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Hot Touch

von

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„Ich bin da.“, flüsterte Jan immer wieder und drückte ihn fest, bis Noah sich etwas beruhigte.

Noah sah auf und strich etwas Blut von Jans Unterlippe:

„Jan ich hab das vorhin nicht so gemeint ich...-“

„Sei still, ich muss dir zuerst etwas sagen..“, unterbrach Jan ihn schroff.

„O...okay..“, flüsterte Noah und sah Jan abwartend an.

„Lauf nie wieder vor mir weg. ..“, er sah auf seine rauen Hände, an denen etwas Blut klebte, „ich würde alles tun, um dich zu beschützen. Aber lauf nicht vor mir weg. Nie wieder....Ich liebe dich...Noah...ich liebe dich.“

Eine Weile war es still.

Noahs Herz schlug ihm bis zum Hals,

eigentlich waren, dass doch genau die Worte gewesen, die er sich immer erträumt und nie zu hören geglaubt hatte. Ich liebe dich!, schoss es Noah immer wieder durch den Kopf. Ich liebe dich auch Jan! Ich will nur dich. Doch es kam ihm einfach nicht über die Lippen.

„Sag doch was...“, flüsterte Jan.

„Es tut mir leid..“, Noah trat einen Schritt zurück.

„Was meinst du?“

„Ich dachte du bringst die Kerle um....Jan ich hab dich kaum wieder erkannt...“

Jan ballte die Hände zu Fäusten: „Hätte ich zuschauen sollen?! Ist dir klar was die mit dir gemacht hätten?! Ist dir klar wie das für dich weitergegangen wäre?!“

„Ja ...also...Nein ich....ich bin dir dankbar, dass du mich gerettet hast aber-“

„Aber...ich mache dir Angst....“, beendete Jan den Satz für ihn.

Noah nickte.

„Noah hast du überhaupt gehört was ich gesagt habe?“

„Es tut mir leid...“, wiederholte Noah.

„Heißt das...du empfindest nicht das Gleiche? Dir hat das vorhin nichts bedeutet?“, Jans Frage klang bitter.

„Jan, lass mich das bitte erklären, ich-“, doch Noah konnte den Satz nicht mehr beenden,

denn in der anbrechenden Morgendämmerung sah er Paula und Hannah, die auf sie zugerannt kamen.

„Nein ich versteh schon Noah... ich will das hier nur ganz oder gar nicht und wenn du nicht klar dahinter stehen kannst, dann hat es keinen Sinn.“, mit diesen Worten wandte Jan sich ab und ging mit ruhigen Schritten den Mädchen entgegen, die entsetzt kreischten, als sie sein zerrissenes blutiges Hemd sahen.

Noah blieb noch eine Weile stehen, ehe er ihm folgte.

Benommen befühlte er seinen Hinterkopf.

Die Stelle schien gott sei dank nur klein zu sein.

Die restliche Urlaubszeit verschwamm irgendwie...wie ein schlechter Traum.

Es wurde nicht mehr viel geredet und es wurde erst recht nichts mehr unternommen.

Es lag soviel unausgesprochenes in der Luft und soviel Missverständnis und Ärger und Frust, dass es jeden runter zu drücken schien und es bald keinen mehr gab, der sich den Flug nach Hause nicht dringend herbei wünschte.
 

Der Rückflug war dann am Ende allerdings noch einmal ganz besonders unangenehm gewesen.

Noah hatte ausgerechnet direkt zwischen Hannah und Jan in der Mittelreihe sitzen müssen

und während zwischen ihm und Jan eisige unbequeme Stille vorherrschte, prasselten von Hannahs Seite endlose giftige Vorwürfe auf ihn ein.

Anstatt nach dem Urlaub abgelenkt oder wenigstens ein wenig entspannter zu sein, ging es ihm jetzt schlechter als vorher. Die Chance war da gewesen und er hatte sie von sich gestoßen. Und dafür konnte er dieses Mal wirklich niemand anderem die Schuld geben, als sich selbst. Ganz allein sich selbst. Am liebsten wäre er mitten während des Fluges aufgestanden und hätte die Rest-Flugzeit auf dem Klo verbracht oder neben der netten kleinen, runzligen Oma, die zwei Reihen hinter ihnen saß und neben der noch ein Platz frei war.

Er tat natürlich nichts dergleichen und blieb einfach sitzen und ertrug es.

Jans Hand lag eine Weile nah neben seiner, doch als Jan das auch bemerkte, zog er sie schnell weg und dann eine Zeitung aus dem Fach vor sich.

Noah zupfte nur noch an seiner Jeans und betete dafür nach der Landung möglichst schnell aussteigen und aus der verdammten Situation fliehen zu können.

Wieso war er nur in diese verdammte Stadt umgezogen...

wieso hatte er sich nur in ausgerechnet diesen Mann verliebt und ausgerechnet diese Hannh als beste Freundin ...und wie konnte ein Mensch nur soviel Pech in Folge haben? War das noch gerecht?
 

2 Monate später..

Noah wischte über den Tresen.

Seit sie vor ein paar Tagen aus dem Urlaub zurückgekommen waren, hatte er nichts mehr von Jan gehört. Da bekam er schon einmal so eine Chance und brachte die entscheidenden Worte einfach nicht heraus. Aber in diesem Moment hatte er sich einfach in einer Schockstarre befunden. Es war einfach alles ein bisschen zu viel auf einmal gewesen. Das war nicht der Moment gewesen.

Oh man er hätte Jan sagen sollen, was er für ihn empfand und wie lange schon.

Sobald er ihn das nächste Mal sehen würde, würde er es ihm sagen und hoffen, dass Jan seine Meinung nicht inzwischen geändert hatte. Doch das hatte er ganz bestimmt.

Selbst jetzt nach zwei Monaten, sah Noah noch Jans wütenden und enttäuschten Blick vor sich.
 

„Morgen. Hast du schon die neuen Tassen ausgepackt und kam die Nachlieferung Zucker?“, Hannah lies ihren kleinen bunten Rucksack neben einem Getränkekasten fallen und sah zu ihm rüber. So rot wie ihr Gesicht war, musste sie gerannt sein.

Er blickte kurz auf die Uhr und nickte dann: „Ja alles gut. Sag mal .. ich hab Jan echt jetzt schon ziemlich lange nicht gesehen. Trinkt er seinen Kaffee jetzt woanders?“

„Ich wüsste nicht was dich das angeht...“

„Hannah du bist meine beste Freundin....“

„Ach bin ich das?“

„Jetzt sag schon...“

„Ich weiß nicht...“

„Hannah du kannst das ganze eh nicht ungeschehen machen und es wird sich auch nichts daran ändern, okay? Bitte. Ich will wissen, ob es ihm gut geht und ob er wegen mir nicht mehr herkommt...Er kann mich nicht mehr leiden, oder?“

Hannah seufzte leise:

„Naja du wirst das nicht hören wollen aber- Ach nein warte, ich fange besser ganz von vorne an. Also Noah ...hör jetzt gut zu... in Jans Leben hat sich einiges verändert. Heute ist Hochzeit und-“

Noah unterbrach sie erschrocken mitten im Satz:

„ER HEIRATET?!“

„Ich habe gesagt heut-“, fing Hannah erneut an, doch Noah hatte längst alles fallen gelassen, sich die Schürze runter gerissen und war raus gerannt.

Alles vorbei....



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