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Vorwort zu diesem Kapitel:
Dank einer lieben Kommentar-Schreiberin habe ich endlich wieder Vertrauen in meinen Schreibstiel gefunden.
Vielen Dank für eure Kommentare und eure Geduld. Komplett anzeigen

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Intermezzo

„Master Martinez. Ihr Waagen ist vorgefahren.“, erklang eine freundliche Stimme aus dem Lautsprecher. Derjenige, dem die Information galt, schob seine Unterlagen ordentlich zusammen und verstaute sie in seiner Aktentasche. Mit einer kleinen Handbewegung stellte er alle technischen Geräte aus und erhob sich, nachdem das leise Sirren verstummte. Ruhigen Schrittes ließ er sein Büro zurück und ging an seiner Sekretärin vorbei zum Fahrstuhl. Als in diesem den Knopf mit dem Buchstaben E betätigt hatte, betrachtete er sein Spiegelbild.
 

Braungebrannt, athletisch in einen schwarzen Anzug gekleidet, blickte er sich selbst in die dunklen Augen. Ein fester Blick. Entschlossen und Zielbewusst. Nicht an diesem Bild ließ vermuten, dass Adrenalin durch seine Adern schoss, sein Herz kräftig pumpte und sein Verstand auf Hochtouren arbeitete.
 

Im kleinsten Detail ging er seinen Plan durch, den er bereit war umzusetzen. Als seine Gedanken beim letzten Punkt angelangt waren zog ein zufriedenes Lächeln kurz über das ernste Gesicht des viel zu früh erwachsen gewordenen jungen Mannes und er verließ den Fahrstuhl. Alle Köpfe drehten sich nach ihm um. Die seiner Angestellten, Familienmitglieder, Geschäftspartner und der Polizisten, die statt einen Grund ihn zu verhaften, eine angenehme Summe zur Unterstützung ihrer Familien vorfanden.
 

Die Atmosphäre sirrte vor Spannung, da es nicht all zu oft vorkam, dass Ricardo Martinez sich im untersten Stockwerk aufhielt. Laut öffentlicher Ansicht, leitete er nur einen kleinen mexikanischen Verlag, welcher regierungsfreundliches Material auf den Markt brachte.

Doch inoffiziell wusste jeder, dass er zu den schwarzen Schafen der Gesellschaft gehört und zu viel Macht besaß, als dass man ihm einen Wunsch ausschlagen würde. So wurden ihm galant sämtliche Türen geöffnet und er bestieg die Rückbank des schwarzen Mercedes. Als der Fahrer eingestiegen war, blicke Ricardo auf seine Uhr.
 

„Wann genau werde ich in Ägypten landen?“

„Mit der aktuelle Wetterlage landen sie gegen 14 Uhr Ortszeit. Man wird sie in Empfang nehmen und ihnen den geforderten Experten zur Seite stellen.“

„Sehr gut. Ist dafür gesorgt, dass mein Name nicht in den Listen auftaucht.“

„Ja, Sir. Ebenfalls wird dafür gesorgt, dass niemand ihre Person mit dem eingetragenen Namen in Verbindung bringt.“
 

Zufrieden lehnte sich der junge Mann zurück und sah aus dem Fenster. Straßen, Häuser und vor allem Gossen zogen an ihm vorbei. Wie gut das er jetzt hier war. Nicht in diesen verseuchten Straßen und Gassen, mit den drogenversiften Gebäuden die sich Häuser schimpften und all zu viele hoffnungslose Seelen als ihr zu Hause bezeichneten.
 

Das hatte er verdient. Die Gossen hatte er hinter sich gelassen. Die Slums waren nur seine Wiege, der erste Schritt auf seinem Weg, ein Grundstein auf den er ab und zu zurück sah. Doch zurückkehren würde er nicht. Vielleicht ließ er eine seiner Firmen dort Gutes tun. Das brauchte niemanden zu interessieren. Armenspeisung, der Bau von akzeptablen Wohneinheiten oder vielleicht die Müllentsorgung. Ab und zu den Abfall aufsammeln oder die Menschen mit Konsumgütern versorgen, welche jeden den Alltag vergessen ließ. Mehr war mit dieser Welt nicht anzufangen. Und genau da setzte sein Plan an. Eine Welt war nicht genug um zu erreichen was ihm zustand.
 

~
 

Nach unglaublich vielen Stunden in der ersten Klasse einer Luxusairline betrat er ägyptischen Boden und sah sich seinem Fremdenführer gegenüber.
 

„Möchten sie erst ins Hotel, Sir?“, fragte dieser nach einer förmlichen Begrüßung.

„Ich denke das wäre zeitlich besser. Heute würde ich gerne hier meinen Recherchen nachgehen.“ Der ihm fremde Mann nickte und begleitete ihn ohne weitere Fragen an jeden gewünschten Ort. Offensichtlich hatte man den Fremdenführer bestens eingewiesen: Keine Fragen. Nicht reden, wenn es zu vermeiden ist.
 

Am späten Abend sank Ricardo in sein Bett und zog die neuen Aufzeichnungen zu sich heran. Er hatte einiges herausgefunden über die Gegenstände die er begehrte. Ihm war klar gewesen, dass es nicht einfach würde an sie heranzukommen, aber die neusten Informationen verhießen weitere Probleme. Er würde diese Artefakte nicht einsetzen können solange die Selen der Träger dies nicht zuließen. Erst hatte er vermutet nur diejenigen töten zu müssen, welche die rechtmäßigen Besitzer waren. Doch das war für diese komplizierte Welt wohl zu einfach.
 

Ein verächtliches Schnauben kam über seine Lippen. War den je etwas einfach gewesen? Was hatte er erwartet?

7 Gegenstände. 7 Seelenträger. Das klang doch nach einer spannenden Geschichte mit einem Happy End. Ein Märchen, dass man später Kindern erzählte um ihnen etwas zu lehren. Blieb nur npch die Entscheidung: Was?
 

Die Gewinner erzählen die Geschichte. Die die überleben und noch in der Lage sind zu berichten. Er. Ricardo war ein Gewinner. Er würde die Geschichte erzählen.
 

Er sah zum Bildschirm seines Rechners, der gerade eine innige Beziehung mit dem Superrechner der USA eingegangen war. Undefinierbare Bilder flackerten auf und Ricardo beschloss, dass er schlafen konnte. Selbst ein Super Computer würde einige Zeit brauchen um herauszufinden, wer die jungen Männer waren, von denen er Videoaufzeichungen einer Überwachungskamera gefunden hatte. Trotzdem hatte er das Gefühl zumindest eine der Personen erkannt zu haben.
 

~
 

Als er am Morgen seine Augen aufschlug blickte er sofort auf den leuchtenden Bildschirm. Schnell war er aus dem Bett und saß vor dem Laptop. Kurz schlug sein Herz schneller und der Atem stockte ihm. Gefunden!
 

Auf dem Bildschirm waren Fotos und die dazugehörigen Namen und Adressen erschienen.
 

Yuugi Muto, Katsuya Jonouchi, Anzu Mazaki, Hiroro Honda, Mokuba Kaiba und Seto Kaiba.
 

Wider zog er Aufzeichnungen zu sich heran und betrachtete eines der Fotos von einer alten Steintafel. Das ergab Sinn. Jedoch waren das erst sechs Seelenträger, wenn überhaupt alle ein entsprechendes Potential bargen.
 

Tief in Gedanken versunken bemerkte er nicht, wie ihm sein Frühstück ins Zimmer gebracht wurde und er abwesend nach seiner Kaffeetasse griff. Während er nebenbei Frühstückte schlug er sämtliche Informationen nach, die ihn interessierten.
 

Er fand weitere Hinweise und war zufrieden, dass die Gesuchten sogar in unmittelbarer Nähe zu seinem jetzigen Aufenthalt lebten.

„Grabwächter, hm? Euch sollte ich also so lange wie möglich aus dem Weg gehen.“
 

Er klappte seinen Laptop zu und griff nach dem Telefon. Schon nach kurzer Zeit hatte er alles erledigt was er benötigte, um in das ferne Land im Osten zu gelangen. Warum gerade in Japan alle Seelenträger aufeinander trafen, sollte ihn vorerst nicht interessieren. Vorrangig war es die Artefakte zu bergen und es möglichst lange vor den Grabwächtern geheim zu halten.
 

Ein Kartenspiels? Ernsthaft? Wie hatte es ein Kindskopf wie Kaiba an die Spitze der Weltwirtschaft gebracht?
 

Kurz stockte er, als er sich die Bilder des Kartenspiels ansah, für welches eine große Meisterschaft an stand.

Diese Kreaturen. Das waren die gleichen wie aus der anderen Welt. Die Welt welche sein Ziel war. Das Schattenreich.
 

Mit den Millenniumsgegenständen und seinen eigenen Fähigkeiten würde er über beide Reiche herrschen und zum Herren über Tot und Leben werden.
 

So verlockend. Sein Ziel. Sein Recht. Seine Mission.
 

Er schlug den Laptop zu, erhob sich und ging hinab um endlich zum Grab der Pharaonen gebracht zu werden. Bei Sonnenuntergang würden sie ankommen und während er das heilige Land entweihte, kümmerten sich seine Untergebenen um alles Weitere.
 

Nur noch das. Nur noch das Blut an seinen Händen. Nie wieder Gosse. Für niemanden!


Nachwort zu diesem Kapitel:
#ohneBeta Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Alistor
2019-12-15T19:45:14+00:00 15.12.2019 20:45
Hi
Schön das du weiter schreibst
Bin sehr gespannt wie es weiter geht


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