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Breaking Stone

Kiribaku
von

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Lava (Bakugo)

Gelangweilt starre ich von mich hin, während mein Kopf leicht hin und her rollt, das Kinn auf den Unterarm abgestützt, der flach auf meinem Tisch im Klassenzimmer liegt. Es hat gerade zur Pause geklingelt, doch mein Hunger ist bei weitem nicht an einem Punkt, an welchem ich genügend Antrieb verspüren würde, um mich von meinem Platz zu erheben, nur um etwas Essbares ran zu schaffen. Mit einem lauten Kratzen fährt der Stuhl am Pult vor mir herum, was mich müde aufsehen lässt. Von der Seite her kommend, schwingt sich Eijiro verkehrt herum sitzend auf den Stuhl, grinst mich an und schlägt beide Hände vor mir auf meinen Tisch.

„Katsuki!“, trällert er viel zu laut. Ich sehe zu ihm auf, in sein wie immer breites Lächeln aus spitzen weißen Zähnen. „Geh mit mir zu Wac Mommels!“ Ich ziehe ein Augenbraue hoch. Warum will er mit mir in einem Burgerladen gehen, noch dazu außerhalb der Innenstadt? Wir müssten mit dem Bus fahren. „Die haben heute ein super Sonderangebot, bei dem es 5 Burger im Menü gibt, alle mit unterschiedlichem Belag und dazu bekommt man sogar noch einen Nachtisch.“ Ich blinzel zwei mal, dann richte ich mich auf meinem Stuhl auf. Ich esse auch gerne Burger, auch wenn ich dabei nicht so viel Euphorie empfinde wie er. Mir gefällt viel mehr gerade, wie seine Augen funkeln während er die Burger anhimmelt. Sicher läuft ihm schon das Wasser im Mund zusammen.

„Wac Mommels?“, höre ich Kaminari mit hoher Stimme sagen als er sich zu meinem Tisch umdreht. „Da wollte ich schon lange hin.“

„Ich auch.“, meint Uraraka und zwei der anderen Mädchen klinken sich ebenfalls befürwortend ins Gespräch ein.

„Lasst uns doch alle zusammmen gehen.“, schlägt Deku vor und ich seufze.

„Also...“, setzt Eijiro lächelnd an und beginnt sich am Kopf zu kratzen. Er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass seine Worte die gesamte Klasse motivieren würden, einen Ausflug nach der Schule zu starten. Ich für meinen Teil, habe jetzt schon keine Lust mehr. Nur mit Eijiro essen zu gehen wäre ja irgendwo ok, doch auf die Vollpfosten, die sich meine Mitschüler nennen, habe ich echt keinen Bock. „So meinte ich das eigentlich nicht.“ Ich sehe zu Eijiro auf, der sein verlegenes Lächeln aufrecht erhält, nun aber den Blick senkt. „Klar, ich kann euch nicht abhalten, wenn ihr auch da hin wollt.“

„Wasn los, Ei?“, fragt Kaminari irritiert. „Son Ausflug klingt doch nach Spaß.“ Auch ich ziehe die Augenbrauen unsicher zusammen. Widerspricht er gerade unseren Klassenkameraden?

„Schon, aber...“ Tatsächlich. „Wir können ja zusammen hin fahren, nur ich möchte mit Katsuki dann an einem anderen Tisch sitzen.“

Ich schlucke, muss aktiv dagegen ankämpfen, dass mir nicht der Mund offen steht.

„Hä?“, fragt Kaminari und legt den Kopf zur Seite.

Eijiro sieht vorsichtig auf. „Es ist nicht so, dass ich euch nicht da haben will. Ich möchte nur was wichtiges mit Katsuki besprechen.“

Etwas in mir zuckt zusammen. Er hat gerade alle von sich gewiesen und ganz offen bekannt, dass er mit mir alleine sein will. Was werden die anderen davon halten? Mein Blick schwenkt zu Deku, der Kaminari an der Schulter fasst. „Klar.“, sagt er lächelnd, zieht ihn dann ein Stück nach hinten, von uns weg. „Vielleicht haben die Beaf.“, flüstert er so, dass ich es dennoch hören kann. Glaubt er echt, wir hätten Streit?

„Oh, klar.“, lenkt der blonde Elektro-Freak ein, glaubt ihm sofort ohne weiter nachzudenken. Augenblicklich wenden sich alle wieder von uns ab. Ist es ihnen etwa allen daran gelegen, dass Eijiro und ich uns verstehen? Irritiert blinzend sehe ich zu ihm auf. Sein warmer Blick ruht bereits auf mir und er lächelt sanft.

„Also... Gehst du mit mir essen?“, fragt er und lässt seine Hände ein Stück weiter auf meinen Arm zu rutschen. Kurz bevor er mich berührt, ziehe ich die Arme zurück, lehne mich nach hinten.

„Jo. Können wir machen.“, versuche ich cool zu sagen, doch sein niedliches Lächeln lässt mein Herz unweigerlich schneller schlagen.

„Super! Ich freue mich!“, grinst er breit und begibt sich zurück zu seinem Platz, während ich ihm mit Herzklopfen nachsehe.
 

„Einmal das heutige Sonderangebot mit zwei Rindfleisch-Burgern, einer mit Zwiebeln und Käse, den anderen mit Tomate und Schinken. Dann noch zwei...“ Ich beobachte Eijiros freudig aufgeregtes Grinsen während er dem Kellner seine Bestellung vorbetet. Wenn er sich freut, dann entstehen an seinen Augen zwei winzige Falten, die sein fröhliches Gemüt noch weiter unterstreichen. Er sieht hinreißend aus. „...und zum Nachtisch nehmen wir beide den Wac Schockoschock Eisbecher. Den musst du probieren, das ist der Hammer.“, sagt Eijiro nun an mich gewendet und ich nicke. „Und was möchtest du essen?“

„Ich nehme das gleiche.“, sage ich ohne den Blick von seinem strahlenden Lächelnd abzuwenden. Der Kellner geht und Eijiro sieht mich zufrieden an.

„Wir verstehen uns gut.“, stelle er fest und ein Lächeln legt sich auf meine Lippen.

„Ja.“, bestätige ich. Ein Scheppern in meinem Rücken lässt mich erstaunt aufsehen und ich lenke meinen Blick im Affekt zur Geräuschquelle. Deku hat irgendwas fallen lassen. Jedenfalls sind alle in heller Aufruhr. Ich stöhne genervt und drehe mich wieder zu Eijiro um, der abtuend lacht. Ich bin froh, dass wir beide ein paar Tische weiter sitzen, auch wenn es sich für ihn sicher komisch anfühlen muss, nicht bei seinen Freunden zu sitzen. „Willst du hin gehen?“

„Mmh.“, verneint er und schüttelt leicht den Kopf. „Heute bin ich mit dir hier, nicht mit ihnen.“

Ich lege fragend den Kopf zu Seite, bin fast ein wenig aufgeregt. „Wieso eigentlich?“ Das wollte ich ihn schon die ganze Zeit fragen. Was ist denn das Eine, was so wichtig ist, dass er es mit mir alleine besprechen muss?

„Weil du mein Freund bist.“ Er sieht mich mit gesenktem Kopf an, ein beherztes Lächeln auf den Lippen. „Mein fester Freund.“ Ich schlucke. Das klingt total merkwürdig. „Wir sind doch jetzt zusammen, oder?“

Ich räuspere mich, fahre mir durch das Haar am Hinterkopf. „Mh.“ Ich nicke. Eine komische Vorstellung, in einer Beziehung zu sein. Ich weiß gar nicht, was das so richtig bedeutet. Aber ich weiß, dass es ihm sehr wichtig ist, dass wir auf diese Weise zu einander stehen, also ist es mir das auch.

Sein Lächeln wird noch wärmer, was ich kaum für möglich gehalten hätte. „Da dachte ich, können wir doch ruhig mal auf ein... Date gehen.“

„Ein Date?“, frage ich überrascht und spüre eine leichte Röte auf meine Wangen schießen.

„Ja.“, meint Eijiro verlegen und sieht zur Tischmitte hinunter.

„Ihre Bestellung.“, unterbricht uns der Kellner und stellt die ersten Burger auf unseren Tisch. Das ging aber schnell.

Als er alles abgeladen hat, nimmt Eijiro einen Burger in die Hand und leckt sich voller Vorfreude über die Lippen. Ich muss grinsen. „Guten Appetit!“ Er beißt beherzt zu. „Voll lecker.“ Erst als er ein paar Bissen verschlungen hat, sieht er mich wieder erwartungsvoll an. „Was meinst du?“, greift er offensichtlich unser vorhergegangenes Gesprächsthema wieder auf.

„Zum Date?“, hake ich nach und er nickt. Ich denke kurz nach. „So lange wir nicht unnötig herum turteln oder so... denke ich, das ist ok.“, gebe ich zu. Mit ihm zusammen zu sein, ist etwas schönes, was mir wirklich gefällt. Allerdings stehe ich absolut nicht drauf irgendwelche Gefühle oder so nach draußen zu tragen. Das liegt mir nicht. Ich hoffe nur, dass ich Eijiro damit nicht enttäusche.

„Super!“ Wieder strahlen mir weiße, spitze Zähne entgegen.

„War es das, worüber du mit mir alleine sprechen wolltest?“, hake ich nach.

„Auch.“ Mein Herz schlägt schneller. Noch was? Er sieht runter zu meinen Händen. Erst jetzt bemerke ich, dass ich damit angefangen habe eine Ecke meiner Serviette immer wieder mit dem Finger zu bewegen, dass sie nun leicht nach oben gebogen ist. Bin ich etwa nervös? „Ich wollte Grenzen abstecken.“ Hm? „Was ist für dich in der Öffentlichkeit in Ordnung?“ Ich blinzel ihn überrascht an. Wie meint er das? „Weißt du, es ist eine Sache, was wir hinter verschlossenen Türen machen.“ Gedankenfetzen schießen durch meinen Kopf. Ich spüre augenblicklich seine Armmuskulatur unter meinen Händen, erinnere seine weichen Lippen auf meinen. „Aber ich möchte nicht nur dein kleines Geheimnis sein.“ Mit spürbar roten Wangen sehe ich in sein leichtes Lächeln, was schon wieder dabei ist, mir den Verstand zu rauben. Wie schaffte er das, so etwas in mir auszulösen? „Wir sagen den anderen nichts. Das ist ok. Aber was darf ich tun?“ Seine Hand wandert auf meine zu und ich erstarre schon bei dem Gedanken, dass er sie gleich berühren wird. Kurz bevor es dazu kommt, hält er inne und zieht seinen Arm wieder zurück zu seiner Tischhälfte. „Verstehst du, was ich meine?“ Ja, das tue ich und es ist mir verdammt unangenehm. Ich hatte schon befürchtet, dass es in diese Richtung laufen würde.

„Kiri... sei mir nicht böse, ja?“ Eijiros Augen funkeln mich an als hätte ich ihm ein Kompliment gemacht. Das irritiert mich, doch ich lasse mich nicht aus dem Konzept bringen. „Ich steh nich auf so Pärchen-Kram.“

„Das weiß ich doch.“ Er lacht verlegen, fasst sich in den Nacken.

„Wir können gerne was zusammen unternehmen, aber nicht so mit anfassen oder so.“ Die Worte kommen schwerer über meine Lippen als ich erwartet hatte. Sogar darüber zu reden widerstrebt mir schon.

„Also kein Händchen halten.“ Ich schüttel den Kopf, sehe zur Tischmitte. „Und küssen.“ Ich schüttel den Kopf etwas doller. „Aber den Arm darf ich um dich legen?“ Ich überlege, stelle mir vor, wie er den Arm auf meine Schultern legt und mich von der Seite her zu sich zieht. Ich überlege kurz, dann nicke ich. „Ok.“, sagt er mit leichter Enttäuschung in der Stimme. Ach, verdammt. Als ich aufsehe, kommt der Kellner und räumt unsere Teller ab. Ich verweile schweigend, bis er wieder von Dannen gezogen ist.

„Sicher, dass dir das reicht?“, frage ich obwohl ich die Antwort nicht hören will. Ich denke, vielleicht hat er jemanden verdient, der ihm ein wenig mehr davor zurück geben kann, was er so bereitwillig an mich abgibt. Liebe und Zuneigung. Beides Dinge, von denen ich so gar nichts weiß und auch nicht viel halte.

„Ja.“ Überraschend zufrieden sieht sein Gesicht aus, als ich zu ihm aufsehe. „Ich hatte mich schon gefragt, ob du den Dates überhaupt zustimmst. Also ja.“ Ein leichtes Lachen kommt über seine Lippen und ich sehe ihn beeindruckt an.

Dann stellt der Kellner plötzlich einen Schokoladen-Eisbecher zwischen uns. „Es tut mir sehr leid, doch wie haben den Wac Schokoschock nur noch einmal.“

Ich sehe fragend zu Eijiro rüber, dann biete ich ihn mit einer Handbewegung an. Er schüttelt lachend den Kopf. „Ach, kein Problem. Nimm du ihn.“ Er schiebt den Becher samt Löffel zu mir rüber. „Ich hab den schon mal gegessen. Es wird dir gefallen.“

Zögerlich versenke ich den Löffel in der Schokosoße. „Sicher? Du magst ihn doch so.“ Er nickt heftig und ich schiebe mir einen Löffel Eiscreme in den Mund. Super süß, aber super lecker.

„Voll gut.“, kommentiere ich, nehme direkt noch einen Löffel zu mir. Eijiro grinst mich zufrieden an, während er den Kopf auf seinen Arm abstützt. Ich esse noch einen Löffel, dann sehe ich in seine warmen Augen. Mein Blick gleitet in den Eisbecher. Wenn ich ihm jetzt sage, er soll weiter essen, dann wird er es verweigern. Aber wenn... Ich nehme eine Portion mit reichlich Soße auf den Löffel und sehe ihn wieder an. Er blinzelt. Dann strecke ich den Arm aus, erröte spürbar, wahrend ich ihm den Löffel hinhalte. Er schreckt überrascht auf, dann schenkt er mir ein strahlendes Lachen. Erfreut beugt er sich nach vorne und nimmt den Löffel in den Mund. Mein Herz schlägt schneller. „Und? So gut wie du ihn in Erinnerung hattest?“, frage ich um mich schnell von meinem wild klopfenden Herzschlag abzulenken.

„Tausendmal besser.“



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