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Two Worlds Collide

Byakuya x Renji
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen,

es ist wieder soweit. Ich mag euch auch gar nicht so lange auf die Folter spannen. Also viel Spaß mit dem nächsten Kapitel ;)

Liebe Grüße
yezz Komplett anzeigen

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Cifers

Unschlüssig, was er von der Situation halten soll, setzte Renji sich ans Steuer seines Autos und lenkte es aus dem Parkhaus. Der Typ machte ihn noch verrückt. Er konnte sich überhaupt keinen Reim auf dessen Verhalten machen. Fast hatte er den Eindruck, als kämpften 2 Persönlichkeiten in ihm um die Vorherrschaft und er bekam immer mal wieder den ein oder anderen zu sehen. Genervt schob er den Gedanken fort. Neben ihm saß ganz bestimmt niemand, der an Schizophrenie litt.
 

Er musste sich an seine Massage erinnern. Sie hatten in der Zeit viel gesprochen und auch Byakuya hatte etwas von sich erzählt. Einige Situationen hatten ihn glauben lassen, dass der Schwarzhaarige zumindest von ihm fasziniert war. Vielleicht auch ein wenig mehr. Doch warum stieß er ihm dann so vor den Kopf? War es vielleicht doch seine Herkunft? War es vielleicht eher die Herkunft des Anderen? Oder war Byakuya einfach nur überrascht, dass er sich zu einem Mann hingezogen fühlte? Es könnte aber auch einfach sein, dass er in den Krümeln sucht, weil er es so wollte. Ihn wollte.
 

Er hatte bisher die ein oder andere Beziehung geführt. Doch niemals hatte er ein derartiges Verlangen nach jemanden gehabt. Vor allem nicht auf den ersten Blick. Gab es so etwas überhaupt? Bisher hatte Renji es für eine Erfindung der Filmindustrie gehalten. Aber nun? Wobei... Wirklich Liebe? Jetzt schon? Oder war es nur die 'übliche Verknalltheit' in ihm unbekanntem Ausmaß? Ja. Das wird es sein.
 

„Renji...“, auf seiner Haut bildete sich leichte Gänsehaut und sofort waren die Bilder wieder in seinem Kopf. Schlanke Finger, die über seine gebräunte Haut fahren. Augen in einem kühlen Gesicht, die dennoch so viel Lust und Leidenschaft offe... „Renji! Es ist grün!“, rief ihn eine drängende Stimme aus seinen Gedanken. Der Rothaarige spürte, wie ihm die Hitze ins Gesicht stieg, während er anfuhr. Er spürte, wie sein Beifahrer ihn irritiert anblickte, doch er tat so, als würde er sich auf die Straße und dem Verkehr vor ihnen konzentrieren. Doch Renji fragte sich dabei, ob er im aktuellen Zustand überhaupt hätte ein Fahrzeug führen dürfen oder sollen.
 


 

Renji war heilfroh, als sie sicher am Ziel angekommen waren. Er war überrascht, dass Byakuya einen solchen Imbiss kannte. Er war eigentlich davon ausgegangen, dass er ihn irgendwo hinbringen würde, wo er sich vollkommen deplatziert fühlen würde. Stattdessen war es tatsächlich ein kleiner Imbiss namens 'Cifers', der hauptsächlich Bentos zum Mitnehmen und Onigiri verkaufte. Dafür aber in allen erdenklichen Variationen, sodass dem Rothaarigen das Wasser im Mund zusammenlief.
 

Sie hatten einen kleinen Platz in der hintersten Ecke gefunden. Netterweise bog sich der Raum etwas, sodass ihr Sitzplatz nicht vom Eingang aus zu sehen war. Außer ihnen und dem Besitzer, der auch gleichzeitig der Koch war, war niemand im Laden. Sie hatten beide eine Kleinigkeit bestellt, wobei Renji feststellte, dass Byakuya offensichtlich eine Vorliebe für scharfe Speisen hatte. Eh... für scharfe Sachen. Schnell schob er seine Gedanken auf Seite und ohrfeigte sich innerlich, dass er nicht ein verdammtes Mal bei der Sache bleiben konnte. Immerhin wartete er noch auf eine Erklärung. Und die interessierte ihn wirklich brennend.
 

Sie saßen sich an einem kleinen, runden Tisch gegenüber. So konnte Renji den Gesichtsausdruck des anderen genau studieren. Seine Mimik war regungslos, kühl. Vielleicht auch etwas distanziert. Doch konnte man einen leichten, dunklen Schatten unter den Augen ausmachen, den Renji noch nicht so wahrgenommen hatte. Die grauen Augen waren zwar auf die Tischplatte gerichtet, doch glaubte der Rothaarige etwas wie Unsicherheit darin zu erkennen. Er überlegte fieberhaft, wann wohl der richtige Moment war, um das Gespräch wieder anzukurbeln und endlich eine Antwort zu erhalten.
 

Der Besitzer kam zurück und brachte einen grünen Tee für Byakuya und ein Wasser für Renji. Dankbar nahm Renji einen Schluck und beobachtete wie er wieder hinter den Tresen verschwand, um ihr Essen vorzubereiten. Er war wirklich ein eigenartiger Kerl. Blasse Haut, noch blasser als Byakuyas, und stechend grüne Augen. Man hatte fast den Eindruck, er könnte jemanden mit seinen Augen durchbohren. Vielleicht war er auch ein wenig unheimlich. Renji erschauderte leicht.
 

Der Therapeut suchte wieder den Blickkontakt seines Gegenübers. Als er ihm kurz in die Augen blickte, nutze er die Situation. „Warum sind wir hier?“, fragte er geradeheraus und konnte nicht umhin, dass seine Stimme ein wenig harsch klang.
 


 

Byakuya schluckte. Natürlich musste es irgendwann dazu kommen. Ihm war vollkommen klar gewesen, dass Renji von ihm eine Antwort erwartete. Im Grunde genommen hatte er auch eine verdient. Aber wo sollte er anfangen? Was konnte er sagen, ohne zu viel... preiszugeben? Oder war es dafür schon zu spät? Langsam griff seine Hand nach der Schale Tee, um sich einen Augenblick zu verschaffen. Er nippte an der heißen Flüssigkeit und verzog ein wenig das Gesicht. Dass sich so etwas überhaupt grüner Tee nennen durfte...
 

Als er aufblickte, bemerkte er, dass die Augen des Rothaarigen weiter auf ihn gerichtet waren. Seine Augen funkelten amüsiert, aufgrund Byakuyas Grimasse beim Teetrinken. Er atmete tief durch und ordnete seine Gedanken. „Ich... habe entschieden, dass ich die Behandlung bei dir weiter vorführen werde“, begann er und konnte Renjis Erleichterung förmlich greifen. Warum war er erleichtert? Weil er ihn weiter behandeln wollte oder nur, weil er keinen Patienten an die Chefin abgeben wollte? Wieder legte sich die unangenehme Stille über die beiden und Byakuya suchte nach den richtigen Worten.
 

„Ich verstehe immer noch nicht, warum das ganze Theater“, gestand der Rothaarige, für Byakuya wie aus heiterem Himmel. Er hob den Blick, den er zwischenzeitlich wieder auf die glatte Holzplatte des Tisches gerichtete hatte, und blickte Renji direkt in diese wundervollen Augen. Das amüsierte Funkeln war etwas anderem gewichen. Enttäuschung? Niedergeschlagenheit? Ein Ausdruck, der den altbekannten Kloß in seinem Hals wiederaufleben ließ. Was hatte er sich bloß dabei gedacht gehabt?
 

„Es tut mir leid. Es war dumm von mir. Aber… du hast... die unangenehme Fähigkeit, so viel in... Berührungen hineinzulegen. Deine ganze Erscheinung...“, er schnaufte kurz durch und runzelte die Stirn. Was sagte er da für einen Mist? Was sollte das? Er schüttelte den Kopf und schaute verstohlen auf. Ein kleines Lächeln zierte nun die Züge des Rothaarigen. Der Ausdruck in seinen Augen war warm, genauso warm, wie er sich gerade fühlte. „Ich habe auch mitbekommen, dass du gestern eine Prüfung hattest, die nicht sonderlich gut verlief. Wenn ich da... in irgendeiner Art und Weise Schuld daran bin, kann ich nicht ausdrücken, wie sehr ich das bedauere“, fuhr der Schwarzhaarige fort und fühlte sich mehr und mehr wie ein Idiot. Aber eine Entschuldigung war mehr als angemessen, oder? War es nicht zu sehr von sich selbst überzeugt, dass er das auf sich bezog? In diesem Moment wusste er einfach gar nichts mehr. Ihm schien es sogar, als hätte er die richtigen Worte verlernt.
 


 

Renji staunte nicht schlecht. Ihm wurde heiß und kalt, ob des Geständnisses des anderen. Viel in Berührungen hineinzulegen? Was genau sollte das bedeuten? Doch noch während er über die Worte grübelte, erwischten ihn die Nächsten eiskalt. Ungläubig blinzelte er sein Gegenüber an. Ja, natürlich war er zum guten Teil Schuld daran gewesen, allerdings sollte er sich darüber doch gar nicht im Klaren sein! War er so durchschaubar? Was war nur los mit ihm? Er seufzte und rieb sich über das Gesicht.
 

„Hör mal. Es tut mir leid, wenn du dir da irgendwelche Gedanken gemacht hast. Es ist nicht so schlimm, wie du vermutlich denkst. Es war eine Prüfung, die nicht in das Endergebnis mit einfließt. Es war vielmehr, um einen aktuellen Stand zu haben und den Kursleiter zu beeindrucken“, er zuckte mit den Schultern, als wolle er damit sagen, dass er von Letzterem eh nicht wirklich viel hielt.
 

Mit einem Lächeln beobachtete er, wie sich Byakuyas Gesichtszüge ein klein wenig entspannten. Er freute sich wieder einmal über seine gute Beobachtungsgabe, denn ohne diese, hätte er dem Wandeln in dessen Gesicht sicherlich nicht gemerkt. Dann war es nun also an der Zeit, noch eine Sache klarzustellen. „Und Tōshirō...", fing er an und lachte ein wenig angespannt, was ihm sofort einen irritierten Blick einbrachte. Er war ein wenig nervös, denn er wusste nicht, wie Byakuya das aufnehmen würde.
 

"Ok. Ich beginne einfach von vorne, ja?", fragte er und wartete das Nicken des Schwarzhaarigen ab und nahm währenddessen ein Schluck Wasser. "Wie du weißt, bin ich in einem Waisenhaus groß geworden. Unser Heimleiter, wie ich bereits erwähnte hatte, war nie sonderlich bei guter Gesundheit. Scheiß Tuberkulose... Naja… Und daher musste er letztes Jahr die Entscheidung fällen, dass Waisenhaus zu schließen. Das bedeutete für die verbliebenen Mädels und Jungs, dass sie auf andere Häuser in der Umgebung verteilt worden wären...", er hielt kurz inne und blickte zu Byakuya, um sicherzugehen, dass er das Ganze bis dahin nachvollziehen konnte.
 

"Ich war zu diesem Zeitpunkt, der Letzte, der das Heim verlassen hatte. Natürlich hatte ich noch einige Freunde dort. Ich meine, es ist ja im Prinzip deine Familie, gerade wenn nicht so viele Kinder dort leben", er schüttelte den Kopf bei dem Gedanken. "Ich habe lange mit mir gekämpft, aber ich konnte sie nicht im Stich lassen, verstehst du? Ich habe überlegt, wie es mir wohl in so einer Situation gehen würde. Es war ja nicht so, dass sie nur aus ihrem bisherigen Leben herausgerissen worden wären...", er schnaubte und ließ den Satz einfach unvollendet. Er wollte nicht darüber nachdenken, wie miserabel man sich in einer solchen Situation fühlen musste.
 

"Um das Ganze zu verkürzen. Wir haben eine Art WG, das Jugendamt nennt es eher 'betreutes Wohnen'. 6 ehemalige Waisenhausbewohner und ich. Es ist ein wenig chaotisch, aber wir kommen ganz gut zurecht. Außer, wenn Yachiru mal wieder nichts als Unfug im Kopf hat oder Tōshirō sich zu sehr von der Pubertät leiten lässt", lachte der ein wenig. Aus den Augenwinkeln sah er, wie das Essen kam.
 

Sie aßen schweigend. Doch dieses Mal war das Schweigen keineswegs unangenehm. Beide ließen ihre Gedanken ein wenig schweifen und versuchten das Gespräch ein wenig zu verarbeiten. Als Renji fertig war, lehnte er sich auf dem Stuhl ein wenig zurück und beobachtete den Schwarzhaarigen ein wenig. Studierte seine Gesichtszüge, während er die letzten Bissen seines Lachs-Onigiri mit extra scharfer Chilisoße aß. Schon alleine bei dem Gedanken, trat Renji der Schweiß auf die Stirn.
 

Als der Schwarzhaarige hochschaute, fesselte ein Reiskorn auf dessen geschwungen Unterlippe Renjis Ausmerksamkeit. Ein Hauch von einem Lächeln umspielten dessen Mundwinkel. "Danke, dass du mir das erzählt hast. Ich finde es beeindruckend, was du da tust." Renji machte eine wegwerfende Handbewegung. Er war diese Lobhymnen schon fast leid. Stattdessen fixierte er weiter das Reiskorn, dass sich frech an diese wundervollen Lippen geheftet hatte und dies scheinbar völlig unbemerkt.
 

Er schluckte und versuchte sich abzulenken. Aber er sah nur noch das Reiskorn und diese Lippen. Wie es tanzte, wenn der andere sprach. Langsam beugte er sich über den Tisch herüber und ließ eine Hand in Byakuyas Nacken wandern, streifte damit kurz diese wundervollen, weichen und seidigen schwarzen Haare. Renji hatte sich bereits halb aufgerichtet, um sich entsprechend weit über den Tisch beugen zu können. Nur noch ein paar Zentimeter und er würde endlich diese verführerischen Lippen spüren...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Taiet-Fiona-Dai
2015-11-10T18:38:49+00:00 10.11.2015 19:38
XD so aufzuhören, wie gemein. Ich finde dein FF echt toll es steht denn Übersetzungen im nix nach. Freu mich darauf wie es jetzt weiter geht.
LG Taiet
Antwort von:  yezz
12.11.2015 21:43
Hallo Taiet,
ja, ich weiß... Ich schäme mich auch ein klein wenig... xD Schön, dass sie dir gefällt :) Auch im Vergleich zu der Übersetzung. Junko ist in meinen Augen eine unglaublich tolle Autorin, daher lässt mich dein Lob mind. 10cm wachsen :D
Morgen gehts ja schon weiter, also musst du jetzt auch nicht mehr so lange warten.
Ich hoffe, dass dir der weitere Verlauf der Geschichte ähnlich gut gefällt :D

GLG
yezz


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