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Das Geheimnis

von

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„Bist du soweit?“, fragt Elsa und schließt hinter sich die Zimmertür. „Die anderen wollen gleich los zum Strand.“

„Hmmm“ Viktor nickt nur ohne den Blick von seinem Kleiderschrank zu nehmen. Zögerlich lässt er seine Hand über seine T-Shirts wandern, als könnte er sich nicht entscheiden, welches er anziehen soll.

Elsa bleibt neben dem großen Bett im Zimmer stehen und betrachtet seinen nackten Rücken. Für einen Augenblick streift sie die Erinnerung an das Gefühl seiner warmen Haut auf ihrer letzte Nacht. Dann tritt sie zu ihm und berührt ihn leicht an der Schulter.

„Willst du meine Meinung wissen?“, fragt sie ihn mit einem spitzbübischen Funkeln in den Augen.

Viktor nimmt seine Hand von dem Kleiderstapel und sieht erwartungsvoll über seine Schulter zu ihr.

„Gar keines“, haucht sie in sein Ohr, „bleib einfach nackt.“

Er unterdrückt ein Lachen. „Meinst du nicht, die anderen könnten das als etwas seltsam auffassen?“

„Wieso? Am Strand ziehst du es doch sowieso wieder aus.“

„Aber dass ich aus unserem Zimmer komme und nur halb bekleidet bin?“ Er dreht sich zu ihr um und zieht sie in seine Arme. Langsam fährt er mit seinem Mund von ihrem Ohrläppchen weiter ihren Hals hinunter. „Es ist ja schon eine Ausnahme, dass wir wegen Engpässen in diesem Ferienhaus ein und dasselbe Zimmer teilen. Aber alle dort draußen gehen davon aus, dass wir ganz brav die Betten auseinandergestellt haben und hier wirklich nichts anderes tun, als zu schlafen.“

Kichernd lässt Elsa sich rücklings auf das Doppelbett fallen. „Der Viktor Uesugi, den ich kenne, ist nicht brav.“

Viktors Blick gleitet kurz zur Tür, um sich zu versichern, dass sie wirklich geschlossen ist, dann springt er ihr nach aufs Bett. Elsa entfährt ein lautes Quieken, als er so schnell über ihr ist, doch rasch hält sie sich die Hand vor den Mund und späht ebenfalls mit angehaltenem Atem zur geschlossenen Zimmertür. Nichts rührt sich. Weiter entfernt im Flur trappeln Schritte aufgeregt hin und her.

Viktor umgreift Elsas Handgelenke und schiebt sie weit von sich über das Laken. „Ich kenne noch jemanden, die gar nicht brav ist, auch wenn sie das ihren Bruder dort draußen glauben lassen will.“ Wieder senkt er seinen Kopf und in unerträglicher Langsamkeit arbeiten sich seine Lippen ihren Hals hinunter.

Elsa schnappt keuchend nach Luft. „Nun ja, diese Ferien waren schließlich anders gedacht gewesen. Ich mit Mario, du mit…“ Sie kommt nicht mehr dazu den Namen von Viktors -nun Ex-Freundin auszusprechen. Blitzschnell versiegelt er ihre Lippen mit seinem Mund und küsst sie so, dass sie die Worte im nächsten Moment schon wieder vergessen hat.

Als er sie schwer atmend wieder loslässt, grinst er: „Aber es ist ja dann doch anders gekommen. Und ich muss gestehen“, er widmet sich wieder der zarten Haut an ihrer Halsbeuge, „dass mir diese Variante sehr viel besser gefällt.“

Elsa streckt zitternd den Rücken durch. Mit ihren Beinen umschließt sie seine Hüften und zieht ihn näher an sich heran. „Sag bloß, du hattest deine Finger im Spiel, dass Mario einen Tag vor unserer Abfahrt mit mir Schluss gemacht hat?“

„Wenn ich das geahnt hätte, hätte ich durchaus etwas nachgeholfen, aber auf diese äußerst gute Idee ist er von selbst gekommen.“ Er hebt den Kopf und schmunzelt. „Und wenn du möchtest, dass ich meine Finger im Spiel habe, dann kann ich das gerne einrichten.“

Im nächsten Moment quiekt Elsa erneut auf. Mit einem Ruck hat Viktor ihr die Shorts heruntergezogen und durchfährt mit gierigen Fingern Stellen, an die, wäre er weiterhin nur ‚ein Bruder der Freundin ihres Bruders‘, er nicht einmal denken dürfte.

„Willst du etwa dort weitermachen, wo wir heute früh aufhören mussten?“ schnurrt sie.

„Ich finde ‚Strand‘ wird überschätzt“, knurrt er nur und beobachtet sie, wie sie sich unter seinem Fingerspiel windet. Elsas Hände gleiten haltsuchend über das Laken.

„So?“ keucht sie, „Hätte ich dich nicht am ersten Abend dorthin mitnehmen sollen und, nachdem ich dir mein Herz ausgeschüttet habe, dich nicht im Mondlicht küssen sollen?“

Viktor hält kurz inne. Er überlegt. „Ich nehme es zurück. An diesem Abend war ‚Strand‘ eine sehr gute Idee. Aber jetzt…“ Blitzschnell packt er sie an den Hüften und dreht Elsa herum. Gebannt betrachtet er das Bild, das sich ihm bietet. Federleicht fahren seine Hände über die leichte Kurve ihres Rückens hinab über ihren nackten Po. Ihm entfährt ein Stöhnen bei dem Anblick. Elsa blickt ihn über die Schulter verwegen an. Nur um ihn zu reizen, hebt sie ihre Hüften neckend etwas an. Eine Bewegung, die ihren Zweck nicht verfehlt. Viktor reißt seine eigenen Shorts herunter, zieht sie zu sich heran und versenkt sich mit einem gezielten Stoß tief in sie hinein.

Elsa hält sich rasch die Hand vor den Mund, um nicht laut zu schreien. Ja, es war schnell gegangen. Vielleicht zu schnell. Aber das hier fühlt sich so gut an wie noch nie. Und dennoch wäre es besser, ihre Familie und Freunde erfuhren noch nicht davon, was sie beide hier taten. Stöhnend verbirgt Elsa ihren hochroten Kopf in einem Kissen. Er war so gut. Verzweifelt beißt sie sich auf die Lippen. Sie würde so gerne laut schreien. Sollten die anderen sie doch hören und davon erfahren. Wenn er nur weitermachte, war ihr alles andere egal.

„Elsa, Viktor, kommt ihr endlich?“ Krachend springt die Tür auf. Abrupt hält Viktor in der Bewegung inne und auch Elsa kniet wie versteinert auf dem Bett. Langsam drehen beide ihre Köpfe zur Tür, in der wie angewurzelt Gregor steht, sein eben noch fröhliches Grinsen eingefroren zu einer ungläubigen Grimasse.

Eine Sekunde vergeht, in der sich alle drei nur wortlos anstarren.

Schließlich findet Viktor als erstes seine Sprache wieder. „Raus!“, knurrt er.

Benommen taumelt Gregor zurück, doch dann begreift er, was sich vor seinen Augen abspielt. Nach Luft schnappend deutet er mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf das Paar im Bett: „Da- da-… das sollte ich ja wohl genauso sagen! Raus! Nicht mit meiner Schwester!“

„Gregor!“, entfährt es Elsa empört. Mit hochrotem Gesicht lässt sie sich in die Kissen sinken und zieht Viktor mit sich. Unter der schützenden Bettdecke zappelnd fädeln sich die beiden wieder in ihre Kleidung. „Hast du schon mal was von ‚Anklopfen‘ gehört?“, zischt sie wütend.

„Ja, aber wozu das denn?“ Gregors Augen starren noch immer schreckgeweitet in das Zimmer. „Ich … ich denke… ihr… ihr seid doch… nur gute Freunde und heee, wo sind die zwei Betten hin? Ihr wolltet euch doch nur schnell umziehen! Und stattdessen…. Wie lange geht das schon?!“

„Gregor, kommst du jetzt?“, unterbricht ihn eine sanfte Stimme vom Flur her. Leichtfüßig kommt Conny die Treppe herunter, doch als sie ihren Freund in der offenen Zimmertür stehen sieht, schlägt sie die Hände vor den Mund. „Oh nein, Gregor… sag bitte nicht, dass du….“ Ihre Wangen färben sich rot.

„Dass ich was?“, fragt ihr Freund ahnungslos.

„Dass du einfach so in Elsas und Viktors Zimmer gestürmt bist.“ Der rote Farbton in ihrem Gesicht vertieft sich. Am liebsten würde sie auf der Stelle im Erdboden versinken.

„Naja, ich…“

„Oh Gregor, ich fasse es einfach nicht. Hast du es denn wirklich nicht mitbekommen?“

„Was?“, quiekt es schrill aus dem Zimmer vom Bett her.

Doch Conny zuckt nur verschämt mit den Schultern. „Das konnte doch nun wirklich jeder erkennen.“

„Ach ja?“ Ein ratloser Ausdruck legt sich auf Gregors Gesicht.

Da poltert es von der Treppe her. Beladen mit einer Luftmatratze und zwei prall gefüllten Taschen springt Eric die letzten drei Stufen auf einmal herunter. „Elsa und Viktor? Lasst mich raten: die beiden bleiben lieber im Bett.“ Dabei verzieht er das Gesicht zu einem übertriebenen Kussmund.

Ungläubig sieht Gregor ihn an. „Du… Du wusstest es?“

„Was willst du? Viktor hält die einfachsten Bälle nicht mehr, nur weil Elsa im Bikini auftaucht.“

„Heee!“ meldet sich eine tiefe Stimme aus dem Zimmer.

Doch Eric grinst nur und setzt seinen Weg nach draußen fort. „Stimmt doch!“

Seine Freundin Catherine, nicht minder beladen mit Strand-Accessoires, folgt ihm. An der Zimmertür bleibt sie kurz stehen und erklärt: „Bei jedem Essen, sitzen die beiden entweder nebeneinander oder gegenüber.“ Sie kichert. „Und haben nuuuuur Augen für sich.“

„Gar nicht wahr!“ ertönt Elsas Stimme vom Bett her.

„Viktor fragt Elsa ungefähr hundert mal am Tag, ob er ihr noch einen Kaffee machen darf.“ Betont gelangweilt schlendert Harry an ihnen vorbei und schaut noch nicht einmal durch die offenstehende Tür. „Das sieht doch ein Blinder mit ‚nem Krückstock!“

„Echt?“, flüstert Gregor.

„Wenn du mich fragst, geht das schon so seit wir hier sind.“ Hinter Conny taucht Kevin auf, die lange Angelrute über der Schulter. „Elsa müsste ihren Krimi längst durchgelesen haben, so oft, wie sie ihn immer als Ausrede vorschiebt, dass sie nicht mit uns zum Ausflug kann. So viele Seiten hat dieses komische Buch gar nicht.“

Sprachlos sieht Gregor ihm nach, wie auch er den Flur hinunterspaziert und durch die Haustür Richtung Strand verschwindet.

„Siehst du“, lächelt Conny hinter ihm, „es war für alle ganz offensichtlich. Hast du es wirklich nicht gemerkt, Gregor?“

Plötzlich kommt Leben in Gregor. Seine Augen blitzen vor Empörung. „Hey, Moment mal“, aufgeregt springt er durch den Flur, „soll das etwa heißen, dass alle meine Tore, die ich in diesem Urlaub gegen Viktor geschossen habe, nicht daher kommen, dass ich so gut geworden bin sondern weil er…?“

„Genau!!!“, ertönt es synchron von der Haustür aus.

„Und deshalb schnapp dir jetzt gefälligst deinen Ball und komm trainieren!“, ruft Harry mit aufforderndem Grinsen.

Gregor rappelt sich auf. Er hüpft ein paar mal unschlüssig auf der Stelle, dann deutet er mit letztem Blick ins Zimmer: „Dir zeige ich es noch!“, droht er und verschwindet ebenfalls durch die Haustür.

Drinnen sehen sich Elsa und Viktor mit roten Gesichtern an. Schließlich zieht er sie an sich.

„Damit ist es jetzt offiziell: Wir gehen nicht mit zum Strand.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Tasha88
2023-04-17T20:14:31+00:00 17.04.2023 22:14
Mir ist noch etwas aufgefallen.

Kevin sieht kevin hinterher, als der durch die Haustüre verschwindet - sollte vermutlich gregor heißen

hach, ich finde es auch mega, dass harry auftaucht :D
Antwort von:  Centranthusalba
17.04.2023 22:16
Hascht Recht. Ändere ich noch.
Ja, ich dachte mir, für trockenen Humor ist er doch genau der richtige.
Von:  Tasha88
2023-04-17T19:33:43+00:00 17.04.2023 21:33
ICH KANN NICHT MEHR!!!!!!!!!!!!!!!
dieses ENDE - bestes!!
Ich meine, ich kannte den Beginn - und hey, der war schon heiß
ich erinnere mich auch noch an das, was du geändert hast

ABER DAS!!!! Bestes!
da verzeihe ich auch, dass es nicht Mario sondern VIktor ist.

Gott, ich muss immer noch lachen XD
Antwort von:  Tasha88
17.04.2023 21:34
und dann noch das:
Was? das ich tore gemacht habe liegt nicht daran, dass ich so gut geworden bin???
Einstimmiges: NEIN!!!
Antwort von:  Centranthusalba
17.04.2023 21:41
Ich musste dafür heute extra rechts ranfahren, um das fix ins Handy zu diktieren 😆😆😆
Auf Gregor ist einfach Verlass.

Hieraus entstand übrigens auch die Beschwerde gegenüber Mario 😉
Antwort von:  Tasha88
17.04.2023 21:45
XD
ich finde es super - danke für den Lacher zum ins Bett gehen noch :D


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