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My Heartbeat 2.0

von

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Laia - Bericht VII

Nach meinem ersten Kuss begann die Zeit, an der Braig viel öfters weg blieb. Ich versuchte mich mit meiner Forschung abzulenken, den Herzen weiter auf den Grund zu gehen, doch meine Gedanken klammerten sich an Braig.

Es schien mir so, als ob er danach versuchte, mir aus dem Weg zu gehen. Warum er dies tat konnte ich mir bis dahin nicht erklären, dennoch folgte ich ihm nach meiner Arbeit im Labor öfters um herauszufinden, was er im Schilde führte.

Die ersten Monate verliefen ohne jegliche Vorkomnisse, meistens zog er durch die Wasserfontänen hinter dem Schloß und ließ sich dort zwischen den Mauern nieder. Ich beobachtete ihn lange, wie sein Blick zum Himmel glitt und er anscheinend über etwas nachdachte. Vielleicht etwas, was ihn beschäftigte. Ich wäre am liebsten zu ihm gestoßen, wollte aber nicht von ihm entdeckt werden und ließ ihm seine Ruhe.

Dann allerdings kam die Wendung, die alles zum Kippen brachte. Ich folgte Braig eines Tages nach meiner Patrouille in die Aufbereitungsanlage, die unterhalb der Blumenwiese lag und beobachtete, wie er anscheinend mit einem älteren Mann sprach. Ich konnte nicht hören, was sie sagten aber dieser Mann...sah alles andere als unbeholfen aus. Ich spürte eine starke negative Aura von ihm ausgehen und als Braig den Rückweg antritt, bemerkte ich dieses breit, verschwörerische Lächeln auf seinen Lippen. Besorgt und ohne ein Wort darüber bei Ansem oder den anderen darüber zu verlieren kehrte ich zum Schloß zurück und wartete auf Braig's Rückkehr.

Später erwischte ich ihn vor dem Schloßtor. Dilan und Aeleus waren gerade nicht bei der Wache, deswegen ergriff ich die Gelegenheit und stellte Braig am Fuße des Weges hoch zum Haupttor.

„Du warst heute ziemlich lange fort. Ist etwas vorgefallen?“ Braig musterte mich mit einem überraschten Blick, drehte sich aber nicht zu mir. „Laia...warum so misstrauisch? Du weißt doch, dass ich häufig unterwegs bin.“

Ich ging näher auf ihn zu, in meinem Blick lag Sorge. „Heute war es aber ungewöhnlich lang. Braig, wer war dieser Mann, mit dem du gesprochen hast?“

Darauf drehte er sich schon beinah erschrocken um. „Bist du mir etwa gefolgt? Laia, ich mag es nicht, wenn man mich bedrängt oder mir nachstellt.“

Er stellte sich vor mich und schaute mich wütend an. Mein Blick blieb nach wie vor sanft. „Bitte, es war keine böse Absicht. Es ist nur...ich mache mir Sorgen, Braig. Du bist in der letzten Zeit immer so lange weg und dann dieser Mann heute...bitte verzeih mir, ich möchte nur nicht, dass dir etwas passiert. Ich...habe Angst um dich.“

Mir war klar, dass Braig dafür kein Verständnis hatte. „Laia, ich weiß deine Sorge zu schätzen aber ich möchte nicht mehr, dass du mir in Zukunft folgst. Ich mag es nicht kontrolliert zu werden und du musst dir auch keine Sorgen um mich machen. Ich komme schon klar.“

Damit war er bereits in Richtung des Schloßes unterwegs, doch ich wusste, dass ich etwas tun musste. Meine Hände ballten sich zu Fäusten und ich spürte mein Herz in der Brust anschwellen.

„Warte! Bitte warte!“ Auf der Hälfte des Weges blieb Braig stehen und blickte zu mir runter. Ich ging auf ihn zu, ergriff seine Hände und küsste ihn auf den Mund. Eine Weile verharrten wir in dem Kuss und wieder hatte ich das Gefühl, als ob die Welt still stehen würde.

Als ich mich von ihm löste, sah ich mit einem sanften und doch gequältem Lächeln zu ihm hoch.

„Ich liebe dich. Bitte...ich habe Angst um dich. Geh nicht wieder fort. Ich möchte nicht, dass dir etwas passiert.“

Die Tränen liefen mir über die Wangen während diese Worte aus meinem Mund strömten. In Braig's Blick lag die Überforderung, mit diesem Geständnis hatte er wohl nicht gerechnet. Er wich ein Stück zurück, behielt mich aber im Blick.

„Laia...ich...es tut mir leid, ich muss gehen!“ Damit kehrte er mir den Rücken zu und verschwand durch das Haupttor im Schloß während ich mit dem Schmerz in meiner Brust zurückblieb.

„Ich liebe dich. Merkst du nicht, dass ich mir Sorgen um dich mache? Dass du mir etwas bedeutest? Wieso...tut mir das Herz so weh?“
 

Später am Abend als alle schliefen saß ich lange in meinem Bett, die Beine angezogen und schweren Herzens. Ich dachte gar nicht an Schlaf, ich war viel zu wach als dass ich mich jetzt hinlegen könnte. Gedankenverloren erhob ich mich und ging in Richtung von Braig's Zimmer. Mit pochendem Herzen klopfte ich leise an seiner Tür, eine Antwort kam mir aber nicht entgegen.

„Braig, bist du da?“ Meine Stimme war eher ein leises Flüstern, als allerdings wieder keine Antwort kam, trat ich leise in sein Zimmer und bemerkte, wie er die Augen geschlossen und ruhend auf seinem Bett lag. Ich schloss vorsichtig die Türe hinter mir und setzte mich so leise wie ich konnte an den Rand seines Bettes. Eine Weile beobachtete ich ihn, fuhr sanft mit meiner Hand durch sein schwarzes Haar und schob ein paar seiner Strähnen aus seiner Stirn. Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen.

„Ich frage mich, ob du gerade von mir träumst. Warum siehst du nicht, wieviel du mir bedeutest? Warum siehst du nicht, dass ich Angst um dich habe? Hast du es nicht gesehen? Hast du nicht gefühlt, wie sehr mein Herz geschlagen hat? Wie sehr es...sich nach dir sehnt?“

Sein Mund war leicht geöffnet, sein Atem ging ruhig und gleichmäßig. Mein Gesicht senkte sich und ich spürte, wie sich meine Lippen vorsichtig auf seine legten. Er schien tief und fest zu schlafen, doch ich dachte nicht daran aufzuhören. In meinem Kopf drehte sich alles, meine Gedanken kreisten nur um ihn. Dann allerdings musste ich ein wenig zu viel Druck auf seine Lippen ausgelöst haben, denn ich spürte, wie ein leichter Ruck durch Braig ging und er langsam die Augen öffnete und mich ansah. Ob er gehört hatte, was ich gesagt hatte?

Ich wich ein Stück zurück und wollte bereits gehen. „Es...es tut mir leid. Bitte verzeih mir, ich...gehe wieder. Ich wollte dich nicht wecken.“ Doch als ich mich erheben wollte, spürte ich, wie Braig nach meiner Hand griff und sie festhielt.

„Bitte...geh nicht. Bleib bei mir, Laia.“ Verwundert und doch erleichtert setzte ich mich wieder an den Rand des Bettes. Ich schaute ihm in die Augen, er blickte mich schweigsam an bis er sich aufrichtete und mir tief in die Augen sah.

Ich konnte nichts anderes tun als seinen Blick zu erwidern. Ich las Trauer und Schmerz in seinen Augen. Wie lange muss er schon alleine gewesen sein?

Vorsichtig legte er seine Arme um mich. Ich spürte, wie mein Herz erneut anfing zu rasen.

„Du bist...so ein wundervoller Mensch, Laia. So ein reines Herz. Warum hat dein Herz mich ausgewählt? Ich habe dich nicht verdient.“

Ich blickte zu ihm auf, legte meine Hand auf seine Wange und lächelte. „Egal, was passiert, ich werde für immer an deiner Seite sein. Egal, welchen Weg du einschlägst. Ich liebe dich...von ganzem Herzen.“

Seine Hand fuhr zärtlich über meine Wange. Dann spürte ich, wie sich seine Lippen auf meine legten. Meine Arme schlungen sich um seinen Rücken, hielten ihn feste.

„Bleib bitte...heute Nacht bei mir. Bitte geh nicht weg, Laia.“ Ich spürte, seine Stimme nah an meinem Ohr und lächelte während mir die Tränen vor Freude in die Augen schossen.

„Ich bleibe für immer bei dir. Bitte...ich...ich möchte mit dir schlafen.“

Eine noch nie gekannte Hitze stieg mir in den Kopf als ich diese Worte aussprach. Auch Braig schien etwas überfordert zu sein mit meiner Aussage aber als sich unsere Blicke trafen, war jedes Wort gesprochen.

Während seine Küsse immer wieder ihren Weg zu meinen Lippen, meinem Hals und meinem Dekollete fanden, begann er mich sanft meiner Kleidung zu entledigen. Auch ich wollte seine Haut fühlen. Vorsichtig löste ich das rote Halstuch von seinem Hals, ließ es zu Boden gehen, entledigte ihn seiner Gardistenuniform. Als ich vollkommen entblößt unter ihm auf dem Bett lag, schaute ich verlegen zu ihm hoch. Ich konnte kaum sprechen, so hart schlug mir das Herz gegen die Brust als ich ihn über mir knien sah und er mich mit seinen Augen studierte aber keinesfalls bösartig, zeigte er mir das erste Mal eine sanfte Seite an sich.

Seine Hand fuhr über meine Wange. „Du bist wunderschön, Laia.“

Ich musste etwas lächeln. „Als ob! Ich bin so furchtbar dünn.“ Braig erwiderte meine Aussage mit einem Grinsen, er wusste, dass ich ihm gerade seinen Spruch geklaut hatte. „Als ob, wir sind uns sehr ähnlich, Laia. Bei mir ist es doch auch nicht anders.“

Langsam legten sich meine Hände auf seine Wangen. „Ich finde dich wunderschön, Braig. Mit all deinen Fehlern und all deinen Narben. Ich liebe dich, so wie du bist.“

Ich denke, es war für ihn immer noch unbegreiflich, dass ihn jemand so sehr begehrte von ganzem Herzen wie ich. Sein Blick sagte mir, dass es in tief berührte und auch wenn er es mir nie gesagt hatte, tief im Inneren wusste ich, dass er auch mich liebte. Diese Gefühle zeigte er mir auf seine Weise.

Als er mich anfing zu berühren, zuckte ich leicht zusammen. „Bitte...sei zärtlich. Das...das ist mein erstes Mal.“

Vorsichtig küsste Braig mich auf den Mund. „Ich werde ganz vorsichtig sein und diese Nacht zu etwas Besonderem für dich machen.“

Wie zärtlich er sein konnte. Jede Berührung mit seiner Hand oder seiner Zunge lösten in mir so viele neue Gefühle aus. Alles, was er tat, fühlte sich unbeschreiblich gut an. War es normal, dass der Körper so intensiv und so sensibel auf diese Berührungen reagierte? Ganz besonders in den Zonen, die in mir ein gewisses Schamgefühl auslösten? Verlegen wandte ich meinen Kopf zur Seite als ich seine Zunge dort fühlte. Waren das meine Lustschreie, die mir immer wieder entglitten? Meine Beine öffneten sich mit jeder Berührung mehr, ich hatte das Gefühl, als ob seine Hände und seine Lippen überall an meinem Körper wären. Wie empfindsam das alles war. Ich schaute hinaus zum Himmel, sah den Mond und wie sein grelles Licht auf unsere Körper fiel bis ich schließlich das erste Mal dieses Gefühl von befreiter Lust empfand. Als mein Körper sich von der Anspannung erholte, lag ich schwer atmend auf dem Bett und spürte, wie Braig meine Stirn küsste. Es hatte sich so unbeschreiblich gut angefühlt aber...ich wollte mehr.

Meine Arme schlungen sich um Braig's Rücken und hielten ihn fest. „Alles in Ordnung, Laia?“ Ich nickte sanft und bettete mein Gesicht an seiner Nackenbeuge. „Ja...bitte, ich...“ Ich traute mich nicht, es auszusprechen, doch Braig nahm mir die Antwort ab. Er legte mir einen Finger auf die Lippen.

„Alles gut, ich verstehe. Bitte sag mir, wenn ich dir weh tue. Dann höre ich sofort auf.“

Schweigend nickte ich und schloss die Augen. Ich war so nervös, mein Herz raste so furchtbar. „Entspann dich.“ Vorsichtig hob Braig eines meiner Beine an. Seinen Körper auf mir zu spüren, so sehr seine Nähe zu fühlen beruhigte mich. Vorsichtig streichelte er meine Oberschenkel, mein Atem wurde ruhiger. Dann nickte ich vorsichtig. „Ich...ich glaube, ich bin soweit.“

Dann spürte ich, wie er langsam anfing in mich vorzudringen. Einen Moment lang war ich in der Versuchung mich zu verkrampfen, doch das hätte noch alles schlimmer gemacht. Ich seufzte und wimmerte und spürte, wie meine Hände sich zitternd in Braig's Rücken gruben.

Als ich komplett mit ihm vereint war, versuchte ich mich an das Gefühl zu gewöhnen. Mein ganzer Körper zitterte und mir war kalt. Tränen liefen mir die Wangen runter.

„Laia, geht es? Bitte sag, wenn ich anfangen soll. Ich warte, bis du so weit bist.“ Als sich mein Körper langsam entspannte, nickte ich und ich spürte, wie Braig langsam anfing in mich zu stoßen. Es fühlte sich anfangs so ungewohnt an. Mit jedem Stoß merkte ich aber, wie mir heißer wurde. Wie die Lust mehr Überhand gewann und ich mich anfing zu entspannen.

Irgendwann zog Braig das Tempo an, ich hielt mich an ihm feste, spürte, wie er immer wieder meine Wange küsste und lauschte meinem Stöhnen. Ich war glücklich. Meine Tränen waren versiegt. Ich hörte, wie Braig immer wieder meinen Namen in mein Ohr flüsterte und Schauer auf meiner Haut auslöste. Irgendwann schlung ich meine Beine um seine Hüften, hielt ihn feste und spürte ihn so intensiv. Wie sehr hatte ich mir gewünscht, dass diese Nacht nicht enden würde?

Als uns schließlich der Höhepunkt einholte, die Lust uns für einen kurzen Moment festhielt, sanken unsere Körper erschöpft auf das Bett. Schwer atmend lag ich da, spürte Braig's Gewicht auf mir und lauschte seinem Atem. Seine Finger hatten sich mit meinen verschränkt und hielten sie so stark feste, als ob er Sorge hätte, mich zu verlieren.

Als wir schließlich nebeneinander einschliefen, ich meinen Kopf auf seiner Brust bettete und meine Hand über seine Brust fuhr, wünschte ich mir, dass wir, so wie ich es ihm gesagt hatte, für immer zusammen bleiben würden. Aber diese Idylle sollte nicht von langer Dauer sein. Denn bereits die Tage darauf kehrte die Dunkelheit in Braig's Herz ein und sollte unser sowie das Leben aller für immer verändern.



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