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Die Sache mit den Nachrichten

Sasuke × Naruto
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallu - und sorry, dass das hier später kommt, als geplant. So viel zu einem zwei-Wochen-Rhythmus. Den können wir getrost in die Tonne kloppen. Daraus wird nichts.
Versprochen ;-;

Hier sind ein, zwei Zeitsprünge von der Gegenwart zu "der Nacht" und wieder zurück. Aber die sollten eigentlich gut zu erkennen sein :)

Übrigens habe ich gemerkt, dass im letzten Kapitel wirklich wenige Zeilenumbrüche waren, was ich persönlich gar nicht leiden kann. Hier habe ich es hoffentlich besser gemacht und zu große Blöcke vermeiden können.

Außerdem hat diese FF mit Schokoladensticks von abgemeldet ein Fanart bekommen. Dankkeschön *.* Komplett anzeigen

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Drittens

Ich kann mir gerade so ein Seufzen verkneifen, als ich endlich aus dem überfüllten Bus steigen kann, der jetzt schlagartig leer wird. Ich stecke mein Handy, das die ganze Fahrt über traurig ruhig geblieben ist, zurück in die Hosentasche. Neji hat keinen dummen Kommentar abgegeben und nicht einmal meine Mutter hat mir geschrieben. Nach all den Jahren, die ich nun alleine wohne, hat sie immer noch die Sorge, ich würde verhungern und fragt mich regelmäßig, ob ich auch gefrühstückt oder mir wenigstens wie ein kleiner braver Junge eine Brotdose mitgenommen hätte. Ich glaube, sie will es immer noch nicht so ganz wahrhaben, dass sie keine Kinder mehr im Haus hat, die sie versorgen muss und kann. Mein Vater ist außerhalb seiner Arbeit eher der unkomplizierte Typ, der die Sachen so nimmt, wie meine Mutter es ihm vor die Nase setzt. Im Haushalt hat eindeutig sie das Sagen, aber das sollte man ihm lieber nicht zu Ohren kommen lassen.

Es ist unüblich, dass mich niemand anschreibt. Irgendjemanden gibt es normalerweise immer, der eine Nachricht schickt. Und sei es in der noch so unsinnigsten Gruppe, zu der man mal wiedereingeladen wurde. Ich bin nicht wirklich enttäuscht, wundern tut es mich trotzdem. Und dann ist da noch diese leise Stimme in meinem Hinterkopf, die mich daran erinnert, dass ich eigentlich doch auf etwas oder jemanden warte …

Ich werde von hinten angerempelt und stolpere deshalb fast in die Person vor mir. Natürlich steigen alle bis auf ein paar alte Leute an der Haltestelle vor der Uni aus, der Gehweg ist zum Brechen überfüllt und ich frage mich wie schon so oft, warum ich nicht einfach mit dem Fahrrad fahre. Warum habe ich schließlich eines? Ich bräuchte wahrscheinlich nicht einmal so viel länger als mit dem Bus, weil ich dann kürzere Wege fahren könnte. Aber die Faulheit siegt, wie schon so oft.

Allerdings würde ich dann sicherlich auch so einiges verpassen, weil die Fahrradständer auf der anderen Seite des Campus sind – und das, was sich gerade vor meinen Augen abspielt, möchte ich auf keinen Fall missen. Mitten auf der großen, ansonsten meist leeren Grünfläche vor dem Hauptgebäude hat sich untypischerweise eine Menschenmenge angesammelt, die allesamt auf einen tristen Masten starren und tuscheln. Ab und zu kann ich einige Mädchen kichern hören, ein Kerl ruft aus voller Kehle, was für ein 'krasser Scheiß' das sei. Manche haben den Kopf in den Nacken gelegt, andere Fotografieren das Ding sogar, als würde es dadurch mehr zu sehen geben. Fest sieht es schon ein wenig lustig aus, wie sie da alle herumstehen und nichts tun.

Kurz überlege ich, ob ich auch stehenbleiben soll. Dann schüttle ich innerlich den Kopf über mich selbst. Was für ein Schwachsinn. Die Leute tun so, als wäre dieser Mast ein neues Weltwunder oder ähnliches. Ich gehe weiter, muss aber trotzdem unweigerlich grinsen, ob ich will oder nicht. Wahrscheinlich hätte ich auch angehalten, wenn ich es nicht besser wüsste. Das muss ich doch zugeben. Ein bisschen komisch ist es ja schon.
 


 

Eigentlich denke ich, dass Kerl mich zu ihm bringt – das ist zumindest das, worauf ich aus bin. Aber als ich allerdings irgendwann erkenne, dass Kerl zielstrebig die Uni anstrebt, muss ich stutzen. So viel getrunken hat er nun auch wieder nicht, dass er sie mit seiner Wohnung verwechseln könnte, oder? Wenn das überhaupt möglich ist. Ich fände es jedenfalls nicht gerade so prickelnd, in der Uni zu wohnen. Kerl kann einfach nicht sturzbetrunken sein. Und selbst wenn es so sein sollte, dann hätte ich das auf jeden Fall bemerkt, immerhin hängen wir seit einigen Stunden aneinander … Noch nicht einmal verlaufen können wir uns, die Straßenlaternen erleuchten die Wege genug um zu sehen, wohin wir gehen und Straßenschilder sind auch nicht unbedingt zu übersehen.

Die kalte Nachtluft ist eine nette Abwechslung zu der stehenden Luft in Inos Wohnung. Sie drückt sich zwar schwer auf meinen Kopf und ich hoffe, keine Kopfschmerzen zu bekommen. Gleichzeitig klaren meine Gedanken wieder etwas auf und ich denke nicht nur noch daran, dass ich Kerls Lippen sehr gerne wieder bei mir, an mir, auf mir hätte. Ich habe keine wackeligen Beine mehr und kann mich wieder auf meine Umgebung konzentrieren, nehme wahr, was um mich herum passiert (und dass wir aller Wahrscheinlichkeit nach nicht in die richtige Richtung laufen).

Unser Weg irritiert mich immer mehr und es scheint nicht so, als würden wir irgendwann noch einmal abbiegen. Erst recht nicht, als wir nach wenigen weiteren Minuten tatsächlich auf dem Campusgelände ankommen.

"Was machst du?", frage ich ihn daher und klinge dabei leider sehr verwirrt. "Das hier ist die Uni. Hier wohnt keiner." Selbst die Studentenwohnheime, wenn er in einem wohnen sollte, liegen nicht hier. Viel eher sind wir vorhin schnurstracks an ihnen vorbeigelaufen.

"Ich muss nur kurz etwas holen, aber ich brauche Hilfe dabei." Kerl schaut mich ernst an, ehe er plötzlich anfängt, breit zu grinsen. Er hat doch jetzt nicht vor, hier einzureichen? Dann bleibt er urplötzlich stehen und bringt mich zum Straucheln, da wir uns wie die Blöden aneinander festklammern. Vielleicht kann ich wieder klarer denken und ich befinde mich nicht mehr in dem Zustand, in den er mich, als er sich vorhin gegen mich drückte, gebracht hat, meine Hände bleiben trotzdem gerne an seinem Körper.

"Hier ist etwas, das mir gehört", berichtet Kerl weiter und deutet mit seinem Finger nach oben.

"Hier?" Ich fühle mich tatsächlich dumm. Was sollte hier schon sein? Ich gucke sogar in den nachtschwarzen Himmel, nur weil er dorthin zeigt, aber da ist nichts. Natürlich nicht. Ich fühle nicht nur, ich verhalte mich sogar dumm …

"Hier." Er haut mit Nachdruck gegen die Stange, an der das Schild hängt, auf dem der Name der Uni steht. Darunter hat irgendein Idiot einen Smiley mit Edding gemalt. "Das Schild gehört mir."

Leider lallt er noch immer nicht, hat auch keinen weiteren Tropfen mehr getrunken, denn dann gäbe es eine Entschuldigung für sein fragwürdiges Verhalten, aber er ist lediglich angeheitert. Ganz langsam fange ich an, an Kerl zu zweifeln. Und ich glaube auch zu verstehen, warum die anderen auf der Party ihn als einen Idioten abgestempelt und ihn mehr als nur einmal stumm belächelt haben.

"Und warum?", frage ich und trenne seine Hand unauffällig von meinem Arm.

"Siehst du den Smiley? Den habe ich da hingemacht, also gehört das Schild mir!"

Damit wissen wir jetzt also immerhin, wer besagter Idiot ist. Im Moment scheint er wirklich zu glauben, dass die Welt so funktioniert und er einen Rechtsanspruch auf das Stück beschmiertes Metall hat, so entschlossen wie er schaut.
 

Ich schwöre, ich will das nicht, aber irgendwie finde ich mich in der Situation wieder, in der Kerl seine Schuhe ausgezogen hat, wackelig auf meinen Schultern steht und mit etwas, das sich wie sein Schlüsselbund anhört, ich aber nicht sehen kann, an dem Schild werkelt. Er flucht leise vor sich hin, es klimpert immer wieder und ich habe meine Mühe, Kerl festzuhalten. Handwerklich begabt scheint er jedenfalls nicht zu sein, denn er braucht unglaublich lange dafür, dass er eigentlich nur ein paar Schrauben und Muttern zu lösen hat. Nicht, dass ich es besser könnte, aber so viel Zeit kann das ganze nun auch wieder nicht in Anspruch nehmen.

Es knallt unglaublich laut, als das Schild plötzlich in das kurzgemähte Gras knapp neben meinen Füßen hinunterfällt und ich bin froh, dass ich vor Schreck nicht zusammengezuckt bin. Mit meiner zusätzlichen Last wäre das sicherlich nicht gut ausgegangen. Und deshalb (und auch, weil er langsam schwer wird) bin ich froh, als Kerl endlich sehr ungelenk von mir hinunterklettert und wieder in seine eigenen Schuhe schlüpft. Sekunden danach wirft er sich in meine Arme und jubelt. Dann küsst er mich – und zwar genauso ungestüm wie in den Minuten, bevor wie die Party verlassen haben.

Verdammt, meine vorherigen Zweifel sind von jetzt auf gleich verschwunden und ich weiß wieder, warum ich bei ihm bin. Nicht, um das blöde Zeichen vor der Uni zu klauen, sondern weil Kerl mich geil gemacht hat und ich mir trotz meiner anfänglichen Unlust nun doch etwas erhoffe. Trotzdem ist es mir etwas unangenehm, dass er plötzlich sein Knie zwischen meine Beine schiebt, sich gegen mich drück und mir seine Zunge in den Hals schiebt. So sehr mich das auch anmacht, wir sind hier immer noch in der Öffentlichkeit. Menschenleer, aber öffentlich!
 

"Lass uns weitergehen", murmelt er gegen meine Lippen, küsst noch mehrmals meine Mundwinkel und dann lässt er mich los.

Die Stelle, an der seine Hand meinen Nacken gehalten hat, fühlt sich traurig kalt an und ich beeile mich, das Schild auf der einen Seite anzuheben, um es mit Kerl zusammen zu ihm zu tragen. Je schneller wir bei ihm waren, desto besser.
 

Schnell muss so ungefähr die Übertreibung des Jahrhunderts sein, denn die Zeit, die wir brauchen, bis wir bei Kerl angekommen sind, ist alles andere als schnell. Ich kann nicht genau sagen, wo wir langgehen, aber ich weiß, dass die Uni ganz bestimmt nicht auf dem Weg von Inos Party liegt und wir nur für dieses Schild einen riesigen Umweg gegangen sind. Es muss Kerl gerade echt wichtig gewesen sein, dass er das Ding bekommt, wenn er extra dafür diese Umstände auf sich nimmt. Wir laufen bestimmt noch über eine halbe Stunde mit dem Ungetüm durch die halbe Weltgeschichte, ehe wir vor einem alten, aber dennoch schönem Haus stehenbleiben, uns endlos viele Treppen hochschleppen, eine Wohnung betreten und Kerl dann endlich, endlich die Tür seines kleinen, vollgestellten Zimmers hinter sich schließt. Er scheint der Anzahl der Räume nach in einer WG zu wohnen, sein Mitbewohner allerdings nicht da. Vielleicht auch auf der Party und noch nicht zurück – was ich natürlich alles andere als störend finde. Bei bestimmten Aktivitäten zu wissen, Zuhörer zu haben, finde ich weniger anregend.

Ein aufgeregtes Ziehen macht sich bei den Gedanken an das, was wir gleich passieren wird, in meinem Körper breit. Es wird zusätzlich nicht besser, als Kerl das Unischild auf der Matratze seines Bettes abstellt und es gegen das hohe Fußende lehnt. Der Blick, den er mir daraufhin zuwirft, lässt mich … Sagen wir, ich bekomme keine weichen Knie, aber für genau diese Sekunde vergesse ich, ob ich gerade beim ein- oder ausatmen bin.

"Hey, du", sagt er weiter, legt den Kopf schief und stellt sich wieder vor mich. Er hakt seine Finger in meine Gürtelschlaufen, sodass ich vorsichtig gegen ihn stoße.

"Hmm", summt er. "Du musst wirklich mal ein bisschen mehr lächeln. Du siehst fast schon ein wenig traurig aus." Er lässt meine Hose los, drückt seine Zeigefinger dafür in meine Mundwinkel und zieht sie nach oben.

Ich rolle nur mit den Augen. Ich sage doch, ich habe hier tatsächlich einen Idioten abbekommen. "Halt einfach die Klappe."

Ich nehme seine Hände von meinem Gesicht, lasse sie allerdings nicht los und küsse ihn wieder. Sein Mund ist ein wenig kalt, aber das stört mich nicht. Auch meine Lippen sind noch etwas frisch und der Kuss fühlt sich im ersten Moment ein wenig merkwürdig an. Allerdings wird sich das in den nächsten Minuten sicherlich auch wieder ändern. Es dauert nicht lange, bis Kerl sich aus meinem Griff befreit und seine Arme um mich schließt. Sein Mund mag kalt sein, aber sein Oberkörper ist aufgrund seiner Jacke angenehm warm geblieben und eventuell werde ich doch wieder etwas wackelig auf meinen Beinen.
 

Es hat Zeit und einen großen Anteil Eigeninitiative gedauert, doch jetzt liegen wir auf seinem Bett. Meine Klamotten haben sich fliegend von meinem Körper verabschiedet. Kerl hat noch immer seine Hose an und bis jetzt habe ich es nur geschafft, ihm mit meinem Fuß unauffällig eine Socke auszuziehen. Socken sind die größten Stimmungskiller, die man sich nur vorstellen kann, falls das noch nicht bekannt sein sollte.

Kerl hatte sich wie schon auf der Party an mich geschmissen, aber keine weiteren Absichten gezeigt. Er hat meine subtile Andeutung, sein Shirt auszuziehen, nicht wahrgenommen oder verstanden und hat auch keine Anstalten gemacht, weiterzugehen. Wir standen noch immer auf dem gleichen Fleck in seinem keinen Zimmer und sind nicht einen Schritt weiter Richtung Bett gegangen. Ich weiß nicht, ob er sich unsicher war, wie weit er gehen durfte, aber spätestens nachdem ich mein Oberteil ausgezogen und irgendwo hinter mich geworfen habe, sollte ihm klar sein, was meine Absichten sind. Er hat einmal hart geschluckt und meine Brust angestarrt. Sein Blick wirkte dabei leicht überlegend, halb fasziniert.

"Du kannst auch anfassen", habe ich ihn geneckt und scheinbar holte ihn dies aus seine Starre, denn daraufhin streckte er mir nur die Zunge heraus, grinste und drückte seine Hände anschließend doch noch gegen mich.

Es hat eine Menge Überzeugungskraft gekostet, um ihn zum Handeln zu bekommen, aber letztendlich hat er sich nicht mehr zurückgehalten. Wir haben noch weitere Klamotten verloren und sind auf sein ungemachtes Bett gestolpert, in dem wir jetzt liegen. Vielleicht bilde ich es mir nur ein, dass seine Berührungen ein wenig zaghaft sind. Mir würde es nicht gefallen, wenn er ein Grobian wäre, mit Samthandschuhen muss er mich trotzdem nicht anfassen. Ich werde schon nicht unter ihm zerbrechen. Hier ist niemand aus Porzellan oder Zucker gemacht. Ich kann nicht sagen, ob er vielleicht auch einfach nur unsicher in seinem eigenen Handeln ist, aber ich versuche, mir das nicht anmerken zu lassen. Hoffentlich bemerkt er selber, dass das, was er da tut, gut ist und mir ganz eindeutig gefällt. Ich muss gestehen, dass ich in solchen Sachen nicht unbedingt der geduldige Typ bin, der im Notfall auch erklärt, wie und wo man angefasst werden möchte und sich alle Zeit der Welt lässt.

Denn die habe ich nicht – und bei einem praktisch Fremden schon gar nicht.
 

"Oh", macht Kerl überrascht, als ich mich von ihm und ihn dafür wiederum auf mich rolle.

Es hat ganze fünf Sekunden gedauert um zu bemerken, dass er genau gar nichts tut, wenn ich mich über ihm befinde. Und damit ich nicht genervt werde, müssen die Pläne geändert werden. Ich sehe schon, dass das hier doch komplizierter wird als angenommen. Ich will gerade schon die Augen verdrehen, als Kerl plötzlich wieder die Initiative ergreift. Er stützt sich mit dem einen Arm ab und beugt sich zu mir runter. Wie auch schon auf der Party beginnt er damit, meinen Nacken zu küssen und sogar vorsichtig an ihm zu knabbern. Seine andere Hand findet meine Hüfte. Nur mit den Fingerspitzen fährt er meine nackte Seite auf und ab. Mit gefällt das, aber ich muss wegen des Gefühls trotzdem zusammenzucken. Kerl schnaubt einmal amüsiert gegen meinen Hals, dann taucht sein Gesicht wieder in meinem Sichtfeld auf. Ganz kurz grinst er, möchte vielleicht etwas sagen, aber ich lege ihm eine Hand in seinen Nacken und ziehe ihn zu mir. Meiner Meinung nach passen seine Lippen sehr gut gegen meine, ich werde nicht müde von ihnen und die Art, wie Kerl mich küsst, macht sein Zögern wieder wett.

Seine Brust drückt gegen meine und ich merke, dass nicht nur ich angespannt bin. Kerl hat keine großartigen Muskeln, aber an der Art und Weise, wie seine Oberarme sich abwechselnd an- und entspannen kann ich erkennen, dass ich mit meiner vorherigen Vermutung, dass er Sport macht, auf jeden Fall richtigliege. Ich bin dabei, ein Bein weiter zwischen seine zu schieben, als er mich plötzlich in die Seite kneift. Einmal, dann noch einmal und ich ziehe bei beiden Malen erschrocken die Luft ein.

"Lass das", funkele ich ihn wütend an, doch Kerl blinzelt nur neckisch zurück.

"Wieso?", fragt er mich aufziehend und zieht mit den Fingern kleine Kreise an der Stelle, an der er eben noch zugekniffen hat. "Magst du das etwa nicht?"

Ich gebe ihm sicherlich keine Antwort auf diese rhetorische Frage, dafür aber hoffentlich ein sehr eindeutiges Zeichen. Ich hebe mein Bein und drücke ihm zusätzlich meine Hüften entgegen, dann schaue ich ihn erwartungsvoll an. Ich sage es, wie es ist (nicht zu ihm natürlich): ich bin hart, er hat noch immer seine Jeans an, die etwas rau gegen mich reibt und ich möchte, dass er sie verdammt noch mal endlich auszieht.

Kerl starrt aus seinen blauen Augen zurück, sein Atem ist zittrig und schlägt heiß gegen mich und dann – dann lässt er sich vorsichtig auf mir nieder. Seine Hand an meiner Hüfte verlässt ihren Platz, streicht sich langsam über meine Brust und dann über mein linkes Schlüsselbein. Schließlich stützt er sich zu beiden Seiten meines Kopfes auf seinen Armen ab, hebt seinen Oberkörper aber nur so weit von mir, dass er mich anschauen kann.

"Ich …", beginnt er, fängt an zu schmunzeln, sagt aber nichts weiter. Stattdessen stößt er einige Male gegen mich. Verdammt. Endlich. Nach einer halben Ewigkeit.

Er beugt sich zu meinem Mund hinunter, nimmt meine Unterlippe vorsichtig zwischen seine Zähne und zieht leicht an ihr. "Hm … du bist ungeduldig", nuschelt er und lässt mich wieder frei.

"Ach was", gebe ich herausfordernd zurück, warte aber nicht weiter und verwickle ihn erneut in einen Kuss. Wir bewegen uns etwas ungelenk gegeneinander und ich versuche, mein Bein aus seinen zu befreien, damit er zwischen mir liegen kann und wir mehr Bewegungsfreiheit haben. Nach seiner Untätigkeit vorhin scheint es überflüssig zu fragen, wer was in welcher Position tun wird.

Allerdings komme ich mit meinem Vorhaben nicht weit. Kerl hält mein Bein fest gefangen (ja, er hat wirklich kräftige Oberschenkel, jetzt weiß ich es), sodass ich nicht von ihm loskomme. Dann versuche ich es ohne weitere Umschweife an seiner Hose. Ich schaffe es irgendwie, den Knopf zu öffnen, kann meine Hände aber nicht weiterbewegen, weil er sie zwischen unseren Körpern gefangen hält.
 

Oh man. Braucht er eine Extraeinladung, oder was?
 

"Dreh dich um", murmelt Kerl, küsst mich kurz, ein- zwei- drei Mal, erhebt sich von mir und hilft mir dann, mich auf meine rechte Seite zu drehen. Ich habe gerade noch Zeit, ihm nach dem Warum zu fragen, aber da beginnt er auch schon wieder, mit den Fingerspitzen Kreise auf meine Hüften zu zeichnen und mit seinem Mund meine Wirbelsäule abzutasten. Die Muskeln in meinem Rücken ziehen sich unweigerlich wieder zusammen, drücken mich durch. Ich würde gerne selber etwas machen, aber von meiner Position aus bin ich machtlos. Das einzige was ich tun kann ist abwarten. Nicht, dass das etwas Schlimmes wäre, schließlich ist Kerl nicht untätig und gut in dem, was er macht. Ich kann ihm lediglich signalisieren, dass ich ungeduldig werde.

Also drücke ich meinen Hintern gegen seinen Schritt. Seine Hose fühlt sich zu rau gegen meine Haut an und der geöffnete Knopf liegt auch nicht gerade angenehm auf meinem Steißbein. Aber ich will mich nicht beschweren. Auch er ist hart und stöhnt mir einmal verhalten in das Ohr, nachdem er von meinem Rücken abgelassen hat. Es dauert keinen Herzschlag, bis sich eine Gänsehaut über meinen Körper legt und ich mir aufgrund dieses anregenden Geräusches auf die Lippe beißen muss.

Ich versuche, meinen Kopf in Kerls Richtung zu drehen, was mir natürlich nicht gelingt und ich greife nach seiner Hand, die auf meiner Hüfte liegt und wieder damit begonnen hat, leicht in sie hineinzukneifen.

"Komm schon", murmele ich und hoffe, dass er wirklich versteht, dass ich nicht noch weiter warten möchte. Irgendwann wird es auch zu viel des Guten.

Kerl lacht lautlos gegen meinen Nacken, stößt dabei Luft aus der Nase aus. Dann verstummt er plötzlich, löst seine Hand aus meiner und führt sie genau in die Richtung, in der ich sie haben möchte. Ich merke genau, wie er schon wieder zu zögern beginnt. Ganz kurz, für einen Augenblick vielleicht, dann bewegt er sich weiter.

Er macht ein elend langsames, quälendes Spiel daraus. Er stoppt wieder, bewegt sich, zögert. Gleichzeitig sind es nur wenige Sekunden, bis er mich endlich umschließt. Ich kann nicht anders und stöhne leicht auf und schließe die Augen. Seine Fingerspitzen tasten mich ab, bewegen sich ein wenig. Dann nimmt Kerl seine Hand wieder weg. Ich unterdrücke ein genervtes Seufzen und beschließe, abzuwarten.
 

Aber da kommt nichts.

Nur sein Arm, der um mich geschlungen liegt, wird immer schwerer.
 

Eigentlich weiß ich, was passiert ist. Der immer tiefer werdende Atem an meinem Nacken ist Bestätigung genug, aber ich drehe mich trotzdem um. Kerl liegt tatsächlich da, den Mund einen Spalt breit geöffnet und ist eingeschlafen.

Mir ist bis jetzt noch nie jemand begegnet, der kurz vor dem Sex plötzlich weg war. Ich wusste bis jetzt noch nicht mal, dass das hormontechnisch überhaupt möglich ist. Aber man lernt ja bekanntlich nie aus.
 

Ich sollte sauer sein, ihn sofort wieder wecken, wenn ich gemein bin. Eigentlich sollte ich sogar einfach aufstehen, meine Sachen einsammeln und gehen. Und trotzdem erwische ich mich dabei, wie ich eine Hand nach ihm ausstrecke. Kurz bevor ich die Haare auf seiner Schläfe erreiche, ziehe ich mich wie ertappt zurück.

Ich atme einmal tief aus und betrachte sein schlafendes Gesicht, bevor ich die Bettdecke, die mittlerweile bis zum Fußende gerutscht ist, zu uns ziehe und dann über uns lege. Ich bin nicht einmal enttäuscht. Einfach nur verwundert.
 

Was für ein Typ.
 


 

Mini springt mir aufgeregt im Weg herum, als ich endlich wieder zuhause ankomme, doch ich schiebe sie einfach mit dem Fuß beiseite. Ich sehe, dass sie kurz überlegt, es noch einmal zu versuchen, doch dann entscheidet sie sich dagegen, schnaubt einmal und wackelt eingeschnappt davon. Ihre Krallen trappeln dabei leise über das billige Holzimitat, ehe es ruhig wird. Bestimmt thront sie nun in meinem kleinen Wohnzimmer auf ihrem Kissen (das natürlich auf dem Sofa liegen muss, so eine Scheiße) und tut so, als wäre gerade die Welt untergegangen. Blöder Köter. Ich ziehe Jacke und Schuhe aus und steuere sofort die Dusche an. Ich muss dringend aus meinen leicht unangenehm riechenden Klamotten raus. Und zu aller erst die Kontaktlinsen loswerden, das ist im Moment am wichtigsten.

Wenigstens sind meine Augen über Nacht nicht rot geworden …
 

Ich weiß immer noch nicht genau, was ich über gestern Nacht denken soll. Aber das Gefühl, etwas verpasst zu haben, hat mich nicht mehr loslassen wollen, also habe ich Kerl, als ich seine Wohnung verlassen habe, meine Nummer gegeben. Ein kleiner Teil in mir hatte noch auf meinem Rückweg dazu gedrängt, mein Handy auf neue Nachrichten zu prüfen, aber diesen Gedanken habe ich gleich wieder nach ganz hinten geschoben. So verzweifelt bin ich nun auch wieder nicht.

Stattdessen beschließe ich, während ich mir ein Handtuch schnappe und mich abtrockne, dass ich einfach nichts erwarten werde. Immerhin besteht auch die Möglichkeit, dass Kerl sich gar nicht melden wird.
 

Ich esse schnell eine Kleinigkeit und ziehe mir danach schon wieder Schuhe und Jacke an. Der Hund muss rausgelassen werden, und zwar dringend. Gestern Abend hat das schließlich keiner mehr gemacht und ich habe keine Lust, den Boden kernreinigen zu müssen. Als ich Mini rufe, kommt sie schwanzwedelnd aus dem Wohnzimmer auf mich zu gerannt. Wahrscheinlich kann ich sie mit einem übel stinkenden Käse in einem Zimmer einsperren und sie ausschimpfen und in der nächsten Sekunde würde sie sich doch wieder wie eine Blöde freuen, mich zu sehen und mir am liebsten die Füße ablecken. Manchmal weiß ich wirklich nicht, wie es um ihr Lang- und Kurzzeitgedächtnis steht.

Sie dreht beinahe durch, als sie ihr Halsband und die Leine in meiner Hand sieht und beginnt, sich unkontrolliert um ihre eigene Achse zu drehen. Ich habe meine liebe Mühe damit, sie zu stoppen und ihr alles umzulegen. Wie gesagt, blöder Köter.
 

Mini muss an jedem zweiten, noch so kleinen Grasbüschel, das sich zwischen Fußweg und Hauswand hervorgequetscht hat, stehenbleiben und als sie es endlich geschafft hat, um die Ecke zu watscheln, kommen mir zwei halbstarke Jungen entgegen. Sie sehen mich an, dann den Hund. Nachdem ich sie passiere, grölt einer von ihnen ein lautes 'Schwul' hinter mir her. Das U sehr langgezogen, dann kichern sie. Ich seufze, sage aber nichts und zeige ihnen über meine Schulter hinweg und ohne mich umzudrehen den Mittelfinger. Gegen dumme, pubertäre Kinder hat man eh keine Chance. Und an sich haben sie ja Recht. Ich bin schwul und Mini, die klein, wie ein weißer haariger Ball aussieht und zudem im Besitzt einer pinken Leine ist, macht die Lage auch nicht besser.

Zu meiner Verteidigung muss ich dazu allerdings einiges loswerden: erstens gehört Mini offiziell nicht mir, sondern meinem Bruder und seiner herzallerliebsten Freundin. Da sie aber beide nur am Arbeiten und Ausgehen sind (und ich mir nicht einmal sicher bin, ob sie überhaupt noch zusammen sind) wurde der Hund zu mir abgeschoben, als wäre ich irgendein Auserkorener und Langzeithundesitter.

Zweitens bin ich nicht dazu bereit, einen Haufen Geld für eine neue auszugeben. Also eine Leine, einen Hund hätte ich mir von Anfang an nie freiwillig zugelegt. Ich war in einem Tierbedarfsladen, ehrlich, aber als ich die Preise für eine halbwegs vernünftige Leine und Geschirr gesehen habe, habe ich auf dem Absatz wieder kehrtgemacht.

Drittens hält das Vieh mir Leute (vor allem die mit anderen Hunden) vom Hals. Kerlen ist Mini einfach zu unmännlich, um mit ihr gesehen zu werden, was ich vollkommen nachvollziehen kann, und Frauen denken, er gehöre meiner Freundin. Und scheinbar besagt irgendein östrogengesteuertes Gesetzt, dass du einen Typen, der vergeben ist, nicht einmal mehr anschauen darfst. Totaler Schwachsinn, mit dem ich mich hoffentlich nie weiter auseinandersetzen muss.
 

Während ich wohl den kleinsten Park der Welt ansteuere, auf die große Runde habe ich keine Lust, taste ich mehrmals nach meinem Handy in meiner Hosentasche. Ich würde es bemerken, wenn es klingelt, ich muss also nicht nachschauen, trotzdem tippen meine Finger immer wieder gegen den Stoff meiner Jeans und das kleine, flache Gehäuse. Eigentlich bin ich nicht der Typ, der ständig nach seinem Handy gucken muss, aber im Moment fällt es mir tatsächlich etwas schwer, mich zurückzuhalten. Dabei ist es erst wenige Stunden her, dass Kerl meine Nummer bekommen hat und an sich erwarte ich auch nichts. Und trotzdem greife ich immer wieder nach diesem verfluchten Ding, das mich mit der Außenwelt in Verbindung hält.

Um mich abzulenken versuche ich sogar, mit Mini Stöckchen zu spielen. Sie schaut mich zwar erwartungsvoll an und schaut auch zu, wie der kleine Ast einige Meter weit fliegt, danach allerdings guckt sie mich wieder aus ihren riesigen, dunklen Augen an und bewegt sich genau keinen Zentimeter. Ich denke, dass sie das Prinzip des Apportierens zwar verstanden hat. Sie sieht es einfach nur nicht ein, weshalb sie irgendeinem Ding hinterherlaufen und mir wiederbringen soll, obwohl ich es doch gerade eben erst noch weggeschmissen habe. Kann ich nachvollziehen. Vielleicht ist sie ja doch gar nicht so dumm, wie ich manchmal denke.
 

Der Hund und ich sind fast wieder zuhause angekommen, als ich bemerke, dass mein Handy einmal kurz vibriert und mir mitteilt, eine neue Nachricht zu haben.

Fast wäre ich stehengeblieben, fange mich dann aber doch noch. Zu meiner Schande muss ich feststellen, dass mein Herz sofort damit begonnen hat, schneller zu schlagen. Dann dauert es gefühlte Ewigkeiten, bis ich mein Handy aus der Hosentasche geholt habe.
 

Und dann ist es doch nur Neji, der wissen möchte, ob wir uns morgen nach der Uni treffen werden.

Nur Neji. Niemand anderes.
 

Natürlich.
 


 

Das Seminar zieht sich nur schleppend dahin. Es wird auch dadurch nicht interessanter, dass selbst der Professor anmerkt, dass jemand über das Wochenende das Schild vor der Universität mitgenommen haben muss (und 'wer zum Geier so ein grottiges Ding überhaupt freiwillig mit sich nehme'). Es entstehen ungefähr tausend Theorien dazu, wie das Stück Blech abhandengekommen sein konnte und keine davon kommt der Wahrheit nahe. Ich sage dazu nichts.

Dafür schaue ich schon zum fünften Mal auf mein Handy. Etwas, das ich normalerweise während des Unterrichts nicht mache. Ich wippe unruhig mit dem Bein herum und kann mich gerade noch davon abbringen, auch noch mit den Fingerspitzen auf dem Tisch herumzutrommeln. Wenigstens teilt mir die Uhr in meinem Handy mit, dass die Stunde gleich aufhört und ich für heute erlöst bin.
 

"Und, am Wochenende doch noch deinen Spaß gehabt?" Neji sitzt mir in dem Studentencafé gegenüber und zieht provokant eine Augenbraue in die Höhe, während er seine dampfende Kaffeetasse an den Mund setzt.

Auf dem Tisch zwischen uns liegen mehrere Bücher, ausgedruckte Artikel und Mitschriften, durch die wir uns zum x-ten Mal durchquälen. Mir raucht allmählich der Kopf. Wer soll sich das alles merken können? Ich hoffe, dass ich dieses Wissen später wenigstens noch einmal irgendwo anwenden muss.

Eigentlich ist Neji ein guter Freund, der schnell bemerkt, wenn meine Laune in den Keller sinkt und es meistens auch schafft, mich abzulenken. Leider ist seine Themenauswahl dabei stets etwas fraglich, aber ich springe wie immer darauf an. So wie jetzt auch.

"Willst du das wirklich wissen?", frage ich deshalb zurück und ziehe nun meinerseits schmunzelnd eine Augenbraue hoch.

Neji überlegt kurz, schwenkt einmal seine Tasse, bevor er sie abstellt und verzieht dann leicht das Gesicht. "Nee, irgendwie doch nicht. Ich bin nicht sonderlich scharf darauf zu wissen, wo du deinen …" Er unterbricht sich selber, schüttelt sich und tut dann so, als müsse er würgen.

Penner. Als würde er nicht ständig von seinen Frauengeschichten anfangen (anfangen, wohlgemerkt. Ich lasse ihn ebenfalls nie ausreden).

Manchmal nervt mich sein Getue, jetzt gerade muss ich doch beinahe amüsiert schnauben. Außerdem ist mir das lieber, als wenn man diese super aufgeschlossenen Menschen gegenübersitzen hat, die dann auch noch nach jeder Kleinigkeit fragen, ernst nicken und mir ihr volles Verständnis mitteilen (Verständnis für was weiß ich bis heute nicht. Als würde ich danach fragen, wie sie mit wem auch immer schlafen). Zudem muss ich sagen, dass Neji der erste war, der nachgeschaut hat, wie Sex zwischen Homosexuellen abläuft.

Ein heikles Thema für kleine Jungs, kann ich da nur sagen. Vor allem für die, die von der ganzen Sache eh noch keine wirkliche Ahnung haben, in der Schule aber auf cool tun und sich dann trotzdem das Lachen verkneifen müssen, wenn sie das Wort Penis oder Brüste hören. Ich zu meinem Teil wusste nach Nejis Berichterstattung, die er starr wie ein Referat auswendiggelernt aufgesagt hat, jedenfalls mehr, als ich damals wissen wollte.
 

"Dann frag nicht so dämlich", gebe ich zurück.

Die Wahrheit, oder eben die ganze Wahrheit braucht ihn ja nun auch nicht zu interessieren. Ansonsten darf ich mir wieder irgendwelche dummen Kommentare anhören und auf die kann ich im Moment gut verzichten. Neji zuckt nur mit den Schultern.

"Kanntest du den Typen eigentlich schon vorher? Ich habe den noch nie in meinem Leben gesehen."

Schade. Damit erübrigt sich meine Frage, ob er vielleicht mit Kerl zusammen studiert auch gleich schon wieder.

"War mir auch völlig unbekannt", antworte ich schlicht und ernte dafür einen schiefen Seitenblick.

"Na so toll kann der ja nicht gewesen sein", gibt Neji unbeeindruckt von sich und fragt zum lück nicht nach einem Namen weiter. "Aber dem wirst du sicher nicht mehr über den Weg laufen. Ich glaube, der wäre mir sonst schon vorher aufgefallen. Und dir sowieso."

"Ich habe ihm meine Nummer gegeben." Ich grinse schief.

"Alter!" Ich glaube fast zu sehen, wie er rot anläuft und sein Kopfkino von irgendwelchen pikanten Sachen, die in Wirklichkeit nicht passiert sind, startet. "Ich habe doch gesagt, dass ich es nicht so genau wissen möchte. Themenwechsel. Ist dir aufgefallen, dass dieses komische Schild auf dem Campus …"
 

Ich verdrehe die Augen und höre mir nun auch von Neji noch einmal das an, was nun schon jeder um mich herumerzählt hat. Wenigstens komme ich jetzt um weitere Party- und folgenden Bettgeschichten seinerseits herum. Dann fällt mein Blick für einen kurzen Moment auf mein Handy, das vor mir auf dem Tisch liegt. Aber ich reiße mich zusammen. In den letzten zweieinhalb Stunden habe ich mich schließlich auch erfolgreich abgelenkt.
 


 

Auch am nächsten Tag hat sich die Welcher-Spaßvogel-hat-das-Schild-mitgenommen-Situation noch immer nicht beruhigt. Die Kurzüberprüfung in dem letzten Seminar und die sich auf eine gesamte Zeitstunde gestreckt hat, hat das Ganze auch nicht sehr viel besser gemacht.

Ich bin total ausgelaugt, habe mir am Abend lediglich eine Fertigpizza in den Ofen geschoben und sie hinterher auf dem Sofa vor laufendem Fernseher gegessen. Kurz nachdem ich den Teller zur Seite geschoben und mich zurückgelehnt habe, ist Mini angesprungen gekommen und hat es sich auf mir bequem gemacht.

Ich lasse sie, kraule seit geraumer Zeit sogar abwesend ihren Kopf. Ich schaue zwar zum Fernseher, bekomme aber nicht einmal die Hälfte von dem Schwachsinn, der dort läuft, mit. Ich weiß weder die Handlung, noch die Namen der Charaktere.

Ich seufze einmal und schalte das Gerät aus. Mini seufzt ebenfalls einmal auf, döst aber weiter vor sich hin. Ihr kleines, spitzes Ohr zuckt einmal, weiter bewegt sie sich aber nicht.
 

Geistesabwesend greife ich blindlinks nach meinem Handy, das ich irgendwo auf das Polster neben mich geworfen habe. Gegen Mittag habe ich es auf stumm gestellt, weil ich es leid war, wie ich bei jedem Klingeln leicht nervös geworden bin. Wenn Kerl sich meldet, dann tut er das. Wenn nicht, ist es auch in Ordnung. Auch, wenn ich mir das in den letzten Tagen schon mehrmals sagen musste. Nur keine Erwartungen.

Ich rechne mit nichts und bin desto erstaunter, dass ich tatsächlich eine neue Nachricht habe. Abrupt setzte ich mich auf, was Mini kurz zum Knurren bringt, aber ich beachte sie nicht weiter.

Die Nachricht ist von einer unbekannten Nummer.
 

Hey!

Ich bin der Typ, bei dem du nach Inos Party äh … übernachtest hast?

Ich weiß nicht, ob das okay für dich ist, aber du hast mir deine Nummer gegeben und deshalb denke ich, dass es doch für dich in Ordnung ist, wenn ich dir schreibe. Ansonsten wärst du wahrscheinlich auch einfach so gegangen. Sorry übrigens, dass ich dir keinen Kaffee oder so angeboten habe. Ich war noch ein bisschen verkatert, da ist mein Gehirn noch nicht wieder voll funktionstüchtig. Eigentlich bin ich kein schlechter Gastgeber, wirklich!

Eigentlich schreibe ich dir auch nur um zu fragen, ob wir uns treffen können? Nicht so, wie du jetzt vielleicht denkst! Ich will einfach nur mit dir reden. Wäre das okay?
 

Naruto


Nachwort zu diesem Kapitel:
Sie schlafen natürlich NICHT miteinander, aber das sollte ja eigentlich klar gewesen sein, oder? ;D
Mir persönlich gefällt Sasuke nicht, nachdem er von Naruto zurückgeht. Ich will nicht, dass er verzweifelt klingt, aber ich wollte es gleichzeitig irgendwie klar machen, dass da etwas in ihm ist, dass sehr wohl möchte, dass Naruto in anschreibt/anruft. Wie auch immer. Zu seiner Gefühlswelt kommen wir dann im nächsten Kapitel.

Und jetzt hatte auch Sasukes Hund seinen Auftritt :D Ein weißer Spitz oder so was in der Art.
Dann hat Naruto (jetzt weiß Sasuke endlich seinen Namen) sich erst oder schon nach zwei Tagen gemeldet. Wie auch immer man das sehen will. Zum "einfach nur reden". Jaja :D
Das wollte ich nicht ins nächste Kapitel hinauszögern. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2018-03-04T08:09:27+00:00 04.03.2018 09:09
So, endlich bin ich mal dazu gekommen, dass dritte kapitel zu lesen. wurde auch mal langsam zeit!
vorab muss ich sagen, dass du wirklich einen hervorragenden schreibstil hast. ich möchte nicht wissen, wie lange du an einem kapitel sitzt und wie oft du dir das durchliest ;)
da steckt wirklich sehr viel arbeit hinter!
dass sasuke sooo ungeduldig ist, hätte ich wirklich nicht gedacht, wundert mich aber auch, dass naruto gezögert hat. vielleicht ist er noch jungfrau? aber auf jeden fall genial, dass der blonde kurz vor dem eigentlichen akt eingeschlafen ist, ich dachte, ich lese nicht richtig und habe mich hier halb tot gelacht, dass war so typisch xD
und wie der schwarzhaarige ständig widerstehen musste auf sein handy zu schauen, wirklich süß. naruto scheint es ihm wohl angetan zu haben ;D
als du mini ins spiel gebracht hast, dachte ich zunächst, dass sie eine katze wäre, aber schnell hat sich entpuppt, dass sie ein kleines hündchen ist ^^ und dann noch die pinke leine dazu. wunderbar, dass war ein sehr schönes bild in meinem kopf, besonders mit dem mittelfinger haha
aber wie kann itachi sich mit sakura einen hund zulegen und dann haben sie keine zeit für das kleine tierchen? *grml* zum glück hat der kleine bruder den armen hund aufgenommen, der sasuke auch anscheinend wirklich lieb gewonnen hat. die szene mit dem stöckchen spielen, wo mini einfach dem stock hinterher schaut war echt genial. klasse hund!
und endlich hat er eine nachricht von naruto erhalten, der nur reden möchte? oh man, da bin ich mal gespannt, was er sasuke alles so zu sagen hat :D
liebe grüße, nemesis
Antwort von:  Quiana
05.03.2018 12:45
Hallo ❤

Das ist aber ein großes Lob von dir. Da werde ich ja ganz rot *-*
Du kennst das ja bestimmt selber, dass man manchmal vor seinem Kapitel sitzt und einfach nicht richtig zufrieden wird und irgendwann fällt dir die Formulierung ein, nach der du schon die ganze Zeit gesucht hast :D

Ich denke auch, dass ich sowohl Sasuke als ach Naruto irgendwie etwas OOC dargestellt habe, aber anders hätte es einfach nicht geklappt. Ups, haha :D
Oh und nur noch schnell am Rand: Sakura ist Narutos Mitbewohnerin, nicht Itachis Freundin, wie du vielleicht im nähsten Kapitel schon gelesen hast :)
Itachis Freundin ist ... eine Frau, die hier niemanden und mir auch nicht bekannt ist :DDD Und im letzten Kapitel bekommt Hund Mini auch noch einmal ihren Auftritt. Die soll jetzt natürlich nicht vergessen werden.

Dankeschön für deinen lieben Kommentar! :33
Von:  Maren-san
2017-12-18T18:50:39+00:00 18.12.2017 19:50
oh ja ich bin auch gespannt wie es weiter geht die 3 kapitel sind so cool *-*
bitte bitte bitte brech ja nicht ab o_o
Antwort von:  Quiana
14.01.2018 21:11
Oh Hey.
Danke für deinen Kommentar und sorry für die verspätete Antwort :/
Die Story wird nicht abgebrochen, versprochen! Die letzten zwei Kapitel bekomme ich auch noch hin. Das nächste sollte längst fertig sein, aber ich werde einfach nicht zufrieden damit und bin dementsprechend auch noch nicht fertig :/
Aber ich gebe mein bestes :))

Lieben Gruß
Q
Von:  Sabsii-chan
2017-11-24T21:53:13+00:00 24.11.2017 22:53
Hey das ist eine voll Coole story und bin schon gespannt wie es weiter geht. Schreib schnell weiter.

lg
Sabsii-chan
Antwort von:  Quiana
25.11.2017 12:51
Hey, danke für den Kommentar!
Ich bemühe mich, dass bald wieder ein neues Kapitel kommt :)
Von:  Azriel991
2017-11-05T15:49:23+00:00 05.11.2017 16:49
Interessante Handlung, besonders mit dem Schild ^^
Antwort von:  Quiana
07.11.2017 15:00
Danke für deinen Kommentar :)


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