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Mahogany

von

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1

Vorsichtig löste Yuriy den Angriffsring von der Basis seines Beyblades. Wolborg hatte ein paar Kratzer abbekommen, nichts Ernstes. Die kleinen Zahnrädchen des Spin Gears waren allesamt unversehrt, nur eines zeigte langsam Verschleißerscheinungen. Er würde es bald austauschen müssen.

Mit einem lauten Ächzen ließ Boris sich neben ihn auf die Bank fallen und lehnte sich gegen die Spinde. „Sag mal…”, murmelte er, „Rasiert Hiwatari sich die Brust?”

Yuriy blinzelte verwirrt, dann hob er den Kopf, um Boris anzusehen. Der hatte die Arme verschränkt und stierte geradeaus. Yuriy folgte seinem Blick und bekam gerade noch mit, wie Kai auf der anderen Seite des Raumes ein frisches Shirt über seinen wirklich sehr glatten Oberkörper streifte. „Hmm, ja, könnte sein”, antwortete er und Boris schnaubte verächtlich. „Was soll das, will er angeben oder was?”

Yuriy verkniff sich eine Antwort. Boris war selbst nicht gerade bescheiden; in ihrem heimatlichen Fitnessstudio war er regelmäßig derjenige, der sich halb entblößte und die Muskeln spielen ließ. Noch einmal schielte er zu Kai, der ihnen inzwischen halb den Rücken zugewandt hatte und etwas in sein Handy tippte. Im Verhältnis zu Boris, Sergeij und ihm selbst war er vielleicht klein, doch Yuriy nahm an, dass sie ungefähr das gleiche wogen. Die letzten Jahre hatten ihm zwei schwindelerregende Wachstumsschübe beschert, und es war allein Boris’ Ehrgeiz und seinen unmenschlichen Trainingseinheiten zu verdanken, dass er heute nicht wirkte wie ein Halm im Wind. Trotzdem, ihr Neuzugang war definitiv besser gebaut.

„Gehen wir heute Abend Burger essen?”, schlug Sergeij vor und wedelte mit dem kleinen Stadtführer, den sie vom Hotel bekommen hatten. Yuriy runzelte die Stirn und wollte widersprechen, dann fiel ihm ein, dass es auch Zeiten gegeben hatte, in denen sie sich von Käsebrot und Tee ernährt hatten. Das war zwar nicht mehr der Fall, dennoch war ihr üblicher Speiseplan nicht gerade spannend. Sergeij sprach schon seit einiger Zeit davon, dass er unbedingt die einzelnen Länderküchen durchprobieren wollte, wenn sie schon auf so eine große Reise gingen. Sie waren in New York - wann, wenn nicht jetzt?

„Okay.” Er stand auf und wandte sich an Kai: „Kommst du auch mit?” Der andere hob den Kopf und einen Augenblick lang sahen sie sich nur an. Yuriy erkannte, dass Kai mit den Gedanken ganz woanders gewesen sein musste, denn es dauerte eine Weile, bis seine Frage bei ihm anzukommen schien. Er hatte nichts dagegen; er sah Kai gern an.

„Oh, sicher”, entgegnete sein Tagteampartner schließlich etwas zerstreut und Yuriy nickte zufrieden. Es war gut, dass Kai am Ende ihrer Zeit in Irkutsk über seinen Schatten gesprungen war und sich nicht mehr ständig abnabelte. Zu Beginn ihrer Zusammenarbeit hatte er noch mit dem Schlimmsten gerechnet - nie zu wissen, wo der andere war, was er tat und vor allem, ob er zu seinem nächsten Match wohl erscheinen würde. Im Vergleich dazu lief es momentan wesentlich besser als erwartet. Vielleicht brauchte Kai einfach ab und zu ein paar Schläge; jedenfalls war Boris fest davon überzeugt, seit er erfahren hatte, was zwischen ihm und Yuriy an diesem fatalen Morgen von knapp über einer Woche vorgefallen war. Yuriy selbst war die Erinnerung daran unangenehm; er hätte gern auf Gewalt verzichtet, aber Kai hatte wirklich ein Talent dafür, andere Menschen bis aufs Blut zu reizen. Ihm rutschte die Hand sehr, sehr selten aus, und auch deswegen liebte Boris diese Geschichte so sehr - bewies sie doch, dass Yuriy, wie er sagte, eben ein Alphawolf war. Bei ihm schien das ein Codewort für unendliche Potenz und Coolness zu sein. Peinlicher wurde es eigentlich nur noch dann, wenn sie ausgingen und Boris ihn krampfhaft mit irgendwelchen Frauen zu verkuppeln versuchte. Nicht, weil Yuriy es ihm übel nahm, im Gegenteil, er war ihm oft dankbar dafür, dass er ihn unter Leute brachte. Und auch nicht, weil er die Auserwählten oder diese ihn unsympathisch fanden (Er konnte es sich nicht wirklich erklären, aber er kam bei Frauen gut an, zumindest bei russischen. Vielleicht lag es daran, dass er sich selten gehen ließ.) - sondern weil Boris ihn anpries wie etwas sehr Wertvolles, das aber niemand jemals anschaffen würde, eine vergoldete Standuhr vielleicht. Eine vergoldete Standuhr, die dringend mal wieder aufgezogen werden sollte, um bei diesem Vergleich zu bleiben.

Yuriy seufzte, er war so in Gedanken, dass er sich nicht an den Weg vom Stadion zum Hotel erinnerte. Doch hier stand er, vor der Tür ihres Zimmers, die Schlüsselkarte in der Hand. Und Kai war neben ihm. „Was ist?”, fragte der andere ungeduldig und er schüttelte leicht den Kopf, bevor er aufschloss. Er warf einen sehnsüchtigen Blick auf sein Bett und fühlte, wie die Müdigkeit über ihn kam. Es war keine Müdigkeit per se, ihm fehlte schlicht ein besseres Wort. Erschöpfung traf es vielleicht auch, aber meistens war er körperlich sogar fit, doch sein Gehirn arbeitete wie in Zeitlupe. Zusammen mit Kirill Pawlowitsch hatte er versucht, eine Ursache für diese Symptome zu finden, doch im Gegensatz zu vielem anderen, das sie benennen, erklären und schließlich bewältigen konnten, schien seine Müdigkeit eine Folge seiner permanenten Überforderung zu sein. An schlechten Tagen überforderte ihn alles, angefangen bei der Tatsache, dass es viel zu viel Auswahl bei der Zusammenstellung eines Frühstücks gab bis hin zu amtlichen Schreiben, vor denen sie natürlich nicht verschont blieben und die durchaus schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen konnten. Ob er es wohl jemals schaffen würde, Dinge einfach hinzunehmen?

Als Yuriy unter der Dusche stand, fiel ihm ein, dass Daitenji für heute noch ein Treffen der Teammanager anberaumt hatte. Beinahe hätte er seinem Frust in einem lauten Ächzen Luft gemacht, aber Kai war noch im anderen Raum und hätte ihn sicher gehört. Also verdrehte er nur stumm die Augen in Richtung Decke, bevor er das Wasser abstellte. Der ihm immer vertrauter werdende Duft von Kais Haarspray hing noch in der Luft und auf der Ablage standen ein paar Kosmetika mit japanischer Aufschrift, die er neugierig betrachtete, während er seine Haare trockenrubbelte. Kein Wunder, dass sein Tagteampartner immer so gepflegt aussah. Klar, er holte sich regelmäßig Kratzer und blaue Flecken, egal ob beim Training oder in Wettkämpfen, aber er schien darauf bedacht, optisch einen guten Eindruck zu hinterlassen, zumal sie gerade ständig von Kameras umgeben waren. Seine „Freundlichkeit” stand dabei freilich auf einem ganz anderen Blatt. Der Gedanke ließ Yuriy schmunzeln - zumindest in diesem Punkt fügte Kai sich perfekt ins Team ein.

„Boris lässt übrigens fragen, ob du dir die Brust rasierst”, sagte er, als er wieder zurück ins Zimmer kam und begann, Klamotten aus seiner Tasche zu ziehen. Kai antwortete nicht sofort, es schien ihn zu irritieren, dass Yuriy nur mit einem Handtuch bekleidet vor ihm stand. Schlagartig fielen Yuriy verschiedene Gründe dafür ein - japanische Kultur, von der er keine Ahnung hatte; die vielleicht oder vielleicht auch nicht existierende Freizügigkeit zwischen den BBA Bladern (mit Sergeij, Boris und Ivan ging er regelmäßig in die Sauna, da gab es nichts, was er nicht schon gesehen hatte); die Tatsache, dass Kai auf Männer stand. „Stört dich das?”, fragte er also. Kai blinzelte, dann schüttelte er langsam den Kopf. „Ich bin doch eh schon mal reingekommen, als du geduscht hast”, nuschelte er und blätterte weiter in dem Magazin, das neben ihm auf dem Bett lag.

„Ah. Stimmt.” Yuriy nickte und suchte weiter nach einem Shirt. Es war keine Absicht gewesen, er war es nur nicht gewöhnt, eine abschließbare Badezimmertür zu haben. Er meinte, dass Kai ihn noch einmal verstohlen musterte, es war beinahe spürbar, was hatte der Kleine auch so einen intensiven Blick. Das Magazin raschelte. „Und zu Boris’ Frage”, sagte Kai, „Ja, tue ich. Kann ja nicht jeder herumlaufen wie ein Bär.”

Yuriy lachte auf. „Boris ist auch noch sehr weit von einem Bären entfernt - aber das weißt du sicherlich.”

„Es ist ja nicht zu übersehen.”

Er sah noch einmal über die Schulter zu seinem Partner zurück und war überrascht, dass Kai den Blick erwiderte. Das passierte gerade immer häufiger, wenn die Momente auch sehr schnell wieder vorbei waren.

Gott, diese Augen.

Nachdem er sich angezogen hatte, ging Yuriy noch einmal zurück ins Bad, um seine Haare wieder in Form zu bringen. „Ich muss zu einem Meeting”, sagte er, als er wieder ins Zimmer trat. Kai setzte sich auf und legte das Magazin zur Seite. „Ich komme mit. Ich wollte mich noch mit Max treffen.”

Er hob billigend die Schultern; Kai konnte sich ruhig mit seiner kleinen Clique verabreden, wenn ihm das gefiel. Boris wäre da sicher wieder anderer Meinung. Er misstraute Kai, und wahrscheinlich war das sogar angebracht. Yuriy wusste ja selbst noch nicht, wie er ihn einschätzen sollte, das würde nur die Zeit zeigen können. Allerdings war er sich sicher, dass Kai nicht zu ihm ins Team kommen und sich dann doch mit den Bladebreakers absprechen würde. Auch wenn er, laut Boris, nicht zu solchen Gefühlsregungen fähig sei, war seine Freundschaft mit den anderen mehr als offensichtlich. Kai war nicht so unterkühlt, wie er immer tat; sein Team musste ihm ganz schön ans Herz gewachsen sein. Selbst Yuriy gegenüber wurde er langsam gesprächiger; manchmal machte er sogar schon dumme Sprüche.

So kam es, dass sie sich, als sie gemeinsam zum Foyer des Hotels hinuntergingen, in einen kleinen, verbalen Schlagabtausch verwickelten. Als Yuriy den Kopf hob, um Kai eine letzte Bemerkung mit auf den Weg zu geben, trafen sich ihre Blicke erneut. Und Kai lächelte ihn an. Es war eher ein spöttisches Grinsen und viel zu kurz, aber dahinter lag echte Freude. Yuriy war, als würde ihm der Boden weggezogen. Das einzige, was er tun konnte, war, zurückzulächeln, sich von seinen plötzlich viel zu großen Füßen weitertragen zu lassen und zu beten, dass er nicht stolperte. „Mach mir keine Schande vor der Bourgeoisie”, sagte er noch, dann machte er, dass er wegkam.
 


 

Er hatte sich gerade den Schweiß der Reise vom Leib geschrubbt und bequemere Klamotten angezogen, als es an der Tür klopfte. Draußen stand Sergeij, in der Hand ein Buch. „Ich bin auf dem Weg in den Gemeinschaftsraum”, sagte er. „Boris schläft schon, deswegen dachte ich, ich frage euch.”

„Kai ist nicht da”, erklärte Yuriy schlicht. Was für einen Gemeinschaftsraum meinte Sergeij? Neugierig geworden griff er nach einem Pullover und fuhr sich noch ein paarmal durch die Haare, damit sie zumindest etwas besser lagen, dann folgte er seinem Teamkollegen. Der schien ganz genau zu wissen, wo er hinwollte, und das, obwohl sie erst vor ein paar Stunden angekommen waren. Er führte ihn zwei Stockwerke tiefer und ans Ende eines langen Ganges, dann stieß er eine Tür auf.

Rick Andersons Ghettoblaster stand auf einem niedrigen Tisch in der Mitte des Raumes, doch statt Rock drang eine Mischung aus Pop und Hip-Hop aus dem Gerät. Auf den Sofas darum hatten sich die PPB Blader gesammelt, wenn auch Rick selbst etwas abseits saß. In einer Ecke waren Barthez Soldiers über ein Brettspiel gebeugt, gegenüber saß Manabu Sajen mit seinem Laptop, daneben das Mädchen von der BBA Revolution. Und schließlich Giulia Fernandez, die sehr gelangweilt irgendwas auf einem Gameboy zockte. Als sie eintraten, verstummten die Gespräche, doch dann sagten ein paar von ihnen „Hi, Sergeij”. Der Angesprochene nickte in die Runde und ging dann in Richtung Giulia, wo noch ein Sofa frei war. Ihr Blick traf den Yuriys, dann tauschten auch sie ein stummes Nicken aus.

„Hast du das in New York schon gemacht?”, fragte er Sergeij leise, als sie sich setzten.

Sein Teamkollege nickte. „Ja, die meisten Hotels haben so einen Raum oder eine Ecke in der Lobby. Ich habe mich mit ein paar Leuten unterhalten, aber es ist wirklich schwierig auf Englisch.” Er hob sein Buch und Yuriy erkannte, dass es sich um einen Roman in vereinfachter Übersetzung handelte, speziell für Englischlernende. „Aber ich übe.”

Zugegeben, Yuriy war beeindruckt. Anscheinend hatte Sergeij sich für ihre Reise ganz eigene Ziele gesteckt, während er selbst nur an die Turnierkämpfe dachte. Die Chancen, einen Kampf austragen zu können, standen für Sergeij recht schlecht, denn sollten Yuriy oder Kai einmal ausfallen, würde zunächst Boris einspringen. Der Blonde hielt sich also meistens im Hintergrund, doch seine Präsenz fehlte, wenn er nicht da war. Deswegen war Yuriy sehr dankbar dafür, dass er überhaupt mitgekommen war.

„Und?”, fragte er schließlich, „Schon neue Freundschaften geschlossen?”

Sergeij hob die Schultern. „Baihuzu sind nett”, meinte er, „Max ist in Ordnung, die Zwillinge auch. Es ist anders als damals in Moskau. Lockerer.”

Yuriy nickte. Manchmal wünschte er sich, Sergeijs ruhige Freundlichkeit würde auf ihn abstrahlen. Er konnte seine Vergangenheit nicht so einfach hinter sich lassen. Er hatte einen gewissen Ruf, gerade unter den Teams, die damals schon dabei gewesen waren, und der ließ sich nur schwer abschütteln. Auf viele Menschen wirkte er beunruhigend, selbst wenn er es gar nicht wollte. Die meisten machten einen Bogen um ihn; anfangs hatten sie auch noch sehr gestarrt, doch das taten sie zum Glück nicht mehr ganz so oft. Dennoch bemerkte er natürlich, wie einige Köpfe schnell wieder in eine andere Richtung zuckten, als er seinen Blick jetzt durch den Raum schweifen ließ. Natürlich konnten sie ihn nicht leiden. Seine bloße Anwesenheit hier drückte die Stimmung. Jetzt wusste er wieder, warum er jede Art von Aufenthaltsbereich im letzten Hotel gemieden hatte.

Um sich von der klammen Atmosphäre zu lösen, stand er auf und suchte nach Beschäftigung. Hinter dem Sofa war ein Bücherregal, wo wohl die Hotelgäste ihre Schmöker lassen und gegen andere eintauschen konnten. Es war eine skurrile Mischung von Titeln und Sprachen, aber dann fand er tatsächlich eine zerfledderte Ausgabe von Nochnoi Dozor und zog sie heraus.

„Hey, Commie Boy.”

Er hielt inne und drehte sich langsam um. Das war Rick, der sich in eine Pose warf, mit der er möglichst viel Raum einnahm, und gekonnt die entsetzten Gesichter seiner Teammitglieder ignorierte. „Hab gehört, du warst mal ’ne richtig große Nummer. Aber ganz ehrlich, dein Kampf gegen die Kleine da war ja wohl eher so mittelmäßig.”

Aus den Augenwinkeln sah Yuriy, wie Giulia, die natürlich mitbekommen hatte, dass es um sie ging, seufzend den Gameboy sinken ließ.

„Bist wohl etwas eingerostet, was?”, fuhr Rick unbeirrt fort. „Wenn das alles war, was du kannst, kick ich deinen Blade nullkommanichts zurück nach Sibirien, ha!”

Yuriy blinzelte, dann wandte er sich an Giulia. „Hast du was gehört?”, fragte er.

Sie spielte sofort mit: „Jaah. Ich glaube, hier pfeift irgendwo ein Rohr in der Wand. Jemand sollte mal dem Hausmeister Bescheid sagen.”

„Gute Idee.” Mit diesen Worten ließ er sich wieder neben Sergeij fallen, der, wie alle anderen auch, den Schlagabtausch stumm verfolgt hatte und nun erneut sein Buch aufschlug. Die Stimmung im Raum, die für ein paar Sekunden ziemlich angespannt gewesen war, schwang wieder um. Als klar wurde, dass es wohl nicht zu einer Prügelei kommen würde, nahmen die anderen langsam ihre Gespräche wieder auf.

„Alles klar, Chef?”, fragte Sergeij leise auf Russisch, aber Yuriy winkte ab. Rick Anderson war nicht der Rede wert. Stattdessen bemerkte er, wie Giulia ihn noch einmal ansah und erwiderte ihren Blick. Sie schien ertappt, dann lächelte sie ihm kurz zu.
 


 

Er hasste es, wenn die Treffen der Teammanager länger dauerten als geplant. Und das war fast immer der Fall. Meist lag es daran, dass entweder Judy Mizuhara oder Hitoshi Kinomiya sich langatmig über irgendetwas ausließen, das sie sowieso nicht ändern konnten. In Rom war es die Anzahl der zur Verfügung stehenden Trainingsmöglichkeiten. Während Miss Judy sich einem nicht enden wollenden Monolog hingab und Daitenji wie immer brav zu allem nickte und lächelte, verdrehte Yuriy die Augen. Dann traf sein Blick den Meister Taos, der ihm direkt gegenüber saß und grinsend zuzwinkerte. Er mochte Tao; mit alten, schrulligen Menschen kam er gut klar. Romero, der Manager von F Sangre, war auch okay, wenn auch ein bisschen verstrahlt. Miss Judy, Kinomiya und vor allem Barthez aber konnte er aufs Blut nicht ausstehen. Manchmal gelang es ihm, ein bisschen Unruhe zu stiften und unangenehme Fragen zu stellen, die sich weniger gegen die BBA (Daitenji war in Ordnung, dem würde er keine Schwierigkeiten bereiten) als gegen seine nervigen Mitmenschen gerichtet waren. Nicht selten sprangen Romero und Tao ihm sogar bei. Heute aber war er dafür zu müde.

„Und es kann doch nicht sein, dass wir keine Räumlichkeiten haben, um unser Equipment aufzubauen! So sind wir doch klar im Nachteil, Daitenji-san!“

Yuriy unterdrückte gerade so ein Gähnen, vielleicht sollte Miss Judy sich ihr Labor lieber selbst bauen anstatt hier endlose Forderungen zu stellen, das führte sicher schneller zu Ergebnissen. Soweit er das beurteilen konnte, waren Max und Rick außerdem die letzten, die sich beim Bladen auf reine Statistiken verließen. Die würden ihre Matches auch so austragen können. Er hob den Kopf, hinter Tao befand sich die Fensterfront und er hatte einen großartigen Blick auf den Außenbereich des Stadions. Der Sommer war hier schon in vollen Zügen und die Temperaturen so hoch, dass man nur in einem Shirt draußen herumlaufen konnte. Sie befanden sich im Erdgeschoss und theoretisch hätte man eine Tür nach draußen öffnen können, doch natürlich hatte niemand daran gedacht. Vorhin waren Baihuzu direkt am Fenster vorbeigejoggt und eine weile später hatte er für ein paar Minuten beobachten können, wie Giulia und Raoul etwas weiter weg mit Kegeln jonglierten. Er spürte das unbändige Verlangen, diesen muffigen Raum hinter sich zu lassen und ein wenig frische Luft zu schnappen.

„Ich plädiere dafür, in Zukunft schon im Vorfeld mit der PPB anzusprechen, welche Venues für Turniere anzumieten sind, sodass wir frühzeitig unsere Präferenzen...“

In diesem Moment tauchte Kai auf. Er kam den Kiesweg entlang, der vom Eingang des Geländes zu ihrem Gebäude führte. Zuerst dachte Yuriy, dass sein Teamkollege zur Arena wollte, doch anstatt dorthin abzubiegen, kam er schnurstracks in ihre Richtung und baute sich vor der Glasfront auf. Beinahe hätte er ihn angelächelt; er hielt sich gerade so davon ab.

„Was soll das denn?“, erklang Judys Stimme erneut, und das riss nun auch die anderen aus ihrer Lethargie. Kai nahm davon keine Notiz, sondern starrte Yuriy durch die Scheibe hindurch an, dann deutete er auf sein Handgelenk und breitete die Arme aus. Wo bleibst du, du hast für genau jetzt ein Training angesetzt.

Yuriy reagierte automatisch, er hob die Hände in einer abwehrenden Geste und zog die Augenbrauen nach oben. „Was soll ich machen, ich stecke fest“, sagte er dabei leise auf Russisch. Kai verdrehte dramatisch die Augen und bewegte die Hand als wäre sie ein Beil. Dann ein lockendes Winken. Yuriy sah, wie sich sein Mund bewegte und meinte, ein paar Kraftausdrücke von seinen Lippen ablesen zu können. Fick doch dein Meeting, komm her jetzt. Er verzog das Gesicht. „Frag doch Boris!“ Dabei formte er den Namen übertrieben deutlich. Kai starrte ihn an, als hätte er vorgeschlagen, die BBA Revolution um ein gemeinsames Training zu bitten. Dann zeigte er ihm den Finger. Yuriy lachte auf.

„Also wirklich!“, echauffierte Judy sich laut, „Das geht nicht, Ivanov, bitte!“

Yuriy seufzte und wandte sich vom Fenster ab. „Präsident Daitenji, können wir in Zukunft bitte besser darauf achten, den Zeitplan einzuhalten? Als Teamcaptain habe ich Sorge zu tragen, dass meine Blader ihr Training bekommen, und Sie sehen ja“ Er deutete auf Kai, der den Wink verstand und entsprechend sauer dreinschaute, „Mein Team braucht mich. Also wenn wir hier fertig sind, würde ich gerne gehen.“

Judy holte laut Luft, doch ehe sie etwas sagen konnte sprach Daitenji: „Tja, ich denke, für heute haben wir wirklich alles geklärt. Vielen Dank, dass Sie alle hier waren, wir sehen uns übermorgen zum nächsten Termin.“ Yuriy beschlich die Ahnung, dass Daitenji selbst überhaupt nichts dagegen hatte, dem ganzen Schauspiel hier ein Ende zu setzen, er schien ziemlich erleichtert zu sein. Bevor noch jemand Einspruch erheben konnte, sprang er auf und stopfte den kleinen Notizblock, auf dem er außer ein paar Kritzeleien nichts festgehalten hatte, in die Gesäßtasche seine Hose. Dann durchquerte mit großen Schritten den Raum und öffnete kurzerhand die gläserne Tür nach draußen. Warme Sommerluft schlug ihm entgegen. „Na endlich!“, rief Kai. „Erst willst du, dass ich zu jedem dämlichen Training erscheine, und dann tauchst du nicht mal selbst auf?!” Ohne einen Blick zurück machten sie sich auf den Weg zu ihrem Trainingsplatz. Yuriy nahm Kais Worte gelassen hin, er wusste genau, dass es für den anderen viel schlimmer war, allein Zeit mit Boris und Sergeij zu verbringen als tatsächlich wertvolle Trainingsminuten zu verschwenden. Ob sie sich jemals zusammenraufen würden?

„Ich bin geehrt; der große Kai Hiwatari verlangt explizit nach meiner Anwesenheit”, neckte er und Kai verzog den Mund. Yuriy hatte das schon beobachtet: Es war ein winziges Mienenspiel, das sein Partner einfach nicht unterdrücken konnte und das eindeutig darauf verwies, dass man den richtigen Punkt getroffen hatte.

„Bild dir bloß nix ein”, murmelte Kai, „Ich trainiere definitiv nicht mit Boris.“

„Na das werden wir ja sehen”, entgegnete Yuriy gut gelaunt, schmiedete dabei schon pläne, wie er die beiden Streithähne gemeinsam ein paar Übungen ausführen lassen konnte.
 


 

Boris wartete an der Bar auf ihn. „Wo ist denn unser Held der Arbeit?”, fragte er, als Yuriy sich neben ihn auf einen Hocker gesetzt hatte, „Schmollt er?”

„Keine Ahnung”, murmelte er und zog die Getränkekarte zu sich. „Was ist mit Sergeij?”

„Der wollte nicht mehr von der Couch runter - Ich hoffe, du hast Kai ordentlich die Leviten gelesen. Ich nehme einen Wodka”, fügte Boris hinzu, als der Barkeeper zu ihnen kam.

„Schwarztee, bitte.” Seine Finger waren schon wieder kalt. „Ja, ich hab die Sache mit ihm geklärt.”

Sein bester Freund zog die Augenbrauen hoch, doch Yuriy erwiderte den Blick gelassen. Vor knapp zwei Stunden hatte er sich noch in einer recht heftigen Auseinandersetzung mit Kai befunden, die ihr verpatztes Match gegen die BBA Revolution betraf; dann hatte er einen Kampf gegen ihn verloren. Sie waren quitt, hatten sogar eine Friedenszigarette zusammen geraucht. Seitdem betrachtete er das Thema als erledigt.

Boris schien da jedoch anderer Meinung zu sein. „Du bist zu weich mit ihm”, tadelte er, „Warum? Sag mir bitte nicht, es ist der alten Freundschaft wegen.” Die Getränke kamen, Boris hob das Shotglas und nickte ihm zu. „Auf deinen nie enden wollenden Geduldsfaden, prost.” Er nippte, Yuriy drückte Zitronensaft in seinen Tee.

„Du warst früher schon so”, fing der andere dann wieder an, „Kai hing an dir wie eine Klette und hat dich die ganze Zeit in irgendwelchen Mist gezogen. Und du hast nie was gesagt.”

Yuriy schwieg. Was sein Freund hier behauptete, stimmte so nicht ganz. Er hatte selbst genug Streiche gespielt und Kai damit ebenfalls in die Bredouille gebracht - sie waren allesamt ohne einen Zaren im Kopf, wie man sagt. Die Wärme des Tees drang durch das Porzellan in seine Hände, das tat gut.

„Warum wunderst du dich überhaupt noch über Kai?”, entgegnete er schließlich, „Du wusstest doch, wie er ist. Und du kennst meine Meinung: Wir brauchen ihn.”

„Wirklich?” Sie hatten diese Konversation mehr als einmal geführt, doch noch immer schien Boris nicht überzeugt zu sein. „Ganz ehrlich, ich habe bisher nicht gesehen, dass er so viel besser ist als ich. Das meiste, was er tut, ist nur Gepose - Yura! Das mit Hiwatari war eine beschissene Idee, ich bleibe dabei.”

„Gut. Und mir ist nach wie vor egal, was du denkst.”

Der andere verdrehte die Augen und stürzte nun doch den Rest des Shots mit einem Mal herunter. Er murmelte etwas Unverständliches, das Yuriy überging. Ihre Niederlage ärgerte ihn doch auch. Und ja, Kai hatte seinen zweifelhaften Beitrag geleistet, aber es war eben nicht allein seine Schuld. Yuriy hatte die BBA Revolution ohne Takao genauso unterschätzt.

Boris seufzte. „Irgendwann, mein Lieber, wird er einen richtig fetten Fehler machen und dir wird gar nichts anderes übrig bleiben, als ihn rauszuwerfen. Ich ahne es. Verdammt! Jetzt ist er nicht mal hier und wir reden trotzdem über ihn. Hey, Themenwechsel - das Mädel von diesem spanischen Team ist heiß, oder?”

„Hmm.” Yuriy verdrehte die Augen und trank einen Schluck. Die Wahrheit war: er hatte nichts dagegen, über Kai zu sprechen. Seine Gedanken kreisten sowieso viel zu oft um ihn. Wenn er an Kai dachte, wurde es unter seinen Rippen angenehm warm. Wenn sie miteinander sprachen, wollte er ihn ansehen und konnte es nicht, und wenn sie sich berührten, nahm er nur das wahr, alles andere war aus seinem Gedächtnis verschwunden. Er war nicht auf den Kopf gefallen, wie Boris es gerne beschrieb, sondern wusste sehr genau, was mit ihm los war. Es hatte ihn ziemlich kalt erwischt, beinahe vom ersten Augenblick an. Aber natürlich hatte er eine ganze Weile gebraucht, um es zu begreifen.

Er wusste nicht, ob er mit Boris darüber sprechen konnte. Oder wollte. Und sollte er nicht, wenn, dann lieber mit Kai selbst reden? Es war ja nicht so, dass er dessen Blicke nicht bemerkte.

„Hey, was ist los mit dir?” Er fühlte Boris’ Hand an seinem Oberarm. „Du bist ja noch schweigsamer als sonst.” Als er sich ihm zuwandte, war die Mine seines Gegenübers besorgt. Die Hand wanderte zu seiner Stirn. „Ich bin nicht krank, Borya”, sagte er unwirsch.

„Aber du schläfst du wenig und denkst zu viel”, entgegnete der andere prompt, „Ich bin nicht blöd, Mann, ich sehe so was.”

Yuriy umschloss Boris’ Handgelenk mit seinen kalten Fingern und entzog sein Gesicht der Berührung. Doch dann fanden ihre Hände sich und sie hielten sich stumm für eine Weile. Er berührte Boris gern. Seine Umarmungen waren fest und sicher, manchmal etwas überraschend, aber Yuriy hatte gelernt, damit umzugehen. Er strich über ein paar Schwielen auf der Handfläche des anderen; Boris hatte immer trockene Hände, die zwar groß waren, aber auch präzise arbeiten konnten.

„Willst du darüber reden?”, fragte Boris.

Yuriy überlegte ernsthaft. Es gab vieles, über das er schon viel früher mit ihm hätte reden sollen, und vielleicht wurde es ja einfacher, wenn er endlich den Mund aufmachte. Aber nein, das würde zu nichts führen. Und die Sache mit Kai? Das war schwierig. Zu schwierig.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Nesuki
2023-01-19T12:44:50+00:00 19.01.2023 13:44
akskajsdkfsdf Oh Gooott
Die Zeit zwischen unserem Zu-Ende-Lesen von Omnicient und dem Lesen dieser FF hier, fühlte sich an wie Cold Turkey. Aber der Schuss hier hat uns wieder zurückgeholt. Das muss klingen ey... Aber mann, deine Stories sind wie Balsam ;; Nur vielleicht etwas... süchtig-machender WHEEZE
Du hast so einen riesen Skill, den Leser einfach IMMER abholen zu können. Auch wenn die Geschichte hier episodenweise an verschiedenen Stellen von Omnicient anknüpft, hatten wir nie Probleme herauszufinden, "wo" in der Story wir grade sind.
Wir verglichen das Lesen von Omnicient schon mehrfach mit einer gemütlichen Busfahrt. Kaum haben wir 2 Zeilen von Mahogany gelesen, saßen wir auch schon wieder "drin" x'//D

Wo fangen wir an, wo hören wir auf? Bei der allgemein großartigen Art und Weise wie diese Episoden geschrieben sind? Bei deiner Detailliebe? Bei den kleinen Hints die du immer wieder streust, von welcher Zeit gerade die Rede ist? Von der 3-dimensionalen Darstellung der Charaktere? Und die dargestellte "Menschlichkeit"? Die Gedanken, Aktionen und Reaktionen fühlen sich immer so "echt" an. Du entfachst in einem einen sehr innigen Wunsch, mit diesen Figuren im echten Leben abhängen zu wollen.

Eine unserer Lieblingsstellen war, als Yuriy in der Besprechung feststeckte und von Kai in ein nonverbales Gespräch verwickelt wurde x//DD Oh Gott das war SO gut. Und man hat's einfach gefühlt... vor seinem geistigen Auge deutlich gesehen... ACH! Man saß quasi mit im Raum !!!! X'///D

Vor deinen Geschichten haben wir uns übrigens über Boris nie tiefergehende Gedanken gemacht. Aber durch die Stories und deine Darstellung des Charakters haben wir jetzt einen ganz anderen, sehr viel tiefer gehenden Blick auf ihn. Man kann diesen Hund einfach nur lieben ;;

Bitte schone deine Finger und dein wunderschönes Gehirn, damit wir noch lange was von dir und deiner Schreibkunst haben x)) <3
Von:  esperluette
2020-07-13T22:24:07+00:00 14.07.2020 00:24
OH Yuriy, baby!

Ich bin so emotional investiert in den Typ.

Ich liebe seine Sicht der Dinge, so wie dieses gesamte Universum das du hier raushaust!
Vor allem wie understated und vorsichtig und null hysterisch er es wahrnimmt. So habe ich zumindest die Atmosphäre wahrgenommen :)

Hervorragende Übereinstimmung mit der anderen Perspektive und ganz starke Charakterzeichnung, es gliedert sich perfekt an, viele Momente aus Omniscient lösen sich hier auf, in denen er z. B. ein wenig verstrahlt schien.

Es ist krass und freut mich sehr, dass Yuriy so früh auf dem Trichter ist, es so früh checkt was er fühlt in Bezug auf Kai und es benennen kann. Genau das war mir so eine nagende Frage während Omniscent wie es sich für ihn entwickelt hat.

Der Aufbau ist auch toll gelöst und gibt quasi in Wellen immer ein Stück mehr preis. Er sieht Kai gern an. Er scherzt mit ihm. Er denkt gern an ihn.

Oh, ich war geflashed!
Er hat sogar Kais Blicke bemerkt! Die Augen! Gnihiii! :D
Und es zieht ihm den Boden weg <3 Ich hatte auch da nicht vermutet, dass es ihn SO erwischt hat weil er in Omniscient so cool and collected schien.

Aber auch negative Gefühle sind schön aufgegriffen!
Seine Unsicherheit generell und auch in Bezug auf Kai (wo der sich rum treibt und was er für Motive hat).

Die Überforderung, die man ja so nie so explizit wahrnimmt und mit der man eigentlich nicht rechnen würde so wie er sich der Außenwelt präsentiert und sie doch so tiefgreifend scheint.

Dass er durchaus Notiz davon nimmt wie er (oder seine Vergangenheit) auf die anderen Blader wirkt. Und er sich dennoch nicht provozieren lässt von Rick. Was auch eine sehr schöne Episode ist mit Julia.

Das Meeting ist göttlich! Dass bestimmt auch einiges Administrative an den Veranstaltungen hängt er sich in seiner Dreieinigkeit nun auch hierum kümmern muss vergisst man gern. Das ist so toll verbildlicht. Auch was die Haltung zu den anderen Teammanagern angeht und sein Verhalten bei solcher Besprechung.

Wie gut die Beziehung zu Boris rüberkommt! So ein sanfter Moment und dennoch so konkret gezeigt. Das Halten der Hände. Die ehrlichen Sorgen. Und der Heartbreak, als für einen Moment wieder die ganze Welt auf Yuriys Schultern liegt und sein Wissen um die Vorkommnisse um Volkov angedeutet wird.

Wenn ich dürfte, ich wünschte mir mehr Einblicke in seine Sicht der Dinge (Madrid, die Dusche (*öhm*), die Unterredung mit Boris und Sergeij, vielleicht sogar die in Omniscient fehlende Szene mit Daichi und dem Hosenstall ^^° uvm.).

P. S.: Allein die Beschreibung der Story ist der Knaller - Love!

Von:  WeißeWölfinLarka
2020-07-06T11:25:04+00:00 06.07.2020 13:25
Ich weiß, eigentlich sollte ich vielleicht erst Omnidings lesen, aber auf der anderen Seite bin ich hier „reingefallen“ und… war angefixt, als Boris und Yuriy über Kais gewachste Brust fachsimpeln :D
Ich finde es sehr lieb, dass Sergei die Länderküchen durchprobieren möchte und (nichts gegen Käseknäcke, aber…) sie alle gemeinsam Burger essen gehen wollen!

>> nie zu wissen, wo der andere war, was er tat und vor allem, ob er zu seinem nächsten Match wohl erscheinen würde.<<
OH, genau an dieser Stelle fällt mir diese Szene ein, in der Kai rausgeht, zum Trainieren und Yuriy ihm am Arm packt, was Kai offensichtlich Schmerzen bereitet.

Mhm, ja, das hat man davon, wenn man Sidestories liest, bevor man die Mainstory gelesen hat, jetzt will ich natürlich wissen, was an dem „Fatalen Morgen“ passiert ist und muss es aussitzen.
Ich mein, mir reicht es aber auch, vorerst, zu wissen, dass Yuriy die Hand ausgerutscht ist.

Omg, der Vergleich mit einer „goldenen Standuhr, die mal wieder aufgezogen werden musste“ – ich lache sehr. Boris‘ Bemühen in allen Ehren, ABER … Gott…

Yuriys Müdigkeit ist sehr gut nachvollziehbar. (Ich liebe es, dass Kirill hier auch wieder einen Auftritt hat! Wenn auch bislang nur namentlich). Was mich wundert, ist, dass Yuriy auf ein genervtes Ächzen verzichtet, nur weil Kai im anderen Raum ist. Ich mein, ist doch normal, dass man mal rummosert? Oder will er sich als Alphawolf nicht die Blöße geben?

Mir gefällt auch, dass Kai Pflegeprodukte hat, die Yuriy bewundern kann.
Ahaha, und ich hab laut aufgelacht, als Yuriy Boris Frage bezüglich des Rasierens an Kai weitergibt XD So stumpf! Wetten, Kai antwortet genauso trocken, dass er sich wachst, von Kopf bis Fuß?
Schade, die kecke Antwort hatte ich fast irgendwie erwartet XD
Aber ich mag die kurze Plänkelei zwischen ihnen. (Und die Tatsache, dass die Neobois gemeinsam saunieren? ♥!) Oh, und Yuriy weiß, dass Kai auf Männer steht? Verflucht, seist du, Neugier, die mich erst Mahagonay lesen lässt, statt omnidings! Ich gehe davon aus, dass Yuriy sich über seine eigene Sexualität noch nicht ganz im Klaren ist?
Auch wenn es Andeutungen gibt, wie dass er Kai gerne anschaut, oder dass er mit den Damen, die Boris ihm vorstellt, niicht so recht was anzufangen weiß.

>> Gott, diese Augen.<<
Mhmhm, I know what you mean.
In Verbindung mit dem Lächeln, das Yuriy den Boden unter den Füßen wegzieht, ich sag mal so: YUKA STAN! 4EVA!!! Lieb!
DA ist jemand VERKNAAHAAAA~LLT!


Omg Sergei ist bekannt im Gemeinschaftsraum!!! Oh, ich mag es so sehr, dass er vergesellschaftet ist? Ja, ja, die bösen, bösen Neoborgs, aber ein liebes und freundliches „Hey Sergej!“ Schön! Lieb! Toll!
Soso, die Zwillinge sind also nett? (Verflucht seien die Headcanons, jetzt spring ich sofort immer drauf an, wenn auch nur ansatzweise eine Verbindung zwischen Julia und Sergei hergestellt werden kann!)

Ich hab Nochnoi Dozor gegoogelt und ich kenne den Film!! Nicht als Buch, aber immerhin den Film! :D
Und wer ruf Yuriy da als Commie Boy, ist es Rick? Oder der Lange, hier, Michael? Der hat doch auch immer ne große Fresse.
AH, es ist Rick. Oh, ich hab die Spannung aufkommen FÜHLEN! Da vibrierte die Luft, das sag ich dir!
Ich finde die Auflösung des Konflikts sehr gut!
(Argh, und mit Julias leichtem Lächeln in Richtung Yuriy bin ich bei Ellis YuJu aus Thin Lines bzw. dem Englischen Snippet! Crosspairing ist manchmal echt ein Fluch XD)

„Mit alten schrulligen Menschen kam er klar“
Kommt er deshalb mit Kai gut klar, der eine alte Seele beherbergt? Sorry, komische Gedanken an unpassenden Stellen^^°
Tao ist witzig! Romero als verstrahlt zu bezeichnen passt wie Arsch auf Eimer, echt!

Wie geil Kai einfach ist, und verlangt, dass Yuriy das Meeting verlässt!! XD Eigentlich ja auch gut, weil er zur Rettung der faden Ausführungen von „Miss Judy“ eilte. Hach. Diese Szene war eine wahre Freude zu lesen! Ich gestehe, ich habe diabolisch gelacht, besonders, als Yuriy verkündet, dass es noch nicht raus ist, ob Kai und Boris gegeneinander üben. Es war ein Fest, ehrlich!

>> sie waren allesamt ohne einen Zaren im Kopf, wie man sagt.<<
Oh? Das kenn ich ja noch gar nicht! Gefällt mir!

Hach. Frustrierend.
Aber immerhin erkennt Yuriy, „was mit ihm los ist“. Ich mag die Art und Weise, wie Boris und Yuriy miteinander agieren, und dass sie einander halten und dass Boris schwielen hat und dass sie ihre Hände halten, sich umarmen… Boris als best hugs giver gefällt mir auch.
Und immer diese Leute, die stumm vor sich hinleiden und den Mund nicht aufmachen, „weil es so schwierig ist“ und sie erstmal allein damit zurecht kommen müssen. Mhmmm. :(

Ich bin auf die Fortsetzung gespannt!

Von:  LittleLionHead
2020-03-25T05:50:06+00:00 25.03.2020 06:50
Oh Mann, ich war leicht verstört, irritiert und musste gleichzeitig lachen bei der "Rasiert sich Kai die Brust"-Frage :D :D :D Was für ein genialer Einstieg. Allein, dass du mit dieser Geschichte aufzeigst, was sich abseits von Omniscient abspielt, finde ich toll. Wenngleich ich mich sehr über ein neues Kapitel bei Omniscient freuen würde :) Irgendwie hat es etwas niedliches, das Boris so nachhaltig an seiner Anti-Kai-Einstellung festhält. Es zeigt, dass Yuriy ihm unheimlich wichtig ist - auf welche Art und Weise auch immer. Danke für diese Einblicke! Und yay, du hast diese Geschichte noch nicht auf abgeschlossen gesetzt. Vielleicht gibt es ja bald Nachschub? :) :*
Von:  Phoenix-of-Darkness
2020-03-10T10:21:53+00:00 10.03.2020 11:21
Ich bin hin und weg.
Alles was du hier anbietes ist lesenswert. Doch Omniscient stellt für mich etwas ganz besonderes dar.
Umso erstaunter und erfreuter war ich, dass es einen neuen "Ableger" gibt und man noch weitere Einblicke bekommt.
Vor allem auf den Fluff Teil bin ich gespannt. Ich brauche aktuell wirklich vermehrtes YuKa!!! *~*

Doch nun zum Kapitel.
Allein durch die Frage "Rasiert Hiwatari sich die Brust?" hattest du mich.
Diese Frage kam so unvorhersehbar, dass s mich voll erwischt hat. Ab dem Moment geisterte auch nur diese Frage durch mein Hirn und ich bin verdammt dankbar, dass Yuriy die Frage weitergeleitet hat und Kai sie tatsächlich beantwortet hat. Es sah ja erst nicht so aus und ich hatte mich fast damit abgefunden, keine Antwort zu bekommen.
Wird Yuriy denn die Info weiter geben und was wird es bei Boris 'bewirken'?
Allerdings wüsste ich jetzt gern wie es um die Oberkörperbehaarung der Neo Borgs steht.
Ich bestehe auf Aufklärung!!!! Wie ausgeprägt und ob rasiert oder nicht oder gewachst...etc.

Das Kapitel scheint auch noch relativ zu Beginn von Omniscient zu spielen und ich liebe den tieferen Einblick ins Team.
Mein Herz hat definitv Sergej erweicht.
Er kommt hier nicht als der große, wortkarge Hüne rüber. Im Gegenteil Sergej ist mir wahnsinnig sympathisch. Er hatte sich ja schon mal als kleiner Touri entpuppt. Ich weiß nur nicht mehr, ob bei dir oder bei Wolfi.
Und genau diese Eigenschaft liebe ich an ihm. Auch sein Interesse an den Länderspeisen gefällt mir, genauso wie sein Bemühen der englischen Sprache Herr zu werden.
Ich hoffe, dass diese FF mehr Raum auch für ihn bereit hält.

Die Stelle, welche nochmal auf die Auseinandersetzung zwischen Yuriy und Kai anspielt, sagt mir sehr zu.
Ich glaube mein innerer Boris XD gleicht deinem. Allerdings ist es auch wieder der Punkt "Alphawolf" der mich anfixt.
Ich liebe es einfach.
Das Boris dieses Image auf andere Weise versucht zu nutzen, fand ich grandios und ich musste lachen.
Verkuppler Boris - genial.
Wenn der wüsste, dass sein Leader es da auf einen gewissen Hiwatari abgesehen hat... (ok er wird es irgendwann erfahren)
aber ich fand es gut, dass Yuriy am Ende abgewägt hat, ob er es seinem besten Freund erzählt oder nicht.
Ich glaube ich wäre mit beiden Varianten zufrieden gewesen.

Interessant war auch der Punkt Kulturunterschiede.
Ich bin immer beeindruckt wie selbstverständlich du soetwas mit einfließen lässt.
Ich selbst komm da irgendwie nie drauf. Aber klar...du hast Recht. Kai ist zum Teil sehr japanisch...
Wenn er zusammen mit den anderen in die Sauna geht...das wäre wohl auch ein Kulturschock für ihn...im Bezug darauf, dass die Russen wohl etwas unbefangener mit Nacktheit umgehen.

Beim Meeting tat der Rotschopf mir sehr leid. Denn du hast es sehr realistisch beschrieben und auch plausibel die Rollen der Altklugen und nervenden Personen auf hauptsächlich Judy und Hiro geschoben.
Umso genialer die Szene mit Kai.
Ich dachte erst, dass er da nur vorbei läuft und Yuriy seinen Blick nicht abwenden kann. Doch das was du daraus gemacht hast, war der Hammer!!!! Vielen Dank für diese Szene.
Ich mochte auch, dass sie sich trotz Glas dazwischen "unterhalten" konnten und das du auch hier geschickt den Zwiespalt zwischen Boris und Kai eingefügt hast.
(An dieser Stelle möchte ich anführen, dass ich echt gern eine BoKa Story von dir hätte. Dein Boris und Kai hätten voll das Potential! Meinen Segen hättest du ;D)

Im Gemeinschaftsraum musste ja etwas passieren. Es hätte zwar durchaus auch ein Aufeinandertreffen von Rick und Sergej geben können, doch es hat Yuriy getroffen. Umso genialer, dass sie Guilia auf Yuriys Seite geschlagen hat. Ob nun aufgrund dessen, dass sie bei der Vorgeschichte nicht anwesend war...oder weil die Sympathie definitiv in Richtung Yuriy geht, sei dahin gestellt.

Ich hoffe wirklich auf mehr und bedanke mich für dieses Kapitel. <3
Von:  FreeWolf
2020-03-09T23:18:40+00:00 10.03.2020 00:18
Ich bin hingerissen und angefixt wie eh und je auf Omniscient und die vielen netten Details die du hier hinterlässt - am meisten liebe ich Sergej, der Englisch lernt, und Giulia die einfach sie selbst ist und wie Kai so langsam in den kleinen Gesten, die ihm eigen sind, auftaut und haaach <3 gimme moaaar!
Antwort von:  FreeWolf
10.03.2020 00:21
Und alles was Elli sagt aber ich bin nicht mehr eloquent I am so sorry
Antwort von:  lady_j
10.03.2020 21:35
Awww, ich mag dich, auch wenn du mal nicht eloquent bist :D Dankeeee <3
Von:  Mitternachtsblick
2020-03-09T23:02:23+00:00 10.03.2020 00:02
Ich lieb halt mal wieder sehr die Kleinigkeiten, besonders am Anfang. Dass das Team zb einfach teilweise nur Käsebrot am Speiseplan hatte. Dass Kai und Yuriy sich anstarren und man in dem „er sah Kai gerne an“ Yuriy schon bissi das yes homo anmerkt. Dass Boris so gern im heimatlichen Fitnessstudio flext (honestly, wer kann‘s ihm verübeln) und Sergeij die Länderküchen ausprobieren will. LAUCH-YURIY. <3 Und ich liebe den Standuhr-Vergleich. Mein Gott, das sagt einfach recht viel über die Dynamiken aus und das find ich wunderbar. Hach Yuriy. Ich mags ja, wenn er kompliziert ist.
Dementsprechend find ich diese Müdigkeit durch Überforderung sehr spannend. Ich mag ja deinen Migräne-Headcanon schon sehr gern und das hier finde ich super interessant und passend, kann mir das gut vorstellen.Yuriy ist für mich durchaus ein Charakter, der nach Kontrolle strebt und unter Umständen auch Angst hat, sie zu verlieren, da passt das ganz gut rein.
Liebe auch diesen Moment der unterschwelligen sexual Tension, als Yuriy nur im Handtuch im Zimmer steht und drüber nachdenkt, ob‘s wegen Kais japanischer Kultur ist, dass der ihn anstarrt. Genau, Yuriy. Das wird‘s sein. XD
Bei der Szene im Gemeinschaftsraum liebe ich einfach mal auch sehr Sergeij. Ich find‘s wunderbar, dass er da still und unaufdringlich seine eigenen Ziele verfolgt, ohne dass es wirkt, als ob er sich abkapseln wollen würde. Er macht sein Ding, aber er bezieht die anderen durchaus auch ein. Und ich bin immer sehr angetan davon, wenn Yuriy als unheimlich für andere Leute beschrieben wird. Für mich ist er auch einer dieser Menschen, die nix dafür können, aber immer ein bisschen so wirken, als ob sie dir jeden Moment echt weh tun würden und es nur nicht tun, weil sie Besseres zu tun haben. In der Beyblade-Community ist es halt nochmal verschärft, weil eben seine Vergangenheit nachhängt, sowohl ihm als auch dem Rest der Leute. Und hach, Giulia und Yuriy - die mag ich ja sehr gern zusammen, ich glaube die hätten das Zeug zu einer echt spannenden Dynamik. Schön, da diesen Blitzer davon zu sehen.
Die Szene mit Kai vor der Fensterscheibe des Meetingraums war auch Gold wert. Ehrlich gesagt bin ich nicht hundertprozentig einig mit mir selbst, ob Kai mir hier nicht ein bisschen OOC war, aber dann wiederum habe ich diese Szene zu sehr genossen, als dass ich einen Deut drum geben würde. XD Außerdem hat sie so wundervoll zur Skizze von Kais und Yuriys Dynamik beigetragen und ich musste wirklich ehrlich lachen.
Ich glaube, der Part mit Boris ist dennoch mein Lieblingspart. Kann nicht ganz sagen warum, aber er ist einer der Teile, die sich am Flüssigsten und Dynamischsten für mich lesen. Man merkt die Vertrautheit zwischen Yuriy und Boris, wie sie halt nur zwei Freunde haben, die sich wirklich schon ewig kennen. Man merkt auch, dass das Wortgefecht kein neues ist und dass Yuriy wirklich müde ist (die kalten Hände und der Tee, LOVE). Ich mag‘s auch, dass Yuriy hier sehr viel über sich verrät, obwohl er in diesem Abschnitt am wenigsten sagt, das ist ein wunderbarer Kontrast. Und die Umarmung am Schluss tut nicht nur Yuriys, sondern auch meiner Seele gut. Yuriy ist zwar ein Trottel, aber das sind sie alle irgendwie und ich hab diesen Einblick in seine Gedankenwelt wirklich sehr genossen. Danke dafür. <3
Antwort von:  lady_j
10.03.2020 21:34
Du hast so mega schnell kommentiert, was ist hier los?? :D

Haha, Yuriy scheint dich ja unterhalten zu haben, das ist guuut. Ich wollte ihn ja schon ewig mal schreiben, aber irgendwie fällt er mir nicht so leicht, wie ich es gedacht habe? Aber Lauch-Yuriy muss sein, klar.
Sergeij hat jetzt auch endlich mal ein bisschen mehr Story verdient, auch wenn ich ihn ebenfalls noch nicht so greifen kann, aber bei ihm habe ich immerhin das Gefühl, dass ich ihn durchs Schreiben besser handhaben kann. Und er bildet einfach so einen herrlichen Kontrast zu Boris und Yuriy :D
Boris - hah. Ich find's witzig, dass du die Szene mit Kai OOC fandest. Okay, ich hab mich das auch kurz gefragt, aber "mein" Kai hat einfach ab und zu so Aussetzer, deswegen fand ich das in Ordnung. Allerdings! Hab ich dann bei Boris gedacht, meh, eigentlich ist er mir mit dem ganzen Rumgetatsche doch ein wenig zu OOC. Aber ich weiß ja, dass ihr ihn so mögt :D
Alles in allem wieder sehr interessant, zu lesen, was dich und euch so bewegt hat xD


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