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Vorsicht, Ansteckungsgefahr!

Elsa x Mario
von

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Kapitel 4

Das kleine Glöckchen über der Apothekentür klingelte, als Elsa endlich in die Apotheke eintrat. Sie hatte sich noch versteckt, als die Kickers vorbeigelaufen waren. Zum Glück hatte keiner der Fußballer sie bemerkt. Irgendwie wollte sie nicht Rede und Antwort stehen, was sie hier machte. Vor der Apotheke von Marios Eltern, über der dieser selbst wohnte und anzutreffen war. Vor allem, nachdem Frau Hongo gerade noch erklärt hatte, dass ihr Sohn krank war, deshalb Ansteckungsgefahr bestand und er aus diesem Grund eigentlich keinen Besuch bekommen sollte. Wie würde es dann erst ankommen, wenn sie trotzdem bei ihm vorbeischauen durfte, auch wenn sie eine Maske trug? Nein, lieber würde sie es verschweigen und hoffte sehr, dass es nicht rauskommen würde.

“Ah, hallo Elsa.” Frau Hongo kam gerade aus dem hinteren Teil der Apotheke gelaufen. “Schön, dass du da bist. Mario geht es heute auch schon ein bisschen besser. Er ist wieder oben. Geh einfach hoch.”

“Das mache ich.” Elsas Wangen waren rot angelaufen, als sie sich auf den Weg machte, auf dem sie gestern bereits zu Mario gelangt war.

“Ah, warte noch kurz”, hielt Marios Mutter sie da noch einmal auf.

“Ja?” Fragend drehte Elsa sich herum.

“Marios Freunde haben gerade ein paar Geschenke vorbeigebracht und mir diesen Zettel gegeben. Auf diesem steht, wer was mitgegeben hat. Kannst du ihn bitte mit nach oben nehmen und Mario geben?” Sie hielt Elsa den Zettel entgegen, den Philipp Frau Hongo vorher in die Hände gedrückt hatte, das hatte sie beobachtete.

“Natürlich”, erwiderte sie und nahm den Zettel an sich, ehe sie sich erneut herum drehte und die Apotheke verließ.

Im oberen Stockwerk klopfte sie an die Wohnungstüre, ehe sie wie am Tag zuvor eintrat. Dieses Mal gab sie noch ein schüchternes Hallo von sich.

“Hallo Elsa. Ich bin im Wohnzimmer.”

Mario saß auf dem Sofa und starrte ungläubig auf die Sachen, die bereits teilweise vor ihm auf dem Couchtisch ausgebreitet waren.

“Oh, da haben sie wohl übertrieben”, stellte Elsa fest, während sie ein paar Schritte ins Wohnzimmer eintrat. Nun sah Mario auf und kaum dass sein Blick sie traf, röteten sich seine Wangen. Trotzdem breitete sich ein Lächeln auf seinen Zügen aus. Sofort nahm Elsas Herzschlag einen Takt zu und auch sie musste lächeln. Eine Weile sahen sie sich nur an, ehe sich Mario wieder dem Berg vor ihm zuwandte.

“Ja, das haben sie.” Er hielt inne, blickte wieder zu ihr. “Du weißt, dass es von den Jungs ist?”

Elsa nickte und kam zu ihm. Da er neben sich auf das Sofa klopfte, setzte sie sich. Ihr Herzschlag nahm weiter zu. Sie war ihm so nahe. Etwas, das sie glücklich machte.

“Ja. Ich habe sie draußen noch gesehen.”

“Ah. Haben sie noch etwas gesagt?”

Ihre Unterlippe wanderte zwischen ihre Zähne, während sie ihren Kopf schüttelte.

“Nein. Ich”, ihre Wangen liefen tiefrot an, “habe mich ehrlich gesagt vor ihnen versteckt.”

“Ah, wirklich? Warum das denn?” Mario sah das Mädchen erstaunt an.

“Deine Mutter meinte, dass du ansteckend bist und dich wegen der Ansteckungsgefahr niemand besuchen darf. Wenn dann ich komme und trotzdem zu dir darf, dann ist das doch auch irgendwie blöd. Also nicht, dass ich darf, sondern dass deine Freunde nicht dürfen. Ich bin ja froh, dass ich …” Abrupt stoppte sie ihren Satz und traute sich nicht, ihren Nebensitzer anzublicken. Was würde Mario jetzt von ihr denken? Vor allem, nachdem sie ihm gerade fast gesagt hatte, dass sie froh darüber war, dass sie ihn besuchen und ihn sehen konnte.

“Darüber bin ich auch froh”, hörte sie ihn leise sagen. Schon drehte sie ihren Kopf mit großen Augen zu ihm. Auch er wandte sich zu ihr, sah sie an und hielt inne. Plötzlich streckte er seine Hand aus und griff nach ihrer Wange. Elsas Augen weiteten sich noch mehr und sie hatte das Gefühl, dass ihr Atem stockte.

“Ich weiß ja, weshalb du die Maske trägst”, murmelte er mehr an sich selbst gerichtet als an sie, strich mit den Fingern über die Bänder, die über ihre Wangen zu ihren Ohren führten, “aber ich finde es traurig, dass ich dein Lächeln nicht sehen kann.” Und dann schien ihm bewusst zu werden, was er gerade gesagt hatte. Wie als ob er sich verbrannt hätte, riss er seine Hand zurück und sah wieder stur nach vorne.

Elsa schluckte. Was er da gesagt hatte, das machte sie glücklich. Ein Lächeln breitete sich auf ihren Zügen aus. Und auch wenn die Maske ihre Lippen verbarg, so konnte man es in ihren Augen sehen.

“Du siehst heute besser aus”, brachte Elsa leise hervor, sah vorsichtig zur Seite und erkannte, dass auch Mario sie erneut anblickte.

“Es geht mir auch schon sehr viel besser”, erwiderte er und richtete sich ein wenig auf. “Das Fieber ist weg und auch der Rest fühlt sich besser an.”

“Das freut mich sehr zu hören”, gab Elsa aufrichtig von sich.

“Und das freut mich.” Wieder schenkten sie sich ein Lächeln, dann wandte sich Mario den Gegenständen auf dem Couchtisch zu. “Und was mache ich jetzt damit?”

“Dir erst mal alles anschauen, was sie dir mitgebracht haben?”, fragte Elsa. Sie beugte sich neugierig nach vorne, um das in Augenschein zu nehmen, was bereits auf dem Tisch stand oder lag. Sie konnte Musikkassetten erkennen. Ein paar Hefte, ein Buch. Was war das? Fragend legte sie ihren Kopf schräg. Ein Fotobildband? Wer war denn auf so etwas gekommen?

“Das ist unglaublich viel Zeug”, gab Mario von sich. er zog gerade eine zweite Tasche zu sich und holte ein Jo-Jo hervor.

“Weißt du, von wem was ist?”, fragte Elsa neugierig und nahm den Fotobildband in die Hand.

“Also das müsste von Tino sein”, antwortete Mario und tippte auf das Buch in ihren Händen. Anschließend ließ er seinen Blick über den Tisch wandern. “Und das ein oder andere kann ich auch zuordnen, zumindest glaube ich das.”

Elsa folgte seinem Blick, als ihr etwas einfiel. Sie sprang auf.

“Ah, ich habe eine Idee.” Sie zog den Zettel aus ihrer Tasche, den seine Mutter ihr vorher in die Hände gedrückt hatte und schwenkte ihn durch die Luft. “Den hat mir deine Mama gegeben. Darauf steht, wer was eingepackt hat. Wir könnten also”, sie beugte sich zu ihm hinunter, “ein kleines Ratespiel machen.” Ein freches Grinsen lag auf ihren Zügen, das er hinter der Maske nicht erkennen konnte. Doch auch er schmunzelte.

“Ich denke, ich weiß, auf was du hinaus willst. Na gut, dann los.”

“Du kannst starten.” Elsa ließ sich wieder auf den Platz neben ihm auf dem Sofa fallen. Mit ihrer zweiten Hand griff sie nach dem Fotobildband, während ihr Blick über die Liste glitt. “Das stimmt schon mal. Das ist von Tino. Eins von elf. Weiter geht es.”

Ein leises Lachen entkam Mario, das in einen Hustenanfall überging, der jedoch schnell wieder vorbei war. Er griff nach seinem Tee, die ebenfalls auf dem Couchtisch stand. Nachdem er getrunken hatte, stellte er die Tasse wieder ab und nahm den nächsten Gegenstand hoch. Ein Lernheft.

“Also das ist so etwas von eindeutig von Philipp. Vermutlich hat er Angst, dass meine Gehirnzellen diese Woche ohne Schule zu sehr eingehen.”

Elsa musste ebenfalls lachen.

“Das kann er natürlich nicht zulassen.” Grinsend sah sie ihn an. “Aber ihm ist doch bewusst, dass du die Schulaufgaben trotzdem bekommst, oder?”

“Dabei bin ich mir gerade nicht so sicher.” Mario zuckte mit den Schultern, ließ das Lernheft auf den Bildband fallen. “Aber schön dass er bedacht hat, dass ich ein Schuljahr über ihm bin … und meine Noten sogar besser als seine …”

Wieder kicherte Elsa, ehe sie die Liste hob.

“Zumindest hast du recht. Zwei von elf. Du bist wieder dran.”

Ein paar Minuten hatten sie den ersten Schwung durch und sogar richtig zugeordnet. Ein Science-Fiction-Buch von Benjamin - übrigens ein Genre, das Mario nicht las. Musikkassetten von Christoph, was eine nette Idee sein könnte, wenn er denn diese Art von Musik hören würde. Sowohl Benjamin als Christoph hatten sich zwar etwas überlegt, waren aber am Ziel vorbeigeschossen. Die Comics, die ebenfalls dabei waren, hatte Mario den Zwillingen, oder zumindest einem von ihnen zugeordnet.

“Die beiden lesen so was”, war seine Erklärung gewesen und Elsa hatte ihm zugestimmt.

“Wer bitte kommt auf so etwas?”, fragte Elsa stirnrunzelnd, während sie das Buch “Angeln für Dummies” hochhob. Mario lachte und nahm es ihr aus der Hand.

“Kevin angelt. Er meint, es beruhigt ihn. Bisher habe ich davon aber noch keinen Erfolg mitbekommen.”

“Hmm.” Elsa legte ihren Kopf schräg. “Vielleicht hilft es, wenn du ihm beim nächsten Spiel dann einfach eine Angel in die Hand drückst, wenn er mal wieder wütend wird.”

“Das sollte ich testen.” Immer noch grinsend legte er das Buch auf den Stapel auf dem Boden.

“Das muss ich wirklich sehen.” Elsa kicherte erneut.

“Dann bedeutete das schlussendlich, dass du beim nächsten Spiel dabei bist, oder?”, fragte Mario leise nach. Sofort sah sie ihn an und nickte. Wieder konnte man ihren Augen das Lächeln ansehen.

“Natürlich.”

“Hmm, ich kann aber nicht versprechen, dass Kevin da schon angeln muss.”

“Dann komme ich einfach auch die nächsten Spiele, ja?”

Mario nickte. “Das wäre schön.”

“Fände ich auch.”

Sie sahen sich an und Elsa spürte, wie sich ihre Wangen hinter der Maske erwärmten. Schnell drehte sie sich herum und griff nach dem nächsten Gegenstand, den sie Mario in die Hand drückte, dabei seinem Blick auswich.

“Ähm … ein … Geschicklichkeitsspiel?” Mario hob es an, drehte es hin und her. “Scheint auch schon mal benutzt worden zu sein … aber nicht beendet.” Er runzelte seine Stirn.

“Und von wem ist es?” Elsa warf einen Blick auf der Liste, um den dazugehörigen Namen zu suchen.

“Ich … bin mir nicht ganz sicher. Ich habe eine Idee, bin aber noch nicht ganz schlüssig. Kann ich noch warten mit meiner Vermutung?”

“Natürlich. Leg es einfach zur Seite.” Elsa deutete auf den Tisch und anschließend auf die Tüte, die noch unberührt war. “Mach da weiter.”

“Sofort.” Mario tat schmunzelnd, wie ihm angewiesen worden war. Wobei er immer und ohne darüber groß nachzudenken, tun würde, was Elsa ihm sagen würde. “Äh …”, brachte er hervor, während er den Fußball hervorholte und ihn perplex ansah. “Deinem Bruder ist doch klar, dass ich gerade nicht spielen kann, oder?”

Elsa sah das runde Leder ebenfalls an, ehe sie prustete.

“Wenn ich es vorher richtig verstanden habe, meinte er zu deiner Mutter, dass dir sicherlich langweilig ist. Und du weißt, was zumindest er tut, wenn ihm langweilig ist.” Sie deutete auf den Ball in Marios Händen. Dieser schüttelte erneut schmunzelnd seinen Kopf.

“Oh man, dein Bruder ist echt eine Nummer für sich.”

“Ja, das ist er.”

“Was wiederum genau richtig für uns ist. Nun gut, wie gesagt, den ordne ich Gregor zu.”

Ein zustimmendes Nicken.

“Das hätte ich auch. Und es steht auch auf der Liste. Ach ja, mein Bruderherz.” Neugierig beobachtete sie, wie Mario in die Tüte griff.

Erst zog er eine Packung Kekse hervor. Dann eine zweite. Noch eine dritte. Eine Packung Chips. Zwei weitere. Zwei Packungen mit Gummibärchen. Schokolade, mehrere Schachteln in verschiedenen Geschmacksrichtungen.

“Gehen wir mal davon aus”, richtete Mario trocken an Elsa, “dass das alles zusammengehört. Und dass es auf jeden Fall Saschas Werk ist.”

Sie nickte. “Ja, ein Fresskorb, steht zumindest auf der Liste.”

Mario schüttelte seinen Kopf und seufzte.

“Das reicht für mehrere Wochen. Was denkt er denn, wie lange ich weg bin?”

“Zu lange?”

“Eindeutig. Willst du was? Schokolade? Gummibärchen? Chips?”

“Oh, du willst mir etwas abgeben?”

“Natürlich. Also?”

Ihr lief fast das Wasser im Mund zusammen, ehe sie auf die weiße Schokolade deutete.

“Die?”

“Gerne.” Schon öffnete Mario die Verpackung und hielt sie Elsa entgegen, der in dem Moment etwas auffiel.

“Die Maske. Ich kann doch nichts essen.”

Und dann überraschte er sie, als er seinen Finger einfach an einem Gummi der Maske einhakte und diese herunterzog.

“So kannst du essen.” Sein Blick ruhte auf ihrem, während sich seine Mundwinkel hoben. “Und ich dein Lächeln wieder sehen.”

Und nicht nur das, denn so hatte er auch einen Blick auf ihre roten Wangen, die seinen verdächtig glichen …



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Centranthusalba
2023-04-08T15:42:09+00:00 08.04.2023 17:42
Mario, du Schlingel! 🥰😂
Das war eine echt gute Idee mit dem Sachen raten 🤣🤣🤣 Und Kassetten! Kassetten!!! Tasha, ich feiere dich! Ahhh voll 80er hier.

Und ansonsten gibts auch Sternchen von mir. 😉
Antwort von:  Tasha88
08.04.2023 17:46
jaaa, ich dachte, ich gehe hier mal in die Zeit rein, in der sie eigentlich sind ;)
zwar ist es oft leichter, in der aktuellen zeit zu schreiben - oder in der zeit, in der ich so alt war - +/-, aber da wollte ich einfach bei kassetten bleiben ;P

und deine Reaktion darauf macht mich happy ^^

danke dir *-*


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