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Alone on this one day

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Alone on this one day

Ende der Sommerferien
 

Langsam neigte sich der Sommer dem Ende zu. Die Tage wurden merklich kühler, der Wind frischte auf und die Nacht begann jeden Tag einige Minuten früher.
 

„Mag ich diese Zeit oder nicht?“, fragte sich Rose als sie an dem geöffneten Fenster ihres Zimmers stand. Langsam ließ sie ihren Blick über das Meer gleiten, welches sich am Stand in Wellen brach. Nur noch wenige Tage, dann wären ihre Sommerferien hier im Haus ihres Onkels Bill und Tante Fleur vorbei.
 

Seit über acht Jahren verbrachte Rose nun schon ihren Sommer im Haus am Strand. Ursprünglich hatten ihre Eltern nur eine Ferienaufsicht für ein paar Tage gesucht, als sie mal wieder ganz besonders viel zu arbeiten hatten. Doch Victoire, Dominique, Louis, Rose und Hugo verstanden sich so gut, dass bald noch James, Albus und Lily ihre Sommerferien mit ihnen verbachten. Das Haus am Meer platze aus allen Nähten.
 

Nachdenklich legte Rose sich auf das große Bett mit den verblassten Laken. Viele Nächte hatte sie hier gemeinsam mit Victoire, Dominique und Lily geredet, gelacht und geträumt. Doch bald wurden die beiden Französinnen zu alt für diese „Mädchenabende“. Beide begannen ein Studium und kehrten nur noch wenige Tage im Sommer in das Haus am Strand zurück. Auch Lily entschied sich wenig später für eine andere Ferienbeschäftigung. Sie hatte das große Quidditch-Talent ihres Vaters geerbt und trainierte nun in den langen Sommerferien hart und ausgiebig.

Wie sehr Rose die drei vermisste. Gerade jetzt bräuchte sie ihre Freundinnen doch so dringend!
 

Zwei Jahre früher
 

„Albus! Du fieser, kleiner Troll! Wieso tust du mir das an?“, zischte Rose ihren Cousin an. „Was soll das, was hast du dir dabei gedacht?“

Der Sommer hatte so schön begonnen! Rose konnte gleich ihr Lieblingszimmer beziehen, hatte Berge von guten Büchern mitgebracht und Fleur versprach ihr, schon bald die beste Tarte Tatin der gesamten Küste für sie zu backen.
 

Doch Albus musste natürlich wieder alles ruinieren! Der kleine Troll kam auf die fürchterliche Idee, seinen besten Freund Scorpius mit einzuladen. Die beiden waren beste Freunde seit sie gemeinsam in das Haus Slytherin vom sprechenden Hut eingeteilt wurden. Zusammen spielten sie sämtlichen Mitschülern, Lehrern und Geister die fiesesten Streiche, die in die Schulgeschichte eingingen. Besonders die Explosion der Mädchentoilette in Farbenfrohen Schaum war ein Highlight des letzten Schuljahres gewesen.
 

Und dieser Gnom saß jetzt breit grinsend neben dem Troll am Küchentisch und schaufelte die Portion Apfelpfannkuchen von Rose in sich hinein. Wie sollten jetzt noch die Ferien schön werden? Zwei Monster an einem Tisch und zu allem Überfluss hatte Hugo sich dieses Jahr auch dazu entschlossen, Rose alleine nach Frankreich reisen zu lassen. Seitdem Lily nicht mehr ihren Urlaub mit ihnen verbrachte, hatte Hugo kein wirkliches Interesse mehr ebenfalls seinen Sommer mit seinen Verwandten zu verbringen, genauso wie Louis. Also musste Rose ihre Zeit nun gemeinsam mit diesen Jungs verbringen. Merlin hilf!
 

Wieder in der Gegenwart
 

Völlig verzweifelt drückte Rose ihr Gesicht in das weiche Kissen.

Im Endeffekt waren die letzten zwei Jahre nur alleine mit Scorpius und Albus gar nicht so schlimm wie Rose es erwartet hatte. Die beiden genossen es genauso wie sie einfach in der Sonne am Strand zu liegen und das Leben zu genießen. Gefährlich wurden es gerade mal als Ron bei einem Besuch Muggel - Feuerwerkskörper mitbrachte und die Jungs dazu animierte, die Sanddünen hinter dem Haus in die Luft zu jagen. Das Ende des Liedes war, dass beide keine Augenbraun mehr hatten und eine Sanddüne etwa sieben Köpfe geschrumpft war.

Doch das alles bedrückte Rose nicht. Es war etwas, was letzte Nacht vorgefallen war.
 

Letzte Nacht
 

Wie fast jede Nacht saß Rose an ihrem geöffneten Fenster, eingewickelt in ihrer Lieblingsdecke. Die Sonne war bereits seit Stunden untergegangen und Mitternacht fast vorbei, dennoch wollte Rose noch immer nicht schlafen. Sie liebte den Anblick des Sternenhimmels. Die Welt dort oben verstand sie schon immer besser als die Menschen auf dieser Welt.
 

Damals, nachdem der sprechende Hut Rose nach Gryffindor schickte, stellte sich schnell heraus, dass Rose nicht das große Lernvermögen ihrer Mutter geerbt hatte. Ihre einzigen guten Noten beschränkten sich auf die Astrologie. Sterne, ihre Bewegungen, Bedeutung und Geschichten konnte sie lesen wie ein offenes Buch. Ihre beste Freundin Lily bewunderte sie dafür, die selbst in allen anderen Fächern glänzende Noten erhielt.
 

Der Anblick des Nachthimmels fesselte Rose auch wieder an diesem Abend, ohne das Rose sich von ihm abwenden konnte. Doch auf einmal erweckte etwas Rose Neugier. Unten, am Strand, entdeckte sie eine Person. War es wirklich eine Person? Der Mond reflektierte helle Haare, eine lange Gestalt und funkelnde Haut. War das wirklich das, was Rose glaubte? War tatsächlich eine Meerjungfrau an den Strang gespült worden?
 

Schnell sprang Rose auf, ließ ihre Decke auf den Boden fallen und lief aus ihrem Zimmer. Um niemanden zu wecken, schlich sie leise, aber zügig, aus dem Haus. Der Sand rann weich und kühl über ihre nackten Füße als sie zu der vermeintlichen Meerjungfrau lief. Der Wind strich zart über Rose nackten Armen. Lag da wirklich eine Meerjungfrau? Oder halluzinierte sie jetzt bereits?
 

Keine zehn Meter mehr.

Sollte sie es wagen, dieses außergewöhnliche, wunderschöne Wesen anzusprechen? Was, wenn es Angst bekommt und flieht? Oder, noch schlimmer, es sie angreifen will? Nach Onkel Harrys Geschichten können Meerjungfrauen genauso fies sein wie sie schön sind… Das blonde Haar, die helle, schimmernde Haut und die lange Gestalt, fesselten ihren Blick.
 

Vorsichtig ging Rose einige Meter näher zum Meer und auf die Meerjungfrau zu. Plötzlich erschrak sie ganz fürchterlich. Durch den geänderten Blickwinkel erkannte die junge Frau, dass es sich bei der Gestalt um keine Nixe handelte, sondern um Scorpius! Scharf zog Rose die Luft ein.

Wie konnte sie sich so getäuscht haben? Es waren keine langen, helle Haare, sondern seine kurze, die einfach nur merkwürdig das Mondlicht reflektierten. Doch die größte Täuschung waren seine langen Beine, die sie für die schillernde Flosse gehalten hatte.
 

Fast schon enttäuscht drehte Rose sich wieder um, um zum Haus zurück zu gehen, als Scorpius sie ansprach: „Hey, was machst du hier draußen?“

Schulterzuckend und um Gleichmütigkeit bemüht, antwortete sie: „Ach, nur so. Ich dachte ich hätte was gesehen.“

„Und was meinst du gesehen zu haben?“

„Ach…“, druckste Rose herum. Was sollte sie dazu sagen? Das sie meinte, eine Meerjungfrau gesehen zu haben und nicht den jungen Mann? Das wäre wohl mehr als peinlich… Also versuchte sie ganz locker zu antworten: „Na ja, kann ich auch nicht mehr genau sagen. Irgendwas Komisches halt.“
 

Scorpius setzte sich auf und drehte sich ganz zu Rose um. „Du kennst dich doch mit Sternen aus, oder?“

Überrascht blinzelte Rose. Wieso änderte er auf einmal das Thema? Wollte er nicht weiter auf ihr rumhacken? „Ja, kenne ich mich.“ Wieder wollte Rose sich zum Gehen wenden, doch Scorpius ließ sie noch nicht gehen. „Würdest du mir sagen, welche dort oben stehen?“

Jetzt schien er sie auch noch aufziehen zu wollen! Was bildete er sich bloß ein? „Siehst du das denn nicht selbst?“, fragte sie kratzbürstig.

„Nein, sonst würde ich dich ja nicht fragen.“
 

Sollte Rose ihm jetzt wirklich glauben, dass er ernsthaft mit ihr über Sterne reden wollte, oder sollte sie besser von seiner Gemeinheit ausgehen?

„Was willst du denn wissen?“, fragte sie vorsichtig.

„Was ist da oben los?“

Schnaubend verschränkte die rothaarige ihre Arme vor der Brust: „Da musst du schon genauer werden. Da oben ist ‚eine Menge los‘, wenn du es so ausdrücken willst.“

Suchend blickte Scorpius in den Himmel. Nachdem er entdeckte, was er suchte, deutete er mit langen Arm dorthin. „Welches Sternenbild befindet sich dort? Wie sieht es aus?“
 

Anscheinend war Scorpius die Frage wirklich ernst, weshalb sie sich neben ihn in den Sand setzte. An seinem Arm entlang blickend, suchte sie nach dem Sternenbild, welches er meinte. „Das ist der Schwan. Mit seinem hellsten Stern, dem ‚Deneb‘. Er ist Teil des Kreuzes des Nordens.“ Ebenfalls mit langen Arm zeigte sie ihm dem Verlauf der beiden Sternenkonstellationen.

Grinsend meinte Scorpius: „Früher dachte ich immer, es gebe nur die zwölf Sternzeichen, in deren Zeichen man geboren wird. Dass es dort oben noch mehr gibt, mit so lustigen Namen wie ‚Schwan‘ oder ‚Schildkröte‘, finde ich echt lustig. Nur schade das ich sie nie entdecke…“

„Hast du denn nicht in Astronomie aufgepasst?“

Herzhaft lachend antwortete er: „Na ja, was soll ich dazu sagen? Ich verstehe das eben nicht!“

„Dir mag es so gehen, aber ich kann die Bewegung der Himmelskörper berechnen, aber nicht das Verhalten der Menschen…“, wie hypnotisiert schaute Rose in den von Sternen erhellten Himmel.
 

„Sag das nicht so“, sagte Scorpius.

Irritiert schaute die junge Frau Scorpius an. Seine Stimme hatte sich verändert. Sie klang auf einmal so rau und intensiv, so hatte Rose ihn noch nie reden hören. Auch sein Blick hatte sich verändert. Wie er sie ansah. Seine klaren, blauen Augen schienen Rose beinahe zu durchbohren.

Gänsehaut breitete sich auf ihren nackten Armen aus. Doch kamen sie nicht von der Kälte der Nacht…
 

Erschrocken und verwirrt sprang Rose auf. „Also ich gehe dann mal besser wieder rein…“

Ohne sie noch einmal umzudrehen, rannte die junge Frau schon fast förmlich in das Haus zurück.
 

Einige Tage später
 

Heiliger Merlin! Heiliger, verdammter Merlin!

Genervt und traurig lief Rose im Schlafraum der Gryffindors auf und ab. Die langen Sommerferien waren bereits seit einigen Tagen vorbei. Der Herbst meldete sich jeden Tag etwas mehr und die Schüler der alten Zauberschule hatten bereits ihren Trott gefunden.

Alle, bis auf Rose Weasley.

Gut, sie war noch nie die beste Schülerin gewesen. Sie hatte nicht immer alle Hausaufgaben, Klausuren wurden auch mal gekonnt ignoriert und manchmal schlief sie gerne mal aus. Doch so verwirrt, gereizt und unausgeglichen war sie noch nie gewesen.
 

Seit der Nacht in Frankreich am Meer, zusammen mit Scorpius, wusste Rose nicht mehr wo ihr der Kopf stand. In den vergangenen Nächten konnte sie nicht mehr schlafen, dauernd träumte sie von blauen Augen und wachte erhitzt auf.

Immer noch hoffte sie auf ein klärendes Gespräch mit Lily führen zu können, doch diese schien förmlich vor Rose davon zu laufen. Entweder rannte Lily aufgeregt durch die Gänge zur nächsten Unterrichtstunde, verschwand auf dem Quidditchfeld oder lag schon leise schnarchend in ihrem Bett.

Sollte sie nicht bald darüber reden können, würde Rose noch der Kopf platzen!
 

In der Nacht, kurz vor Mitternacht
 

Rose konnte natürlich nicht mit Lily am Abend reden. Bevor Rose auch nur ein Grußwort an ihre Freundin richten konnte, warf sich diese sofort auf ihr Bett und nuschelte nur so viel wie „Gute Nacht“. Rose versuchte erst gar nicht ein Gespräch zu beginnen, sondern entschied sich den Schlafraum zu verlassen.

Ihr Weg führte direkt und ohne Umwege in den Astronomieturm. Nur die wenigsten wussten, dass der Astronomieturm immer offen war. Na ja, Rose musste auch zugeben das auch nur die wenigsten sich für Astronomie sich interessierten…
 

Oben im Turm angekommen, öffnete Rose als erstes eins der großen Fenster und lehnte sich an die Brüstung. Der kühle Wind strich um ihre Nase und spielte mit ihren roten Locken. Der Anblick der tausend Sterne am Himmel beruhigte Rose sofort. Dort oben spielten ihre wilden Gefühle und die Ignoranz ihrer besten Freundin keine Rolle. Das einzige was zählte war das kalte Licht der Sterne und die unendliche Weite.
 

„Gefällt dir der Anblick?“

Erschrocken drehte Rose sich um. Dort im Schatten, da versteckte sich doch jemand! „Wer ist da?“, fragte sie skeptisch. Erst als die Person sich aus den Schatten löste, konnte Rose sie identifizieren. „Scorpius! Was machst du hier? Und wie lange stehst du da schon?“

Geschockt brachen wieder alle Gefühle über Rose hinein, wovor sie eigentlich weggerannt war. Sie musste sich wirklich eingestehen, dass sich etwas in ihr entwickelte, was sie nicht mehr kontrollieren konnte, was sie aber auch nicht verstand.
 

„Ich dachte mir schon, dass du heute Abend hier hinkommen würdest.“

„Heißt das etwa… Das du hier schon die ganze Zeit stehst, ohne dich bemerkbar zu machen?“, fassungslos starrte Rose ihn an.

„Ja. Oder besser: nein. Ich habe auf dich gewartet.“

Fragend und nun vollständig verwirrt, sagte sie: „Was soll das heißen?“
 

Lachen kam Scorpius auf sie zu. „Weißt du denn nicht, was heute ist?“ Vor ihr stehend wartete er gar nicht auf ihre Antworte, sondern streckte ihr nur die geöffnete Hand entgegen. In ihr wand sich eine silberne Kette, an die eine kleine Muschel baumelte. „Herzlichen Glückwunsch“, sagte er schlicht.
 

Mit zittriger Hand berührte sie die Kette. Ihr Geburtstag! Den hatte sie ja völlig vergessen! „Wieso… Hast du daran gedacht?“

„Wie hätte ich denn so einen wichtigen Tag vergessen können?“

Erstaunt blickte das Geburtstagskind an Scorpius hinauf. Sein Lächeln, seine blauen Augen, sein Witz und seine Gemeinheiten. Rose konnte es nicht mehr leugnen: Sie war auf den Weg, sich schrecklich in Scorpius zu verlieben.
 

Langsam füllten sich ihre großen Augen mit Tränen, die Scorpius erschrocken regestierte. „Habe ich was Falsches gesagt?“

„Nein, das ist alles so unglaublich. Du und die Kette und ich, und, und, und Lily!“, stotterte Rose völlig aufgewühlt.

„Was ist mit Rose?“, fragte Scorpius zärtlich und strich ihr eine Träne von der Wange.

„Sie redet nicht mehr mit mir!“
 

Wieder grinsend sagte Scorpius: „Denk dir bitte nichts dabei. Nach der Nacht am Meer, fragte ich sie, was ich dir zum Geburtstag schenken könnte. Sie wollte natürlich wissen, warum ich das auf einmal tun wollte. Ich sagte ihr, dass ich mich in dich verliebt habe, aber das sollte sie dir noch nicht sagen! Aber weißt du, was Lily ganz schlecht kann? Den Mund halten! Sie hätte dir am liebsten sofort davon erzählt. Um das Nicht zu tun, hat sie sich einfach entschieden, mit dir gar nicht mehr zu reden. Aber da ich dir ja nun alles gesagt habe, wird Lily morgen schon wieder mit dir sprechen.“
 

Ohne nach zu denken, sprang Rose Scorpius in die Arme und küsste ihn überschwänglich. „Das werde ich nie vergessen…“, flüsterte Rose Scorpius ins Ohr, als sie für wenige Sekunden den Kuss atemlos unterbrach, um ihn aber sofort wieder zu küssen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  scater-fiffy
2014-09-16T20:24:26+00:00 16.09.2014 22:24
hey,
nochmal vielen dank für dieses geschenk
eine schöne geschichte, danke
lg fiffy


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