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Hearteater

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Heartbreaking

CHAPTER 5: HEARTBREAKING
 

Der Weg zu Laws Haus verläuft ereignislos und still. Dass wir nicht reden beruhigt mich irgendwie und gleichzeitig bin ich ihm auch unglaublich dankbar dafür. Ich bin wirklich nicht in der Stimmung dazu und er scheint das auch zu verstehen. Vielleicht hat er schon eine Vermutung, was passiert sein könnte oder er merkt einfach, dass ich gerade nicht reden möchte.
 

Zumindest ist der heutige Tag genug für mich gewesen und ich freue mich wirklich darauf neue Kleidung anziehen zu können, da meine mehr als nur durchgeweicht ist. Kein Wunder, schließlich bin ich einfach im Regen sitzen geblieben. Doch ich hätte auch nicht viel mehr tun können, immer hin gibt es keinen Ort in der Nähe zu dem ich hätte gehen können.
 

Nach ungefähr zehn Minuten betreten wir ein großes Mehrfamilienhaus. Zu meiner Überraschung sieht es hier allerdings nicht ansatzweise so aus, wie bei meinen Freunden. Alles ist sauberer und sieht irgendwie auch viel teurer aus. In meiner Miene bildet sich erst richtiges Staunen, als wir in der ersten Etage seine Wohnung betreten. Eins steht fest, Law muss wirklich viel verdienen. Die Möbel im Eingangsbereich sind alle in weiß gehalten, dazu sind große Fenster rechts und links mit dunkelroten Gardinen geschmückt, die einen schönen Kontrast zu der hellen Farbe bilden.
 

Mein Gastgeber dreht sich zu mir um und grinst leicht. „Gefällt's dir?“
 

Ich nicke, wenn auch etwas deutlicher als nötig, streife meine Schuhe ab und lasse sie am Eingang neben Laws stehen. Während ich ihm ins Wohnzimmer folge, bestaune ich weiterhin die moderne Einrichtung. Die Möbel halten sich auch hier meist in weiß, wozu viele andere Farben wie blau und grün gemischt wurden.
 

„Hast du Hunger?“, fragt er mich und lächelt kurz. Wie zur Bestätigung knurrt mein Magen, was ihn leise auflachen lässt. „Dann mache ich mal was. Das Bad ist übrigens da hinten“, er zeigt auf einen Raum, der gegenüber von dem Wohnzimmer ist, sodass ich einen kurzen Blick in die Richtung werfe.
 

„Danke“, murmle ich schließlich, lächle ihn kurz an und gehe, mit meiner Tasche in der Hand, auf das eben genannte Zimmer zu. Ich schließe die Tür hinter mir und seufze leise auf, als ich mich auf den Deckel des Klos niederlasse. 
 

Warum tut er das eigentlich für mich? Ich meine, man nimmt doch keinen Fremden zu sich mit nachhause oder? Nun ja, ich würde genau dasselbe tun, doch er scheint mir nicht wirklich ähnlich zu sein.
 

Lustlos ziehe ich mir mein T-Shirt über den Kopf und lasse es zu Boden gleiten. Was Hancock wohl gerade macht? Ob sie auch traurig ist? Oder nimmt sie das nicht mit? Sie hat ja ausdrücklich betont, dass sie viele bessere Männer haben könnte. Und genau das schmerzt, auch wenn ich es nicht zugeben will. Ich weiß, dass ich nicht perfekt bin, aber ich dachte, dass sie mich so liebt wie ich bin. Und, wie Nami sagt, wenn man einander liebt, dann ist der Eine perfekt für den Anderen, so wie er ist. Wenn man sich verstellen muss, kann man nicht von Liebe sprechen.
 

Wenn ich ihren Worten also Glauben schenke, dann war es wohl keine Liebe... aber es ist einmal welche gewesen. Ich habe viel Zeit mit Hancock verbracht, mehr als mit manch einem Mitglied meiner Familie und habe mich in sie verliebt. Was, wenn sie meine Gefühle nie erwidert hat? Was, wenn ich nur ein Zeitvertreib gewesen bin..?
 

Diese Gedanken sind wie Nadeln, die in meinen Körper stechen. 

Sie schmerzen qualvoll.
 

Ich ziehe erst nach einigen Minuten den Reißverschluss der Tasche auf und betrachte kurz den Inhalt. Alles ist sichtlich unordentlich reingestopft, man erkennt, wie wütend meine Ex-Freundin in dem Moment gewesen ist. Trotzdem sind so gut wie alle Sachen in der Tasche drin, sogar das Album mit den Fotos von früher, als alles noch viel besser war. 
 

So unkompliziert...

so einfach.
 

Als ich mir neue Klamotten angezogen habe, nehme ich das Album in die Hand und schlage es auf. Direkt auf der ersten Seite ist ein großes Bild von Ace, Shanks und mir, Arm in Arm, glücklich lächelnd. Sofort muss ich die Tränen unterdrücken. Ich kann mich noch genau an diesen Tag erinnern. 
 

Es war erst ein paar Tage her gewesen, dass der Rothaarige uns adoptiert hatte und wir waren zusammen in den Zoo gegangen. Ace und ich waren aus dem Staunen nicht mehr heraus gekommen, da wir noch nie in unserem Leben solche Tiere gesehen hatten. Ich weiß noch, wie er mich mit den Affen verglich, die den Besuchern im Wald die Nahrung aus der Hand klauten und es in sich reinstopften. Shanks hatte ihm darauf lachend zugestimmt, während ich die Arme verschränkte und sie beleidigt anstierte.
 

Gleichzeitig versetzt mir diese Erinnerung auch einen schmerzhaften Stich in die Brust. 
 

Was wohl wäre, wenn er noch leben würde? 
 

Und was wäre, wenn Shanks noch hier wäre? 
 

Ob dann immer noch alles so einfach wäre wie früher?
 

Ich blättere weiter, sehe viele Bilder aus unserer Kindheit und erinnere mich an Dinge, die kurz davor waren in Vergessenheit zu geraten. Gerade bei dem Bild, an dem wir unseren ersten Tag an der neuen Schule hatten, klopft es an der Tür, was mich erschrocken zusammenzucken lässt.
 

„Bist du fertig?“, erklingt die tiefe Stimme Laws. Ich klappe das Album schnell zu und lasse es in die Tasche gleiten. „Fünf Minuten noch“, antworte ich und erschrecke mich vor meiner eigenen Stimme. Sie klingt so anders als sonst. So erschöpft.
 

Ich höre wie sich Schritte entfernen und seufze erneut auf. Wenigstens habe ich jetzt für ein paar Stunden einen Ort, an dem ich bleiben kann. Aber was soll ich danach machen? Nami ist weg, ich kann nur noch Zoro und Sanji anrufen. Doch auf ihr aufgebrachtes „Ich hab's dir doch gesagt!“ kann ich verzichten. Viel mehr würde mir Nami helfen. Ich kann mir schon vorstellen, wie sie wütend über Hancock lästern würde und muss sogleich etwas lächeln. So ist Nami. Und außerdem kann ich genau diese Art von Aufmunterung gerade sehr gut gebrauchen.
 

Plötzlich habe ich das Bedürfnis dazu ihre Stimme zu hören. Ich muss mich sowieso bei ihr Entschuldigen, weshalb ich mein Handy aus der Tasche meiner nassen Hose ziehe und es entsperre. Auf der Unterlippe kauend wähle ich ihre Nummer und halte mir das Handy ans Ohr, während ich das Album wieder in der Tasche verschwinden lasse. Nach mehreren Piepen nimmt sich schließlich hingegen meiner Erwartungen ab.
 

„Was?“, höre ich sie betont wütend fragen, wahrscheinlich ist sie immer noch sauer, weil ich mich nicht von ihr verabschiedet und zusammen mit den Jungs wie der letzte Idiot gesoffen habe. Trotzdem werde ich sie erst später fragen, was in der Nacht noch passiert ist. Die Sache mit Hancock ist mir gerade wichtiger.
 

„Nami“, presse ich traurig hervor, sodass ich spüre, wie meine Augen erneut brennen. 
 

Ich will nicht weinen, nicht wegen Hancock und nicht wegen Ace. 

Ich will nicht traurig sein und Nami das sehen lassen.

Im Moment will ich gar nichts, kann nur stumm den leisen Schluchzern zuhören, die aus meinem Mund dringen.
 

„Was ist passiert?“, sie klingt um einiges besorgter, auch wenn ich deutlich hören kann, wie sehr sie versucht den wütenden Ton beizubehalten.
 

„Es tut mir Leid, okay?“, flüstere ich, während sich immer mehr Tränen in meinen Augen ansammeln.
 

Sie reagiert schnell. „Vergess' das. Was ist los? Es ist doch nichts schlimmes passiert oder?“
 

„Hancock... sie hat mich rausgeworfen“, gebe ich krampfhaft von mir. 
 

Nami zieht zischend die Luft ein. „Was war ihr Grund?“
 

Ich rolle mit den Augen, als ich mich an Hancocks Worte zurückerinnere, was allerdings nur bewirkt, dass die Tränen meine Wangen hinab rinnen. Ich schluchze wieder, wenn auch leise. „Sie hat wieder behauptet ich wäre ihr fremdgegangen. Sie sagte auch noch, dass ich viel mehr mit meinen asozialenFreunden aus dieser lächerlichen Band mache, als mit ihr, obwohl ich ihr verdanke, über die Traurigkeit bezüglich Ace hinweg gekommen zu sein.“ Erst als ich die Worte ausspreche, bahnt sich auch in mir wieder Wut an, die die Traurigkeit überwiegt.
 

So auch bei Nami, die schon während ich die Worte ausspreche, aufgebracht schnaubt. „Geht's dieser Schlampe noch gut?“, ist ihre erste Frage, ganz wie ich es erwartet habe. „Oh Mann, Luffy, das tut mir wirklich unglaublich Leid. Aber glaub mir, du hast wirklich Bessere verdient. Ich meine, guck dir dieses lächerliche Miststück an! Denkt sie wäre etwas besseres, pah! Wenn ich wieder da bin, dann kriegt sie ein paar Worte von mir zu hören.“ 
 

Hingegen meiner Erwartungen machen mich die Beschimpfungen, die sie meiner Ex-Freundin an den Kopf wirft nicht wirklich glücklicher. Obwohl ich mir eben das erhofft habe.
 

Ich schüttle den Kopf, was sie allerdings nicht sehen kann und atme laut aus. „Ich weiß einfach nicht, was ich jetzt machen soll“, gebe ich zähneknirschend von mir und höre wie meine Freundin am anderen Ende ebenfalls seufzt.
 

„Stimmt, du hast ja nicht mal eine Wohnung... Wo bist du denn gerade?“, fragt sie neugierig.
 

„Bei einem Bekannten, aber ich muss mir für die Nacht wohl was Neues suchen“, entgegne ich und überlege gleich erneut, wo ich wohl hin gehen könnte.
 

„Du findest schon etwas“, meint Nami zuversichtlich. „Aber... du willst sicherlich wissen, was noch an dem Abend in Macys passiert ist oder?“
 

„Schon“, ich kratze mir am Hinterkopf, da es mich wirklich interessiert, mein Magen jedoch nach etwas zu essen bettelt. „Aber es ist gerade etwas schlecht. Kann ich dich zurückrufen?“
 

Ich höre Nami laut seufzen. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir uns so schnell vertragen. Aber okay, ich bin noch bis Zwölf auf, melde dich, wenn du Zeit hast.“
 

Ich nicke, bemerke dann erst wieder, dass sie das nicht sehen kann. „Danke Nami“, flüstere ich und drücke auf den roten Knopf um aufzulegen. Ich bin ihr wirklich unglaublich dankbar. Sie ist eine der besten Freunde, die ich je hatte.
 

Das Handy lasse ich anschließend in meine Hosentasche gleiten und, mit den nassen Sachen und meiner Tasche beladen betrete ich wieder das Wohnzimmer, wo Law am Esstisch schon auf mich wartet, weshalb ich ihn einen entschuldigenden Blick zuwerfe, den er mit einem freundlichen Lächeln quittiert. Scheinbar hat es ihm nichts ausgemacht auf mich zu warten.
 

Mit knurrendem Magen lasse ich mich ihm gegenüber nieder und ignoriere das flaue Gefühl, das mich aufgrund seiner Anwesenheit heimsucht. In einer Schüssel in der Mitte des Tisches befinden sich dampfende Nudeln, gemischt mit Fleisch und Gemüsestücken, nach japanischer Art. Mir läuft schon beim bloßen Betrachten das Wasser im Mund zusammen.
 

„Nimm dir“, grinst mein Gastgeber schließlich und erst jetzt bemerke ich, dass ich die ganze Zeit über nur auf das Essen gestarrt habe. Etwas beschämt nicke ich und schaufle mir eine ordentliche Portion auf den Teller, die ich auch gleich zu essen beginne. 
 

Law beginnt ebenfalls, allerdings nicht ohne mich etwas eindringlich anzusehen. Wahrscheinlich bin ich ihm dafür, dass er mich hierher eingeladen hat, etwas schuldig...
 

„Meine Freundin hat mich rausgeschmissen“, sage ich kurz und knapp was er wissen wollte und bin für einen Moment selbst ein wenig überrascht darüber, wie hart meine Stimme klingt. Das habe ich wohl dem Gespräch mit Nami zu verdanken. Es hat mich etwas aufgebaut.
 

„Sie hat sich von dir getrennt?“, fragt er nach und ich nicke. Ich würde nicht mit einer Tasche rumlaufen, wenn es nur ein normaler Streit, wie so oft, gewesen wäre. Doch das kann er nicht wissen.
 

„Sie ist ziemlich eifersüchtig gewesen, weil ich kaum etwas mit ihr gemacht habe... aber“, ich halte kurz inne um zu kauen, „wir haben uns sowieso auseinandergelebt. Ich habe mir nur gewünscht, dass es nicht so endet.“
 

Er nickt und mustert mich verständnisvoll. 
 

„Und warum warst du am Samstag so schnell weg?“, fragt er, um das Thema zu wechseln, weshalb ich mit den Achseln zucke. „Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern“, gebe ich etwas beschämt von mir, sodass er leicht grinsen muss. 
 

„Mir ist sofort aufgefallen, dass du viel intus hattest, aber ich hätte dir schlecht verbieten können weiter zu trinken“, lächelt er, sodass ich ebenfalls lächeln muss. Stimmt, das hätte er nicht tun können.
 

„Jetzt muss ich mich jedenfalls nach einer Bleibe umsehen“, seufze ich und schiebe mir den Rest meiner Nudeln in den Mund. „Keine Ahnung, wie ich das finanzieren soll“, füge ich hinzu und stochere noch etwas Gedankenverloren auf meinem Teller herum. 
 

Law mustert mich erneut, diesmal allerdings etwas nachdenklicher. „Wenn du willst, kannst du hier bleiben, bis du etwas gefunden hast.“
 

Ich sehe ihn ungläubig an, doch er sieht nicht so aus, als würde er mich anlügen. Bei dem Gedanken hier zu bleiben geht es mir allerdings gleich viel besser. Bei meinen Freunden in der WG hätte ich kaum Platz und außerdem habe ich keine Ahnung, wie ich heute noch in ihr Stadtviertel kommen soll.
 

„Ist das auch wirklich okay? Ich meine, du kennst mich kaum“, antworte ich leicht unsicher und bin mir sicher, dass er nur Spaß gemacht hat.
 

Er grinst zweideutig, was ich allerdings nicht wirklich wahrnehme. „Das kann man ja noch ändern.“ 
 

Auch ich muss nun grinsen. Ein wenig komisch ist es schon, wie meine Stimmung sich nur durch ihn bessert. Vor einigen Minuten habe ich schließlich noch im Badezimmer gesessen und geheult...
 

Law schaufelt mir erneut Nudeln auf den Teller. „Du siehst noch hungrig aus“, erklärt er sein Tun.
 

Sofort beginne ich das Essen wieder in mich herein zu schaufeln, nicht weil ich wirklich viel Hunger habe, sondern weil es einfach zu gut schmeckt, um es liegen zu lassen.
 

„Als was arbeitest du eigentlich?“, frage ich kauend und deute auf seine Einrichtung, die das komplette Gegenteil von der meiner Freunde ist. 
 

„Ich bin Chirurg in einem Krankenhaus hier in der Nähe“, entgegnet er und trinkt aus einem Glas etwas Wasser. Wow, als Chirurg muss er wirklich eine Menge verdienen!

Kein Wunder, so wie es hier aussieht.
 

„Und du bist Kellner?“, fragt er mich interessiert und stützt sein Kinn auf die Rückseite seiner Hand ab.
 

Ich nicke und seufze kurz. Mein Job ist wirklich nicht einer, mit dem man sehr gut verdient. Allerdings ist er besser als gar keiner. Ich will schließlich nicht arbeitslos wie manch anderer enden. 
 

„Naja, immer hin habe ich einen Job“, spreche ich meine Gedanken aus und esse den Rest meiner Nudeln.
 

Er nickt. „Ich zeig' dir noch kurz die Wohnung, damit du weißt wo was ist“, zwinkert er nach ein paar Sekunden der Stille und erhebt sich schließlich. Ich stehe ebenfalls auf und folge ihm aus dem Wohnzimmer. 
 

Links daneben ist sein Schlafzimmer, was hauptsächlich aus einem King Size Bett, einem Schrank und einem riesigen, nein, überdimensionalen Bücherregal besteht. 
 

Die Bücher darin betrachte ich ein wenig genauer. Mit zusammengezogenen Augenbrauen ziehe ich ein Buch über Mythologie aus dem Regal und werfe Law einen fragenden Blick zu, der ihn zum Schmunzeln bringt.
 

„Glaubst du nicht an sowas?“, fragt er mich ein wenig überflüssig und bringt mich damit zum Grübeln. Ich schüttle nach wenigen Sekunden den Kopf. „Du etwa?“
 

Er zuckt mit den Achseln. „Ich weiß nicht.“ 
 

Ich stelle das Buch wieder zurück und lese die anderen Buchtitel in Gedanken laut vor, nur um sie dann zu hinterfragen.
 

Ein Lächeln umspielt seine Lippen. „Lass mich dir den Rest zeigen.“
 

„Der Rest“, wie Law ihn nennt, besteht aus einer kleinen Küche und einem kleinen Arbeitszimmer, beide ebenso modern eingerichtet wie die vorherigen Räume. Vielleicht hätte ich auch Chirurg werden sollen, dann könnte ich mir zumindest eine eigene Wohnung leisten... und dazu noch eine richtig schöne... 
 

Als wir wieder im Wohnzimmer ankommen, legt Law zwei Decken und ein Kissen auf die große Couch. Nachdem er mir eine gute Nacht gewünscht hat, ist er auch schon verschwunden, mit der Begründung, dass er ziemlich müde sei. 
 

Ich setze mich darauf auf die Couch und streife mir mein Shirt und meine Hose vom Körper, um mich kurz danach nur in Boxershorts bekleidet in mein improvisiertes Bett einzukuscheln. Schon cool, dass so ein Tag noch so eine gute Wendung haben kann. Als ich eine gemütliche Position gefunden habe nehme ich noch mein Handy vom Boden, da ich Nami versprochen habe zurückzurufen. Allerdings kann ich nun feststellen, dass es nach zwölf Uhr ist und sie somit schon schläft. 
 

Ich schreibe ihr kurz noch eine Nachricht, um ihr zu sagen, dass ich sie morgen noch einmal anrufen werde, ehe ich eine neue Nachricht von Zoro empfange, als hätte er gewusst, dass ich in diesem Moment an meinem Handy bin.
 

„Und? Hat sie dich getötet oder gab's Versöhnungssex? ;)“
 

Ich rolle automatisch die Augen. Für ihn gibt es wohl nur diese zwei Initiativen und ich bin mir sicher, dass er denkt, dass ich die zweite ergriffen habe. 
 

„Ich lebe noch... nicht mehr und nicht weniger...“, antworte ich ihm schnell und ziehe den Zipfel der kuscheligen Decke höher. Nach dem heutigen Aufwachen auf dem Badezimmerboden meiner Freunde ist das wirklich sehr gemütlich für mich.
 

Nach wenigen Minuten bekomme ich auch schon eine Antwort von meinem besten Freund. „Was ist'n passiert?“, kommt es von ihm.
 

„Sie hat Schluss gemacht“, informiere ich ihn daraufhin und weiß im Grunde genommen jetzt schon, was er antworten wird. Entweder er tut so, als hätte er es von Anfang an gewusst, er macht sich über sie und mich lustig oder er will mich mit einem „Yo, Alter, es gibt viele Fische im Meer, also mach dir nix draus, Bro“ aufmuntern. Den genauen Grund wird er wohl erst wissen wollen, wenn wir uns wirklich gegenüber stehen, schließlich hasst er diesen ganzen Nachrichtenkram.
 

Umso mehr überrascht mich die nächste Nachricht, mit deren Inhalt ich nicht gerechnet habe. „Scheiße! Wo bist du denn?“, lese ich leise und schiebe die Augenbrauen zusammen. Macht er sich etwa Sorgen? Er? Roronoa Zoro? Das kann gar nicht sein...
 

„Bei nem Bekannten. Keine Sorge, mir geht’s gut, Mama“, antworte ich und grinse. Kurz darauf bekomme ich seine empörte Antwort.
 

„Tz, glaub bloß nicht, dass ich mir Sorgen um dich mache. Aber lass dich in den nächsten Tagen hier blicken, okay? Dann kannst du dir ja auch meine Neue ansehen ;)
 

Ich runzle etwas verwirrt die Stirn. Was soll denn bitte „meine Neue“ heißen? Ich dachte eigentlich, dass er nach der eindeutig schlechten Beziehung mit Robin die Finger Frauen lässt, die auf mehr als nur One Night Stands aus sind. Tja, scheinbar habe ich mich da getäuscht.
 

„Ja, mal sehen. Bis später dann und viel Spaß mit deiner Neuen... ?“
 

Die Antwort kommt schon ein paar Sekunden danach.
 

„Wünsch' ich dir auch mit demjenigen, bei dem du bist :D
 

Beinahe sofort färben sich meine Wangen rot und ich bin wirklich froh, dass er mich nicht sehen kann. Spaß mit Law? Niemals! Ich bin nicht einmal schwul, zumindest denke ich das. Ich habe immer hin noch nie auf einen Typen gestanden oder etwas mit einem angefangen und ich bin mir auch sicher, dass es so bleiben wird.
 

Ich lege mein Handy wieder auf den Boden. Als der Bildschirm wenige Minuten später erlischt, ist es dunkel und ziemlich still im Raum. Einzig und allein eine leise tickende Uhr bricht die Stille. Vorher habe ich sie gar nicht bemerkt.
 

Ich drehe mich auf die Seite und schließe meine Augen. Morgen werde ich gucken, was ich machen kann, um mich bei Law zu bedanken. Er ist immer hin nicht dazu verpflichtet mich hier schlafen zu lassen. Es ist überhaupt Glück, dass er mich von der Bank aufgesammelt hat. 
 

Ohne ihn würde ich wahrscheinlich immer noch hoffnungslos dort im Regen sitzen.
 

Und ohne Ace... 
 

… ich seufze laut, als ich merke wie meine Gedanken wieder zu meinem verstorbenen Bruder abdriften …
 

… würde ich heute wohl nicht mehr leben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  cybersewisteria
2014-08-10T17:55:13+00:00 10.08.2014 19:55
Sehr schön beschrieben. Ich mag deinen Schreibstil ;) 
nur i-wie fehlt mir gerade der Übergang vom vorherigen Kapitel auf das hier.. als wenn mir i-was fehlen würde? 
Das letzte Kapitel endet noch damit das Luffy sich zu Law setzt und hier ist plötzlich alles ganz anders? 
Ist das so gedacht? 
Antwort von:  Caresty
10.08.2014 22:59
hallo, freut mich, dass das so ist :)
Ja das stimmt. Das vierte Kapitel wurde leider noch nicht freigeschaltet -_-
Antwort von:  cybersewisteria
11.08.2014 13:06
Okay ja das erklärt warum mir was fehlt. Gut zu wissen ^^°
Antwort von:  _TomTom_
13.08.2014 20:36
Haha, das wollte ich auch gerade schreiben, wenn das so ist, dann warte ich, bis das 4. Kapitel freigeschalten ist ... das würde auch erklären, warum nach dem 3. Kapitel plötzlich das 5. kommt xD
weißt du, woran es liegen könnte, dass es noch nicht freigeschalten ist? .____.
Antwort von:  Caresty
13.08.2014 23:18
Ja... xD Es regt mich aber tierisch auf -_-
Ich werde mich gleich darum kümmern und hoffen, dass es endlich jemand freischaltet :/
Sorry ;-;
Antwort von:  _TomTom_
14.08.2014 07:39
Kein Problem, kannst du ja nichts dafür :)
Und jetzt ist es ja da :D


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