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Um die Ehre: Sommer, Sonne, Sonnenbrand!

Beyblade 2020: Juli
von
Koautor:  Sofo

Vorwort zu diesem Kapitel:
Etwas kürzer diesmal, mir fiel es schwer einen passenden Strich zu ziehen und ich wollte endlich wieder was hochladen!
Ich hoffe, ihr habt Spaß hiermit! :) Komplett anzeigen

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Hose runter, die Suppe kocht

„Soll ich lieber fahren, Kai? Damit das Grillfleisch bei deinem Schneckentempo nicht schlecht wird.“

Yuriy war sichtlich angepisst und gab dann immer schnippische Kommentare von sich. Kai biss sich auf die Lippen, um nicht zu lachen. Kommentarlos reichte er ihm die Autoschlüssel.

„Scheiße Kai, was tust du uns an? Willst du, dass wir sterben?!“, erschall es dreistimmig und unisono hinter ihm.

„Sagt das nochmal und ihr könnt laufen. Und euren komischen Pool dabei tragen!“

„Wenn Blicke töten könnten…“, murmelte Takao zu Max und schüttelte sich schaudernd.

Enorm gereizt stieg Yuriy auf der Fahrerseite ein. Kai warf seinen Teamkollegen amüsierte Blicke zu.

„Macht euch mal keine Sorgen. Der ist nur... ein bisschen beleidigt. Weil er tief in seinem Inneren weiß, dass ich Recht hab.“

„Wir kannst du nur so gelassen bleiben?!“

Etwas zögerlich stiegen die drei hinten ein. Und schnallten sich sofort fest an.

„Beleidigt“, schnaubte Yuriy und startete den Motor. Mit quietschenden Reifen fuhr er los.

„Dein Steak fällt heute in die Asche, Herzchen...“, murrte er sauer.

„Dann schläfst du heute auf dem Teppich, Schätzchen.“

„Ich schlaf meinetwegen auch in der Badewanne“, kam die geknurrte Antwort.

„Pass auf, ich nehme dich beim Wort!“

Währenddessen wurde auf der Rückbank gezittert und gebangt. Nach Ansicht der drei Bladebreakers fuhr Yuriy viel zu schnell. Und nahm die Kurven viel zu scharf. Und bremste viel zu heftig. Und schien sich generell ganz schön an dem armen Auto abzureagieren.

Max wurde es schließlich zu bunt, als er das Gespräch der beiden halbwegs mitbekam.

Blass wie eine Kalkwand tippte er Kai auf die Schulter. „Sag mal, würd es dir was ausmachen, ihn nicht weiter zu reizen? Jeder von uns hier hinten hängt an seinem Leben!“

Kai ging durch den Kopf, dass er ja wohl am meisten gefährdet war, wenn die von der Rückbank von hinten auf ihn aufschlugen würden. Aber er unterließ es, darauf hinzuweisen.

„Ach, ich reize ihn? Reiz ich dich, Yuriy?“

Kai lehnte sich auf das Handschuhfach, stützte seine Wange auf seiner Hand ab und wackelte gekonnt reizvoll mit seinen Augenbrauen.

„Nein, wie kommst du darauf, du bist doch eine reizende Persönlichkeit!"

Kais Blick änderte gar nichts am Tonfall des Rothaarigen, der diesen ohnehin kaum wahrnahm, denn er hatte das Gefühl, würde er sich jetzt darauf fokussieren, würden die drei auf der Rückbank wohl vor Angst sterben, schließlich hatte er sich eigentlich auf den Verkehr zu konzentrieren.

„Du weißt doch, wie sehr ich es liebe, wenn du am laufenden Band mit bissigen Kommentaren um dich wirfst“, presste Yuriy zwischen seinen Zähnen hervor.

Kai schmunzelte.

„Mhm... Könntest du anhalten? Ich glaube, ich möchte lieber laufen.“

Er schnallte sich bereits ab.

Rei, Max und Takao entgleisten die Gesichtszüge.

„Spinnst du? Willst du uns mit dem allein lassen?“

Aber Yuriy dachte gar nicht daran, ihn austeigen zu lassen.

„Fick dich, Hiwatari.“

Augenblicklich kehrte zumindest auf der Rückbank Stille ein.

Zumindest für einen kleinen Moment, bis Takao Rei gegen den Oberarm boxte und im Flüsterton fragte: „Bezeichnest du DAS immer noch als wahre Freundschaft?“

„Nun... das... in der Tat ist das...“, stammelte Rei und krallte sich in seinen Sitz. Was war in die beiden gefahren?

„Lass mich aussteigen.“

„Nein!“

„Ich will hier raus!“

Yuriy sah stur auf die Straße.

„Wie du siehst, interessiert mich das einen Scheiß.“

„Ich hab dich gewarnt.“

Kai öffnete kurzerhand während der Fahrt die Tür. Sofort schrillten die Alarmglocken, das Zeichen für „Tür auf“ blinkte wild und permanent auf. Yuriy trat sofort in die Eisen. Er wirbelte zu Kai herum.

„Sag mal, bist du eigentlich bescheuert?!“

Es war nicht zu übersehen, dass die hintere Reihe zusammenzuckte. Yuriy funkelte Kai finster an, dieser blieb davon jedoch unbeeindruckt.

„Ich weiß nicht, warum du plötzlich schlechte Laune schiebst, aber ich habe da keinen Bock mehr drauf, daher werde ich eben jetzt nach Hause laufen!“

Ungerührt stieg Kai aus und knallte die Türe hinter sich zu.

„MEINETWEGEN!!!!“, brüllte Yuriy ihn durch die geschlossene Wagentür an und ließ den Motor laut aufheulen, als er sich wieder in den Verkehr einfädelte.

Kai sah der Staubwolke nach. Hatte er ihn so sehr zur Weißglut getrieben? Herr Ivanow war aber heute auch mal wieder empfindlich!!

Nachdenklich kratzte Kai sich am Kinn. So eine dumme Idee!, verfluchte er sich selbst. Er war doch sonst nicht so kopflos – aber dieser Rotschopf ging ihm unter die Haut. Ein Schauer durchfuhr ihn und er rieb sich die Arme. Das hatte er nun davon, jetzt stand er mitten in der Pampa, in sengender Hitze und viel Sonnencreme hatte er auch nicht aufgetragen… Murrend lief er also los. Als er an einer Wiese vorbeikam, überlegte er sich, eine Abkürzung über die Felder zu nehmen. Die Schimpfwörter, die er dabei ausstieß, hätten einen Seemann erröten lassen.

 

Währenddessen herrschte eine peinliche Stille im Auto. Yuriy fuhr aggressiv und launisch, hielt nicht an Zebrastreifen und überfuhr sogar mit Vorliebe Stoppschilder. Er verstieß nicht grundsätzlich gegen die Straßenverkehrsordnung, aber er dehnte die Vorschriften zugunsten seiner momentanen Laune sehr aus.

Zögerlich wandte sich Rei schließlich doch an ihn:

„Meinst du nicht, wir sollten ihn wieder einsammeln?“

„Nein, das meine ich nicht!“, fuhr Yuriy den Chinesen an, worauf dieser erschrocken über die Lautstärke zusammenzuckte. Trotzdem ließ Rei sich nicht einschüchtern.

„Ach komm, jetzt beruhig dich doch mal, warum bist du überhaupt so sauer auf ihn?“

Zur Antwort erhielt er nur ein wütendes Schnauben.

„Siehst du, einen richtigen Grund hast du auch nicht.“

Yuriy entsendete einen giftigen Blick nach hinten: „Wenn du so weiter machst, kannst du deinem Teamchef gleich Gesellschaft leisten!“

Takao seufzte; sein Bruder Hitoshi sollte noch einmal sagen, er und Kai hätten Drama am Laufen...

Max hob abwehrend die Hände: „Nun beruhigen wir uns alle mal, atmen tief durch und kommen erstmal heile zuhause an. Dann entspannen wir uns und alles ist wieder guuuut!“

Wieder ein abfälliges Schnauben des Russen. Er hielt aber den Mund.

Takao hingegen schaute Max skeptisch an. „Wie soll ich mich beruhigen, wenn ich Todesangst hab?“ - „Es sind keine fünf Minuten mehr bis wir da sind, bei Yuriys Fahrtstil sogar noch weniger, das wirst du wohl gerade so noch aushalten.“

Für einen Moment wünschte sich Yuriy beinahe Kai zurück. Der war immerhin einen Zacken erträglicher als sein überängstliches Team.

 

 

Als hätte er Yuriys Wunsch auf übersinnliche Art wahrgenommen, nieste Kai. Er schob es auf die Pollen, während er über eine Kuhweide kraxelte, und fragte sich, ob es richtig war, die vermeintliche Abkürzung zu nehmen, als er in etwas Weiches trat, das seinen Schuh komplett durchnässte. Bemüht um Fassung tat er drei tiefe Atemzüge. Wie verrückt und beschissen wollte dieser Tag noch werden?! Seufzend wischte er seinen Schuh im hohen Gras ab und stiefelte weiter.

 

 

Yuriy zog scharf die Kurve die Hofeinfahrt hinauf. Sofort sprangen die Hintertüren auf. Keine Minute länger wollten die drei Mitfahrer länger in diesem Gefährt des Todes verweilen. Takao ließ sich auf alle Vieren fallen, als könnte er zum ersten Mal wieder atmen.

„Endlich wieder Boden unter den Füßen!“, rief er und küsste die Steine.

Yuriy verdrehte die Augen.

„Steh auf und trag die Sachen ins Haus!“, herrschte der immer noch stark gereizte Russe ihn an und donnerte die Autotür hinter sich zu. Er selbst verschwand, ohne einen Finger zu rühren, im Haus.

Takao rappelte sich wieder auf und stemmte die Hände in die Hüften, auf seiner Stirn eine tiefe Furche.

„Ich frag mich grad, was der sich einbildet, wer er ist. Warum hat Kai uns mit dieser Furie zurückgelassen?“

Max schüttelte nur den Kopf und machte sich daran, ihren Einkauf aus dem Kofferraum zu holen.

Yuriy war auf direktem Wege in die Küche gegangen, um zu schauen, was sein Team während seiner Abwesenheit geleistet hatte. Unter Kennys Aufsicht hatten sie es doch tatsächlich geschafft, die Küche wieder wie eine Küche und nicht wie ein Schlachtfeld aussehen zu lassen, auch wenn der arme Chef ein wenig gestresst wirkte. Dafür hatte Yuriy im Moment jedoch keine Zeit. Stattdessen beorderte er sein Team dazu, den übrigen Bladebreakers beim Tragen zu helfen.

„Maaaaann, Digger... gerade fertig mit der einen Hektik, schon stresst du schon wieder rum, Yurotschka...“, murrte Sergej und schlurfte nach draußen. Boris  warf seinem Leader einen entschuldigenden Blick zu, folgte dem Blonden dann. Im Stillen zählte Yuriy bis 21, um wieder runter zu kommen. Sergej war selten genervt, aber mit Kater konnte das schon mal vorkommen. Und wieso war Boris auf einmal so umgänglich? Er verwarf den Gedanken rasch und blickte um, um zu sehen, was noch für ihn anfiel, entdeckte nichts, was seine Aufmerksamkeit erregte und stiefelte die Treppe rauf. Heute würde er weiß Gott nicht bei Kai schlafen, ja nicht mal einen Raum mit ihm teilen!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Phoenix-of-Darkness
2020-11-30T18:50:27+00:00 30.11.2020 19:50
Endlich bin ich dazu gekommen das Kapitel zu lesen und ich habe mich köstlich amüsiert. Yuriys Fahrstil gleicht dabei sehr meinem eigenen und ich muss nicht mal zwingend gereizt sein.
Wieso war er eigentlich so drauf?

Die 3 Bladebreakers waren herrlich In Character obwohl es eine Ausnahmesituation war. Ich liebe es.
Meine Lieblingsszene war dennoch Kais Ausstieg aus dem Auto. Einfach genial!!!


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