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Momentaufnahmen

von

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Seligkeit

Es war ein stürmischer Herbsttag, Blätter bildeten kleine Tornados auf den Gehwegen und der Himmel zog sich mit Wolken zu. Tatsächlich war es Mittagszeit, doch in kürzester Zeit wurde es so düster, dass man meinen konnte, es würde schon dämmern. Ein gewaltiges Gewitter zog heran und dem Anschein nach würde es ordentlich krachen.
 

Judai machte es sich mit einer Tasse heißer Schokolade im Bett gemütlich.

Früher hätte er sich unter dem Tisch oder der Bettdecke verkrochen, wenn sich ein Sturm anbahnte. Er hätte gezittert wie Espenlaub, sogar wenn Johan oder Yusei bei ihm waren. Selbst in der Kissenburg, die er mit Johan zusammen baute, fühlte er sich manchmal nicht sicher genug. Oftmals war es möglich gewesen Judai so sehr abzulenken, dass er das Gewitter vergaß. Mit der Zeit wurde es immer häufiger, dass ihn ein der Gefühl der Geborgenheit umgab, welches ihm die Angst nahm.
 

So wie heute.
 

Es handelte ich immer noch um eine etwas prekärere Situation, die besondere Handhabung erforderte. Aber Judai hatte nicht mehr das Bedürfnis sich verstecken zu müssen. Seine Panikattacken waren abgeklungen. Es ging ihm inzwischen viel besser und das dank der beiden wundervollen Menschen in seinem Leben.
 

Yusei legte sich ein Kissen zurecht, damit er bequem aufrecht sitzen konnte. Er lehnte sich zurück und zog Judai sanft an sich, bedacht darauf, dass kein Kakao verschüttet wurde. Liebevoll rieb er das Gesicht an Judais Schopf und setzte einen Kuss in seine Haare.

Aufziehende Gewitter waren stets eine gute Gelegenheit, um mal einen Gang zurück zu schalten und kostbare Zeit mit seinem Lieblingsmenschen zu verbringen.
 

Vorsichtig balancierend kam Johan mit zwei weiteren dampfenden Tassen ins Schlafzimmer und stellte sie auf dem Nachtisch ab. Dann schlüpfte er geschwind ebenfalls unter die warme Bettdecke und drückte Judai neben sich einen Kuss auf die Wange.

Johan genoss diese Augenblicke in denen sie entspannt kleine Zärtlichkeiten austauschen konnten.
 

Aus der angstvollen Situation, die einst mit Ablenkung bekämpft wurde, hatten sie ein Ritual der Geborgenheit und Entspannung entwickelt.
 

Johans Kakao war einfach unübertroffen die leckerste, den Judai jemals getrunken hatte. Dabei benutzte er nicht einmal spezielles Kakaopulver, welches er aus Norwegen mitbrachte. Nein, es war einfach eine Marke, die er aus dem örtlichen Donquijote gekauft hatte. Aber sein Mischverhältnis und die extra Portion Liebe veredelten diesen simplen Kakao. Genüsslich schlürfte Judai ein paar Schlücke von seiner Tasse ab.
 

Mit einer fließenden Bewegung nahm Yusei das Tablett vom Nachttisch und entsperrte den Bildschirm. Er setzte die Playlist der Serie fort, bei der sie beim letzten Gewitter aufgehört hatten.

Auch wenn Judai gerne einen Fernseher im Schlafzimmer gehabt hätte, um vom Bett aus Spiele zu spielen, so hatten er und Yusei sich darauf geeinigt, ihr Schlafzimmer simpel zu halten und höchstens Tablets oder Handhelds zur elektronischen Unterhaltung mit ins Bett zu nehmen. Also sahen sie sich Filme und Serien nebenbei auf Judais Schoß an. Ihr Beisammensein stand im Mittelpunkt, nicht die mediale Berieselung.
 

Zwei Episoden später, als die Kakaotassen leer und weggestellt waren, nutzte Judai die Gelegenheit sich frei entfalten zu können und kuschelte sich ordentlich bei Yusei ein, stets darauf bedacht, dass Johan es ebenfalls bequem hatte und nicht ausgeschlossen wurde. Johan fand immer einen Weg sich passend anzuschmiegen.

Sanft kraulte Yusei durch Judais Haare. Es war wunderbar einlullend. Zärtlich nahm Judai je eine Hand seiner Liebsten in die eigene. Er konnte sich kaum etwas schöneres vorstellen.

Eine Weile streichelte er noch mit den Daumen über ihre Handflächen, dann war er eingeschlafen.



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