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Herz über Kopf

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Schneeflocken für Push 😊 Komplett anzeigen

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Neue Freunde

Als Elsa am nächsten Morgen die Augen aufschlägt, durchfährt sie ein erschrockener Ruck. Wo ist sie? Das Zimmer kennt sie nicht. Sie liegt in einem Bett und über ihrem Bauch spürt sie einen schweren Arm. Hastig dreht sie sich um und schließt sogleich wieder erleichtert die Augen. Langsam kehren die Erinnerungen an den gestrigen Tag zurück. Mit klopfendem Herzen will sie sich dichter an den warmen Körper schmiegen, da bemerkt sie seine halb geöffneten Augen.

„Bist du schon wach?“, murmelt Viktor leise.

Sie befreit sein Gesicht von einigen schwarzen Haarsträhnen und kommt ihm ganz nah. „Ich kann mich nicht erinnern, dass wir ins Bett gegangen sind.“

Er lächelt, hält die Augen aber geschlossen: „Hmmm, du bist gestern Abend auf dem Sofa eingeschlafen.“ Er zieht mit seinem Arm auch ihren restlichen Körper an sich heran. „Und dann habe ich dich hier rüber getragen.“

„Ach? Und bei der Gelegenheit bist du über mich hergefallen!“

Augenblicklich ist Viktor hellwach: „Hallo? Was hältst du denn von mir?“

Elsa kichert. Sie will ihn nur necken. Allerdings hat sie nicht mit den Konsequenzen gerechnet. Sanft, aber bestimmt ergreift Viktor ihre rechte Hand und drückt sie von ihrem Körper weg auf das Bettlaken. Ohne sie loszulassen, beugt er sich über sie. Bevor er sie küsst, raunt er ihr zu: „Das wollte ich mir für heute früh aufheben.“
 

„Es tut mir wirklich Leid, Elsa“, beginnt er, als sie gemeinsam am Frühstückstisch sitzen, „Ich würde heute nur zu gerne den ganzen Tag mit dir verbringen, aber ich muss auch für ein paar Stunden ins Büro und später hat unser Kapitän auch noch Training anberaumt.“

Elsa blickt ihn kurz irritiert an. „Stimmt, es ist ja Montag“, murmelt sie und nimmt einen Schluck Kaffee. Sie sieht noch einmal sehnsüchtig in die Augen, dann schüttelt sie den Kopf. „Nicht so schlimm. Dann sehe ich mich allein etwas um oder ich schaue euch einfach beim Training zu. Ist doch bestimmt interessant.“

Viktor lacht. „Jetzt kommt es raus, Elsa. Du bist eigentlich hier, um uns auszuspionieren. Streng geheime Trainingsinterna für ein gewisses Team aus Osaka, hmm?“ Er zwinkert ihr scherzhaft zu, doch Elsas Gesicht verdüstert sich. Unbewusst klammert sie sich so fest an ihre Kaffeetasse, dass ihre Fingerknöchel weiß werden.

Rasch greift er nach ihren Händen. „Entschuldige, ich wollte dich nicht…“

Elsa schließt die Augen, als könnte sie seine letzten Worte aus ihrem Kopf verdrängen. „Schon gut. Ich kann nun mal nicht so tun, als würde es ihn nicht geben.“

Mit einem Mal ist Elsa fürchterlich schlecht. Der Gedanke an Mario führt ihr schlagartig vor Augen, was sie hier eigentlich tut: Sie hat ihren Freund erst angelogen, als sie hier hergefahren ist und anschließend mit Viktor betrogen. Nicht erst seit heute früh, genau genommen bereits mit dem ersten Kuss in der Flughafenhalle. Ein dicker Kloß steckt in ihrem Hals. Sie haben nicht darüber gesprochen. Ob sich Viktor bewusst ist, was ihr Besuch hier in Sapporo eigentlich bedeutet? Sie blickt auf.

Viktor hält noch immer ihre Hand und sieht sie besorgt an. Dann erhebt er sich entschlossen vom Stuhl und greift nach seinem Telefon. „Ich hab eine Idee“, meint er und wählt eine Nummer.
 

~~~
 

„Bist du dir sicher, dass das Training stattfindet? Der Platz sieht nicht bespielbar aus.“ Etwas skeptisch betrachtet Elsa den leicht gefrorenen Rasen.

„Frost ist kein Grund zu schwänzen“, lacht Viktor und stellt sich neben sie an den Zaun des Trainingszentrums, „Zur Not gehen wir in die Halle.“

„Ich sehe schon“, schmollt sie, „ich muss dich wirklich für den Nachmittag abgeben, was?“

Rasch zieht Viktor sie in seine Arme. Ihr Gesichtsausdruck gefällt ihm nicht. Seit heute früh ist da ständig dieser nachdenkliche Schatten auf ihrem Gesicht. Ob sie es bereut, hergekommen zu sein? Ist es zu früh gewesen, um miteinander zu schlafen? Immerhin ist sie immer noch offiziell…

„Aha, du bist also diese unmögliche Person!“

Erschrocken zucken beide zusammen und blicken sich um. Sie sind nicht mehr allein. Ein Pärchen nähert sich ihnen. Instinktiv greift Elsa nach Viktors Hand.

„Becky…“, stöhnt dieser laut.

„Schatz, bitte!“ Der junge Mann, den Elsa als den ehemaligen Nanyo-Stürmer Steve wiedererkennt, verdreht empört die Augen. „Viktor ist unser Freund.“

„Natürlich ist er das. Ich meine ja auch die Dame an seiner Seite!“

Elsa blickt auf und in ein hübsches, gekonnt geschminktes Gesicht. Es gehört einer jungen Frau in ihrem Alter. Trotz des kalten Wetters trägt sie ein kurzes Kleid unter dem Wintermantel, das eine üppige Oberweite erahnen lässt. Frech grinst sie Elsa an und hebt ihren behandschuhten Zeigefinger vor ihr Gesicht.

„Ich will sagen, ich habe es für unmöglich gehalten, dass dann doch ein Mädchen existiert, das unserem Viktor den Kopf verdrehen kann. Und wir haben es wirklich versucht, glaube mir.“ Erneut zwinkert sie Elsa zu. „Aber ich bezweifle, dass er überhaupt gemerkt hat, dass es in Sapporo Frauen gibt.“

Hinter ihr lässt Viktor ein weiteres Stöhnen vernehmen und Steve guckt etwas beschämt auf seine Fußspitzen. Elsa ist sprachlos. Sie weiß weiterhin nicht, wie sie die Frau einordnen soll.

„Ich bin übrigens Becky, Steves Freundin.“ Die behandschuhte Hand senkt sich von Elsas Nasenspitze auf Bauchhöhe und bietet ihr einen Händedruck an.

Elsa schluckt und ergreift sie. Unsicher lächelt sie zurück. „Ich bin Elsa.“

Becky nickt zufrieden. „Gut. Jungs, ab zum Training mit euch! Wir wollen schließlich, dass ihr das nächste Spiel gewinnt.“ Sie wedelt mit ihren Händen in Richtung Steve und Viktor, um ihnen zu verdeutlichen, dass sie gehen können. Viktor wirft noch einen fragenden Blick auf Elsa, die leicht gequält zurücklächelt.

Da hakt sich Becky bereits bei ihr unter. „Komm mit. Hier ist es erstens zugig und zweitens langweilig. Trinkst du Kaffee, Elsa?“
 

„Kommst du denn auch aus Osaka?“, fragt Becky, nachdem sie eine Straße weiter in einem kuscheligen Café einen Platz gefunden haben.

„Ja, ich bin gestern hier angekommen.“ Zufrieden rührt Elsa mit ihrem Löffel durch den dicken Schaum ihren Cappuccinos. So lässt die Wartezeit sich doch aushalten.

„Und hat unser lieber Viktor dir schon einiges von Sapporo gezeigt oder habt ihr euch seit deiner Ankunft nur mit euch selbst beschäftigt?“

Elsa spürt, wie ihr das Blut in die Wangen schießt. Ertappt rührt sie schneller durch den Milchschaum. Schließlich räuspert sie sich und bemüht sich rasch, die einzige touristische Aktivität, die sie bisher bewältigt haben, zu präsentieren:

„Wir sind heute mit der alten Straßenbahn gefahren und hier hat mir Viktor dann noch das Trainingszentrum und sein Büro gezeigt.

Becky nimmt gerade noch schnell genug den Kaffeebecher von den rotgeschminkten Lippen, um nicht lautstark hineinzuprusten.

„Na gut“, meint sie, als sie sich wieder gefangen hat, „die Straßenbahn lasse ich mal gelten.“

„Aber was ich bisher gesehen habe, ist Sapporo sehr schön“, setzt Elsa noch nach.

„Natürlich ist es das.“ Becky tut, als wäre diese Information völlig überflüssig.

„Bist du von hier?“ Bevor sie nach tiefergehenden Details über ihren Aufenthalt bei Viktor ausgefragt werden kann, beschließt Elsa kurzerhand das Thema zu wechseln. Denn so richtig wird sie noch nicht schlau aus Steves Freundin. Sie spricht einwandfreies Japanisch und bewegt sich in der Stadt, als würde sie schon immer hier leben. Doch unter dem Makeup erkennt man eindeutig nicht-japanische Gesichtszüge. Das Haar, das üppig unter ihrer Mütze hervorquoll nachdem sie sie beim Eintreten in das Café abgenommen hatte, ist schwarz gefärbt. Elsa vermutet einen sehr viel helleren Braunton als Naturfarbe. Und das Kleid, das sie trägt, betont eine Stundenglasfigur, die für eine Japanerin einfach nur undenkbar wäre.

Becky scheint ihren Blick zu bemerken, denn sie schmunzelt nur wissend. „Du wirst lachen: Ich bin in Sapporo geboren und aufgewachsen. Ich bin also eine waschechte Japanerin.“

„Ich wollte dich nicht…“

Doch Becky winkt nur ab. „Ich weiß, was die meisten über mich denken, wenn sie mich zum ersten Mal sehen. Meine Eltern sind Engländer. Sie sind vor Jahren zum Skifahren hier hergekommen, haben sich in Hokkaido verliebt und sind irgendwann geblieben. In der Skischule, die sie betreiben, habe ich bereits als Kind Steve kennengelernt. Unsere Eltern haben jeden Winter viel miteinander unternommen, sodass wir uns immer wieder regelmäßig gesehen haben. Er hat mir schon in der Mittelstufe versprochen, dass er nach der Schule nach Sapporo ziehen wird.“ Ein verliebtes Lächeln huscht über ihr Gesicht. „Und daran hat er sich gehalten. Wir kennen uns jetzt seit… lass mich rechnen…. 15 Jahren! Und für mich gab es nie einen anderen. Er ist soooo….“ Becky beendet den Satz mit einem Seufzer, der für 1000 Beschreibungen steht.

Er erinnert Elsa nur zu gut an sich selbst. Mit einem eigenartigen Kribbeln im Magen blickt sie in ihre Tasse. Seit so langer Zeit zusammen und immer noch verliebt. Bis vor wenigen Monaten hätte sie wahrscheinlich das gleiche gesagt. Und nun?

„Also, ich kann dich beruhigen“, fährt Becky aufgeregt fort, „Ich will nichts von Viktor. Im Gegenteil, ich würde mich freuen, wenn er endlich eine Freundin findet. Ich habe ihn durchaus einigen meiner Freundinnen vorgestellt, als er hier ankam, aber ich hatte immer das Gefühl, dass er gar kein Interesse hat, jemanden kennenzulernen. Ich dachte mir schon, dass es da wohl noch jemanden in Osaka geben muss.“ Sie lehnt sich halb über den Tisch und zwinkert Elsa verschwörerisch zu. „Und dieser jemand sitzt mir nun also gegenüber. Jedenfalls, wenn ich Viktors Blick richtig interpretiert habe. Und glaube mir, so glücklich habe ich ihn in den letzten Monaten an keinem einzigen Tag gesehen.“

„Wirklich?“ Elsas Herz macht einen kleinen Hüpfer.

„Definitiv!“ Sie erntet ein energisches Nicken. „Und das bedeutet auch“, Becky klopft mit den Zeigefinger auf die Tischplatte vor sich, um ihren Worten Gewicht zu geben, „dass ich jetzt alles wissen will! Wie habt ihr euch kennengelernt? Und noch wichtiger: Warum ist Viktor Hals über Kopf hier hoch gekommen und hat dich nicht gleich mitgebracht?“

Elsa schluckt schwer. Unsicher mustert sie Beckys Gesicht. Sie war offen zu ihr gewesen, hatte ihr ihre Geschichte und von ihrer Beziehung zu Steve erzählt. Kann sie ihr vertrauen? Würde sie sie verurteilen?

Becky sieht sie fortwährend an. Es ist ein neugieriger Blick, offen und freundlich. Elsa spürt, dass Becky jemand ist, dem man sich anvertrauen kann. Es würde gut tun, endlich jemandem die ganze Geschichte erzählen zu können.
 

„Oh wow“, entfährt es Becky als Elsa geendet hat, „und das alles nur wegen eines einzigen Kusses, der noch nicht einmal ernst gemeint war?“

Elsa zuckt nur schmunzelnd mit den Schultern.

„Also von meinem ersten Kuss war Steve nicht so begeistert“, erinnert Becky sich, „aber das kann auch daran liegen, dass ich ihn anschließend in den Schnee geschubst habe.“ Sie grinst. „Oder daran, dass wir erst sieben Jahre alt waren.“

Sie müssen beide lauthals lachen.

„Aber wenn ich das richtig verstanden habe, dann bist du immer noch mit deinem Freund in Osaka zusammen. Böses Mädchen.“

Gespielt tadelnd wackelt Becky mit einem Zeigefinger vor Elsas Gesicht.

Diese beißt sich auf die Unterlippe.

„Wirst du dich jetzt von ihm trennen?“

Elsa seufzt. „Nun ja, ich…“

„Also beide gleichzeitig, geht nicht“, stellt Becky trocken fest.

„Ich weiß es einfach nicht.“ Elsas Hände klammern sich um ihre leere Cappuccinotasse. „Ich bin mit Mario seit inzwischen fast sieben Jahren zusammen. Ich kenne es eigentlich gar nicht anders. Ich kann ihm auch nichts vorwerfen, was er falsch getan haben sollte. Außerdem studiere ich noch in Osaka. Das Abschlusssemester muss ich unbedingt noch beenden. Mein Bruder lebt ebenfalls dort. Meine Eltern unterstützen mich mit der Miete. Sie würden es nicht verstehen, wenn ich das alles mit einem Mal hinwerfe und 1000 Kilometer entfernt nach Sapporo ziehe. Und das alles nur wegen… wegen EINES verdammten Kusses.“

„Na, bei einem ist es ja nicht geblieben, wenn ich mich recht erinnere.“ Becky räumt das Kaffeegeschirr zur Seite und beugt sich näher über den Tisch. „Elsa, ja, es wäre verrückt, das alles hinzuwerfen. Das wusstest du aber bereits vor drei Monaten. Und dennoch bist du jetzt hier.“

Elsa hält verdutzt den Atem an. Aus großen Augen sieht sie Becky an.

„Ich glaube, dein Herz weiß längst, was der richtige Weg ist. Dein Kopf sucht nur noch einen Grund, auf dein Herz zu hören.“

„Aber…“

„Außerdem ist es ja nicht so, dass du in die unzivilisierte Wildnis ziehen würdest. Eine Uni, an der du deinen Abschluss machen könntest, gibt es auch hier. Sapporo sucht in jedem Bereich Arbeitskräfte, einen Job zu finden dürfte kein Problem sein. Ich arbeite in der Stadt beim Tourismusbüro und allein dort gibt es doppelt so viel Arbeit wie Leute. Wenn ich dich empfehle, könnte es sogar sein, dass sie dich bereits vor deinem Abschluss einstellen.“

„M… meinst du?“

„Klar! Was sagtest du noch mal, was studierst du?“
 

~~~
 

„Und? Habe ich dir zu viel versprochen?“ Viktor schlingt von hinten seine Arme um Elsas Taille, während sie mit glänzenden Augen das Panorama unter sich betrachtet. Sie stehen auf den Aussichtsterrassen von Mt. Moiwa. Unter ihnen erstrahlen die Lichter von Sapporo in allen Farben.

„Es ist wunderschön“, flüstert Elsa, „Es ist der gleiche Blick, wie auf der Postkarte, die du mir geschickt hast, oder?“

„Hmm.“

Zum wiederholten Male mustert Viktor ihr Gesicht. Seit er sie heute Nachmittag von Becky wieder abgeholt hat, ist Elsa eigenartig verschlossen. Sie lacht kaum noch über seine Witze und scheint in Gedanken ständig woanders zu sein. Die Befürchtung, sie könnten in Osaka sein, liegt ihm wie ein großer, schwerer Stein im Magen.

„Wir können jeden Tag hierherkommen, wenn du es magst.“

Plötzlich weiten sich Elsas Augen erstaunt. Sie blickt auf und streckt eine Hand vor sich aus. Langsam schwebt eine einzelne Schneeflocke aus der Dunkelheit über ihnen in ihre Hand, verweilt dort glitzernd für einen Moment und schmilzt.

„Es schneit wieder“, stellt Viktor fest und sieht hinauf in die dunklen Wolken. Er greift sanft nach ihren Händen.

„Weißt du noch, was war, als es das letzte Mal geschneit hat?“

Elsa verzieht den Mund. „Ja, du hast mir gesagt, dass du gehen wirst.“

„Nein, nein!“ Viktor schüttelt heftig mit dem Kopf, „Davor! Das Mal davor, meine ich.“

Elsa schmunzelt. Sie beantwortet seinen Griff um ihre Finger mit einem festen Druck. „Ja, das weiß ich noch.“

Langsam nimmt er ihre Hände, hebt sie zusammen über ihren Kopf und dreht Elsa einmal herum, so dass sie ihn ansehen muss. Ein leises Kichern entfährt ihr. „Willst du tanzen?“

„Ich will jeden Tag mit dir tanzen“, antwortet er, umfässt ihr Gesicht und beugt sich zu ihr, um ihr einen sanften Kuss auf die Lippen zu hauchen.

Elsa seufzt, als er sich wieder von ihr löst. Die Worte liegen so schwer in ihrem Mund. Nachdenklich lässt sie ihren Blick über Viktor schweifen. Seine fast schwarzen Augen sehen sie intensiv an. Die breiten Augenbrauen sind leicht zusammengezogen und verraten, dass die Gedanken dahinter ebenfalls wandern. Er will eine Antwort, ein Ja oder ein Nein. Das ist ihr bewusst. Es ist nur fair, jetzt eine Entscheidung zu treffen.

Einzelne Schneeflocken schweben zwischen ihnen Richtung Boden. Elsa verfolgt sie mit den Augen. Zu ihren Füßen bilden sich kleine weiße Flecken, die langsam zu winzigen Verwehungen anwachsen.

Der Schnee bleibt liegen, geht es ihr durch den Kopf.

Sie holt tief Luft und hebt wieder ihren Blick. „Viktor,…“

Er hat sich nicht gerührt. Noch immer liegen seine Augen liebevoll auf ihr. Nur die zusammengepressten Lippen verraten, dass er ahnt, was sie sagen will.

„Ich werde morgen wieder nach Osaka zurückfahren.“

„Elsa!“ Er drückt Elsas Hände so fest, dass es wehtut. „Hätte ich heute nicht zum Training gehen sollen? War es nicht gut gewesen, Becky anzurufen? Hätte ich den ganzen Tag lieber mit dir ver…“ Da legt sie ihren Zeigefinger auf ihre Lippen und hindert ihn, daran weiterzusprechen.

„Ich fahre nach Osaka, um dort die letzten Dinge zu klären, und dann komme ich nach Sapporo zurück um hier zu bleiben. Wenn du willst, für immer.“

Seine Augen strahlen. Er zieht sie fest in seine Arme und flüstert in ihr Haar: „Ja, das will ich, Elsa.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Tasha88
2022-08-15T18:29:22+00:00 15.08.2022 20:29
HEy,

hach, ich freue mich über das neue Kapitel - auch wenn es ein paar eigentlich traurige Szenen gab :/ für mich >-<
Becky mag ich, sie ist toll. Genauso jemanden hat Elsa gebraucht. Jemand der sozusagen (mehr oder weniger) unparteiisch ist. Und ja, dass Elsa hier ist, in Sapporo, das sagt doch schon alles aus.
und es war auch wichtig, dass ihr das jemand gesagt hat - zweigleisig geht nicht. Sie muss sich einen der beiden Männer entscheiden. Becky war zur richtigen Zeit am richtigen Ort ^^

Und jetzt kommt also das, was ich am liebsten nicht hätte, aber es muss so sein. Und es ist Mario sowieso nicht fair gegenüber. nicht nur, dass sie ihn betrogen hat, viel schlimmer ist doch, dass ihre Gefühle schon längst Viktor gehören. Was so ein kleiner, unbedeutender Kuss tatsächlich ausgelöst hat :/


Antwort von:  Tasha88
15.08.2022 20:29
oh, ist die Stelle, an der sie da stehen eigentlich diese eine Stelle, an der sie nachher auch schreien darf? ;)
Antwort von:  Centranthusalba
15.08.2022 22:37
Das freut mich, dass sie dir gefällt. Siewird noch ein, zwei wichtige Auftritte haben. Und so eine beste Freundin braucht doch jede 😇.

Das mit zweigeisig war ein kleiner Seitenhieb 😉☘️

Und ja das ist die gleiche Stelle, an der später noch was passiert 😊
Antwort von:  Tasha88
16.08.2022 06:28
Ich habe mich auch gefragt, was sich Steve gedacht hat.
Er müsste ja wissen, wer Elsa ist. Und auch, dass sie mit Mario zusammen ist, oder? 🤔
Antwort von:  Centranthusalba
16.08.2022 09:14
Steve hat nur Fußball im Kopf 😂. Nein, der ist seit 2 Jahren weg. Und ob er Elsa in der Schulzeit so wirklich wahrgenommen hat, bleibt fraglich.
Vielleicht guckt er auch deshalb so betreten auf seine Schuhspitzen 😌


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