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Oh du alles zerstörende Weihnachtszeit~

von

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Samstag der 20.Dezember

Nachdem Ventus gestern vor Erschöpfung eingeschlafen war, hatte ihn der Schwarzhaarige hoch gehoben und in sein Bett getragen. Hier zeigte es sich, dass es doch anders war, einen Jungen oder ein Mädchen hochzuheben. Nicht, dass sich sein Vergleichsobjekt vom Gewicht groß von dem des Blondhaarigen unterschied, es war die Art, wie man die Person zu fassen bekam, die das „Gewicht“ ausmachte.

Die nächsten drei Tage – drei Tage noch – musste er den Blondhaarigen mit Samtpfoten anfassen. Drei Tage ihn behandeln, als wäre er wirklich für ihn da. Nur noch drei Tage und dann hieß es Bescherung.

Mit einen Grinsen auf den Lippen beobachtete er, wie das Frühstück für sie beide in der Pfanne zu biegen begann und das Ei sich, durch die ständige Bewegung, zusammenklumpte.

Bacon und Ei – es gab nichts Besseres zum Frühstücken.

Nachdem Ei und Speck fertig gebraten waren richtete Vanitas das Essen auf einen Teller an und verzierte es mit passenden Gewürzen, dann betrat er sein Zimmer, platzierte die Teller auf der Kommode und widmete sich dann den Blondhaarigen.

Bedacht darauf nicht zu viel Bewegung in die Matratze zu bringen stützte er sich auf jener ab und beugte sich über den noch Schlafenden. Mit seiner linken Hand fuhr er sanft dessen Konturen nach und strich dabei Strähnen, die ihm wirr im Gesicht lagen beiseite. Anschließend überbrückte er den letzten Abstand zwischen ihren Lippen und küsste ihn sanft.

Er spürte, wie sich der andere unter ihm anfing sich zu rühren und kurz darauf legten sich die Arme des Blondhaarigen um den Nacken des Schwarzhaarigen und er erwiderte den Kuss.

Der erste Reflex von Vanitas war simpel ausgedrückt Flucht, keinem Opfer kam er bis jetzt so nah und es war befremdet für ihn, dass Ventus den Kuss so innig erwiderte. Befremdend und doch ein – Kompliment? Ein Kompliment an seine Künste, seine Fähigkeiten, seinen Plan.

„Guten Morgen, Dornröschen.“, begrüßte er den Blondhaarigen, nachdem sie sich gelöst hatten. „Ich bin nicht Dornröschen!“ „Ach nein, wer lässt sich denn hier wachküssen?“, fragte der Schwarzhaarige mit einem verschmitzten Grinsen auf den Lippen als Antwort auf die Aussage Ventus‘. Das würde zwar – wenn man nach dem literarischen Werke gehen würde - bedeuten, dass er so etwas Absurdes wie Prinz Charming sein müsste. Und das war er definitiv nicht. Wenn, dann wäre er doch eher Malefiz, hieß dieser Name doch auch Missetat und Verbrechen – und dies passte nun wirklich zu seinem Charakter. Säte er nicht, wohin er auch ging, Zwietracht und Missetat?
 

Nachdem sie gegessen hatten (Ventus hatte ihn regelrecht angeschmachtet für das Essen im Bett), schaltete der Schwarzhaarige den Fernseher an und legte die „Fuk ju Göthe“-DVD in das Laufwerk. Er selbst hatte den Fernseher nie verwendet gehabt. Wozu auch, es gab ja auch Bücher und Zeitung – und die Mundzeitung, die manchmal mehr Wert enthielt, als Zeitung und Nachrichtensender zusammen. Insiderinformationen eben.

Es sollte den Blondhaarigen aber nicht informieren, sondern ablenken. Nur aus diesem Grund hatte er sich die DVD geborgt. Und sein Plan schien aufzugehen. Ventus musste das ein oder andere Mal Schmunzeln – gar Lachen. Er sah zwar immer noch fertig aus, was wohl an den angedeuteten Augenringen lag, die sich unter seinen Augen gebildet hatten.
 

Am Abend haben führte der Schwarzhaarige Ventus aus dem Haus raus. So zu sagen „ihr erstes Date“ – nur dass es von seiner Sicht kein Date war, sondern nur des mentalen Aufbaus Ventus diente. Sie befanden sich in einen Restaurant im Osten der Stadt. Der Blondhaarige hatte anfangs protestiert in ein so nobel aussehendes Restaurant zu besuchen, jedoch schaffte es Vanitas den anderen doch vom Gegenteil zu überzeugen. Er ließ den ihn aber weiterhin im Glauben, das Restaurant seie teuer.

Das Essen nutzte er dafür aus, mehr über die aktuelle Lage des Blondhaarigen herauszufinden – natürlich unter dem Deckmantel des ersten wirklichen Kennenlernens.

Ihm hatte es schon die gesamte Zeit gewundert, warum sein Opfer so breitwillig in seine Arme gelaufen war. Doch diese Frage klärte sich bald:

Der Braunhaarige und er hatten sich seit Aquas Verschwinden – eigentlich schon vorher, aber dadurch wurde es immer deutlicher – immer öfters und immer heftiger gestritten. Ventus‘ der sich in der Arbeit ertränkte, dass seine Sinne taub für andere Einflüsse waren und der andere, der sich durch ihr fehlen mehr persönlich getroffen gefühlt hatte, der versuchte den Part, den Aqua übernommen hatte, nun ebenfalls zu vertreten. Ein weiterer Aneckpunkt war das Handy, welches ihm der Schwarzhaarige geschenkt hatte und die Fehlstunden und die schlechten Noten, die er durch seine Nebenanstellung bekam.

„Das schlimme ist, er benutzt Aquas Namen, um an mir Kritik zu üben und mir vorzuhalten, wie schlecht ich doch bin und dass sie das so nicht gewollt hätte. Er weiß doch gar nicht mehr, wie wir zueinander gestanden hatten. Zumal ich ihm nicht mehr glaube, dass er mir damals kein Geld gestohlen hatte. Als ich mein Portemonnaie in seinem Zimmer gefunden hatte, war dieses so gut wie leer.“

Ein Glück hatte er eben von seinem Glas getrunken, so konnte sein Prusten darauf zurückführen, dass er sich verschluckt hatte. Dabei war dies der klägliche Überrest seines anfänglichen Lachflashes. Er hatte das Portemonnaie damals entwendet und im Zimmer des Braunhaarigen platziert. Und dies war einer der Gründe, weshalb der Blondhaarige sich seinen ehemals besten Freund nicht mehr anvertraute. Das war herrlich.



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