Zum Inhalt der Seite

Invisible Feelings

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Invisible Feelings-Chapter FOUR

Michiru musste ein paar mal blinzeln, um die Augen richtig aufzubekommen. Sie hätte am liebsten noch ein ganzes Weilchen länger geschlafen. Doch merkwürdige Geräusche aus dem unteren Teil des Hauses hatten sie geweckt. Verschlafen wischte sie sich den Schlaf aus den Augen und sah sich im Zimmer um. Es wirkte so groß und leer wie eh und je. Aber irgendwas war anders. Es wirkte lebendiger und farbenfroher als sonst. Sie schloss die Augen und atmete tief ein.
 

Nanu, was ist das für ein wundervoller Geruch?
 

Erst jetzt dachte Michiru wieder an die Geräusche, die sie geweckt hatten. Sie waren immer noch da.

Vorsichtig schlich sie sich an die Tür ihres Schlafzimmers und öffnete sie so leise wie sie nur konnte. Vielleicht war es ja ein Einbrecher? Oder noch etwas Schlimmeres? Sie streckte den Kopf aus der Tür und konnte ihren Augen kaum trauen.
 

Von ihrem Raum aus konnte man über das Geländer in die offene Küche schauen. Es war eine sehr große und geräumige Küche. Michiru hatte diese Küche aber bisher kaum genutzt, weil es sich irgendwie nie ergeben hatte. Für eine Person zu kochen war eine Verschwendung. Wenn Michiru etwas essen wollte, ging sie meistens aus. Aus diesem Grund war der Kühlschrank auch nie gut bestückt.
 

Und in dieser Küche spielte sich gerade Unglaubliches ab. Haruka – bekleidet mit einer Schürze und zwei viel zu großen Topfhandschuhen, die Michiru noch nie in ihrem Leben gesehen hatte – bereitete ein Drei-Sterne-Frühstück zu. Im Ofen backten Brötchen fröhlich vor sich hin, in der Kaffeemaschine

blubberte es und neben dem Spülbecken stand ein frischer Obstkorb.

Michiru kam aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Nicht nur das Haruka ziemlich früh aufgestanden sein musste, um die ganzen Köstlichkeiten zu besorgen (Haruka liebte es sonst lange schlafen zu können), nein, sie bereitete auch Essen zu (sie war zwar gut im Essen, aber nie gut in der Zubereitung).Und es roch einfach wunderbar.
 

Haruka legte nach getaner Arbeit die Schürze sowie die Topfhandschuhe beiseite und betrachtete voller Stolz ihr Werk. Sie hatte den Tisch im Esszimmer mit einer weißen Tischdecke versehen und das Frühstück darauf platziert. In der Mitte des Tisches stand ein Bund roter Rosen.
 

Das sollte genügen. Dann wollen wir Dornröschen mal aufwecken.
 

Mit einem Lächeln auf den Lippen verließ Haruka das Esszimmer wieder,blieb dann aber auf einmal stehen. Sie hatte Michiru entdeckt, die auf der Treppe stand und sie immer noch verwundert betrachtete.
 

“Ohayō, Michiru. War ich zu laut? Entschuldige bitte, ich wollte dich nicht wecken”, sprach Haruka und kratzte sich am Hinterkopf.
 

Michiru sah Haruka an. Sie wusste nicht was sie sagen sollte. Plötzlich rannte sie impulsiv die Treppe hinunter. Sie hatte schon die Hälfte geschafft, als sie über eine der Stufen stolperte. Eine Milisekunde befand sie sich im freien Fall, welcher jedoch durch Harukas Arme beendet wurde.

Glücklicherweise konnte sie Michiru noch rechtzeitig auffangen. Es dauerte jedoch kurz bis Michiru sich wieder fangen konnte und ein leises “Arigatō” herausbrachte. Einen Moment war alles still. Die Welt um sie herum schien stehen zu bleiben. Umarmend standen die Beiden vor der Treppe und sagten kein Wort.
 

Michiru schloss die Augen und lehnte den Kopf leicht gegen Haruka’s Brust. Sie konnte den starken Herzschlag hören.
 

Was für eine bezaubernde Melodie. So beruhigend. Wie das Rauschen der Meere.
 

Knurr

Haruka wurde rot. Ihr Magen hatte laut geknurrt. Sehr laut.

Michiru lachte: “Da hat wohl jemand ziemlichen Hunger. Hihi, na komm lass uns frühstücken. Ich bin selbst sehr hungrig.”
 

“Also gut, für diese Aktion hier hast du einen Wunsch bei mir frei. Aber nur einen. Also überleg dir genau was du dir wünschst, ja?”, sagte Michiru und nahm einen Schluck aus ihrer Kaffeetasse.

“Nur einen Wunsch? Uff, ich finde dafür hätte ich mindestens drei verdient”, fuhr Haruka die Unterhaltung fort und trank ebenfalls ihren Kaffee.
 

Einen Wunsch….Mhmmm….Sehr verlockend. Da gäbe es so einiges, was ich mir wünsche, Michiru. Aber wenn ich mir einen Kuss wünschen würde, würdest du das sicher bereuen. Ich will dich zu nichts drängen. Aber ich hab eine Idee.
 

“Ist morgen nicht das Kirschblütenfest in der Stadt?”, fragte Haruka und Michiru nickte. “Gut. Ich wünsche mir ein Date mit dir. Gehen wir gemeinsam auf das Kirschblütenfest. Wenn das in Ordnung für dich ist.”
 

Die blauhaarige Frau warf einen interessierten Blick zu der Blonden hinüber. Nein, sie hatte es sich nicht eingebildet. Haruka hatte wirklich das Wort ‘Date’ verwendet. “Hai.”
 

Ein paar Stunden später.
 

Haruka saß auf ihrem Motocross-Bike auf der Rennstrecke und wartete auf den Startschuss. Wenn sie dieses Rennen gewinnen würde, dann würde sie sich für die Weltmeisterschaft qualifizieren. Trotz dieser Tatsache war sie ruhig und entspannt. Das lag zum Einen daran, dass sie den Motorsport liebte. Das Gefühl, wenn sie immer schneller wurde und ihr der Wind entgegenschoss. Einfach unbeschreiblich.

Aber zum Anderen war Haruka überglücklich, dass Michiru zu der Date-Geschichte ‘ja’ gesagt hatte. Das gab ihr noch mehr Elan als sonst.

Langsam füllte sich die Rennstrecke. Die einzelnen Motocross-Fahrer machten sich bereit. Und auch die Zuschauer hatten mittlerweile alle Platz genommen.
 

Auch Michiru war anwesend. Aufgrund der Temperaturen hatte sie ein kurzes, blaues Sommerkleid an. Ihre Haare hatte sie mit einer Schleife zu einem leichten Zopf zusammengebunden.

Dank Haruka’s Erfolgen bei den vorhergegangenen Rennen hatte Michiru eine VIP-Karte bekommen können. So saß sie bei den Zuschauerplätzen in der ersten Reihe und jubelte fleißig mit.
 

“Auf die Plätze, fertig……..LOS!”

Das Rennen begann. Zwei der Motocross-Fahrer hatten Probleme mit ihren Bikes und schieden gleich am Anfang aus. Die Anderen fuhren mit einem Affenzahn die Strecke entlang und gaben ihr Bestes. Haruka beobachtete Michiru ein paar Mal aus dem Augenwinkel heraus, konzentrierte sich aber weitesgehend auf das Rennen.

Es ging in die letzte Runde und die Zuschauer jubelten so laut sie konnten. An der Spitze fuhr Haruka, dicht gefolgt von Takuya Kazuka, einem begnadeten Motocross-Fahrer, der zugleich einer der größten Rivalen von Haruka war.

Aber er holte auf. Nebeneinander fuhren sie nun Richtung Ziellinie.

Doch bevor sie diese erreichen konnten, fuhr Takuya ganz nah an Haruka’s Bike heran und stieß dagegen. Er wollte sie loswerden. Auf den letzten Metern versuchte Haruka nun das Bike wieder unter Kontrolle zu bringen, doch es war zu spät. Sie rutschte mit dem Bike die Strecke entlang – passierte die Ziellinie trotzdem als Erste – und überschlug sich ein paar Mal. Alles passierte in Sekundenschnelle.
 

Die Zuschauermenge hielt den Atem an.

“Haruka!”, schrie Michiru, während sie über die Absperrung sprang und in die Richtung rannte, wo Haruka verunglückt war. Ihre Augen füllten sich mit Tränen und ihre Brust schmerzte.

Endlich angekommen, ließ sie sich zu Haruka auf den Boden fallen und zog ihr den Helm vom Kopf.”Haruka. Haruka! Kannst du mich hören, Haruka?”, schluchzte Michiru. “Haruka…bitte……” Sie verstummte. Heiße Tränen liefen ihr über das Gesicht als sie Haruka’s leblosen Körper betrachtete.
 

“Nghnnn, itai!, stöhnte Haruka und öffnete die grünen Augen. Einen Moment lang starrten sich beide an, bevor Michiru beide Arme um Haruka schlang und weinte. “Baka!” Schrie sie. “Baka, baka, baka…..!”
 

“Gomen”, sagte Haruka, als sie das Krankenhaus verließen und sich auf den Heimweg machten. Michiru hatte sie nach dem Rennen sofort ins Krankenhaus fahren wollen, auch wenn sie ihr tausendmal erzählte, dass es nur ein kleiner Kratzer war. Doch Michiru hatte darauf bestanden. Sie ließ Haruka nicht mal bis zum Krankenhaus oder wieder nach Hause fahren.
 

Jetzt saßen beide auf der Couch und keiner sagte ein Wort. Michiru hatte den Kopf gesenkt und sah betrübt aus. Und Haruka wusste nicht was sie sagen sollte. Aber diese Stille machte sie wahnsinnig.

“Es tut mir wirklich Leid, ich wollte dir keine Sorgen bereiten. Ich..”, weiter kam Haruka nicht. Ihre Augen weiteten sich, als Michiru ihr einen Finger auf den Mund legte und einen Kuss auf die Wange gab. Sie hatte nur knapp die Lippen verfehlt.

“Bitte sei das nächste Mal vorsichtiger, okay? Ich bitte dich. Ich könnte es nicht ertragen, wenn dir etwas passiert”, flüsterte Michiru in Harukas Ohr und legte sich dann den Kopf auf ihre Schulter.

“Ich werd’s versuchen”, sprach Haruka.
 

Verdammt Herz beruhige dich endlich. Sie kann dich hören. Also schlag gefälligst langsamer. Es war nur ein Kuss auf die Wange. Sie war nur froh, dass mir nichts passiert ist. Nichts weiter! Ich dreh gleich durch aahhhhh. Wie kann ein einziger Mensch einen so verrückt machen? Mir wird so warm. Jedes Mal wenn du in meiner Nähe bist. Oder wenn ich an dich denke….Michiru…



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  MiHa-San
2017-07-04T08:24:07+00:00 04.07.2017 10:24
nichts schlecht, nur meiner Meinung etwas wirr. In den ersten Kapiteln schlafen sie auf dem Sofa ein, Michiru erwacht dann aber in ihrem Bett. Keine Erklärung wie sie dort hin kommt. Die 2 Freuen sind auf einmal sehr vertraut zu einander, doch keinerlei Aussprache nach dem Anruf, Haruka bleibt einfach bei ihr..... Bisschen genauer auf die Details achten ;-)

Von:  fahnm
2014-09-21T21:01:57+00:00 21.09.2014 23:01
Schönes Kapi^^
Haruka sollte Besser aufpassen was sie macht.



Zurück