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Winter im Herzen

wenn der Frühling nicht mehr blüht.
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Es wäre super lieb, wenn die Freischalter es schaffen sie noch am 20.12. freizuschalten. <3 Komplett anzeigen

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Es ist eine der Nächte in der du erschrocken aus dem Schlaf gerissen wirst. Dein Herz hämmert gegen deinen Brustkorb, dass es weh tut.

‚Es war nur ein Traum‘, flüstert dein Verstand beruhigend, doch du hörst ihn nicht. Das Pochen in deinen Ohren ist noch zu laut, die Angst zu präsent.

Die Luft strömt mit jedem Atemzug durch deine Lungen, doch fühlt es sich nicht so an. Deine Hände tasten nach deinem Hals. Seine Hände sind nicht dort, doch fühlst du wie seine Finger dir die Kehle zudrücken.
 

Links neben dir regt sich ein Schatten in der Dunkelheit. Erschrocken zuckst du zusammen. Deine Finger tasten wie von selbst zu der Holzkommode neben deinem Bett bis sie sich um die vertraute Form des kalten Metalles winden.

„Saku-“ Noch bevor die Stimme deinen Namen aussprechen kann, bringst du sie zum verstummen. Mit der Gewandheit einer ausgebildeten Shinobi hast du dich über den Körper bewegt. Die Klinge deines Kunais an seinem Hals lässt ihn inne halten. Der Ausdruck in seinen Augen zeugt von Überraschung und ernst.
 

Es ist nicht das erste Mal, dass du dich in dieser Position befindest. Das Bisschen, was du in der Dunkelheit von seinen noch dunkleren Augen siehst, die von seinen Haaren freigelegt sind (seine Haare sind viel zu lang geworden, was genug über seine ständige Abwesenheit erzählt) zeigt keinen Widerstand.
 

Wütend schnappst du nach Luft, noch immer unruhig. Dein Blick wandert zu seiner linken Seite, wo sein Arm sein sollte. Dein Körper fühlt sich an wie aus Stein, unbeweglich und schwer. Es droht deine Hand, welche die Klinge an seinem Hals hält, weiter herunter zu drücken. Ein roter Tropfen und du bist aus der Starre erwacht und reißt dich los.
 

Dir brennen die Augen und aus dem unregelmäßigen Atmen entwickelt sich ein unkontrolliertes Schluchzen. Aus Scham drehst du dem Mann, den du liebst den Rücken zu. Du hattest ihm versprochen, du würdest darüber hinweg kommen und einmal mehr hast du es gebrochen.
 

Du weißt, was dich erwartet, wenn du dich umdrehst. Du kennst seinen liebevollen Gesichtsausdruck, der Bände davon erzählt, wie nah ihr euch gekommen seid und wie sehr er dir vertraut. Umso mehr schmerzt es zu sehen, dass du ihn wieder verletzt. Wie er es in Kauf nimmt wieder und wieder von dir verletzt zu werden. Ob er glaubt, er hätte es nach allem nicht anders verdient? Schon allein der Gedanke will dich widersprechen lassen.

Die Zeit in der Dunkelheit liegt hinter ihm und er hat etwas Besseres verdient als dich, die ihn dauernd an seine Fehler erinnert.
 

„Du hast nichts mit meinen Sünden zu tun“, hatte er ihr bei ihrem zweiten Abschied gesagt. Sie hatten dich an eine glückliche Zukunft glauben lassen, doch holte dich mit der Kälte des Winters die Schatten deiner eigenen Taten wieder ein.

Es war nicht nur der Uchiha Name, der Schuld auf sich gezogen hatte. Du hattest versucht ihn umzubringen und jedes Mal, wenn dich die Erinnerung einholt, wenn du vergisst, dass es Vergangenheit ist, bist du kurz davor es wieder zu tun.

Du fragst dich, wann es so weit sein wird, dass dein Verstand nur eine Sekunde zu lange braucht und du deine Hände mit seinem Blut befleckst.
 

Deine Füße tragen dich ans Fenster, gegen welches du deine Stirn lehnst. Das kühle Glas klart deine Gedanken auf, holt dich in die Gegenwart.

„Es ist nichts passiert“, sprichst du dir selbst zu, damit du von den Gedanken loskommst, die dich heimsuchen. Früher hattest du geglaubt, dass Sasuke derjenige wäre, der Nachts in Schweiß gebadet aufwacht. Entgegen deiner Erwartungen hatte er es aber geschafft auf monatelangen Reisen seinen Frieden zu finden.

Du hörst ihn nicht kommen, doch fühlst seine warme Hand auf deiner leicht bekleideten Schulter.
 

„Es ist okay.“ Seine sanfte Stimme umhüllt dich, hinterlässt jedoch eine Gänsehaut auf deinem Arm. Er verschmolz so leicht mit der Dunkelheit, dass es manchmal unmöglich war zu vergessen, wie unterschiedlich und gleich ihr doch seid.
 

Statt dich umzudrehen starrst du in die Dunkelheit vor dir und was du siehst weckt den Drang zu laufen. Wenn du gerade dabei warst, deine Angst in den Griff zu bekommen, war es nur ein ein Augenblick, der dies wieder zerstörte. Mehr war es nie gewesen.
 

Ein unbedeutender Moment, in dem so vieles geschehen konnte.

Ein Moment, der sich vielleicht für immer in ihr Gedächtnis gebrannt hatte.

Deine Augen verfolgen wie die weiße Flocke vom Himmel Richtung Boden sinkt. Langsam, unbeschwert. Und doch zieht sich dein Herz bei dem Anblick zusammen.

Denn im Gegensatz zu Sasuke hattest du nicht dein Dorf verraten, sondern dich selbst. Deine Wünsche, deine Gefühle und alles, wofür du Jahre lang gekämpft hattest. Es war nicht so, dass du leichtfertig gehandelt hättest. Dass du weiterhin um Vergebung bitten musstest.

Du warst es, die immer noch nicht dazu bereit war dir zu verzeihen.
 

Deswegen lebst du in Angst vor dir selbst und dem Gedanken ein weiteres Mal verraten zu werden, wie du es selbst vorhattest.

Endlich hebst du deine Hände und löst dich von dem Körper, der dir Wärme spendet. Er meint es nur gut, dem bist du dir bewusst. Doch du erträgst die Liebe nicht, nach der sich dein kalter Körper sehnt.
 

Es war das Märchen, das glückliche Ende, welches du dir immer gewünscht hattest. Nur warst du nicht mehr diejenige, die es verdient hatte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Vielen Dank für's Lesen ^_^!
Als Autor hoffe ich, dass ihr Spaß an dieser kleinen Geschichte, der mehr zu einem inneren Monolog Sakuras geworden ist, hattet!
Ein großes Danke an meine lieben Leser, die trotz all meiner Komplexe Spaß an meinen Geschichten haben und mich mit kleinen Kommentaren aufmuntern, auch wenn ich nicht die zuverlässigste Schreiberin bin.
Und an alle, die es bis hier hin geschafft haben: Frohe Weihnachten! Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  -Ulquiorra-
2015-08-28T17:34:30+00:00 28.08.2015 19:34
Hey!
Ich bin total begeistert von Deinem OS.
Die Art und Weise, wie Du das ganze Geschehen beschreibst, ist einzigartig!
Du hast einen interessanten roten Faden für Deine Geschichte genommen: Nämlich, dass Sakura diejenige ist, die von Alpträumen verfolgt wird.. Diejenige, die alles, was vorgefallen ist, einfach nicht verarbeiten konnte.. Diejenige, die sich - wie du es schon sagtest - selbst belogen hat und alles, für das sie gelebt hat, für den Moment aufgegeben hat.
Sasuke ist sehr einfühlsam und hält weiterhin zu ihr. Er versucht ihr die Kraft zu geben, die sie benötigt. Da Sasuke eigentlich nicht der Typ Mensch ist, der solche Gefühle so offen zeigt, muss wirklich ein großes Vertrauensverhältnis zwischen den beiden herrschen. Deine Darstellung Sakuras ist so originalgetreu, dass ich mir gut vorstellen könnte, dass sich diese Geschichte tatsächlich im Manga/Anime so zugetragen hat. Schade, dass es nur ein OS ist. Hätte gerne mehr gelesen :)
Von:  Kerstin-san
2015-08-21T17:05:49+00:00 21.08.2015 19:05
Hallo,

wow! Ich musste den One-Shot hier zweimal lesen, um ihn in seiner Gänze zu erfassen.
Das ist ein unheimlich interessaner Gedankengang, den du hier umgesetzt hast.

Die Perspektive finde ich auch super. Ich glaube ich hab noch nie eine Geschichten im "Du-Stil" gelesen.
Aber dadurch fühlt man sich so direkt angesprochen und ist sofort im Geschehen drin.

Ich muss sagen, dass ich über so ein Thema noch nie gelesen habe. Es ist ja vielmehr so, dass Sasuke meistens als derjenige dargestellt wird, der so seine Probleme mit dem normalen Alltag hat und Sakura ihm immer den Rücken stärkt.
Das ganze mal umgekehrt zu lesen, war echt mal eine tolles Erlebnis, allerdings kommt er mir bei dir zu weich rüber.
Ich meine, irgendwo ist es logisch, dass er hier Sakura aufbauen muss, aber ich kann mich nicht so ganz mit ihm anfreundne.
Sakura hingegen,finde ich sehr gut gelungen. Ihre Angst, den Kummer, die Reue und auch so einen Hauch Verbitterung kann man sehr schön herauslesen und auch absolut nachvollziehen.

Es freut mich, dass ich über deine Geschichten gestolpert bin :)

Liebe Grüße
Kerstin (Helferlein der KomMission)

PS: Mein Lieblingssatz: "Du fragst dich, wann es so weit sein wird, dass dein Verstand nur eine Sekunde zu lange braucht und du deine Hände mit seinem Blut befleckst"
Der klingt so unheilsverkündend und hat mich irgendwie gleich gepackt :)
Von:  Cosplay-Girl91
2015-05-09T19:01:40+00:00 09.05.2015 21:01
Toller OS.
Mach weiter so.
LG
Von:  Quiana
2015-01-02T17:47:07+00:00 02.01.2015 18:47
Hallihallo :)

Entschuldige bitte die Verspätung mit dem Kommentieren, ich bin grade erst zurück nach Hause gekommen. Die Weihnachtszeit und Silvester über war ich gar nicht da.

Es ist interessant, dass der Leser so stark in das Geschehen mit eingezogen wird, auch wenn ich mich damit nie so richtig anfreunden kann ;)
Die Gefühle in diesem OS sind sehr, sehr deutlich herübergekommen und auch der innere Zwiespalt wurde mehr als nur deutlich. ich denke, in diesem Stil ist es noch einmal deutlicher darzustellen, als wenn man einen ich/er-Erzähler hat.
Auch ist der Text an sich ganz angenehm lesbar (trotz des Dus, mit dem ich ja so meine Probleme habe) und Fehler habe ich jetzt so auch keine gefunden :) Nur ein bisschen mehr zu der Winterzeit hätte ich mir gewünscht :)

Lieben Gruß
Quiana
Von:  SarahSunshine
2014-12-21T23:09:51+00:00 22.12.2014 00:09
Wow, also ich muss sagen, ich bin gerade ein bisschen sprachlos :O

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Die ganze Darstellung hast du einzigartig inszeniert. Das finde ich auf jeden Fall sehr gelungen.
Die Perspektive gefällt mir ebenfalls sehr gut. Ich glaube, ich habe noch nie eine Geschichte gelesen, die den Leser mit Du anspricht (und wenn doch, dann ist sie in Vergessenheit geraten).
Zum Inhalt muss ich sagen, habe ich gemischte Gefühle. Es ist ein durchaus interessantes Thema, das du da angeschnitten hast und Sakura in so einem Zwispalt zu "fühlen" (da man sich ja praktisch in sie hineinversetzen soll) war eine interessante Erfahrung. Im Gegensatz zu meinem Vorkommentator bin ich allerdings nicht der Meinung, dass es auch in Wirklichkeit so hätte kommen sollen.

Insgesamt hast du mich ein bisschen überrascht, da ich viele deiner Geschichten kenne und das mal etwas Neues für dich ist, aber positiv überrascht. Ich würde mich freuen noch mehr solcher Werke von dir zu lesen.

Liebe Grüße :)
Von:  L-San
2014-12-21T10:04:09+00:00 21.12.2014 11:04


Yo!


Ich muss sagen, ich bin erstaunt, weil ich schon lange keine FF mehr in der Du-Sicht gelesen habe.
Der Inhalt ist faszinierend, ja schon fast hypnotisierend, was ich bemerkenswert und gut finde.
Ich finde, er porträtiert genau das, was im Canon hätte sein sollen, und verleiht Sakura mehr Tiefgang und auch so was wie Entwicklung.
Du zeigst gut ihr Inneres, ihre Gefühle.
Yoah, mehr habe ich nicht zu sagen!
Guter OS!^^


LG
L-San


Von: abgemeldet
2014-12-20T12:55:54+00:00 20.12.2014 13:55
Interessant geschrieben :)
Weiter so ~♡


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