelte ich meinen Kopf, um mich von diesen Gedanken zu befreien.

 

Da ich mir sicher war, dass er sich bestimmt nur irgendwo draußen mit seinem Blade abreagieren würde, entschied ich mich erstmal zu schlafen, es würde nichts bringen mir weiter den Kopf über das Geschehene zu zerbrechen und die ganze Nacht wach zu bleiben. Es war doch inzwischen schon recht spät und ich merkte die Müdigkeit in mir aufsteigen, also zog ich mich bis auf die Unterwäsche aus, zog mir die Decke bis unters Kinn und schlief mit seinem Geruch in der Bettwäsche recht gut ein.

 

Als mich die Sonnenstrahlen früh am Morgen weckten, weil die großen Fenster den ganzen Raum mit Tageslicht durchfluteten, fühlte ich mich wie gerädert. Ich hatte leichte Kopfschmerzen und leider auch wieder diesen Albtraum gehabt, der mich jede Nacht plagte. Wieder war ich schweißgebadet aufgewacht, aber diesmal bin ich auch direkt wieder eingeschlafen. Tja, man gewöhnt sich wohl an alles. Ich setzte mich auf und konnte in dem Raum niemanden entdecken. Er war nicht da. War er die ganze Nacht weg? Oder war er wieder gegangen, bevor ich aufwachte? Wie spät war es eigentlich? Ich schaute auf meine Uhr im Handy und musste feststellen, dass es nicht mal sieben Uhr war. So wie ich ihn kannte würde er mir jetzt sicher aus dem Weg gehen, dabei war er doch derjenige, der mich geküsst hatte. Aber was würde dann aus meinem Training und dem Plan werden, an Black Dranzer zu kommen? Ich musste unbedingt einen Weg finden, an den BitChip zu kommen, denn ich wusste noch immer nicht, ob Kai mir nun helfen und BlackDranzer aushändigen würde oder nicht.

 

Ich wollte grade aufstehen, als ich innehielt, weil mein Handy klingelte. Ich schaute auf das Display – es war Kyoko. >Verdammt, wieso ruft die mich so früh morgens schon an? Kann sie riechen, dass ich schon wach bin?< Ich verzog das Gesicht und hob ab:

 

„Guten Morgen, Maron! Wie geht´s dir oder besser gesagt, deinem Knöchel? Ist er noch geschwollen?“

 

„Morgen, Kyoko. Hast du mal auf die Uhr geschaut?“

 

„Klar, du bist doch immer so früh wach. Wieso so gereizt? Ist alles in Ordnung?“

 

„Nein!“ fuhr ich sie an: „Nichts ist in Ordnung!“ Tränen kamen hoch und liefen mir übers Gesicht. „Es ist.. einfach alles zu viel für mich! Ich… Ich weiß nicht mehr weiter. Es ist so viel passiert gestern und seit ich in dieser Welt bin, habe ich das Gefühl nicht mehr ich selbst zu sein..“

>Mist, jetzt habe ich mich verplappert!<

 

„Maron.. Was meinst du mit In dieser Welt? Und was ist denn passiert, dass du so aufgelöst bist. Hat Kai dir etwas angetan? Soll ich vorbeikommen?“

Was sollte ich ihr sagen? Ich wollte auf ihre Frage einfach nicht eingehen und ihr nur von gestern Abend erzählen. Es war mir im Moment auch egal, ob sie es jemanden erzählen würde, aber ich fühlte mich grade so hilflos und einsam, dass ich einfach jemanden zum reden brauchte und da war sie gerade meine beste Anlaufstelle. Ich hatte doch sonst niemanden außer sie. Während ich anfing zu heulen, erzählte ich weiter:

 

„Ich.. ich weiß nicht, was ich tun soll. Das was bei der Entführung geschehen ist, war schon schlimm genug für mich, doch als mich Kai gestern Abend einfach so… geküsst hatte, war es um mich geschehen…“

 

„WAS? KAI HAT DICH GEKÜSST?“ unterbrach sie mich ungläubig: „DER Kai? Mister-ich-zeige-niemals-Gefühle-Kai?“

 

„Hör zu, Kyoko. Das ist… k-kein Spaß mehr!“ Schluchzte ich weiter: „Ich bin dabei…, mich in ihn zu v-verlieben und d-das ist nicht gut. Ich s-sollte keine Gefühle für ihn entwickeln, d-das läuft alles völlig… aus dem Ruder für mich!“

 

„Was ist nur los mit dir? Die Maron, die ich kenne, wäre vor Freude völlig aus dem Häuschen! Du warst doch schon immer verknallt in ihn…“

 

>Das ist es!< dachte ich mir. Die echte Maron war total in ihn verknallt und vermutlich wirft mich Kai deswegen so aus der Bahn. Es sind wahrscheinlich ihre Gefühle und ihr Verlangen, das ich ihm gegenüber spüre und nicht meine eigenen Empfindungen. Aber das machte das Ganze natürlich nur noch komplizierter für mich.

Kyoko unterbrach mein kleines Gedankenkarussell: „Irgendwas stimmt mit dir nicht. Du hast dich seit dem Unfall in Madrid wirklich stark verändert. Die Verletzung am Kopf hatte also doch größere Auswirkungen, als ich dachte. Ich hoffe sehr, dass du bald wieder die Alte wirst, denn ich finde es echt schade, dass du mir nicht mehr so viel erzählst, wie früher.“

 

„Es t-tut mir leid..“ Dann legte ich auf, weil ich vor lauter Geheule nicht mehr klar sprechen, geschweige denn Denken konnte. Ich setzte mich auf die blaue Couch, zog meine Beine an, hielt meine Hände vors Gesicht und ließ meinen Gefühlen mal wieder freien Lauf.

 

Die Tür fiel ins Schloss und ich vernahm Schritte, die auf mich zu kamen. Als ich zwischen meinen Händen hindurchlugte, sah ich auf Kais Schuhe. Ich hatte wieder mal nicht mitbekommen, wann er kam und es war mir auch egal, wie lange er schon da stand und wieviel er wohl vom Gespräch mit Kyoko mitbekommen hatte.

„Was ist los?“ fragte er und seine Stimme klang ziemlich kühl.

Ich antwortete nicht und zwang mich, mich zu beruhigen. Diesmal würde ich ihm nicht in die Arme fallen und mich trösten lassen. Ich musste mich von ihm fernhalten, um die Gefühle, welche nicht meine waren, nicht zu verstärken.

 

„Hier, nimm!“ sagte er und hielt mir seine linke Hand hin, in der sich der BitChip von Black Dranzer befand. Ich riss meine Augen auf und löste mich aus meiner Haltung. Er hatte mir wirklich den BitChip gebracht, den ich brauchte, um mich von diesem Chip in meinem Nacken zu befreien. Ich berührte den kleinen schwarzen Chip auf seiner Hand und plötzlich leuchteten White Dranzer und Dranzer hell auf. Ich hielt nochmal kurz inne und nahm den Chip dann in meine Hand. Ich spürte plötzlich eine heftige Macht, die mich durchströmte und der schwarze Chip leuchtete auf, sodass er Kai und mich kurz blendete. Das Leuchten verblasste wieder und ich hatte das Gefühl, dass mich eine enorme Kälte durchströmte und der Chip sehr schwer wurde.

 

„Black Dranzers Macht ist nicht zu unterschätzen! Wir brauchen einen Plan und du solltest ihn schnellstmöglich wieder loswerden, da er sonst die Kontrolle über dich übernehmen könnte!“ Warnte er mich und schien auf eine Reaktion meinerseits zu warten.

 

„Danke…“ flüsterte ich und starrte noch immer auf den schwarzen BitChip in meiner Hand. Es war unfassbar für mich, dass so ein kleines Ding, eine so große Auswirkung hatte.

 

„Wir brechen heute Abend auf! Jetzt sollten wir noch unbedingt trainieren, damit du auf alles vorbereitet bist!“ sagte er entschlossen und ich schaute ihn nun doch an und nickte zustimmend. Dann verließ er den Raum, während ich den schwarzen Chip in meiner Hosentasche verstaute, meinen Blade und mein Handy griff und ihm dann mit einem großen Abstand folgte. Ich fragte nicht, wohin wir gehen und folgte ihm stumm. Ich versuchte einfach, den Drang zu unterdrücken, ihm nach dem Kuss zu fragen und immer wenn ich kurz daran denken musste, setzte mein Herz für eine Sekunde aus, weil es nicht einfach für mich war, Marons Gefühle nicht zuzulassen und das Verlangen, ihn erneut zu küssen und anzufassen verstärkte sich, je näher ich ihm war. Kai schien es auch nicht weiter zu interessieren, wieso ich Abstand hielt und nichts sagte, er lief unbeirrt weiter und führte mich an den altbekannten Platz bei der Brücke am Fluss, wo auch er das erste Mal Tyson begegnet war. Die anderen aus seinem Team waren auch alle da, sogar Kyoko, die mich traurig ansah.

 

„Hey, da seid ihr zwei ja endlich!“ begrüßte uns Ray und die anderen lächelten ebenfalls zu uns rüber. „Deinem Fußgelenk geht es wohl endlich wieder besser, das freut mich!“

 

„Hallo Ray, danke dir. Ja, es tut nicht mehr weh, aber ich versuche erstmal noch nicht so doll aufzutreten.“

 

„Maron! Schön, dass es dir wieder gut geht!“ stimmte sich nun auch Max mit ein. Ich nickte ihm dankend zu. Kai setzte sich auf die Wiese am Wegesrand und schloss seine Augen. Aus dem Team schien niemand etwas von dem zu wissen, was zwischen mir und ihm vorgefallen war. Das erleichterte mich enorm.

Kenny kam auf mich zu: „Maron! Ich habe hier übrigens etwas für dich!“ Er hielt mir einen Blade hin, der genauso aussah, wie Kais Dranzer G, nur eben in weiß, statt in Dunkelblau. „Er basiert auf der Technik von Dranzer Gigs, weil Dranzer bestimmt gleiche oder ähnliche Angriffsmuster wie Kais Dranzer haben wird.“

 

„Danke, Kenny! Der Blade sieht wirklich stark aus!“ Ich freute mich wirklich sehr darüber. Ich kannte diesen Blade gut, hatte ich doch eine Nachbildung davon in meiner Welt erworben. Ich nahm meinen alten Blade aus meiner kleinen Gürteltasche, nahm den Bitchip ab und drückte ihn Kenny in die Hand. Dann steckte ich den BitChip von White Dranzer auf den neuen WhiteDranzer G und schaute ihn mit leuchtenden Augen an: „Dann lass ihn uns doch direkt mal ausprobieren!“

Ich habe mein BitBeast selbst noch nie live und in Action erlebt, das wäre doch mal DIE Gelegenheit, mir das anzusehen und auszuprobieren, was er so draufhatte. Die Grundlagen beherrschte ich dank Kai ja zum Glück ganz gut. „Na, wer traut sich?“ fragte ich voller Enthusiasmus und natürlich meldete sich Tyson direkt zu Wort: „Ich fordere dich heraus! Das lasse ich mir doch nicht entgehen!“

Alle jubelten, nur Kyoko sah noch immer traurig aus, doch darum würde ich mich nach dem Match kümmern.

Tyson und ich stellten uns also startklar an die mobile Beyarena, die Kenny mitgebracht hatte und ließen uns von ihm anzählen. Ich war sehr aufgeregt, denn ich wusste, dass Tyson wirklich stark war. Aber ich hatte einen Plan und wollte versuchen, ihn umzusetzen, dafür musste es mir nur gelingen White Dranzer zu kontrollieren.

 

„3.. 2.. 1.., Let it Riiiiiip!“

Tyson und ich ließen unsere Blades mit aller Kraft in die kleine Arena brettern und tasteten unsere Blades erstmal gegenseitig ab, indem sie mehrfach aneinander krachten und dabei einige Funken sprühten. „Also gut, Maron! Dann zeig mal, was du drauf hast und greif mich volle Kanne an!“ forderte Tyson und ich tat ihm den Gefallen: „Los White Dranzer! Gib ihm volle Breitseite!“

Mein Blade leuchtete kurz auf und donnerte mit Vollgas auf Dragoon zu, der ihm aber Paroli bot, indem er ihn abblockte und mit einem Gegenangriff startete. White Dranzer wurde bis an den Rand zurückgedrängt und als Tyson sich sicher fühlte, startete er seinen Spezialangriff: „Los Dragoon, zeigen wir ihr mal, was du wirklich kannst! Dragoon Storm Attaaaaack!“ Ein Tornado wurde erzeugt und Dranzer wurde in diesen eingesogen und nach oben geschleudert! >Perfekt, er hat angebissen!< dachte ich mir und wollte jetzt mal den Spezialmove von Kai ausprobieren, den ich aus der Serie kannte: „Los, White Dranzer, Blazing Giiiiig Tempeeeest!“ White Dranzer zeigte sich kurz in voller Pracht und stürzte auf Dragoon zu, welcher binnen einer Sekunde mit einer enormen Wucht aus der Beyarena geschleudert wurde und außerhalb direkt im Sand stecken blieb.

 

„Wow! Das war echt Krass!“ staunte ich und freute mich riesig, über den Sieg und, dass ich den Blade und das BitBeast beherrschen konnte. Adrenalin flutete meinen Körper.

Tyson und die anderen sahen mich erstaunt an. „Wa.. was war denn das?“ fragte Tyson schockiert. Man konnte ihnen ansehen, dass sie alle nicht glaubten, was da gerade passiert war. „Das war Kais Spezialattacke.. Wie hast du das gemacht?“ fragte Kenny neugierig.

 

„Naja, ich habe mir einfach gedacht, dass White Dranzer bestimmt die gleichen Moves wie Dranzer beherrscht, da er ein Teil von ihm ist. Also habe ich es einfach riskiert, dass Tyson mich unterschätzt und White Dranzer meinen Befehlen folgt.“

 

„Das war ziemlich riskant, aber auch echt genial!“ lobte mich Kenny und die anderen freuten sich mit mir. „Glückwunsch, du hast grade inoffiziell den Weltmeister besiegt!“ witzelte Max.

 

Ich drehte mich zu Kyoko und sah, dass sie noch immer ziemlich enttäuscht von mir zu sein schien, also entschuldigte ich mich ausführlich bei ihr und sie nahm mich in den Arm. „Du hast viel durchgemacht, mir tut es auch leid!“ sagte sie und lächelte dann endlich wieder.

 

„Und jetzt sollten wir ernst machen!“ sagte Kai und sah mich interessiert an. Ich drehte meinen Kopf in seine Richtung und stellte fest, dass er inzwischen selbst vor der Beyarena stand. Da lief es mir wieder eiskalt über den Rücken, denn vor einem ernsthaften Kampf gegen Kai hatte ich in Wahrheit ziemlich schiss. Ich wusste, wie Kai spielt und man konnte ihn schlecht einschätzen. Ich wusste zwar, welche Strategien er verfolgte, aber man konnte nie genau sagen, wann und wie er angreifen würde. Wie könnte ich mich da jetzt nur rausreden?

 

„Was ist? Wird es heute noch was?“ Er klang gereizt und wurde langsam ungeduldig, ich hatte noch immer nicht darauf reagiert.

 

„Ich möchte eigentlich nicht gegen dich ernsthaft bladen..“ sagte ich schüchtern und fingerte an meinem Blade herum.

 

„Was?“ zischte er und funkelte mich böse an.

 

„Naja, ich habe einfach zu großen Respekt vor dir.“ Versuchte ich mich zu erklären: „Du bist der Weltbeste Beyblader, den ich kenne und ich eine blutige Anfängerin. Da wirst du keinen Spaß haben…“ Tyson schaute mich, nach meinen Worten, entsetzt an. War er denn nicht der beste Beyblader? Immerhin war ER doch schließlich der Weltmeister… Doch Hilary schüttelte ihren Kopf und hielt ihn davon ab, sich da einzumischen. Sie signalisierte ihm damit, dass es das Beste wäre, meine Worte einfach so hinzunehmen.

 

„Hier geht es nicht um Spaß, Maron! Sondern um ein ernsthaftes Problem. Oder willst du den Typen von gestern wieder wehrlos gegenüberstehen, wenn sie wieder auftauchen?“

Kai hatte Recht. Ich musste mich denen stellen und da wäre ein ernster Kampf gegen Kai, das beste Training. Selbst wenn ich nicht gewinnen könnte, so würde ich stärker werden und neue Erfahrungen sammeln. Also ging ich schließlich wortlos auf die Beyarena zu und machte mich und meinen Blade startklar. Alle anderen standen neben der Arena und schauten uns gebannt zu.

Kai und ich starteten unsere Blades und ich ließ White Dranzer erstmal ruhig um Kais Blade herumkreiseln, während sein Blade nur in der Mitte kreiselte und vermutlich darauf wartete, dass ich den ersten Schritt machte.

„Na los, greif mich an!“ forderte er mich auf. Ich versuchte schnell meine Gedanken zu ordnen und wusste, dass er mir ausweichen wird, wenn ich das tue und dann vermutlich gleich zum Gegenschlag ansetzen würde. Welche Strategie konnte ich hier nutzen?

„Na gut, los White Dranzer, zeig ihm, was du drauf hast!“ Mein Blade raste auf Dranzer zu und rammte ihn mehrfach heftig, doch Kai schien wenig beeindruckt.

„Was soll das? Ist das alles?“ versuchte er mich zu provozieren, doch ich rechnete damit, dass er mich aus der Reserve locken wollte. Ich war auf alles gefasst, also versuchte ich, einen Großangriff zu starten: „Okay, White Dranzer, zeig ihm deinen Blazing Giiiiig!“ Mein Blade raste auf die Kante der kleinen Arena zu und hob dann ab, während der weiße Phönix aus meinem Blade empor stieg und sich bedrohlich aufbaute. Schließlich brasselten weiße, stramme Federn auf Dranzer zu, der diesen aber gekonnt auswich und, womit ich schon rechnete, zum Gegenangriff ansetzte. Kai grinste und seine Augen funkelten: „Los Dranzer, zeigen wir ihr mal, wie man das richtig macht! Attaackeeee!!“ Dranzer schoss mit einer Wahnsinnsgeschwindigkeit auf meinen Blade zu, während er von einem blau leuchtenden Feuer umgeben war und rammte White Dranzer mit voller Wucht. „White Dranzer, gib Konter mit der Blazing Fire Attack!!“ Mein Blade wurde von einer hellen Aura umgeben und konnte sich grade davor retten, aus dem Ring zu fliegen und griff Dranzer direkt erneut mit voller Power an und drängte Dranzer zurück, welcher bei dem Aufprall direkt gegen die Arenawand geschleudert wurde.

„Hehe.. nicht schlecht, Maron! Du hast mehr drauf, als ich dachte.“ Kais Augen funkelten mich an und ich konnte das lodernde Feuer in seinen Augen sehen, was mir signalisierte, dass er doch Spaß am Kampf mit mir hatte. „Dann pass mal auf, jetzt zeige ich dir was!“  Meine Augen wurden groß und ich schaute wieder in die Arena, als Dranzer nicht zu sehen war.

„Was? Wo ist dein Blade?“ fragte ich und schaute mich um und als ich nach oben schaute, merkte ich, dass er den einen Moment meiner Unachtsamkeit genutzt hatte, um eine seiner ersten Moves auszuführen – sein Blade stürzte auf mein Blade hinab und ich konnte nicht mehr ausweichen. Es regnete rote, spitze Federn und mein Blade wurde davon getroffen, als schließlich sein Blade auf der Kante von meinem landete und White Dranzer damit aus der Arena beförderte.

 

„Sieg für Kai!“ brüllte Kenny und die anderen fingen wieder an zu jubeln. „Das war ein wirklich gutes Match, ihr zwei!“ lobte uns Tyson, doch ich schaute nur zu meinem Blade auf den Boden und war geknickt, dass ich verloren hatte. Andererseits konnte ich nicht stolzer sein, dass ich Kai, länger als gedacht, Paroli bieten konnte. Ich sah Kai verdutzt an, der mir ein stolzes Lächeln schenkte. Ich errötete augenblicklich, lächelte aber zurück und lief dann zu meinem Blade und hob ihn auf. Er kam auf mich zu:

 

„Du hast wirklich eine gute Kontrolle über White Dranzer, aber versuche deine Verbindung zu ihm zu vertiefen. Er ist nicht nur einfach ein BitBeast, sondern dein Partner.“

 

„Ja, du hast Recht. Danke.“

 

Kai drehte sich zu den anderen um, doch ich hielt im am Arm fest: „Kai?“

 

„Hm?“ er schaute mich über seine Schulter fragend an.

 

„Können wir reden? Wegen… wegen gestern Abend?“

 

Er zögerte erst zu antworten: „Später vielleicht.“ Dann wendete er seinen Blick wieder ab und ging zurück zu den anderen.

 

Wir ließen die Kämpfe von Kenny auswerten und ich ließ mir ausführlich erklären, was ich noch verbessern konnte und anders machen sollte. Den Nachmittag verbrachten wir damit, Strategien zu entwickeln, um die Techniken von unseren Blades zu verbessern und die Verbindung zu unseren BitBeasts zu stärken. Ray, Tyson, Daichi und Max kämpften noch zwischendurch gegeneinander und ich mischte auch mit, um mir noch einige Tricks und Kniffs zeigen zu lassen.

Als es schließlich zu dämmern anfing, verabschiedeten sich Kai und ich von den anderen, um zum alten Schrottplatz zu laufen und erzählten ihnen auch nichts von unserem Plan. Wir waren beide der Meinung, dass wir sie nicht mit in meine Probleme reinziehen wollten, zumal sich Kai für das Problem mit Black Dranzer verantwortlich fühlte. Allerdings wusste er nicht, dass ich Kyoko inzwischen doch eingeweiht hatte, für den Fall, dass wir doch Hilfe benötigen würden. Sie versprach den anderen nichts zu erzählen, außer im äußersten Notfall.

 

„Kai? Können wir reden?“ fragte ich erneut.

 

Er seufzte: „Worüber?“

 

„Über.. du weißt schon.. warum du mich einfach geküsst hast..“

 

„Das hätte nicht passieren dürfen!“

 

„Ja, das sagtest du bereits.. Aber wieso hast du es dann getan?“

 

„…“

 

Toll, jetzt schwieg er wieder. Was habe ich auch erwartet; als ob er darauf antworten würde. Vermutlich kannte er die Antwort selbst nicht. Und falls doch, wäre vielleicht: „Um dich zum schweigen zu bringen.“ oder sowas die Antwort. Ich seufzte ebenfalls. >So ein Dreck!< Also blieb ich abrupt stehen, denn ich wollte es unbedingt wissen: „Antworte mir, Kai!“ sagte ich nun etwas lauter und sah ihn entschlossen an. Er blieb tatsächlich ebenfalls stehen, drehte sich aber nicht um.

 

„Was willst du hören, Maron? Es war ein Fehler und es wird nie wieder passieren!“

 

„Hör zu, Kai! Ich habe kein Problem damit, dass du es als Fehler ansiehst und es nicht mehr machen wirst, aber das beantwortet nicht meine Frage! WARUM? Warum ist es überhaupt so weit gekommen?“ Mein Herz schlug mir bis zum Hals vor Aufregung.

 

„Ich weiß es selbst nicht. Es ist einfach passiert. Tut mir leid, wenn ich dir damit zu nahe getreten bin.“ Dann lief er weiter.

 

Ich ärgerte mich innerlich sehr. Ich hatte ja insgeheim damit gerechnet, dass er mir keine zufriedenstellende Antwort liefern würde. Aber in einem Punkt hatte er recht: Was wollte ich denn hören? Was erhoffte ich mir denn, was er sagen würde? Ich sollte doch froh sein, dass er wohl nur im Affekt gehandelt hatte und es ihm offensichtlich auch nichts bedeutete, aber wieso tat es dann so verdammt weh? Es nervte, diese Gefühle von Maron nicht abstellen zu können.

 

Nach einiger Zeit kamen wir schließlich am alten Schrottplatz an und ich wurde immer nervöser. Ich bekam es mit der Angst zu tun, denn ich kannte Kais Plan nicht und hoffte, dass er Black Dranzer gegenüber nicht wieder schwach werden würde. Da fiel mir ein, dass ich den BitChip noch immer in meiner Hosentasche hatte. Ob ich Black Dranzer zur Not einfach selbst nutzen und gegen diese Leute verwenden könnte? Da ich nicht aus dieser Welt stammte, könnte es doch sein, dass er nicht Besitz von mir ergreifen könnte, wie es bei Kai in Russland der Fall war. Das müsste ich ausprobieren und herausfinden, aber ich war mir bewusst, das wirklich nur als allerletztes Mittel einzusetzen.



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Von:  novemberschnuppe
2024-03-08T21:07:00+00:00 08.03.2024 22:07
Hey ich mag deine Geschichte sehr. Und hoffe du schreibst weiter. 😀lg
Antwort von:  GoSaKu
10.03.2024 01:42
Vielen Dank.. ja, mache grade noch andere Projekte, wie z.B. einen Short-Doujin, das viel Zeit in Anspruch nimmt^^ Entschuldigt die Verzögerung, aber das nächste Kapitel ist eigentlich schon geschrieben, habe es ein paar mal geändert und muss es noch zusammenfügen und Korrekturlesen, danach wird es online gestellt. Ich schätze mal im Laufe der kommenden Woche :) Es freut mich sehr, dass es die gefällt <3
Von:  devil-angelXD
2024-02-19T10:06:42+00:00 19.02.2024 11:06
Super interessant und mal eine ganz andere Idee der Geschichte! Gefällt mir sehr und ich bin gespannt wie sich das ganze entwickelt. Deine Bilder zu der Story sind übrigens auch super... perfekte Vorstellung von Kai 🤭🫣
Antwort von:  GoSaKu
19.02.2024 12:31
Vielen Dank. Es freut mich, dass überhaupt jemand die Story liest. Habe noch eine weitere Story angefangen, aber eine ganz andere Schreibweise. Naja mal sehen.. Das nächste Kapi ist schon fast fertig, aber hatte noch keine Zeit es ganz fertig zu stellen und es nochmal zu überfliegen. Werde ich aber demnächst mal in Angriff nehmen^^ Und danke für deine Komplimente zu meinen Bildern <3
Antwort von:  devil-angelXD
23.02.2024 14:16
Ich lese deine Geschichte sehr gerne 😊❣️ welche Geschichte hast du denn noch online? Auch Beyblade? Dann schaue ich sehr gerne vorbei. Liebe Grüße und bis zum nächsten Kapitel 🤭
Antwort von:  GoSaKu
23.02.2024 20:44
Vielen Dank, das ist wirklich schön zu wissen.
Noch ist keine zweite Story online, ich arbeite parallel daran, muss aber mal sehen, wann ich sie hochladen werde ;) Es bleibt im Beyblade-Genre


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