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Kapitel III

Aoko bereitete das Frühstück vor und wartete darauf das ihr Vater und Kaito erschienen. Sie deckte den Tisch, als der erste der Beiden das Zimmer betrat und Platz nahm. „Guten Morgen, Papa.“
 

„Guten Morgen, Aoko“, setzte sich der Kommissar an den Tisch. Er beobachtete seine Tochter eine Weile. „Ich weiß, dass diese gesamte Situation ungewohnt ist, dennoch möchte ich dich bitten nicht so viel mit Kaito zu streiten.“
 

Überrascht hielt sie inne. Ihr Herzschlag verdoppelte sich und ertappt blickte sie zu ihrem Vater auf. War er gestern doch zuhause gewesen? Hat er mitbekommen, was im Gästezimmer passiert ist? „Er hat angefangen“, erwiderte Aoko und setzte sich ebenso an den Tisch.
 

„Ich weiß nicht worum es geht, dennoch bitte ich dich Rücksicht auf Kaitos Situation zu nehmen.“
 

Aoko senkte verlegen den Kopf. „Ich sagte doch gerade, dass er mich provoziert hat.“ Wie peinlich. Wenn er sie erwischt hätte...
 

„Du bist in mein Zimmer geplatzt“, unterbrach Kaito ihre Gedanken und setzte sich ebenfalls an den Tisch. Heimlich beobachtete er seine beste Freundin. Sie sah ebenso müde aus wie er. Ob sie auch nicht einschlafen konnte?
 

Schamvoll senkte Aoko den Kopf, denn der Anblick seines wohldefinierten Oberkörpers hatte sich in ihr fest gebrannt. „Es ist mein Gästezimmer“, fauchte sie.
 

„Trotzdem gehört es zum Anstand anzuklopfen“, stichelte er.
 

„Als wüsstest du was sich gehört“, spuckte sie ihm entgegen, stand auf und verließ das Zimmer. Sie schnappte sich ihre Schultasche, zog sich ihre Schuhe an und verließ das Haus.
 

Kaito schlang das Essen hinunter. Ihm entging nicht der skeptische Blick seines Gegenüber und ihm wurde etwas unbehaglich. Daher verabschiedete er sich von Ginzo Nakamori und eilte Aoko hinterher, die bereits das Haus verlassen hatte. Auf dem Schulweg hatte er sie dann eingeholt. Belustigt schloss er auf und ging neben ihr her. „Mein Anblick muss dich ja wahnsinnig beschäftigen.“
 

Aokos Herz raste. Verärgert, dass sie so leicht zu durchschauen war, konterte sie. „Keine Sorge, meine Welt dreht sich nicht um dich.“ Sie schenkte ihm einen finsteren Blick und sah nach vorne. „Ich frage mich, ob diese Täter gefasst werden. Und warum sind sie ausgerechnet bei euch eingestiegen?“
 

Kaito richtete seinen Blick auch wieder auf den Weg. „Keine Ahnung.“ Er zuckte mit seinen Schultern, bemerkte wie sehr Aoko sich mit dieser Situation beschäftigte und versuchte sie nun zu beruhigen. „Du weißt doch, dass in den letzten Wochen vermehrt in unserem Stadtviertel eingebrochen wurde. Vielleicht war es ja auch diese Bande. Wir können es jetzt nicht mehr ändern. Hoffen wir einfach, dass die Polizei endlich eine Spur findet.“
 

Aoko blickte zu ihm auf und nickte langsam. „Ja, das könnte durchaus sein.“ Sie überlegte, als ihre Gedanken sich dieser Vermutung öffneten. Und dann plötzlich wurde ihr angst und bange. „Meinst du die kommen wieder und dann trifft es uns?“
 

Das war jetzt nicht ganz das was er erreichen wollte. Wieder lag es an ihm. „Komm schon, Aoko, die kommen sicherlich nicht wieder. Und selbst wenn, beschütze ich dich! Versprochen!“
 

Ihr Herz begann wieder stark zu klopfen. Sie blickte zu ihm auf. Ein leichter Rotschimmer zeigte sich auf ihren Wangen. Er würde sie beschützen. Sie lächelte. „Danke, Kaito.“ Friedlich fügte sie hinzu: „Es tut mir leid, das ich gestern ungefragt in dein Zimmer geplatzt bin.“
 

Kaito schluckte. Ein kribbeln kam in seinem Bauch auf. Röte stieg in sein Gesicht, die er versuchte zu unterdrücken. „Ist schon gut. Es war ein langer Tag für uns alle“, beschwichtigte er.
 

Sie erreichten das Schultor und staunten, dass sämtliche Mitschüler bei ihrem Erscheinen einzufrieren schienen. Alle Augen betrachteten die beiden Oberschüler. Misstrauisch, skeptisch, neidisch, traurig, wütend. Es war von jeder Gefühlsregung was dabei und die Blicke folgten ihren Bewegungen. Unbehaglich gingen sie weiter, wunderten sich über diese seltsame Stimmung und traten wenig später zu den Schließfächern. Dort trafen sie auf ihre beste Freunde - Kota und Keiko.
 

„Yo, Kaito“, begrüßte Kota seinen Kumpel. „Guten Morgen, Aoko.“ Auch er musterte die beiden argwöhnisch.
 

„Guten Morgen“, grüßte Aoko die beiden ebenso und holte ihre Bücher hervor. Auch sie fühlte sich unbehaglich, denn Keiko schien vor Neugierde zu brennen und Kota guckte sie recht seltsam an.
 

„Spuck's aus, was ist hier los“, verlangte Kaito sofort zu wissen. Ihm entging nicht, dass auch sein bester Freund sich seltsam verhielt. Und die argwöhnischen Blicke auf Aoko entgingen ihm ebenfalls nicht.
 

„Stimmt es, dass bei dir gestern eingebrochen wurde und du jetzt auf unbestimmte Zeit bei Aoko wohnst?“ Ein erneuter Seitenblick auf das braunhaarige Mädchen.
 

Kaito stutzte. Woher wusste Kota das? Er hatte noch niemandem davon erzählt und er glaubte auch nicht, dass über so einen belanglosen Einbruch in den Medien berichtet wurde. Genau wusste er es zwar nicht, denn er hatte bisher noch keine Nachrichten im Fernsehen gesehen, noch in seinem Handy die neuesten Meldungen abgerufen. Wobei er das eh hauptsächlich dann machte, wenn die Presse über Kids Ankündigung berichtete. „Stimmt, aber woher weißt du denn davon?“
 

„Die ganze Schule weiß Bescheid“, erwiderte Kota. „Ich bin dein bester Freund und erfahre es als letzter.“
 

„Ich hätte es dir schon erzählt“, bemerkte Kaito. Aber schon warf er einen vorwurfsvollen Seitenblick auf Aoko. „Bisher hatte ich nur noch keine Gelegenheit das Geschehene zu verarbeiten.“
 

Aoko entging sein Blick und die Stichelei in ihre Richtung absolut nicht. „Was siehst du mich dabei jetzt so an?!“
 

Kaito drehte sich ihr ganz zu und stichelte weiter. „Du hast mir ja kaum Zeit gelassen. Ständig hast du mich genervt.“
 

Aoko schnaubte, plusterte ihre Wangen auf und funkelte ihn böse an. „Entschuldige bitte, dass ich mir Sorgen um dich mache. Ich werde es nie wieder tun.“ Sie streckte ihm herzhaft die Zunge raus, rümpfte ihre Nase und stampfte wütend davon.
 

Keiko, die aufmerksam und neugierig die beiden haargenau beobachtete, folgte ihrer besten Freundin schnell.
 

Kaito blickte Aoko und ihrem Abgang nach, schloss die Augen und rieb sich entnervt über die Stirn. Er würde mal wieder zu Kreuze kriechen müssen. Nun spürte er auch den neugierigen Blick seines Kumpels. „Was ist?!“
 

Kota zog den Kopf ein. Dann hob er die Hände und begann verlegen zu lachen. „Nichts.“
 

Der Oberschüler glaubte seinem Gegenüber nicht und blickte sich um. Alles um ihn herum war absolut leise. Es schien fast so, als wollte jeder wissen was vorgefallen war. Kaum das er sich umdrehte, waren aber alle plötzlich sehr beschäftigt und die gewohnte Lautstärke trat ein. Misstrauisch zog er seine Augenbrauen zusammen. Er blickte wieder zu seinem Kumpel. Leiser als zuvor fragte er: „Wer erzählt das bei mir eingebrochen wurde?“
 

Kota und Kaito gingen nun auch zum Klassenzimmer. „Akako hats gesagt. Irgendso ein Voodoo-Zauber oder Kartentrick. Mensch, wie geht’s dir damit? Und du wohnst jetzt wirklich bei Aoko?“
 

Kaito nickte. War ja klar, dass die Hexe ihre rote Magie anwandte um ihm nachzuspionieren. Aber woher wusste sie, dass er bei Aoko wohnte? Er musste ihr wohl oder übel mal auf den Zahn fühlen.
 

„Seid ihr euch schon im Badezimmer begegnet?“
 

Entsetzt starrte Kaito seinen besten Freund an. „Wie kommst du denn darauf?!“ Unweigerlich wichen seine Gedanken zum letzten Abend zurück. Aoko platzte ins Zimmer, während er sich gerade was überziehen wollte. Aber das hatte ja überhaupt nichts mit einem Treffen im Badezimmer gemein. Zum einen würde er doch hören, wenn sie darin war und zum anderen konnte man das Zimmer doch auch absperren. Es sollte also keine Begegnung in einer derart peinlichen Situation geben.
 

„Nun ja, jetzt da ihr auch zusammen wohnt, werdet ihr euch ja auch jeden Raum teilen“, erklärte Kota und grinste breit. „Mensch, Kaito, du bist echt ein Glückspilz. Viele Jungs würden sofort mit dir tauschen.“
 

Angesprochener unterdrückte ein wütendes Knurren und setzte sein Pokerface auf. „Ich finde diese Situation schrecklich.“ Immerhin musste er vorerst Kid ad acta legen, er konnte sich in seinem zuhause nicht frei bewegen und musste aktuell wildfremden Menschen einen Einblick in seine Privatsphäre geben.
 

„Was ist daran schrecklich? Du siehst Aoko vierundzwanzig Stunden am Tag“, stellte Kota fest.
 

Kaito kniff seine Augen zusammen. Was wollte Kota ihm sagen? Stand er etwa auf Aoko? „Willst du was von ihr?“
 

Kota riss überrascht seine Augen auf. Absolut erschrocken wich er vor seinem besten Freund zurück und schüttelte heftig seinen Kopf. „Nein, Kumpel, sie ist deine Braut. Du weißt doch, die Freundin des Kumpels ist tabu.“
 

„Wir sind nicht zusammen“, fauchte Kaito peinlich berührt.
 

Kota nutzte diese Chance sofort um ihm den Ellbogen in den Rippenbogen zu stoßen: „Was nicht ist, kann ja noch werden“, lachte er begeistert.
 

Beide Jungs betraten das Klassenzimmer und fanden Aoko umringt von ihren Freundinnen an ihrem Platz sitzen.
 

Aoko seufzte. Wie lange wollten sie jetzt noch bohren, ob sie Kaito schon in einer unangenehmen Situation begegnet war. Es kamen schon die verschiedensten Vorschläge in welchen Räumen sie sich begegnen könnten und eine flammende Leidenschaft füreinander entfachte. Peinlicher ging es ja wirklich nicht mehr. Sie blickte zur Türe und sah in dem Moment Kaito das Klassenzimmer betreten. Sofort begann ihr Herz schneller zu schlagen. Was war das nur? Warum reagierte ihr Körper plötzlich so seltsam, wenn sie ihn sah? Unweigerlich schoss ihr wieder der Anblick von letzter Nacht durch den Kopf. Verlegen senkte sie den Blick auf ihre Tischplatte.
 

Er stand hinter ihren Freundinnen und erkannte wie unwohl sie sich fühlte. Die Nachricht von seinem Einzug bei ihr, schlug wahnsinnig große Wellen in der Schule. Also entschied er sich zu einer ganz einfachen und dennoch drastischen Maßnahme: „Aoko, rosa steht dir nicht! Hab ich dir das noch nie gesagt?“
 

Schlagartig kniff Aoko ihre Beine zusammen und lief knallrot an. Die Mädchen um sie herum verstummten, drehte sich ihrem Klassenkameraden zu und lauerten misstrauisch. Aoko ballte ihre Hände zu Fäuste. „Du hast mir schon wieder unter den Rock geschaut?“
 

„Du solltest dir dunkelblau oder rot zulegen oder beim Klassiker weiß bleiben. Surika, zum Beispiel, steht der dunkelblaue Slip ausgezeichnet. Kimiko trägt die Farbe der Unschuld und Keiko, rot sieht ganz schön schlüpfrig aus.“ Er begann lauthals zu lachen.
 

Den Mädchen entglitten sämtliche Gesichtszüge. Aoko wurde rasend vor Wut. Nicht nur das er IHR unter den Rock geschaut hat, er hat es auch bei IHREN Freundinnen getan. Das sollte er büßen. Blitzschnell schnappte sie sich den Mopp und jagte ihren besten Freund wieder einmal durch das Klassenzimmer. Allerdings ging jeder Schlag daneben, denn Kaito wich wie immer geschickt aus.



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