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Young Blood.

Eine Geschichte über Einsamkeit, Mut und Waghalsigkeit - Riskieren oder nicht?
von

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confusion.

Die Teller schepperten, ein Kichern drang aus der Küche. Ich stöhnte auf und blinzelte leicht. Die grellen Sonnenstrahlen drangen durch das Fenster, wie spät es wohl war? Ich lag wie ein zerstörter Hund auf dem Sofa. Mein Kopf dröhnte wie die Hölle, ich hatte gestern mehr als übertrieben. Mühselig richtete ich mich auf, meine Augen weiteten sich. Mit einem Schlag traf es mich. Die Erinnerungsfetzen knallten mir mit voller Wucht entgegen. Oh mein Gott.

 

Ich starrte auf das verliebte Pärchen in der Küche, welches fröhlich das Geschirr wusch. Kibas Freundin Hinata war jeweils über das Wochenende hier. Sie trug sein blaues Shirt, ihre langen Haare waren zu einem Pferdeschwanz gebunden. Anfangs wirkte sie recht schüchtern, doch mit der Zeit taute sie auf und ich mochte die Blauhaarige wirklich. Doch ihr verliebter Umgang erinnerte mich kläglich daran, was gestern passiert war. Ich landete in einer Schwulenbar und. Mir stockte der Atem, ich fühlte mich, als würde ich ersticken.

 

Hektisch stürzte ich aus dem provisorischen Bett, die Aufmerksamkeit von Kiba und Hinata lag sofort auf mir. Stolpernd erreichte ich die Küche, steckte meinen Kopf unter den laufenden Wasserhahn. Der Braunhaarige schlug mir grinsend auf den Rücken, ich verschluckte mich beinahe „Harte Nacht gehabt, hä?“. Wenn die wüssten, dachte ich nur. „Nie wieder Alkohol“, stöhnend richtete ich mich auf und fuhr mir durch das zerzauste Haar. Kiba reichte seiner Freundin die sauberen Gläser und lachte noch lauter „Jaaa, dass sagen wir alle! Und dann stürzen wir am nächsten Wochenende noch schlimmer ab“. Ich lehnte mich gegen die Spüle „Ne wirklich nicht. Ich fühle mich wie eine überfahrene Katze“. Die Blauhaarige schmunzelte und stellte mir ein Glas Wasser mit einer Tablette hin „Hier, ein Aspirin. Das hilft gegen die Kopfschmerzen“. Ich stöhnte dankbar auf und leerte das Glas in einem hastigen Zug „Kiba deine Freundin ist definitiv ein Engel“. Er kniff die Blauhaarige neckisch in die Seite, sie errötete zugleich „Ich weiss, hab echt Glück!“.

 

Eine Stunde später gammelte ich alleine auf dem Sofa rum. Kiba und Hinata gingen ins Kino, um sich den neusten Actionfilm reinzuziehen. Meine Gedanken schweiften unweigerlich ab. Diese pechschwarzen Augen, sein muskulöser Körper. Meine Wangen glühten, als ich an den Kuss dachte und sein süsser Duft in meinen Erinnerungen aufstieg. Ich konnte mir einfach nicht erklären, was das zu bedeuten hatte oder wieso ich es überhaupt geschehen liess. Ja, es musste definitiv der Alkohol gewesen sein, diese verräterische Sau. Zwar hatte ich noch nie eine Beziehung gehabt, doch nichts desto trotz war ich mir sicher, auf Frauen zu stehen. Es war ein Fehler und mehr nicht. Ich kannte ja nicht einmal seinen Namen, also am besten einfach abhaken. Ich hatte in meinem Leben schon genug Probleme. Mein Kater zog langsam den Rückzug an und ich beschloss, mir endlich eine erfrischende Dusche zu gönnen.

 

Der Abend verlief eher ruhig. Ich hatte mit Kiba noch ein wenig gezockt, kurz vor Mitternacht legten wir uns schliesslich schlafen.

 

Nun sass ich in der U-Bahn und fuhr zur Arbeit. Noch drei Stationen, mir war kotzübel. Das lag bestimmt nicht am Frühstück. Ich wusste genau, wenn ich ausstieg und ins Restaurant ging, dass ich es sehen konnte. Diese Drecksbar. Sie befand sich natürlich genau gegenüber von meiner Arbeitsstelle. Gut, ich war selberschuld, dass ich die erstbeste Bar ausgesucht hatte. Doch ich konnte nichts dafür, dass sich dieser scheiss, schwarzhaarige Kerl ausgerechnet dort befinden musste. Ich rieb mit meinen Händen übers Gesicht und seufzte. „Nächster Halt, Kazu-Station“, dröhnte es aus den Lautsprechern. Ich erhob mich wiederwillig, schlurfte langsam Richtung Ausgang.

 

Meine Arbeitskollegin war voll in ihrem Element, als ich das Restaurant betrat. Sie deckte die Tische und lächelte mir kurz entgegen „Guten Morgen, Naruto“. Ich nickte ihr zu, legte meine Jacke sowie Umhängetasche ab „Morgen, Sakura“. Ich band die blaue Schürze um meine Hüfte und machte mich ebenfalls an die Arbeit. Die ersten Gäste sassen bereits an ihren Tischen und genossen den Kaffee. Es dauerte auch nicht mehr allzu lange und der Mittagsansturm brach an.

 

Die Uhr zeigte knapp fünf nach zwei an, als die letzte grosse Gruppe das Lokal verliess. Ich atmete sichtlich erleichtert auf und räumte mit Sakura den Tisch ab „Du machst das wirklich toll, Naruto. Du hast ein Händchen für die Gäste und bist trotzdem schnell sowie zuverlässig“. Zum ersten Mal in meinem Leben erhielt ich ein Kompliment für meine Arbeit. Ein minimales Lächeln stahl sich auf meine Lippen „Danke“. Sie pustete sich eine rosarote Strähne aus dem Gesicht und legte das frische Besteck neben die Teller „Wäre es für dich ok, wenn ich heute etwas früher gehe? Habe noch einen Arzttermin“. Ich nickte geistesabwesend „Natürlich, kein Problem“. Sie lächelte mich dankbar an und wir brachten das schmutzige Geschirr in die Küche.

 

Noch eine Stunde, bis ich abgelöst wurde und meine Schicht endlich vorbei war. Sakura hatte sich bereits verabschiedet und ich schmiss den Laden kurzzeitig alleine. Es war nicht viel los und ich polierte die Theke. Die Glocke, welche sich beim Öffnen der Tür jeweils in Bewegung setzte, ertönte. Kundschaft. „Willkommen im Ich-…“, mir stockte augenblicklich der Atem, als ich den Kopf anhob. Nein, auf keinen Fall. Das durfte nicht wahr sein, war das ein schlechter Film oder was? Versteckte Kameras? Ein Mann mit dunklen Haaren sowie pechschwarzen Augen stand im Eingangsbereich. Er trug einen anthrazitfarbenen Anzug, kombiniert mit einem weissen Hemd und einer schwarzen Krawatte. Diese Augen, ich würde sie überall wieder erkennen. Ich starrte ihn einfach an. Er erwiderte meinen Blick mit einer absoluten inneren Ruhe. Seine Hände steckten lässig in den Hosentaschen, er verzog keine Miene. Ich hatte ihn nicht so kalt und unnahbar in Erinnerung gehabt. Meine Hand verkrampfte sich unweigerlich und krallte sich weiter am Putzlappen fest. Seine Ausstrahlung liess mich erschaudern. „Ist die Bedienung hier immer so langsam?“, genervt kamen diese Worte über seine Lippen und holten mich zurück in die Gegenwart. Kläglich versuchte ich meinen Herzschlag zu beruhigen sowie meine Stimme unter Kontrolle zu bringen „Eehm, bitte setzen Sie sich doch. Darf ich etwas zu trinken bringen?“ Erkannte er mich überhaupt? Oh Gott, was kümmerte mich das überhaupt. Der Schwarzhaarige liess sich an einem beliebigen Tisch nieder, legte eine Mappe mit Arbeitsunterlagen auf den Tisch „Kaffee. Schwarz, ungesüsst“. Sein Ton war nicht freundlich, sondern eher befehlerisch. Ich knirschte mit den Zähnen, nickte freundlich und drehte mich um „Gerne, kommt sofort“. Am liebsten hätte ich ihm eine reingehauen. 

 

Der Fremde trank genüsslich seinen Kaffee und konzentrierte sich auf die Unterlagen, welche vor ihm lagen. Ich lehnte hinter der Theke und säuberte die Regale. Oder besser gesagt, ich tat so. Mein Blick haftete nämlich immer noch an diesem unfreundlichen, miesgelaunten Kerl. Was glaubte er eigentlich, wer er war? Zuerst machte er mich an, küsste mich sogar und nun behandelte er mich wie den letzten Dreck. Das ich ihn aus heiterem Himmel stehen gelassen hatte, war hierbei Nebensache. Es ging ums Prinzip, diese Art machte mich irgendwie rasend. Sein Blick war finster, ich mustere ihn. Ich wollte wegsehen, doch ich konnte es einfach nicht. „Zahlen!“, meine Gedanken wurden schlagartig unterbrochen. Ich räusperte mich, ging zur Kasse und liess die Quittung raus. Ein mulmiges Gefühl machte sich in meiner Magengegend breit, als ich auf ihn zu ging und die Rechnung überreichte „Das macht 200 Yen, bitte“. Neue Gäste betraten zugleich das Lokal und ich schaute nach oben „Guten Tag, bitte setzen Sie sich. Ich bin gleich bei Ihnen“. Der schwarzhaarige Kerl  hatte sich bereits aus dem Staub gemacht. Ich seufzte und sammelte das Geld sowie die liegengelassene Quittung ein. Ich stockte einen Moment und musterte das kleine Papier.

 

„Man sieht sich immer zweimal im Leben, Kleiner.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  hiromi87
2015-11-12T12:40:55+00:00 12.11.2015 13:40
Geiger Spruch!!! Dachte erst da steht seine Nummer!!! Aber bei dem Spruch kann ich mir Sasukes dreckiges Grinsen richtig vorstellen!!! >o< XD
Ich kann das nächste Kapitel gar nicht erwarten!!! Schnell weiter lesen!!! ;-)
Antwort von:  honey_
12.11.2015 13:45
Ja, dass war zuerst mein erster Gedanke. Dann hab ich mich umentschieden, finde es so irgendwie passender für Sasuke :D
Viel Spass beim weiterlesen!
Antwort von:  hiromi87
12.11.2015 13:48
Und der Spruch gefällt mir auch viel besser!!! Ne
Antwort von:  hiromi87
12.11.2015 13:48
XD
Von: abgemeldet
2015-11-07T16:12:16+00:00 07.11.2015 17:12
Gaaaaahhhh- ich wusste es!
Ich wusste das sowas passieren würde!
Haha, du bist so genial :D
Super Kapitel, ich mag wie du Narutos Gefühle rüber bringst.
Und Sasuke: Es war so klar das er ein kaltes Arschloch ist xD
Klasse gemacht, ich freu mich auf das nächste Kapitel
Liebe Grüße

Naru-chan002

Antwort von:  honey_
07.11.2015 18:36
Danke für den Kommi und das Kompliment :D

Freut mich sehr, dass es dir bis jetzt gefällt ^^. Schauen wir, wies weiter geht.
Von:  solty004
2015-11-06T21:11:46+00:00 06.11.2015 22:11
Hei,
Ein geniales Kapitel.

Der arme zu erst sein Kopf und dan sein unbekanter.
Doch der unbekannte hat Rech man sieht sich immer zweimal. Doch ob es bei dem bleibt. Den ich denke er wie jetzt sicher öffnet bei Naruto sein Kaffee genisen Und sicher nicht nur das auch den begerten Körper zu sehen. Dabei ihn näher kenen zu lernen und für sich zu gewinnen, vermute ich zumindest.


Bin schon gespannt wie es weiter geht mit, Neugier halt durch bis zum nächsten Kapitel.
Freu mich schon auf das nächste Kapitel von dir für mein Kopf Kino.

LG Solty
Antwort von:  honey_
07.11.2015 10:57
Danke für den Kommi :)

Genau, dass stimmt haha. Werden wir sehen, was noch so passiert ;)
Von:  Scorbion1984
2015-11-06T16:18:11+00:00 06.11.2015 17:18
Da hat er eigentlich recht ,mit seinem auf dem Beleg geschriebenen Spruch !
Antwort von:  honey_
06.11.2015 19:51
Genau, ist nämlich meistens so ^^


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