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A Myriad Of Feelings

von

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There Is Nothing Like A Dream To Create The Future

Kousuke holte tief Luft. Einmal. Zweimal. Dreimal. Beim vierten Mal stieß er die Luft in einem klangvollen Seufzen aus und straffte die Schultern, ehe er sich von der unbequemen Holzbank der Umkleide erhob.

 

 

Es war das erste Spiel seit diesem schulübergreifenden Trainingscamp, zu dem Kogane eingeladen worden war. Kein wichtiges Spiel. Nichts weiter als ein Trainingsmatch gegen eine der anderen Schulen, die frustriert schon in den Vorrunden des Frühjahrsturniers ausgeschieden waren. Verlierer gegen Verlierer. Eigentlich nichts Großes. Kousuke war trotzdem aufgeregt wie noch nie.

Es kam so kurzfristig, ganz spontan – und er hatte Kogane noch nicht wieder wirklich spielen sehen, seit er zurück war von Shiratorizawa. Bisher war Kogane immer ein zweischneidiges Schwert gewesen. Riesig, und damit echt praktisch, weil er ganz andere Möglichkeiten hatte als andere Zuspieler, aber so unberechenbar, und, wenn Kousuke ehrlich zu sich selbst war, schlecht, dass er trotzdem oft genug noch nicht geholfen hatte.

 

Aber das war okay. Das war immer okay gewesen für Kousuke. Es war sein Job, Kogane zu unterstützen. Ihm den Rücken freizuhalten und dafür zu sorgen, dass der Ball zu ihm kam. So war das als Libero eben, und Kousuke liebte seinen Job.

 

(Natürlich vermisste er Moniwa, aber Kogane, in Kousukes Augen, war eine würdige Nachfolge für ihren alten Zuspieler, egal, wie oft er noch Fehlerchen machte. Er würde sich mausern, das wusste er!)

 

Und jetzt war es soweit – das erste Mal, dass er wieder mit Kogane auf dem Spielfeld stand, nachdem der sich wer wusste schon wie sehr verändert hatte. Kogane hatte ihm abends am Handy mehr als einmal erzählt, was er erlebt hatte, welche Tipps und Kniffe man ihm näherbringen wollte, und er hatte laut und großspurig versprochen, dass Kousuke ihn nicht wiedererkennen würde.

„Sorry, aber ich glaube, du bist jetzt arbeitslos!“, hatte er gelacht, und Kousuke hatte mitgelacht, weil er niemals arbeitslos werden würde, und weil er froh war, dass Kogane so selbstbewusst und optimistisch war.

Weil in seiner Stimme so viel Hoffnung mitschwang, dass Kousuke selbst gar nicht anders konnte, als zu hoffen und zu glauben, dass jetzt der Aufschwung kam, auf den sie so sehnlich hinarbeiteten.

 

 

Draußen auf dem Spielfeld war alles wie immer. Kousuke sah die Rücken seiner Teamkameraden, sah Koganes breites Kreuz. Als spürte er den Blick, drehte Kogane sich zu ihm um, dann grinste er so breit, dass Kousuke schon vom Zusehen die Kiefer wehtaten, und trotzdem konnte Kousuke nicht anders, als zurückzugrinsen.

„Wir machen sie fertig!“, verkündete Kogane. „Halt die Klappe“, mahnte Futakuchi, „Und konzentrier dich gefälligst auf das Spiel, du Dummkopf!“

Es brachte Kousuke nur noch mehr zum Schmunzeln. Kogane mochte besser geworden sein, aber er war immer noch Kogane, und das war gut – das war sogar noch besser. Kousuke wäre nicht ganz glücklich geworden, wenn sein großes Sorgenkind plötzlich ein anderer Mensch geworden wäre.

 

Aber so? – So konnte er hoffen. Auf Kogane und sein Training. Auf ihr eigenes Training, das sie sicher nicht hatten schleifen lassen, nur weil ihr Hauptzuspieler gerade woanders unterwegs war. Auf den eisernen Wall von Datekou, der da vor dem Netz aufgereiht stand, hünenhaft und undurchdringlich.

 

„Wir gewinnen“, stimmte Kousuke zu, viel zu leise, als dass Kogane ihn hören würde – er wollte Futakuchis Zorn nicht auf sich ziehen! – und holte tief Luft. Sie würden gewinnen. Mit neuen Fähigkeiten und neuer Hoffnung voran.

 

 

Kogane war wirklich besser geworden. Aber irgendwie war Kousuke erleichtert, als er dann doch einmal versemmelte, denn das bedeutete, dass sie immer noch genug Raum hatten, um gemeinsam zu wachsen.



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