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Licht und Schatten

Habe ich eine zweite Chance verdient?
von

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Wunder gibt es immer wieder

 

Der nächste Tag begann wie jeder andere. Aufstehen, im Badezimmer alles erledigen, Frühstück vorbereiten und mit Sakura zusammen essen. Anschließend mit ihr das Haus verlassen und zu ihrem Training zu gehen. Wobei, dieses Mal würde es auch ein kleines Training für ihn beinhalten. Itachi war aufgeregt. Er fühlte sich wie der kleine Junge, der er einst war, der zum ersten Mal zur Schule ging und dort am Training teilnahm.

Itachi war so aufgeregt, dass er nicht einmal mitbekam, wie die Leute im Dorf ihn immer noch argwöhnisch betrachteten. An sich hätte Itachi nie geglaubt, dass die schlichte Tatsache, dass er ein leichtes Training absolvieren durfte, ihn so aus dem Häuschen brachte. Aber seitdem er erst geglaubt hatte sterben zu müssen und dann erfuhr, nie wieder ein Jutsu benutzen zu können, geschweige denn als Ninja tätig sein zu können…. Tja, da war ein kleines, leichtes Training schon ein richtiges Wunder für ihn.

Itachi war sich sicher, dass Sakura sehr wohl genau wusste, wie er momentan empfand. Selbst wenn sie nicht seine Gefühle empfinden könnte, war sich Itachi sicher, dass sein Verhalten mehr als offensichtlich war.

Als sie endlich beim Trainingsgelände angekommen waren, warteten bereits Naruto, Sai und sogar Kakashi auf sie. Heute schien ein Tag der Wunder zu werden.

Zunächst erklärte Kakashi seinen Schülern, was sie zu erledigen hatten, anschließend wandte er sich Itachi zu, der nervös war und der versuchte, nicht wie ein kleiner Schuljunge auszusehen. Jahrelanges Training des Versteckens der wahren Gefühle halfen.

„So, Itachi, dann wollen wir mal anfangen“, meinte Kakashi und schlug dem Uchiha vor, was er denn machen könnte.

 

„Sag mal, war es ein wenig merkwürdig, wieder eine Anweisung für ein Training zu erhalten? Immerhin hast du jahrelang selber entschieden, was du machen wolltest, hast Teams angeführt und vieles mehr.“

Fragend sah Sakura Itachi an. Während sie auf eine Antwort von ihm wartete, nahm sie einen Bissen der Lasagne. Itachi war ein verdammt guter Koch. Sollte er häufiger das Abendessen kochen, würde Sakura in kürzester Zeit ziemlich fett werden.

„Nun, der Gedanke ist mir gekommen. Aber Kakashi ist ein guter Ninja und ein hervorragender Ausbilder. Er gibt einem nicht das Gefühl, dass man ein Schüler ist. Ich respektiere ihn.“

„Hm, stimmt. Wenn du es jetzt so sagst…. Naruto, Sai und ich sind zwar seine Schüler, aber wir fühlen uns wohl eher auf derselben Stufe wie Kakashi, anstatt das wir unter ihm stehen.“

„Und es tat mir gut, mich ein wenig zu bewegen.“

„Keine Probleme? Keine Schmerzen, kein Schwächegefühl oder etwas anderes?“ fragte Sakura sogleich und die Ärztin in ihr kam zum Vorschein.

Itachi, der gerade den Mund voll Lasagne hatte, verneinte mit meinem Kopfschütteln.

Während des Trainings war Sakura mehr als ein wenig flau gewesen. Sie hatte an ihrer Entscheidung gezweifelt, ob sie es wirklich hatte zulassen sollen, dass Itachi ein wenig Sport trieb. Was, wenn ihm etwas passierte? Er sich verletzte oder seine Lunge kollabierte? Zum Glück war nichts geschehen. Dennoch hatte sie heute beim Training nicht alles geben können. Zu oft hatte sich nach Itachi gesehen und sich aus der Ferne versichert, ob es ihm gut ging. Kakashi war das natürlich aufgefallen und hatte mit ihr nach dem Training geredet. Er hatte ihr klargemacht, dass sich Sakura keine Gedanken machen sollte. Immerhin war sie in der Nähe und Kakashi war auch nicht dumm und würde erkennen, falls etwas mit Itachi sein sollte. Recht hatte er gehabt. Sakura musste sich wirklich nicht solch große Sorgen um Itachi machen. Dennoch hegte sie den Verdacht, dass Itachi seinem Körper mehr zumuten würde, als er vertrug. So, wie er es auch in der Vergangenheit immer getan hatte. Seine Worte waren dennoch eine kleine Beruhigung für sie.

„Also wirst du morgen wieder unter Aufsicht trainieren?“ erkundigte sich Sakura nach einigen Minuten des Schweigens.

Erneut hatte Itachi den Mund voll mit Lasagne. Daher war seine Antwort erneut nonverbal. Nachdem er genickt hatte – mit dieser Antwort hatte Sakura bereits gerechnet – entfuhr ihr ein kleines Seufzen. Itachi schien heute einfach nicht in Plauderlaune zu sein. Aber glücklicherweise empfang Sakura von ihm keine negativen Gefühle. Das hatte sich glücklicherweise ein wenig gebessert. Eventuell war Itachi heute einfach in Gedanken versunken. Doch Sakura merkte bereits jetzt, dass ihr die allabendlichen Gespräche mit Itachi fehlten, was heute wohl nicht mehr stattfinden würde. Und das, obwohl sie gerade einmal eine Stunde daheim waren. Inzwischen hatte sich Sakura bereits so daran gewöhnt, den Tag mit Itachi zu verbringen und ihn als Gesprächspartner zu haben, dass ihr einige Stunden ohne mit Itachi zu reden, doch sehr auffielen.

Plötzlich, ohne jede Vorwarnung, durchfuhr ein heißes Verlangen Sakura. Die unerwartete Lust, die sie nun empfand, ließ sie überrascht zusammenzucken. Sie verkrampfte ein wenig, als sie zu Itachi blickte.

Itachi hatte während dem Essen tatsächlich seinen Gedanken nachgehangen. Erst das Training, dann ein paar Gedanken über seine mögliche Zukunft, die dieses Mal nicht so schlecht ausfielen, wie bisher – wobei er versuchte momentan nicht an Sasuke zu denken – und die Gedanken über seine möglicherweise doch gar nicht so negative Zukunft, führten Itachis Gedankenwelt zu Sakura. Sakura, ohne die er nie soweit gekommen wäre. Ohne sie wäre er tot. Ohne sie, hätte er nie eine zweite Chance im Leben erhalten, die er gewiss nicht verdient hatte. Außerdem spukte Sakura ununterbrochen in seinem Kopf herum. Itachi schob es natürlich darauf, dass sie die ganze Zeit des Tages miteinander verbringen mussten. Aber er genoss ihre Nähe selbstverständlich auch. Die Gespräche, die sie miteinander führten, der inzwischen einigermaßen – für ihn – vertraute Umgang miteinander. Und selbstverständlich sah Sakura gut aus. Das bemerkte Itachi immer wieder aufs Neue. So wie heute. Sakura trug zwar ihre alltägliche Trainingskleidung, aber Itachi gefiel diese. Sakura trug keine körperbetonte Kleidung, wie die meisten Kunoichis, aber Itachi fand, Sakura hatte das auch nicht nötig. Ihre schlanken Beine kamen auch so gut genug zur Geltung. Und ein bauchfreies Oberteil würde zum Beispiel nur zu viel Aufmerksamkeit auf Sakuras schlanke Figur werfen. Andere Männer sollten nicht in Versuchung geraten, Sakuras attraktiven Körper zu bewundern. Es reichte, dass dieser sündige Körper Itachi jeden Tag in Versuchung trieb. Jeden Tag aufs Neue versuchte Itachi nicht darüber nachzudenken, was er mit Sakuras Körper gerne anstellen würde. Zum Beispiel…

Sakuras überraschtes Zusammenzucken entging Itachi nicht. Es erschreckte ihn sogar selber fast. Als Itachi zu Sakura hinüberblickte, entging ihm die verkrampfte Körperhaltung und der entnervte Blick aus den grünen Augen nicht. Ebenso wenig die Erektion, die sich unangenehm gegen seine Hose presste.

Die Peinlichkeit schaffte es, Itachis Verlangen zu verdrängen. Ihm war die Situation unangenehm. Wie jedes Mal, wenn so etwas passierte. Er konnte von Glück reden, dass Sakura nicht wissen konnte, dass sie der Grund für sein Verlangen war.

„Entschuldigung“, murmelte Itachi Sakura entgegen.

„Schon gut“, kam es seufzend von Sakura. Mit der Gabel in der Hand winkte sie ab.

„Ich habe ja schon oft genug, dass du nichts dagegen tun kannst.“

An sich könnte Itachi. Immerhin könnte er einfach aufhören, sich vorzustellen, Sex mit Sakura zu haben. Nur leider mangelte es ihm da ein wenig an Selbstdisziplin. Er beließ es aber einfach unkommentiert. Schweigend setzten sie das Essen fort.

Das warme Wasser tat gut. Sakura liebte es einfach, heiß zu duschen. Es lockerte einfach immer ihre Muskulatur. Außerdem verlockte das heiße Wasser sie immer wieder dazu, länger unter dem verlockendem Wasserstrahl zu stehen, als nötig. So auch heute. Dies führte auch immer wieder dazu, dass Sakura ein wenig ihren Gedanken nachhing. Gerade jetzt drehten sie sich um Itachi. Sakura schob es darauf, dass es an heute Abend lag. Dass Itachi wieder Lust empfunden hatte. An sich nichts verwerfliches, aber es störte Sakura, dass ihr Körper jedes Mal darauf reagierte. Auch wenn sie beim Abendessen versucht hatte, so zu tun, als wäre es doch ganz normal, hatte sie selber gespürt, wie sich ihr Unterleib zusammen zog und ihr Höschen feucht wurde.

Der Gedanke, was Itachi – ungewollt – bei ihr heute Abend ausgelöst hatte – und eventuell auch der Gedanke an Itachi selbst - , führte auch jetzt wieder dazu, dass sie Sakura spüren konnte, wie sie feucht wurde. Als sie es bemerkte, biss sich Sakura auf die Unterlippe. Sollte sie? Es würde ja eigentlich niemand mitbekommen. Und es war schon eine Weile her. Außerdem war sie dieses Mal nicht erregt, weil Itachi erregt war. Dieses Mal war sie es, wegen der Erinnerung und…

Sakuras Hand, die langsam ihren flachen Bauch hinuntergestrichen war, hielt abrupt inne.

„Mist“, murmelte sie, während das heiße Wasser weiterhin auf sie niederprasselte.

Wenn Sakura sich nun selbst Erleichterung verschaffte, tat sie es dann tatsächlich einfach nur so oder letztendlich doch wegen Itachi?

Irgendwie war es Sakura unangenehm, sich selbst zu befriedigen, wenn sie dabei an Itachi dachte, der sich nur einen Raum weiter befand. Und das sie an Itachi…. Nun, leider hegte Sakura den Verdacht, dass dies geschehen würde, selbst wenn sie es nicht wollte.

„Verdammt“, fluchte sie, drehte das Wasser ab und stieg aus der Dusche. Obwohl Sakura in dem kleinen Badezimmer die Heizung angestellt hatte, fröstelte sie. Schnell griff sie nach dem weichen, warmen Handtuch und wickelte sich darin ein. Ihre eben noch gute Laune, verflüchtigte sich jetzt. Ungehalten rubbelte sie ihren nassen Körper trocken.

Sie hatte jetzt doch nur schlechte Laune wegen Itachi. Nur weil Itachi sich nicht unter Kontrolle hatte, hatte es nun negative Auswirkung auf sie selbst! Das musste jetzt aufhören!

Während Sakura, nur in das weiße Handtuch gewickelt, aus dem Bad ins Wohnzimmer stürmte, wusste ein kleiner Teil von ihr, dass sie Itachi unschuldig beschuldigte. Dennoch wollte sie ihrer schlechten Laune nun freien Lauf lassen. Daher blieb sie vor Itachi stehen, die Hände in die Hüften gestemmt und funkelte ihn an. Itachi selbst hatte auf der Couch gesessen und gelesen. Als er Sakura aus den Augenwinkeln bemerkte, klappte er das Buch zusammen und blickte auf. Augenblicklich weiteten sich seine dunklen Augen.

Sakura konnte zunächst Itachis Überraschung wahrnehmen. Schon kamen Zweifel an ihrem Vorhaben auf. Ihr wurde klar, dass sie wohl gerade dabei war zu übertreiben. Doch dann traf sie die Wucht von Itachis Verlangen. Die Lust wallte in ihrem Körper auf. Sakura sog den Sauerstoff scharf zwischen ihren Lippen ein.

Ein Teil von Sakura sagte ihr, dass sie selbst Schuld daran war, dass Itachi gerade erregt war. Immerhin stand  sie nackt, nur mit einem Handtuch umwickelt, vor dem Uchiha. Trotzdem wurde sie wütend.

„Okay, es reicht. Wir machen jetzt etwas dagegen. Du hast zwei Möglichkeiten. Hol dir jetzt einen runter oder habe Sex mit jemandem.“

Für einen Moment weiteten sich Itachis Augen noch mehr, verengten sich dann aber zu schlitzen.

„Ach ja? Und mit wem? Dir?“

Sakura begann zu frösteln. Itachis Stimme war kalt geworden. So eisig kalt. Von jetzt auf gleich. Sie konnte nun Wut empfinden. Itachis Wut, nicht ihre. Anscheinend hatte sie sich sowohl in Ton- und Wortwahl vergriffen.

„M-mir? Werd nicht albern!“ sagte Sakura unsicher, versuchte dabei aber abweisend zu klingen. Sie verschränkte nun die Arme vor der Brust.

„Sondern?“ kam es kühl von Itachi.

Verdammt, wütend hatte sie ihn bislang noch nicht erlebt gehabt und ehrlich gesagt, wollte Sakura das auch nicht mehr.

„Keine Ahnung. Gehen Männer für so was nicht zu einer Professionellen?“

„Du meinst eine Nutte?“ kam es unterkühlt von Itachi.

Sakura schluckte, nickte aber.

Schlechte Laune war jetzt eigentlich nicht angebracht. Immerhin hatte sie darauf bestanden, dass Itachi etwas gegen sein Verlangen tat. Sie hatte ihm wütend gesagt, er solle zu einer Prostituierten gehen. Dennoch bereute sie es nun.

Es war kalt, dunkel und es regnete wie aus Eimern. Leider hatte Sakura keinen Regenschirm bei sich. Als sie vor die Tür gegangen waren, hatte es noch nicht geregnet. Tja und weil Itachi ja nicht alleine in Konoha umherlaufen durfte, lief sie ihm nun hinterher. Schlecht gelaunt. Doch Itachis Laune schien noch schlechter zu sein als ihre. Ob er so wohl auch etwas gegen sein Verlangen tun konnte? Sakura wusste es nicht.

Momentan befanden sie sich in einem Teil Konohas, den sie noch nie zuvor betreten hatte. Natürlich kannte Sakura den Teil. Es war ein Stadtgebiet, den eher Zwielichte Personen besuchten. Zum Einen, um an Drogen, Waffen oder andere illegale Dinge zu kommen, aber hier konnte man – wenn man es richtig anstellte – auch an die Informationen kommen, die man brauchte. Sie wusste, dass aus diesem Grund der ein oder andere Shinobi – auf Geheiß des amtierenden Hokage – hier verkehrte.

Sakura machte sich ihre Gedanken, warum sich Itachi hier auskannte. Wahrscheinlich durch seine Zeit als Mitglied von Akatsuki. Auf jeden Fall wollte Sakura nicht hier sein. Nicht bei Nacht im Regen. Durchnässt wie sie war, war es natürlich kein Wunder, dass sie fror. Ein Grund, der ihre Laune weiterhin erheblich senkte. Zudem fühlte sich Sakura ein wenig schlecht, dass sie Itachi hierzu gedrängt hatte. Ein Fakt, der ihre miese Stimmung noch verschlechterte.

Weil Sakura ihren eigenen Gedanken hinterher hing, hatte sie nicht bemerkt, wie Itachi vor einem einfachen Haus stehen geblieben war. Daher rannte Sakura direkt in ihn hinein. Von der Wucht des Aufpralls, prallte Sakura wieder zwei Schritte zurück. Mit einem Aufseufzen hielt sie sich den Kopf.

„Sind wir da?“ fragte sie schlecht gelaunt.

Itachis drehte sich zu ihr um und sagte nur: „Warte hier auf mich.“

Itachi blickte nicht zurück. Er ging zielstrebig auf die einfache Holztür zu und öffnete diese. Die Tür war unverschlossen. Natürlich. Auch wenn das Haus so aussah wie jedes andere, wusste Itachi, dass es sich um ein Puff handelte. Kaum schloss sich die Tür hinter ihm, befand sich Itachi in einem Flur, der von orangenem, warmen Licht  ein wenig beleuchtet wurde. Der Hausflur sah ziemlich normal aus. Ein Schrank, wo man seine Schuhe abstellen konnte, eine Garderobe für die Jacken. Bei dem schlechten Wetter hatte es heute wohl kaum jemanden hierher getrieben. Nur zwei Jacken hingen an der Garderobe. Ein kleiner Tresen, ein Empfang, war ebenfalls vorhanden. Dahinter stand eine Frau um die 50. Sie trug zu viel Make-up, um ihren Alterungsprozess verstecken zu wollen. Wohl deswegen war auch das Licht  gedämmt. Wegen seiner schlechten Sehkraft, konnte Itachi bei den schlechten Lichtverhältnissen nicht viel ausmachen. Die Frau, die Besitzerin dieses Etablissements, hatte lange, dunkle Haare, die sie zu einer Hochsteckfrisur trug. Sie trug ein Kleid, aber selbst Itachi mit seinen schlechten Augen, konnte erkennen, dass das Kleid aus nur wenig Stoff bestand.

„Ah, guten Abend, mein Herr. Willkommen, willkommen. Immer hinein. Ziemlich schlechtes Wetter, nicht wahr? Möchten Sie sich ein wenig aufwärmen oder …“

Itachi unterbrach die Frau. Seine schlechte Laune war auf einem Tiefpunkt angekommen. Nur wegen Sakura war er jetzt in diesem verdammten Puff.

„Nein. Ich…“,

Bevor Itachi seinen Satz beenden konnte, nickte die Frau wissend.

„Irgendeinen Wunsch oder…“

„Egal“, kam es unterkühlt von Itachi.

Auch wenn es in dem Flur recht angenehm war, drang die Wärme nicht durch seine Kleidung hindurch. Seine schlechte Laune schien nun die Puffbesitzerin ein wenig vorsichtig werden. Sie besah sich Itachi etwas genauer, kam dann aber wohl zu dem Entschluss, dass Itachi zwar merkwürdig, aber nicht allzu gefährlich war. Ziemliche Fehleinschätzung. Aber gefährliche und zwielichte Männern gingen hier eh ein und aus. Immerhin war dies ein Puff, zu dem nicht einfach mal der Kerl von nebenan ging. Nein, hier verkehrten hauptsächlich eh nur Kriminelle oder der Müll der Gesellschaft.

„Ich denke, ich habe dann eine entsprechende Frau für sie. Folgen Sie mir“, sagte die Puffbesitzerin, kam hinter ihrem Tresen hervor und ging an Itachi vorbei, den Flur entlang. Itachi folgte ihr in einen weiteren Flur hinein. Es gab eine Treppe, die in den nächsten Stock führte. Ansonsten führten von diesem Flur etliche Türe ab, die fast alle offen standen. Zwei Türen waren verschlossen. Hinter diesen Türen waren eindeutige Sexgeräusche zu vernehmen. Hinter der anderen, offenen Türen, lagen Frauen in aufreizender Wäsche auf dem Bett. Die ein oder andere Frau zwinkerte ihm zu. Itachi interessierte es nicht.

Nach wenigen weiteren Schritten, blieb die Besitzerin vor ihm stehen und deutete auf eine offenstehende Tür. Lächelnd sagte sie: „Hier hätten wir Yuri. Sie ist spezialisiert für Männer wie sie. Wie lange? Bei Yuri gibt es nur Vorauszahlungen.“

Itachi verstand. Yuri – oder wie auch immer der richtige Name dieser Prostituieren war – übernahm meist die „Problemkunden.“ Männer, die gefährlich wirkten oder nicht mehr ganz normal im Kopf waren. Es würde Itachi nicht verwundern, wenn Yuri selber kämpfen konnte. Und weil er als „Problemkunde“ eingestuft wurde, musste er auch im Voraus zahlen. Immerhin konnte alles Mögliche passieren.

Itachi wollte wissen, wie viel er zahlen sollte. Eine halbe Stunde sollte ausreichen. Nachdem Itachi erfahren hatte, was er zahlen sollte, gab er die entsprechende Summe an die Besitzerin weiter. Lächelnd und mit einem Dank, wurde das Geld verstaut und die Puffmutter ging wieder zum Empfang zurück.

Itachi betrat, noch immer schlecht gelaunt, den Raum und schloss die Tür hinter sich.

Itachi ließ, aus purer Gewohnheit, seinen Blick durch das Zimmer schweifen. Auch hier war das Licht nur gedämmt, weswegen er nicht viel ausmachen konnte. Es gab ein großes Bett und an eine waagerechten Stange, die an der Decke befestigt war und von einer Seite des Zimmer bis zum anderen ging, woran verschiedene Outfits hingen.

Yuri saß am Bettrand. Oder lag. Es war etwas dazwischen. Auf jeden Fall stützte sich Yuri mit den Händen auf dem Bett ab. Ihr Oberkörper lehnte dabei nach hinten. Ihre Beine hatte sie übereinander geschlagen. Während ihre langen Beine in schwarze, dünne Strümpfe gehüllt waren, die bis zu den Knien reichten, steckte ihr Oberkörper in einer schwarzen Korsage. Passend dazu trug sie einen schwarzen Tanga. Schwarze Strapse verliefen über ihre Beine, zu den hauchdünnen Strümpfen.

Das klassische Nutten-Outfit. Es war nicht das erste Mal, dass Itachi in ein Puff ging. Er gehörte eindeutig nicht zu seinen Lieblingsbeschäftigungen. Aber welche Frau ließ sich schon freiwillig auf einen abtrünnigen Mörder ein? Richtig. So gut wie keine. Von ein paar Ausnahmen bei Prostituierten abgesehen.

Und Itachi war nun einmal ein Mann. Auch er hatte Bedürfnisse. Klar, seitdem er so schwer krank gewesen war, hatte er es nicht mehr nötig gehabt. Aber jetzt…

„Hey Süßer. Schüchtern? Komm doch ein wenig näher“, gab Yuri verführerisch vom Bett her von sich. Während sie das sagte, hatte sie eine Hand angehoben. Mit dem Zeigefinger machte sie eine auffordernde Geste. Für die meisten Männer wäre dies wohl ausreichend, um bereits erregt zu werden. Doch Itachi ließ es kalt. Trotzdem ging er ein paar Schritte auf Yuri zu.

Diese lächelte verführerisch und besah sich Itachi von oben bis unten. Es störte ihn nicht. Er war so etwas gewohnt.

„Uh, du bist ja ganz nass! Wirklich blödes Wetter heute. Wir sollten dich aus der Kleidung schälen, bevor du noch krank wirst.“

Nun, Yuri wusste, was sie zu tun hatte, damit sich ihre Freier wohl fühlten und über die ersten peinlichen Minuten hinweg half.

Itachi ließ es zu, dass Yuri aufstand, zu ihm kam und  ihm die Jacke auszog. Doch mehr ließ er nicht zu. Als die Jacke auf den Boden fiel und sie ihre schlanken Hände über Itachis Brust gleiten ließ, hielt er sie am Handgelenk fest. Fragend blickte sie Itachi an.

„Nicht anfassen“, knurrte er schon regelrecht.

Yuri nahm ihre Hand weg. Es war wohl nicht so ungewöhnlich für Yuri, so etwas zu hören.

„Klar Süßer, alles was du willst.“

Yuri drehte sich um, warf ihre langen Haare – rot, wie Itachi feststellte – kokett über ihre Schulter und ging zurück zum Bett. Verdammt, warum war Itachi selbst jetzt einfach noch nur sauer, anstatt erregt zu werden? Yuri sah gut aus. Sie war auch sicherlich gut. Warum also hatte er keine Erektion? Warum verfluchte er stattdessen Sakura, dass er ihretwegen nun hier war?

Na ja, wenn Sakura ihn schon zu einer Nutte brachte und sogar dafür zahlen würde, sollte er es eigentlich genießen. Warum hatte er eine halbe Stunde gebucht anstatt einer Stunde?

Ja, jetzt wusste es Itachi wieder. Weil er keinen Sex haben wollte. Zumindest nicht mit der halbnackten Frau vor ihm. Aber ein Blowjob würde schon gehen. Da konnte er einfach die Augen schließen und…

Und nein, er würde sich nicht Sakura vorstellen. Das sagte sich Itachi immer wieder, während er entschlossenen Schrittes zum Bett ging.

„Kein Sex“, erklärte er.

„Ah, schade“, kam es von Yuri, als sie Itachi zum Bett dirigierte, bis dieser auf der Bettkante saß. „Aber glaube mir, wenn ich mit dir fertig bin, wirst du darum betteln“, flüsterte sie Itachi verheißungsvoll ins Ohr.

Die gewünschte Reaktion seitens Itachi blieb aus. Stumm saß er da und wartete darauf, dass Yuri anfangen würde. Er musste sich entspannen und seine Wut hinunter schlucken. Andernfalls würde Yuri nichts zum Schlucken haben…

Yuri war an sich ein schöner Name. Lilie. Eine hübsche Blume. Genauso hübsch wie die Frau. Itachi verstand, warum sie sich diesen Namen gegeben hatte.

Federleicht strichen die schlanken Finger geübt über seine Oberschenkel. Yuri positionierte sich zwischen seinen Beinen und schob sie mit leichtem Druck auseinander. Erneut fuhren ihre Finger über seine Oberschenkel.

Itachi schloss die Augen, in der Hoffnung, so besser entspannen zu können. Normalerweise tat er das nicht. Sein Leben war zu gefährlich. Aber dieses mal konnte er ruhig eine Ausnahme machen.

Obwohl er sich das sagte, ließ er seinen Blick nach unten wandern, zu der Frau, die zwischen seinen Beinen saß und ihn weiterhin versuchte, zu erregen. Bislang tat sie dies durch den Stoff seiner Hose. Ihr Blick war auf ihr Ziel gerichtet, sodass Itachi vor allem den roten Haarschopf ausmachen konnte. Aber in dem Dämmerlicht, konnte man ihn auch für einen rosafarbenen Haarschopf halten. Ein rosafarbener Schopf, und die dazugehörigen Hände fuhren nun langsam über sein noch erschlafftes Glied.

Itachi schloss die Augen und genoss das Gefühl der Finger, die gekonnt durch den Stoff seiner Hose sein Glied und seine Hoden massierten. Es war so einfach, sich vorzustellen, dass es Sakura war, die ihn da berührte. Erst recht bei dem Licht. Es war verführerisch.

Itachi wusste nicht, ob es die gekonnten Fingergriffe oder seine Vorstellung waren, auf jeden Fall bekam Itachi nun eine Erektion. Die Lust wallte langsam in ihm auf und verdrängte seine Wut auf Sakura.

Sakura, oh ja…. Es war ein so reizvoller Gedanke, dass es Sakuras Finger waren, die gerade dabei waren, seine Hose zu öffnen. Und in wenigen Minuten wäre es auch Sakuras Mund, der sich heiß um seinen erregten Schaft schließen würde.

Der Druck an Itachis Erektion ließ ein wenig nach, als der Reißverschluss der Hose geöffnet wurde und sein Glied aus seinem Käfig befreit wurde.  
 

Oh, ihre Laune war mies. Mehr als mies. Teuflisch schlecht.

Verdammt, was dauerte das denn so lange? Sakura stand schon seit gefühlten Stunden hier draußen, unter dem Vordach des Puffs und wartete darauf, dass der wehrte Herr endlich zum Schuss kam! Es regnete noch immer und trotz des Vordaches wurde sie nass, denn ein starker Wind blies zusätzlich. In ihrer Kleidung fror sie. Eindeutig, sie hätte sich etwas Wärmeres anziehen sollen. Aber dafür war es jetzt zu spät.

Ebenso für Reue. Na ja, nicht wirklich Reue. Aber Sakura bereute es schon ein wenig, dass sie Itachi so angefahren hatte. Hätte sie womöglich etwas mehr Ruhe bewahrt, würde sie jetzt nicht auf Itachi warten, bis er mit der Prostituierten endlich fertig war.

Leider konnte Sakura Itachis Verlangen bis in die letzte Zelle ihres Körpers spüren. Was wiederum leider dazu führte, dass Sakura selber erregt wurde. Der Gedanke, dass es Itachi gerade mit einer Nutte trieb und sie dadurch indirekt erregt wurde….

Sakura wusste nicht, ob sie vor Wut einfach alles zu Spänen zerkleinern sollte oder ob sie vor Übelkeit vor die Tür kotzen sollte.

Beides stand nicht gerade auf ihrer Prioritätsliste weit oben. Also blieb Sakura weiterhin in der Kälte stehen und sah immer wieder auf die Uhr. In der Tat waren erst wenigen Minuten vergangen, seitdem Itachi durch diese Tür gegangen war.

Die kurze Zeit hatte bereits ausgereicht, dass Itachis Verlangen angestiegen war. Verdammt, Sakura fühlte sich wie ein Gefühlsbarometer von Itachi, das momentan gerade auf „Sex“ stand.

Verdammt, musste es denn unbedingt die Nutte sein? Konnte Itachi nicht einfach masturbieren? Klar, Sakura hatte ihm gesagt, er solle das nicht tun, aber jetzt bevorzugte sie es eindeutig. Sie hatte einen Fehler gemacht. Sakura wollte nicht miterleben, wie Itachi mit einer anderen Frau Sex hatte. Allein die Vorstellung, wie die Nutte Itachi berührte, über seinen Körper strich und die weiche Haut, die über durchtrainierte Muskeln gespannt war, liebkoste…

Momentan lag die Wut vor der Übelkeit, doch Spitzenreiter war leider noch immer Itachis Verlangen, dass Sakura so gut spüren konnte, als wäre es ihr eigenes.

„Okay, es reicht!“ schimpfte Sakura vor sich hin.

Ihr Körper war bis zum Zerreißen angespannt. Die Wut brodelte nur so in ihr, wie die heiße Lava eines Vulkans. Und wie ein Vulkan würde sie jeden Moment ausbrechen, Feuer spucken und Verwüstung mit sich bringen.

Fest presste Sakura ihre Kiefer aufeinander, die Hände waren zu Fäusten geballt. Dann ging Sakura entschlossenen Schrittes los. Die Konsequenzen ihres Handelns, waren Sakura egal. Scheiß drauf, was passieren mochte. Sie wusste nur, sie musste das jetzt beenden. Auf der Stelle.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey!
Erst mal vorweg: Es tut mir unendlich Leid!
Ich sagte zwar, ich lade alle 3 Wochen ein Kapitel hoch, aber leider habe ich momentan echt wenig Zeit!
Für die, die es interessiert: Ich lebe inzwischen in Japan für ein Jahr (vorerst). Und das heißt, in die Sprachschule gehen, arbeiten und natürlich viel umherreisen. Und da muss ich leider gestehen, habe ich nicht viel Zeit >.<
Also hoffe ich, dass ihr mir das verzeihen könnte. Ich versuche natürlich weiterhin die Kapits schnell genug zu schreiben. Aber momentan lasse ich das mal, euch zu versprechen, dass ich alle 3 Wochen ein Kapi hochlade. Aber ich gebe mein Bestes ;)

Ich hoffe das Kapi hat euch gefallen. Es ist jetzt nicht so lang geworden, aber das nächste Kapi wird adult. Und weil ich keine Lust hatte, eine zensierte Version zu schreiben..... wird das halt zweigeteilt ^^
also ich versuche mich dann mit dem nächsten Kapi zu beeilen. ^^ Wie gesagt, ich hoffe es hat euch gefallen. Über eure Meinung freue ich mich wie immer. Kommentare sind gern gesehen. ^^
Bis zum nächsten Kapi dann! *wink* Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  trusenkind
2016-02-26T20:52:34+00:00 26.02.2016 21:52
tolles kapi^^
bin schon ganz gespannt, wie es mit saku und itachi weiter geht :)
Antwort von:  Yuri91
03.04.2016 10:21
Danke schön :)
auch für die anderen Kommis. ^^
Von:  bella-swan1
2015-11-29T19:39:54+00:00 29.11.2015 20:39
Super Kapi.

Freu mich schon drauf wie es weiter geht.

Lg.
Antwort von:  Yuri91
03.04.2016 10:21
Danke, bald, nach monatelangem warten, geht es auch wieder weiter. ^^
Entschuldigung >.<
Von:  maron288
2015-11-05T20:21:11+00:00 05.11.2015 21:21
Ich muss sagen, ich freue mich bereits sehr auf das nächste Kapitel, besonders wenn es Adult wird :D Ich habe doch die Hoffnung das die beiden das irgendwie auf die Ketten kriegen und nicht nur der Teil mit der Nutte zum Adult beiträgt ;)
Mir hat das kurze aber dennoch interessante Kapitel sehr gefallen. Vor allem weil es zeigt das es weiter geht und das freut mich wirklich unglaublich. Ich finde du hast dir eine faszinierende Idee ausgedacht und ich glaube es ist eine ziemliche Herausforderung dieser gerecht zu werden, ohne zu sehr in die klassischen Klischees abzugleiten. Aber ich finde du machst das bisher sehr hervorragend.

Ich habe natürlich auch vollstes Verständnis dafür, wenn du nicht so oft zum schreiben kommst. Besonders bei deiner Situation ist es doch vollkommen nachvollziehbar. Vielleicht berichtest du ja beim nächsten Kapitel am ende kurz, wie du dich eingelebt hast? Ich muss sagen ich finde es bewundernswert in ein fremdes Land zu gehen, ohne die Sprache vollständig zu beherrschen und das vermutlich auch noch allein?! Ich wünsche dir bei deiner Unternehmung dort auf jeden Fall viel Glück und Freude :)

Liebe Grüße,
maron
Antwort von:  Yuri91
06.11.2015 10:02
uh, danke schön!
Das ist total lieb von dir! Das freut mich wirklich sehr ^^
Vor allem der Teil, dass meine Idee so faszinierend ist. *lach* Ich mach mir da nie so große Gedanken drüber *lach* Aber ja, ich versuche nicht so krass die Klischees aufzugreifen, passiert aber immer mal wieder. >.<

danke *lach* Ja, ich bin alleine in Japan. ^^ also eingelebt hab ich mich schon längst ;)
wenn ich es nicht vergesse, kann ich ja was schreiben über Japan. ^.^

LG
Von:  Cosplay-Girl91
2015-10-28T21:01:42+00:00 28.10.2015 22:01
Tolles Kapitel :)
Ich hoffe es geht schnell weiter ...
Mach weiter so.
LG
Antwort von:  Yuri91
06.11.2015 09:46
na ja, es geht ja weiter, aber schnell....bei meinem Tempo momentan... Tut mir echt Leid >.<
Von:  fahnm
2015-10-27T21:42:32+00:00 27.10.2015 22:42
Spitzen Kapitel
Antwort von:  Yuri91
06.11.2015 09:46
danke ^^
Von:  jillianZ
2015-10-27T11:13:17+00:00 27.10.2015 12:13
Ein bomben Kapitel. Bin mehr als gespannt wie es weiter geht lg ^ω^
Antwort von:  Yuri91
06.11.2015 09:45
Danke ^^
Das freut mich sehr, vor allem da ich momentan ja etwas lahmarschig bin und als nur hinterher hänge >.<
Von:  Anitasan
2015-10-27T10:59:02+00:00 27.10.2015 11:59
Wow cooles Kapitel.
Ich weiß nicht wer mir jetzt leid tun soll.
Itachi wegen der Prsotituierten oder Sakura wegen ihrer Gefühle.
Masl sehen was sie jetzt vor hat.
Ich bin echt gespannt.
Gruß Anitasan
Antwort von:  Yuri91
06.11.2015 09:45
Danke schön ^^
*lach*
Oh man, ja, für wen steht denn das "Mitleids-Barometer" höher? :D
Von:  Kleines-Engelschen
2015-10-27T08:21:30+00:00 27.10.2015 09:21
ein tolles kapitel, ich bin gespannt was als nächstes passiert.

greetz
Antwort von:  Yuri91
06.11.2015 09:44
danke schön ^^


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