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Hin und her gerissen

zwischen Liebe und Freundschaft
von
Koautoren:  Jevi  Meitantei

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12. Oktober - Etwas, das zwischen uns stand...

Bin so nett, weil Ryoleinchen die ANDEREN kennen lernen will... >.> aba das mach ich nur, weil ermich so nett angebettelt hat und es mir bei der FF eh schnuppe iz, obs den anderen zu schnell geht XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD Shinalein kenntz eh soweit wie's geschrieben iz, daher... schnuppe xP Dann lest mal schön *LOL* und Ryo... *dir noch mal droh* >.> Du weißt schon....

*dropzkuller* %D

*wechpurzel*


 


 


 

Ryochi stürmte zum Klassenzimmer, wobei er ein paar Leute auf dem Flur fast umrannte, da er so in Hektik geraten war, weil er gerade eine Zeitung ergattert hatte und diese unbedingt seinem besten Freund zeigen wollte. "Wahnsinn!" rief er die ganze Zeit und riss dann die Tür zum Klassenzimmer auf, in welchem Sêiichî mit einem Buch auf der Nase mit dem Stuhl schaukelte. "Es gibt Neuigkeiten, Sêiichî!" rief er, so dass dieser wieder erschrak und wie so oft, wenn Ryochi überraschend die Tür aufschlug, vom Stuhl flog. "Ahh!" Schon war es passiert, er lag am Boden. "Verdammt! Wie oft denn noch? Wie oft soll ich dir sagen, du sollst mich nicht bei meinen Entspannungen stören??"

"Gomen, lies die Zeitung", er warf sie seinem Freund vor die Nase. "Dein berühmter Onkel kommt heute noch in Japan an!" Shina fragte sich, weswegen der Kerl so aufgeregt war, hatte sie was verpasst? Akemi und sie kümmerten sich gerade um die Pflanzen und ließen jetzt von ihnen ab. "Meinst du Jamie Moore?" fragte Akemi. "Der ist dein Onkel, Sêiichî? Oh mein Gott, das muss ich unbedingt sofort Kôji sagen", verkündete sie, wobei sie gute Laune versprühte und dann aus dem Klassenzimmer verschwand.

"Ja, den meinte ich, Shina, er ist in den USA ein bekannter Detektiv, man vergöttert ihn, ach, der hat's gut... Und das in seinem Alter. Er ist dieses Jahr 26 geworden."

Sie betrachteten die Zeitung, während Sêiichî strahlte wie schon lange nicht mehr, man sah ihm an, dass er von Jamie viel hielt. "Du warst lange nicht mehr in den USA und hast ihn 6 Jahre nicht mehr gesehen, oder Sêiichî?" fragte Ryochi seinen Freund, welcher nickte. "Ich habe ihn immer ein bisschen bewundert, er ist ein toller Typ."

Takahashi kam gerade von links, als Akemi nach rechts ging und hatte um die Ecke noch etwas von der Aufregung im Klassenzimmer mitbekommen.
 

Am Nachmittag wurde der Narita Airport in helle Aufregung versetzt, als der Detektiv auf japanischem Boden stand und sofort von ein paar Reportern belagert wurde. "Oh mein Gott", meinte Kôji schmollend, "an den kommt man ja gar nicht ran..."

"Ach doch, er wird uns sehen..." Der blonde Mann kam auf sie zu. "Na, wie geht's euch beiden", sprach er die kleine Gruppe, besonders Ryochi und Sêiichî an und lächelte. "Ach, man lebt eben..."

"Das klingt aber nicht berauschend, Ryo. Macht euch schon wieder diese Organisation Ärger?" flüsterte Jamie den beiden hinter vorgehaltener Hand zu. "Ach was, wir machen denen Ärger", gab Sêiichî frech zurück, woraufhin Jamie seinen Neffen ernst ansah. "Ich habe euch doch schon mindestens tausend mal gesagt, ihr sollt die Finger davon lassen, lasst uns aber später darüber reden. Ich muss ins Haidohotel, ich sag den Leuten Bescheid, dass ihr mich besuchen könnt, außer euch empfange ich nämlich niemanden." Kôjis Augen glänzten schon, er traute sich vor allem gar nichts zu sagen. Shina blieb derweil relativ ruhig bei der Sache, so etwas konnte sie noch nicht überwältigen. Sêiichî schmollte in der Zwischenzeit ein wenig, weil ihm sein Onkel sagte, er solle die Finger davon lassen.
 

Als die Gruppe beim Hotel ankam, beschlich Kôji wieder die Nervosität, Akemi versuchte ihm Mut zu machen, der Typ war doch kein bisschen arrogant, zumindest hatte sie bisher keine solche Attacke mitbekommen, das würde vielleicht noch kommen. "Wisst ihr wieso Wataru nicht mit uns gekommen ist?" fragte Sêiichî ein wenig besorgt an Shina gewandt. "Nun ja, Mikô-chan mag keine Detektive, deswegen ist er ebenfalls zu Hause geblieben, die machen sich einen netten Tag. Ist ja nicht so wichtig, dass wir alle hier aufkreuzen."

"Verstehe! Ist das das Hotelzimmer, Sêiichî?" fragte Ryochi, woraufhin sein 17-jähriger Freund nur glücklich nickte. Sie klopften gegen die Tür, welche sich wenig später öffnete. "Los, schnell rein, bevor irgendein Paparazzi hier auftaucht." Man könnte meinen, dass der Mann sich verfolgt fühlte, weswegen er die Tür mehrfach abriegelte, damit da ja niemand durchkam. "Die werden wohl kaum die Tür eintreten wollen", musste sich Sêiichî lustig machen. "Irre komisch, stell mir mal die anderen vor..." Sie setzten sich auf Eckbank an einem Tisch und starrten alle zu dem blonden Mann rüber.

"Das hier ist Shina Kudô und Ryochis Flamme", erzählte Sêiichî mit einem scheinheiligen Grinsen, dann richtete er seine Hand auf Kôji. "Der hier ist mit Shinas besten Freund sehr gut befreundet und ein Fan von dir. Er ist auch Detektiv und wurde neulich von einem dieser Verbrecher angeschossen. Er hat die auch schon kennen gelernt. Und das Mädchen neben ihm ist Akemi Miyano."

"Miyano?" fragte Jamie verblüfft. "Etwa Elena Miyanos Tochter? Diese Wissenschaftlerin aus England?" Akemi erschrak etwas darüber, dass dieser Detektiv so etwas wusste. "Kanntest du meine Mutter?" wollte sie deprimiert wissen. "Ja, es ist jetzt zehn Jahre her, wenn ich richtig liege."

"Ja, in etwa zehn Jahre. Ich war damals ein kleines Kind, meine Schwester erinnert sich nicht mal an ihre Mutter. Sie war noch viel zu klein. Früher hat sie ständig nach den Eltern gefragt", antwortete Akemi bedrückt.

"Sagtest du nicht mal, dass deine kleine Schwester bei einer anderen Adoptionsfamilie unterkam und deswegen nicht an deiner Seite ist?" wollte Shina wissen, weil sie die Sache schon länger beschäftigte. "Ja, genau..." In Wirklichkeit hatte sie die Schwarze Organisation in ihren Fängen, was Akemi aber für sich behielt, um nicht alles noch schlimmer zu machen.

Jamie schien nachdenklich zum Fenster rauszuschauen. "Die Nachfolge der Miyanos... Interessant." Irgendetwas war da, er wusste doch etwas, das sah man ihm sofort an, solche Dinge sollte man lieber vor anderen verbergen, so wie Shina es oft tat. "War irgendetwas mit den Miyanos?" fragte Shina interessiert, wobei sie nicht so aussah, als wenn sie sich eine große Sache ausmalte, was aber so war. Irgendetwas verschwieg man ihr doch. "Die waren hochangesehene Wissenschaftler für die Schwarze Organisation, wenn du die bereits kennst." Shina schwieg, sie hatte ja durch Ryochi davon gehört. "Ihr bester Freund ist Chardonnays Sohn, der ihn unbedingt in die Organisation holen will, der Kerl geht mir ja so auf den Geist, aber den kriegen wir eines Tages. Tot oder lebendig ist mir dabei vollkommen egal." Ryochi fragte sich, wieso sein Freund das vor allen sagen musste. Akemis Augen zeigten Angst, was aber nur Shina bemerkte, sie würde sie nachher wohl mal darauf ansprechen.

"Ich ermittle auch schon länger gegen Chardonnay müsst ihr wissen, der Kerl hat in den USA einiges angerichtet. Vor allem in meiner Familie." Er schloss seine Augen, denn die Wahrheit war, dass man ihn zur Adoption freigegeben hatte und er nur deswegen Sêiichîs Onkel war.

"Ermitteln bringt nicht viel, weil sie zu perfekt sind, man muss bei ihnen eindringen." Alle, besonders Ryo schauten Sêiichî, der das eben gesagt hatte, skeptisch an. "Was planst du?" wollte sein jüngerer Freund wissen, wobei die Sorge um ihn eine gewisse Rolle spielte. Jamies Gesichtszüge nahmen etwas sehr wütendes an, weswegen er ihn wenig später schon anfauchte. "Spinnst du?" fragte er Sêiichî, sprang auf und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. "Chardonnay hat dich damals fast umgebracht! Wie kannst du dich da mit denen anlegen wollen?" Ryochi funkte dazwischen, bevor sie sich fürchterlich streiten würden. "Man muss auf ihn aufpassen, ihm hat's eine Verbrecherin angetan." Sêiichî sah schockiert aus, sein Onkel sollte nicht wissen, dass er hinter Vermouth her war, er hatte Angst, dass man ihn dann verabscheuen würde, Jamie war in den Punkt nämlich vollkommen anders. "Du kleiner Spinner..." Stattdessen wuschelte er seinem Neffen durch die Haare und grinste. "Ohne Frauen würdest du nie auskommen... Werde erst mal erwachsen." Frechheit! Schmollend wandte Sêiichî seinen Kopf zur Seite. "Ich bin erwachsen genug, finde ich...." Ryochi seufzte. Also, wenn er erwachsen war....

"Du solltest aber damit aufhören, sonst wird es dir bald wie deiner Mutter gehen... Sie hatte mit Vermouth zu tun, einer Verbrecherin und was geschah? Sie wurde umgelegt, also... Nimm dir kein Beispiel daran, es sei denn, du willst sterben..."

Moment! Was redete der Kerl da überhaupt? Sêiichî stutzte für einen Moment. "Willst du sagen, dass die Frau daran Schuld hat? Oder wieso erwähnst du sie?" Niemand außer Ryochi wusste, dass Sêiichî mit seinem betonten sie nicht seine Mutter meinte, da war etwas seltsames in seinen Augen, er sah ja richtig aufgebracht aus, als wolle er gerade die Killerin in Schutz nehmen, für die er sich seit fast drei Jahren interessierte. "Ganz ruhig, Sêiichî", versuchte Ryochi ihn zu bremsen, doch er war näher an seinen Onkel rangerückt. "Sag nicht, dass das die Frau ist, die es dir angetan hat?" Ein ernster Ton war in Jamies Stimme gefahren, ebenso eine Schärfe, die in Richtung Spott ging. "Meine Güte... Sêiichî... lass deine Finger von dieser Schlange weg! Die Menschen, die mit ihr zu tun haben, gehen meistens durch die Hölle und werden anschließend umgebracht, so wie deine Mutter."

"Du gibst ihr die Schuld! Wieso...? Erkläre, aber plötzlich!" Ryochi fand es seltsam, wie sich sein Freund gerade verhielt, er war wohl nahe dran der Frau zu verfallen, was er nicht gerade berauschend fand. "Weil ich sie kenne, sie ist in den USA eine gefährliche Killerin! Fange ja nicht an, so jemanden wie sie zu mögen! Sie zieht unschuldige Leute in die Organisation hinein, obwohl ich nicht weiß, wieso sie es tut, allerdings ist es mir egal, die ist 'ne Schande!" Sêiichî ließ von seinem Onkel ab und ging zum Fenster, um es zu öffnen, er brauchte jetzt erst einmal frische Luft, denn die Worte waren hart für ihn gewesen, nach gestern...

"Aber Jamie, übertreibst du nicht etwas, wenn du Vermouth dafür verantwortlich machst, was mit seiner Mutter geschehen ist...?" fragte Ryochi, während Shina über die ganze Sache nachdachte. Die hatten wahrscheinlich alle nicht wirklich eine Ahnung, wer Vermouth war und sie hatte jetzt Lust dazu, diesen Detektiv zu prüfen. "Weißt du, wer diese Frau wirklich ist? Ich meine... Vermouth ist doch bloß ein Codename, oder?" Ryochi wunderte sich über Shina, er fragte sich, was diese Frage jetzt sollte, das wusste sie doch längst. "Sie ist die Schauspielerin Chris Vineyard, die in den USA und außerhalb ziemlich bekannt ist. Ihre Morde begeht sie verkleidet..." Hatte sie es doch gewusst, sie hier war die einzige, die wirklich wusste, wer Vermouth war, die anderen dachten es nur zu wissen, damit war sie vorerst mal zufrieden. Sollten sie doch weiter Chris für Vermouth halten, so sollte es wohl auch sein...

Sêiichî ließ den kühlen Wind zum Fenster rein, so dass es leicht kalt wurde, aber er hatte nicht vor das Fenster so schnell wieder zu schließen. Er blickte hinaus, damit er seinen Onkel nicht anbrüllte. Gestern Nacht war er schließlich ziemlich vertraut mit ihr gewesen, da konnte er es gar nicht ab, wenn man ihr am Tod seiner Mutter die Schuld gab. Wirklich schuldig war nur die Killerin, die sie getötet hatte. Vielleicht dachte Jamie ja, dass sie selbst es gewesen war? Der 17-jährige hingegen... er dachte, dass sie niemals jemanden wie seine Mutter umbringen würde, das passte nicht in sein Schema hinein.

"Was hat er denn jetzt?" fragte Jamie leise an Ryochi gewandt. "Ich denke, du hast seine Gefühle verletzt, ich weiß aber auch nicht, zumindest sieht es so aus, es kommt selten vor, dass er sich einfach abwendet... Wahrscheinlich weiß er jetzt nicht weiter."

Kôji fand Jamies Gemüt etwas zu erhitzt und es kam ihm komisch vor, dass er Vermouth als so gefährlich hinstellte, da gab es weit aus schlimmere Leute in der Organisation, wieso also redete er nur von dieser einen? Der verschwieg ihnen doch was...

"Du musst sie ziemlich gut kennen, wenn du uns sagen kannst, wie schlimm Vermouth ist", meinte Kôji, was Shina zu einem Grinsen brachte. Der Junge war eben nicht total blöd, aus ihm würde sicher auch mal was werden. "Sie hat in meiner Familie für Probleme gesorgt, nichts weiter und sie ist Chardonnays engste Partnerin, ich verabscheue sie!" Sêiichî stand noch immer am Fenster und starrte Löcher in die Luft, so dass Ryochi zu ihm rüberging, um sich zu erkundigen, was er hatte, doch bevor er bei ihm ankam, sagte Sêiichî ein paar Worte. "Vermouth hasst Chardonnay zutiefst und seine Partnerin ist sie, weil man es ihr befohlen hat! Kein Grund so abzudrehen deswegen!" Es kam so monoton über seine Lippen, irgendwie beängstigend. "Was ist denn mit dir los, Sêiichî...?" fragte Ryochi, wobei seine rechte Augenbraue hochzuckte, während sich Sêiichî mit dem Rücken gegen die Fensterbank lehnte und ein arrogantes Grinsen auflegte. "Ich habe einiges über die Frau erfahren... Mehr, als du denkst. Du kannst mir nicht verbieten, dass ich sie mag, sie war damals da, als Chardonnay mich umzubringen versuchte..." Er lächelte jetzt. "Egal, welche Schandtat sie begeht, das werde ich nie vergessen, weil ich nur ihretwegen noch lebe, zumindest denke ich das... Außerdem hat sie Ryochi damals das Leben gerettet, so böse, wie du sie hinstellst, kann sie unmöglich sein... Und die Hölle, an die glaube ich genauso wenig, wie an den Himmel. Also kann ich auch nicht durch die Hölle gehen, wenn ich bei ihr lande. Ob du willst oder nicht, die Frau ist sexy und ich werde sie kriegen..."

"Solche Spielchen sind aber ungesund, du kleiner Macho..." Shina seufzte, das wurde ja jetzt richtig schön albern, sie tat sich selbst Leid. Sêiichî dachte mit viel zu weit unten. "Sie bringt mich nicht um, sie mag mich..." Jamie fing an zu lachen, als er das hörte. "Bilde dir nicht zuviel ein... Die meisten Leute mag sie, um sie zu benutzen, merk dir das für die Zukunft." So viel Belehrungen waren wohl zuviel für den jungen Mann, er ging wütend zum Tisch hin und schlug auf diesen ein, bevor er von oben auf seinen Onkel hinab sah. "Du hast ja keine Ahnung! Außerdem hasse ich es benutzt zu werden, weswegen ich es immer merken werde! Ich lasse mich nicht von jemandem benutzen, schon gar nicht von einer Frau..."

"Komm runter... Die verdreht dir ja jetzt schon den Kopf, mein Kleiner. Die ist 'ne Nummer zu groß für dich. Lass es lieber, sonst wirst du es nur bereuen." Jetzt erst recht... Dieser Großkotz, er dachte, weil er neun Jahre älter war, wüsste er alles besser.

Ryochi seufzte jetzt auf und verdrehte die Augen. "Er hat es schon immer getan, immer hat er ihn belehrt und es endet immer so, weil beide rechthaben wollen... Ich frage mich allerdings, wieso er so drauf ist. Ich will wissen, was die Gute in seiner Familie angerichtet hat...", flüsterte er an Shina und Kôji gewandt. Akemi erhob sich. "Ich fühle mich nicht so wohl, ich glaub, ich geh nach Hause, mach dir keine Sorgen, Kôji." Sie küsste ihn für einen kurzen Moment auf den Mund. "Ich schaffe es auch alleine bis nach Hause... Du musst nicht mitkommen.."

"Aber..", meinte Kôji, aber sie legte ihren Zeigefinger lächelnd auf seinen Mund. "Bleib ruhig, bitte... Tu mir den Gefallen, du wolltest ihn doch unbedingt kennen lernen, also..." Sie strich sich ihre Jacke glatt. "Ich werde jetzt gehen, war nett sie kennen zu lernen", sagte das Mädchen freundlich und verschwand blitzschnell zur Tür raus. Die beiden Streithähne hielten inne und starrten auf die Tür, die zugeflogen war. "Was war denn das jetzt?" fragte Sêiichî.

"Du hast es doch gehört, Sêiichî, ihr ist nicht gut...", antwortete Kôji, doch Sêiichî roch etwas anderes, da war irgendetwas anderes gewesen. "Ihre Eltern waren doch Wissenschaftler", verriet Jamie, "Vermouth hasst diese Leute, wahrscheinlich weiß Akemi das und denkt, dass sie sie in den Tod geschickt hat..." Shina fand das etwas seltsam, wieso sollte ihre Freundin so viel wissen? Dann wäre sie doch fast schon eine Gefahr für die. Irgendwie schien jeder von ihnen irgendwann schon einmal Kontakt zur Organisation gehabt zu haben, das war ja richtig beängstigend, wenn die überall waren. Man musste gut auf sich Acht geben.

"Das wäre ja furchtbar, wenn es so wäre. Weißt du auch, wieso Vermouth so verhasst auf Wissenschaftler ist..?"

"Nein, keine Ahnung, Kôji... Sie hat eben was gegen Experimente, vielleicht hat sie ja bisschen Angst vor Giften und solchem Zeug." Sêiichî musste lachen. "Das glaube ich kaum, da steckt etwas ganz anderes dahinter. Genauso wie bei dir... Was hat sie in deiner Familie angestellt? Los, sag schon! Wenn du schon so auf ihr rumhackst, während ich anwesend bin, will ich auch den Grund wissen! So leicht entkommst du mir nicht..."

Jamie seufzte in sich hinein. "Die Frau hat viel zu vieles verbrochen." Sein Blick senkte sich und er schaute ziemlich deprimiert zu Boden. "Obwohl die Frau erst 23 ist, hat sie vor 4 Jahren etwas getan, das ich ihr nicht verzeihen werde. Du weißt ja, Sêiichî, ich hatte geheiratet, weil meine Freundin schwanger geworden ist. Wir wollten ein tolles Leben haben, dann kam Vermouth..." Seine Augen funkelten traurig. "Meine Freundin wollte Schauspielerin werden und ihr Vorbild war Chris, weil sie, obwohl sie noch jung ist, richtig gut ist. Die beiden waren gute Freunde, bis zu dem Tag, an dem sie sie in dieser Scheiße hat sitzen lassen. Die beiden gingen oft in Casinos, um zu zocken. Als Christina dann Schulden hatte, wollte Chris nichts mehr mit ihr zu tun haben und riet ihr, doch alleine klar zu kommen. Aber das ist nicht alles. Sie hat ihr als ihre Freundin nicht mal geholfen, als der Inhaber des Casinos seine Leute auf sie gehetzt hat. Natürlich haben diese Leute zur Organisation gehört. Hätte Christina Vermouth bloß nie kennen gelernt. An dem Tag, bevor sie umgebracht wurde, sagte sie noch, dass ihre Freundin ein Geheimnis hat... Sie hat mir nie gesagt, welches es war, aber... und dem bin ich mir sicher, Vermouth hat dafür gesorgt, dass man sie umbringt. Der Frau sind Geheimnisse wichtiger als Menschenleben! Sie hat meine Familie zerstört!" Shina seufzte, als sie das hörte, das klang nicht schön, und doch waren es nur Anschuldigungen. Nur weil er jemanden verdächtigte, verachtete er denjenigen? "Hast du Beweise für diese Sachen?"

"Ich weiß es einfach, seit ich sie mal getroffen habe und sie arrogant meinte... dass sie froh ist, dass sie selbst noch lebt, denn sie wäre ja die bessere Schauspielerin geworden. Die Frau hat kein Herz..." Sêiichî fragte sich, wie blind er eigentlich war, aber er ließ es lieber sein, ihm zu sagen, dass er sie anders kannte. Fiel er voll auf Vermouth rein, oder konnte er seinen Augen und besonders seinem Gefühl vertrauen? Der 17-jährige wusste es nicht. "Aber das ist eben Chris Vineyard, die geht für Erfolg über Leichen. So kennt sie auch die Presse... Kein Wunder, dass die zur Schwarzen Organisation gehört", fügte Jamie noch hinzu. "Ich wusste nicht, dass deine Frau Christina umgebracht wurde und Chris Schuld daran haben soll. Tut mir Leid..."

"Du hast damit nichts zu tun und du sollst nicht auch Probleme wegen der kriegen, halte dich lieber fern von ihr, das meine ich Ernst. Sharon kann einem echt Leid tun, mit so einer Tochter, der alle egal sind, außer sie selbst." Shina musste sich ein Grinsen verkneifen. Laut den Erzählungen musste Sharon sich ja ganz schön Mühe gegeben haben, wenn sie als Chris auftrat... Da hatte sie ja die perfekte Tarnung, falls mal alles auffliegen sollte, niemanden würde es wundern, wenn Chris eine Verbrecherin war, damit würde sie auch ihr wahres Ich schützen. "Mach dir keine Gedanken, so schnell kann mich diese Frau nicht in ihre Verbrechen mit hineinziehen..." Er machte sich seine Probleme im Grunde ja selbst, das brauchte sein Onkel aber nicht wissen. "Das ist noch nicht alles...", seufzte der Blonde und fuhr dann fort. "Ich hatte mit Christina einen Sohn, sie hat mir vorgeschlagen, dass sie ja Christina als Mutter ersetzen kann, da hörte echt alles auf. Die soll meinem Sohn bloß fern bleiben. Vielleicht war ihr Geheimnis ja, dass sie mich wollte und dafür Christina gehen musste??? Sollte ich sie mal bei einem Verbrechen erwischen, buchte ich sie ein, das ist ja immerhin mein Job." Shina bezweifelte, dass man eine so perfekte Frau leicht einbuchten konnte, da übernahm der Typ sich mit Sicherheit.

"Wie geht es Alan?" fragte Sêiichî leicht bekümmert. "Meinem 10-jährigen Sohn geht es ausgezeichnet, er ist bei Mariah in New York..." Obwohl er sich vorgenommen hatte, nicht wieder zu heiraten, liebte er diese Frau und vertraute ihr blind. Sêiichî tat die Sache wirklich Leid, alles was seinem Onkel geblieben war, waren seine beiden Kinder und eine Frau, die Sêiichî kaum kannte. Wobei sein erstes Kind wahrscheinlich mehr geliebt wurde, als das Zweite, hoffentlich würde das nicht so enden wie bei Sêiichî und Takeshi. Er liebte Christina ja noch immer, was man ihm ansah, auch wenn sie tot war, deswegen würde er immer mehr an Alan hängen, als an Josephine.
 

Der Tag neigte sich schneller dem Ende, als man schauen konnte. Eine brünetthaarige Frau hatte zwei Kinder an der Hand, wobei sie das ältere von beiden in einer großen Limousine ließ und sich mit dem Kind an ihrer Hand in eine Gegend begab, in der normale Menschen besser nicht hingingen, schon gar nicht mit einem kleinen Kind. "Keine Angst, du wirst deinen Papa schnell wieder sehen", meinte sie zu dem Mädchen, welches sie unschuldig ansah. "Wenn ich es dir sage, dann schreist du ganz laut, okay?" meinte sie scheinheilig, woraufhin das blonde Mädchen nur nickte. "Gut..." Sie holte ihr Handy aus der Jackentasche, um zu telefonieren. Sie befand sich vor einem Haus, das sowieso dabei war abgerissen zu werden. Dort durfte sich momentan niemand aufhalten, weil es einfach zu gefährlich war, doch dies interessierte die Frau nicht. "Hallo, Chardonnay", meinte sie ins Handy, "Ich bin's, Jeremiah, es ist alles so weit in Ordnung, hier ist niemand, außer ich und die Kleine... Der Rest liegt an euch..."

"Gute Arbeit, Jeremiah, der Detektiv wird der Spur natürlich folgen und auf euch treffen. Enttäuscht mich nur nicht..." Es wurde aufgelegt, woraufhin sie ein leises Lachen folgte. "Everything's ending sometime, my sweetheart."
 

Eine blonde Frau war hinter Chardonnays Auto erschienen, sie versteckte sich hinter einer Mauer, die genau neben seinem Auto war. Was heckte dieser Mistkerl denn nun schon wieder aus? Das hätte sie sehr interessiert. Sie ließ die Worte noch einmal Revue passieren, aber viel war es nicht gewesen, was sie mitbekommen hatte. Da es fast schon ein Hobby für sie war, Chardonnay Steine in den Weg zu legen und ihn in seinen Aufträgen versagen zu lassen, damit man ihn möglichst bald ganz abschoss, wollte sie gerne verhindern, dass sein Auftrag erfolgreich sein würde, weswegen die Frau noch eine Weile hinter der Mauer verborgen blieb. "Hast du das mitbekommen, Uvazzo? Sêiichî wird bald allen Grund dafür haben, um unglücklich zu sein, wie ich es versprochen hatte." Die 23-jährige stutzte und fragte sich, was der Kerl jetzt bitte gegen Sêiichî hatte. Hatte er vielleicht bemerkt, wie er einige seiner Leute umgebracht hatte? Das wäre ja furchtbar... Oder aber da existierte noch etwas persönliches, von dem sie keine Ahnung hatte. Jedenfalls konnte sie nicht zulassen, dass man ihrem neuen Partner Kummer machte, weswegen sie schon noch herausfinden würde, wer das Opfer spielen sollte. Der Kerl würde alles, nur keinen Erfolg haben. Nachdem sie wusste, was zu tun war, rief sie Sêiichî auf seinem Handy an, aber es ging nur die Mailbox ran, also schrieb sie ihm eine SMS, in welcher Gegend sie sich befand, damit er sie gegebenenfalls finden konnte, wenn etwas sein sollte. Vorsichtshalber blieb sie in der Nähe, vielleicht fand sie ja noch etwas raus, das wichtig sein würde, außerdem sahen die aus, als würden die auf etwas warten. "Seid ihr sicher, dass dieser Detektiv bei dem Schrei auch gleich nach ihr suchen wird?" fragte der junge Mann, der neben Chardonnay im Auto saß und der noch fürchtete, dass das, was der Kerl da plante, vielleicht schief gehen könnte. "Er hat ein Herz für Kinder, das ist sein Schwachpunkt. Er würde bei einem kindlichen Schrei immer diesem folgen, das ist so sicher, dass nichts passieren kann... Shuichi Akai ist auch nicht in der Nähe, du siehst, alles ist perfekt so weit, jetzt muss er nur noch vom Hotel hierher kommen, was er abends auf jeden Fall wird, da er noch ins Präsidium will, er ist immerhin Detektiv. Meine Leute wissen eben, wie sie an Informationen kommen."

Was für ein Angeber, ein Grund mehr ihn zu stürzen. Der war ja so verdammt siegessicher, dass sie sich schon auf sein bestürztes Gesicht freuen würde, wenn das ganze misslang. Vermouth mochte ihn eben nicht im geringsten und liebte es, ihn zu verärgern, seit neulich erst recht, immerhin hatte er Ryochi benutzt, um an Yukikos ältestes Kind ranzukommen und das war nicht mehr zu entschuldigen.
 

Ein finsteres Lächeln lag im Gesicht des Schwarzhaarigen, als der blonde Mann durch die Straße ging, die zum Präsidium führte. Chardonnay tätigte den Anruf, der wichtig für Jeremiah war, so dass sie mit der kleinen Showeinlage beginnen konnte. "Es ist so weit, die Kleine soll loslegen, Papi ist auf dem Weg", sagte er gehässig, woraufhin man ihm mit "okay, Boss", antwortete und er auflegen konnte. "Das wird jetzt lustig, mein lieber Uvazzo", lachte Chardonnay, als wenig später ein spitzer Kinderschrei ertönte.

Vermouth hörte dieses Mädchen aus nächster Nähe schreien, als wenn man ihm die Kehle durchschnitt, nicht zu fassen, jetzt benutzte der Mistkerl sogar ein kleines Kind, um jemandem eine Falle zu stellen. Zu ihrem Entsetzen kannte sie die Person, um die es sich handelte aus ihrer Vergangenheit und schaute demjenigen erst mal schockiert nach. "Jamie?? Was machst du hier?" fragte sie sich selbst, zückte ihre Waffe und machte sich auf den Weg...
 

Ganz in der Nähe hatte eine weitere Person den Schrei vernommen und entschloss sich, auch mal nachzusehen, warum dieses Kind so schrie, immerhin mochte er kleine Kinder und konnte einfach nicht anders. Sein Weg führte ihn durch einige Seitenstraßen, bis er an einer kleinen Kreuzung ankam und diese passierte, was ihn in eine Sackgasse führte, wo eine Baustelle war. Die Arbeiter waren schon abgezogen, da es dunkel war, somit war niemand an diesem Ort, zumindest wirkte es so. Man hörte Schritte, die näher kamen und er fragte sich, wem sie wohl gehörten. Wenig später konnte man sogar eine Frauenstimme hören.

"Na, du bist vielleicht ein toller Detektiv... Dass du hergefunden hast, wundert mich da doch glatt...", machte sich die Brünette lustig, die hinter dem Mann erschienen war. Die Kleine, die noch immer bei ihr war, hielt sich an der Jacke ihrer Mutter fest, während diese Jamie scheinheilig beäugte. "Was machst du denn hier? Wieso bist du mir nachgereist?" Die Frage war so simpel, deren Antwort allerdings noch viel einfacher, so dass die schöne Frau anfangen musste zu lachen. "Tja, Jamie... When the truth comes to light, then it's often too late", erwiderte sie auf seine Frage und verengte ihre Augen zu Schlitzen. "Du kannst ja mal darüber nachdenken, was ich hier tue", fügte sie hinzu und richtete eine Baretta auf den Mann, was ein noch wahnsinnigeres Grinsen auf ihre Lippe zauberte. "Jetzt, wenn du eh sterben wirst, kann ich dir ja sagen, wer ich bin! Ich war es, die deine Frau getötet hat... Jetzt allerdings..." Sie lächelte grausam. "Ich habe einen Auftrag und werde ihn nicht enttäuschen... Es war wirklich nett mir dir, aber mehr nicht, mein Schatz..." Er war so geschockt, dass er erst mal nichts erwidern konnte.

"Aber Mariah... Du bist..." Es standen Tränen des Zorns in seinen Augen, weswegen er ebenfalls eine Waffe zog und sie auf seine ehemalige Geliebte richtete. "Das ist aber nicht nett, vor deiner Tochter", stichelte sie, die Frau wollte nur sicher gehen, dass er es nicht wagen würde abzudrücken, weswegen sie das Mädchen mit einem Arm umklammerte und direkt vor sich hielt. In der zweiten Hand hatte sie noch die Waffe. "Du bist voll auf mich reingefallen, Tantei-san..."

"Wieso...?" wollte er nur wissen. "Was habe ich dir getan, dass du so etwas tust?" Wenn man ihn schon umbringen würde, wollte er den Grund erfahren. "Damit du mir vertraust und es leichter wird, dich zu benutzen... Du hattest immerhin jede Menge Geld." Nur wegen Geld? Nicht zu glauben! Es gab wirklich die unsinnigsten Motive. "Wenn du mich tötest, wirst du kein Geld mehr kriegen, wir sind ja nicht mal verheiratet..."

"Ach na ja, sagen wir's so... Deine beiden Kinder sind sicher jede Menge wert..."

"Du willst die Kinder... verkaufen? Was bist du bloß für ein Weib? Wie kann man sich nur so in jemandem täuschen?" Sie lächelte gemein. "Tja, ganz einfach, weil man blind ist, wenn man sich verliebt. Tragisch so etwas..."

Man hörte ein paar Schritte und wenig später gesellte sich eine blonde Frau zu den beiden, jemand den ganz besonders Jamie nie im Leben hier erwartet hätte, was ihm das Blut in den Adern fast gefrieren ließ. "Let's have fun", sagte sie, als wolle sie einen ihrer Morde ankündigen und lud mit einem seltsam monotonen Blick ihre Waffe, die sie in der Hand hatte. Erschrocken drehte sich Jeremiah zu ihr um und man sah, wie die Frau die blanke Panik erfasste, als sie das gehässige Grinsen erblickte, das im Gesicht der blonden Frau in dem Moment aufkam. Jamie dachte, dass man ihn gleich in einer Gruppe umbringen würde und rechnete nicht damit, dass Vermouth es wagen würde, auf seine Freundin zu zielen. "Hey, Kleine, lauf zu Papa...", rief sie dem Mädchen zu, woraufhin die Kleine stolperte und hinfiel, weswegen sie zu weinen begann. "Du willst doch nicht hier rumballern, wenn kleine Kinder anwesend sind, oder Schätzchen?" fragte Jeremiah, welcher man die Angst deutlich ansah. "Rumballern? Das ist überhaupt nicht mein Stil, jeder meiner Schüsse trifft dich, du kleine dreckige Schlampe!" spie sie wütend aus, ja, sie war nicht mehr aufzuhalten, dass dieses Drecksstück es auch noch zu sagen wagte, dass sie die Kinder verkaufen wollte, war mehr als Sharon sich geben konnte. Es würde ihr richtig Spaß machen, Jeremiah umzulegen, die war es nicht wert, zu existieren. Schon war der erste Schuss gefallen, welchem die kaltblütige Killerin nicht entkommen konnte, allerdings war es noch kein tödlicher gewesen. "Aufhören!" Obwohl man den blonden Mann bitter enttäuscht hatte, bat er Vermouth darum, seine Freundin zu verschonen, man sah die Verzweiflung. "Tut mir Leid, aber so etwas lasse ich nicht leben", meinte sie und zielte noch einmal auf die Frau, diesmal jedoch auf ihre Brust.

Sêiichî, der nicht wusste, was hier gerade passierte, stürmte bis zur Sackgasse, wo die Baustelle war. Als er die Frau Vermouth bedrohen sah, nahm er seine Waffe zur Hand und drohte mit dieser der Unbekannten. "Nimm die Waffe von Vermouth weg, sonst geschieht dir ein Unglück..." Natürlich kannte Jamie die Stimme desjenigen, weswegen er im ernsten Moment geschockt war, da sein Neffe gerade eine Frau beschützte, die er ohnehin nie gemocht hatte. "Hört alle auf damit!" brüllte er, doch den Augenblick der Verwirrung nutzte Jeremiah aus, um auf das kleine Mädchen zu zielen, was die blonde Frau sah, weswegen sie die Kleine mit ihrem Körper vor der Kugel beschützte und selbst getroffen wurde. Ein Stöhnen war zu hören. Jamie hatte das Gefühl, gleich würde alles eskalieren, womit er auch Recht hatte, als Sêiichî mit einem kalten Gesichtsausdruck auf die brünette Frau zielte und mehrmals schoss, woraufhin sie zu Boden ging und regungslos dort liegen blieb. "Hey, Vermouth, ist bei dir alles okay?" fragte er ein wenig besorgt, woraufhin sie sich zu ihm herumdrehte, allerdings noch bei dem Mädchen kniete. Sie wollte wissen, ob es Jeremiah erwischt hatte, was ihr auch bestätigt wurde, als sie ihren Körper am Boden sah und das Blut, das diesen verließ. "Hast du verdient, dumme Pute", zischte sie und kniff kurz ein Auge zu. Die Verletzung war zwar halb so wild, aber das nächste Mal würde sie wohl einen Moment länger überlegen, ob sie sich anschießen ließ... Obwohl, sie war froh es getan zu haben, immerhin handelte es sich um ein unschuldiges Kind.

Jamie sah traurig aus. "Hast du einen Knall, Sêiichî? Ich habe dich ja gewarnt vor ihr, sie bringt dich dazu, selbst Leute umzubringen..." Man warnte Sêiichî vor ihr? Sehr interessant.

Der Angesprochene schloss die Augen. "Ich konnte ja nicht zulassen, dass die Irre euch alle umbringt, deswegen habe ich sie erschossen, Notwehr..." Jamie krallte sich in den Boden und Sêiichî fragte sich, was mit ihm los war. "Was hast du?" Der 17-jährige ging zu ihm hin und rüttelte an seiner Schulter, daraufhin blickte man ihm wütend in die Augen. "Finger weg", meinte Jamie, der es nicht glaubte, was ihm hier wiederfahren war. Er erhob sich und schaute Sêiichî verachtend an. "Du hast gerade Mariah erschossen, geh mir bloß aus den Augen." Oh mein Gott! Okay, es tat ihm nicht im geringsten Leid, immerhin hatte sie auf ihre eigene Tochter geschossen, wenn das so aussah. "Spinn hier jetzt nicht rum... Du hast dich in der Frau geirrt, sieh es ein..."

"Das sagt mir ein Mörder..." Vermouth fand schon damals seine Auffassung ziemlich beschissen, jetzt noch mehr. "Gib ruhig mir die Schuld", sagte sie tonlos, "so wie damals, immerhin hat er ja meinetwegen auf sie geschossen, aber nenne ihn um Himmels Willen nicht Mörder, für mich ist er so etwas wie ein Held..." Fast schon ein wenig beleidigt klang sie. "Auch wenn sie deine Freundin war, so etwas wie Schonung ist da fehl am Platz, sie wollte dich umbringen und deine Kinder verkaufen, so jemanden willst du verschonen..? Das ist doch lächerlich."

"Mörder sind Mörder... Sêiichî ist kein Held, schau was aus ihm geworden ist? Er schießt auf Menschen, die er kaum kennt, das ist verabscheuungswürdig und jetzt werde ich die Polizei rufen..." Es tat weh, auch jemandem wie Sêiichî, wenn man ihn Mörder nannte, so hatte er sich nie gesehen, auch wenn es im Prinzip stimmte. "Nichts da, du bist nicht schuld, genauso wenig, wie du schuld daran bist, dass seine Frau tot ist, er soll sich einkriegen! Du brauchst immer einen Schuldigen! Dann gib der Organisation die Schuld, immerhin machen die das tagtäglich. Die bringen Leute skrupellos um, du hattest Glück, du könntest tot sein. Ich mag vielleicht Menschen töten, aber denkst du nicht, du bist hart zu Vermouth? Sag wenigstens mal danke dafür, dass sie Josephine beschützt hat, das hätte leicht ins Auge gehen können..."

"Cognac, lass gut sein, das muss er nicht, ich habe sie beschützt, weil sie nichts damit zu tun hatte, das ist nichts besonderes." Sie zog es vor, an Cognac vorbei zu gehen und die beiden alleine zu lassen, die mussten alleine miteinander klarkommen. Außerdem war sie dem keine Rechenschaft schuldig. Es war okay so, man sollte sie ja gar nicht mögen...

Sêiichî verstand die Frau nicht, als wenn nichts gewesen wäre, ließ sie ihn stehen und ging, als sei sie nie da gewesen. "Na toll, daraus soll einer schlau werden..."

"Sagte ich nicht, du sollst verschwinden, Neffe??" meinte Jamie bissig, ganz besonders, da eben ein bestimmter Name gefallen war. "Selbst das bist du nicht wert, du gehörst ja jetzt zur Organisation, geh zu deiner Vermouth und lass mich zufrieden..." Er schaute die Tote kurz an und wartete dann auf die Polizei, Sêiichî allerdings schloss die Augen und lehnte sich gegen eine Mauer. "Du hast mich nie verstanden und wirst es nie tun, weil du es gar nicht versucht hast... Das macht uns verschieden." Er klang verletzt, anscheinend machte es ihm etwas aus, wenn man ihn verachtete, aber es fiel kein Wort der Entschuldigung seitens Jamie. Er war zu sehr damit beschäftigt, das Erlebte zu verdauen, als sich Gedanken um Sêiichîs Beweggrund zu machen. "Du kannst nun nicht mehr zurück, das ist dir hoffentlich klar, Sêiichî Iwamoto... Du sitzt jetzt mittendrin... Lass dich bitte nicht töten." Der Angesprochene hob den Kopf, verwundert darüber, was sein Onkel da gesagt hatte. "Du bist viel zu jung, um schon zu sterben. Das ist diese Organisation auch wieder nicht wert. Das, was ihr da eben getan habt, war Verrat, ihr solltet aufpassen, dass es nicht rauskommt... Das könnte euch beiden das Genick brechen." Cognacs Gesicht zierte ein gerissenes Lächeln. "Nein, so schnell sterbe ich nicht, ganz sicher nicht, mach dir nur keine Sorgen. Ich werde meinen Vater finden und die Killerin, die Mutter getötet hat, auch... Und ich bin nicht alleine."

"Hoffe nicht zu sehr auf ihre Hilfe, sonst wirst du nur enttäuscht. Ich will dir nichts miesmachen, aber Vertrauen... Was ist das schon, wenn man der geliebten Freundin nicht mal trauen darf??" Sein Kopf sank gegen den Boden und man hörte das monotone Geräusch seiner Tränen, die seine Augen verließen und zu Boden tropften. Was für eine Tragödie. Ja, es stimmte, wer vertraute, konnte sehr verletzt werden, wenn der Partner das Vertrauen in Stücke riss. So in etwa fühlte sich Jamie jetzt. Es war keine Trauer, die sein Herz zu zerreißen drohte, nein, er fühlte sich verraten und benutzt, ein schreckliches Gefühl.



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