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Hearteater

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo, so, nun ist die Geschichte hier auf dem selbem Stand wie auf FF.de :)
Die Updates werden in nächster Zeit also etwas länger dauern :/ Komplett anzeigen

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Hearbeating

„Nami? Irgendwie fühle ich mich... beobachtet.“
 

„Ich verstehe was du meinst...“
 

„Sollen wir nicht lieber woanders hingehen...?“
 

„Ach was... Jeder, der ein Problem mit uns hat, soll Eier zeigen und uns das ins Gesicht sagen!“
 

„Und was ist mit den Frauen da hinten?“
 

Meine orangehaarige Freundin seufzt frustriert auf. „Oh Mann, Luffy.“
 

Zusammen mit Rika auf dem Arm und meiner besten Freundin, welche sich just in diesem Moment bei mir einharkt, schlendere ich durch die große Fußgängerzone der Stadt. 
 

Mittlerweile sind es ungefähr 27°c, zumindest habe ich das vor wenigen Minuten aus dem Radio eines Schuhladens gehört. 
 

Ja, ihr habt richtig gehört, ein Schuhladen. Diejenige, die mich in solche Läden herein zwingt, spaziert gerade summend neben mir her. 
 

Ihre Laune ist natürlich blendend, auch wenn das letzte Schuhgeschäft, in dem wir Schuhe für die Geburtstagsparty Nojikos gesucht haben, schon das zehnte war.
 

Solange es um Schuhe geht, gibt es nichts, bis auf übertriebene Preise, dass Nami am heutigen Tag die gute Laune verderben könnte.
 

Allerdings sieht das bei mir ganz anders aus – Ich habe ein vierjähriges Kind auf dem Arm, das zu verwöhnt ist, um alleine zu laufen und Nami neben mir, welche in einem Schuhwahn ist und keine Ruhe gibt, bis sie die passenden Schuhe zu ihrem roten Kleid gefunden hat. 
 

Wäre da nicht die unerträgliche Hitze, die unsere Körper zum Schwitzen bringt, wäre das Ganze vielleicht gar nicht so schlimm.
 

Die schaulustigen Menschen, die auf der Straße stehen und uns verwundert betrachten, tragen nicht unbedingt positives zu der Situation bei. 
 

Wahrscheinlich denken die meisten von ihnen, dass Rika unser Kind ist, obwohl sie niemanden von uns sehr ähnlich sieht. 
 

Die schwarzen Haare könnte sie noch von mir haben, doch die Sommersprossen, die auf ihren Wangen liegen, sowie die grauen Augen, die in diesem Moment ihren Blick auf einen Eisstand in der Ferne richten und zu funkeln beginnen, haben keinerlei Ähnlichkeiten, weder mit Nami, noch mit mir.
 

Dazu kommt, dass dies heißen würde, dass Nami mit ungefähr 14 oder 15 Jahren schwanger geworden wäre. Der Gedanke bringt mich doch noch zum Grinsen. 
 

Nami und schwanger? Niemals. Sie lässt sich nicht mal auf eine normale Beziehung ein.
 

„Uffy, ich will ein Eis haben!“, quengelt das kleine Mädchen, keine zehn Sekunden nach der Entdeckung des Standes am Ende der Straße. Ich seufze laut auf. 
 

„Rika, du hast doch gerade erst Zuckerwatte bekommen“, versuche ich ihr sanft zu erklären, dass eine zweite Süßigkeit ausbleiben wird. 
 

Vivi würde mich ansonsten umbringen, so viel ist klar. Ich selbst könnte aber auch noch ein Eis vertragen...
 

„Und außerdem haben wir nicht mehr viel Zeit!“, fügt Nami hinzu und wirft einen kurzen Blick auf ihre Uhr. „In zwei Stunden haben wir den Auftritt in Macy's, davor will ich mir Schuhe kaufen und der reservierte Tisch im Baratié wird auch nicht ewig auf uns warten.“
 

Ich gebe einen zustimmenden Laut von mir, während das kleine Mädchen beleidigt die Backen aufplustert. „Rika will ein Eis!“, mault sie und tritt mich, um ihren Worten Ausdruck zu verleihen, in den Bauch. 
 

Nami seufzt laut. „Nimm mir nicht meine gute Laune, okay?“
 

Im Umgang mit kleinen Kindern ist sie nur zu gebrauchen, solange sie ihrer Meinung nach süß sind...
 

Rika plustert beleidigt die Backen auf und vergräbt ihren Kopf in meiner Halsbeuge, weshalb ich einen amüsierten Blick auf sie herunterwerfe.
 

„Da ist es ja!“, ruft Nami plötzlich erleichtert und zeigt auf ein großes Gebäude rechts vor uns. Bei dieser Größe, mischt sich sofort ein ungutes Gefühl in mir zusammen. 
 

Wie lange wir wohl brauchen werden, um dort Schuhe für sie zu finden? Ich glaube, ich will es gar nicht wissen. 
 

Ziemlich dumm, dass ich nicht verhindern kann, das Gebäude in wenigen Sekunden betreten zu müssen.
 

„Ich beeile mich ja“, gibt Nami Augen rollend von sich, da sie meinen Blick bemerkt hat. Mich an der Armbeuge festhaltend, zieht sie uns in das gelb angestrichene Gebäude. 
 

Die Türen schieben sich mit einem mechanischem Surren von alleine zur Seite und man kann nun einen genauen Blick hinein werfen.
 

„Das gibt’s nicht!“, stoße ich aus, während ich mit großen Augen die endlos erscheinenden Regale mustere, die sich gleich nach dem Eingang hintereinander reihen.
 

Hier gibt es sogar noch mehr Schuhe, als ich erwartet habe und das soll schon etwas heißen. Das übertrifft wirklich alle meine Vorstellungen.
 

Auch Rikas Augen scheinen nun größer als zuvor zu sein, doch in ihnen spiegelt sich kein Entsetzen, so wie bei mir, sondern eher Staunen wieder. 
 

Wenn sie auch noch Schuhe will, dann bin ich mir sehr sicher, dass dieser Tag nicht gut für mich enden wird. 
 

„Viel zu teuer“, Nami hat sich bereits vor das vorderste Regal, bei welchem die Sonderangebote stehen, gestellt und betrachtet kritisch die angegeben Preise.
 

Wie ist sie bloß so schnell dorthin gekommen?!
 

„Kaum zu glauben, dass das ein Sonderangebot sein soll!“, schnaubt sie und verschränkt die Arme vor der Brust. Eine typische Reaktion von ihr.
 

Aus den Augenwinkeln vernehme ich, wie sich ein Mitarbeiter nähert, dem ihre Missbilligung scheinbar nicht entgangen ist. 
 

Schnell ziehe ich sie in die Damenabteilung, um eine Diskussion über Schuhpreise, die das Ganze nur noch verlängern würden, zu verhindern. 

Denn darauf kann ich getrost verzichten. Im schlimmsten Fall schmeißt der Typ uns noch raus, weil Nami es mal wieder übertreibt.
 

„Was soll das?“, schimpft sie, vergisst ihren Ärger allerdings wieder, als sie die weißen Highheels direkt vor sich sieht. 
 

„Wow!“, stößt die Orangehaarige aus und nimmt sofort einen der Monsterschuhe aus dem Regal. 
 

„Die sind perfekt oder?“, fragt sie mich, mit einer hohen, fast kreischenden Stimme. 
 

Ich nicke schnell, darauf bedacht weitere Komplikationen zu vermeiden. Ace hat immer gesagt, dass es das Beste ist, wenn man Frauen Recht gibt, falls sie nach der eigenen Meinung fragen.
 

„Hm.“ Nami seufzt und betrachtet die Schuhe an ihren Füßen kritisch im Spiegel. Mit diesen riesigen Absätzen, ist sie bestimmt zehn Zentimeter größer und überragt somit auch mich.
 

„Die sind doch nicht gut“, mit einem Achselzucken landen die Schuhe wieder im Regal und sie beginnt neue zu suchen. 
 

Ich seufze laut auf. Wirkliche Lust hier noch länger rumzustehen, habe ich nicht, auch wenn das erst das erste Paar ist, welches Nami anprobiert hat. 
 

Auch Rika scheint die Lust, die vielen Schuhe zu betrachten verflogen zu sein, da sie beginnt gelangweilt an meinen Haaren zu zupfen.
 

„Rika will essen“, gibt sie patzig von sich und zieht mir einmal besonders lange an den Haaren. 
 

Wenn sie Hunger hat, kann sie sehr ungemütlich sein.
 

„Wir gehen doch gleich zu Sanji“, beruhige ich sie und löse einen Arm von ihr, um ihr meine Haare aus den Händen zu nehmen, bevor sie mir diese noch ganz herausreißt.
 

Als ich jedoch wieder zu Nami sehe, ist diese in eine wilde Diskussion, mit einer anderen Frau, verstrickt, welche ihren Ärger mit hysterischen Gesten zum Ausdruck bringt.
 

„Was ist los?“, frage ich die beiden Frauen irritiert, woraufhin ich zwei tötende Blicke beider Seiten einkassiere. 
 

Was habe ich jetzt schon wieder falsch gemacht?!
 

„Diese Frau“, Nami spuckt die Worte wie eine Beleidigung heraus, „hat mir die Schuhe, die ich zuerst gesehen habe, geklaut!“
 

Ich muss mir deutlich ein erneutes Seufzen unterdrücken. Wenn Zoro jetzt hier wäre, würde er garantiert so etwas wie „Yo, kommt mal runter und veranstaltet hier keinen Bitchfight“ sagen. Seine Ausdrucksweise ist sehr... originell, falls ihr mich fragt.
 

„Ich habe sie zuerst gesehen“, beharrt die blondhaarige, etwas mollig aussehende Frau darauf und drückt die beigen Schuhe, an ihre Brust, als gehörten sie bereits ihr.
 

„Nami“, versuche ich sie zu besänftigen und muss die Augen zusammen kneifen, als Rika mir wieder an den Haaren zieht. „Lass uns einfach andere nehmen.“ 
 

Das würde bestimmt schneller gehen, als hier einen Krieg oder auchBitchfight zwischen beiden Frauen anzuzetteln.
 

„Nein! Die sind perfekt und ich muss sie haben!“, antwortet sie darauf und stemmt ihre Hände in die Hüften. So langsam verliere ich die Geduld. Ich will endlich etwas essen gehen!
 

„Schatz“, ein anderer Mann kommt ins Blickfeld und legt der Blondhaarigen einen Arm um die Schultern. 
 

„Du hast doch schon so ähnliche Schuhe“, versucht er seine Freundin zu beruhigen und wirft mit kurz danach einen mitleidigen Blick zu. 
 

Wenigstens einer versteht, wie ich mich fühle.
 

Die Frau verschränkt darauf ihre Arme ineinander und verengt die Augen. 
 

Die Hoffnung in meinem inneren steigt. 
 

Sie gibt auf, oder? 
 

Nun ja, wenn ich Nami als Kontrahenten hätte, würde ich das wahrscheinlich auch tun...
 

„Lass uns gehen“, versucht der Schwarzhaarige es noch einmal und zieht die dickere Frau langsam aus unserem Blickfeld. Die Schuhe, die sie zuvor an sich gepresst hat, hat er auf den Boden baumeln lassen.
 

Nami grinst mich triumphierend an, ehe sie ihren Blick erneut über die beigen Schuhe gleiten lässt. 
 

„Weißt du, aus diesem Blickwinkel sehen sie doch nicht so toll aus“, murmelt sie dann und fährt sich nachdenklich mit dem Zeigefinger über die Lippen.
 

„WAS?“, ich sehe sie entsetzt an, während sie nichts besseres zu tun hat, als zu kichern.
 

„Das war Spaß“, klärt sie mich auf und schlüpft immer noch grinsend in ihre zukünftigen Schuhe.
 


 

Nachdem wir ihre Schuhe gekauft haben und uns an unseren reservierten Tisch im Baratié gesetzt haben, ist schließlich auch Rika zufriedengestellt, die sich in diesem Moment einen Löffel ihres Schokoladenpuddings in den Mund schiebt.
 

Im Hintergrund läuft leise Musik, die perfekt zur Atmosphäre im modernen Raum passt. 
 

Außer unserem Tisch sind kaum andere besetzt, was daran liegt, dass die meisten Leute erst abends kommen. 
 

Sanji hat sich allerdings gefreut, dass wir tatsächlich vorbeischauen konnten. Hauptsächlich natürlich darüber, dass er Nami so wiedersehen kann.
 

„Weißt du Luffy, es gibt auch noch einen anderen Grund dafür, dass ich dich in dieses Restaurant geschleppt hab“, murmelt genau diese, weshalb ich zu ihr sehe. Ihr Blick liegt leicht beunruhigt auf der weißen Tischdecke. 
 

Ich werfe ihr einen überraschten Blick zu. Eigentlich habe ich gedacht, dass sie einfach so den Nachmittag mit mir verbringen wollte, was scheinbar doch nicht so ist.
 

„Ich habe dir doch von der Sache mit meiner Mutter erzählt, nicht?“, fragt Nami mich und kaut unsicher auf der Unterlippe. Ich sehe sie sofort mitfühlend an. 
 

„Ja hast du“, entgegne ich und lächle schief. Ich weiß das ihr es nicht leicht fällt über das Thema zu sprechen. Und wenn sie mich dafür zum Essen einlädt, muss es wirklich wichtig sein. 
 

Ob sie meine Rechnung tatsächlich bezahlt wird sich wohl noch zeigen, denn diese ist nicht gerade gering... es sei denn, sie lässt sie wieder bei Sanji anschreiben.
 

„Nojiko und ich fahren in zwei Tagen zu Bellemere“, gibt sie kleinlaut von sich und hebt ihren Kopf, um mir in die Augen zu schauen. „Der Gerichtsprozess findet am Mittwoch statt“, fügt sie hinzu und platziert ihren Kopf auf ihrer Handfläche. 
 

„Bist du dir sicher, dass du mitfahren willst?“, frage ich Nami nach einigen Sekunden der Stille, woraufhin sie Zähneknirschend ihren leeren Teller betrachtet. 
 

„Ich habe lange darüber nachgedacht... und ich weiß, dass meine Mutter viel Mist gebaut hat, aber ich kann sie einfach nicht alleine lassen. Immerhin ist sie meine Mutter“, entgegnet Nami nun sicherer und streicht sich eine Strähne aus dem Gesicht.
 

„Und du willst nicht, dass ich mitkomme?“, ich lege meinen Kopf schief. Ich würde sie wirklich gerne unterstützen, schließlich ist sie meine beste Freundin, seit ich denken kann. Und bei dieser Sache kann sie wirklich viel Unterstützung gebrauchen.
 

Sie lächelt mich sanft an. „Nein, ich schaffe das schon. Nojiko wird solange schließen, das heißt, das du freie Tage hast und die solltest du auch genießen. Außerdem will ich gar nicht wissen, was Hancock dann tun würde.“
 

Hancock. An sie habe ich natürlich nicht gedacht. 
 

Ich stöhne genervt auf, weshalb meine Freundin mich neugierig ansieht.
 

„Ist euer Verhältnis immer noch so... angespannt?“, fragt mich die Orangehaarige und kräuselt eine Haarsträhne um ihren Finger. 
 

Ich nicke sofort. Es würde auch keinen Sinn machen es vor ihr geheim zu halten. 
 

„Wenn sie erfährt, dass ich meinen Nachmittag mit dir und nicht nur mit Rika verbracht habe, wird sie vermutlich schon ausrasten. Ich verstehe einfach nicht wie man so eifersüchtig sein kann.“ 
 

Ich seufze erneut. Unsere Beziehung ist gerade wirklich auf dem Tiefpunkt angelangt.
 

„Das hört sich echt scheiße an“, stimmt sie mir zu und sieht nachdenklich zu Rika, welche sich gerade den letzten Löffel mit der schokoladigen Masse in den Mund schiebt. Sie sieht dabei so zufrieden aus, dass ich leicht grinsen muss. Die Kleine hat wirklich viel von ihrem Vater.
 

„Lass uns gehen“, murmelt Nami, woraufhin ich einen zustimmenden Laut von mir gebe. Schließlich haben wir alle zu Ende gegessen und es gibt keinen Grund noch länger hier zu bleiben. Auch wenn ich mich noch gerne etwas mehr mit ihr unterhalten hätte...
 

„Sanji beweg deinen Arsch hierher!“, die Orangehaarige hat sich erhoben und sieht mit verschränkten Armen in Richtung Küche und so, wie man Sanji kennt, taucht dieser bei dem Klang ihrer Stimme auf.
 

„Nami-Maus, hat es dir geschmeckt?“, fragt er auch sogleich und stellt sich mit ineinander verschränkten Händen vor ihr auf.
 

Sie verdreht leicht die Augen. „Ja“, antwortet sie halbherzig. „Können wir jetzt?“
 

Sanji lächelt. „Natürlich!“
 

Wenige Minuten später sind wir auch schon auf den Weg zu Macys, der Bar, in der wir heute einen Auftritt haben. 
 

Rika haben wir auf den Weg dorthin zurück zu Vivi gebracht, welche sich überschwänglich bei uns bedankt hat, so wie fast immer. Wir nehmen ihr eine riesige Last von den Schultern, wenn wir uns um ihr Kind kümmern, solange sie arbeitet. Natürlich tue ich das gerne, schließlich bin ich der Onkel der Kleinen.
 

Wir sind zwar nur die Vorband in der Bar, in der wir sogleich auftreten werden, trotzdem können wir froh sein, dass wir überhaupt die Chance haben in so einem berühmten Lokal spielen zu dürfen. Das haben wir hauptsächlich einer Freundin von Nami, die Rebecca heißt, zu verdanken.
 

Doch, so sehr ich es auch vergessen will, es ist auch die Bar, in der ich Law, Kid und möglicherweise auch Bonney wiedersehen werde. 
 

Und wenn ich es zugeben muss, graut es mir davor. Wie soll ich singen, wenn ich von deren Augen die ganze Zeit über missbilligend gemustert werde? 
 

Ich weiß nicht einmal, was ich dieser Bonney getan habe, dass sie so auf mich reagiert, wie das letzte Mal im Café. 
 

Vielleicht ist sie auch zu allen so? 

Doch ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass sich jemand freiwillig mit so jemandem abgibt, weshalb sie auch noch andere Seiten haben muss. 
 

Aber dieser andere, Kid, war auch seltsam. Er hat mich nicht aus den Augen gelassen. 
 

Ich seufze laut auf. 
 

Wahrscheinlich denke ich zu viel darüber nach. Es gibt viele merkwürdige Menschen auf dieser Welt und die drei gehören wohl einfach dazu.
 

Auch wenn Law weniger mysteriös als die anderen beiden wirkt. 
 

Je näher wir dem Gebäude kommen, desto aufgeregter werde ich. Ich könnte nun wirklich wetten, dass mein Herz doppelt so schnell schlägt, als es eigentlich sollte.
 

Wir überbrücken die letzten Meter zu dem großen Gebäude, vor dem ich auch schon Zoro erblicke, der uns grinsend mit einem schnellen Handschlag begrüßt. Seine Gitarre hat er in einer schwarzen Tasche um die Schultern gehängt. Er hasst es nicht auf seiner eigenen zu spielen.
 

„Alles klar?“, fragt er uns, woraufhin ich etwas unsicher nicke.
 

„Dann lasst uns mal reingehen“, flüstert Nami und drückt die Tür auf, an welcher noch ein „Closed“-Schild hängt.
 

„Ich folge dir überall hin, Nami Schatz“, grölt Sanji sogleich und folgt der Orangehaarigen ins Gebäude.
 

„Irgendwann“, murmelt Zoro und verzieht sein Gesicht. „Stirbt er noch daran.“ 
 

Ich lache kurz auf. Zusammen mit ihm betrete schließlich auch ich die Bar. 
 

„Wow“, flüstere ich beeindruckt, als ich den großen Raum genau betrachten kann. 
 

Alles ist in dunklem Holz ausgeschmückt, während im vorderen Bereich eine Tanzfläche ihren Platz hat, befindet sich dahinter eine große Bühne, auf welcher bereits ein Schlagzeug, eine Gitarre und ein Keyboard aufgebaut sind. Rechts davon gibt es eine große Bar, hinter welcher man unglaublich viele Flaschen voller Alkohol sehen kann. 
 

Natürlich ist die Bar noch nicht in das Licht, welches dem Raum die passende Atmosphäre gibt getaucht, doch das wird sich schon noch ändern, da bin ich ganz sicher.
 

„Rebecca“, Nami umarmt die Pinkhaarige, die hinter der Bar hervor kommt und sich winkend zu uns gesellt.
 

„Hey“, ruft sie herzlich und legt einen Arm um Namis Hüfte. 
 

Sanji, welcher die hübsche Frau bestaunt, kann es nicht lassen laut „Rebecca-Swan~“ zu rufen. 
 

„So ein Idiot“, murrt Zorro darauf und fängt sich mit dieser Bemerkung einen tödlichen Blick von Sanji ein. 
 

Allerdings lässt Rebecca dies nur kichern, sodass sie Sanji ebenfalls in den Arm nimmt. „Lange nicht mehr gesehen, Sanji“, lächelt sie. 
 

Schnell löst sie sich wieder von dem Blonden und nickt zur Bühne. „Ihr könnt gleich checken, ob alles stimmt. In zehn Minuten macht der Laden auf und, ich verspreche euch, er wird voll“, grinst sie und stemmt sich einen Arm in die Hüfte.
 

„Gut so“, entgegnet Zorro ebenfalls grinsend, bevor er sich in Richtung Bühne bewegt. Ich folge ihn mit einem Lächeln. 
 

Ich kann es wirklich kaum noch erwarten. 
 

Das Gefühl, das mich bei den Auftritten überkommt, ist einfach unbeschreiblich. Ich glaube, es gibt kein anderes, das sich besser anfühlt. 
 

All' diese kleinen Auftritte, sind wie Schritte für mich. Schritte zu dem großen Ziel, das wir uns gesetzt haben.
 

Zorro klettert die Stufen rechts hinauf und beginnt seine Gitarre auszupacken, um sie kurz darauf an den Verstärker, der sich ebenfalls auf der Bühne befindet, anzuschließen. 
 

Was technische Dinge angeht, ist er wirklich einer der Besten bei uns. Usopp übernimmt zwar oft Aufgaben in diesem Bereich, doch wenn niemand da ist, dann fällt die Wahl automatisch auf Zorro. 
 

Sanji ist eher derjenige, der sich um Essen und den Haushalt kümmert, während man Nami auf alle Modetrends ansprechen kann. 
 

Meine Stärken liegen wohl eher bei Musik und Sport, aber, wie Nami immer so freundlich sagt, in Sachen Frauen sollte ich lieber meine Klappe halten. Dass ich trotzdem eine Frau abbekommen habe, halten alle für ein Wunder.
 

Im Hintergrund höre ich, wie meine Freunde die Instrumente ausprobieren, weshalb auch ich die Gitarre, die an den zugehörigen Ständer gelehnt ist, in die Hand nehme. 
 

Ich lasse meine Finger leicht über die Seiten streichen und der tiefe Ton, der dabei entsteht, bestätigt, dass mit der Gitarre alles stimmt. Anschließend nehme ich das Mikrofon in die Hand, um auch dieses auszuprobieren. 
 

Sicher ist sicher.
 

Da auch dieses funktioniert, beginne ich leicht zu lächeln. Es wird ein guter Abend, da bin ich mir sicher.
 

Langsam beginnt sich der Raum zu füllen, immer mehr Menschen strömen durch den Eingang herein. 
 

Frauen und Männer zwischen 16 und 40 Jahren sind zum größten Teil dabei. 
 

Einige begeben sich sofort auf die Tanzfläche, um sich zu der Musik, die aus den Stereo Anlagen dröhnt, zu bewegen oder sie setzen sich an die Bar, um einen der guten Cocktails auszuprobieren.
 

Die ganze Zeit über starre ich gebannt auf die Tür, um auch wahrnehmen zu können, ob siewirklich kommen. Ob er das, was er gesagt hat ernst gemeint hat und ob er wirklich hier auftauchen wird.
 

Es sind eher gemischte Gefühle, die mich heimsuchen, wenn ich daran denke, dass das Trio jederzeit die Bar betreten könnte.
 

Einerseits würde ich mich darüber freuen, wenn Law das einhalten würde, was er im Café gesagt hat, andererseits weiß ich nicht, wie ich mich verhalten soll, wenn ich den dreien erneut gegenüber stehe. Ich meine, das erste Treffen ist ja nicht sonderlich toll verlaufen...
 

Doch dann geschieht es. 
 

Als könnte ich seine Anwesenheit spüren, betritt der schwarzhaarige Mann den Raum und sieht sich mit einem eigentlich relativ ausdruckslosem Gesicht um. 
 

Ich mustere ihn dabei gebannt, als gäbe es in diesem Augenblick nichts Wichtigeres.
 

Seine grauen Augen wirken trotzdem leicht neugierig. Wahrscheinlich ist auch er zum ersten Mal hier. Sein Blick gleitet langsam zur Bühne, ehe er letztendlich auf mich trifft. 
 

Seine Lippen verziehen sich zu einem leichten Lächeln, während seine Augen freundlich funkeln. Es ist genauso wie das erste Mal, als wir uns im Café gesehen haben. 
 

Als würde es nur ihn und mich geben. 
 

Ihn, den Mann, der zwischen all den anderen bunt hervorsticht und mich, denjenigen, der ihn mustert. 
 

Mein Blick weicht nicht von seinem Gesicht, viel mehr verliere ich mich in seinen grauen Irden, die soweit weg sind und mir doch so nah vorkommen, als würde er direkt vor mir stehen.
 

Für diesen einen Moment, scheint es, als wäre alles verstummt. Es gibt keine tanzenden Menschen mehr, keine Musik, keine durcheinander sprechenden Stimmen und kein Geräusch von klirrenden Gläsern. 
 

Das einzige Geräusch, das ich höre, ist mein Herz, das laut gegen meine Brust schlägt. Noch lauter und intensiver, als bei unserer ersten Begegnung.
 

Voller Mühe wende ich meinen Blick ab, um sehen zu können, ob auch der Rest seines Trios dabei ist. Doch zu meiner Verwunderung bleibt er der einzige, der die Bar betritt. Ich hätte darum wetten können, dass er nicht alleine hier her kommt!
 

Gleichzeitig erleichtert mich dies auch unglaublich sehr. Ohne die beiden wird der Abend um einiges angenehmer für mich. 
 

Die vorherige Stille verfliegt allmählich wieder, ich beginne wieder anderes wahrzunehmen. Es ist, als hätte alles in dem Moment, indem wir uns angesehen haben, für eine Minute still gestanden.
 

Was war das bloß... ?
 

Um meinen Blick nicht aus reiner Neugier wieder zu Law zu wenden, drehe ich mich zu meinen Freunden um, immer noch verwirrt über die letzten Sekunden, in denen sich unsere Blicke getroffen haben.
 

Rebecca hat ebenfalls die Bühne betreten und versucht gerade, ohne sich in Kabeln zu verheddern, zum Mikrofon zu kommen, um eine kurze Ansage zu halten. 
 

Mein Herzschlag beruhigt sich wieder einigermaßen.
 

Dank Sanjis äußerst freundlicher Hilfe, gelangt es ihr schließlich unbeschwert den Weg zum Mikrofon zu finden. 
 

Natürlich nutzt der Blonde diese Gelegenheit ebenfalls, um Rebecca kurz unter den Minirock zu gucken, was Nami nicht verborgen bleibt. Mit einer Beule auf dem Hinterkopf setzt sich Sanji wieder, sichtlich beleidigt, hinter das Schlagzeug.
 

„Ich möchte alle, die heute gekommen sind herzlich begrüßen“, beginnt Rebecca auch sogleich und bekommt als Antwort tosenden Applaus der Menge.
 

„Heute habe ich außer der Band Careless noch eine andere für euch.“ 
 

Sie grinst und macht eine kleine Handbewegung in unsere Richtung. 
 

„Begrüßt bitte die Strawhats, ebenfalls Bewerber für den One Piece Award am Ende des Jahres!“
 

Erneut gibt es lauten Applaus von allen Seiten, weshalb sich ein Grinsen auf meine Lippen schleicht. Vielleicht finden wir auch in dieser Menge den einen oder anderen Fan für unsere Band. Schaden könnte es uns nicht.
 

„Ich wünsche euch noch einen tollen Abend, hier bei uns im Macy's! Und vergesst nicht, dass um 00:00 Uhr Happy Hour ist, meine Lieben!“, mit diesem lautstarken Abschluss verabschiedet Rebecca sich und verlässt nun sicherer als zuvor die Bühne, darauf bedacht mit keinen Kabeln in Berührung zu kommen.
 

Grinsend nimmt Zorro sich das Mikrofon, das er eigentlich nur selten benutzt. 
 

„Seid ihr bereit?“, fragt er laut in die Menge, wobei sich ein vorfreudiger Ton in seine Stimme mischt. Zustimmende Geräusche dringen aus dem Publikum, weshalb ich mit einem Lächeln beginne vorzuzählen.
 

„1;2;3;4!“
 

Mit meiner gesamten Stimme singe ich den Text, der sich fest in meine Gedanken gesetzt hat und setzte dabei Emotionen ein, als wäre es mein eigener Song. 
 

Ich gebe mir große Mühe, alle Töne zu treffen. 
 

Meine Finger gleiten wie von selbst über die Seiten, erzeugen zusammen mit meinen Freunden Musik, die sich wirklich unglaublich gut anfühlt. 
 

Adrenalin setzt sich in meinen Körper.
 

Sie alle hören uns zu. Die Aufmerksamkeit von über 400 Menschen liegt nur auf uns.
 

Allein dieser Gedanke bringt mein Lächeln an diesem Abend dazu, nicht mehr zu verschwinden.
 

Es ist schon spät, als die eigentliche Band den Raum betritt und uns ablöst. Wir haben mehr Songs gespielt, als wir eigentlich geplant haben, doch das war nicht weiter schlimm. 
 

Durch Namis Organisationstalent, haben wir es geschafft gute Songs zu bringen, bis Careless aufgetaucht ist, ohne unvorbereitet zu wirken.
 

Inzwischen sitzen wir an der Bar, an der wir uns unglaublich viel Alkohol gönnen. 
 

Der letzte Tropfen des angeblich so teuren Skotch verschwindet gerade in meinem Rachen. Ob es überhaupt eine Rolle spielt, ob Skotch billig oder teuer ist? Für mich schmeckt jeder Tropfen gleich, egal ob er zehn oder hundert Euro gekostet hat. 
 

Nun ja, Alkohol ist auch nicht wirklich mein Fall, ich trinke eigentlich nur, wenn es etwas zu feiern gibt. Und das gibt es heute definitiv. 
 

Ganz im Gegenteil zu Zorro, der sich so oft wie möglich etwas gönnt. Vielleicht leidet er sogar an einer leichten Alkoholsucht, was er allerdings niemals zugeben würde. Dazu ist er viel zu stolz.
 

Rechts und Links von mir sitzen die Anderen, welche in Gespräche mit einigen Bekannten verstrickt sind.
 

Ein Tippen auf meiner Schulter bringt mich zum Zusammenzucken.
 

Für einen Moment denke ich, dass der Alkohol Fantasien in mir weckt, doch ich habe es wirklich gespürt. 
 

Das Gefühl von eben holt mich schon wieder ein. 
 

Als würde ich  seine Anwesenheit spüren können.
 

Es ist unglaubwürdig und trotzdem wahr.
 

Mit ebenso ungläubigen Gesichtsausdruck drehe ich meinen Kopf nach hinten und erblicke als Ursprung des Tippens tatsächlich den Schwarzhaarigen, direkt neben mir.
 

Dieser grinst mich leicht amüsiert an. 
 

„Ihr wart echt gut“, gibt er von sich, sodass ich spüre, wie meine Wangen sich leicht erwärmen. Es freut mich wirklich sehr, dass es ihm gefallen hat, ich weiß nicht einmal wieso.
 

„Danke“, antworte ich grinsend und lege meine Finger um das leere Glas vor mir. „Setz dich doch.“
 

Er lächelt. „Gerne.“



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