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Unverhofft kommt oft

Ein Mary Sue Projekt
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Gleich vorweg:
Bitte wundert euch nicht, dass ich von der Perspektive der dritten Person auf die der Ich Perspektive gewechselt habe. Während des Schreibens ist mir aufgefallen, wie schwer es wird nicht im Romanstil zu bleiben in der der Leser die Gedanken aller Figuren weiß, sondern wirklich nur bei meinen Eigenen, deswegen habe ich mich dazu entschieden den Stil zu wechseln und um nicht zu viel vorweg zu nehmen :) Komplett anzeigen

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Feuer Frei

Chapter 01: Feuer frei!
 

Das Feuer um mich breitete sich immer weiter aus und noch immer war ich mit der Situation so überfordert, dass ich nicht mehr wusste was ich tun sollte. Es gab keinen Weg heraus und ich wusste nicht wo ich war, was sollte ich also nur tun?

Vielleicht war es ja doch eine Option über das Geländer zu klettern und herunter zu springen. Womöglich hatte es in der Hektik auch nur so furchtbar tief ausgesehen? Schnellen Schrittes bewegte ich mich zu eben diesem Geländer um herunter zu sehen und zu meinem Leidwesen fest zustellen, dass ich diese Idee so schnell vergessen konnte wie sie gekommen war. Es ging vier, vielleicht sogar fünf Stockwerke, ich hatte weder die Zeit noch die Lust ernsthaft zu zählen, weit es nach unten ging.

Einen Sprung würde ich nicht Überleben ohne mir etwas zu brechen oder vielleicht noch viel viel schlimmeres.

Andererseits.. Meine Augen wanderten zurück zu dem Rauch, der mich erneut zum Husten brachte, war es immer noch besser die Chance zu haben zu überleben als hier vielleicht zu verbrennen, oder nicht?

Was sollte ich denn nur tun?

Ein dumpfes Geräusch, von etwas schwerem, das neben mir landete riss mich aus meinen Gedanken. Was war das?

Als ich mehrfach blinzelte erkannte ich, dass es eine große Person sein musste, oder eher ein Berg von einer Person! Noch bevor ich überhaupt realisieren konnte was los war, spürte ich wie sich eine große Hand um mein Handgelenk legte und mich mit einem Ruck, stark genug um mich von der Stelle zu bewegen, aber sanft genug um mir nicht weh zu tun, von dort weg zog. Nur, damit ich auch nur eine Sekunde darauf sehen konnte wie sich ein Stück von einer Mauer, vermutlich vom Balkon gelöst haben musste und so nach Unten gestürzt war, dass es mich vollkommen erwischt hätte.

Hah.

Um ein Haar hätte ich mir gar keine Sorgen mehr machen müssen, ob es nun besser wäre hier Oben zu bleiben oder einfach zu springen. Während meine Augen sich auf meinen Retter richteten und mein Verstand in einer kompletten Blockade landete, löste seine Stimme diese fast schon sofort wieder. Aber das war doch nicht möglich..!

„Alles wird gut! Ich bring dich jetzt hier raus!“ dröhnte die Stimme, tief und Selbstbewusst, während ich meinen Retter weiter anstarrte. Groß und Breit wie ein Berg. Blondes Haar, welches mit zwei Strähnen nach Oben stand und beinahe aussah wie die Imitation von Hasenohren. Dunkle Augen, ein strahlendes lächeln auf den Lippen, während er in einem Blau, Rot und Weißen Kostüm steckte, mit gelben Stiefeln und gelben Armteilen.

Er sah aus wie All Might!

Das war doch nicht Möglich!

War es ein Cosplayer?!

Aber wie war er hier in die vierte Etage gekommen und noch viel wichtiger, wieso war diese Stimme einfach so perfekt? Wie viele male hatte ich sie schon gehört, als ich wieder und wieder die Wiederholung ansah? Unter tausenden hätte ich diese Stimme heraushören können! War es Möglich sie so Perfekt zu imitieren?

Da ich mich nicht in Bewegung setzte, wie könnte ich auch wo ich grade so davon überfordert war diesen Mann zu sehen, nahm er mich einfach mit solch einer Leichtigkeit hoch, als wäre ich leichter als ein kleiner Sack Mehl.

Als würde ich Nichts wiegen, saß ich auf seinem Arm und klammerte mich automatisch an den Anderen, während mein Verstand noch immer versuchte zu verstehen was hier vor sich ging. War das ein Traum? Das musste doch ein Traum sein!

Nur deswegen konnte alles hier so seltsam sein und das hier, das konnte ganz bestimmt kein Cosplayer sein. Cosplayer in allen Ehren, aber solch eine Kraft konnte man nicht imitieren! Allerdings, wenn man andererseits von dieser Statur ausging, dann hätte man so sicher auch genug Kraft mich hoch zu heben.

Grade als er mit mir zurück nach Unten wollte, hörten wir die schwache Stimme einer älteren Frau über uns um Hilfe rufen. Hier war noch jemand drin!

Der Andere zögerte nicht sich sofort nach Oben zu Bewegen, auch wenn ich, als er einfach nach Oben über die Brüstung sprang, die Augen dennoch zukniff. Vielleicht auch ein wenig aus Sorge, dass der Andere am Ende dann doch nur ein Cosplayer war, der sich aufspielte und wir Beide einfach in die tiefe stürzen würden.

Doch nichts der Gleichen geschah.

Sauber und ohne Probleme landeten wir auf dem Balkon darüber. Auch hier war Bereits alles verraucht. Dennoch konnten wir die ältere Dame schnell ausmachen, die sich mit ihrem Rollator in eine Ecke zurück gedrängt hatte. Es sah nicht danach aus als wäre sie in der Lage sich überhaupt vom Fleck zu bewegen. Also in einer noch viel schlimmeren Position als ich es gewesen war. Ich wollte mir gar nicht ausmalen wie es sein musste, nicht einmal nicht nur fest zu sitzen sondern sich ohne Hilfsmittel in so einer Situation gar nicht fortbewegen zu können.

„Hör zu! Bring die Frau zu Erst nach Unten, ich kann hier Oben warten! Ein paar Minuten mehr in dem Rauch werden mich schon nicht umbringen!“ gab ich sofort von mir und der Blonde blinzelte mich irritiert für eine Sekunde an, während er ein wenig so wirkte als wollte er mich Fragen ob ich das grade wirklich ernst meinte.

Natürlich meinte ich das Ernst! Sie musste zu Erst nach Unten! Vielleicht kam da auch nur wieder meine Selbstzerstörerische Ader durch die mich schon immer in Teufelsküche gebracht hatte. Amüsiert lachte der Andere jedoch auf.

„Keine Sorge, ich krieg euch schon Beide nach Unten. Ich bin immerhin All Might!“ grinste er Selbstbewusst und seine Stimme jagte mir wieder einen Schauer durch den Körper. Er wirkte nicht nur wie All Might, das war einfach viel zu authentisch!

Gesagt, getan!

Noch ehe ich mich versah hatte er die ältere Dame, gleich mitsamt ihrem Rollator auch gegriffen, uns Beide nach Unten gebracht und abgesetzt. Doch wirklich lösen konnte ich mich nicht. Natürlich hatte ich ihn losgelassen, aber mein Blick haftete an ihm wie ein Kind, dass zum ersten mal Feuerwerk sah.

Erst als er sich wieder zurück zum Haus bewegte, konnte ich meine Aufmerksamkeit auf den armen Sanitäter richten, der versuchte ein paar Antworten von mir zu bekommen. Doch statt wirklich zu antworten hustete ich eher etwas hervor und hielt mir die Brust.

Wenn das ein Traum war, dann tat der Traum aber ganz schön weh.

Mit viel Mühe schaffte ich es ihm ein paar Fragen zu beantworten, doch die Meisten waren nicht sonderlich gut beantwortet. Vor allem die Frage, was ich denn hier machte und ob ich hier wohnte, konnte ich nur ganz bedingt beantworten.

Grund Genug für die Sanitäter sich dazu zu entschließen mich einfach mit ins Krankenhaus zu nehmen. Wer konnte es ihnen denn auch verübeln, wo ich nicht einmal sagen konnte was ich hier überhaupt machte. Vermutlich gingen sie davon aus, dass ich durch den ganzen Rauch den ich eingeatmet hatte sehr durcheinander war und womöglich hatten sie damit nicht einmal Unrecht. Vielleicht hatte es aber auch damit zu tun, dass mein Größter Held mir grade das Leben gerettet hatte und existierte! Ich glaube das war eh noch so einer der Knackpunkte überhaupt. Wie um alles in der Welt war das Möglich?

All Might konnte ich jetzt jedenfalls nicht mehr sehen. Hatte ich mir das alles doch nur eingebildet, weil ich so von dem Rauch benebelt gewesen war? Und noch ein viel größeres Problem stellte sich dar, denn der Krankenwagen wurde für den Jungen mit dem Leguanschwanz gebraucht, den sie, wie ich sehen konnte in eben diesen Transportierten.

Heilige Scheiße...!

Das hatte ich mir wirklich nicht eingebildet! Sollte das auch bedeuten, dass All Might am Ende wirklich da gewesen war? Dann war alles wirklich nur ein Traum! Aber wieso sollte ich das ganze dann nicht ausnutzen?

Würde ich denn sonst jemals wieder die Chance dazu bekommen? Wieder musste ich husten und hielt mir die Brust. Ich wünschte mir nur, dass der Traum vielleicht etwas weniger unangenehm in diese Richtung gewesen wäre.

Da der Krankenwagen wie erwähnt bereits voll war, blieb nur Option B und ich müsste Lügen, würde ich sagen sie wäre echt übel gewesen. Option B war hinten in einem der Feuerwehrwagen mit zu fahren und wäre ich nicht grade so fertig gewesen, wäre ich total hin und Weg gewesen!

Während man sich mehrfach dafür entschuldigte, dass es leider keine andere Option gab, war es für mich eigentlich absolut Selbstverständlich! Dass ich mich eigentlich noch viel mehr darüber freute als in einem Krankenwagen mit zu fahren wollte ich dann doch lieber nicht erwähnen.

Als der Feuerwehrwagen vor fuhr und man die Tür öffnete, bremste ich vollkommen ab, denn ich konnte niemand Anderen als All Might darin entdecken. Denjenigen bei dem ich mich bis eben gefragt hatte, ob ich ihn mir am Ende nicht doch nur eingebildet hatte. Da ich aber bereits ja festgestellt hatte, dass das alles hier ein Traum war, setzte ich mich in Bewegung und stieg in das Feuerwehrfahrzeug.

„So sieht man sich wieder! Geht es dir soweit gut?“ lachte der Andere gut gelaunt und hatte die Hand auf dem eigenen Arm abgelegt. Irritiert wieso der Blonde jedoch überhaupt dabei war, setzte ich mich, während es mir unheimlich leid tat, dass ich den Anderen immer noch ein wenig anstarrte, wie eine Kuh wenns knallte und nicht in der Lage ihm zu antworten.

Es war ein Traum! Ich hatte nicht viel Zeit und stattdessen verschwendete ich meine Zeit mit Gaffen und die Tatsache, dass der Andere sich ein bisschen räusperte, weil ich keinen Ton heraus brachte, machte es nicht besser.

Nachdem der junge Mann von der Feuerwehr uns erklärt hatte, dass wir über die Gegensprechanlage Bescheid sagen sollten, sollte es Schwierigkeiten geben und sich nochmals dafür entschuldigte, dass es nicht Anders ging, richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder auf All Might.

Dieser wirkte fast schon ein bisschen unsicher auf mich, ob er mich nochmals ansprechen sollte, nachdem ich eher wirkte als wollte ich, dass er nicht da wäre. Zumindest kam es mir genau so vor, doch genau das Gegenteil war der Fall.

Erst jetzt fiel mir auf wie eingeengt der große Mann hier drin eigentlich war. Während ich mich noch halbwegs bewegen konnte, wirkte All Might eher wie ein viereckiger Tetris Stein den man versucht hatte in den Platz eines länglichen zu stopfen. Egal wie er sich bewegen würde, er würde irgendwo anecken. Doch noch etwas Anderes fiel mir dabei auf.

Er war verletzt!

Das beantwortete auch meine Frage wieso der Andere überhaupt dabei war.

„Du bist verletzt..!“ stellte ich eher schon automatisch fest und sichtlich überrascht, dass er angesprochen wurde, antwortete mir der Andere, nachdem er kurz an sich herunter gesehen hatte.

„Oh, ach das. Ja, ich war wohl ein wenig unvorsichtig als ich zurück in das Gebäude gelaufen bin. Aber das passiert nun mal auch den besten Helden, was?“ grinste er wieder breit und ich legte den Kopf schief und ich begann wieder zu starren, so dass sein grinsen wieder zu einem leichten räuspern wurde. Etwas, dass mir wirklich unangenehm wurde, denn ich hatte irgendwie das Gefühl für eine peinliche Situation zu sorgen, aber mein Kopf war so durcheinander.

„Tut mir leid, ich bin nur... Ich bin nur unheimlich durcheinander. Ich bin aufgewacht als der Feueralarm los ging, aber das war gar nicht mein Zimmer und ich weiß auch gar nicht wo ich hier bin! Ich war noch nie in diesem Gebäude und plötzlich ging alles so schnell und alles war durcheinander und das muss wirklich verrückt klingen, was kein Wunder ist, ich meine für mich klingt das auch alles sehr verrückt! Aber vielleicht liegt das wirklich am Rauch wie einer der Sanitäter meint, oder ich hab mir den Kopf angeschlagen, ich meine ich rede hier immerhin mit All Might, was eigentlich absolut unmöglich ist, während ich hinten in einem Feuerwehrwagen sitze, weil der Krankenwagen für jemand anderen gebraucht wird, was auch absolut okay ist, aber-..!“ ohne Punkt und Komma brabbelte ich los und musste Izuku wirklich alle Ehre machen, aber ich konnte nicht Anders.

Etwas, das schon immer mein Talent war, war schnell und durcheinander einfach meine Gedanken raus zu brabbeln und einfach alles aus mir heraus sprudeln zu lassen was mir durch den Kopf ging. Dummerweise kamen dabei auch oft Sachen heraus, die eigentlich niemand hören sollte, wie die Aussage, dass das mit All Might gar nicht möglich sein dürfte. Dieser jedoch schien es wohl einfach als eine Tatsache anzunehmen, dass er ja immerhin ein Held war und es daher überraschend war. Und wenn er es doch Anders verstand, dann zeigte er es jedenfalls nicht.

Ein „Hey, hey, hey! Beruhig dich erstmal und dann fang nochmal von vorne, ja? Bei der Geschwindigkeit kann dir ja Niemand folgen!“ seufzte er schwer auf und atmete dann tief durch, ehe er weiter sprach. „Du sagst du weißt gar nicht wie du dorthin gekommen bist?“ fragte er mich nun wesentlich aufmerksamer und riss mich aus meinem eigenen Wortschwall, worüber ich eigentlich schon ziemlich froh war.

Die Chance mit All Might zu reden dahingehend zu verpassen, dass ich ihn einfach nur zu textete aus maximaler Überforderung war doch sehr sehr unangenehm. Ich blinzelte ein paar mal um mich geistig wieder zu fangen, ehe ich nickte.

„Ich weiß, das hört sich verrückt an, aber ich bin gestern Abend in meinem Bett eingeschlafen und dann bin ich hier aufgewacht.. An einem völlig fremden Ort. Deswegen bin ich auch absolut davon überzeugt, dass das hier ein Traum sein muss! Ich meine, ich sitze mit All Might in einem Feuerwehrauto. DEM All Might! Und das Einzige was ich ihm erzählen kann ist, dass ich keine Ahnung habe wo ich her komme und dass es ein Traum sein muss. Immerhin bin ich anscheinend nicht mehr in Deutschland!“ gab ich trocken von mir und lachte etwas, obwohl mir gar nicht danach zumute war.

Das Lachen kam leider ziemlich oft hervor, wenn ich es eigentlich gar nicht wollte, aber ich hatte mir schon so sehr angewöhnt meine Probleme einfach weg zu lachen, dass ich gar nicht mehr Anders konnte. In Situationen wie diesen hasste ich es jedoch am Meisten, denn ich hatte Selbst das Gefühl, dass es immer wirkte als würde ich mich Selbst nicht ernst nehmen.

Der Blick des Anderen ruhte noch immer auf mir, während er mich mit nachdenklicher Miene musterte „Deutschland sagst du? Dafür sprichst du aber ziemlich gut Japanisch“ erklärte er mit ruhiger Miene und ich blinzelte.

„Ich spreche Japanisch? … Oh mein Gott! Du hast Recht! Wir sprechen kein Englisch sondern definitiv meine ganz normale Sprache! Dabei kann ich überhaupt kein Japanisch! Ich bin nicht nur in Japan sondern spreche auch noch Japanisch und auch wenn ich davon überzeugt bin, dass das hier ein Traum ist, wirkt das alles grade so real und ich hab keine Ahnung was ich tun soll, weil ich nicht einmal weiß wie ich den Leuten im Krankenhaus erklären soll wo ich wohne oder ob ich Krankenversichert bin..!“ lachte ich wieder verzweifelter und fuhr mir etwas zittrig durch die Haare.

„Ganz ruhig.. Ich denke es wird sich schon herausfinden lassen wer du bist und was du vor allem dort gemacht hast! Irgendwer wird doch bestimmt in Erfahrung bringen können wie du hierher gekommen bist, auch wenn ich immer noch nicht verstehe wieso du dann so gut japanisch sprichst, wenn du sagst dass du diese Sprache überhaupt nicht beherrscht...!“. Bei seinen Worten sprach er erst voller Zuversicht, ehe seine Stimme und Mimik doch sehr nachdenklich wurde. Auch für den Anderen schien es nach einem puren Mysterium zu klingen.

Kein Wunder..

Ich merkte ja selbst wie das klingen musste. Dafür, dass es ein Traum war, folgt das ganze einer echt fiesen Logik. Hatte man in Träumen nicht immer die Antwort auf alles und war es nicht normalerweise so, dass, wenn ich ihm antworten würde, dass ich hier war weil ich Fleischwurst mochte, es für ihn dann nicht absolut logisch wäre, einfach weil es ein Traum war? Wieso war dann alles so Real?

„Ich weiß es nicht.. Alles was ich weiß ist, dass das ein Traum sein muss und wenn das kein Traum ist, ich nicht weiß was ich tun soll...“ merkte ich doch etwas leiser an und spürte wie verzweifelt ich klingen musste, ehe ich tief durchatmete. Plötzlich lächelte ich und überspielte wie immer all meine Sorgen.

„Aber das ist nicht so wichtig.. Es wird schon alles gut werden, nicht wahr?“ versuchte ich mir Selbst zuzureden und bemerkte dabei seinen doch deutlich besorgten Blick, der mich nicht wunderte. Niemand nahm es gut auf, wenn ich immer alles einfach überspielte und trotzdem machte ich es immer und immer wieder. Dabei war es beinahe schon wie ein Zwang.

Der Andere kam nicht einmal in die Verlegenheit antworten zu können. Als wir nur Sekunden später ankamen, nahmen uns direkt zwei Krankenschwestern in Empfang und trennten uns. Unsicher was ich sagen sollte, denn immerhin wollte ich ihn nicht weiter mit meinen Problemen belästigen, ließ ich mich Wortlos in eines der Behandlungszimmer schieben.

Tolle Wurst.

Da hatte ich schon einen Traum in dem ich auf All Might traf und sorgte dafür, indem ich so wirr und besorgt durcheinander brabbelte, dass ich die Stimmung komplett zerstörte. Das hatte ich ja wirklich toll hingekriegt.

Ich würde also bald aufwachen und mich vermutlich sehr, sehr lange darüber ärgern mir die einzige Chance genommen zu haben mit All Might richtig zu reden.

Im Untersuchungszimmer gab es jedoch leider auch keine sonderlich großen Erkenntnisse. Nur, dass ich womöglich eine kleine Rauchvergiftung hatte und deswegen zur Überwachung die Nacht im Krankenhaus verbringen sollte.

Als man mich nach meiner Adresse und ähnlichem fragte, konnte ich natürlich wieder nur das gleiche sagen, dass ich auch schon zu All Might gesagt hatte. Ich erklärte, dass ich nicht von hier war und eigentlich aus Deutschland kommen würde, jedoch konnte ich keine Adresse nennen als man mich danach fragte.

War ich so durcheinander, dass ich mich an meine eigene Adresse nicht mehr erinnerte? Was war denn nur los mit mir. Das alles war natürlich nun erst recht ein Grund für das Personal mich im Krankenhaus zu behalten.

Kein wunder. Ich erzählte grade, dass ich aus Deutschland kam, sprach aber fließend Japanisch, sah wahrscheinlich auch japanisch aus und konnte nicht einmal die Adresse nennen in der ich angeblich wohnen würde.

Man erklärte mir, dass man ein Zimmer für mich herrichten würde und ich noch einmal im Wartezimmer platz nehmen sollte, so dass ich mich in Bewegung setzte und dahin zurück ging.

Nur um überraschenderweise wieder auf All Might zu treffen!

„Hey! Da bist du ja wieder! Ich hoffe sie haben bei dir nichts all zu schlimmes festgestellt?“ fragte er bester Laune, den eigenen Arm in Bandagen gewickelt. Jemanden wie All Might damit zu sehen, setzte mir doch innerhalb von Sekunden die Frage in den Kopf, wie viele Rollen sie wohl dafür verbraucht hatten, aber natürlich stellte ich sie ihm nicht. So Neugierig ich auch war, aber so unhöflich würde ich nicht sein.

Besonders nicht, nachdem ich mir die bisherige Unterhaltung mit ihm so versaut hatte. Zumindest hatte ich jedenfalls das Gefühl.

Gleichzeitig wurde mir aber erst jetzt, wo ich vor ihm stand, bewusst wie riesig er eigentlich war! Ich ragte kaum bis über seine Brustmuskeln hinaus.

„Nicht wirklich.. Aber ich soll zur Überwachung heute Nacht hier bleiben, was sicher auch damit zu tun hatte, dass ich ihnen nicht mal mehr als mein Namen und mein Alter nennen konnte. Weil ich mich an mehr ja nicht erinnern kann..“ lächelte ich entschuldigend, wobei das nicht ganz stimmte. Ich konnte mich durchaus an mehr erinnern, aber nichts davon ergab Sinn und nachdem ich nicht einmal meine Adresse in Deutschland nennen konnte, hatte ich mir alles Andere lieber verkniffen.

Zwar wollte ich weiter sprechen, doch eine Schwester kam zu uns herüber und unterbrach unser Gespräch. „Herr All Might? Sie können das Krankenhaus jetzt verlassen. Sollte es aber Probleme geben, können Sie Selbstverständlich jederzeit zurück kommen!“ erklärte die Dame und reichte ihm ein Papier zur Entlassung.

„Ach, das ist nur ein Kratzer. Das wird schon von alleine wieder werden, aber Selbstverständlich werde ich zurück kommen, sollte es irgendwelche Schwierigkeiten geben!“ lachte der Blonde laut, ,ehe die Dame sich mir zuwendete.

„Von Ihnen haben wir Leider bisher kaum Daten... Erinnern Sie sich zufällig an Angehörige bei denen wir uns melden können, sollte es Schwierigkeiten geben? Oder gibt es jemand Anderen als Notfallkontakt, den wir in diesem Fall kontaktieren können?“ hakte die Krankenschwester nach und überforderte mich ungewollt mit ihren Fragen.

Ja, rein taktisch war da einer. Meine Mutter zum Beispiel. Die in der Selben Straße wie ich wohnte. An deren Straßennamen ich mich nicht mehr erinnern konnte. Statt ihr diese Antwort zu geben, starrte ich die Krankenschwester lieber sehr überfordert an, während diese sich ein wenig räusperte.

„Also... Kann ich annehmen, dass es keinen Notfallkontakt gibt?“ hakte sie vorsichtig nach und bevor ich Antworten konnte, unterbrach uns Beide die Stimme von All Might.

„Aber, aber..! Das ist doch kein Problem! Sollte es Schwierigkeiten geben, dann können Sie sich ja einfach bei mir melden. Meine Adresse sollte ja noch immer im System sein! Wenn es ein Problem gibt, bin ich jederzeit da und helfe gerne!“ lächelte der Blonde mir und der Krankenschwester Selbstbewusst entgegen und perplex starrte ich ihn an. „Bist du sicher? Ich meine.. Du hast doch als Held sicher viel zu tun..!“ sprach ich doch fast schon ehrfürchtig und überrascht, dass ihn das Ganze überhaupt interessierte.

„Natürlich hab ich viel zu tun. Besonders jetzt! Aber du vergisst, dass es meine Aufgabe als Held ist, nicht nur die großen Schurken zu besiegen sondern auch den Leuten zu helfen. Du sagst du kannst dich an Nichts außer deinem Namen erinnern, also bin ich überzeugt, dass sich sicher mehr herausfinden lässt! Und wenn du nicht weißt ob es überhaupt jemanden gibt bei dem man sich melden kann, wer wäre da besser geeignet als ich?“ kam es vielleicht sogar schon ein bisschen arrogant von ihm, aber ich war ihm unglaublich dankbar.

Vermutlich war es nur eine Heldensache und er tat es rein aus Formalität oder so, aber es war irgendwie ein schönes Gefühl zu wissen, dass ich hier nicht ganz allein auf dem trocken saß, irgendwo im Nichts.

„Vielen dank, All Might...!“ lächelte ich, auch wenn mein inneres sich ein wenig bei dem Gedanken zusammen zog, dass, wenn der Traum weiter ging, ich ihn sicher nie wieder sehen würde. Er hatte ganz Andere Dinge als Held zu erledigen als sich um ein verirrtes Mädchen zu kümmern. Sicher würde er das Anderen, kleineren Helden überlassen.

„Ach, das ist doch Selbstverständlich. Dafür sind Helden immerhin da!“ lächelte er sanft, ehe er von einem Räuspern der Krankenschwester unterbrochen wurde.

„Verletzte Helden sollten sich aber auch ausruhen und Sie sind deutlich angeschlagen. Gehen Sie nach Hause und machen Sie Feierabend.“ rügte ihn die Krankenschwester beinahe schon.

„Und Sie, Frau Lieder kommen mit mir. Ihr Zimmer ist soweit fertig!“ erklärte sie Selbstbewusst und erwartete dass ich ihr Folge. Holla. Wie sie All Might fast schon herumkommandierte war erstaunlich, aber vermutlich war es hier auch normal. Ich wollte mir gar nicht vorstellen wie man sich durchsetzen können musste, wenn mal jemand wie Endeavor hier im Krankenhaus war. Ich war mir nämlich absolut sicher, dass er kein einfacher Patient war sondern ein ziemlicher Sturkopf.

Etwas traurig blickte ich zu All Might, der erst blinzelte und sich dann natürlich etwas holprig bedankte und entschuldigte und sich daran machte zu gehen, während er mir Alles Gute wünschte. Ich bedankte mich und erwiderte es, ehe ich ihm hinterher sah, während ich der Dame folgte.

Da ging er nun und nahm seine angenehme Stimme und seine generell angenehme Gegenwart mit und vermutlich würde ich ihn nie wieder sehen. Ein wenig stach der Gedanke schon in meinem Herzen, denn ich hätte ihn gerne noch Stunden bei mir gehabt. Der Mann, der mir generell so viel bedeutete und ich konnte nicht einmal genau sagen woran es letzten Endes lag, dass er mein liebster Charakter dieser Serie in der ich in diesem Traum anscheinend steckte, war. Es war einfach das Gesamtpaket und ich erinnerte mich an unzählige Nächte die ich damit zugebracht hatte, seine angenehme Stimme in diversen Folgen zu Nutzen um schlaf zu finden, wenn ich einfach nicht einschlafen konnte.

Nachdem ich auf mein Zimmer gebracht wurde, blickte ich mich überrascht um. Eigentlich dürfte es mich gar nicht wundern, dass mir dieser Ort so bekannt vor kam. Immerhin hatte ich die Folgen so oft gesehen, dass ich mich nur zu gut daran erinnerte wie es aussah als Izuku und die Anderen im Krankenhaus lagen nachdem man Katsuki entführt hatte. Dennoch war es irgendwie schon ein unheimliches Gefühl, als wäre ich hier schon viele viele male ein und aus gegangen.

Nun, ganz Falsch war es ja auch nicht.

Ich war viele male ein und aus gegangen, vor dem Fernseher und hatte die Charaktere dabei beobachtet. Welchen Tag wir wohl heute hatten?

Nachdem die Krankenschwester mir das nötige erklärt hatte, ergo die Funktionen des Bettes etc. ließ sie mich alleine und ich sah ihr nachdenklich hinterher, ehe ich zum Fenster ging und hinaus blickte.

Ob Izuku und so auch genau diesen Ausblick hatten?

Wobei, das mussten sie ja im Endeffekt. Dieser war allerdings neu für mich, denn in der Serie hatte es von außen nur immer einen Blick auf das Krankenhaus gegeben, nicht hinaus.

Seufzend setzte ich mich auf das Bett und lehnte mich ein wenig zurück. Und was sollte ich jetzt tun?

Zwar gehörte das Zimmer ganz alleine mir und ich war unheimlich froh darüber, denn einen Bettgenossen hätte ich wirklich nicht gebrauchen können, wo ich ja nicht einmal mehr wusste was Real war und was nicht, aber eine wirkliche Lösung war das alles auch nicht.

Seufzend schaltete ich den Fernseher an in der grade die Nachrichten über den Bildschirm flackerten und mir davon berichteten, dass die Aufnahmeprüfungen der UA vorbei waren.

Aufnahmeprüfungen?

Wenn All Might noch so aussah, musste es das erst Schuljahr sein. Das hieß, dass Izuku grade seine Prüfung abgeschlossen haben musste. Und Zeitgleich war All Might unterwegs gewesen und hatte gearbeitet.

Der Kerl war wirklich ein Workaholic, aber so kannte ich ihn eigentlich. Ein lächeln schlich sich auf meine Lippen, während ich weiter schaltete und eine Dokumentation über die größten Helden Japans der letzten Zehn Jahre fand. Natürlich war dort von All Might die Rede und natürlich auch von Endeavor und Hawks. Aber es wurden sogar Helden erwähnt die ich gar nicht wirklich kannte.

Kein wunder.

Ich kannte natürlich so gut wie alles über My hero academia, aber was nicht erwähnt wurde bisher, das konnte ich natürlich auch nicht wissen. Wie Müde ich war, merkte ich gar nicht wirklich und so geschah es, dass ich einfach nach und nach im Land der Träume verschwand. Das letzte was ich hörte war noch irgendeine Aufnahme von Endeavor, bevor eine Rede von All Might gehalten wurde und ich mal wieder zu seiner angenehmen Stimme einschlief.
 

Als ich langsam am nächsten Morgen wieder zu mir kam, war ich überzeugt wieder in meinem Bett aufzuwachen, doch Fehlanzeige. Ich kam im Krankenhausbett zu mir und blickte mich irritiert um.

Ich war... Ich war noch immer im Krankenhaus?

Das konnte doch gar nicht sein!

Das Alles hier war doch nur ein Traum, wie konnte ich da nicht in meinem Bett liegen? Konnte man im Traum aufwachen ,ohne aufzuwachen? Oder im Traum schlafen?

Irritiert saß ich im Bett und blickte mich immer wieder um. Der Ausblick war noch immer der Gleiche wie der, als ich gestern Nacht schlafen gegangen war oder viel eher einfach unfreiwillig eingeschlafen war.

Es dauerte nicht all zu lange bis eine Krankenschwester zu mir kam. Noch einmal wurde ich untersucht, gefragt ob ich mich inzwischen an irgendetwas erinnern würde, ehe ich meine Entlassungspapiere bekam und nicht schlecht staunte. Da stand meine Adresse drauf! Hatte man sie rausgefunden? Ob das All Might gewesen war?

Nein, der musste zurück zur UA und arbeiten. Sicher hatte er jemanden damit beauftragt. Vielleicht Tsukauchi! Er war ein großartiger Polizist und bestimmt gut darin so etwas herauszufinden. Aber nicht nur meine Adresse war darauf zu finden, sondern auch die von All Might.

Wie sein Name war, war mir natürlich bewusst, aber seine Adresse so gesehen in meinen Händen zu halten.. Ich war sicher, dass es Leute geben würde, die so einiges getan hätten um daran zu kommen, also drückte ich die Mappe mit den papieren automatisch an mich.

„Sollen wir jemanden anrufen der sie abholt?“ wurde ich von einer Krankenschwester gefragt, nachdem sie sah wie ich die Mappe an mich drückte und ich riss die Augen auf. Sofort schüttelte ich den Kopf.

„Nein, alles gut! Ich finde alleine nach Hause!“ gab ich sofort von mir. Jemanden zu bitten mich ab zu holen, das würde heißen, dass sie All Might darum bitten würden, mich abzuholen und das konnte ich nicht bringen.

Der Mann hatte besseres zu tun, als dass er sich um ein verirrtes Küken kümmern konnte. Eilig, bevor sie doch noch auf die Idee kamen All Might anzurufen, nicht dass ich ihn nicht wiedersehen wollte, aber der Gedanke, mich ihm so aufzudrängen war unangenehm, verließ ich das Krankenhaus und starrte kurz darauf vor mir her.

Ja, großartig und jetzt?

Nun saß ich da, hatte keine Ahnung von dieser Welt und wusste noch immer nicht was hier eigentlich war. Wobei, es war gelogen. Ich hatte sehr viel Ahnung von dieser Welt und genau das machte mir ein wenig Bauchschmerzen wenn ich darüber nachdachte, denn nun fingen die Gedanken darüber an, was alles hier dran nicht so rosig war.

Hier war All Might, Endeavor und all die Anderen, aber das hieß auch im Umkehrschluss, dass All for one hier war und tatsächlich, so sehr es mir gefiel diesen Mann in Rollenspielen zu spielen, machte mir der Gedanke zu wissen, dass er da war und nichts tun zu können ein wenig Angst. Nicht weil ich Angst vor ihm hatte, das war es nicht mal. Auch nicht davor, was er mit mir machen würde, wenn er mich finden würde und wissen würde, dass ich Vorhersagen konnte was geschehen würde, sondern viel mehr was es mit mir gemacht hätte, wenn ich auf ihn getroffen wäre statt auf All Might.

Wenn er es gewesen wäre, der mir das Leben gerettet hätte und was wenn es immer noch passieren würde? Wenn ich ihm als verlorenes Küken in die Fänge geraten würde. Würde ich meinen Prinzipien treu bleiben können? Der Mann manipulierte und beeinflusste bevor man es überhaupt merkte, dass man beeinflusst werden wurde. Würde ich es merken?

Und noch während ich mich diesen Gedanken hingab wurde mir Schlagartig noch viel bewusster was für ein Trottel ich war! Wenn ich mich richtig erinnerte, dann arbeitete Ujiko, also der kleine Doctor der einer der besten Freunde von All for one war doch in diesem Krankenhaus oder nicht? Alle Informationen die ich dem Personal gegeben hatte, waren doch sicher längst zu ihm durchgesickert. Nicht, dass ich wirklich glaubte, dass jemand wie All for one sich für mich interessieren würde bisher, aber All Might war mein Notfallkontakt.

Ob er da nicht hellhörig wurde?

Bei einem Mädchen das erzählte, dass sie nicht wusste wo sie herkam?

Gott bewahre, ich machte mir ja nicht mal um mich Sorgen sondern um All Might. Ich wollte ihn nicht in Teufelsküche bringen. Aktuell würde sich All for one ja auch eh nicht zeigen und da war eigentlich schon das nächste Problem.

Ich wusste alles.

Ich wusste einfach alles und ich durfte nichts davon sagen, Die Erkenntnis hatte ich vorher eher nur kurz. Dafür traf sie mich nun aber lang und hart. An sich konnte ich alle retten. Ich hätte ihnen sagen können wo sich All for one aufhielt. Wo sich die Liga befand, jetzt wo Shigaraki und Kurogiri noch alleine waren. Könnte verhindern, dass All Might seine Kraft verliert, aber wo war die Garantie und was war mit all den Dingen die ich damit veränderte.

Endeavor wurde nur netter nachdem All Might seine Kraft verloren hatte. Deku lernte nur so viel mehr Selbstvertrauen. Bakugo änderte nur dadurch wie es kam seine Sichtweise..

Der Schmerz saß dennoch irgendwie sehr sehr tief. Ich wusste alles und ich würde nichts dagegen tun können um nicht irgendwelche Schrecklichen Zukünfte herauf zu beschwören in denen einfach alles schief laufen könnte. Aber ich wollte nicht bei All Mights Kampf in Kamino nur da sitzen und nichts tun können. Wissen wie er ausgehen würde... War das ein furchtbares Gefühl. So unangenehm, dass ich mich setzen musste und auf den Zettel so wie die Adresse starrte. Was sollte ich denn nur tun?

Nein, ich musste einen Anfang finden. Hier und jetzt. Was könnte sein würde mir grade überhaupt nichts bringen! Zudem, nun, wenn man es genau nahm stand ich in meinem besten, dreckigen Schlafanzug am Straßenrand. Die Damen hatten vorhin noch etwas davon erwähnt, dass ich am Kiosk im Krankenhaus Kleidung auf Rechnung kaufen konnte und das tat ich auch erstmal. Das günstigste musste reichen, aber es war sauber und es war kein Schlafanzug.

Dabei fasste ich den Entschluss zu Erst zu meiner Adresse zu gehen, die man mir aufgeschrieben hatte! Obwohl meine beste Option wirklich gewesen wäre mich bei All Might zu melden, aber die Höflichkeit lies das einfach nicht zu. Fest entschlossen zu dieser Adresse zu gehen, verließ ich das Krankenhaus, nur um davor wieder stehen zu bleiben.

Ja ich war fest entschlossen dahin zu gehen.

Absolut, das war nicht das Problem, aber wo in drei Teufelsnamen war das überhaupt!? Es konnte am Anderen Ende der Stadt sein und ich hatte einfach keine Ahnung wo das Krankenhaus überhaupt lag. Musutafu war riesig! Groß genug dass es etliche Bezirke gab und wir waren vom Feuer her schon lang genug Gefahren, dass ich mich halbwegs vernünftig mit All Might Unterhalten konnte. Im Umkehrschluss, würde man sagen wir sind etwa zehn Minuten Gefahren, würde es heißen, dass diese Adresse mindestens dreißig Minuten zu Fuß weg liegen würde. Dreißig Minuten bei denen ich nicht einmal wusste in welche Richtung ich losgehen sollte.

Seufzend ließ ich mich vor dem Krankenhaus auf einem Stein nieder und drückte mir die Hände ein wenig überfordert gegen die Augen. Mir war nach Weinen zu Mute, einfach weil ich nicht wusste wo ich war. Ich war noch immer in einem Traum gefangen von dem ich nicht einmal wusste ob es wirklich ein Traum war, kannte die Stadt, aber wusste nicht wo ich wohnte und OB ich dort überhaupt wohnte, hatte kein Handy, kein Schlüssel, wusste nicht mal ob ich Zuhause rein kommen würde und traute mich nicht den Einzigen anzurufen der mir vermutlich helfen könnte, weil ich im nicht auf die Nerven gehen wollte.

Gleichzeitig jagte mich die Angst irgendetwas falsch zu machen und damit für Probleme zu Sorgen, dass ich einfach nur dasitzen konnte, während meine eigenen Gedanken mich erschlugen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wiedereinmal füge ich euch natürlich die Aufgabenliste hier ein :)

1. Das Feuer breitet sich immer weiter aus. Das wird kein gutes Ende nehmen, wenn du hier bleibst, aber wohin sonst? Runterspringen ist keine Option, dafür bist du viel zu hoch. Der Qualm bringt dich immer weiter zum Husten. Es wird immer schwerer zu atmen. Plötzlich kracht etwas neben dir auf den Boden - nein, nicht etwas, jemand! Jemand sehr sehr großes, wie dir schnell klar wird. Ehe du dich versiehst, wirst du beiseitegezogen und das keine Sekunde zu früh, sonst hätte dich vielleicht ein herabstürzendes Stück Balkon Mauer getroffen.

2. Viel Zeit, um zu verarbeiten, dass du gerade vor All Might - DEM ALL MIGHT! - stehst, hast du nicht. Er versichert dir, dass du keine Angst haben musst, ganz wie du es von ihm kennst. Natürlich wird er seinen Worten Taten folgen lassen und dich in Sicherheit führen. Dabei sammelt ihr obendrein noch eine ältere Lady ein, die mit ihrem Rollator alleine wohl nie eine Chance gehabt hätte, den Flammen zu entkommen. Für All Might seid ihr beide natürlich Fliegengewichte, die er locker durch die Gegend tragen kann.

3. In Sicherheit angekommen, geht auch alles ganz schnell. Im Nu ist eine Sanitäterin bei dir, die dich kurz untersucht, dich nach deinem Befinden fragt und entscheidet, dass du sicherheitshalber über Nacht ins Krankenhaus solltest. Da der Krankenwagen leider für jemand anderes benötigt wird, landest du schließlich in einem Wagen der Feuerwehr, ebenso All Might. Der Mann, der euch mitnimmt, entschuldigt sich noch, dass es nicht anders gehe. Wenn etwas sei, sollt ihr einfach hinten im Wagen die Gegensprechanlage verwenden, damit er euch hört.

4. Ziemlich kuschelig da hinten im Wagen der Feuerwehr. Zwischen all dem Equipment fährt wohl normalerweise nur im Notfall jemand mit. Für dich geht es, aber All Might ist schon ziemlich eingeengt. Wieso All Might überhaupt dabei ist, erfährst du bei Nachfrage oder wenn du sehr genau im dunklen Wagen hinguckst. An Mights linker Schulter und am Oberarm ist der Anzug versengt und die Haut darunter rot und nass. Schmerzhaft sieht das allemals aus, auch wenn sich All Might natürlich nichts anmerken lässt.

5. Wie geht es dir? Seiner eigenen Verletzung zum Trotz steht für All Might natürlich dein Wohlbefinden im Fokus. Beruhige ihn, aber vielleicht vertraust du dich ihm auch an, immerhin ist deine Lage aus anderen Gründen beängstigend. Du weißt nicht einmal, wo genau du bist, du kennst niemanden hier, das hier ist nicht deine Welt. Solltest du ihm davon erzählen, wird er ruhig zuhören und dich definitiv ernst nehmen. Aber kannst du ihm wirklich sagen, dass er eine Mangafigur ist? Ist diese Welt dann überhaupt real?

6. Am Krankenhaus werdet ihr bereits erwartet. Gleich zwei Krankenschwestern nehmen euch in Empfang. Dich bittet man in einen Untersuchungsraum, Might in einen anderen. Lass eine Untersuchung über dich ergehen, die nicht besonders viel ergibt, bevor du in einen Warteraum darfst. Dort triffst du All Might auch wieder, dessen Arm bandagiert wurde. Er grüßt dich bester Laune, als wäre nichts. Eine Schwester kommt zu euch und entlässt ihn, fragt dich jedoch nach den nächsten Angehörigen, die kontaktiert werden sollen. Außerdem brauchen sie immer einen Notfallkontakt. Blöd, dass du da gar keinen hast. Solltest du All Might vorher dein Geheimnis anvertraut haben, springt er ein und bietet sich als Erstkontakt an.

7. Du musst die Nacht im Krankenhaus verbringen. Zum Glück hast du ein Zimmer für dich allein, denn das zweite Bett ist leer. Langweilig ist dir aber allemal. Kannst du schlafen oder schaust du lieber etwas fern? Wenn du die Nachrichten anmachst, erfährst du, dass gerade die Aufnahmeprüfenden der Yuei vorbei sind und man sich auf die nächste Heldengeneration freue. Danach folgt eine Doku über die größten Helden Japans der letzten 10 Jahre. Gönn dir!

8. Der nächste Morgen kommt allzubald und erwartungsgemäß scheint bei dir alles in Ordnung. Du kannst entlassen werden, man bittet dich aber, bei Problemen sofort wieder ins Krankenhaus zu kommen. Da man über den Brand im Bilde ist, wird alles weitere mit der Krankenversicherung geklärt. Du bekommst eine Bescheinigung, auf der deine Daten - auch deine Adresse! - stehen. Dabei auch die deines Notfallkontakts - sogar auch mit Adresse!

9. Du bist entlassen, aber was nun? Entscheide, wie du weiter vorgehen möchtest. Im Krankenhaus kannst du zwar auf Rechnung frische Klamotten kaufen, aber so richtig ideal ist die ganze Situation nicht. Vielleicht solltest du jemanden anrufen? Wie willst du vorgehen, wo du doch hier nicht einmal deine Familie kennst, geschweige denn noch ein Dach über dem Kopf hast? Komplett anzeigen

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