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Die Reise ins Licht

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Die Reise ins Licht

Eine seltsame Unruhe weckt mich aus tiefem Schlaf. Das leise Schlagen eines Herzens und ein monotones Rauschen sind zu hören. Nichts Neues, keine fremden Stimmen, keine Bewegung. Alles ist wie immer und doch beschleicht mich dieses unbestimmte Gefühl der Furcht. Vielleicht eine Vorahnung?

Dunkelheit umgibt mich und die weiche Welt, in der ich mich befinde. Auch daran hat sich nichts verändert. Das Wasser, das mich umgibt, ist angenehm warm und still.
 

Mit den Händen fahre ich mir verschlafen über die Augen. Vielleicht habe ich nur geträumt und das Gefühl ist ein letzter Rest davon. Ich versuche nicht mehr darüber nachzudenken. Ganze neun Monate habe ich es mir hier gemütlich gemacht und nie ist etwas Schlimmes passiert.

Wobei, eine Kleinigkeit wird ganz allmählich zum Problem. So klein ich mich auch mache, viel Platz, um mich zu bewegen, habe ich nicht mehr. Meine weiche Welt schrumpft mit jedem Tag ein bisschen mehr.

Inzwischen kann ich nicht einmal mehr die Arme ausstrecken. Eingerollt um mich selbst, warte ich vielleicht auch einfach nur auf etwas: Auf ein Geräusch von außen, eine Berührung der Wände um mich herum, ein nettes Wort. Sonst ist es nie so leise, ständig rufen die verschiedensten Stimmen wild durcheinander, nur heute nicht. Das ist so ungewohnt. Keine hastigen Bewegungen, die mich durchschüttelten, kein Lärm, nur das stete Pochen und Rauschen.
 

Sachte Wellen umspülen mich, bringen ein bisschen Bewegung in meine Welt. Bin ich dafür verantwortlich? Ich habe mich nicht gerührt, keinen Zentimeter, trotzdem werden die Wellen stärker. Meine weiche Welt, zieht sich zusammen. Erschrocken taste ich danach. Harte Muskeln pressen sich fest an mich. Ich stoße energisch dagegen. Für solche Späße ist hier viel zu wenig Platz. Aufhören!

Eine helle Stimme schreit auf. Ich kenne sie, sie ist schon immer da gewesen.

Immer mehr Druck lastet auf meinem kleinen Körper. Panik überkommt mich. Beide Arme stemme ich gegen die warme Masse.

Die Stimme schreit erneut, dann wird alles wieder weit. Die Wellen im Wasser verebben.

Ist es vorbei? Ich stupse die weiche Masse an, nichts passiert. Erleichtert atme ich ein wenig Fruchtwasser, um mich vom Schrecken zu erholen, als mein Körper immer schwerer wird. Ganz allmählich lastet mehr und mehr Gewicht auf mir. Was ist jetzt wieder? Diese Mal liegt es nicht an den Wänden. Das Wasser, das mich seit jeher umgibt, verschwindet, versickert allmählich im Boden. Das ist irgendwie nicht gut, das kann gar nicht gut sein. Diese Schwere erträgt mein kleiner Körper nicht. Ich strample, versuche auf mich aufmerksam zu machen.

„Schatz, wach auf, meine Fruchtblase ist geplatzt!”, ruft die Stimme aufgeregt.

Was ist geplatzt? Hier darf nichts platzen, das ist doch mein zu Hause. Es ist zwar nicht mehr so gemütlich, wie früher, doch es ist alles was ich kenne, alles was ich brauche. Macht dass es wieder heile wird. 'Tu doch was!', bitte ich die Stimme inständig. Ich will nicht sterben, ich bin noch viel zu jung dafür.

„Was? Wer?”, erklingt verschlafen eine viel dunklere Stimme. Auch sie kenne ich gut, sie kommt manchmal zu Besuch und dann bekomme ich immer ein gutes Gefühl. Hoffentlich kann sie auch jetzt helfen.

„Geh, hole Anette. Ich brauch ne Hebamme!”

Gute Idee. Hol Hilfe, schnell, hier passiert etwas Schreckliches! Die Wände kommen näher, wieder schmiegen sie sich fest und immer fester an mich. Von der Druckwelle werde ich ein Stück getragen, dann wird alles wieder weich.

„Nein! Ich will ihn doch auf die Welt holen!”

Wohin will er mich holen? Ich gehe nirgendwo hin! Auch wenn sich die Wände gegen mich verschworen haben, gebe ich noch lange nicht auf. Schon wieder pressen sie sich eng an mich, tragen mich weiter.

„Verschwinde endlich! Ich hab keine Nerven für deine Spielchen!”, schreit sie.

'Genau gib es ihm', kommentiere ich. Wir brauchen hier professionelle Hilfe, keinen Laien.

Ein leises Schlurfen, ein lauter Knall und die dunkle Stimme ist verschwunden. Hoffentlich beeilt er sich. Längst sind die Wände nicht mehr weich. Um meinen Kopf spannt sich ein fester Ring. Das kann auf keinen Fall so bleiben, das halte ich nicht aus.

'He, liebste aller Stimmen, du, die du immer hier bist. Mach was!', rufe ich sie verzweifelt an und sie tut auch etwas: Sie schreit und ich rutsche ein weiteres Stück. Der Ring schließt meinen Kopf nun ganz ein, meine Nase wird mir ins Gesicht gedrückt, meinen Mund kann ich nicht mehr bewegen. Panik erfüllt mich, lässt meine Herz schneller schlagen. Das stete Pochen und das Rauschen meiner Umgebung, begleiten mich im selben Takt.

Wieder bewegen sich die Wände, meine Schultern werden eingedrückt, meine Arme pressen sich eng an meinem Körper. Das ist eindeutig die falsche Richtung, besser wir versuchen es mal anders herum. Bitte?

Aufgeregte Stimmen unterbrechen meinen Kampf um Platz. Die meisten kenne ich, ich habe sie schon oft gehört, aber sie sind keine Hilfe. Sie rufen nur wild durcheinander.

„Raus hier! Alle! Nur du nicht, du bleibst hier, damit ich dich für das hier hassen und verfluchen kann!"

Wer soll bleiben? Hoffentlich jemand, der weiß, was er tut. Na schön, meinetwegen auch jemand, der das nicht weiß. Hauptsache nicht die dunkle Stimme, die mich irgendwo hin holen will.

„Meinetwegen kannst du mir auch, wie beim letzten Mal die Hand brechen. Hauptsache ich verpasse das hier nicht."

Ich habe es geahnt. Natürlich er, wer sonst. Aber was meint er mit, beim letzten Mal? Das hier ist schon mal passiert? Wie schrecklich! Welches arme Wesen musste das hier bitte auch durchmachen?

Ein weiterer Schrei folgt, eine weitere Druckwelle befördert mich noch ein Stück durch den engen Kanal. Hier ist kein Platz mehr, merken die Stimmen das denn nicht? Hier geht es nicht weiter!

So werde ich also enden? Zerquetscht, weil ein paar unwissende Stimmen nichts dagegen unternahmen. Nie wieder werde ich mit dem langen Schlauch spielen, der an meinem Bauch befestigt ist. Nie wieder werde ich mit der Faust Dellen in die weichen Wände schlagen. Alles vorbei.

Wieder ertönt ein lauter Schrei, gefolgt von einigen Flüchen: „Ich hasse dich! Wir haben nie wieder Sex, das schwöre ich dir!“

Ja, nur ihr habt Probleme, was glaubt ihr denn, wie es mir hier geht?

„Ja, ja! Hast du nach den Zwillingen auch schon behauptet und nun liegst du hier“, lacht er.
 

Zusammengepfercht, meines Wassers beraubt, rutsche ich noch ein Stück tiefer. Wo soll das nur enden? Mir tut alles weh, ich will nicht mehr. Hat man das hier nicht größer bauen können? Aber nein, ich zwänge mich auch so hierdurch. Klar, habe ich doch Spaß dran. Wenn ich wieder zurück bin, werde ich Beulen machen, da wird euch Hören und Sehen vergehen.

He was ist das, da ist was kalt am Kopf. Hey, hier zieht es, macht das weg! Was ist das, das will ich da nicht haben.

Glaubt ja nicht, dass ich irgendwo hin gehe, wo es so arschkalt ist! Ein letzter Aufschrei und auf einmal ist alles kalt und hell und laut. Wo ist meine weiche Welt, wo das vertraute schlagende Herz? Auf einmal engt mich gar nichts mehr ein. Hier ist nicht einmal etwas. Wo bin ich nur gelandet? Das darf nicht sein. Bringt mich gefälligst zurück:

„Wähhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh!!!" Bin ich das eben gewesen? Gut so, was zu viel ist, ist zu viel. Gleich noch mal: „Wääähhhhh!“

Ein bedrohlicher Schatten beugt sich über mich. Ich kann einen verschwommen Umriss erkennen. Zwei Hände fahren unter meinen Körper, heben mich hoch. Hilfe! Ich werde entführt. Hey, nicht was um mich wickeln! Nein, weg damit, das kratzt! „Wähhhhhhhhhhhhh!", ja genau das sollt ihr hören, von jetzt an, für den Rest eures Lebens. Jetzt plärre ich euch mal voll. „Wäähhhhhh!", und noch mal, damit ihr auch genau wisst, dass mir das hier überhaupt nicht passt. Was habe ich denn verbrochen, um das zu verdienen? Was habe ich euch getan?

„Willkommen auf der Welt! Ich bin dein Papa", meint der merkwürdige Umriss. Ja du, das ist mir doch herzlich egal du. Bring mich gefälligst zurück!

„Und das da, ist deine Mama."

Hä, wer ist wo? Hier ist nur alles hell. Sicher dass du weißt, wovon du redest, du komischer Papa, du?

„Gib ihn mir!", murmelt erschöpft die Stimme, die ich zuletzt nur noch schreiend vernommen habe. Sie ist schwach, so habe ich sie noch nie gehört. Hoffentlich verschwindet sie nicht auch noch, sie ist doch alles, was mir geblieben ist.

Kalte Luft streift mich, ein Kribbeln zieht sich durch meinen Magen, dann werde ich auf weicher Haut abgelegt. Der Untergrund bewegte sich, auf und ab, im bekannten Rhythmus. Ein leises Bum Bum kann ich hören, es ist dasselbe Herz. Es ist nicht weg. Euer Glück, sonst hätte ich hier Terror ... gähn gemacht. Man, was für ein Tag. Hätte ich den doch nur verschlafen.

„Hallo Aaron!", erklingt ihre sanfte Stimme und ist genau so müde, wie ich.

'Ja, hallo auch ...', denke ich mir, '... und guten Nacht.' Damit machte ich die Augen zu und alles ist wieder schön dunkel. Mit dem leisen Geräusch des schlagenden Herzens, unter mir, gebe ich mich vorerst zufrieden. Wenn ich nur erst mal ausgeschlafen habe, werde ich den seltsamen Stimmen schon beweisen, dass ich von nun an, viel lauter sein kann, als sie alle zusammen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  Brooky
2021-08-23T22:32:04+00:00 24.08.2021 00:32
Oh man, ich hab's schon wieder getan. Kannst du Mal aufhören, so gute Stories zu schreiben 😂
Nein Quatsch. Man, hab ich gelacht, als die Schimpftirade los ging. Genau so stelle ich mir das vor bei einer Geburt. Schön, das Ganze auch Mal aus der Perspektive eines Säuglings zu lesen. Finde ich echt faszinierend und habe ich mir bisher tatsächlich noch nie so große Gedanken zu gemacht. Jetzt schon. Danke für den Einblick in eine möglicherweise zutreffende Erfahrung von Säuglingen. Schade eigentlich, dass es dieses Phänomen der infantilen Amnesie gibt und man sie deshalb nicht dazu befragen kann, wie sie die Geburt nun wirklich empfunden haben 🤔
Ob es aber auch Menschen gibt, die sich daran erinnern können? Zumindest gibt es ja unterschiedlich stark ausgeprägte Amnesien das Alter betreffend. Manche verlieren die Erinnerung an die ersten 2, andere an die ersten 4 Jahre. Das ist ja schon ne ganze schön große Spanne. Ob es auch Menschen gibt, die sich an mehr erinnern können? Das Thema bespricht man ja normalerweise nie mit anderen, warum auch? Aber wenn, dann wäre es ja wirklich spannend, wenn man jemanden treffen würde, der sich genau an diesen Moment eben doch noch erinnern könnte 😉
Antwort von:  Enrico
24.08.2021 07:02
So so, du arbeitest dich also jetzt durch all meine Geschichten durch, ja?
Ich liebe diese Story auch. Mit der habe ich mal eine Lesung gemacht. Kam sehr gut an und hier ist sie YUAL 2018 geworden. Ich mag es mich in neue Sichtweisen reinzufühlen und hab einen Hang für freche Charakter^^ die ein bisschen egozentrisch sind. Wobei ein Baby ja nur sich kennt, also müssen die wohl zwangsläufig egozentrlich sein.
Ob es wohl jemanden gibt der sich daran erinnern kann ist eine gute Frage. Müsste man mal die Menschen mit eidetischem Gedächnis fragen die nichts vergessen können.
Meine persönlich erste Erinnerung ist tatsächlich kurz nach der Geburt. Ich war ein Frühchen und musste deswegen ständig gewogen werden. In der DDR war man dabei nicht besonders einfühlsam. Da gab es so große Metallwagen die arschkalt waren und wo man einfach nackt drauf gelegt wurde. Daran kann ich mich noch erinnern. Was ist denn deine erste Erinnerung?
Antwort von:  Brooky
24.08.2021 08:54
Gute Frage...da muss ich tatsächlich glaub ich was länger drüber nachdenken. Ich bin immer schnell, mir neue Dinge anzueignen, habe dabei aber immer das Gefühl, dass andere Dinge dafür schneller weichen müssen. Ich weiß es, ehrlich gesagt, nicht...und ja, darüber habe ich auch nachgedacht. So ein Gedächtnis ist vermutlich Fluch und Segen zugleich. Dass man sich an alles Gute genau erinnern kann, mag vielleicht gut sein, gleichwohl erinnert man sich dann aber auch genau so genau an alles Schlechte. Ich glaube, das ist dann wohl eine schwere Last, vor allem, wenn es dann auch noch etwas ist, was nicht "normal" ist, sondern etwas Besonderes. Und wie Menschen mit "Sachen" umgehen, die etwas Besonderes sind...naja...

Dass du einen Hang zu egozentrischen Charakteren hast, ist mir ja noch gar nicht aufgefallen 😱😋
Gleichermaßen hast du aber auch nen Hang dazu, diesen Menschen auch immer eine Art Gegenpol gegenüber zu stellen. Ich glaube, das ist auch das, das mich an deinen Storys so fesselt ;)
Antwort von:  Enrico
24.08.2021 09:08
Ich denke auch das das Fluch und Segen zu gleich ist. Wie du schon sagst man vergisst gar nichts und es gibt so vieles was wir doch gern vergraben und nie wieder ausbuddeln wollen.

Danke^^. Ja das ist wohl so. Ich mag die Dualität des Lebens. Ganz im Sinne von Jing und Jang. Es ist so spannend wenn beides aufeinander trifft und beginnt sich aufeinander einzuschwingen.
Von:  Scorbion1984
2020-06-09T10:45:01+00:00 09.06.2020 12:45
Ich habe zu einer Zeit entbunden wo es diesen ganzen technischen Schnickschnack noch nicht gab ! Männer waren auch unerwünscht während der Geburt ,durften erst rein ,als man schon im Zimmer lag ! Die Babys hat man nur während der Stillzeit gesehen ,ansonsten lagen sie im Sauglingszimmer ,das ging so bis man nach Hause konnte . Männer durften nur zu den Besuchszeiten kommen . Erst zu Hause bekam man das alles mit was es bedeutet ein Baby zu haben . Nach einigen Anlaufschwierigkeiten hatte man dann aber den Dreh raus .
Antwort von:  Enrico
09.06.2020 13:35
Ja das war bei meiner Geburt auch noch so. Mich haben sie zu früh geholt, da kam ich sogar noch in ein anderes Krankenhaus als meine Ma und meine Eltern durften mich 6 Wochen lang nur durch eine Glasscheibe sehen. Die haben mich kurz hoch gehalten, dann durften meine Eltern wieder gehen. Da ist es heute doch schon viel schöner. Gerade bei Frühgeburten ist der Kontakt zur Mutter unheimlich wichtig. Zum Glück hat man da inzwischen dazu gelern.
Von:  Kerstin-san
2018-06-09T09:09:16+00:00 09.06.2018 11:09
Hallo,
 
auch mich hat die Säuglingsperspektive überrascht, aber gerade in Kombination mit dem Säugling als Ich-Erzähler wirkt die Geburt einfach viel intensiver und auch ein ganzes Stück weit beängstigender. Ich fand, dass du die Gefühle und Gedanken sehr präzise auf den Punkt gebracht hast. Gerade die Panik zu Beginn, als die Fruchtblase platzt und die ersten Wehen einsetzen, kam klasse raus.
 
Ich hab mir bisher noch nie Gedanken darüber gemacht, wie wohl ein Säugling die Geburt empfindet, wie es sich für ihn anfühlt aus der vertrauten Umgebung gerissen zu werden, von daher fand ich deine Idee für den One-Shot richtig klasse.
 
War vielleicht nicht so geplant, aber an den Stellen als die werdende Mutter den Vater herunterputzt und das Baby sie gedanklich darin bestärkt, musste ich echt vor mich hingrinsen. Scheint jedenfalls so, als würde es sich schon mal richtig viel vornehmen, um seine Eltern auf Trab zu halten.
 
Liebe Grüße
Kerstin
Antwort von:  Enrico
11.06.2018 10:05
Vielen Dank für dein Kommi, habe mich sehr darüber gefreut.
Ich mag es mal ganz andere Perspektiven einzunehmen und mich dahinein zu versetzen. Wir denken ja immer das Säuglinge ja noch gar nicht so viel mitbekommen und was sie in den ersten Wochen erleben später eher vergessen haben. Ich denke aber das die kleinen Würmchen schon viel mehr verstehen und empfinden, als wir ihnen zugestehen. Liegt vielleicht auch ein bisschen daran, das ich an Wiedergeburt glaube und für mich eben die kleinsten schon vollwertige Menschen im Geiste sind und wie wäre es da diese Geburt durchlaufen wenn man das alles ganz Bewusst erlebt. Was für ein Schock wenn es doch neun Monatelang weder hunger noch durst, kälte und Licht kennt. Das muss einem doch wie ein kleiner Tot vorkommen^^.

Die Stelle die du genannt hast fand ich selbst sehr lustig. Habe überhaupt die ganze Zeit lachen müssen beim Schreiben. Ich mag diesen egozentrischen Charakter des Säuglings und da er ja neun Monate auch nur sich hatte, fand ich das sehr passend. Wir wissen ja wie die Sache aussegeht, aber für ihn muss es einfach nur schrecklich sein^^. Ja, zu leben ist eben nicht einfach.

Mfg. Enrico
Von:  _Delacroix_
2018-04-05T17:54:58+00:00 05.04.2018 19:54
Ich bin sehr fasziniert von der Perspektive, die du für diese Geschichte gewählt hast.
Finde ich wirklich originell. (Und sehr passend.^^)
Antwort von:  Enrico
05.04.2018 20:41
Freut mich dass ich dich mit auf die Reise nehmen konnte^^.
Von:  Berrii
2018-04-05T17:44:46+00:00 05.04.2018 19:44
Das ist so schön passend geschrieben :)
Vorallem dieser Moment, wenn das Kindchen wieder bei Mama auf der Brust liegt.... War bei uns auch so, da war sofort wieder alles gut! <3
Antwort von:  Enrico
05.04.2018 20:43
Ah gut, dann habe ich das so richtig gemacht. War leider noch nie bei einer Geburt dabei und habe mich einfach nur in die Situation des Säuglings reinversetzt. Dabei merkt man erst mal wie wichtig das ist das Mutter und Kind so schnell wie möglich zusammen kommen. Aus Sicht des Kindes ist ja alles so neu und es hat sicher auch sehr gelitten und Schmerzen gehabt. Da muss es ungemein beruhigend sein etwas bekanntes wiederzufinden. Schön das es bei euch auch so war^^ und ihr die Möglichkeit dazu hattet. Ist ja leide nicht bei allen Geburten so.
Antwort von:  Berrii
05.04.2018 20:49
Unsere Geburt war zwar alles andere als bilderbuchmäßig, aber ich finde es toll, das du die Geschichte geschrieben und dir dazu Gedanken gemacht hast. Ich glaube, wenige befassen sich mit diesen Gedankengängen, vorallem wenn man mal darüber nachdenkt, was für ein Schock es für ein Kind ist, per Kaiserschnitt geholt zu werden - dann schneidet da plötzlich jemand ein Loch in die Decke und zerrt einen so mir nichts dir nichts ohne jegliche Ankündigung aus der gewohnten Umgebung raus.
Geburt ist ganz klar Stress, für beide Seiten, aber dabei werden ja auch so viele Hormone ausgeschüttet, die auch wiederum beide Seiten benötigen. :)
Antwort von:  Enrico
05.04.2018 20:56
Stimmt ich habe in meiner Ausbildung zum Kinderpfleger auch viel darüber gelernt wie wichtig die natürliche Geburt ist, über die Vorbeugung der Wochenbettdepression bis hin zur Milchbildung die Hormone sind eben sehr wichtig und auch der Weg den beide dabei gehen müssen. Selbst das herausziehen am Kopf von der Mutter die Überdehnung die dabei im Genick entsteht wäre eigentlich auch wichtig. Leider entscheiden sich viel Mütter neuerdings für den Kaiserschnitt selbst wenn er nicht medizinisch notwendig ist. Ich denke auch das die Kinder sehr viel mehr mitbekommen und unterbewusst abspeichern als die normale Schulmedizin ihnen zugesteht.
Antwort von:  Berrii
05.04.2018 21:03
Es wird aber auch schnell zum KS geraten. Ich lag über 2 Tage im Kreissaal, das bedeutet fürs Klinikum vorallem, das der Raum blockiert wird - und sie benötigen den Platz halt, weil ja ständig Krankenhäuser ihre Kreissäale schließen, mal ganz abgesehen vom Hebammenmangel. Da ist ein Kaiserschnitt für das KH komlortabler. Und es bringt ihnen mehr Geld ein.
Antwort von:  Enrico
05.04.2018 21:06
Heftig, es geht echt im Gesundheitswesen schon lange nicht mehr um den einzelnen Menschen.
Antwort von:  Berrii
05.04.2018 21:10
Nein, das sowieso nicht


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