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Main hoon na - Ich bin immer für dich da

Yugi x Yami
von

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Gefangen

Gefangen
 

Langsam öffnete Yugi die Augen. Es waren nun fünf Wochen her, als er und Atemu sich geliebt hatten und er am nächsten Tag den Pharao verlassen hatte. Nun streifte er mit Rotauge durch das Land, um mit seinen Gedanken und Gefühlen allein zu sein. Alles in ihm sehnte sich nach den Älteren, doch da waren auch sein Verstand und die Wunden, als Atemu ihn immer wieder vor den Kopf gestoßen hatte – zuletzt, als er Seth hatte hinrichten lassen. Langsam erhob sich der Kleine, trat aus seinem Unterschlupf und betrachtete die aufgehende Sonne. Tief seufzte er. „Warum machst du es dir so schwer?“ fragte Rotauge leise. Er genoss die warmen Sonnenstrahlen auf seiner Haut, während er locker seine Flügel ausbreitete. Yugi lächelte traurig. „Weil ich es vielleicht nicht anders kann? Ich habe Angst, dass er mich wegstößt und...“ – „Glaubst du wirklich, dass er jetzt noch so handeln würde? Du siehst doch selber, was für ein Wandel in Ägypten vorgeht. Es scheint die Wahrheit zu sein, was dieser Spanier erzählt hat. Seit dem er hier ist, entfaltet sich Atemu immer mehr zu den Herrscher, der er sein möchte.“ – „Du vertraust ihm? – Obwohl er dich hätte töten lassen und...“ – „Halt ein, Yugi! Es ist Vergangenheit! Es hat sich mittlerweile sehr viel verändert. Es ist viel passiert! Auch er leidet unter den Tod Seths. Und er würde sein Leben geben, um es wieder rückgängig zu machen!“ – „Du verteidigst ihn...“ – „Und du liebst ihn! Sonst würdest du nicht solche Angst davor haben, ihn zu vertrauen...“ murmelte Rotauge leise. Yugi fuhr herum und starrte Rotauge an. Er wollte aufbegehren und verneinen, als er die geschlossenen Augen und das wissende Lächeln auf den Lippen des Drachens sah. Drachen konnten in die Seelen und Herzen schauen. Sie spürten Leid und Freud jedes Wesens, egal ob Pflanze, Stein, Mensch oder Tier... Yugi blickte ergeben wieder zur Sonne. Ja, wenn er ehrlich zu sich selbst war... er liebte Atemu. Aber er hatte Angst, ihn zu vertrauen, weil er wusste, wenn Atemu ihn verraten würde, würde er es nicht überleben...

Er schloss seine Augen und atmete tief durch. Er spürte den Wind in seinen Haaren, an seiner Kleidung zerren. Tränen glitzerten in seinen Augen, als ihn plötzlich eine tiefe Sehnsucht ergriff. „Rotauge... Ich möchte wissen, wie es meiner Mama geht...“ Rotauge öffnete langsam seine Augen, als er diese leisen Worte hörte. Er musterte den kleinen Dieb ernst. „Dir ist bewusst, dass es für dich lebensgefährlich ist. Man wird dich hinrichten, wenn du in Gefangenschaft gerätst.“ Yugi nickte. „Ich weiß. Aber ich möchte wissen, ob meine Mama noch lebt und sie mit zu Atemu nehmen. – Bitte hilf mir...“ Der schwarze Drache erhob sich daraufhin bedächtig und streckte seine Glieder genüsslich. Dann neigte er seinen Hals bis auf den Boden neben Yugi. „Steig auf, kleiner Dieb. Ich begleite dich!“ Yugi strahlte über das ganze Gesicht und schwang sich voller kindlicher Freude auf den Rücken des Drachen, der dann majestätisch abhob.
 

Gemächlich und dennoch kraftvoll schlug der schwarze Drache stetig seine Flügel, während sie über das Land flogen. Immer wieder machten sie Rast und sie trafen auf fröhliche und erleichterte Leute, die ihnen gerne Obdach und Vorräte gaben. Immer wieder hörten sie, wie die Menschen dankbar darüber waren, dass der Pharao endlich zu Sinnen gekommen war und in die Fußstapfen seines Vaters trat. Yugi lächelte warm, als er sah, wie das Land und das Volk wieder aufblühten. Seine Augen strahlten, als er die ganzen Monster frei sah – in friedlicher Koexistenz mit den Menschen.

Sie flogen schon wieder seit Morgengrauen, als Yugi plötzlich stutzte. „Rotauge... was ist das da vor uns?“ und der Kleine zeigte nach vorn. Rotauge grinste. „Obelisk...“ Yugis Augen weiteten sich vor kindlicher Freude. „Schneller!“ rief er aufgeregt und Rotauge zog das Tempo an. Rasend schnell näherten sie sich den riesigen blauen Monster, was über vier weiße Drachen flog. Und plötzlich flog der Rotauge neben den Kopf des Kriegsgottes. Yugi starrte voller Verblüffung und Ehrfurcht zu dem Monster. Obelisk war so riesig... Er und Rotauge waren gerade mal so groß, wie ein Auge des Kriegsgottes! „Rotauge... ich will ihn berühren!“ jubelte Yugi. Rotauges Augen blitzten auf und er näherte sich dem Gott. Obelisk hatte die Stimme des kleinen Menschen vernommen und er richtete seinen Blick auf den Drachen, der sich mit den Menschen ihn näherte. Der Kleine hatte keine Angst und streckte in kindlicher Aufregung vertrauensvoll seine Hand nach dem Kriegsgott aus. Obelisk war fasziniert und musste schmunzeln. Noch nie hatte er einen Erwachsenen gesehen, der keine Angst vor ihn hatte. Der Rotauge näherte sich so nah dem Kriegsgott, dass Yugi ihn an dessen Wange berühren konnte. „Sei gegrüßt, kleiner Mensch...“ brummte Obelisk sanft, als er die winzige Hand spürte. „Sei gegrüßt, großer Obelisk!“ jubelte Yugi begeistert. „Sei gegrüßt, kleiner Dieb...“ erklang es da in Yugis Gedanken. Yugi zuckte zusammen. Er kannte diese Stimme und verblüfft blickte er unter sich. „Narbengesicht!“ rief er voller Freude auf und Rotauge ließ sich im Sturzflug fallen, um abrupt zwischen den weißen Drachen und neben Narbengesicht zu stoppen. „Wie geht es dir?“ fragte Narbengesicht, als er seinen Kopf auf den Hals des Rotaugen legte um sich von Yugi kraulen zu lassen. „Mir geht es gut. Ich freu mich so, dass Atemu es endlich schafft, sein Volk glücklich zu machen. Nur Lobeshymnen habe ich bis jetzt gehört!“ Narbengesicht grinste breit. Dann warf er seinen Kopf leicht nach hinten, um so auf seinen Reiter zu deuten. „Darf ich vorstellen? Seto, der Sohn Seths. Er hat sich Atemu angeschlossen.“ Yugi blickte zu Seto und direkt in seine eiskalten blauen Augen. Seto verzog keine Miene und musterte Yugi scharf. Dies verunsicherte den Kleinen sichtlich, da musste der Große lächeln. „Du bist also der berühmte kleine Dieb? – Vater hat mir fiel von dir erzählt. Er meinte, du wärst zu gut für diese Welt!“ Yugi entspannte sich, als er merkte, dass Seto keinerlei Feindseligkeit gegen ihn hegte. Warm lächelte er Seto nun an. „Seth war ein weiser Lehrer, bei dem ich immer Zuflucht gefunden habe...“ Seto nickte warm. „Ich würde mich freuen, dich im Palast begrüßen zu dürfen, wenn Ruhe im Land eingekehrt ist!“ Yugi neigte dankbar sein Haupt. Er vertraute Seto. „Ich nehme die Einladung gerne an!“ Da meldete sich der Weiße wieder zu Wort. „Und wo geht‘s jetzt hin, kleiner Dieb?“ Yugi lachte leise auf. „Rotauge und ich fliegen zu mir nach Hause um zu schauen, wie es Mama geht! Danach komme ich zu Atemu...“ Narbengesichts Augen blitzten wissend auf. „Sei vorsichtig, Yugi! Du weißt, dass du überall gejagt wirst!“ Yugi lachte verschmitzt auf. „Narbengesicht... Ich bin ein Dieb, schon vergessen? Und ich habe Rotauge! Mir wird schon nichts passieren!“ – „Sei trotzdem vorsichtig!“ bat der weiße Drache innig, als ob er wüsste, das Unheil droht. Yugi lächelte warm und neigte sich zu Narbengesicht rüber, um ihn einen warmen Kuss auf die Stirn zu geben. „Pass du mir auf Seto auf und beschütze Atemu!“ Der Drache nickte. Dann drehte Rotauge ab und verschwand mit einem lachenden Yugi auf den Rücken. Narbengesicht blickte den Beiden lange nachdenklich und besorgt nach. Er hatte so ein ungutes Gefühl... Seto spürte die Unruhe seines Drachen und er blickte noch einmal Yugi und Rotauge hinterher. Er zuckte zusammen. Er sah einen dunklen Schatten über den Beiden schweben. „Du hast es gesehen?“ fragte da der Weiße. Seto nickte verwirrt. „Dies ist eine Gabe aller Drachen, die im Licht geboren sind. Wenn ein dunkler Schatten über jemanden oder etwas schwebt, dann wird etwas Schlimmes mit diesem Wesen passieren. Wir können es sehen...“ Seto wurde nachdenklich. „Wie schlimm?“ Der Weiße seufzte. „Keine Ahnung... Von einem abgebrochenen Fingernagel bis hin zum Tod ist alles möglich...“ Seto erblasste über den ernsten und bedrückten Tonfall Narbengesichts. „Flieg ihnen nach und hab ein Auge auf die Beiden!“ befahl er dann entschlossen und zeigte auf einen seiner drei schneeweißen Drachen. Ein sanftes Augenschließen des Drachen und dieser drehte ab. Seto verfolgte noch lange mit seinem Blick den weißen Drachen. Mehr konnten sie nicht tun – leider!
 

Kurz hinter der Grenze Ägyptens Richtung Europa lag ein riesiges Tal, eingekesselt zwischen hohen, scharfkantigen Felsen und Bergen. In der Mitte dieses Tales lag ein schwerverletzter Sonneneruptionsdrache. Er sah aus wie eine ganz aus glühendem Magma bestehende Schlange. Nur sein Kopf erinnerte an einen Drachen, der von einer Löwenmähne ganz aus Flammen geschmückt war. Seine Hitze war so groß, dass alles um ihn herum verbrannte. Doch dieser Drache war so schwerverletzt, dass er drohte auszukühlen. Seine Flammenmähne war fast erloschen und züngelte nur ab und an mal auf. Seine Augen waren geschlossen. Er lag da. Mitten in der prallen Sonne, die ihn wärmte. Er wusste, die nächste Nacht würde er nicht überleben. Er hatte keine Kraft mehr, sich zu wärmen. Dafür hatten die Menschen gesorgt, die ihn hier als Köder für den Drachenfürsten hingelegt hatten. Überall in den Felsen waren sie versteckt. Menschen... Soldaten mit Magiern, Dämonen und anderen Monstern. Sie warteten darauf, dass der Drachenfürst kommen würde. Sie wollten ihn in Ketten legen. Bitte komm nicht! flehte der Drache innerlich. Plötzlich spürte er die Wärme, die sich ihm näherte. Der Drachenfürst kam! Tränen der Wut, der Verzweiflung und der Trauer, über das, was nun gleich passieren würde, rannen zischend über sein Gesicht.

Der schwarze Drache ließ sich von der Mittagshitze treiben, als sie über einen Talkessel flogen. Zeitgleich mit Yugi stutzte er. „Rotauge... da liegt ein schwerverletzter Drache...“ Rotauge nickte und begann zu kreisen, dabei stetig an Höhe verlierend, damit sie einen besseren Blick auf den Drachen hatten. „Er ist kurz vorm Sterben... Seine Mähne ist fast erloschen.“ Rotauges Worte erschraken Yugi. „Lass uns runter gehen! Vielleicht können wir ihm helfen.“ Rotauge wiegte misstrauisch mit dem Kopf. „Yugi... mir gefällt das nicht. Ein Feuerdrache hier in den Bergen und dann auch noch verletzt...“ Yugi schwieg und beobachtete den Drachen. „Weißer... taste die Umgebung ab!“ befahl Yugi den weißen Drachen, der mittlerweile leicht hinter Rotauge flog. Dieser nickte kurz und vernetzte sich mit der Umgebung. Er konnte nichts spüren. Das einzige Lebewesen, was er wahrnahm, war der Drache. „Es scheint alles in Ordnung zu sein.“ Yugi nickt und blickte nun wieder zu seinem Rotauge. Er legte seine Hand bittend auf den Hals des Drachen. „Bitte...“ Der Schwarze nickte endlich und begann den Sinkflug, dabei wachsam alles im Auge behaltend.

Und dennoch sah er den Angriff nicht kommen! Der Angriff war so gut getarnt wie die anwesenden Feinde! Nur wenige Millimeter vor dem Drachen wurde der Angriff sichtbar. Ein heftiger Magiestrahl, der von mehreren Magiern gebündelt wurden war, traf Rotauge brutal in die Brust und zerfetzte das Herz. Laut brüllte der Drache vor Schmerzen auf. Er bekam plötzlich keine Luft mehr, seine Flügel verweigerten ihm den Dienst und er stürzte ab. Rasend schnell näherte er sich der Erde. Seine Augen starrten wie hypnotisiert auf die sich näher kommende Erde. Irgendwo hörte er die panischen Rufe Yugis, der besorgt und hysterisch immer wieder wissen wollte, was los ist. Doch Rotauge konnte nicht antworten. Ihm fehlte die Luft. Sein Körper war bereits in einem fast todesähnlichen Zustand! Yugi! Mit aller letzter Kraft bäumte sich der schwarze Drache auf, so dass er Yugi von seinem Rücken warf, dann drehte er sich um, griff nach dem Menschen, zog ihn fest an seinen Körper und hüllte schützend seine Flügel um Yugi, während er immer schneller zu Boden stürzte. Der schwere Körper prallte mit einem lauten Bersten auf den Felsboden. Knochen brachen, Sehnen rissen, Muskeln zerquetschten. Doch davon spürte der schwarze Drache nichts mehr. Er war bereits tot. Yugi lag in seiner festen Umarmung. Er war unverletzt, allerdings durch den heftigen Aufprall bewusstlos. Als der Drache tot am Boden lag, kamen die Soldaten und näherten sich unter dem Schutz der Magier hektisch den Drachen und dem Jungen.

Als der Magiestrahl Rotauge getroffen hatte, stoppte der weiße Drache kurz. Zu seinem Glück, denn die anderen Magieattacken, die auf ihn gezielt waren, gingen ins Leere. „Yugi!“ rief er entsetzt, als er sah, wie der schwarze Drache getroffen abstürzte. Sofort flog der Weiße hinterher, um Yugi aufzufangen, doch da standen ihn plötzlich Drachen gegenüber, die Halsketten trugen und von Magiern geritten wurden. Die eisblauen Augen verengten sich gefährlich. „Geht mir aus dem Weg!“ brüllte er trompetend und schoss einen Lichtblitz auf den ersten Drachen. Dieser brach getroffen zusammen und stürzte ab. Sofort setzte sich der Weiße wieder in Bewegung, als er plötzlich zur Seite geworfen wurde. Ein Feuerball hatte ihn getroffen und ließ ihn taumeln. Er schüttelte benommen seinen Kopf, um wieder klar zu werden – doch nun wurde er unter Dauerbeschuss genommen. Die Absicht der Monster war klar: Sie wollten verhindern, dass er sich Yugi näherte. Der weiße Drache vergaß alle Rücksicht. Mit jedem Monster, was er tödlich traf, wurde er dunkler. Immer mehr geriet er in Rage, als Rotauge Tod auf den Boden lag und sich die Menschen Yugi näherten. Er vergaß nun völlig seine Deckung. Er vernichtete alles, was ihm Weg kam, doch erlitt er unzählige Treffer von den Monstern die neben ihn und hinterm waren. „YUGI!“ brüllte der Drache verzweifelt, als er sah, wie die Menschen den kleinen Dieb in Ketten legten und mit sich nahmen. Der Drache legte all seine Wut und Verzweiflung in den einen Angriff und schoss ihn auf die Menschen. Zu spät registrierte er, dass er durch die Magie der Magier getäuscht wurden war. Yugi war bereits weg. Dutzende Menschen und Monster riss er in den Tod. Der Drache wurde schwarz. Blutige Tränen liefen über sein Gesicht, während er sich mit seinen mächtigen Flügeln wieder auffing und versuchte an Höhe zu gewinnen. Wo war der kleine Dieb? Suchend blickte sich der Drache um, während er immer mehr Treffer einsteckte. Endlich erblickte er Yugi und wollte sofort hinfliegen, als etwas neben sich spürte. Der weiße Drache richtete seine eisblauen Augen nach rechts und erstarrte. Ein gelbschwarzer Paladin auf einen grünen Drachen senkte sein Schwert und die scharfe Klinge glitt durch das Fleisch des Weißen wie durch weiche Butter und trennte den rechten Flügel vom Rumpf des Drachens. Abgrundtiefer Hass lag in den eisblauen Augen, als der Weiße abstürzte. Eine gespenstische Stille herrschte und mit einem lauten explosionsartigen Knall schlug der geschundene Körper des weißen Drachen mit den eisblauen Augen auf den harten Felsenboden auf.

„Maha Vailo, kontrolliere, ob die Drachen tot sind. Wenn nicht, töte sie!“ durchbrach eine herrische Stimme die gespenstische Ruhe. Der angesprochene Magier nickte und näherte sich langsam den Drachen. Schweigend blieb er vor den weißen Drachen stehen. Dieser öffnete seine eisblauen Augen. Der Magier kniete sich neben den Drachen hin und berührte ihn beruhigend an dem Hals. „Schrecklich...“ murmelte er leise, als er sah, wie tiefschwarz der Weiße war. Ein Blick hinter sich belehrte den Magier, dass sämtliche Menschen und Monster abgezogen waren. Also konnte er frei agieren. Er und die anderen Maha Vailos hatten den verzweifelten Aufschrei des weißen Drachens vernommen und sie waren sich einig, dass sie den kleinen Menschen helfen wollten; mussten! „Warum...“ knurrte der Weiße. „Wir besitzen Magie, die sie nicht kontrollieren können und so sind wir in der Lage selbstständig zu denken. Wir haben unseren eigenen Willen, obwohl unser Körper als Marionette den Menschen dienen muss, dank diesen Ketten und Halsbändern!“ Der Weiße lauschte der Erklärung und dachte nach. Es ergab Sinn, nach dem, was er von Narbengesicht gehört hatte. „Was wirst du jetzt tun?“ fragte er matt. Maha Vailo starrte auf die blutigen Tränen, die immer noch über das nun tiefschwarze Gesicht liefen. „Gebt mir euer Leben, damit ich den Schwarzen Leben einhauchen kann und er somit zu denjenigen fliegen kann, der den Kleinen retten kann!“ bat der Magier den Weißen und den Feuerdrachen. Schweigen. Verunsichert blickte der Magier zwischen den beiden Drachen hin und her. Er wusste, die Beiden berieten sich, dennoch fühlte er sich hilf- und machtlos, dass er nicht mitbekam, was geredet wurde. Maha Vailo wurde sich seiner Schwäche und die Überlegenheit dieser Drachen bewusst. „Nimm unser Leben...“ hauchte da plötzlich der Sonneneruptionsdrache. Maha Vailo blickte überrascht auf und starrte in die warmen Augen des Feuerdrachens. Ergriffen atmete er ein und nickte.

Also trat er zuerst zu den Feuerdrachen und kniete sich vor den Kopf. Er legte eine Hand sanft auf die Stirn und ließ den Drachen einschlafen. Als dieser schlief, legte der Magier nun seine Hände über die Nüstern des Drachens und zog die gesamte Lebensenergie aus dem Körper und absorbierte sie. Der Sonneneruptionsdrache war erkaltet und nur noch grau wie erkaltetes Magma. Maha Vailo biss sich auf die Lippen und kämpfte mit den Tränen. Dann trat er zu den schwarzen Weißen. „Bist du soweit?“ fragte er zögerlich. Als Antwort schloss der Weiße seine Augen. Auch hier legte der Magier zuerst seine Hand auf die Stirn des Drachens, um ihn einschlafen zu lassen. Dann legte er ebenfalls seine Hände auf die Nüstern des Weißen und zog die gesamte Lebensenergie aus dem Körper. Geschockt registrierte der Magier, wie stark dieser Drache war. Die Lebensenergie, die Maha Vailo nun absorbiert hatte, war mehr als genug, um Rotauge wieder ins Leben zu rufen! „Danke!“ flüsterte der Magier ergriffen.

Nun trat Maha Vailo zu den schwarzen Drachen und legte seine Hand auf dessen Brust. Langsam und behutsam flößte er nun die Lebensenergie der beiden anderen Drachen dem Schwarzen ein. „Hör mir gut zu, Rotauge! – Du bist tot! Ich gebe dir jedoch das Leben zurück, damit du zu denjenigen fliegen kannst, der Yugi retten kann. Dein Herz wird nicht mehr schlagen. Deine Knochen sind nur notdürftig geheilt. Nur die wichtigsten Sehnen und Muskeln sind wieder heil, die du benötigst, um zu fliegen! Deine Flügel sind nicht mehr in der Lage auf Dauer dein Gewicht zu tragen... Also versuche so viel wie möglich auf den Winden zu gleiten und so wenig wie möglich mit den Flügeln zu schlagen!“ murmelte der Magier leise. Ein tiefer Atemzug ließ den Körper des schwarzen Drachen erbeben und blutrote Augen öffneten sich. Sie blickten tief in die Seele des Magiers. „Ich gebe dir das Leben des Sonneneruptionsdrachen und des weißen Drachen mit den eisblauen Augen. Wenn deine Flügel ermüden, werden sie dich tragen. Du wirst so lange am Leben bleiben, bist du bei denjenigen angekommen bist, der Yugi retten kann. In dessen Armen wirst du sanft und ohne Schmerzen einschlafen! – Nun geh!“ Bei den letzten beiden Worten gab er den Drachen noch etwas Magie von sich. Rotauge erhob sich mühsam und betrachtete seine Flügel, die er prüfend langsam auf und ab schlug. Dann blickte er zu Maha Vailo und in dessen Augen. Der Magier wich einige Schritte zurück. Er hatte schon sehr oft Angst gehabt. Ja, regelrechte Panik – die Menschen waren richtige Meister darin, einen mit Angst zu brechen! Doch als er in die blutroten Augen des Drachens blickte, erkannte er etwas, was noch älter, als das Leben selbst war... tiefe Dunkelheit, Allwissenheit und die unendliche Macht, alles zu vernichten und wieder auferstehen zu lassen. Die roten Augen blickten tief in seine Seele. Sie wussten alles! Maha Vailo fühlte sich so klein und erbärmlich! „Wo ist der Südwind...“ erklang die tiefe Stimme des Drachen in den Gedanken des Magiers. Maha Vailo war ergriffen von der Stimme und er blickte hoch in die Luft. „Und Gott nahm eine Handvoll Südwind...“ murmelte der Magier leise, als er mit seiner Magie den Wüstenwind auffing und ihn unter die gebreiteten Flügel des Drachens lenkte. Mit einer schwungvollen Geste hob der Magier den Drachen in die Lüfte und der Südwind ergriff dessen Flügel und führte ihn Richtung dessen, der ALLES geben würde, um Yugi zu retten!



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  lebedeinentraum66444
2015-04-14T16:00:48+00:00 14.04.2015 18:00
Okay das waren hinterhältige Mistkerle. Aber jetzt weiß man wenigstens was passiert ist. (^-^) LG
lebedeinentraum66444
Von:  Aibouneko
2015-04-14T10:41:50+00:00 14.04.2015 12:41
Was für hinterhältige, feige, erbärmliche Mistkerle auch noch einen weißen Drachen und einen Sonnenerruptionsdrache auf dem Gewissen haben. Feuer unterm Hintern machen und in Treibsand ertränken was ich am liebsten gemacht hätte, wäre mir jetzt viel zu freundlich für die >.< *grrrrr* Die sollen sich bloß warm anziehen und sich auf was gefasst machen, hoffe Atemu lässt sich was gutes für die als Strafe einfallen, ansonsten mach ich das mit Freuden. Bei mir würden die sich wünschen nie existiert zu haben mieses fieses Dreckspack.
Sry wenn ich aggro klinge aber bei sowas...da kommen mir die Wuttränen raus. >.<'

Ansonsten wie immer ein schönes Kapi. Freu mich auf mehr :3 *Fanfähnchen schwing*
Lg
Sephi
Von:  niki28
2015-04-14T06:52:17+00:00 14.04.2015 08:52
Huhu

Oh du hast schon ein neuen kapitel geschrieben!
Also dem worherigen fand ich sehr gut und am ende sind mir die tränen auch schon gekommen, super geschrieben!
Diese kapitel ist auch super ein kleiner einblick was mit yugi passiert ist und warum rotauge stirbt!
Hoffe atemu rettet yugi und werden glücklich miteinander obwohl er immernoh keine Drachen mag!
Bin gespannt wie es weitergeht!

Gruß


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