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Schmerzliche Wahrheit

von

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Eingeständnisse

Argwöhnisch sah er sich in der möblierten Wohnung um, in der er von nun an wohnen sollte. Ein kleiner Flur von dem rechts und links Badezimmer und Toilette abgingen, ein heller Wohnbereich mit offener Küche und zwei Schlafräumen, die er sich bis jetzt noch nicht angesehen hatte. Fest hielt Sasuke den Riemen seiner Tasche umschlossen. Das gefiel ihm nicht.

Es war weniger die Wohnung an sich, sondern viel mehr ein ungutes Gefühl. Etwas stimmte hier nicht. Er sollte hier alleine wohnen. Nicht, dass er etwas dagegen hatte. Ihm reichte es schon, dass er zweimal die Woche diese Leute aus der Therapie ertragen musste, aber für einen alleine war dieses Apartment erstaunlich geräumig. Skeptisch hob der Uchiha eine Augenbraue. Nein, das gefiel ihm ganz und gar nicht.
 

„Alles was du hier findest kannst du auch benutzen. Das Internetpasswort steht unter dem Router und das Telefon ist auch angeschlossen. Ich hab dir ein paar Nummern aufgeschrieben und daneben gelegt.“
 

Abschätzend sah er zu der schmalen Telefonstation neben dem Sofa. Er bezweifelte stark, dass er jemanden anrufen würde.
 

„Du musst hier nichts bezahlen, nur Einkaufen musst du selbst. Dafür bekommst du aber monatliche eine Unterstützung, vorausgesetzt natürlich du gehst weiterhin zu Sasori.“

Der strenge Blick von Tsunade entging dem Schwarzhaarigen keineswegs.
 

„Ich habe auch mit deinem Schulleiter geredet. Ich bin nicht ins Detail gegangen, wie versprochen. Wir haben ausgemacht, dass du dir den Lernstoff eigenständig aneignest und alle zwei Wochen einen Test schreibst. Das passiert bei Sasori, nach den Sitzungen. Er wird ihn einsammeln und über mich an Herrn Sarutobi weitergeleitet. Wenn das alles passt, kannst du am Ende des Schuljahres die Abschlussprüfung schreiben. Wie das dann abläuft, kommt dann ganz auf die Situation an.“
 

Das konnte Tsunade doch nicht wirklich ernst meinen. Noch einmal prüfte er die Wohnung mit seinen Blick und blieb bei der Küche hängen. Naruto war schon fleißig dabei die Schränke zu durchsuchen. Er kannte den Blonden lange genug um zu wissen, das es ihm nicht wirklich interessierte was alles da war. Dem Idioten ging es mehr darum, dass der Schwarzhaarige und Tsunade mehr Raum hatten um alles zu besprechen.

Irgendwie machte ihn das wütend. Naruto hatte ihn von Zuhause weggeschleppt, irgendwie war es seine Schuld, dass Sasuke sich nun in dieser Situation befand. Und nun stand der Uzumaki fast schon unbekümmert in der Küche und ließ ihn alles ausbaden. Allein. Ganz toll.
 

„Das gefällt dir nicht“, stellte die Ältere fest.

„Was hat mich verraten?“ Der Schwarzhaarige konnte einfach nicht anders, als sarkastisch zu klingen. Das alles hier war einfach, einfach...es überspannte einfach seinen Toleranzbogen. Vielleicht, wenn er ganz ehrlich war, auch sein Verständnis.
 

Das hier war viel zu seltsam, dass konnte doch nicht nur ihm auffallen. Irgendwas stimmte hier nicht. Sogar abgesehen davon, dass dieser Möchtegern-Plan nicht wirklich vertrauenerweckend klang.

Angenommen, dass das mit der Schule klappen sollte – was er im übrigen sehr bezweifelte – aber diese Wohnung?

Wenn er eins mitbekommen hatte in der Gruppentherapie dann, dass kein anderer der drei Nervensägen je eine eigenen Wohnung gehabt hatte. Ein Einzelzimmer im Jugendheim war schon fast Luxus und jetzt sollte er selbst einfach so eine ganze Wohnung für sich haben? Natürlich.
 

„Naruto? An der Ecke ist ein kleiner Supermarkt. Geh und kauf schon mal ein bisschen ein.“

Das Kramen in den Schränken hörte auf.

„Ich will nicht.“

Der Blondschopf klang gequält, aber das schien die Ältere kein Stück zu interessieren.
 

„Das war keine Bitte und kauf nicht nur Ramen.“

Grummelnd wurden die Schranktüren geschlossen. „Kein Wunder, dass du und Jiraiya-“

„Naruto“, unterbrach Tsunade ihn und in ihrer Stimme schwang eine unausgesprochenen Warnung mit, „Beweg dich.“
 

Tatsächlich schnappte sich der blonde Chaot daraufhin seine Jacke und ließ sie allein. Es dauerte einen Moment bis man die Schritte des Uzumaki nicht mehr im Flur hörte und darauf schien die Ältere gewartet zu haben. Mit einem leisen Seufzer setzte sich die Blonde auf die Couch, bot ihn mit einer Geste an sich dazuzusetzen, aber er ignorierte sie.

Abwartend stand er da. Tsunade hatte Naruto weggeschickt und das nicht, weil es ihr tatsächlich um den Einkauf ging.
 

„Ich verstehe, dass dir das alles sehr suspekt vorkommt“, fing sie an. „Besonders unter diesen Umständen. Leute die du kaum kennst treffen für dich Entscheidungen und erwarten, dass du alles einfach dankend annimmst. Das ist scheiße, besonders weil keiner dich nach deiner Meinung fragt, obwohl es ja um dich geht. Außerdem erklärt dir keiner irgendwas, außer natürlich was du zu tun hast. Das sieht nicht nur für dich so aus, es ist wirklich so.“
 

Kurz brach die Ältere ab und lehnte sich zurück, ohne dabei den Blickkontakt zu lösen.
 

„Das soll jetzt keine Rechtfertigung werden, aber ich steh irgendwie dazwischen und versuche das bestmögliche Mittelmaß für dich zu finden. Ich kenne dich nämlich auch nicht, Sasuke. Ich hab keine Ahnung wer du bist, was du alles kannst und besonders nicht wie belastbar du bist. Sei mir nicht böse, aber ich hab auch einfach nicht die Zeit das alles selber herauszufinden, nicht in diesem Job. Ich hab Meinungen von anderen. Die Einen würden dich am liebsten den ganzen Tag in Watte packen und mit den Anderen redest du nicht.“
 

Sofort kam dem Uchiha der rothaarige Psychologe in den Sinn. Tsunade hatte recht, er hatte bei Sasori nie wirklich geredet. Was die andere Partei anging, es war nicht schwer darin Naruto zu erkennen.
 

„Also, werde ich jetzt etwas machen, dass ich schon viel früher hätte tun sollen. Ich verlasse mich auf meine Intuition. Aber ich möchte das du dich dafür hinsetzt und mir wirklich zuhörst.“

Noch einmal deutete die Blonde mit einer Handbewegung an, dass er sich setzten solle. Und diesmal kam Sasuke der Aufforderung nach.
 

„Zuerst das Schulische. Die Tests sind Teil des Fernschulprogramms, das von deiner Schule schon seit Jahren angeboten wird. Du hast zwar keine feste Klasse mehr, aber deine Prüfungsleistungen werde voll anerkannt. Du bekommst sogar ein Zeugnis, wenn du bestehst. Also hättest du wirklich einen Abschluss. Was die Wohnung angeht, solltest du zuerst etwas wissen.“
 

Kurz machte die Blonde eine Pause und sah ihn abschätzend an. Irgendwie beunruhigte in das etwas.
 

„Dein Vater war bei Naruto und Jiraiya Zuhause.“

Er konnte deutlich spüren, wie sich jeder Muskel in seinem Körper anspannte, bis hin zu seiner Stimme. „Wann?“, fragte er.

„Vor knapp einer Woche. Naruto möchte nicht, dass du das weißt, aber ich finde, dass solltest du. Dein Vater war wütend und hat ein paar unschöne Worte gesagt. Jiraiya hat ihn daraufhin rausgeworfen.“

Zögerlich nickte Sasuke, zu mehr war er nicht in der Lage.

„Er war auch in der Schule und gestern wurde mir mitgeteilt, dass eine interne Ermittlung gegen mich läuft. Es sucht dich und er ist verdammt schnell.“
 

Er fühlte sich wie gelähmt. Sasuke hatte natürlich nicht damit gerechnet, dass Fugaku einfach so hinnehmen würde, dass er weg war. Trotzdem traf es ihn unerwartet hart, dass er bei dem Blonden Zuhause gewesen war. Er konnte sich nur zu gut vorstellen, wie sehr der Ältere getobt haben musste.
 

„Keiner von uns ist eingeschüchtert. Dein Schulleiter hat mir versichert, dass Naruto bis zu seinem Abschluss an der Schule bleiben kann und auch der Verlag wird Jiraiya nicht raus werfen. Da kann dein Vater noch so viel drohen. Außerdem hat er keinen handfesten Beweis, dass du bei mir warst. Es gibt keine Akte mit deinem Namen und ich vertraue meinen Leuten.“
 

Nur ganz kurz legte Tsunade ihre Hand auf seine und drückte zu.
 

„Ich kann Naruto nicht davon abhalten dich zu besuchen, aber du solltest nicht bei ihm Zuhause aufkreuzen, auch nicht an der Schule oder am Jugendamt.“

„Deshalb die Wohnung“, schlussfolgerte er.
 

„Genau. Du kannst hier so lange bleiben wie du möchtest und zwar kostenfrei. Kein Amt, keine Behörde hat hiermit was zu tun. Sie gehört einem Freund von Sasori, der momentan im Ausland lebt. Ich hab versucht an einem Namen zu kommen, weil er mir keinen geben wollte. Aber es war nur ein Firmenname hinterlegt. Ich hab sie geprüft und sie wirkt sauber. Es macht mich offengestanden etwas nervös dich hier zu lassen, aber Sasori hat mir versichert, dass das hier eine sichere Option ist und ich vertraue Sasori. Besonders bei so etwas. Er wirkt zwar etwas seltsam, aber er ist sehr ambitioniert, was seine Schützlinge angeht.“

„Ich bin nicht sein Schützling“, protestierte er.

„Für ihn schon. Und auch wenn du nicht wirklich redest, möchte ich, dass du weiterhin zu ihm gehst und es zumindest versuchst.“

„Ich kann ja schlecht einfach weiter zu den Treffen. Ich soll mich ja fernhalten.“

„Deshalb wirst du zu seiner Praxis gehen. Montags finden die Gruppentreffen dort statt und Donnerstags hast du einen Einzeltermin, die Freitagssitzung fällt für dich aus. Die Änderungen treten ab diesen Donnerstag in Kraft.“
 

Natürlich taten sie das. Warum nur wunderte es ihn nicht, dass er weiterhin zu diesem Spinner sollte? Aber ehrlich gesagt war das nicht sein größtes Problem. Sasuke konnte immer noch nicht fassen, dass sein Vater tatsächlich bei dem Uzumaki und dessen verschrobenen Onkel gewesen war. Kaum zu fassen, dass er vor kurzem noch wütend auf Naruto gewesen war. Eigentlich wäre es das Recht des Blonden wütend auf ihn zu sein. Zumindest genervt genug, um Abstand zu suchen. Er verstand Naruto einfach nicht. Vielleicht machte der Idiot das aber auch mit Absicht. Denn solange Naruto nicht aufhörte hinter ihm her zu laufen und sich geradezu festzukrallen, war es Sasuke nicht mehr gleichgültig was passierte. Denn egal was es auch wäre, der Blonde würde zumindest einen Kollateralschaden abbekommen. Was er eigentlich ja schon tat. Zumindest einen Warnschuss und trotzdem nahm der Blauäugige keinen Abstand.

Sasuke versuchte seine Gedanken auf etwas anderes zu lenken. Die Beweggründe des Blonden waren momentan etwas, mit dem er sich nicht beschäftigen wollte.
 

„Und welcher Firmenname steht im Mietvertrag?“
 

Wenn er schon hier wohnen sollte, wollte er zumindest etwas an Information haben. Wobei er sich dessen nicht mehr ganz so sicher war, als Tsunade sich versteifte. Sie sah ihn nicht an und auch ansonsten machte es nicht den Eindruck, als wolle sie drauf antworten, aber er ließ nicht locker.
 

„Ich werde ganz bestimmt nicht in einer Wohnung bleiben, von der ich nicht weiß wem sie gehört. Das meine ich ernst.“
 

Ein letzter schwerer Atemzug und dann: „Akatsuki“
 

Fassungslos sah er sie an.
 

„Ich hab mir den Arsch aufgerissen, verstehst du? Seit zwei Jahren versuche ich ein Treffen mit diesen Idioten von Akatsuki zu vereinbaren und dafür zu sorgen, dass sie als Tochterfirma einsteigen.“

Siedend heiß flammte die Erinnerung auf und schien jede Faser seines Körpers zu schmelzen.
 

„Nein“, kam es ihm leise über die Lippen.

„Hör' zu- “ - „Nein“, unterbrach er die Blonde brüchig.

„Ich weiß-“

„Sie wissen gar nichts.“
 

Sasuke wurde schlecht. Tonlos lachte er auf. Er sollte gehen, am besten nach Hause. Vielleicht würde Fugaku nicht ganz so wütend sein, wenn er von allein wiederkam. Vielleicht würde die Konsequenz eine Kurze sein. Damit würde Sasuke umgehen können. Zumindest bis der Schwarzhaarige sich wieder daran gewöhnt hätte. Und wenn er seinem Vater versicherte, dass er nicht wieder gehen würde, würde dieser vielleicht alles auf sich beruhen lassen. Es würde wieder werden wie früher.

Kurz blieb ihm die Luft weg. Alles in ihm signalisierte Sasuke, dass er das nicht wollte. Trotzdem konnte er nicht aufhören darüber nachzudenken. Seine Gedanke überschlugen sich und das obwohl er wirklich geglaubt hatte, dass er sich selbst wieder im Griff hatte, dass er wieder Sasuke war. Wie dumm von ihm. Als ob irgendwas wieder normal werden würde. Es wurde doch immer nur schlimmer. Das hätte er wissen müssen. Erst seine Mutter, dann Itachi und dann...

Sasuke zwang sich selber aufzuhören. So wollte er nicht sein. Das war jämmerlich und so war er nicht. Sasuke Uchiha war nicht jämmerlich.

Endlich meldete sich sein rational denkender Teil zurück. Langsam und viel zu leise, aber es war genug, damit sich sein Puls wieder beruhigte
 

„Akatsuki sind große Konkurrenten deines Vaters. Ich denke-“

„Die Größten“, unterbrach er sie und wenn das nicht so absurd wäre gerade, hätte er bei dem fragenden Gesichtsausdruck von Tsunade sicherlich kurz geschnaubt. „Sie sind die größten Konkurrenten auf dem Weltmarkt und fangen jetzt auch langsam an sich hier niederzulassen. Deshalb ist mein Vater besorgt und deshalb wollte er sich auch vor ein paar Wochen mit ihnen treffen, um eine mögliche Fusion zu besprechen.“
 

Das anschließende „Oh“ von der Blonden war eine mehr als dünne Erwiderung.
 

„Das versucht mein Vater schon seit zwei Jahren und damit wird er auch ganz sicher nicht aufhören.“
 

Tatsächlich wirkte die Blonde nach seiner Aussage schuldbewusst, aber das war ihm egal. Es half ihm nicht. Ihr Schuldbewusstsein brachte Sasuke kein Stück weiter. Nichts brachte ihn momentan wirklich weiter. Einfach gar nichts.
 

Auch wenn es nie aussprechen würde, alles kotze ihn gerade an. Warum brachte ihn das so dermaßen aus der Fassung? So war er nicht. Sasuke entschied immer mit dem Kopf. Das gab ihm Sicherheit. Besonders nach Itachis Verschwinden gab ihm genau das Sicherheit, jedes verdammte Mal. Er hatte über Dinge nachgedacht, bis ins kleinste Detail und rational. Etwas, dass ihm jetzt einfach nicht mehr gelang. Er konnte nicht nüchtern nachdenken, weil alles in ihm sofort blockierte. Egal wie sehr er auch wollte, es ging einfach nicht.

Und das kotze ihn an.

Was auch immer gerade mit ihm los war, dass musste aufhören. Unbedingt.
 

Sasuke Uchiha war nicht jämmerlich.

Diesen Gedanken wiederholte er immer und immer wieder, bis zu dem Punkt, an dem ein winziger Teil in seinem Kopf aufhörte zu boykottieren.

Diese Wohnung war tatsächlich nicht die schlechteste Option. Das wusste er. Wie hoch war schon die Wahrscheinlichkeit, dass sein Vater ihn hier vermuten würde? Ausgerechnet bei der größten Konkurrenz. Selbst wenn es irgendwann dazu kommen sollte, dass die beiden Firmen sich zusammen schlossen, hätte sein Vater besseres zu tun, als Sasuke in einer Wohnung von Akatsuki zu suchen. Streng genommen war dieser Ort etwas Gutes. Trotzdem fühlte es sich für ihn nicht so an. Wahrscheinlich wäre es anders, wenn er in Ruhe und frei vom Gefühl des Erstickens darüber nachdenken könnte. Aber im Moment war das alles. Mehr bekam Sasuke von sich selbst nicht. Aber für den Moment reichte es.
 

„Mir wird in Zukunft gesagt was passiert, wann es passiert und wieso etwas passiert. Dabei ist es egal, ob es mir gefallen könnte oder nicht“, fing er an, „ Ich weiß, dass mir wahrscheinlich nichts davon gefallen wird, aber trotzdem wird das dann besser sein, als das heute. Ich bin keine acht mehr, auf Überraschungen kann ich gut verzichten.“
 

Unweigerlich zog sich Sasukes Hals erneut zu, aber er schluckte es einfach herunter.
 

„Im Gegenzug werde ich hier bleiben, zu Sasori gehen und die Tests schreiben. Ich werde Naruto so gut es geht raus halten und ihm nicht sagen, dass ich weiß, dass mein Vater bei ihm war. Außerdem werde ich auch nicht erzählen, dass die Wohnung einer Firma gehört, mit der mein Vater versucht zu kooperieren. Und falls das-, nein, wenn das hier den Bach runter geht, werde ich meinem Vater sagen, dass ich weder eine Tsunade, noch jemanden ihrer Mitarbeiter kenne, geschweige denn jemals gesehen habe. Das ist nicht verhandelbar.“
 

Fest sah er sie an. Es war lange her, dass Sasuke so viel hintereinander gesprochen hatte, aber es war ihm wichtig. Das waren seine Bedingungen.
 

„Schließt das auch mit ein, dass Sasori gelegentlich auch andere Antworten als Schweigen oder 'Nein' von dir bekommt?“ Fragend wurde er angesehen.

„Wenn er mir einen Grund dazu gibt.“

„Okay. Dann haben wir eine Abmachung, Sasuke“
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Mit einem resignierten Seufzer schloss der Schwarzhaarige mit der Erinnerung ab. Mittlerweile war es Donnerstag und weil er nun einmal zu seinem Wort stand, saß er tatsächlich bei Sasori. Zumindest in dessen Wartezimmer. Es hatte ihn wirklich gewundert wie unscheinbar die Praxis von außen wirkte, aber das war gerade nicht der springende Punkt. Sasuke war genervt, denn mittlerweile wartete er schon seit knapp fünfzehn Minuten. Zehn davon war der Rothaarige inzwischen schon zu spät. Ein Umstand der dem Uchiha noch weniger gefiel, als das dichte Gedränge während seiner Anreise. Er hasste es zu warten, besonders auf etwas so überflüssiges.

Eigentlich sollte es ihn ja nicht wundern. Der Psychologe hatte schon bei ihrer ersten Begegnung nicht sonderlich kompetent gewirkt, warum sollte es bei dessen Zeitmanagement also anders sein?

Verstimmt verzog er das Gesicht. Er würde die Zeit ganz bestimmt nicht hinten dran hängen, so viel war sicher.

Kaum hatte er den Gedanken zu Ende gefasst, ging auch endlich die Tür von Sasoris Büro auf.

Doch der Ältere war nicht allein. Neben ihm stand eine junge Frau, die ihr Haar in einem eigensinnigen Blauton gefärbt hatte.
 

„Du hast wirklich eine schöne Praxis. Es war gut, dass du was eigenes gemacht hast. Das hier passt besser zu dir.“
 

Nach der Aussage umarmte die Blauhaarige den jungen Mann und Sasukes Laune sank noch ein Stück. Er musste also wegen eines privaten Termins so lange warten, wie überaus professionell. Was auch immer der Typ vorher gemacht hatte, der Uchiha war sich nicht sicher, ob die Selbstständigkeit wirklich besser passte.
 

Ein leises „Danke“, kam vom Rothaarigen und dann endlich schien Sasuke bemerkt zu werden.
 

Fast schon ruppig löste Sasori sich aus der herzlichen Umarmung. „Hallo Sasuke.“

„Sie sind zu spät.“ Seine Stimme klang kühl. „Ihre Ambitionen wirken nicht gerade qualitativ“, fuhr er fort und kurz sah etwas in der Mimik des Rothaarigen aufflackern. Was auch immer es war, der Uchiha hoffte sehr, dass es dazu beitrug nicht noch einmal so lange warten zu müssen.
 

„Das gibt’s ja nicht.“, die Blauhaarige hatte sich nun auch zu ihm umgedreht und sah ihn fast schon fasziniert an. Was sollte das denn?

„Hallo, ich bin Konan.“
 

Freundlich wurde ihm die Hand gereicht. Nur widerwillig kam er der Geste entgegen. Ja, er war genervt und nicht wirklich daran interessiert nett zu sein, aber er war auch anständig erzogen worden.
 

„Das gibt’s ja nicht“, sagte sie noch einmal, diesmal leiser. Wahrscheinlich sprach Konan gerade mit sich selbst. „Das glaubt mir doch keiner.“
 

Vielleicht war die Frau doch eine Patientin. Wundern würde es den Schwarzhaarigen keineswegs.
 

„Das reicht jetzt.“
 

Der Tonfall von Sasori klang ungewohnt streng und kurz, nur ganz kurz, erinnerte er Sasuke an seinen Vater. Wobei der Rothaarige nicht annähernd so viel Missachtung ausstrahle. Kurz schluckte er. Nein, Sasori war ganz anders.
 

„Schon gut, ich wollte sowieso gerade gehen. Ich grüße einfach alle.“ Das letzte Wort betonte Konan etwas seltsam und ihr Augenzwinkern danach war ebenfalls eigenartig.
 

„Ich glaube von dir bestelle ich auch schöne Grüße, Sasuke.“ Und dann war sie auch schon weg.

Okay, diese Frau brauchte eindeutig mehr Hilfe als er. Professionelle Hilfe.
 

„Entschuldige, Sie ist etwas speziell. Wenn du soweit bist, können wir jetzt aber anfangen.“
 

Ohne eine Erwiderung stand er auf und folgte dem Angebot. Sasuke war nicht gerade motivierte, als er in das Büro trat, aber je schneller er das hier hinter sich hatte, desto besser.
 

Mit einem leisen Klicken rastete die Tür ins Schloss und Sasuke war mit dem Therapeuten allein. Etwas unschlüssig stand er da. Das war alles neu für ihn und dass dieses Zimmer aussah wie aus einem klischeehaften Film, half ihm nicht.
 

„Setzt dich doch“, wurde ihm angeboten und zögerlich kam er dem nach.
 

Irgendwie kam es Sasuke wie ein neuer Tiefpunkt vor. Das hier war anders als im Keller des Jugendamtes, realer. Immerhin saß er nicht auf einem harten, ausgefransten Stuhl, sondern auf einer Couch. Ein weiteres Klischee wie er fand. Aber auch wenn er versuchte es für sich ins lächerliche zu ziehen, der weiche Stoff fühlte sich seltsam an seinen Handflächen an, irgendwie beengend. Unwohl faltete er seine Hände ineinander und legte sie in seinen Schoß.

Der Uchiha sah sich um. An der Wand hing ein säuberlich eingerahmtes Abschlusszertifikat und es dauerte nicht lange, bis Sasuke erkannte, dass es von einer renommierten Uni war. Also hatte Sasori wirklich eine Zulassung.

Eigentlich sollte ihn das ja beruhigen, aber das tat es keineswegs, im Gegenteil. Der Schwarzhaarige spürte nur zu deutlich, wie nach und nach Unruhe in ihm aufstieg. Das Schlimmste daran war, dass Sasuke es nicht schaffte sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Nichts lenkte ihn ab. Da war nur Unbehagen und sein eigenes Herzklopfen, das mit jeder Sekunde schneller und lauter zu werden schien. Das war nicht gut. Krampfhaft versuchte der Uchiha das einzudämmen. Er wollte das nicht, ganz besonders nicht hier. Fest biss er sich von innen auf die Wange und endlich hörte das Rauschen in seinen Ohren auf.

Fast schon begierig konzentrierte er sich auf das leise Rascheln, dass ihn nun vollkommen von seinem seltsamen Ausbruch ablenkte. Das musste aufhören. Definitiv musste das aufhören.

Sasuke wollte die ganze Prozedur hier einfach nur hinter sich bringen und wieder gehen. So schnell wie möglich.
 

Ein letzter tiefer Atemzug und dann sah er zu Sasori. Der Rothaarige hatte sich vor ihm auf einen Sessel gesetzt, die Beine überschlagen und jetzt konnte der Schwarzhaarige auch das Rascheln zuordnen. Das war doch wohl ein Scherz, das musste einfach einer sein. Der Ältere saß tatsächlich mit Stift und Mappe vor ihm und machte sich eine Notiz.
 

„Möchtest du mir erzählen wie es dir geht, Sasuke?“
 

Nein, nein das wollte er ganz und gar nicht. Er wollte einfach nur gehen. Vielleicht noch einen zynischen Kommentar abgeben, aber dann definitiv gehen.
 

„Nein“, seine Stimme hatte einen fast schon trotzigen Unterton und sein Gegenüber schrieb wieder etwas auf. Das war doch grotesk. Grotesk und lächerlich.
 

„Möchtest du gehen?“
 

Fast hätte der Schwarzhaarige aufgelacht, aber er blieb stumm.
 

„Weil du dich unwohl fühlst?“
 

Darauf antwortete er nicht, er würde ganz bestimmt nicht über seine Gefühle reden.

Eine weitere Notiz
 

„Oder weil du das hier für lächerlich hältst?“
 

Auch darauf sagte der Uchiha nichts.
 

„Vielleicht beides?“, fragte Sasori weiter. Wartete einen Moment, bis ihm wahrscheinlich klar wurde, dass er auch darauf keine Antwort bekommen würde.
 

„Gibt es etwas anderes über das du sprechen möchtest?“
 

Sasuke wollte nicht reden, weder über seine Gefühle, noch über irgendetwas anderes. Er sah den Rothaarigen einfach nur an, während er demonstrativ weiter schwieg und hoffte, dass das auch seinem Gegenüber bald klar werden würde.
 

„Okay. Dann anders.“

Der Ältere lehnte sich ein Stück zurück und taktierte ihn regelrecht.
 

„Die Wohnung in der du gerade wohnst gehört einen Freund von mir. Ich hab ihn damals in Amerika, während meines Auslandssemesters kennengelernt. Wir hatten den selben Freundeskreis und obwohl wir alle verschieden waren, haben wir uns auf Anhieb verstanden.“
 

Sasuke musste kurz blinzeln. Eine Geschichte aus Sasoris Leben war das Letzte mit dem er gerechnet hatte. Und offengestanden auch das Letzte was er hören wollte. Trotzdem konnte er es nicht ignorieren, der Ältere sah ihn immer noch so eindringlich an, hielt ihn irgendwie damit fest.
 

„Es war eine tolle Zeit und irgendwann kam der Punkt, an dem ich da bleiben wollte. Also hab ich meine Abschluss in Amerika gemacht. In Wirtschaftspsychologie um genau zu sein. Ich hab zusammen mit meinen Freunden in einer Firma gearbeitet. Es war eine Zeit, die ich um nichts in der Welt eintauschen würde. Aber irgendwann war mir das nicht genug. Ich wollte nicht unbedingt mehr, ich wollte einfach nur etwas anderes. Und irgendwie war ich in der Zwickmühle. Ich wollte was anderes, aber sollte ich das was ich hatte wirklich aufgeben? Wäre es das wert? Was wenn das ein totaler Reinfall werden würde? Was wäre mit meinen Freunden, die schon viel mehr eine Familie für mich waren? Jeden Tag habe ich mir diese Fragen gestellt und mich selber damit isoliert. Obwohl ich inmitten meiner Freunde, meiner Familie war, hab ich mich verloren gefühlt. Ich hab trotzdem weiter gemacht, nur noch funktioniert und es ist keinem wirklich aufgefallen. Dachte ich zumindest.“
 

Das Lächeln, dass sich auf Sasoris Gesicht ausbreitete wirkte irgendwie sanft und beängstigend zugleich.
 

„Er hat mich in sein Büro gerufen, denn ihm war es aufgefallen. Und obwohl auf der Arbeit alles drunter und drüber gegangen war, hat er sich Zeit genommen. Zeit für mich. Stunden um genau zu sein und er hat mir geholfen. Sowohl hier einen Studienplatz für angewandte Psychologie , als auch einem Raum für meine Praxis zu finden. Er hat mir geholfen.“
 

Sasuke wartete nach diesem Monolog eine kurze Zeit lang. Hoffte fast schon, dass da noch etwas kommen würde. Nicht weil ihn die Geschichte interessierte, sondern weil er auf einen Sinn dahinter wartete. Aber er kam nicht mehr. Oder Sasuke hatte ihn einfach nur verpasst.
 

„Und warum genau musste ich mir das jetzt anhören?“, fragte er deshalb nach.
 

„Du hast Tsunade gesagt, dass du wissen willst was passiert. Ich versuche gerade herauszufinden, ob mein Beitrag dazu führen könnte, dass wir irgendwann ansatzweise so etwas wie ein Gespräch führen. Was sagst du dazu? Könntest du mir gegenüber etwas weniger desinteressiert sein? Es muss nicht gleich ein ganzes Buch sein, aber zumindest mehr als Schweigen oder ein gelegentliches 'Nein'. Wäre das erträglich?“

„Und Sie denken wirklich, dass ihre Lebensgeschichte ein guter Einsatz ist?“

„Falls nicht, kannst du die nächsten Einzelsitzungen gerne Zuhause verbringen und dich produktiveren Sachen zuwenden. Tsunade sollte davon nur nicht unbedingt etwas mitbekommen.“
 

Irgendwie war er sprachlos. Der Rothaarige überraschte ihn. Sasukes Neugier war tatsächlich geweckt, also nickte er kurz.
 

„Nach dem Studium sind meine Freunde und ich nicht nur bei irgendeiner Firma eingestiegen, wir haben eine eigene gegründet. Du hast von ihr gehört, immerhin wohnst du in einer ihrer Wohnungen.“
 

„Akatsuki.“ Es fiel dem Schwarzhaarige immer noch schwer den Namen mit fester Stimme auszusprechen.
 

„Genau.“

Es war so surreal. Sasuke konnte einfach nicht glauben, dass der Rothaarige ernsthaft an der Gründung von Akatsuki beteiligt gewesen war.
 

„Wir haben die Firma kurz nach unserem Abschluss aufgebaut. Keiner hätte damit gerechnet, dass das so ein Erfolg werden würde und auch wenn ich ausgestiegen bin, stehe ich noch immer mit jedem einzelnen in der Führungsebene in Kontakt. Eine davon hast du gerade selber kennengelernt.“
 

Sofort kam ihm Konan wieder in den Sinn. Es fiel Sasuke mehr als nur schwer das zu glauben. Die junge Frau hatte auf ihn nicht wirklich wie eine Person mit Verantwortungsgefühl gewirkt.
 

„Jeder hat andere Aufgaben und einige sind tragender als andere, aber jeder hat etwas zu sagen, ganz besonders-“, kurz stockte der Rothaarige, „Die Person, die dir die Wohnung stellt. Ich werde keine Namen nennen, weil ich darum gebeten wurde und ich stehe zu meinem Wort, immer und ausnahmslos. Was ich dir aber sagen kann ist, dass niemand von Akatsuki eine Gegenleistung erwartete, ganz besonders er nicht.“
 

Höhnisch verzog der Uchiha das Gesicht.
 

„Er hat die Entscheidung getroffen sein Zuhause zu verlassen und das war sehr unschön, weil er etwas zurück lassen musste. Er versteht deine Situation.“

„Vergleichen Sie mich gerade mit ihrem ominösen, wahrscheinlich ausgedachten Freund? Denn wenn ja, ist das ein sehr flacher Trick.“
 

Langsam wurde er wieder wütend, aber nicht genug, um die Praxis zu verlassen.
 

„Das mache ich nicht, auch wenn ihr euch wirklich irgendwie ähnelt. Ich glaube nicht, dass eure tatsächliche Situation gleich ist, was auch immer deine sein mag. Man trifft wichtige Entscheidungen nicht einfach so auf die Schnelle. Dafür braucht man Zeit und einen klaren Kopf. Darin verstehen wir dich beide.“

„Also soll ich darauf vertrauen, dass ihr Freund ein guter Mensch ist. Ein vollkommen Fremder, ohne Name oder irgendeinen Hintergrund.“
 

Natürlich würde er das nicht tun. Bis vor kurzem war Sasuke sich noch sicher gewesen, dass Tsunade die mit den seltsamen Ansichten war, aber jetzt nahm Sasori eindeutig diesen Platz ein.
 

„Er kommt auch eigentlich von hier. Wie schon gesagt, hat er zu seiner Familie seit Jahren keinen Kontakt mehr. Das hat aber persönliche Gründe. Er ist sechsundzwanzig und Gründer sowie CEO von Akatsuki, steht aber nicht gerne in der Öffentlichkeit, weshalb jemand anderes die Firma medial vertritt. Das Wichtigste ist aber, dass er sich lieber in den Kopf schießen würde, als mit Fugaku Uchiha eine geschäftliche Bindung aufzubauen, egal welcher Art. Und das waren seine Worte, nicht meine.“
 

Erschrocken sah Sasuke ihn an. Es gab nicht viele Menschen, die ihre Abneigung gegen seinen Vater so offen äußerten. Wahrscheinlich würde der CEO diese Aussage auch niemals in der Öffentlichkeit wiederholen. Er selbst hasste seinen Vater nicht, besonders nicht so sehr, dass er sich erschießen würde. Trotzdem gab die Aussage ihm etwas. Sasuke konnte sich zwar nicht sicher sein, dass Sasori die Wahrheit gesagt hatte, aber er fing an Sympathie zu empfinden. Sympathie gegenüber eines Mannes, den er noch nie in seinem Leben gesehen hatte. War er deshalb verrückt?
 

„Hast du sonst noch fragen?“
 

Ertappt richtete der Schwarzhaarige seine Aufmerksamkeit zurück auf den Älteren. Diese Frage würde er definitiv nicht laut aussprechen. Verneinend schüttelte er deshalb mit dem Kopf. Sasuke hatte Informationen bekommen, mit denen er tatsächlich etwas anfangen konnte. Wobei es den Jüngeren sicherlich noch eine ganze Weile in Unglauben versetzen würde, dass der Psychologe wirklich Akatsuki mitgegründet haben soll. Das stand allerdings auf einem ganz anderen Blatt. Eines auf das er nicht weiter eingehen wollte.
 

„Gut. Möchtest du mir jetzt vielleicht irgendetwas sagen?“
 

Kurz verharrte der Uchiha, wartete darauf, dass seine Gefühle wieder auf ihn einschlugen, oder irgendwas anfing ihm die Luft abzuschnüren. Aber nichts passierte. Rein gar nichts.

Der Jüngere saß einfach nur da und dachte nach. Über das, was er gerade gehört hatte, über die Wohnung und sogar kurz über seinen Vater. Auch wenn der letzte Teil ihn wieder aufwühlte, er hatte denken können. Und zwar ohne direkt von schneidenden Gefühlen übermannt zu werden. Das war mehr, als alle Momente der letzten Wochen zusammen.

So ungern Sasuke es auch zugab, er fühlte sich besser. Nicht ideal, oder so wie früher, aber eindeutig besser.

Abschätzig sah er in die fragende Miene von Sasori, der aufgehört hatte auf eine Antwort zu warten und stattdessen die Sitzung für heute als beendet erklärte. Es dem Uchiha egal, dass sein Gegenüber sah, wie er sich nervös auf die Lippe biss, bevor er aufstand und nach seiner Tasche griff. Es war nebensächlich. Alles was zählte war, dass er sich besser fühlte. Auf unerklärliche Weise fühlte er sich besser.
 

Etwas zu fest umfasste der Schwarzhaarige den schmalen Türgriff und während er diesen nach unten drückte, verstand er es. Wie ein Blitz durchfuhr ihn die Erkenntnis. Endlich verstand Sasuke es. Er hielt diese Sitzungen noch immer für unnötig. Sie würden ihn kein Stück weiterbringen. Das war aber egal, weil es ihm egal war. Es interessierte Sasuke nicht, was der Rothaarige von ihm dachte. Ob er ihn nicht als vollwertigen Uchiha ansah oder fand, dass er zu viele Makel hatte.

Leise lachte er auf, der Schwarzhaarige konnte nicht anders. Denn es war ihm vollkommen gleichgültig, ob Sasori ihn für perfekt hielt.

Tief atmete der Schwarzhaarige durch, bevor er sich wieder umdrehte. Sasori stand mittlerweile an seinem Schreibtisch. Fragend sah er den Schüler an, während er die Mappe mit seinen Notizen langsam auf das schwere Möbelstück legte. Beinahe hätte Sasuke ein weiteres Mal aufgelacht.

Der Ältere war wirklich niemand dem er gefallen musste. Nein, dass stimmte so nicht. Sasori war niemand dem Sasuke gefallen wollte.

Nur zu gut erinnerte sich der Jüngere an das erste Treffen der Gruppe und daran wie lächerlich er dieses gefunden hatte. Besonders die ersten fünf Minuten. Aber jetzt war es ihm total egal.
 

„Ich bin Sasuke Uchiha, siebzehn Jahre alt und ich habe ein Problem, über das ich nicht mit ihnen reden werde.“
 

Er hatte es gesagt. Zum ersten Mal hatte Sasuke vor jemand anderen als Naruto zugegeben, dass er nicht perfekt war.
 

„Hallo Sasuke, es freut mich dich kennenzulernen und falls du deine Meinung ändern solltest, bin ich genau hier.“
 

Und zum ersten Mal kam ihm Sasori nicht komplett inkompetent vor.



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