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Zukunftsmomente

Digimon Adventure/02 Kurzgeschichten
von

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Musikalisch [Yamato-centric]

Regen prasselte gegen die Fenster des Apartments, während der kleine Junge schon wieder angefangen hatte, zu weinen.
 

Yamato seufzte. Er wusste, dass es fair war, dass er sich um seinen Sohn kümmerte, während Reika ihre Prüfungen hatte, doch fühlte er sich gar nicht darauf vorbereitet.
 

Jetzt war es wieder Gabumon, der den Säugling vom Sofa nahm und in seinen Armen hin und her wiegte. Tatsächlich schien es, als würde sich das kleine Kind beruhigen, doch als einen Moment später ein Blitz über den Himmel zuckte, gefolgt von einem lauten Donnern, schrie der Säugling erneut auf.
 

Yamato kniete sich vor Gabumon und streckte die Arme aus, um ihm das Kind abzunehmen. Er wiegte es ein wenig hin und her, drückte es dann an sich. »Ist ja gut. Ist ja gut«, flüsterte er gegen das Schreien des Kindes an, aber ohne Erfolg.
 

Taichi hatte ihn schon damit aufgezogen. Sollte nicht gerade er, der sich immer um seinen kleinen Bruder gekümmert hatten, wissen, wie man mit Kindern umgeht? Aber letzten Endes war er selbst gerade drei oder vier gewesen, als Takeru in dieser Phase gewesen war. Seine Mutter hatte sich noch gekümmert und niemand erwartete von einem vierjährigen Bruder, alles richtig zu machen. Also wiegte er verzweifelt seinen Sohn hin und her. »Ist doch alles gut. Das Gewitter kommt hier nicht rein.« Denn von einem Vater erwartete man es eben schon. Wenigstens etwas. Nicht, dass sein Vater besonders gut darin gewesen wäre.
 

»Was hat er?«, fragte er verzweifelt an Gabumon gewandt, auch wenn dieser ähnlich verzweifelt aussah, wie Yamato sich fühlte.
 

»Also seine Windeln sind sauber«, erwiderte Gabumon. »Und es klingt nicht wie Hunger. Ich glaube, er hat einfach nur Angst.«
 

»Verdammtes Gewitter«, zischte Yamato.
 

Ein Teil von ihm spielte schon mit dem Gedanken, einfach sein Digivice zu nehmen und in die digitale Welt zu gehen, wo es kein Gewitter gab. Hoffentlich. Es wäre leichter, oder? Aber er wusste auch genau, was er sich von Reika würde anhören dürfen. Denn sie war noch immer nicht davon überzeugt, dass die meisten Digimon ein sicherer Umgang für einen so kleinen Menschen waren - selbst wenn sie Gabumon akzeptierte. Und ja, vielleicht war die digitale Welt nicht der sicherste Ort für ein so kleines Kind.
 

»Ach, verdammt, verdammt, verdammt.« Seinen Sohn in den Armen weiter wippend ging er im Raum auf und ab, bis sein Blick auf seine Gitarre fiel und er sich an etwas erinnerte.
 

Als Takeru noch klein war - nicht so klein, eher zwei, drei Jahre alt – und immer weinte, hatte er für ihn die Mundharmonika gespielt und meistens hatte Takeru aufgehört zu seinen. Es war einen Versuch wert, oder?
 

»Halt ihn noch mal«, wies er Gabumon an und gab seinem Partner das Kind.
 

Dann griff er nach der Gitarre. Vorsichtig spielte er zwei, drei Akkorde, bis er sicher war, dass sie nicht verstimmt war. Dann begann er zu spielen. Irgendeines der Lieder, die er mit seine Band eingeübt hatte. Er spielte einfach das erste, was ihm einfiel. Zumindest ihn beruhigte es irgendwie.
 

Weiter prasselte der Regen gegen das Fenster und ein weiterer Blitz zuckte über den Himmel, als der kleine Arata die Musik bemerkte und für einen Moment sein Geschrei verstummen ließ. Aus zwei großen Augen schaute er zu seinem Vater hinüber. Sein Atem war deutlich zu sehen. Doch das Geschrei fing nicht wieder an. Er blieb ruhig und lauschte der Musik.
 

Gabumon atmete deutlich merkbar auf und Yamato tat es ihm gleich.
 

Er schloss die Augen und spielte weiter. Spielte, während der Regen weiter auf Tokyo niederprasselte und Gabumon, das Kind auf dem Arm, neben ihm auf das Sofa rutschte.
 

»Ich mag es immer, wenn du spielst«, flüsterte das Digimon und lehnte sich zurück.
 

Yamato lächelte nur.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  ButterFay
2020-05-28T22:46:26+00:00 29.05.2020 00:46
Wunderschöne Interaktion zwischen Yamato und Gabumon. Danke für diesen Oneshot ^^
Antwort von:  Alaiya
29.05.2020 09:55
Danke dir. Freut mich, dass es dir gefallen hat.


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