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Falling From Grace

von

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Blood Rain (hide - Teil 2)

Sommer, Sonne, Strand. Was wollte man mehr? hide gähnte leise, während er den Blick träge schweifen ließ. Nach Chiba zu fahren hatte so gut geklungen. Blöd dass auch andere Menschen das toll gefunden hatten und sie jetzt deswegen an einen verlassenen Strand gefahren waren, wo es zu gefährlich war zu schwimmen. Handtücher hatten sie natürlich auch nicht dabei, aber wenigstens hatte sein bester Freund daran gedacht, am Sommeranfang ein Cabrio zu klauen. Es war umlackiert worden, hatte ein neues Kennzeichen bekommen und fuhr sich wie eine Eins. Mit einem erneuten Gähnen streckte er sich zu einer neuen Dose Bier um diese zu öffnen, verschluckte sich jedoch halb als ein Schatten auf ihn fiel und nahm hustend die Beine von der Beifahrertür um sich aufrecht hinzusetzen. An Bier wollte er jetzt auch nicht ersticken. „Boah…Endlich. Dachte schon du bist beim Pinkeln ins Wasser gefallen und ich müsste dem Boss erklären, wieso ich allein zurück komme.“ Miyavi schnaubte nur und hide fand sich seiner Bierdose beraubt, welche der Andere ansetzte und auf Ex austrank, gefolgt von einem lauten Rülpsen. „Ach Schnauze, Pinky. Habn paar Mädels getroffen und mich nett unterhalten, das ist alles.“ hide verdrehte die Augen und griff dieses Mal nach seinen Zigaretten um sich eine anzuzünden, bevor er das Gesicht verzog. „Igitt, Mädchen.“ Miyavi ließ sich lachend auf den Fahrersitz fallen und hatte ihm dann auch die Zigarette abgenommen. „Irgendwann musst du echt mal an deiner Abneigung gegen Frauen arbeiten, die sind nicht alle so schlimm wie du sie siehst. Gibt auch welche mit hübschen Brüsten.“
 

Der folgende Klaps auf den Hinterkopf ließ Miyavi nur amüsiert lachen, während hide sich die Zigarette zurück geklaut hatte. Also echt. Der Kerl nahm sich manchmal Sachen raus, da wollte er gleich Dinge mit ihm tun. Böse Dinge, bester Freund hin oder her. „Du hast einfach keine Ahnung von Ästhetik.“ „Und du nicht vom Auto fahren.“ hide kicherte, bevor er Miyavi seinen Mittelfinger zeigte. „Fick dich.“ War vielleicht doch schon zu viel Bier, aber völlig egal. Er musste ja nicht nüchtern sein. Im nächsten Moment gab er einen erschrockenen Laut von sich, als Miyavi sich über ihn beugte und ihm die Zigarette abnahm um ihm einen Kuss auf die Lippen zu drücken. „Verzichte, Herzchen. Wenn dann fick ich.“ Es dauerte einige Sekunden bis hide sich wieder gefangen hatte und in der Zwischenzeit war seine Zigarette aufgeraucht worden. Gemeinheit. „Ey…Mach keine Versprechungen die du nicht halten kannst du Bastard!“ Miyavi lachte dreckig und schmollend drehte er den Kopf zur Seite, also wirklich! Dieser dämliche Vollidiot. Wieso gab er sich mit dem Spinner nochmal freiwillig ab?! Konnte ja nicht angehen, was der so alles von sich gab. Hätte er zwar nie gedacht, dass sich das so alles entwickeln würde, damals, aber nun gut. Dass sie sich so gut verstehen würden, hätte wohl keiner wirklich vorher sagen können. Er hatte ja nicht mal vorgehabt, sich den Yakuza anzuschließen, aber nachdem ihm eine Pistole an den Kopf gehalten worden war, hatte er seine Meinung geändert. Leben war ihm in diesem Moment doch zu kostbar erschienen.
 

Nach einer Woche strenger Überwachung hatte er schließlich auch die anderen Kinder kennen lernen dürfen. Straßenkinder, Waisen oder Yakuzasprösslinge, es war ein wilder Mix gewesen. Zwar hatte er sich mit Toshi, Yoshiki und Taiji angefreundet gehabt, aber spätestens als das Kampftraining begann, hatten ihre Wege sich wieder getrennt. Toshi und Taiji hatten Schusswaffen bevorzugt und Yoshiki hatte sich mit Bogenschießen beschäftigt. hide selbst hingegen hatte sich für den Schwertkampf erwärmt und so sah er die Anderen nur noch beim gemeinsamen Mittagessen. Im Gegensatz zu ihm gingen diese nämlich zusätzlich noch zur Schule und so fand er sich oft mit den anderen Kindern allein wieder. Was blieb da schon groß übrig, als zu trainieren oder zu lesen? Einen Zeichenstift hatte er seit seiner Entführung nie wieder angefasst, geschweige denn ansehen können. Das hatte sich bis heute nicht geändert. Obwohl er mittlerweile einen Wirbelwind namens Miyavi in seinem Leben hatte. Dass der damals nicht sofort getötet worden war, war wohl nur der reinen Dreistigkeit geschuldet, die man an den Tag legen musste um überhaupt daran zu denken, einen Yakuza zu beklauen. Hätte es jemand anderen getroffen, hätte Miyavi wohl mindestens eine Hand weniger.
 

Damals war hide einfach fasziniert gewesen, dass sie den Jungen gar nicht bemerkt hatten, bevor es zu spät gewesen war. Aber wenn plötzlich ein Straßenkind mit einem Autoschlüssel an einem vorbei rannte, würde wohl jeder misstrauisch werden. Miyavi war trotz heftiger Gegenwehr zu ihrem Boss gebracht worden, der ihn dann vor die einfache Wahl gestellt hatte - sterben oder sich den Yakuza anschließen. Und obwohl ihm jeder gesagt hatte, dass Miyavi kein guter Umgang war, hatte er sich nicht von ihm fern halten können, er war die Motte gewesen und der andere das verbotene Licht. Vielleicht hatte es daran gelegen, dass sie zu viel gemeinsam hatten, vielleicht war es alles nur Zufall gewesen aber zu fünft waren sie bald eine Gruppe gewesen, die den anderen Kindern beinahe schon Angst gemacht hatte. Das waren schöne Zeiten gewesen. Vor allem als Miyavi bewiesen hatte, dass er Talent dafür besaß um mit Sprengstoff umzugehen. Danach war ihr Training nur noch strenger geworden und was dabei heraus gekommen war, war eine sehr gefährliche Einheit die keine Skrupel hatte, ihre Feinde auch auf ungewöhnliche Arten sterben zu lassen. Es war Miyavis Idee gewesen, Yoshiki mit Giftpfeilen auszustatten und die Kugeln von Taiji und Toshi mit etwas Eisenhut zu tränken, dass auch Streifschüsse das Opfer noch töten konnten. Seitdem waren beide jeweils mit zwei Schusswaffen ausgestattet. Einer die mit vergifteten Kugeln bestückt war und einer, mit normalen Kugeln welche unbeschadet nachgeladen werden konnte.
 

Ein Stoß in die Rippen ließ hide hochschrecken und sich für einige Sekunden panisch umsehen, bevor er Miyavi böse anfunkelte, der ihn kichernd betrachtete. „Ganz ruhig, Schönheit…Wusste gar nicht dass meine Gegenwart so langweilig auf dich wirkt.“ Er verdrehte die Augen und schüttelte langsam den Kopf, während er sich durch die Haare fuhr und versuchte sich zu orientieren. „Wo zum Fuck sind wir?“ Miyavi zuckte mit den Schultern und hide hob skeptisch beide Augenbrauen - warum hatte er überhaupt gefragt? Dass der Kerl zu nichts zu gebrauchen war, wusste er doch schon. Alles was er sehen konnte, waren andere Autos und Beton und er fuhr sich müde durch die Haare. „Miyavi…“ „Du hast geschlafen, also hab ich auch die Augen zu gemacht. Bin dann hier aufgewacht.“ Es dauerte nur Sekunden bis der Andere anfing zu lachen und schließlich hide die Schulter tätschelte. „Entschuldige, aber du bist wirklich eingeschlafen. Mir war so wahnsinnig langweilig die ganze Rückfahrt über!“ Hieß also, dass sie zurück im Hauptquartier waren? „Ich glaub das Bier tut dir nicht gut. Wie viel hast du überhaupt getrunken?“ hide streckte sich leicht, bevor er sich abschnallte und ausstieg. Es hallte, als er die Autotür zurück ins Schloss warf. „Weiß nicht…Ist doch auch egal.“ Damit wurde ein Arm um seine Schultern geschlungen und hide murrte leise, bevor er zugepackt hatte, dass er sich Miyavi über die Schulter werfen konnte. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass der ebenfalls ausgestiegen war. Vielleicht sollte er sich wirklich etwas auf das Hier und Jetzt konzentrieren. „Nein, nich egal, aber das haben wir gleich.“
 

Während er Miyavi durchs Parkhaus trug, wurde ihm langsam bewusst, dass sie ganz offenbar nicht im Hauptquartier waren, sondern in der Tiefgarage seines Wohnblocks. Umso besser. Als er im Treppenhaus einem seiner Nachbarn begegnete, nickte er diesem nur freundlich zu und sah dem Mann dann hinterher, wie dieser beinahe schon panisch um die nächste Ecke verschwand. Seltsame Leute. „Kannst du mal kurz still halten? Ich muss die Tür irgendwie aufbekommen.“ Miyavi kicherte leise, aber wenigstens hörte dieser auf, auf seiner Schulter herum zu zappeln und nach mehreren Versuchen war die Tür dann auch offen. Dieses Mal hielt sich hide nicht damit auf, seine Schuhe auszuziehen, sondern trug Miyavi direkt ins Bad, nachdem er zumindest diesem die Schuhe abgenommen hatte, wo er ihn in der Dusche abgestellt gehabt hatte und ihn unschuldig angrinste. „Tut mir Leid, aber das läuft unter Selbst Schuld.“ Damit hatte er das kalte Wasser aufgedreht. Miyavis Aufschrei konnte sicherlich noch drei Blöcke entfernt wahr genommen werden, aber hide grinste nur. Tja, das war dann nicht mehr sein Problem. „Hör schon auf zu schreien, sei lieber froh dass ich dir keine Standpauke halte, dass du besoffen gefahren bist.“ Miyavi hingegen schenkte ihm nur einen bösen Blick und schlussendlich hatte hide sogar ein Einsehen und drehte die Dusche wieder auf warm. „So jetzt haben wir gleich drei Probleme auf ein Mal erledigt. Du riechst nicht mehr wie ne halbe Brauerei, bist das Salzwasser und den Sand los und bist wieder nüchtern. Also…trockne dich ab und dann sag Danke.“ Damit hatte er sich abgewandt um das Bad zu verlassen, seine Schuhe auszuziehen und sicher zu stellen, dass die Wohnungstür wieder fest verschlossen war. Auf ungebetenen Besuch konnte er wirklich verzichten.
 

hide war in der Küche, als er wieder Schritte hören konnte und wenig später hatte er Miyavi an sich kleben - wie erwartet. Offenbar hatte der zumindest seine Haare halbwegs trocken geföhnt und schmunzelnd lehnte er sich in der Umarmung mehr an die Brust seines besten Freundes. „Na, fertig geschmollt?“ Miyavi summte leise als Antwort und hide tätschelte seufzend eine der Hände welche auf seinem Bauch lag. „Hast echt Glück, dass ich heut nen netten Tag hab, Miya.“ Dieses Mal bekam er ein Brummen zurück, gefolgt von einem Biss in seinen Nacken und hide erschauderte, während er versuchte, sich in der Umarmung zu drehen. Vergeblich. Man mochte es nicht denken, aber wenn er wollte, konnte Miyavi ungewohnte Kraftreserven entwickeln. Dämlicher, sturer Bock. Offenbar sah der das nämlich auch als Zeichen weiter machen zu können und als er dieses Mal in die Schulter gebissen wurde, fluchte hide leise, während er nur erneut versuchte sich zu drehen, natürlich wieder ohne Erfolg. „Ey…Wenn du nen Kauknochen willst, kauf dir einen! Ich steh nicht zur Verfügung!“ Der Satz endete in einem leisen Wimmern als Miyavi die Fingerspitzen über seine Hüfte gleiten ließ und hide biss sich so fest auf die Unterlippe, dass er Blut schmecken konnte. „Miyavi! Lass den Scheiß!“ Natürlich war er mittlerweile im Nahkampf so weit trainiert, dass er sich verteidigen könnte, aber da waren eben immer noch diese Skrupel, welche ihn zurück hielten. Es war sein bester Freund und er wollte ihm nicht weh tun. Auch wenn er hier gerade mehr oder weniger überfallen wurde. Davon ab bot seine Küche nicht wirklich viel Platz um sich zu wehren, ohne Miyavi zu verletzen und…
 

hides Gedanken wurden unterbrochen, als ihm plötzlich in den Schritt gepackt wurde und er stöhnte erschrocken auf, als Miyavis Finger sich um seinen Penis schlossen. Schneller als er hatte schauen können, war er damit auch schon gedreht und verlangend geküsst worden und er klammerte sich schwach an seinem Gegenüber fest, bevor er doch noch umgefallen wäre. Dieses Mal war er es, der sich über Miyavis Schulter wieder fand und hide gab nur noch ein tiefes Seufzen von sich, als er in Richtung Schlafzimmer getragen wurde. Gut, wieso auch nicht. Sprach theoretisch nichts gegen Sex. Wenn man außer Acht ließ, dass er bisher immer davon ausgegangen war, dass Miyavi nur auf Mädchen stand. Außerdem hatte er ihn nicht vorhin sogar selbst heraus gefordert? Na da war er ja mal gespannt. Miyavi schien zumindest soweit nüchtern zu sein, um zu wissen, was er tat und es dauerte nicht lange, bis sie nackt zusammen im Bett lagen. Als Miyavi jedoch zwischen seine Beine gerutscht war um ihm einen Blowjob zu geben, hätte hide schwören können, immer noch zu träumen. Wie konnte jemand, den er nur mit Frauen gesehen hatte, sich da so geschickt anstellen? Nach dem Sex hatte er mindestens fünf Minuten gebraucht um zu verstehen, was da gerade wirklich passiert war und schlussendlich hatte er sich schulterzuckend an seinen besten Freund gekuschelt - war ja auch egal. Alles was zählte war doch, dass sie es beide genoßen hatten. Und dass Miyavi für jeden Knutschfleck hübsche Kratzspuren davon getragen hatte. Da dauerte es nicht lange, bis er mit einem befriedigtem Grinsen im Gesicht die Augen schloss. Sollten sie vielleicht mal wiederholen. Irgendwann.



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