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Nachtwanderungs-Narretei

von

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Von Mutproben und Wetten

„Ihr tut was?!“

 

Tetsurou grinste breit, das Handy wohlweislich ein paar Handbreit vom Ohr entfernt gehalten. Er hörte Bokutos Stimme trotzdem klar und deutlich, was beim Geschrei des anderen auch kein Wunder war.

„Wir machen Urlaub“, wiederholte er in einer Mischung aus Schadenfreude und simpler Zufriedenheit. Er konnte förmlich vor sich sehen, wie Bokuto sich in seiner Empörung auf seinem Schreibtischstuhl durchs Zimmer kreiselte oder ähnliche Dummheiten machte. Als es durch die Handyleitung hindurch rumste, noch ehe Bokuto noch einmal geantwortet hätte, und zeitgleich ein Schmerzensschrei ertönte, war er sich sicher, dass Bokuto runtergefallen war von was auch immer, worauf er eben noch herumgewobbelt war.

„Ihr könnt doch nicht einfach Urlaub machen! Bro, was ist mit dem Training?“ – „Ach. Ein Wochenende Urlaub bringt nicht um“, gab er trocken zurück, winkte ab, auch wenn Bokuto es nicht sehen konnte. Er konnte es hören. Das reichte.

 

„Wo habt ihr überhaupt ein Ferienhaus her?“

Tetsurous Grinsen wurde breiter, während er nach einem Kugelschreiber angelte, um seine Finger beschäftigt zu halten.

„Das hab ich dir doch eben schon erzählt“, tadelte er in einem trägen Singsang. Er wusste, dass Bokuto nicht zugehört hatte; der war viel zu beschäftigt damit gewesen, empört zu sein darüber, dass Tetsurou irgendetwas plante – ohne ihn.

„Es gehört Levs Familie. Steht draußen in den Bergen irgendwo. Lev hat uns eingeladen, hinzufahren, um uns das Herbstlaub anzugucken. Die Gegend ist berühmt dafür.“

Tetsurou hätte gern im Namen des ganzen Teams abgesagt, weil Wandern und Berge, aber kaum, dass entsprechende Worte gefallen waren, war ausgerechnet Yaku von allen Menschen Feuer und Flamme für die Idee gewesen und dann hatte Tetsurou es sich doch gespart.

Er wollte keine blauen Flecke. Ehrlich nicht.

„Bro, das ist voll unfair!“

Tetsurou lachte.

„Ich weiß. Und weißt du, was noch unfairer ist?“

 

Bokuto am anderen Ende der Leitung blieb still. Tetsurou ahnte, wie groß die trägen Eulenaugen gerade wurden, während Bokuto unruhig auf dem Boden(?) herumhibbelte und darauf wartete, dass Tetsurou seine Frage selbst beantwortete.

Oh, und wie Tetsurou die beantworten würde. Vorsorglich machte er sich schon einmal bereit, das Handy wieder auf Abstand zu bringen, ehe er ins Mikrofon säuselte:

 

Mutprobe.“

 

„BROOOOOOOO!!!“

 

Die Explosion ließ nicht lange auf sich warten und Tetsurou lachte schamlos, während Bokuto sich in eine lange, leidende Litanei darüber verlor, wie gemein und grausam die Welt doch war. Aber das war Bokuto. Es war nicht, als würde das lange halten. So gut kannte Tetsurou ihn dann doch – er würde jetzt noch ein bisschen jammern, und sobald er genug gejammert hatte, würde er zu irgendeiner supergenialen Erkenntnis kommen–

„Bro! Wir machen einfach selbst eine Mutprobe, hey hey hey!!! Wann fahrt ihr weg?! An dem Wochenende machen wir ein Trainingscamp! Ich kann mein Team eh viel besser erschrecken als du, Bro!“

 

Ah. Darauf habe ich gewartet.

 

Tetsurous Grinsen nahm ernsthaft raubtierhafte Züge an, als er sich langsam nach vorn lehnte, die Ellenbogen auf die Schreibtischplatte gestützt. Und nur deshalb hatte er Bokuto überhaupt angerufen. Für diese Worte – sinngemäß. Er war nicht Akaashi, er konnte Bokuto nicht wörtlich vorhersagen. Aber es reichte völlig, wie es war. Mehr noch – es war perfekt. Jetzt würde Tetsurou auf jeden Fall seinen Spaß haben.

 

„Wetten wir?“

Ein Ferienhaus voller Katzen

Tetsurou musste zugeben, er war beeindruckt. Das Ferienhäuschen, von dem Lev gesprochen hatte, entpuppte sich als großes, altmodisch-traditionelles Bauwerk auf einem Stockwerk mit einem großen, verblüffend gepflegten Garten mit sauber geschnittenen Hecken und kunstvollen, ebenfalls traditionell anmutenden Steinwegen und –Dekorationen. Es war ganz ohne Diskussion wirklich hübsch. Und groß genug, dass der Teil des Teams, der die Einladung angenommen hatte, tatsächlich genug Platz hatte, um bequem unterzukommen. Das gefürchtete Kuscheln würde ausbleiben, und bei der Erkenntnis war er sich sicher, so manch ein erleichtertes Gesicht zu sehen.

Das Beste war allerdings – zumindest für Tetsurou – die Tatsache, dass das Haus wunderbar nah an einem hübschen kleinen Wäldchen lag, dessen Baumbestand zu guten Teilen aus Fächerahorn bestand, der jetzt im Herbst in den grellsten Farben leuchtete.

Es war hübsch. Kitschig. Eine richtige Touristenfalle.

 

Und wenn es erst stockfinster war, würde es perfekt für eine Mutprobe sein.

 

Alles, was Tetsurou noch fehlte, war eine Gelegenheit, ein bisschen billigen Spuk vorzubereiten, ehe es auf den Abend zuging, aber das würde sich auch noch finden.

„Es ist wirklich großartig hier, Haiba-Kun!“, rief Shibayama gerade fröhlich aus, während er die Türen zur Veranda öffnete. Neugierig streckte er den Kopf hinaus, um die Aussicht auf den Garten zu bewundern. Lev war ebenfalls damit beschäftigt, Fenstern zu öffnen, denn so gut das Haus auch in Schuss war – es war stickig hier drin. Er hielt inne und wandte sich mit einem breiten Grinsen zu Shibayama um.

„Nicht wahr? Normalerweise hat meine Schwester das Haus den ganzen Herbst über gebunkert, aber dieses Wochenende ist sie dann doch endlich mal woanders hingefahren. Die Gelegenheit musste ich sofort nutzen!“

„Um die Gelegenheit zu nutzen, müssten wir schon wandern gehen.“ – „Yaku-San!“

Tetsurou grinste. Er würde die Gelegenheit jedenfalls nutzen.

„Also, ich bin raus“, erwiderte er lachend, „Du weißt, dass ich so ein Zeug hasse, Yakkun.“

Yaku sah ihn kurz an, die Augenbrauen erhoben, dann schnaubte er. Was vor zwei Jahren wirklich noch Boshaftigkeit auf beiden Seiten gewesen war, war heute nur noch freundschaftliches Necken, weshalb Tetsurou sich überhaupt nichts mehr aus dem bösen Blick machte.

„Du würdest eh nur stören, Memme.“

 

Kenma wollte natürlich auch nicht mitkommen. Es war schon ein Wunder, dass er überhaupt von seinem Spiel aufsah, um das zu verkünden, und danach war er sofort wieder in seiner eigenen Welt verschwunden.

„Wenn Kuroo-San und Kenma-San hier bleiben… Was ist mit Shibayama und Inuoka?“

„Wir kommen–“ – „–Nicht mit!“, beendete Shibayama Inuokas begonnenen Satz mit einem unschuldigen Grinsen, das wohl über den verwirrten Blick seines Freundes hinwegtäuschen sollte. Er sah zu Inuoka hoch, immer noch grinsend und für einen Moment hob er vielsagend die Augenbrauen.

„Nicht wahr, Sou? Wir wollten uns doch um das Abendessen kümmern und nochmal runter ins Dorf zum Einkaufen!“

Inuokas Blick nach wollte er weder kochen, noch einkaufen. Tetsurou grinste erheitert. Yaku war beschäftigt damit, auf sein Handy zu starren – vermutlich eine Wanderroute suchend – und Lev verfolgte den wirren Austausch zwischen seinen beiden Kameraden interessiert, aber nicht wirklich begreifend. Es war wirklich amüsant mit anzusehen. Inuoka machte den Mund auf, zweifelsohne, um zu protestieren, doch wieder kam ihm Shibayama zuvor:

„Es tut uns wirklich leid, Haiba-Kun, aber du und Yaku-San müsst wohl alleine losgehen!“

Noch ein Seitenblick in Inuokas Richtung. Noch ein verdutztes Blinzeln, dann kam endlich die Erkenntnis und der Kerl riss beinahe karikativ die Augen auf.

„Oh! Ja, natürlich! Das Einkaufen! Haha! Sorry, Lev!“

 

Tetsurou würde sich von so einem billigen Theater nicht einlullen lassen. (Aber Tetsurou würde es auch gar nicht brauchen, dass andere Leute für ihn kuppelten.) Lev hingegen glaubte es, und er sah ehrlich enttäuscht aus, dass Inuoka und Shibayama nicht mitkommen würden.

War das nicht niedlich? Tetsurou fand es niedlich. Grinsend stemmte er die Hände in die Hüften und wandte sich seinen Kameraden zu.

„Na gut. Nachdem das jetzt geklärt ist… Shibayama, Inuoka, verlauft euch nicht! Und denkt dran, nachher die Beteiligung von allen einzusammeln.“ – „Jawohl, Captain!“

Beide salutierten grinsend, dann liefen sie los, schon wieder in ein angeregtes Gespräch vertieft, noch ehe sie den Raum verlassen hatten.

„Yakkun, sorg dafür, dass ihr pünktlich zum Abendessen zurück seid. Viel Spaß da draußen~!“

So, wie Yaku ihn erst einmal aus Prinzip anfunkelte, hatte Tetsurou den Eindruck, er würde keinen Spaß haben. Nicht, dass er es nicht besser wusste.

Und kaum eine Sekunde später grinste der kleine Libero schon wieder fröhlich, während er sich Lev zur Seite nahm und munter auf ihn einredete, immer wieder auf sein Handy deutend dabei. Lev blinzelte nur ab und zu und nickte, schwieg aber sonst mit einem dümmlichen Grinsen.

 

Kaum zu glauben, wie gut das lief. Alle außer Kenma waren gleich außer Haus. Tetsurou konnte die Nacht gar nicht mehr erwarten.

 

Diese Wette würde er ohne Diskussion gewinnen.

 

 
 

***

 

 

Es war warm. Die letzten Ausläufer der Sommerhitze zogen sich noch weit bis in den Herbst, brachten Sonnenschein und strahlend blauen Himmel mit sich. Ohne den immer wieder auffrischenden Wind und das leuchtende Herbstlaub hätte man vergessen können, wie weit die Jahresuhr bereits fortgeschritten war. Um sie herum segelten immer wieder träge bunte Blätter auf den Boden, der schon in den schönsten Farben gesprenkelt war. Rot, Orange, Gelb. Im Sonnenlicht sah die Welt aus, als stünde sie in Flammen.

„Es ist wirklich hübsch hier, nicht wahr, Yaku-San?“

Morisuke gab einen vagen, zufriedenen Laut von sich, den Blick unbestimmt in die Ferne gerichtet. Es war zweifelsohne hübsch, aber gleichzeitig dachte er daran, wie der kommende Herbstregen diesen Anblick bald in einen Haufen fauligen Matsch verwandeln würde, und das nahm der ganzen Szenerie doch ein bisschen den Zauber. Ein schiefer Blick zur Seite zeigte Levs breites, erwartungsvolles Grinsen und Morisuke seufzte, ehe er achselzuckend wieder zurück auf den schmalen Trampelpfad vor seinen Füßen sah.

„Es ist nett“, erwiderte er schließlich doch noch, flüchtig lächelnd.

Es gefiel ihm wirklich. Er sah nur wenig Grund darin, es übermäßig anzupreisen – man wanderte schließlich mit den Füßen, nicht mit dem Mund, und hätte er ein Kaffeekränzchen gewollt, wäre er im Haus geblieben und hätte Kaffee gekocht. (Nicht. Er konnte keinen Kaffee kochen.)

 

Lev war damit erst einmal wieder still, zumindest für ein paar Minuten. Dann begann er zu erzählen, während Morisuke verbissen so tat, als würde es ihn überhaupt nicht stören, dass Levs unnötig lange Beine ihn dazu zwangen, einen Schritt schneller zu gehen als er gerne würde. Was genau Lev erzählte – Morisuke verlor nach wenigen Minuten zwischen absolut falsch wiedergegebenen Volleyball– und Schulanekdoten den Faden. Er versuchte gar nicht erst, ihn wiederzufinden.

Als ihm der Marschschritt zu viel wurde, stellte er dem Riesen unauffällig ein Bein. Lev landete mit einem erschrockenen Ausruf im trockenen Laub, mitten in einer Aufzählung darüber, wieso er besser war als Yamamoto. (War er nicht.) Er drehte sich ächzend auf den Rücken um, blieb dann aber liegen, alle Viere von sich gestreckt. Sein Blick funkelte anklagend.

„Das war gemein, Yaku-San!“

Morisuke zuckte mit den Schultern. Er erwog einen Moment, Lev gegen den Oberschenkel zu treten, ließ es dann aber aus Bequemlichkeit bleiben und steckte die Hände in die Hosentaschen.

„Lauf nicht so schnell.“ – „Ich bin nicht schnell gelaufen!“

Lev schien das Problem gar nicht zu verstehen, sah völlig verständnislos zu Morisuke hoch, umgeben von buntem Laub und Sonnenschein, doch schließlich riss er in jäher Erkenntnis die Augen auf.

„Oh! Aber wenn du mit deinen kurzen Beinen nicht hinteherko– AU!“

So viel dazu, nicht zuzutreten. Morisuke schnaubte, stapfte an dem langen Kerl vorbei, der immer noch am Boden lag und sich nun theatralisch den getretenen Oberschenkel hielt.

„Yaku-San–“

„Du hast es dir gefragt. Und jetzt beweg ich, oder ich lass dich einfach hier liegen.“

 

Morisuke zweifelte irgendwie daran, dass Lev den Rückweg über die gewundenen Pfade und durch den Wald allein wiederfinden würde. Kuroo würde ihn suchen dürfen, wenn er sich tatsächlich verlief.

 

Leider dauerte es keine Minute, bis Lev wieder zu ihm aufgeschlossen hatte. Morisuke warf ihm einen mahnenden Blick zu, noch ehe er den Mund wieder aufmachen konnte. Für einen Moment gefror das breite Grinsen auf Levs Gesicht in einem verständnislosen Blinzeln, dann wandte er sich tatsächlich einfach nach vorn um und – war still.

Weil er auch nach einer für Lev-Verhältnisse sehr langen Zeit noch still war, erlaubte Morisuke sich ein zufriedenes Grinsen.

Lev mochte ein Sammelsurium an dummen Ideen sein, aber dieser Ausflug gehörte eindeutig nicht dazu.

 

Je länger sie wanderten, desto schöner wurde es. Die Bäume wurden spärlicher, der Boden steiniger, die Aussicht dafür immer beeindruckender. Unter ihnen erstreckten sich die noch dicht belaubten Baumkronen des Waldes, dahinter konnte man die altmodischen Dächer des kleinen Dörfchens sehen, das am Fuße der Anhöhe war. Die Sonne senkte sich langsam immer mehr gen Horizont, das grelle Licht wurde golden. Der Sonnenuntergang ließ nicht mehr lange auf sich warten.

„Du siehst glücklich aus, Yaku-San.“

Morisuke grinste flüchtig zu seiner Begleitung hinauf, begegnete aufmerksamen, giftgrünen Augen über einem riesigen Grinsemund. Er hielt den Blick nicht lange, ehe die Umgebung wieder seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Obwohl Lev nicht ewig still geblieben war (die Anekdoten hatten wieder angefangen), und obwohl Lev immer noch zu schnell lief (Morisuke strafte es mit einem Tritt gegen die Wade, sobald es ihm zu blöd wurde), konnte er nicht leugnen, dass er wirklich zufrieden war.

Wandern machte ihn einfach glücklich.

Er blieb Lev trotzdem jede Antwort schuldig, als er weiterlief.

Nicht weit von ihnen war laut dem Routenplan, den er im Internet gefunden hatte, ein kleiner Rastplatz, der auch ein großartiger Aussichtspunkt sein sollte. Morisuke wollte diesen Platz noch erreichen, bevor sie umkehren mussten.

 

Es war nichts Beeindruckendes. Ein paar Bäume, in deren niedrigen Schatten ein großer, massiver Holztisch mit passenden Bänken stand. Das Felsplateau endete in einem Zaun aus nicht mehr ganz gut erhaltenen Holzpflöcken, der den geneigten Besucher davor bewahrte, in die Tiefe zu stürzen. Während Lev seine unnötig langen Beine lieber ausstreckte und auf einer der Bänke sitzen blieb, stand Morisuke an den alten Zaun gelehnt da und beobachtete, wie das Licht der Abendsonne die Welt gleichermaßen in warme, feurige Farben und scharfe Schatten tauchte.

„Mir gefällt die Gegend“, erklärte er nach hinten gewandt nach einer Weile. Er grinste breit und zufrieden. Lev sah für einen Moment aus, als hätte er einen Geist gesehen – oder irgendetwas anderes furchtbar erstaunliches –, dann erhob er sich mit der typischen Umständlichkeit zu groß gewachsener Menschen von seinem Platz und trat zu Morisuke hinüber.

„Mir auch! Und das Wandern hat Spaß gemacht. Das ist ja schon wie ein Date.“

Morisuke schnaubte erheitert und verdrehte die Augen, stieß Lev den Ellenbogen in die Rippen. Zur Antwort bekam er einen leidenden Ton.

„Aber es ist kein Date.“

Er musste nicht einmal hinsehen, um zu wissen, dass Lev unnötig beleidigt aussah.

„Aber Yaku-San–“

Morisuke sah nun doch auf, um Lev eine gehörige Predigt darüber zu halten, dass er einfach die Klappe halten und den Moment nicht ruinieren sollte. Bei dem Anblick des Riesen, angestrahlt vom goldenen Sonnenlicht, das seinen Augen eine ganz faszinierende Farbe gab und sein Haar schimmern ließ wie flüssiges Gold, einige Äste eines nahen Fächerahorns hinter ihm mit seinem glühend roten Laub, vergaß er allerdings, was er sagen wollte. Eines der roten Ahornblätter segelte durch die Luft und blieb an Levs Dickschädel hängen.

 

Morisuke musste sich nicht auf die Zehenspitzen stellen, um es bequem hervorzuangeln.

 

„Wenn du ein Date willst, musst du schon im Vorfeld danach fragen“, kommentierte er trocken. Lev blinzelte ratlos. Blinzelte noch einmal. Nach einem dritten Blinzeln kam die Erkenntnis und prompt grinste er viel zu breit.

„Heißt das–?“ – „Das heißt, dass wir jetzt zurückmüssen, du Wolkenkratzer. Los, beweg dich! Wenn wir zu spät zum Abendessen kommen, sorge ich dafür, dass du den Abwasch machen darfst.“

Levs Protestgeschrei blieb aus, sehr zu Morisukes Erstaunen. Insgesamt sah der Kerl viel zu gut gelaunt aus, und allein dafür hätte er einen Tritt verdient, fand er.

 

Dass er trotzdem nicht zutrat, hatte absolut keinen tieferen Grund und nichts damit zu tun, dass Morisuke selbst ähnlich gut gelaunt aussah.

 

 
 

***

 

 

Kenma, im Gegensatz zu allen anderen Anwesenden, schien es absolut egal zu sein, dass Tetsurou verkündet hatte, es wurde Zeit, ein paar Geistergeschichten zu erzählen. Yaku funkelte – natürlich funkelte er. Tetsurou wusste auch ganz genau, warum –, Lev grinste fröhlich, Inuoka und Shibayama tauschten Blicke, ehe sie entschlossen nickten, als könnten sie damit ihre Angst in die Knie zwingen. Kenma sah nicht einmal von seinem Spiel auf, hinter dem er sich direkt nach dem Abendessen wieder versteckt hatte.

„Du wirst es bereuen“, informierte er trocken. Nicht wirklich absichtlich leise, aber einfach, weil er nie laut sprach, trotzdem leise genug, dass es außer Tetsurou niemand hörte. Der grinste nur noch breiter, lehnte sich entspannt auf seine Hände zurück.

„Als ob.“

Wenn er erst mit seinem Team fertig war, würde niemand von ihnen noch in der Lage sein, ihn irgendetwas bereuen zu lassen. Er war fleißig gewesen. Er hatte ein paar schlechte Horrorgeschichten herausgesucht, weil er doch nicht genug kannte, die hier in der Gegend für Stimmung sorgen würden. Er hatte den Wald ein bisschen dekoriert, sorgsam auf einer Route, die mit Sicherheit ganz weit entfernt von der war, die Yaku und Lev zum Wandern genommen hatten. Es würde wunderbar werden. Er konnte ihre Schreie quasi schon hören, während er grinsend in die Runde sah.

„Also, wer will anfangen?“

Kenma erklärte, natürlich, dass er komplett raus aus der Sache war. Tetsurou verdrehte die Augen, ließ seinem kleinen puddingköpfigen Freund die Freude aber. Irgendwann. Aber nachdem er sowieso keinerlei Hoffnung darauf hatte, Kenma zu erschrecken, war dessen Partizipieren gerade nicht seine höchste Priorität.

 

„Ich hab eine Geschichte“, begann Shibayama zögerlich. Er grinste scheu, sein Blick huschte kurz zu Inuoka hinüber. Als niemand Einwände gegen seine Erzählung hatte, nickte er noch einmal entschlossen und straffte die Schultern.

„Also. Die Geschichte von Hanako-San von der Toilette kennt ja jeder. Aber wusstet ihr, dass es noch andere Geister gibt, die Toiletten heimsuchen?“

Die weit aufgerissenen Augen, mit denen Shibayama in die Runde sah, sollten wohl Spannung erzeugen, aber Tetsurou grinste nur weiterhin amüsiert. Auch sonst sah niemand wirklich beeindruckt aus; Shibayama sah einfach viel zu harmlos aus. Und ein bisschen so, als wäre er der Typ dafür, sich selbst am meisten zu erschrecken.

„Die Geschichte kenne ich von einem Klassenkameraden, der auf der Mittelschule einen Kumpel hatte, dem das wohl passiert ist: Wenn man in der letzten Kabine einer öffentlichen Toilette sitzt – meist passiert das in Schultoiletten. Jedenfalls ist das diesem Jungen in einer Schultoilette passiert –, dann kann es vorkommen, dass man eine seltsame Stimme hört, die fragt, ob man rotes oder blaues Papier will.“

Er hielt kurz inne, holte tief Luft.

„Wenn man rotes Papier wählt, dann wird man aufgeschlitzt, bis alles rot vor Blut ist! Wählt man blaues Papier, dann wird man so lange gewürgt, bis man ganz blau anläuft. Wenn man irgendwie versucht, den Geist – er heißt übrigens Aka Manto – auszutricksen und eine ganz andere Farbe wählt, dann wird man in die Unterwelt hinabgezogen. Außer man wählt Gelb.“

Shibayama lachte verlegen, kratzte sich am Hinterkopf.

„Bei gelbem Papier wird man angeblich einfach nur mit dem Kopf ins Klo getaucht… Laut meinem Klassenkameraden ist genau das seinem Kumpel passiert damals.“

Tetsurou lachte laut auf, während Yaku eher missbilligend die Stirn runzelte.

„Klingt für mich eher nach dem typischen Bully von nebenan als nach einem Klogespenst…“

 

Ausnahmsweise musste Tetsurou ihm mal Recht geben.

 

Inuoka war der nächste, der eine Geschichte erzählte. Von einem gigantischen Riesenskelett, das komische Laute von sich gab, während es zähneknirschend durch die Landschaft wanderte und Leuten den Kopf abriss, um dann ihr Blut zu trinken. Es sei aus den Knochen von zahllosen Toten entstanden, die einst verhungerten. Tetsurou fand die Geschichte wahnsinnig lustig.

Angeblich tauchte das Skelett nur in abgeschiedenen Gegenden auf.

„Vielleicht haben wir ja noch Glück und sehen es“, spottete er erheitert, wofür er einen bösen Blick von Yaku und ein unglückliches Wimmer von Shibayama erntete. Kenma, nach wie vor, ignorierte das ganze Spektakel einfach.

„Na, jedenfalls! Ich kenn da auch ein paar Geschichten… Habt ihr mal von Hachishakusama gehört? Stellt sie euch vor: Acht Shaku groß, mit einem weißen Kleid und einem einfachen, weißen Sommerhut. Sie sieht aus wie eine ganz normale Frau… nur eben viel zu groß. Man sagt, sie entführt Kinder. Nur Kinder.“

Er sah grinsend in die Runde. Shibayama lachte nervös, „Dann sind wir doch alle sicher vor ihr.“

„Das glaube ich weniger. Ich meine… sie checkt ja nicht eure Ausweise. Und rein optisch…“

Er hob vielsagend die Augenbrauen, noch breiter grinsend, als Shibayama nervös schluckte. Yaku reagierte nicht, aber Tetsurou war sich sicher, dass er gerade abwog, ob er in den Augen einer gigantischen, über zwei Meter großen Geisterfrau wohl auch als Kind durchging.

„Nun, jedenfalls. Es ist so, dass nur die, die sie als ihre Opfer auserkoren hat, sie sehen können. Was genau sie mit ihren Opfern tut, das weiß niemand. Es gibt angeblich genug Leute, die ein Treffen mit ihr überlebt haben, aber die sind allesamt ausgewandert, weil sie ihnen durch ganz Japan gefolgt ist. Sie kann überall auftauchen, wobei sie es vorzieht, wenn ihr Opfer alleine ist. Irgendwo. Auf dem Heimweg von der Schule. Im Garten. Beim entspannten Wandern durch die Berge.“ – Yakus tödliches Funkeln wurde mit einem gehässigen Grinsen beantwortet – „Wahrscheinlich seht ihr sie zuerst gar nicht. Wenn sie da ist, werdet ihr sie zuerst hören.“

Tetsurous Grinsen verblasste. Als er weitersprach, war seine Stimme eine Oktave tiefer:

Po… po… po… Immer wieder. Nur das. Po… po… po… po… Irgendwo. Vor euch? Hinter euch? Wenn ihr euch umseht und den weißen Hut erblickt, ist es im Grunde schon zu spät.“

 

Er hatte große Mühe, sein Lachen zu unterdrücken bei den entsetzten Gesichtern seiner Kameraden, aber er wollte doch die Stimmung nicht ruinieren. Dafür war es viel zu lustig!

Oh, es würde eine wunderbare Nachtwanderung werden.

Wenn sie noch ein paar Geschichten erzählt hatten. Man konnte nie genug Gruselgeschichten haben.

Nachdem Yaku sich nicht beteiligen wollte und Lev eine ziemlich langweilige Fassung der Kuchisake-Onna erzählte, ging die Runde wieder von vorne los. Shibayama hatte noch mehr komische Schulhorrorgeschichten auf Lager, diesmal irgendetwas von einem verfluchten Schulpult, das seinen Nutzer in den Wahnsinn und dann in den Selbstmord trieb. Inuoka erzählte von dem Geist eines Mädchens, dessen untere Körperhälfte bei einem Zugunglück abgetrennt wurde und das seitdem nur auf den Händen durch die Straßen lief und jeden umbrachte, den es fand.

Tetsurou hatte eine viel bessere Geschichte: Die Geschichte einer Geschichte, die so furchtbar und schrecklich war, dass ein jeder, der sie las, kurz darauf vor Entsetzen verstarb. Sie war so schrecklich, dass man sie vernichtet hatte, und das, was heute noch übrig war, waren nur noch Fetzen und Fragmente, die selbst aber schon ausreichten, um den Lesenden in den Wahnsinn zu treiben. Auch wenn die Vorstellung von einem Kuhkopf auf Menschenkörper wenig angsteinflößend war, fand Tetsurou die Geschichte an sich ziemlich cool; abgesehen von Kenma sahen seine Zuhörer auch gebührend entsetzt aus.

Zu schade, dass er keinen Fetzen von dieser Geschichte hatte. Wobei er, wenn er ganz ehrlich war, sie auch nicht vorlesen würde.

 

„Ah! Ich kenne da auch so eine.“

Levs Worte rissen ihn aus der Überlegung. Der Riese grinste breit und ausgesprochen stolz darauf, dass er noch etwas beizutragen hatte. Er schien gar nicht zu bemerken, dass Yaku, der offensichtlich schon genug gehört hatte, ihn böse anfunkelte.

„Seid ihr bereit?“ – „Erzähl, Lev.“

Lev grinste noch breiter. Es lag fast etwas Gefährliches in dem Blitzen seiner Augen. Tetsurou stellte amüsiert fest, dass der Kerl ungefähr genauso viel Spaß an der ganzen Sache hatte wie er selbst.

 

Tomino no Jigoku – Tominos Hölle. Ein Gedicht, das angeblich jeden umbringt, der es laut vorliest. Ich weiß nicht genau, worum es geht, aber jedenfalls hat das wohl jemand mal für eine Live-Radiosendung vorgelesen und nach der Hälfte des Gedichts aufhören müssen, weil es ihm plötzlich ganz schlecht ging. Die Person wurde wenige Tage später schwer verletzt. Würdet ihr euch trauen, das Gedicht vorzulesen?“

Levs Grinsen sah immer noch unangenehm gefährlich aus. Herausfordernd. Tetsurou grinste selbst, schwieg sich aber wohlweislich aus. Er mochte nicht herausragend abergläubisch sein, aber er war auch nicht dumm genug, Dinge herauszufordern, die er nicht herausfordern sollte. Selbst wenn es nur billiger Aberglaube war – jeder Idiot wusste, was Hysterie und Einbildung hervorbringen konnten.

Shibayama schüttelte hektisch den Kopf. Inuoka sah auch nicht als, als würde er es tun. Yakus grimmiger Blick sprach sowieso für sich.

 

„Ich mach’s.“

 

Kenmas Einmischung kam so überraschend, dass Tetsurou seinen Freund nur sprachlos anstarren konnte. Dessen Blick lag nach wie vor ruhig auf seinem Handy. Ein Blick auf das Gerät zeigte Tetsurou nicht mehr, als dass Kenma mal kein Spiel geöffnet hatte.

„Kenma-San!“, riefen Inuoka und Shibayama entsetzt aus. Sie wechselten einen hektischen Blick. „Du solltest nicht–“

 

Zu spät.

 

Ane wa chi wo haku, imoto wa hihaku, kawaii tomino wa tama wo haku–“

 

Weiter kam Kenma nicht, da hatte er Tetsurous Hand auf dem Mund.

Ob es nur die Vorstellung eines mordenden Gedichts war, oder Kenmas absolut tonlose, monotone Stimme, das kurze Zitat hatte gereicht, um nicht nur Tetsurou eine heftige Gänsehaut zu bescheren. Ganz davon ab, dass der Text selbst schon morbide war. Die eine Schwester kotzt Blut, die andere spuckt Feuer, und der süße Tomino spuckt Juwelen aus? Nein, Tetsurou wollte wirklich nicht mehr darüber wissen.

Selbst Lev war das herausfordernde Grinsen vergangen. Sie brauchten eindeutig einen Themenwechsel. Es dauerte einen Moment, bis Tetsurou sein Grinsen wiedergefunden hatte, aber dann sah er schon wieder augenscheinlich völlig entspannt in die Runde.

 

„Sagt mal~ Was haltet ihr von einer Nachtwanderung?“

 

 
 

***

 

 

Yaku wollte nicht, das sah man ihm an, doch er kam kommentarlos mit – aus Stolz, vermutlich. Tetsurou fand es unglaublich lustig. Kenma hatte genauso wenig das Bedürfnis, mitzukommen – aus Faulheit, nicht aus Angst –, aber er wurde gnadenlos mitgeschleift. Ausgerüstet mit Taschenlampen gegen die nächtliche Dunkelheit führte Tetsurou die kleine Gruppe in den nahen Wald.

Anders als der Pfad, den Lev und Yaku genommen hatten, führte dieser hier nicht bergauf, vor allem aber blieb er ziemlich lange dicht bewaldet, was genau der Grund war, weshalb Tetsurou sich überhaupt für ihn entschieden hatte.

Während sie bei Tag noch hübsch anzusehen gewesen waren, sahen die Blätter des Fächerahorns jetzt in der Finsternis eher aus wie missgestaltete Finger, die sich gierig nach ihnen reckten und in jedem leichten Windstoß begierig zappelten. Shibayama wich vorsorglich schon vor den Ästen zurück, nachdem ein erstes Blatt ihn an der Wange kitzelte, nicht ganz unauffällig einen Schritt zu nah bei Inuoka laufend.

Es würde großartig werden. Tetsurou wusste es einfach. Der Wald alleine mit seiner nächtlichen Geräuschkulisse und den undefinierbaren Schatten, die im fahlen Mondlicht aussahen wie die groteskesten Monster, war schon unheimlich genug. Zusammen mit den vorangegangenen Spukgeschichten und der allgemein schon mulmigen Stimmung konnte gar nichts mehr schief gehen.

 

Und Tetsurou hatte doch zusätzlich noch ein bisschen Beihilfe zum Spuk geleistet.

 

Der erste Schrei kam aus Shibayamas Richtung.

„D-da ist ein Irrlicht!!!“, kreischte er panisch, mehr hinter Inuoka versteckt als alles andere. Der arme Kerl sah aus, als hätte er selbst gern ein Versteck, doch er gab sich alle Mühe für seinen kleinen Freund, nicht selbst in Panik auszubrechen. Yakus Augen wurden groß, und das nicht vor Begeisterung, aber leider blieb er still. Sein Blick haftete panisch auf dem unheimlichen, formlosen Glühen in der Ferne. Während Lev ratlos grinsend zwischen den anderen hin und her sah, verzog Kenma keine Miene. Er hob schleppend seine Taschenlampe und ließ ihren Lichtstrahl auf das vermeintliche Irrlicht zeigen.

„Keine Irrlichter“, kommentierte er trocken. Seine Lampe enthüllte eine batteriebetriebene Papierlaterne im Unterholz. Tetsurou verzog unwillig das Gesicht, zischte „Spaßbremse“ in Kenmas Richtung und tat dann sein Bestes, Yakus Ärger auszuweichen.

Jetzt, wo er keine Geister mehr fürchten musste, war der Winzling natürlich furchtbar aufgebracht.

 

Ganz ohne Tritte kam Tetsurou trotz allem Ausweichen nicht davon.

 

Der zweite Schrei war ein paar knackenden Ästen zu verdanken.

Beim dritten Schrei – Schuld war irgendein nächtliches Flattervieh (es machte nicht hey hey hey!) – holte Tetsurou sein Handy hervor, um das Kreischkonzert aufzunehmen. Er brauchte schließlich auch ein bisschen etwas an Beweisen, damit Bokuto sah, wie viel besser er war, nicht wahr?

Inzwischen klebte Shibayama endgültig an Inuoka, hatte sich so fest an seinen Arm geklammert, als wollte er nie wieder loslassen.

Irgendwo im Gebüsch raschelte es. Yaku schrie nicht, aber er tat es Shibayama gleich und klammerte sich panisch an Levs Arm.

„Yaku-San?“, fragte der verwundert, und Tetsurou konnte schon hören, wie unglaublich dumm der Kerl grad aus der Wäsche gucken musste, „Hast du etwa–“

Noch ein Wort mehr, und er hätte einen gepflegten Tritt kassiert. Leider kam es gar nicht so weit, weil Shibayama ihn unterbrach:

„Haiba-Kun! Habt ihr auch dieses Gedicht in Englisch lesen müssen?!“ – „Eh?“

Levs Verwirrung wurde von Inuoka geechot, der offensichtlich auch nicht begriff, was der plötzliche Themenwechsel sollte.

„Yuuki?“ – „Dieses komische Gedicht! Wie hieß es noch…? Sou, weißt du es zufällig?“

 

Tetsurou war sich nicht ganz sicher, aber er vermutete, da war ein dezenter Tritt auf den Fuß involviert, damit Inuoka den Wink mit dem Zaunpfahl noch bekam – der jähe Schmerzenslaut sprach für sich –, und kurz darauf waren die drei Erstklässler in eine mehr oder weniger produktive Diskussion über ein Gedicht vertieft, an dessen Name sich keiner von ihnen erinnern konnte.

Es war enttäuschend; Tetsurou hätte ganz schadenfroh zu gern gesehen, wie Yaku Lev für seine gedankenlose Zunge verprügelte. Aber letztlich würde Yaku wohl noch genug Gründe finden, genau das zu tun. Lev hatte da einfach so ein Talent.  

 

Der Höhepunkt ihrer Wanderung kam eindeutig mit dem weißen Hut, den Tetsurou, immerhin wusste er, wonach er suchen musste, schon aus weiter Ferne sah. Er hatte ihn ganz unauffällig zwischen den Ästen eines halbwegs kahlen Baumes platziert, ungefähr auf der richtigen Höhe. Als er die Geschichte von Shichishakusama gelesen hatte, war ihm diese glorreiche Idee augenblicklich gekommen. Es war so perfekt.

Grinsend näherte er sich unauffällig Lev und Yaku, zumindest weit genug, damit sie seine Stimme hören konnten.

Po… po… po…“

Yaku erstarrte. Tetsurou ließ sich schnell genug wieder zurückfallen, damit er nicht ertappt wurde, und näherte sich dann Shibayama, um das gleiche Theater erneut abzuziehen. Shibayama schrie panisch auf und drückte sein Gesicht gegen Inuokas Oberarm, als könne er sich vor der Welt verstecken, nur weil er sie nicht mehr sah.

Ein paar Mal wiederholte Tetsurou das Spiel, beobachtete voller Schadenfreude, wie Yaku und Shibayama sich immer wieder panisch umsahen – und teilweise schön laut aufkreischten –, als erwarteten sie tatsächlich, irgendwo einen weißen Hut zu finden.

Dann blieb Yaku stehen. Völlig entsetzt, die Augen weit aufgerissen, leichenblass im Schein der Taschenlampen.

„S-seht ihr das... auch…?“ –„Y-Yaku-San?! Du auch!?“

Während die beiden Liberos panische Blicke tauschten, musste Tetsurou sich ein Lachen verkneifen. Es wurde nur noch schlimmer, als Lev sich einmischte:

„Keine Sorge, Yaku-San! Du kannst immer noch mit mir nach Russland auswandern, da findet sie dich nicht!“

Für einen Moment sah Yaku aus, als würde er das ernsthaft in Erwägung ziehen.

Dann landete der Lichtkegel von Kenmas Taschenlampe auf einem Gewirr an Ästen, zwischen denen ein Hut ganz ohne Träger hing, und jeder Auswanderungsplan war zerschlagen.
 

Den Rest der Wanderung verbrachte Tetsurou damit, vor Yaku wegzulaufen und trotzdem viel zu viele Tritte zu kassieren. Aber es war okay.

 

Jeder einzelne blaue Fleck hatte sich definitiv gelohnt.

Nachts um 1 im Eulenhort

Dass Bokuto zu Spontaneitäten neigte, war nichts Neues für Keiji. Dass er spontan Trainingscamps ausrief, war allgemein ungewöhnlicher, aber auch schon vorgekommen. Dass er dabei unheilverkündend ungeduldig herumhibbelte, als könne er es kaum erwarten, bis es losging, war schon bedenklicher. Keiji hatte das ungute Gefühl, dass aus dieser ganzen Sache etwas erwachsen würde, das ihn nicht glücklich machte.

Seine größte Sorge war ein Überraschungsbesuch von Nekomas Captain.

Die bewahrheitete sich immerhin nicht. Ob eine Mutprobe allerdings so viel besser war, war leider zweifelhaft. Wenn er sich die Gesichter seiner Teamkameraden so ansahen, die Bokuto der Reihe weg entgeistert ansahen, vermutete er, dass sie es genauso schlimm getroffen hatten wie mit einem Besuch von Kuroo.

„Ernsthaft?“, hakte Konoha nach. Er klang jetzt schon genauso genervt wie er aussah. Er sah allerdings auch schon seit mehreren Stunden genervt aus, seit er zufällig hereingeplatzt war, als Keiji gerade versucht hatte, Bokuto davon abzuhalten, ein Schlachtfeld aus dem Geräteraum zu machen.

„Ernsthaft!“, bestätigte Bokuto breit grinsend, „Wir gehen jetzt da raus und erzählen uns Gruselgeschichten! Es wird total toll werden, hey hey hey!!!“

 

Seit dieser Ansage waren zwanzig Minuten vergangen. Es war stockdunkel. Sie liefen durch eine Wohngegend, die abgeschieden genug war, dass zu so später Stunde keine Menschenseele mehr unterwegs war. Obwohl die Gegend gepflegt war – oder gerade deshalb? – haftete ihr ein seltsamer, unheimlicher Unterton an. So als wäre sie nicht menschenleer, weil es eben mitten in der Nacht war, sondern weil just vor wenigen Minuten plötzlich alle Anwohner verschwunden waren und man in den Häusern noch halbgetrunkene, lauwarme Kaffeetassen finden konnte.

Keiji war froh, dass die Größe ihrer Gruppe überschaubar war. Sarukui, Komi, Konoha – der gegen seinen Willen hier war – und Onaga waren neben ihm und Bokuto die einzigen, die sich auf die nächtliche Wanderung eingelassen hatten. Alle anderen hatten sich konsequent geweigert. Vor allem darum, dass einige der schlimmeren Angsthasen zurückgeblieben waren, war Keiji einfach dankbar. Es würde auf lange Sicht anstrengend genug werden, mit Bokuto auszukommen.

Noch war der völlig ekstatisch und gut gelaunt, aber noch waren die Geschichten, die reihum gingen, auch nicht besonders spektakulär. Angefangen bei wandelnden Anatomiemodellen über Geister, die sich im Mädchenklo verschanzten war nichts dabei, das wirklich angsteinflößend genug war, um Bokuto zu verschrecken.

Noch nicht.

Keiji wusste, es war nur eine Frage der Zeit.

„Wir hätten Kokkuri-San spielen sollen“, kommentierte Komi grinsend, die Arme hinter dem Kopf verschränkt. „Oder nicht? Wir hätten sie irgendetwas Cooles fragen können! Zum Beispiel, wer die Meisterschaft gewinnt oder so.“ – „Wir hätten sie auch fragen können, wann du endlich aufhörst, meine Snacks zu klauen“, motzte Konoha. Komi grinste nur dreist, während Keiji sich Bokutos übereifrigem Eulenblick gegenübersah.

„Akaashi!!!“ – „Nein, Bokuto-San.“

Keiji wollte sich nicht einmal vorstellen, wie es enden würde, wenn er mit diesem Chaoshaufen irgendeine Art von Geisterbeschwörung durchführte. So wenig er an Geister glaubte, Bokuto hatte dieses unglaubliche Händchen dafür, die verrücktesten Dinge zu tun, und er fürchtete, dass Bokuto noch den einzigen existenten Geist auf Erden finden würde.

„Aber Akaashi, stell dir vor, wir wüssten dann schon, wie die Meisterschaft ausgeht!“

Keiji stellte es sich vor. Es war keine gute Vorstellung.

 

„Es wäre langweilig“, gab er gnadenlos zurück und zuckte mit den Schultern. „Es wäre doch langweilig, vorher zu wissen, wenn man gewinnt.“

Das Argument zog sogar. Bokuto runzelte angestrengt die Stirn und nickte schließlich. Er bestätigte nachdenklich, dass das langweilig war und ein Sieg doch nur halb so viel Spaß machte, wenn man ihn sich nicht ernsthaft erkämpfte – und warum sollte man das schon tun, wenn man doch wusste, dass man gewann? Es reichte, um das Thema für den Moment beiseitezuschieben. Keiji war froh, dass Komi gar nicht auf die Idee kam, noch andere Fragen in den Raum zu werfen. Die hätte er Bokuto womöglich nicht ausreden können.

 

Wie gut, dass Kuroo nicht hier war.

 

„Wir müssen mehr Geschichten erzählen! Es ist noch nicht gruselig genug!“

Es gefiel Keiji nicht. Aber gleichzeitig bedeutete dieser Themenwechsel, dass Kokkuri-San wirklich wieder uninteressant geworden war, also nickte er schweigend, als Bokuto ihn bestätigungsheischend ansah. Sehr zu seiner Überraschung war es ausgerechnet Konoha, der sich meldete, um die nächste Geschichte zu erzählen.

„Die Geschichte ist ziemlich neu“, begann er achselzuckend, „aber schon ziemlich bekannt. Es geht um ein Pop-Up-Fenster, das erscheint, während man im Internet surft. Wenn ich es richtig verstanden habe, muss man vorher von diesem Pop-Up wissen, damit es auftaucht. Also wenn ihr demnächst im Internet unterwegs seid…“

Er grinste breit. Gleichzeitig schaffte er es, typisch Konoha unmotiviert zu klingen, was kombiniert mit einer gewissen Tonlosigkeit seiner Stimme einen unangenehm eindrucksvollen Erzähleffekt hatte. Bokutos Eulenaugen weiteten sich in besorgniserregendem Maße. Keiji ahnte, wie er sich gerade vorstellte, dieses ominöse Pop-Up-Fenster zu finden. Noch war die Vorstellung immerhin aufregend und spannend.

„Es ist ein kleines, harmloses Pop-Up-Fenster. Magst du–? steht darauf. Mehr nicht. Man kann es wegklicken, aber es wird wieder auftauchen. Wieder. Und wieder.“

Inzwischen klang Konoha nicht mehr nur blank unbegeistert. Etwas Unheilvolles hatte sich in seine Stimme geschlichen. Er war jetzt schon weit überzeugender, als er es jemals bei seinen Versuchen des Bokuto-Anfeuerns gewesen war.

„Und wieder. Bis sich der Text irgendwann ändert. Magst du den roten Raum? Gleichzeitig hört man eine leise, kindliche Stimme, die genau diese Worte wiederholt.“

Er hielt kurz inne, ehe er in einer quietschigen Kleinjungenstimme genau das tat. Es entlockte Komi ein Kichern und Onaga ein beunruhigtes Schaudern.  

„Was genau danach passiert… nun. Das ist nicht bekannt. Angeblich kommt man mit dem Leben davon, wenn man das Pop-Up-Fenster ganz einfach ignoriert. Wenn man es aber wegklickt…“

Konoha hielt inne. Er zuckte in gespieltem Bedauern mit den Schultern und grinste dann auf eine Art, die Keiji viel zu sehr an Kuroo erinnerte, um charmant zu sein.

„Die Opfer des roten Raumes wurden immer in ihren Zimmern gefunden. Alles voller Blut. Selbstmord. Der Computer soll angeschaltet sein, jedes Mal, doch von dem Pop-Up keine Spur. Stattdessen eine Liste – Rot auf schwarzem Hintergrund. Am Ende der Liste steht jedes Mal der Name des aktuellen Opfers.“

 

Inzwischen sah Bokuto nicht mehr so aus, als wolle er dieses Pop-Up-Fenster finden.

Inzwischen sah Bokuto aus, als würde er die nächsten Wochen und Monate keinen Computer mehr anfassen wollen. Keiji stieß langsam die Luft aus, während er sich darauf gefasst machte, stundenlange Diskussionen mit Bokuto zu führen, bis der sich endlich wieder darauf einließ, seinen PC zu Recherchezwecken zu benutzen.

Wunderbar.

 

 
 

***

 

 

Sie kamen an einer Straßenecke vorbei, die aussah, als wäre sie Treffpunkt für zwielichtige Jugendliche. Seit einer der letzten Spukgeschichten – Sarukui erzählte irgendetwas von einem Geist, der nachts durch die Straßen wanderte und im Grunde nichts anderes tat, als das Geräusch von Schritten zu imitieren –, sah Bokuto sich immer wieder paranoid um. Und es war nicht einmal nur Bokuto; Onaga war von der Panik angesteckt, während Komi noch fröhlich grinste und Konoha genervt aussah wie immer.

„Akaashi, da ist was!“, zischte Bokuto nicht zum ersten Mal in einem Ton, der wohl leise sein sollte, die Augen panisch aufgerissen und hektisch hinter sich deutend. Keiji sah überhaupt nichts hinter Bokuto, außer Komi, der gerade dabei war, Konoha alberne Grimassen zu schneiden.

„Da ist nichts“, informierte er. Bokuto schüttelte den Kopf, „Doch! Akaashii, ich hör das doch! Da sind Schritte!“ – „Natürlich sind da Schritte. Da sind Komi-San und Konoha-San. Die bewegen sich.“

Bokuto sah gar nicht überzeugt aus. Er warf einen Blick zurück, die Stirn gerunzelt, sah dann wieder zu Keiji hinüber.

„Akaashiiii…“ – „Ich werde es dir sagen, wenn ich etwas sehe.“

Für den Moment war das genug. Bokuto nickte ernst, ehe er sich wieder umwandte und weitermarschierte. Keiji folgte, einen halben Schritt hinter ihm. Er sah und hörte immer noch nichts, das nicht simpel durch ihre kleine Gruppe zu erklären war.

 

Während sie umständlich über einen Haufen Glasscherben stiegen, merkte Komi plötzlich auf:

„Hey, mir ist da noch eine Geschichte eingefallen!“

„Erzähl sie nicht“, murmelte Konoha und sprach Keiji damit aus der Seele, doch Bokuto übertönte ihn mit einem „Erzähl sie!“ – obwohl er hörbar panisch klang, schien er fest entschlossen zu sein, sich jede noch so dumme Spukgeschichte anzuhören. Warum auch immer.

Keiji hatte die dumpfe Ahnung, dass es damit zu tun haben könnte, dass Bokuto überhaupt auf die Idee einer Mutprobe gekommen war.

 

Er hatte die dumpfe Ahnung, der Grund war hochgewachsen, schwarzhaarig, grinste dumm und hörte auf den Namen Kuroo Tetsurou.

 

„Es geht um ein junges Mädchen“, begann Komi grinsend. Mit ein paar schnellen Schritten hatte er die Führung der Gruppe erreicht und drehte sich dann um, so dass er rückwärts weiterlief. Er gestikulierte grinsend.

„Sie war suuuuuuper hübsch und wurde von allen bewundert. Aber das hat sie natürlich auch eitel gemacht, ne? Sie tat alles dafür, hübsch zu bleiben. Ihre Eltern schenkten ihr einmal einen Spiegel, und der wurde ihr liebstes Besitztum. Sie versuchte, immer schöner und schöner zu werden, aß bald immer weniger, weil sie abnehmen wollte, bis zu dem Punkt von ernsthafter Magersucht. Immer, wenn sie in den Spiegel sah, sah sie eine strahlende Schönheit. So ging es weiter und weiter, und das Mädchen wirtschaftete sich immer weiter hinunter, bis ihre Gesundheit richtig im Eimer war – aber laut ihrem Spiegel war sie immer noch eine absolute Schönheit.“

Er machte eine kurze Pause, zog die Nase kraus, während er nachdachte.

„Eines Tages wollte sie ihren geliebten Spiegel dekorieren, damit er genauso schön sein konnte wie sie selbst. Sie malte ihn an, und bemalte auch das Glas mit violetter Farbe. Als sie in den nun violetten Spiegel sah, sah sie zum ersten Mal ihr wahres Gesicht – abgemagert, fahl und hässlich. Sie war so entsetzt, dass sie ihren Spiegel zertrümmerte. BÄMM!“

Komi lachte, als der jähe laute Ton dafür sorgte, dass nicht nur Onaga und Bokuto zusammenzuckten, sondern auch Konoha, der ihm gleich eine rüde Geste zukommen ließ. Es störte Komi nicht im Geringsten und völlig unbekümmert fuhr er fort, sobald der erste allgemeine Schreck verklungen war:

„An ihrem zwanzigsten Geburtstag starb sie – überfahren, als sie gerade auf dem Weg zu ihrer Geburtstagsfeier war. Ihre letzten Worte waren violetter Spiegel. Immer und immer wieder wiederholte sie sie, bis sie endgültig dahinschied. Natürlich hat man den Spiegel dann in ihrem Zimmer gesucht. Gefunden hat man nie etwas.“

Wieder eine Pause. Komi grinste, und seine Augen glühten voller spitzbübischem Amüsement. Bei aller Schauspielkunst, die er sonst an den Tag legen konnte, sein Spaß an seiner Geschichte war unübersehbar. Bokuto sah trotzdem aus, als würde er gleich vor Spannung seine Nägel abkauen. (Onaga kaute tatsächlich auf seinem Daumennagel herum.)

 

„Jetzt kommt der interessante Teil: Seit diesem Zeitpunkt sind die Worte violetter Spiegel verflucht. Jeder, der sie hört und bis zu seinem zwanzigsten Geburtstag nicht vergisst, wird sterben. Todesursache ungeklärt. Die einzige Auffälligkeit? Eine violette Spiegelscherbe im Schlafzimmer des Toten…“

„Akaashiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii!!!“

Natürlich hatte Bokuto nun Panik. Keiji verkniff sich ein Seufzen.

„Mach dir keine Sorgen, Bokuto-San. Du hast doch schon längst wieder vergessen, was du heute gefrühstückt hast, das merkst du dir nicht.“ – „Aber Akaashiiiii!“ – „Nein, Bokuto-San. Du wirst nicht sterben.“ – „Akaashiiiii!!“

Keiji seufzte noch einmal. Schwer. Er ignorierte Bokuto konsequent, während der jammernd und unselig neben ihm herlief und ihm in den buntesten Farben schilderte, wie grausam das alles werden würde. Er würde viel zu früh sterben, und die ganze Welt würde um ihn trauern, und Gott bewahre, er würde seinen Bro ja ganz alleine lassen und das musste unbedingt verhindert werden!

Keiji ertrug es zehn Minuten. Zehn Minuten, in denen er sich darauf konzentrierte, wie Komi und Sarukui Witze über irgendeinen gemeinsamen Lehrer rissen, Konoha griesgrämige Blicke in alle Richtungen schoss und Onaga aussah, als versuche er verzweifelt, nicht an einen violetten Spiegel zu denken. Zehn Minuten, dann kapitulierte Keiji, wandte sich Bokuto zu und sah ihn genervt an.

„Bokuto-San, wovor hast du Angst?“ – „Akaashiiii! Ich werde sterben!!!!“ – „Warum?“

Bokuto stoppte kurz. Er blinzelte, dann riss er die Augen wieder weit auf und packte Keiji nachdrücklich bei den Schultern.

„Ja, wegen dem Wort!!!“

Keijis Augenbraue wanderte in die Höhe.

„Welchem Wort?“

„…“

 

Er hatte es gewusst. Er schnaubte leise, wandte sich dann ab und lief weiter, ließ das verschreckte Federvieh einfach zurück.

 

„Ich habe dir doch gesagt, du stirbst nicht.“ – „Aber Akaashiiiiiiiiiii!“

 

Bokuto hatte den violetten Spiegel natürlich schon wieder vergessen. Keiji hatte es nicht. Er freute sich schon auf seinen einundzwanzigsten Geburtstag.

 

 
 

***

 

 

„Findet ihr auch, dass Konohan sich komisch benimmt?“ – „Komiyan, ich warne dich–“

Die Warnung kam zu spät. Natürlich kam die Warnung zu spät. Bokuto hatte die falsche Fährte längst aufgenommen und eilte hektisch zu Komi hinüber.

„Nicht wahr?! Ich finde auch, dass da was nicht stimmt!!!“

Der Libero grinste einen langen Moment in Konohas Richtung. Schadenfroh, übermütig. Dann wurde sein Blick geradezu dramatisch ernst, als er sich verschwörerisch zu Bokuto vorbeugte. Keiji versuchte gar nicht, das folgende Gespräch zu verfolgen; er wusste sowieso, was kommen würde.

Schweigend beobachtete er, wie Konoha wieder und wieder versuchte, die Unterhaltung der beiden Unruhestifter zu unterbrechen, während Komi mit einer schier überwältigenden Intensität auf Bokuto einredete. Dessen Blick huschte immer wieder zum zeternden Konoha hinüber, manchmal nickte er, als wollte er bestätigen, was Komi gerade sagte. Manchmal weiteten sich seine Augen in jäher Erkenntnis.

Komi sprach leise genug, dass Keiji nichts verstand. Er hörte die Stimme des Anderen, die sich teilweise fast überschlug vor unterdrücktem Lachen, doch es reichte nicht, um Worte auszumachen, solange er nicht bewusst lauschte. Bokuto sprach weit weniger leise. Er hörte immer wieder Gesprächsfetzen aus dessen Richtung.

 

Besonders die Worte „Geister“, „verflucht“ und „Exorzismus“ blieben hängen.

 

Das Gespräch zog sich noch einige Minuten, bis Bokuto schließlich mit einem tief frustrierten Ausruf die Arme in die Luft warf.

„Aber wie sollen wir das machen?! Wir haben die nötigen Sachen gar nicht!!!“

Keiji stieß langsam die Luft aus. Während Komis Grinsen endgültig unheilverkündend breit wurde, sah Konoha aus, als würde er gleich einen Mord begehen. Keiji hätte Mitleid mit ihm, hätte er nicht den ersten Panikstein angestoßen, der zu Bokutos aktuellem Zustand von spukbedingter Paranoia führte. Er hatte es kaum besser verdient, als vorgeführt zu werden.

„Keine Sorge“, kommentierte Komi breit grinsend, „Ich hab nen Plan! Saru, halt ihn fest!“

Sarukui gehorchte der Aufforderung  so prompt, als habe er schon auf der Lauer danach gelegen. Grinsend packte er Konoha von hinten unter den Achseln, noch ehe der auch nur darüber nachdenken konnte, zu flüchten, und setzte ihn damit effektiv an Ort und Stelle fest. Er sah kein bisschen mitleidig aus, als er ihm zuraunte:

 „Sorry, Kumpel. Aber du weißt doch, wie das ist~ Die beiden geben keine Ruhe, bis sie nicht ihren Willen haben!“

 

Es war nicht der erste Exorzismus, den Bokuto und Komi durchführten.

Keiji hoffte, dass sie so unvorbereitet weniger Unfug anstellen würden als beim letzten Mal. Es war eine Katastrophe gewesen, an die Bokuto und Komi sich viel zu gern noch erinnerten, während Keiji sie lieber aus seinem Gedächtnis streichen würde – so wie Bokuto den violetten Spiegel. Leider erinnerte er sich noch viel zu gut an Salz und italienische Kräuter überall im Clubraum.

Immerhin hatten sie weder Salz, noch Kräuter bei sich. Außerdem waren sie hier draußen auf offener Straße. Selbst wenn sie irgendetwas zum Herumstreuen fanden, würde sich der Schaden mit einem Straßenbesen beheben lassen. Hier gab es keine Ecken und Ritzen, in denen sich das Zeug festsetzen konnte, damit man noch Monate später irgendwo auf seinen Sachen Überreste des Exorzismus fand.

 „Wir brauchen Kerzen“, begann Komi, riss Keiji damit aus seinen Gedanken. Seine Worte ernteten ein angestrengt nachdenkliches Stirnrunzeln von Bokuto, der offensichtlich auch keine Idee hatte.

„Ehm…“, begann Onaga zögerlich. Er hob die Hand, als wolle er sich in der Klasse zu Wort melden und grinste hilflos. Keiji glaubte nicht, dass er an Konohas Geisterbesessenheit glaubte, aber vermutlich wollte er auch nur, dass dieser Spaß bald vorbeiging. Er sah nicht aus, als wäre er gern hier in der Finsternis, wo er genauso gut in seinem Bett liegen könnte.

„Wir könnten unsere Handys nehmen. Es gibt doch Videos von Kaminfeuern oder so. Das ist ja fast wie eine flackernde Kerze…“ – „Das ist eine großartige Idee, hey hey hey!!“

 

Komi fand es auch großartig. Grinsend und gut gelaunt sammelte er ihre Handys ein. Keiji gab seines nur ab, damit er dieses Theater schnell und reibungslos hinter sich bringen konnte, und damit er nicht nachher wegen mangelnder Kooperation ebenfalls zum Besessenen erklärt wurde. Nachdem er alle anderen Handys hatte, griff Komi dreist in Konohas Hosentasche, um dessen Mobiltelefon ebenfalls zu entwenden.

„Du wirst es uns danken~“, flötete er erheitert.

Es dauerte mehrere Minuten, bis auf jedem Handy das gleiche dumme Video eines prasselnden Kaminfeuers lief – an Konohas Handy nestelte Komi besonders lange herum –, doch schließlich lagen sie alle im Kreis um ihr Exorzismusopfer verteilt auf dem Boden.

Wenn man davon absah, wie dumm es war, war es sogar richtiggehend kreativ.

 

Alles andere, was sie brauchten, wurde ähnlich kreativ gelöst.

 

„Kräuter?“, fragte Komi mit einem Grinsen, das klar sagte, dass er schon genug dumme Ideen hatte, falls sonst niemand mit genialen Einfällen aufwarten konnte. Diesmal aber mischte sich sofort Bokuto ein, auf ein Stück Grünfläche deutend: „Hier ist so viel Unkraut, das tut es sicher auch!“ – „Das ist genial, Bokuto!“ – „Hey hey hey!“

Es hatte ja auch Kraut im Namen, wieso sollte es also nicht gehen? Es war typische Bokuto-Logik. Keiji versteckte sein Schmunzeln, indem er sich kurz vom Geschehen abwandte, um nachzusehen, was Konoha gerade tat. Er war verdächtig still geworden. Was auch immer er plante – es sah aus, als habe er sich schmollend mit seinem Schicksal abgefunden –, er hing immer noch in Sarukuis Griff.

„Salz?“

Diesmal war es Bokuto, der die Frage stellte. Diesmal war es Komi, der die Antwort hatte: „Ich hab noch Sand in meiner Tasche… hab sie letztens mal zum Strand mitgenommen“, erzählte er grinsend, „Und Sand ist doch fast genauso gut! Vielleicht ist unser Geist ja kurzsichtig und merkt den Unterschied nicht.“

Sand statt Salz. Keiji wusste nicht, ob er froh darüber sein sollte, dass Komi seine Tasche zu Verpflegungszwecken dabei hatte und damit die Salzdebatte gleich geklärt war, oder ob er eher der Hoffnung nachtrauern sollte, dass sie gar nichts durch die Gegend gestreut hätten, wäre die Tasche nicht gewesen.

Und dann stellten sie fest, dass keiner von ihnen wirklich Latein sprechen konnte und standen vor einer Hürde, die unüberwindbar schien.

„Kann hier jemand Latein?“

Komis Frage wurde mit einem allgemeinen Kopfschütteln beantwortet. Er und Bokuto verloren sich in einer Diskussion darüber, was sie tun sollten, denn schlussendlich konnte auch keiner von ihnen einen japanischen Exorzismus. Sie konnten den Geist natürlich auch nett bitten, einfach zu gehen, aber das war ja nicht wirksam. Ob Englisch helfen würde? Selbst wenn, das kam auch nicht wirklich infrage.

Wieder war es Onaga, der den Tag rettete:

„Sind diese Harry-Potter-Zaubersprüche nicht auch aus dem Lateinischen?“

 

Selbst wenn sie es nicht waren, für Bokuto und Komi war es genug. Keiji musste sich ehrlich ein Lachen verkneifen, als er zusah, wie die beiden begannen, um Konoha herumzutänzeln, während sie willkürlich einige Zaubersprüche ausriefen. Er war sich sicher, dass die Hälfte von ihnen obendrein falsch war. Während ihrer seltsamen Beschwörung bewarfen sie Konoha in Abständen, die wohl nur für sie selbst Sinn ergaben, mit Sand und Gras, und zum krönenden Abschluss gossen sie die Reste aus Komis Trinkflasche über ihn.

Konoha hatte unterdessen wieder das Zetern angefangen. (Zumindest solange, bis er einen Mund voll Sand abbekam. Danach hatte er genug gezetert.) Keiji konnte es ihm nicht verübeln. Er würde zwar nicht zetern, aber er würde dafür sorgen, dass Bokuto seinen Blödsinn bereute.

Allerdings wurde Keiji auch nie Opfer von solchen Dummheiten.

 

Er wusste, wie er es vermeiden konnte.

 

Als sie endlich fertig waren, sahen Komi und Bokuto super zufrieden und stolz aus. Sie klatschten jubelnd ab und beglückwünschten einander für ihre großartige Leistung. Onagas Beifall fiel eher halbherzig aus, aber es schien genug zu sein, damit sie sich noch mehr feiern konnten. Immer noch grinsend signalisierte Komi Sarukui schließlich, dass er Konoha wieder loslassen konnte, und nachdem er das getan hatte, gab es auch von ihm eine Runde nicht ganz so halbherzigen Applaus.

 

„Bist du jetzt wieder du selbst, Konohan?“, fragte Komi scheinheilig. Konoha schnaubte rasend vor Wut. Er machte einen bedrohlichen Schritt auf Komi zu – „Du bist vor allem gleich tot!“

Komi nahm die Drohung natürlich nicht ernst. Eher im Gegenteil, er grinste nur viel zu fröhlich und klopfte Konoha viel zu kameradschaftlich auf die Schulter.

 

„Willkommen zurück, Konohan~!“

 

 
 

***

 

 

Weil Konoha ausgesprochen missgestimmt war und obendrein nass und voller Sand, beschlossen sie, den Rückweg anzutreten. Bokuto war nicht begeistert. Seine Hochstimmung des erfolgreichen Exorzismus war schnell verflogen und er jammerte die ersten Meter laut, dass sie noch gar nicht genug gegruselt waren und dringend weitermachen mussten.

Zwei Minuten später klang es, als könne er es gar nicht mehr erwarten, zurück zur Schule zu kommen, weil er sich wieder Schritte hinter sich einbildete.

Es war ein Hin und Her, das sich durchzog. Bokuto forderte mehr Gruselstimmung. Bokuto bildete sich ein Geräusch ein oder hörte es im Gebüsch rascheln und schon nahm die Paranoia überhand und er drehte sich förmlich beim Laufen um sich selbst, um seine Umgebung im Blick zu behalten. Dann fing er doch wieder an zu meckern, weil es nicht gruselig genug war, kaum, dass er sich beruhigt hatte. Bis der nächste unerwartete Ton kam.  

Das Schauspiel wurde nur durchbrochen von weiteren Spukgeschichten, die mehr oder weniger unheimlich waren. Seit seinem Exorzismus hielt Konoha sich bockig aus der ganzen Erzählerei heraus und machte nur noch gelegentliche bissige Kommentare; Keiji war ehrlich gesagt froh darum – Konohas Geschichten waren mit die härtesten gewesen, seine Art zu erzählen zusätzlich wirkungsvoll. Er hatte die leise Hoffnung, dass ohne Konohas Beitrag gar nichts mehr aufkommen würde, dass Bokuto unnötig verschreckte.

Keiji wollte keine panische Eule an sich klammern haben.

Bisher waren die weiteren Geschichten wirklich mau – die obligatorischen Schulmythen, komische Geister, die sich nur auf dem Land zeigten und hier in der Großstadt also wenig unheimlich waren, und Flüche, die so konfus formuliert waren, dass es schwer war, ihnen überhaupt zu folgen, geschweige denn, sich vor ihnen zu gruseln.

 

Dass es ausgerechnet Onaga war, der seine Hoffnungen zerstörte, konnte Keiji doch nicht ahnen.

 

„Ich hab die Story mal von nem Bekannten gehört… Also. Nicht gehört. Gelesen.“

Er lachte nervös, sah sich um, als erwarte er, irgendwo irgendeinen bösen Schatten zu entdecken. Als er nichts erblickte, atmete er hörbar auf.

„Habt ihr von Kashima Reiko gehört? Wahrscheinlich nicht, sonst würdet ihr vielleicht nicht mehr hier stehen…“

Noch ein nervöses Lachen folgte. Er schien nicht wirklich begeistert zu sein davon, die Geschichte zu erzählen, doch Bokutos jetzt schon minutenlanges Drängeln hatte ihn weich werden lassen.

„Du musst es nicht erzählen“, unterbrach Keiji beinahe sanft. Onaga sah ihn einen Moment lang hoffnungsvoll an, aber natürlich ließ Bokuto das nun nicht so einfach stehen:

„Hey hey hey!!! Kein Schwanzeinziehen!!! Komm schon, erzähl es! Jetzt ist schon zu spät!“

Die Hoffnung zerfiel und Onaga sah sehr, sehr unglücklich drein. Einen Moment später hörte Keiji Komis Stimme hinter dessen Handy hervorkommen: „Ist schon gut, ich übernehm hier!“

Er grinste breit, was im diesigen Licht seines Handydisplays beinahe unheimlich aussah. Beunruhigend waren auch seine Worte.

„Halt dir die Ohren zu?“

Onaga gehorchte.

Keiji fragte sich, ob er es ihm nicht gleichtun und Bokuto die Ohren zuhalten sollte, ehe schlimmeres passierte. Er ahnte aber auch, dass Bokuto das nicht zulassen würde, und dummerweise war der Kerl um ein vielfaches kräftiger als er selbst.

 

„Kann ich anfangen? Noch jemand, der vor dem Mörderfluch die Ohren verschließen will?“

Sarukui tat es mit einem Grinsen. Konoha speiste Komi mit einer rüden Geste ab. Keiji wollte hören, was da kam, denn dann konnte er am Ende hoffentlich besser dafür sorgen, dass Bokuto keine unnötige Panik bekam.

„Fang schon an!“, drängelte der auch schon. Er klebte beinahe auf Komi, sah ihn aus großen, aufgerissenen Eulenaugen in einer Mischung aus Neugier und Panik an. Ein Mörderfluch war aber auch unglaublich spannend für Bokuto – solange, bis er zu gruselig wurde zumindest.

 

„Vorneweg: Wer diese Geschichte hört, wird innerhalb eines Monats von Kashima Reiko aufgesucht werden. Wer also doch noch die Ohren zuhalten möchte… Nein? Nicht? Na gut. He, Konohan! Sieh es positiv, so kriegst du immerhin mal ein Date!“

Komi lachte. Konoha fauchte und warf ihm eine Packung Taschentücher ins Gesicht, ehe er beleidigt seinen Schritt beschleunigte und voranstapfte. Keiji scheuchte Sarukui und Onaga hinterher, immerhin wollten die beiden sowieso nicht zuhören, und das bedeutete außerdem, dass noch ein paar weniger Schritte in Hörweite sein würden, über die Bokuto sich erschrecken konnte.

„Sie hat irgendwann einmal auf Hokkaido gelebt“, fuhr Komi schließlich fort, halb ablesend, halb erzählend, „Die junge Frau wurde von einigen Männern misshandelt und missbraucht und dann einfach zum Sterben liegen gelassen. Sie rief nach Hilfe, aber niemand kam. Also schleppte sie sich weiter, in der Hoffnung, irgendwo noch jemanden zu finden, der ihr helfen würde. Weil es dunkel war und sie obendrein durch ihre Verletzungen so schlecht sah, erkannte sie die Kante des Bahnsteigs nicht und stürzte auf die Gleise. Ein vorbeifahrender Zug trennte ihren Körper in zwei Hälften.“

An diesem Punkt hielt er inne, sah nonchalant grinsend von seinem Handy auf. Bokutos eulenhafter Blick lag beunruhigt auf ihm, drängend, mehr zu erfahren. Keiji trat unauffällig einen Schritt näher zu ihm hin.

„Seither irrt der rachsüchtige Geist der jungen Frau umher auf der Suche nach ihren Beinen. Üblicherweise trifft man sie auf Schultoiletten an, aber es kann auch passieren, dass man sie nachts im eigenen Bad zuhause findet. Sie stellt Fragen, wenn man das Bad betritt. Kann man sie richtig beantworten, verschwindet sie einfach wieder, kann man es nicht, reißt sie einem die Beine ab. Außerdem hat sie eine Fangfrage. Beantwortet man die falsch, killt sie einen sofort.“

Komi grinste immer noch. Ihm schien die Geschichte kaum etwas auszumachen, während Bokuto unglaublich panisch aussah. Keiji presste die Lippen zusammen. Ein computerverweigernder Bokuto war plötzlich sein kleinstes Problem.

 

Die nächsten Minuten vergingen damit, dass Bokuto Komi wieder und wieder aufforderte, die Fragen und dazugehörigen Antworten zu wiederholen. Er sah tatsächlich aus, als wolle er sie sich unbedingt merken, für den Fall, dass er dem rachsüchtigen Klogeist begegnete.

Gäbe es einen rachsüchtigen Klogeist, Bokuto würde ihm vermutlich auch noch begegnen. Keiji war sehr, sehr froh, dass es nichts weiter als eine billige Spukgeschichte war. Er würde Bokuto doch nie wieder aufs Klo kriegen, wenn er dort tatsächlich irgendeiner Gruselgestalt begegnete.

 

Als sie endlich wieder wirklich weiterliefen, war Bokuto so schreckhaft, dass er bei jedem Laut zusammenzuckte. Keiji seufzte stumm, ehe er sich wortlos bei ihm einhakte. Er spürte den verwirrten Blick seines Freundes auf sich, doch er sparte sich, ihn zu erwidern.

„Eh? Akaashi?“

Keiji schwieg. Bokuto sah ihn weiter irritiert an, für den Augenblick allen Grusel vergessen. Keiji sah nur aus dem Augenwinkel zu ihm, verfolgte das verwirrte Stirnrunzeln und den trägen Denkerblick – und dann grinste Bokuto, breit und aufdringlich und selbstüberzeugt.

„Du musst keine Angst haben, Akaashi!!! Ich bin hier und beschütze dich, hey hey hey!!!“

 

 
 

***

 

 

Zwei Stunden später war es Bokuto, der ihn weckte und anquengelte, weil er sich nicht alleine aufs Klo traute. Keiji war versucht, ihn einfach versauern zu lassen.

Unkonventioneller Wettgewinn

Das Lokal war klein und voll. Sie waren öfter hier, und die meisten Leute Stammgäste, was bedeutete, dass sie kaum noch schiefe Blicke bekamen, obwohl Kuroo und Bokuto sich heute wieder einmal gegenseitig in Peinlichkeit übertreffen mussten. Kuroos Handy lag auf dem Tisch und spielte immer wieder ein buntes Kreischkonzert ab. Keiji nippte schweigend an seinem Tee. Kozume hatte den Blick noch kein einziges Mal von seinem Handy gehoben, seit sie angekommen waren.

„Und, wer hat jetzt gewonnen?“, fragte Kuroo drängend, als er die Wiedergabe des Kreischkonzertes wieder einmal stoppte. Es war das fünfte Mal, das er fragte. Zusätzlich zu den acht Malen, die Bokuto gedrängt hatte.

Das war überhaupt der einzige Grund, weshalb sie hergekommen waren: Um den Sieger ihrer Wette zu determinieren. Nachdem sie selbst unfähig gewesen waren, festzumachen, wer nun gewonnen hatte, hatten sie Keiji und Kozume als unparteiische Richter zurate gezogen.

 

Natürlich war die Mutprobe nicht auf Bokutos Mist gewachsen.

 

Natürlich war eine Wette involviert.

 

Auch wenn Keiji immer noch nicht wusste, wie man messen sollte, wer es geschafft hatte, sein Team am Meisten zu erschrecken.

„Ihr solltet euch beim nächsten Mal einen Maßstab überlegen“, riet Kozume monoton. Er stockte einen Moment, runzelte dann missbilligend die Stirn. „Bevor ihr die Wette durchzieht.“ – „Dafür ist es nun aber auch zu spät! Also, Kenma? Akaashi? Was sagt ihr?“

Keiji hätte am liebsten gar nichts gesagt. Aber so langsam wurde ihm bewusst, dass er damit einfach nicht durch kam. Sie würden einfach noch und noch einmal nachfragen und drängeln. Auch Kozume schien zu dieser Erkenntnis gekommen zu sein. Er seufzte unzufrieden.

„Shibayama und Yaku wollten nicht alleine schlafen“, berichtete er. Erwartungsvolle Augen richteten sich auf Keiji, der sich bislang ebenfalls mit Berichterstattung zurückgehalten hatte.

„Onaga auch nicht.“

Anahori hatte sich seiner am Ende erbarmt. Es hätte schlimmer sein können. Es war schlimmer gewesen, an anderer Front.

„Bokuto-San wollte nichtmal allein aufs Klo.“

Kuroo brach in schallendes Gelächter aus, warf den Kopf in den Nacken. Es dauerte Minuten, bis er sich weit genug beruhigt hatte, um wieder zu sprechen, und auch dann hatte er immer noch Lachtränen in den Augen.

„Bro, ernsthaft?!“ – „Bro!!! Da waren Geister!!!“ – „Bro! Du solltest dein Team erschrecken, nicht dich selbst!“

 

Kuroos Worte ließen Keiji aufmerken. Eigentlich hatte er keinen Grund, Bokuto zu unterstützen, aber er hatte allen Grund, Kuroo zu boykottieren.

„Aber Bokuto-San ist Teil des Teams, also gilt es auch.“

Bokutos Gesicht entgleiste. Im ersten Moment schien er furchtbar beleidigt zu sein, ehe er begriff, was Keiji damit sagte. Dann verzog sich sein Gesicht sich zu einem triumphalen Grinsen, während Kuroos entgleiste Mimik einer empörten Grimasse wich.

„Akaashi, so läuft das nicht!“ – „Er hat recht, Kuro.“ – „Kenma, fall mir nicht in den Rücken!“

„Bro! Du bist überstimmt! Hey hey hey! Das heißt, ich habe gewonnen!!!“

 

Keiji enthielt sich aus der folgenden Diskussion, ob das nun rechtens war oder nicht. Schlussendlich gab Kuroo auf, weil er gegen Bokutos beharrliche Sturheit nicht ankam, und nahm schlicht seine Niederlage hin. Bokuto war in Hochstimmung, feierte seinen Sieg über Gebühr und freute sich viel zu sehr über was auch immer er gewonnen hatte.

Apropos…

„Worum habt ihr gewettet, Bokuto-San?“
 

Diesmal war es an Keijis Gesicht, zu entgleisen.

 

„Worum schon? Um dich natürlich, Akaashi!!!“



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Von:  Starplayer24
2018-02-26T11:17:09+00:00 26.02.2018 12:17
eh das ist aber nicht nett ich hoffe Bokotu hat noch eine Abreibung bekommen mann wettet nicht um seinen Partner ne bro das war nicht fair sorry tolle story besonders das Bokotu nun angst hatte allein auf Klo zugehen ich schmeiß mich weg super genial echt will noch so eine lesen bitte Lg Starplayer24
Von:  Starplayer24
2018-02-25T14:08:44+00:00 25.02.2018 15:08
super die meisterin der gruselgeschichte super wie sich alle an Lev klammern zum kreischen komisch toll erzählt ne Nachtwanderung ist aber auch Gruselig besonders wenn davor solche Geschichten erzählt werden ps Yuka und Lev sind so nidlich lol lg starplayer24
Von:  Aphrodi
2016-09-01T22:31:54+00:00 02.09.2016 00:31
Aso ich bin voll auf Kenmas Seite, sie hätten sich echt einen Maßstab überlegen sollen. Oder etwas, was eben zählbar genug war, um es auswerten zu können. û__u Und dann hätten sie ihn auch nicht mitschleifen brauchen. Er hätte wahrlich besseres zu tun.

Dass Kuroo Bokuto auslacht, ist nicht fair! Jemand sollte erwähnen, dass er Kenma nicht hat zu Ende vorlesen lassen!!! Er hat also auch Schiss gehabt, dass ein Fünkchen Wahrheit an dem Kram dran ist, sonst hätte er es ja zulassen können. Pah!!!

Na wenigstens hat Bokuto am Ende gewonnen... Auch wenn Kuroo sich gar nicht beklagen braucht. Er hat Kenma mitgenommen, als unparteiischen Schiedsrichter und jetzt meckert er, weil Kenma genau das tut. So ein Aas!! XDDDDDDDDDDDD Na, wenigstens hat er so Akaashi nicht bekommen...
Das war leichtsinnig!!!! *empört* Ich hoffe, Bokuto hat dafür noch ne Abreibung bekommen XD
Und Kenma war sicher total froh, dass sich für ihn niemand interessiert. Er will nicht als billiger Wetteinsatz enden... Gut, dass Shouyou so einen quatsch nicht macht! Der würde Bokuto den Vogel zeigen.
Antwort von:  Puppenspieler
03.09.2016 18:41
Du bist ja auch klug. D: Und klar, er hätte Videospiele spielen können in der Zeit... Ohne peinliche Gesellschaft.

Wenn das erwähnt würde, dann hätte Kuroo aber wahrscheinlich gewonnen! D: Weil er ja zusätzlich noch einen guten Teil seines Teams erschreckt hat. û___û Sei froh, dass keiner es erwähnt hat. Vielleicht hat Kenma das sogar in dieser böswilligen Absicht verschwiegen!

KENMA IST HALT EINFACH KEIN BRO!!! XDDDDDDDD
Bokuto hat auf jeden Fall Ärger bekommen. :3
Woah. Shouyou würde Bokuto voll anfallen, wenn der sowas vorschlägt. xD NIEMAND kriegt seinen Kenma!!!!ònó
Von:  Aphrodi
2016-09-01T21:15:19+00:00 01.09.2016 23:15
Dass ein Überraschungsbesuch von Kuroo seine schlimmste Befürchtung ist, ist ja geil XD Akaashi muss echt schon ein Trauma haben... der arme XD
Bwahahahahahaha Konoha, der stundenlang aussieht als hätte er in eine Zitrone gebissen, ist geil XD Und wieder einer dieser unglücklichen Zufälle~
Bokuto hat das ja auch richtig gut geplant. Wir gehen da raus und erzählen uns was. Wow, er ist echt spontan XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD

Ich stelle mir auch vor, wie Bokuto den einzig existenten Geist der Welt beschwört..haha, das wäre so geil. Ich meine, keiner glaubt dran, dass das funktioniert und dann... tada. Bokuto kann es eben XD Schade, dass es so schnell vom Tisch war XD
Aber ja, es sollten mehr Geschichten erzählt werden. Wie süß Bokuto ist. |D
Und jetzt hoffe ich, dass ich nicht so ein Pop-Up-Fenster abbekomme... XD Ich kann verstehen, dass Bokuto nen riesigen Bogen um das Internet macht XD

Ich finde ja, bei der Beschreibung von Kuroo hat eindeutig die Erwähnung der dämlichen Frisur gefehlt XDDDDDDDDDDDDDDDDDD [/Daishou]
Also das gute an Bokuto ist ja, dass er die Worte ganz sicher sehr schnell vergessen haben wird, noch bevor er zwanzig ist. Wenn auf etwas Verlass ist, dann auf sein Sieb im Kopf XD Akaashi sieht es immerhin genau so XD Aber dann gibt es da auf der anderen Seite auch diesen Bokuto, der sich vermutlich jeden unnötigen Scheiß merkt, der total unwichtig ist, während die wichtigen Dinge nicht hängen bleiben XD
Ist ja übrigens nett von Onaga, dass er den violetten Spiegel nicht nochmal erwähnt, als Bokuto das Wort nicht mehr einfällt. Aber das geilste an der Szene ist eigentlich, dass, klar, AKAASHI ES NICHT VERGISST!!! XDDDDDDDDDD Hach ja, gut, dass er noch viele Geburtstag feiern wird.

Und jetzt frage ich mich, wieso Konoha auf Komi steht, wenn der ihn absichtlich so foppt ey XD Und Saru ist auch ein mieser Verräter ey XDDDDD Der freut sich doch insgeheim voll drauf XD
Ich habe übrigens auch als erstes an Handys gedacht, allerdings nicht an ein Video eines Feuers....einfach nur an die Taschenlampenfunktion XD das Unkraut ist ja hart, aber Sand... Wo ist da die Gemeinsamkeit? Ein S im Namen und 4 Buchstaben?!!!!! XDDDD Körnig? wtf?! XD Aber...mit Sand und Kraut beworfen zu werden, ist eine Sache...nass gemacht zu werden ist aber echt nicht cool!!!!!
Und eigentlich warte ich nur darauf, dass einer der Anwohner besorgt die Polizei ruft...

Dann ist sie da, dieser random Hint von Komi, dass Konoha mal ein Date hätte, wenn der Geist auftauchen würde XD Er will doch selbst, dass er endlich mal danach fragt! So benimmt der sich. û__u XDDDDD

Oh Gott, ich war mir auch sehr sicher, dass Bokuto denken wird, Akaashi hätte Angst!!!! Wie geil XDDDDD So ein dummer Idiot XD Dass er das nicht schnallt~ XD



Antwort von:  Puppenspieler
03.09.2016 18:40
Kuroo ist einfach Worst Case. Immer.
KONOHA TUT SICH SEHR LEID! LACH IHN NICHT AUS!!!
Bokutos Plan ist glorreich... das kann doch gar nicht schief gehen! :D

Ich bin froh, dass es schnell vom Tisch war!!!! Bokuto muss keine Geister beschwören, verdammt! XD Das will absolut niemand erleben!!! niemand! Nicht einmal Bokuto selbst!
Das Pop-up kommt nicht, keine Sorge. XD Aber uff, wie gut, dass es nur das Internet war, und kein Geist, der irgendwie... keine Ahnung, erscheint, wenn man das Fenster öffnet. Das Bett macht. Seine Bentobox öffnet...

Daishou soll die Schnauze halten!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Bokutos Siebhirn ist manchmal ja echt ein Segen!!! Wahrscheinlich fällt ihm der Spiegel dann einen tag nach seinem Geburtstag wieder ein oder so. XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD
Ja, Onaga ist super, ne? xD Und Akaashi glaubt einfach nicht an so nen Stuss, wieso soll er sich Drama machen? Der überlebt das locker. û_û

Ich würde sagen - Konoha hat a.) nen miesen Geschmack und b.) nen latenten Hang zu Masochismus? XDDDDDD Saru hat einfach seinen Spaß! Es ist ja auch lustig!
Ja aber das Flackern ist viel authentischer als die Lampe!!! XDDDDDDDDDDDD Ein S im Namen und vier Buchstaben ist verdammt gut. XDDDD Na ja, sie mussten halt improvisieren! WIE NETT DASS DU ENDLICH MAL AUF KONOHAS SEITE BIST!!! BLEIB DA!!!!!!!!!
Das wäre es ja noch gewesen......... xDDDDDDDDDDDDDDDDD

Wer weiß, wer weiß~! xD

Aber so ist Bokuto immerhin abgelenkt und fühlt sich nebenbei auch noch total geil, das ist doch irgendwie echt gut. XDDDD
Von:  Jeon_Jungkook
2016-08-31T18:43:29+00:00 31.08.2016 20:43
Haha
Die armen Katzen und Eulen!
So viel Grusel!
Und ich bin amüsiert über den Wettgewinn.
Also...
Was macht Bokuto nun mit seinem Gewinn? =3
Antwort von:  Puppenspieler
31.08.2016 20:44
Tja... das wüsstest du gern, huh? :D
Vielleicht, irgendwann... Ansonsten musst du es dir wohl selbst ausdenken! :D
Von:  Aphrodi
2016-08-31T11:40:00+00:00 31.08.2016 13:40
Also nach wie vor finde ich, dass so ein Ferienhaus voller Katzen eine wundervolle Vorstellung ist. Dass es jetzt "nur" 6 sind, ist auch okay, das reicht ja irgendwo vollkommen. Und dass Yamamoto nicht da ist, ist natürlich auch verständlich, wo Alisa dieses Mal das Haus nicht für sich beansprucht XDDDDDDD
Das Haus klingt echt verdammt cool, schön auch, dass Kuroo seine Freude daran hat, wenn auch aus den völlig falschen Gründen! Und Yaku aus den... naja...richtigen Gründen jetzt auch nicht, aber egal XD Dass sie Kenma einfach so eingepackt haben, ist übrigens total gemein! Gut, dass man überall zocken kann...

Shibayama und Inuoka sind ja wirklich süß, wie sie Lev helfen wollen, Yaku klarzumachen. Auch wenn der nichts davon schnallt und Inuoka auch mehr und mehr blaue Flecken bekommt, weil er jedes Mal so lange braucht, um es mitzukriegen :D Dieser Shouyou!!!! Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass Shouyou und Kenma sone Aktion machen würden, wäre die Rollenverteilung in etwa genau so XD Nur dass Kenma kein Interesse daran hat, die zwei zu verkuppeln, haha XD
Schön aber auch, dass Kuroo es so gelassen sieht. Und natürlich hat er sie voll durchschaut. ... Dass Yaku das nicht merkt... Der hat zu viel Wandern im Kopf!

Der Ausflug (das Date) von Lev und Yaku ist ja soooo putzig. Also....Lev ist putzig und Yaku ist ein fieser Stimmungskiller. Wie kann man so viel schlechte Laune verbreiten? Er sollte sich freuen, dass er wandern kann! Und dass er nicht allein wandern muss...oder...oder mit Kenma!!!
Hach, der Wald klingt übrigens echt hübsch und so ein Riese im Herbstlaub... Ich komm nicht drum, wieder an Simba!Lev zu denken XD Die Bäume wollen es doch aber auch so! Und der Sonnenuntergang auch! Goldene Haare an Lev sind ne so lustige Vorstellung... Der Russe mit dem Goldhaar, klingt doch wie ein Märchen XDDDDDDDDDDDDDDDDDDD
Und immerhin sieht Yaku es irgendwann doch auch ein, dass ein Date möglich ist, wenn Lev einfach mal fragen würde! Und Yaku nicht nein sagen würde, was ... er eigentlich immer tut, dieser fiese Kobold. Also ja, wozu fragen, wenn Yaku sowieso nein sagt?!

Selbst den Abend rettet Shibayama Lev noch. Also der Junge muss ja echt stark daran interessiert sein, dass es bei Lev gut läuft, haha. Aber er kann ihn nicht immer vor seiner großen Klappe beschützen. Die Vorstellung, dass er reinkommt, um Lev beim Akt davon abzuhalten, was blödes zu sagen, ist.... omg XD

Und dann kommt der eigentliche Gruselteil. Es war wie immer ein Fehler, gruselige Dinge nachts allein zu lesen, jaaaa... Aber ich habe dieses Mal immerhin nicht von einem Geist am Bettende geträumt, so wie bei der Golden Road! Dass diese Riesenfrau nur von denen gesehen werden kann, die sie entführt ist ja schon hart, aber dass sie die durch ganz Japan verfolgt... Die muss ja echt nen Narren an ihren Opfern gefressen haben. Und die Betonung liegt dabei nicht auf gefressen. Ich frag mich ja, was sie mit denen macht... Vermutlich Kaffeekränzchen. Irgendwie muss man ja als Riesenfrau seine Tafel voll bekommen, wenn keiner freiwillig kommt! Vielleicht ist das auch ne Alternative für Levs Geburtstag. XD
Süß ist auch, dass Shibayamas Gruselgeschichten von allen eher belächelt wird und er selbst totalen Schiss hat XDDDDDDDDDDDDD
Aber! Kenma! Der Junge ist wahnsinnig! Wie er einfach anfängt das Gedicht vorzulesen!!!!! Haha, geil, dass sogar Kuroo da die Hosen voll hat und ihn aufhält. Man muss das ja aber wirklich nicht heraufbeschwören...

Allgemein ist Kenma ja so eine wunderbare Spaßbremse. Wie er eins nach dem anderen einfach so stumpf mit seiner Taschenlampe zerstört, wie gemein!!! Aber gut, dass Kuroo am Ende ne ordentliche Tracht Tritte bekommt.
Jetzt frage ich mich allerdings, wo die Truppe so schläft. Wie viele Betten hat das Ferienhaus wohl? ô__o

Und am Ende hat Kenma Shouyou von den Gruselgeschichten erzählt - ein Fehler. XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD
Antwort von:  Puppenspieler
31.08.2016 14:20
Es ist eine wunderbare Vorstellung. XD Und ja, ich hab mir da ein paar künstlerische Freiheiten genommen, aber... :'DDD Das passt schon. xD Ich hab gar nicht einmal drüber nachgedacht, warum Yamamoto wohl fehlt, aber wow, das fügt sich ja perfekt ein! :D (und OMG! SO MUCH KOMMENTAR! OMG!)
Das Haus ist wuuuuuuuunderschön ;_; Ich hab im Internet so ein herrliches altes Ferienhaus gefunden und war sofort verliebt. Hach! Sei doch froh, dass sie alle - minus Kenma... - ihren Spaß haben! |D

Ja, die beiden haben es nicht leicht. xDDDDDDDD Bei Shouyou und Kenma wäre das noch viel lustiger!!! XDDDDDDDDD Bin ich total für! :D Müssen sie dringend irgendwann mal machen. Oder stell dir Hinata und Kageyama vor... das war schon so absolut sinnvoll, wie sie Asahi hinterhergestalkt sind. |D"
Aber mal ehrlich - jeder durchschaut Inuoka und Shibayama, so subtil, wie sie sind. Nur Lev und Yaku rallen es nicht - aus verschiedenen Gründen. Ich wette, sogar Yamamoto hat es gemerkt und muss ebenfalls regelmäßig von der Babymama zum Schweigen gebracht werden. xD
Hätte Yaku es gemerkt, hätten sie alle Prügel gekriegt, denn er hat es nicht nötig, verkuppelt zu werden. û___ú Seid. Einfach. Froh.

Er hätte vor Freude geweint, wäre Kenma freiwillig mit Wandern gekommen!!!T^T
Alter, hör mir auf mit dem russischen Löwen! XDDDDDD Es ist ja eigentlich schade, dass keine Störenfriede dabei waren, sonst hätten sie eine coole Laubschlacht machen können. D: Ach Shibayama, Inuoka... Der Russe mit dem Goldhaar klingt sehr märchenhaft. SCHREIB DAS! XD
Weißt du, die Ansage war ein versteckter Hinweis darauf, dass er sofort ja sagen würde, wenn Lev ihn fragt. û____û"""""""""""""

Shibayama übt eben schonmal für seine Mutterrolle im nächsten Jahr! XD Er will einfach, dass sein Freund glücklich wird.û_û Er ist bestimmt so ein ganz furchtbar romantisches Ding. Ein Anti!Yaku!!! XD

IMMERHIN HAST DU NICHT DAVON GETRÄUMT, SEHR GUT!!! :'DDDDD Ehrlich gesagt hab ich mir teilweise ein paar künstlerische Freiheiten rausgenommen. Ob das so wirklich stimmt... weiß ich gar nicht, aber es war praktisch, und das auch für Kuroo. XD
Sicher macht sie Kaffeekränzchen mit denen... deshalb sucht sie sich auch so kleine Leute, weil... weil. ô____ô Wäre ja sinnvoller, wenn sie dann die 2-Meter-Typen aufreißt. XD Nimm dich in Acht, Lev! :D
Shibayama kann's halt nicht! :'D
Kenma ist echt wahnsinnig!!!!D: Das ist selbst mir zu viel, und ich mach ja schon viel Scheiße... ;_; Aber es hat sich so schön angeboten. Ich hab mir das Gedicht übrigens nicht einmal leise komplett durchgelesen.
Eben! Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Kuroo hat da ausnahmsweise schonmal was gut gemacht...

Ist das nicht nett von Kenma? :) Er ruiniert Kuroo den Spaß und sorgt dabei dafür, dass die anderen sich weniger gruseln. Kuroo ist empört! D: Und sowas schimpft sich bester Freund...
Ich hab mir das so vorgestellt, dass sie sich zusammen irgendwo im Wohnzimmer oder so (Wenn eben ein Raum mit genug Fläche da ist, aber doch, ich denke schon) mit Futons verschanzt haben. Glaube auch nicht, dass das Haus unbedingt so viele Betten hat, aber so nen Futon kann man doch viel bequemer lagern, da kann ich mir vorstellen, dass ausreichend vorhanden sind. :'D Und vor allem jetzt, wo diverse Leute sowieso kuscheln müssen, passt das schon. :D

OMG!!!!!!!!!!!!!!! Kenma... das ist definitiv ein Fehler, den er NICHT zweimal macht... xDDDDDDDDDDDD
Von:  Aphrodi
2016-08-31T00:44:17+00:00 31.08.2016 02:44
Also, Kuroo ist ja echt unmöglich! Bokuto anzurufen, um anzugeben, wäre ja eine Sache, aber ihn anzurufen, um ihn zu einer Wette zu provozieren... Alter. Reicht es ihm nicht, dass er seine eigene Mannschaft trollt? Muss er auch unschuldige Eulen da mit reinziehen? Allen Voran Bokuto natürlich?!

Schön jedenfalls, dass er ihn so gut kennt... Nicht so gut wie Akaashi, aber gut genug, um ihn zu manipulieren... Okay, nein, eigentlich ist das gar nicht gut. Das ist uncool!!!! Übrigens: EMPÖRT!

Dass das Ferienhaus Levs Familie gehört, finde ich cool. Ich hatte allerdings nicht gerechnet, dass es sich in den Bergen befindet. Ich dachte, da hätte eher Familie Moriksuke eins, aber das wäre wohl für alle zu klein gewesen, huh? Hmm...

Jetzt bin ich gespannt, worum sie gewettet haben. Und auf die Romance. Und auf den schlechten Eulenspuk. Und Kuroos genialen Shit.
Antwort von:  Puppenspieler
31.08.2016 03:00
Aber... so gehört sich das doch. o__o So hat Bokuto auch etwas von Kuroos Urlaub, das ist doch eigentlich voll die nette Geste von ihm!!! :D :D :D

Niemals so gut wie Akaashi. Aber es ist nun auch echt einfach, Bokuto zu manipulieren. Dafür muss man kein Akaashi sein. XD NICHT EMPÖRT! Es war sehr selbstlos von Kuroo! :D :D :D

Hey! Nur weil Yaku klein ist, heißt das nicht, dass ein Ferienhaus seiner Familie auf Zwergengröße steht, GRRRRRR!!!!!!!!
Aber ja, in den Bergen ist wohl nicht das allernaheliegendste. Aber ich dachte mir, in einer Gegend, die für ihre Schönheit berühmt ist - das passt schon wieder irgendwie, Levs Familie hat ihr Ferienhaus/ihre Ferienhäuser sicherlich an Orten, wo es sich gehörig lohnt.
Yakus Familie hat sicher eines, aber vielleicht noch ein bisschen praktischer und nicht so sehr auf saisonal schön gerichtet. xD

Tjaha! Wie wäre es? Rate mal vor dem Lesen (wenn du nicht schon durch bist... xD), und wenn du richtig rätst, kriegst du mal wieder den üblichen Wettgewinn? XD Du hast aber nur einen Versuch!
Eh. Der Eulenspuk ist geil. Und Kuroo ist noch geiler. :D Viel Spaß noch! ♥


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